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Die Erfindung betrifft eine elektrische Leiteranordnung sowie ein Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Leiteranordnung.
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Bekannt ist zum Beispiel eine elektrische Leiteranordnung, umfassend einen Leitungsabschnitt mit einer Vielzahl von Leiterdrähten aus einem ersten elektrisch leitenden Material, und einen Kontaktabschnitt, in dem die Leiterdrähte zu einer Kontakteinheit kompaktiert sind. Die Kontakteinheit kann eine einfache Verbindung mit weiteren Elementen erlauben. Die Kompaktierung kann zum Beispiel durch Ultraschallschweißen erfolgen.
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Nachteilig bei solchen Leiteranordnungen ist, dass eine Kontaktierung an der Kontakteinheit oft nur mit einem hohen Übergangswiderstand verbunden ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung bereitzustellen, die eine Kontaktierung mit einem geringen Übergangswiderstand erlaubt.
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Erfindungsgemäß wird dies gelöst, wenn die elektrische Leiteranordnung an einer Kontaktfläche der Kontakteinheit eine Schicht aus einem zweiten elektrisch leitenden Material aufweist.
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Für das Verfahren wird dies dadurch gelöst, dass das Verfahren einen Schritt umfasst, in dem eine Schicht aus einem zweiten elektrisch leitenden Material an einer Kontaktfläche der Kontakteinheit angebracht wird oder auf die Kontaktfläche aufgebracht wird.
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Eine solche Schicht kann den Übergangswiderstand verringern.
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Die erfindungsgemäße Lösung kann mit den folgenden, jeweils für sich vorteilhaften und beliebig miteinander kombinierbaren Weiterentwicklungen und Ausgestaltungen weiter verbessert werden. Diese Weiterentwicklungen und Ausgestaltungen können auch unabhängig von der Lösung mit der Schicht sein und eigene Erfindungen darstellen.
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Um eine hohe Flexibilität zu erreichen, können im Leitungsabschnitt die Leiterdrähte separat sein. Insbesondere können sie dort nicht stoffschlüssig miteinander verbunden sein. Die Leiterdrähte können im Leitungsabschnitt nicht kompaktiert sein.
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Als Kompaktieren ist insbesondere das Schaffen einer stoffschlüssigen Verbindung zwischen den einzelnen Leiterdrähten zu verstehen. Leerräume zwischen den Leiterdrähten werden dabei verringert oder fast auf Null gebracht. Dies kann etwa durch Ultraschallschweißen oder Schmelzen geschehen. Die Leiterdrähte können dabei durch mechanischen Druck in eine gewünschte Form gebracht werden. Eine kompaktierte Kontakteinheit kann im Wesentlichen aus elektrisch leitendem Material bestehen und wenige bis keine Hohlräume aufweisen.
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Die Schicht kann einteilig mit der Kontakteinheit oder dem Rest der Kontakteinheit verbunden sein, um eine besonders sichere Kontaktierung zu ermöglichen. Die Schicht kann zum Beispiel stoffschlüssig mit dem Rest der Kontakteinheit verbunden sein.
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Die Schicht kann mit der Kontakteinheit oder dem Rest der Kontakteinheit verschweißt sein, um eine besonders innige Verbindung zu erzielen.
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Die Schicht kann durch Kompaktieren an der Kontakteinheit oder dem Rest der Kontakteinheit angebracht werden. Insbesondere kann die Schicht während eines Kompaktierschritts, in dem die Kontakteinheit hergestellt wird, an dem Rest der Kontakteinheit angebracht werden. Dadurch kann die Anzahl der Schritte bei der Herstellung verringert werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Kontakteinheit ein Durchgangsloch aufweisen. Ein solches Durchgangsloch kann die Befestigung an einem Gegenelement erleichtern. Dazu kann ein Befestigungselement, etwa eine Schraube, durch das Durchgangsloch gesteckt werden. Das Befestigungselement kann danach entlang der Richtung des Durchgangslochs eine Kraft ausüben. Beispielsweise kann ein Kopf einer Schraube eine Kraft auf die Kontakteinheit ausüben und diese gegen das Gegenkontaktelement drücken.
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Die Leiterdrähte können in dem Leitungsabschnitt entlang einer Längsrichtung verlaufen und das Durchgangsloch kann senkrecht zu der Längsrichtung verlaufen. Durch die senkrechte Anordnung kann eine Befestigung besonders sicher sein, da Befestigungskräfte die Leiterdrähte nicht entlang der Längsrichtung verformen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das Durchgangsloch die Kontaktfläche durchdringen. Die Kräfte, die von einem Befestigungselement ausgeübt werden, können dadurch direkt auf die Kontaktfläche wirken. Der elektrische Kontakt kann dadurch besonders effektiv verbessert werden.
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Die Leiterdrähte im Leitungsabschnitt können miteinander verflochten sein. Entweder können einzelne Leiterdrähte miteinander verflochten sein oder einzelne Leiterdrähte können zu Bündeln gruppiert sein, die dann miteinander verflochten sind. Das Flechten kann zu einer Konfiguration führen, die zum einen eine gewisse Stabilität erzeugt, zum anderen aber auch eine gewünschte Flexibilität zulässt.
