DE10209173C1 - Verfahren zum Aktualisieren von Kartendaten und Navigationssystem - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aktualisieren von Kartendaten eines Navigationssystems in einem Fahrzeug, wobei das Navigationssystem eine digitale Karte eines Wegenetzes sowie eine digitale Ergänzungskarte umfasst, wobei in der digitalen Ergänzungskarte Zusatzdaten zum Wegenetz gespeichert sind. Das Verfahren umfasst die Schritte: DOLLAR A a) zu einer aktualisierten digitalen Karte werden unter Verwendung der digitalen Karte Differenzdaten erzeugt, DOLLAR A b) die digitale Karte im Fahrzeug wird durch die aktualisierte digitale Karte ersetzt, DOLLAR A c) die digitale Ergänzungskarte im Fahrzeug wird unter Verwendung der Differenzdaten aktualisiert.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aktualisieren von Kar­ tendaten. Sie betrifft weiter ein Navigationssystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 5.

Ein solches Navigationssystem mit digitaler Karte eines Wege­ netzes und digitaler Ergänzungskarte wird in der EP 0 330 787 B2 beschrieben. Die digitale Karte ist CD gespeichert. Die di­ gitale Ergänzungskarte umfasst lokale oder themenbezogene Zu­ satzdaten zur digitalen Karte und wird mittels eines portablen Speichermediums und/oder drahtlos ins Fahrzeug gebracht. Für die Zielführung werden sowohl die digitale Karte als auch die digitale Ergänzungskarte verwendet. Für die Nutzung der digita­ len Karte und der digitalen Ergänzungskarte zur Zielführung werden Differenzdaten erzeugt, die die Änderungen der digitalen Ergänzungskarte gegenüber der digitalen Karte beschreiben. Die digitale Karte auf CD ist statisch. Änderungen und Aktualisie­ rungen für Daten des Wegenetzes werden über eine Aktualisierung der digitalen Ergänzungskarte durchgeführt.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, das es ermöglicht, die digitale Karte des Wegenetzes im Fahrzeug zu aktualisieren. Weiterhin soll ein zur Durchführung des Verfah­ rens besonders geeignetes Navigationssystem geschaffen werden.

Diese Aufgabe wird für das Verfahren durch die Merkmale des An­ spruchs 1 und für das Navigationssystem durch die Merkmale des Anspruchs 5 gelöst. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteil­ hafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung.

Die Erfindung beruht dabei auf dem Konzept, dass beim Einbrin­ gen einer aktualisierten digitalen Karte eines Wegenetzes in ein Navigationssystem die digitale Ergänzungskarte mittels Dif­ ferenzdaten ebenfalls aktualisiert wird. Die digitale Karte des Wegenetzes ist dabei meist statisch auf einem Datenträger gespeichert und wird dadurch aktualisiert, dass ein neuer Da­ tenträger mit einer darauf gespeicherten aktualisierten digita­ len Karte in das Navigationssystem eingebracht wird. Die digi­ tale Karte wird durch Daten einer digitalen Ergänzungskarte er­ gänzt, die individuell ortsbezogene Attribute zum Wegenetz der digitalen Karte speichert. Die ortsbezogenen Attribute sind da­ bei auf Elemente des in der digitalen Karte gespeicherten Wegenet­ zes bezogen. Die Elemente des in der digitalen Karte gespei­ cherten Wegenetzes umfassen z. B. Kanten und/oder Knoten und/oder andere Elemente. Die in der digitalen Ergänzungskarte gespeicherten Attribute können beispielsweise durch den Fahrer und/oder durch von einer ortsfesten Zentrale übertragene Daten und/oder automatisch durch Fahrzeugsysteme geändert werden. Än­ dert sich die digitale Karte, auf die sich die in der Ergän­ zungskarte gespeicherten Attributebeziehen, so sind u. U. die Daten der Ergänzungskarte nicht mehr geeignet nutzbar. Dies kann z. B. der Fall sein, wenn eine Kante und/oder ein Knoten und/oder an­ dere Elemente, auf die oder den sich ein Attribut bezieht, in der aktualisierten Version der digitalen Karte wegfällt oder wenn sich Kennung der Kante und/oder des Knotens und/oder der anderen Elemente verändert hat. In dem Fall sind die Attribute der Ergänzungskarte den Elementen der digitalen Karte nicht mehr zuordenbar.

