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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sitzeinrichtung für Personen umfassend einen Sitz mit einer Sitzfläche und eine unterhalb der Sitzfläche angeordnete Stützkonstruktion, wobei in der Sitzfläche eine Sitzmulde ausgeformt ist und auf der Sitzfläche eine Sitzauflage angeordnet ist.
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Insbesondere im Designbereich sind Sitzeinrichtungen gemäß dem Oberbegriff, insbesondere Stühle, allgemein bekannt. Hierbei sitzt der Benutzer starr in der Sitzmulde, so dass das Sitzgefühl unbequem ist. Dabei wird dieses unbequeme Sitzgefühl auch nicht durch die benutzte, nachgiebige und/oder weiche Sitzauflage aus Filz, Stoff oder Schaumstoff aufgehoben.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die vorstehenden Nachteile der bekannten Sitzeinrichtungen zu vermeiden, indem die starre Sitzweise in der Sitzmulde vermieden wird.
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Erfindungsgemäß wird dies, ausgehend von einer Sitzeinrichtung der bekannten Art gemäß dem Oberbegriff durch die Merkmale des Anspruchs 1 erreicht. Hiernach wird die Sitzauflage aus einem mit einem Fluid gefüllten Sitzkissen gebildet, das eine auf der Sitzfläche aufliegende untere Bodenfläche und eine gegenüberliegende Oberfläche aufweist, wobei die Bodenfläche eine der Kontur der Sitzmulde angepasste, konvex gewölbte Form aufweist, und die Sitzmulde von der Bodenfläche des Sitzkissens vollständig ausgefüllt ist. Zwischen der Bodenfläche und der Sitzfläche des Sitzkissens entsteht eine Art Formschluss.
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In einer möglichen Ausführungsform ist die Oberfläche als ebene Fläche ausgebildet. Vorteilhafterweise ist die Oberfläche von einem umlaufenden oberen Außenrand aus konvex eingesunken ausgebildet, wobei der Grad der Wölbung der Oberfläche kleiner ist als der Grad der Wölbung der Sitzmulde. Dies ermöglicht eine komfortable Sitzposition und einen besseren Halt auf der Sitzauflage.
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Vorteilhafterweise wird als Fluid zur Befüllung des Sitzkissens Luft verwendet, und die Stützkonstruktion besteht vorteilhafterweise aus drei oder vier Stuhlbeinen oder einer mittig angeordneten Stützsäule. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn an einem Ende der Sitzfläche eine Rückenlehne angeordnet ist, so dass eine entspannte Sitzposition auf der erfindungsgemäßen Sitzeinrichtung durch die Entlastung des Rückens möglich ist.
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Vorteilhafterweise verringert sich die Tiefe der Sitzmulde von einer der Rückenlehne gegenüberliegenden Seite der Sitzfläche in Richtung auf die Rückenlehne, und somit verringert sich die Dicke des Sitzkissens in gleicher Richtung.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das Sitzkissen an seinem Umfangsrand zwischen seiner Oberfläche und seiner gewölbten Bodenfläche eine konvex nach außen gewölbte Randfläche aufweist, wobei der Beginn der Bodenfläche an der der Rückenlehne gegenüberliegenden Seite der Sitzfläche gegenüber dem Rand der ebenen Oberfläche in Richtung auf die Sitzlehne versetzt ist.
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Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die jeweilige Dicke des Sitzkissens im Bereich der Sitzmulde geringfügig größer ist als die jeweilige Tiefe der Sitzmulde. Hierdurch wird ein leichter Überstand des Sitzkissens gegenüber dem Umfangsrand der Sitzfläche der Sitzeinrichtung erreicht, so dass ein Benutzer im Wesentlichen ausschließlich auf dem Sitzkissen sitzt.
