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Die Erfindung betrifft ein Fendersystem für Sportboote, umfassend einen aufblasbaren, elastischen Fender, der im aktiven, aufgeblasenen Zustand, aus einer Öffnung in der Außenwand des Bootskörpers hervorsteht und im inaktiven, nicht aufgeblasenen Zustand, durch die Öffnung in eine Aufnahme im Inneren des Bootskörpers zurückziehbar ist, wobei dann die Bordwand nach außen durch eine Klappe verschließbar ist.
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Um Sportboote beim Liegen im Bootsstand oder bei Manövern vor der Berührung untereinander oder mit den Steganlagen und damit Beschädigungen der Bootskörpers zu bewahren, werden Fender gesetzt, d. h. aus einem elastischen Material bestehende Abstandshalter.
Üblicherweise weisen diese eine beidseitig geschlossene, Hohlzylinder ähnliche Form, auf und sind mit Luft gefüllt, so dass sie bei einer Annäherung von zwei Bootskörpern oder der Annäherung bei einem Anlegemanöver am Steg federnd nachgeben.
Die axiale Länge des Hohlzylinder ist dabei so bemessen, dass nicht nur eine Punktberührung auftritt, sondern eine flächige Berührung vorgesehen ist, damit die Schutzwirkung sich über einen größeren Kontaktbereich erstreckt.
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Im Allgemeinen sind derartige Fender mit einem Seil-oder Tauabschnitt versehen und können so an der Reling des Bootes, über Bord hängend, befestigt werden.
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Bei der Fahrt des Bootes sollten die Fender eingeholt werden, um den ästhetisch Eindruck des Bootes nicht zu beeinträchtigen.
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Oft unterbleibt dieses Einholen aber aus Sicherheitsgründen, weil zumindest teilweise ein Begehen des Decks notwendig ist oder aber die „Faulheit“ Priorität hat.
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Mit der
EP 0987176 B1 ist ein Fendersystem vorgeschlagen worden, bei dem ein Luftballon artiger Fender aus einer mit einer Klappe verschließbaren Öffnung in der Bordwand nach außen herausgedrückt und dabei aufgeblasen werden kann und bei Nichtgebrauch in eine Aufnahme im Inneren des Bootes zurückgezogen wird.
Das Setzen oder aktivieren des Fenders, wie auch das Zurückziehen, erfolgt dabei ferngesteuert.
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Da das Fendervolumen beim Zurückziehen wesentlich verkleinert wird, darf der Fender nur aus einem knitterbaren, sehr dünnen Material bestehen.
Weil die Berührung von zwei Booten miteinander oder eines Bootes mit einer Steganlage aber durchaus heftig sein kann, besteht die Gefahr, dass der Ballon platzt und ggf. Verletzungen oder Beschädigungen auftreten.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Fendersystem bereit zu stellen, dass einerseits einen höchst möglichen Schutz der Flächen des Bootskörpers bietet und zum Anderen auch größeren Druckbelastungen bei Berührungen standhält.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit einem Fendersystem für Sportboote, umfassend einen aufblasbaren, elastischen Fender, der im aktiven, aufgeblasenen Zustand, aus einer Öffnung in der Außenwand des Bootskörpers hervorsteht und im inaktiven, nicht aufgeblasenen Zustand, durch die Öffnung in eine Aufnahme im Inneren des Bootskörpers zurückziehbar ist, wobei dann die Bordwand nach außen durch eine Klappe verschließbar ist,
dadurch,
dass die zur Aufbewahrung des inaktiven Fenders dienende Aufnahme als Druckbehälter ausgebildet ist, dessen Volumen im Wesentlichen dem Volumen des aufblasbaren Fenders entspricht, so dass der in den Druckbehälter zurück gezogene Fender im Wesentlichen knitterfrei das Volumen des Druckbehälters ausfüllt.
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Nach einer Ausgestaltung des Fenders ist der Hohlzylinder im Bodenbereich, durch die Formgebung des Fendermaterials, nach Innen gewölbt.
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Der Kopfbereich des Fenders ist druckdicht mit dem Druckbehälter verbunden, also mit dessen Austrittsöffnung in der Bordwand.