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In einer alternativen Ausgestaltung können die Leiterdrähte im Leitungsabschnitt parallel zueinander verlaufen. Dadurch kann die Flexibilität erhöht sein.
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Auch andere Konfigurationen der Leiterdrähte im Leitungsabschnitt sind möglich. Beispielsweise können die Leiterdrähte ungeordnet verlaufen oder sie können miteinander verdrillt sein.
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Die Kontakteinheit kann plattenförmig ausgestaltet ist. Dies kann eine sichere Kontaktierung bei einer gleichzeitig kompakten Konfiguration ermöglichen. Plattenförmig kann insbesondere bedeuten, dass die Kontakteinheit etwa quaderförmig ist, wobei die Erstreckung in einer Richtung wesentlich kleiner ist als in zwei senkrecht dazu verlaufenden Richtungen, beispielsweise um einen Faktor 3.
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In einer Ausgestaltung, die mechanisch besonders stabil sein kann, können die Leiterdrähte durchgängig um das Durchgangsloch herum verlaufen. Insbesondere können alle Leiterdrähte um das Durchgangsloch herum verlaufen. Keiner der Leiterdrähte ist folglich vom Durchgangsloch durchschnitten. Ein solches Durchgangsloch kann dadurch erzielt werden, dass beim Kompaktieren ein Durchgangsloch mittels eines entsprechenden Elementes, beispielsweise eines Stempels, freigehalten wird. Das Element kann vor dem Kompaktieren zwischen die Leiterdrähte eingeführt werden, sodass diese seitlich verdrängt werden.
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In einer alternativen Ausgestaltung kann das Durchgangsloch nach dem Kompaktierschritt erzeugt werden, beispielsweise durch Bohren oder durch eine andere Methode, bei der Material entfernt wird.
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Die Schicht kann Teil einer die Kontakteinheit zumindest teilweise umschließenden Stabilisierungshülse sein. Eine solche Schicht kann also eine Doppelfunktion erfüllen, indem sie die Kontaktierung erleichtert und dazu beiträgt, die Kontakteinheit zu stabilisieren. Die Stabilisierungshülse kann zumindest teilweise stoffschlüssig mit der Kontakteinheit verbunden sein. In anderen Ausgestaltungen ist die Stabilisierungshülse separat und kann von der Kontakteinheit gelöst werden.
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Die Stabilisierungshülse kann die Kontakteinheit zumindest an zwei gegenüberliegenden Seiten umschließen oder umgreifen. Dadurch kann verhindert sein, dass sich die Kontakteinheit an den gegenüberliegenden Seiten ausdehnt, beispielsweise bei einer mechanischen Belastung, wie sie bei einem Kompaktieren, einem Befestigen oder einem Kontaktieren auftreten kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die elektrische Leiteranordnung ein Führungsorgan für ein Befestigungselement aufweisen. Das Führungsorgan kann die gewünschte Richtung für das Befestigungselement vorgeben. Ferner kann das Führungsorgan glatte Wände aufweisen, die eine einfache Führung des Befestigungselements ermöglichen. Im Gegensatz dazu kann ein Einführen des Befestigungselements in das Durchgangsloch ohne Führungsorgan schwieriger sein, da die Seitenwände des Durchgangslochs durch die kompaktierten Leiterdrähte eine raue Struktur aufweisen können. Des Weiteren kann durch das Führungsorgan eine Lücke zwischen dem Befestigungselement und der Kontakteinheit überbrückt werden, sodass ein Kraftfluss zwischen den beiden möglich ist.
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Das Führungsorgan kann eine Hülse sein oder eine Hülse umfassen. Insbesondere kann die Hülse zylindrisch, insbesondere kreiszylindrisch, ausgestaltet sein.
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Das Führungsorgan kann in dem Durchgangsloch angeordnet sein.
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Um die Konstruktion einfach zu halten, kann das Führungsorgan einteilig mit der Stabilisierungshülse sein.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das Führungsorgan einteilig mit der Schicht sein. Auch hier ist die Konstruktion einfach.
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Um die Sicherheit zu erhöhen, kann die Leiteranordnung einen den Kontaktabschnitt zumindest teilweise umschließenden Berührschutz aus einem elektrisch isolierenden Material umfassen.
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Im Leitungsabschnitt kann ein Kabelmantel um die Vielzahl von Leiterdrähten angeordnet sein, um eine Berührung zu verhindern. Der Kabelmantel und der Berührschutz können zusammenwirken und durchgängigen Schutz vor einer Berührung ermöglichen. Die Kontaktfläche kann dabei in einem nicht montierten Zustand offen bleiben. In einem montierten Zustand kann die Kontaktfläche an einer entsprechenden Gegenkontaktfläche anliegen und die Leiteranordnung einen allseitigen Berührschutz aufweisen, der insbesondere allseitig geschlossen ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann der Berührschutz die Stabilisierungshülse zumindest teilweise umschließen. Der Berührschutz kann an der Stabilisierungshülse anliegen und/oder die Stabilisierungshülse abstützen. Dadurch kann die Leiteranordnung weiter stabilisiert werden. Insbesondere kann der Berührschutz ein Teil einer Stabilisierungsanordnung umfassend die Stabilisierungshülse sein.