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Weiterhin ist es erfindungsgemäß von Vorteil, wenn das Sitzkissen eine quadratische Grundform besitzt mit vier abgerundeten, ineinander übergehenden Randabschnitten des Seitenrandes des Sitzkissens. Hieraus ergibt sich eine harmonische Anpassung des Sitzkissens an die Grundform der Sitzfläche der erfindungsgemäßen Sitzeinrichtung. Erfindungsgemäß ist es weiterhin von Vorteil, wenn das Sitzkissen aus einer mit einem Fluid befüllbaren Kissenhülle aus fluiddichtem Material besteht, dessen Innenraum mit dem Fluid gefüllt ist. Vorteilhafterweise wird als Hüllenmaterial des erfindungsgemäßen Sitzkissens Weich-PVC verwendet. Das erfindungsgemäße fluidgefüllte, flache Sitzkissen hat eine angeformte Bodenfläche, die der Sitzmulde der Sitzeinrichtung nachempfunden ist, so dass die Bodenfläche bauchförmig nach unten gewölbt ist. Dadurch wird die Sitzmulde indirekt als Luftreservoir für die Luft in dem erfindungsgemäßen Sitzkissen genutzt. Auf seiner anderen Seite weist das Kissen eine ebene Fläche auf, so dass die Sitzhöhe kaum verändert ist. Demnach führt das erfindungsgemäße fluidgefüllte Kissen zu einer balancierten, bewegten Sitzweise. Des Weiteren fügt sich das erfindungsgemäße Sitzkissen sehr gut auf der Sitzeinrichtung ein und kann kaum wegrutschen.
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Zur Anpassung an unterschiedliche Farben der Sitzeinrichtung kann es zweckmäßig sein, wenn das erfindungsgemäße mit Fluid gefüllte Sitzkissen mit einem auf das Sitzkissen aufziehbaren oder von diesem abziehbaren Überzug versehen ist.
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Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf ein Sitzkissen für eine Sitzeinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, und zwar gekennzeichnet durch die Merkmale von einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10.
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Anhand des in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Sitzeinrichtung,
- 2 eine Aufsicht auf die Sitzeinrichtung gemäß 1 gemäß dem Pfeil II,
- 3 einen Schnitt entlang der Schnittlinie III-III in 1, und
- 4 einen Schnitt gemäß der Schnittlinie IV-IV in 3.
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In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Zu der anschließenden Beschreibung wird beansprucht, dass die Erfindung nicht auf das Ausführungsbeispiel und dabei nicht auf alle oder mehrere Merkmale von beschriebenen Merkmalskombinationen beschränkt ist, vielmehr ist jedes einzelne Teilmerkmal des Ausführungsbeispiels auch losgelöst von allen anderen im Zusammenhang damit beschriebenen Teilmerkmalen für sich und auch in Kombination mit beliebigen Merkmalen des Ausführungsbeispiels von Bedeutung für den Gegenstand der Erfindung.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Sitzeinrichtung 1 dargestellt, wobei es sich beispielsweise um einen Stuhl mit einer Sitzfläche 2 und einer unterhalb der Sitzfläche 2 angeordneten Stützeinrichtung 3 handelt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Sitzfläche vollflächig ausgebildet, wobei die Stützeinrichtung 3 vier Stuhlbeine besitzt. Die Sitzfläche 2 kann beispielsweise aber auch Öffnungen aufweisen oder aus einem Gitter aus miteinander verbundenen Streben oder Drähten gebildet sein. Die Stützeinrichtung 3 kann auch z. B. aus drei Beinen bestehen oder aus einer mittigen, unterhalb der Sitzfläche 2 der Sitzeinrichtung 1 befestigten Stützsäule. In der Sitzfläche 2 ist eine Sitzmulde 5 ausgebildet. An einer Seite der Sitzfläche 2 ist eine Rückenlehne 6 angeordnet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel hat die Sitzmulde 5 umfangsgemäß gesehen eine im Wesentlichen quadratische Umrisskontur und wird z. B. von einem Sitzflächenrandbereich 7 umgeben. Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn die Sitzmulde 5 konkav gebogen ausgeführt ist. Hierbei ist es weiterhin zweckmäßig, wenn, wie in 4 dargestellt ist, sich die Tiefe der Sitzmulde 5 von einem Vorderrand 8 der Sitzfläche 2, die der Rückenlehne 6 gegenüberliegt, in Richtung auf die Rückenlehne 6 vergrößert.