Das Fendersystem ist an eine bootseigene Druckluftquelle angeschlossen mit der sowohl ein Überdruck zu Aufblasen des Fenders erzeugbar ist, wie auch ein Unterdruck, mit dem der Fender in den Druckbehälter zurückziehbar ist.
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Das Fendersystem ist so konzipiert, dass es von einer einzelnen Person bedient werden kann. Die Fender nebst ihren Druckbehältern sind in verschieden Größen erhältlich und somit einsetzbar für Boote kleiner Größe bis hin zu Superyachten.
Wichtig ist die größenmäßige Abstimmung zwischen Fender und Druckbehälter, damit ein knitterfreier Zustand beim Einziehen des Fenders, der aus einem relativ steifen Material besteht, um die notwendige Druckfestigkeit bei Berührung aufzuweisen, in den Druckbehälter möglich ist
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Eine Mehrzahl von Fendern kann um den Bootskörper herum verteilt angeordnet sein, um einen bestmöglichen Rundum-Schutz zu gewährleisten.
Die Anzahl der Fender ist durch den Bootsbauer oder aber den Bootseigner frei wählbar. Die Fender können nachträglich verbaut oder aber auch bereits in der Planung und dem Neubau des Bootes integriert werden.
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Am Druckbehälter angebracht sind ein Ventil mit einer Leitung, welche als Druck-und als Saugleitung fungiert. Des Weiteren ist ein Drucksensor zur Überwachung des im Körper herrschenden Luftdrucks angebracht. Über diesen Drucksensor wird der Druck kontrolliert und der ausgefahrene Zustand des Fenders gesteuert.
Im Ruhezustand befindet sich der Fender in dem Druckbehälter, welcher dann drucklos ist.
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Am einem Bedienteil(Touchpanel) kann jeder Fender einzeln aus und eingefahren werden. Die axiale Länge des Fenders kann über eine stufenlose Regelung prozentual eingestellt werde. Umso höher der Druck eingestellt wird umso breiter und länger wird der Fender ausgefahren. Die Materialbeschaffenheit des Fenders ist so aufgebaut das er sich im Verhältnis mehr in der Länge vergrößert als im Durchmesser.
Dies hat den Vorteil das man die Fender immer den unterschiedlichen Steg-, Hafenanlagen und anderen daneben stehenden Booten und Berührungspunkten um das Boot herum anpassen kann.
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Um diese besondere Ausfahrweise der Fender zu erreichen, sind die Fender in Ihrem Materialaufbau speziell aufgebaut.
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Die Wandstärke ist dicker ausgeformt als der Boden.
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Der Boden des Fenders ist nach innen gewölbt um den Saugeffekt zu fördern und den Fender wieder in den Druckbehälter zu saugen.
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Des Weiteren kann die Bedienung ebenfalls über eine App am Handy gesteuert werden.
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Ablauf bei Bedienung der erfundenen Fenderanlage.
- drücken des gewünschten Fenders auf dem Touchpanel
- die Aussenklappe wird durch den Pneumatikzylinder geöffnet
- der Fender fährt auf eine voreingestellte Grundstellung(wahlweise 10-100%)
- der Fender kann nach erreichen der Grundstellung über das Touchpanel stufenlos auf die gewünschte und benötigte Stellung aufgeblasen werden
- es können alle Fender gleichzeitig oder aber jeder Fender für sich ausgefahren werden
- sollten die Fender nicht mehr benötigt werden können sie einzeln oder gemeinsam wieder über das Touchpanel eingefahren werden
- sobald der/die Fender wieder in ihrem Druckbehälter sind wird die Außenklappe wieder pneumatisch geschlossen.
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Die 1 und 2 zeigen die beiden verschiedenen Zustände des Fendersystems schematisch. Dabei ist mit 1 der Druckbehälter bezeichnet, der sich im Bootsinneren befindet. Der Fender selbst ist mit 2 bezeichnet und in der 1 im aktiven Zustand - ausgefahren - dargestellt, während die 2 den inaktiven Zustand zeigt, bei dem sich der Fender zurückgezogen im Druckbehälter befindet.
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4 bezeichnet die Luftabsaugung, 5 die Steuerung, 6 die Druckluftquelle, 8 die Mechanik für die Bewegung der Verschlussklappe 7 in der Bordwand 3 und 9 einen Drucksensor.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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