Zu einer aktualisierten digitalen Karte werden in Schritt a) des Verfahrens Differenzdaten erstellt, die die Unterschiede zwischen der aktualisierten digitalen Karte und der zuvor im Fahrzeug verwendeten digitalen Karte wiedergeben. Die Erstel­ lung der Differenzdaten kann z. B. beim Hersteller der digita­ len Karte und der aktualisierten digitalen Karte erfolgen. In einer vorteilhaften Ausführung werden die Differenzdaten zusam­ men mit der aktualisierten digitalen Karte an den Kunden, den Fahrzeugbenutzer, übergeben. Die Differenzdaten werden dann auf dem gleichen Weg wie die aktualisierte digitale Karte z. B. ü­ ber ein portables Speichermedium wie z. B. eine CD-ROM und/oder eine Flashkarte und/oder eine DVD in das Fahrzeug gebracht. Die Differenzdaten können auch an eine ortsfeste Zentrale übertra­ gen werden. Die Erstellung der Differenzdaten kann alternativ oder zusätzlich z. B. in einer ortsfesten Zentrale erfolgen, an die die Daten der digitalen Karte und der aktualisierten digi­ talen Karte vom Kartenhersteller übertragen werden. Die Über­ tragung der Differenzdaten ins Fahrzeug kann von der ortsfesten Zentrale drahtlos erfolgen, z. B. über ein Mobilfunknetz oder ein Broadcast-Medium wie z. B. DAB (Digital Audio Broadcast) und/oder DVB (Digital Video Broadcast). Die Übertragung der Differenzdaten ins Fahrzeug kann von der ortsfesten Zentrale auch drahtgebunden erfolgen, z. B. über ein Netzwerk und/oder eine Datenleitung in einer Werkstatt und/oder in einer Tank­ stelle.

In Schritt b) des Verfahrens wird die digitale Karte im Fahr­ zeug durch die aktualisierte digitale Karte ersetzt. Hierdurch kann sich die Basis der Elemente verändern, auf die sich die Attribute in der Ergänzungskarte im Fahrzeug beziehen.

Durch die Aktualisierung der Ergänzungskarte unter Verwendung der Differenzdaten in Schritt c) des Verfahrens wird die Ergän­ zungskarte konvertiert, so dass die entstehende aktualisierte Ergänzungskarte in Verbindung mit der aktualisierten digitalen Karte verwendet werden kann. So sind in den Differenzdaten z. B. die in der aktualisierten digitalen Karte verwendeten Ken­ nungen, die sich gegenüber den in der digitalen Karte verwende­ ten Kennungen geändert haben, gespeichert. Es kann ebenfalls in den Differenzdaten gespeichert sein, welche Kennungen nicht durch neue ersetzt wurden, sondern ersatzlos gestrichen wurden. Unter Verwendung der Differenzdaten kann also die Ergänzungs­ karte entsprechend aktualisiert werden, so dass sich die Attri­ bute der Ergänzungskarte nach der Konvertierung wieder auf sinnvolle Kennungen von Knoten und/oder Kanten und/oder anderen Elementen der digitalen Karte beziehen und infolgedessen auch eindeutig zugeordnet werden können. Vorteilhafterweise ge­ schieht die Konvertierung der digitalen Ergänzungskarte in die aktualisierte digitale Ergänzungskarte unter Verwendung der Differenzdaten im Fahrzeug. Dies hat den Vorteil, dass nur die relativ geringe Datenmenge der Differenzdaten zusätzlich ins Fahrzeug gebracht werden muss, die digitale Ergänzungskarte, die individuell vom Fahrer und/oder für das Fahrzeug erstellt wurde, aber im Fahrzeug verbleiben kann und sofort nach der Konvertierung wieder einsatzfähig ist.

Die in der digitalen Ergänzungskarte gespeicherten Attribute ergänzen die digitale Karte bezogen auf lokale Gegebenheiten, z. B. als Reiseführer für ein Gebiet, das mit dem Fahrzeug an­ gesteuert werden soll. Die digitale Ergänzungskarte kann aber auch Informationen als Attribute enthalten, die für Komfort­ funktionen des Navigationssystems nötig sind, z. B. zum Hinweis auf besondere, auf bestimmte Themen bezogene, Sehenswürdigkei­ ten. Die digitale Karte kann alternativ oder zusätzlich sicher­ heitsrelevante Informationen als Attribute enthalten, z. B. Kurvenkrümmungen, Gefällstrecken etc.