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Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass auf der Sitzfläche 2 eine Sitzauflage aus einem mit einem Fluid gefüllten Sitzkissen 10 gebildet ist, das eine auf der Sitzfläche 2 aufliegende, untere Bodenfläche 11 und eine gegenüberliegende Oberfläche 12 aufweist, wobei die Bodenfläche 11 eine dem konkav gewölbten Verlauf der Sitzmulde 5 entsprechende konvex gewölbte Form aufweist. Die Sitzmulde 5 wird durch die Bodenfläche 11 des Sitzkissens 10 vollständig ausgefüllt. Insbesondere ist die Oberfläche 12 als ebene Fläche ausgebildet. Bevorzugt ist die Oberfläche 12 von einem umlaufenden oberen Außenrand des Sitzkissens 10 aus konvex eingesunken ausgebildet, wobei der Grad der Wölbung der Oberfläche 12 kleiner ist als der Grad der Wölbung der Sitzmulde 5.
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Vorteilhafterweise wird zur Füllung des erfindungsgemäßen Sitzkissens 10 als Fluid Luft verwendet.
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Wie im Obigen beschrieben, vergrößert sich die Tiefe der Sitzmulde 5 von einem der Rückenlehne 6 gegenüberliegenden Vorderrand 8 der Sitzfläche 2 in Richtung auf die Rückenlehne 6. Demgemäß vergrößert sich entsprechend auch die Dicke des Sitzkissens 10 in derselben Richtung, so dass die Sitzmulde 5 in ihrer gesamten Erstreckung von der Bodenfläche 11 des erfindungsgemäßen Sitzkissens 10 ausgefüllt wird.
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Weiterhin ist es von Vorteil, wenn das Sitzkissen 10 an seinem Umfangsrand 13 zwischen seiner Oberfläche12 und seiner gewölbten Bodenfläche 11 eine konvex nach außen gewölbte Randfläche 14 aufweist. Im Randbereich des Umfangsrandes 13 an der Rückenlehne 6 ist der Beginn der Bodenfläche 11 in Richtung auf den Vorderrand 8 versetzt ausgebildet.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das Sitzkissen 10 eine quadratische Grundform besitzt, und zwar mit vier abgerundeten, ineinander übergehenden Randabschnitten 13a, b, c, d des Umfangsrandes 13. Weiterhin kann es von Vorteil sein, wenn die jeweilige Dicke des Sitzkissens 10 im Bereich der Sitzmulde 5 geringfügig größer ist als die jeweilige Tiefe der Sitzmulde 5, so dass die ebene Oberfläche des Sitzkissens 10 gegenüber dem Sitzflächenrandbereich 7 der Sitzfläche 2 vorsteht.
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Vorteilhafterweise besteht das erfindungsgemäße Sitzkissen 10 aus einer Kunststoffhülle aus Weich-PVC, die mit dem Fluid, insbesondere Luft, gefüllt ist.
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Weiterhin kann es zweckmäßig sein, wenn das Sitzkissen 10 einen aufziehbaren und abziehbaren Überzug aufweist und über ein Ventil befüllbar und entleerbar ist.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen. Es wird ausdrücklich betont, dass das Ausführungsbeispiel nicht auf alle Merkmale in Kombination beschränkt ist, vielmehr kann jedes einzelne Teilmerkmal auch losgelöst von allen anderen Teilmerkmalen für sich eine erfinderische Bedeutung haben. Ferner ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die im Anspruch 1 definierte Merkmalskombination beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere Kombination von bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmale definiert sein. Dies bedeutet, dass grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal des Anspruchs 1 weggelassen beziehungsweise durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal ersetzt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sitzeinrichtung
- 2
- Sitzfläche
- 3
- Stützeinrichtung
- 5
- Sitzmulde
- 6
- Rückenlehne
- 7
- Sitzflächenrandbereich
- 8
- Vorderrand der Sitzfläche 2
- 10
- Sitzkissen
- 11
- Untere Bodenfläche
- 12
- Oberfläche
- 13
- Umfangsrand
- 13a -13d
- Randabschnitte
- 14
- Randfläche