Im Fahrzeug wird, z. B. durch das Navigationssystem, der Daten­ träger mit der digitalen Karte geprüft und es wird ermittelt, ob die Version der digitalen Karte eine Konvertierung der digi­ talen Ergänzungskarte nötig macht. Diese Prüfung kann z. B. nach dem in der DE 100 37 397 A1 beschriebenen und/oder einem ähnlichen Verfahren erfolgen. Falls im Fahrzeug, z. B. durch das Navigationssystem, festgestellt wird, dass eine Aktualisie­ rung der digitalen Ergänzungskarte nötig ist, so werden für die Aktualisierung der digitalen Ergänzungskarte Differenzdaten an­ gefordert.

Die Anforderung der Differenzdaten, um die digitale Ergänzungs­ karte zu aktualisieren, kann z. B. vorteilhaft dadurch gesche­ hen, dass von dem eingelegten Datenträger der digitalen Karte die Differenzdaten angefordert und eingelesen werden. Vorteil­ haft kann die Anforderung auch darin bestehen, dass der Fahrer durch akustische und/oder optische Ausgabe dazu aufgefordert wird, den portablen Datenträger mit den Differenzdaten einzule­ gen. Ist der Datenträger mit den Differenzdaten eingelegt, so führt das Navigationssystem die Konvertierung der digitalen Er­ gänzungskarte durch. Diese Ausführung der Erfindung hat den Vorteil, dass zur Aktualisierung der digitalen Ergänzungskarte keine Kommunikationsverbindung mit der Zentrale aufgebaut wer­ den muss und somit keine Kommunikationskosten anfallen. Liegt kein Datenträger mit Differenzdaten im Fahrzeug vor, so besteht die Möglichkeit für den Fahrer, die Differenzdaten in der Zent­ rale anzufordern und sich die Differenzdaten drahtlos übermit­ teln zu lassen. Diese Ausführung der Erfindung hat den Vorteil, dass auch dann, wenn keine Differenzdaten im Fahrzeug vorhanden sind, ohne großen Aufwand für den Fahrer die digitale Ergän­ zungskarte aktualisiert werden kann.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung er­ folgt die Anforderung der Differenzdaten direkt durch eine An­ forderung an die Zentrale, von wo die Differenzdaten drahtlos übermittelt werden. Dies hat den Vorteil, dass der Fahrer nicht über den Vorgang der Konvertierung informiert werden muss, da er vollautomatisch abläuft.

Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der zugehörigen Zeichnungen nachfolgend beschrieben. Es zeigen je­ weils in schematischer Darstellung,

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur Ak­ tualisierung von Kartendaten einer digitalen Ergän­ zungskarte 22,

Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Navigationssystems im Fahrzeug mit digitaler Karte 12 und digitaler Ergän­ zungskarte 22, und

Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Navigationssystems im Fahrzeug mit aktualisierter digitaler Karte 14 und aktualisierter digitaler Ergänzungskarte 24.

In den Figuren werden gleiche Bezugszeichen für einander ent­ sprechende Elemente verwendet.

In Fig. 1 ist schematisch ein Verfahren zum Aktualisieren von Kartendaten eines Navigationssystems dargestellt. In der Zent­ rale 10 werden unter Verwendung einer digitalen Karte 12 und ei­ ner aktualisierten digitalen Karte 14 in einer Recheneinheit 16 Differenzdaten 18 erzeugt, die die Unterschiede zwischen der digitalen Karte 12 und der aktualisierten digitalen Karte 14 angeben. Die aktualisierte digitalen Karte 14 wird auf herkömm­ lichem Weg, z. B. über eine CD-ROM 15 in das Fahrzeug 20 ge­ bracht. Im Fahrzeug 20 erkennt der Rechner 26 des Navigations­ systems, dass eine Aktualisierung der digitalen Ergänzungskarte 22 erforderlich ist und übermittelt eine Anforderung 19 an die Zentrale 10. Diese übermittelt daraufhin die Differenzdaten 18 an das Fahrzeug 20. Im Fahrzeug 20 wird dann unter Verwendung der Differenzdaten 18 und der digitalen Ergänzungskarte im Rechner 26 die aktualisierte Ergänzungskarte 24 erzeugt.

Das in Fig. 2 schematisch dargestellte Navigationssystem in ei­ nem Fahrzeug 20 umfasst den Rechner 26, Fahrzeugsensoren 28, einen Speicher 30, in dem die digitale Karte 12 und die digita­ le Ergänzungskarte 22 gespeichert sind, eine Eingabe- /Ausgabeeinheit 32 und eine Kommunikationseinrichtung 34 zur drahtlosen Kommunikation. Die Fahrzeugsensoren 28 umfassen z. B. Einheiten zur Positionsbestimmung, wie z. B. einen GPS- Empfänger, Magnetfeldsensor, Wegstreckenzähler, Drehwinkelsen­ sor, Lenkwinkelsensor. Die Eingabe-/Ausgabeinheit 32 erlaubt Benutzereingaben z. B. über eine Tastatur, einen berührungsemp­ findlichen Bildschirm und/oder eine Spracheingabeeinheit. Die Eingabe-/Ausgabeinheit 32 erlaubt weiter Ausgaben an die Benut­ zer in optischer Form, z. B. über eine Anzeigeeinheit, in akus­ tischer Form, z. B. über Sprachausgabe.

In Fig. 3 ist schematisch das Navigationssystem nach der Aktua­ lisierung der digitalen Karte 12 zu der aktualisierten digita­ len Karte 14 und der Konvertierung der digitalen Ergänzungskar­ te 22 zu der aktualisierten digitalen Ergänzungskarte 24 darge­ stellt.

Claims (9)

1. Verfahren zum Aktualisieren von Kartendaten eines Navigati­ onssystems in einem Fahrzeug (20), wobei das Navigations­ system eine digitale Karte (12) eines Wegenetzes sowie eine digitale Ergänzungskarte (22) umfasst, wobei in der digita­ len Ergänzungskarte Zusatzdaten zum Wegenetz gespeichert sind,
mit den Schritten:

• a) zu einer aktualisierten digitalen Karte (14) werden un­ ter Verwendung der digitalen Karte (12) Differenzdaten (18) erzeugt,
• b) die digitale Karte (12) im Fahrzeug wird durch die aktu­ alisierte digitale Karte (14) ersetzt,
• c) die digitale Ergänzungskarte (22) im Fahrzeug wird unter Verwendung der Differenzdaten (18) aktualisiert.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Differenzdaten (18) in einer ortsfesten Zentrale (10) erzeugt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die aktualisierte digitale Karte (14) und/oder die Differenzdaten (18) über ein portables Speichermedium (15) und/oder ein portables Endgerät ins Fahrzeug (20) gelangt.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die aktualisierte digitalen Karte (14) und/oder die Differenzdaten (18) drahtlos ins Fahrzeug übertragen wer­ den.

5. Navigationssystem für ein Fahrzeug mit einer digitalen Kar­ te eines Wegenetzes und einer digitalen Ergänzungskarte, in der Zusatzdaten zum Wegenetz gespeichert sind, dadurch gekennzeichnet, dass im Fahrzeug (20) erkannt wird, ob die digitale Karte (12) durch eine aktualisierte digitale Karte (14) ersetzt wurde, und bei Bedarf Differenzdaten (18) zum Aktualisieren der digitalen Ergänzungskarte (22) angefordert werden, wo­ bei die Differenzdaten (18) unter Verwendung der digitalen Karte (12) und der aktualisierten digitalen Karte (14) er­ zeugte Differenzdaten (18) sind.

6. Navigationssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrer aufgefordert wird, die Differenzdaten (18) dem Navigationssystem zur Verfügung zu stellen.

7. Navigationssystem nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Differenzdaten (18) durch den Fahrer und/oder au­ tomatisch bei einer ortsfesten Zentrale (10) angefordert werden.

8. Navigationssystem nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die aktualisierte digitale Karte (14) und/oder die Differenzdaten (18) über ein portables Speichermedium (15) und/oder ein portables Endgerät ins Fahrzeug (20) gelangen.

9. Navigationssystem nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die aktualisierte digitale Karte (14) und/oder die Differenzdaten (18) drahtlos und/oder drahtgebunden ins Fahrzeug (20) gelangen.