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Die Erfindung umfasst ferner eine elektrische Kontaktanordnung, umfassend eine elektrische Leiteranordnung gemäß der Erfindung und ein Gegenkontaktelement, wobei die Schicht der elektrischen Leiteranordnung an einer Gegenkontaktfläche des Gegenkontaktelements anliegt.
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Im verbundenen Zustand kann die Schicht zwischen dem Rest der Kontakteinheit bzw. der Kontakteinheit und dem Gegenkontaktelement liegen.
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Vorteilhafterweise kann die elektrische Kontaktanordnung durch ein wiederholt lösbares Befestigungselement an dem Gegenkontaktelement befestigt sein. Das Befestigungselement kann eine Schraube sein. Ferner kann das Befestigungselement mit einem Berührschutzelement, etwa einer Berührschutzkappe versehen sein.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens kann vor dem Kompaktierschritt ein separates Element neben der Vielzahl an Leiterdrähten angeordnet werden und das separate Element während des Kompaktierschritts zumindest stellenweise als die Schicht angebracht werden. Das separate Element kann eine Folie, eine Platte, ein Blech, oder ein Element geformt aus einer Folie, einer Platte oder einem Blech sein.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand vorteilhafter Ausgestaltungen mit Bezug auf die Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Die dabei dargestellten vorteilhaften Weiterentwicklungen und Ausgestaltungen sind jeweils voneinander unabhängig und können beliebig miteinander kombiniert werden, je nachdem, wie dies im Anwendungsfall notwendig ist.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische, seitliche Schnittdarstellung einer Ausführungsform einer Kontaktanordnung mit einer Leiteranordnung;
- 2 eine schematische Perspektivansicht der Leiteranordnung aus 1;
- 3 eine schematische, teilweise geschnittene Perspektivansicht der Leiteranordnung aus den 1 und 2;
- 4 eine schematische Schnittdarstellung der Leiteranordnung aus den 1 bis 3;
- 5 eine schematische, teilweise geschnittene Perspektivansicht der Leiteranordnung aus den 1 bis 4;
- 6 eine schematische Perspektivansicht einer weiteren Ausführungsform einer Leiteranordnung;
- 7A bis 7D schematische Perspektivansicht weiterer Ausführungsformen von Leiteranordnungen; und
- 8 eine schematische Perspektivansicht einer weiteren Ausführungsform einer Kontaktanordnung.
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In den Figuren sind verschiedene Ausgestaltungen einer elektrischen Leiteranordnung 100 dargestellt. Die elektrische Leiteranordnung 100 umfasst jeweils einen Leitungsabschnitt 20, an dem eine Vielzahl von Leiterdrähten 21 aus einem ersten elektrisch leitenden Material vorhanden sind. Die elektrischen Leiterdrähte 21 können beispielsweise zu verschiedenen Bündeln 23 zusammengefasst sein, und die Bündel 23 können miteinander verflochten sein. Dadurch ist eine gute Stabilität bei einer gleichzeitigen Flexibilität ermöglicht. Beispielsweise können sie flach oder rohrförmig miteinander verflochten sein. In anderen Ausgestaltungen können die elektrischen Leiterdrähte 21 auch parallel zueinander verlaufen oder einzeln miteinander verflochten sein. Als erstes elektrisch leitendes Material kann zum Beispiel Kupfer verwendet werden oder ein Material, das Kupfer enthält.
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In einem Kontaktabschnitt 30 der elektrischen Leiteranordnung 100 sind die Leiterdrähte 21 zu einer Kontakteinheit 31 kompaktiert. Dort bilden die elektrischen Leiterdrähte 21 also einen kompakten Körper, beispielsweise in Form einer Platte 39. Eine solche Kontakteinheit 31 kann einfach an weitere Elemente, beispielsweise an ein Gegenkontaktelement 210 angeschlossen werden. Dazu kann eine Kontaktfläche 32 in Kontakt mit dem Gegenkontaktelement 210, beispielsweise einer Gegenkontaktfläche 212 gebracht werden. Das Kompaktieren kann auf verschiedene Weisen erfolgen, beispielsweise durch Pressen und Schweißen, insbesondere ein Kaltschweißen wie Ultraschallschweißen, oder durch Schmelzen. Dabei können die Leiterdrähte 21 durch gleichzeitigen mechanischen Druck in die gewünschte Form gebracht werden.
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Um beim Kontaktieren eines Gegenkontaktelementes 210 einen Übergangswiderstand möglichst gering zu halten, ist an der Kontaktfläche 32 eine Schicht 40 aus einem zweiten elektrisch leitenden Material vorhanden. Die Schicht 40 kann einteilig mit dem Rest der Kontakteinheit 31 sein und beispielsweise vor dem Kompaktierschritt als separates Element neben der Vielzahl an Leiterdrähten 21 angeordnet werden und beim Kompaktierschritt als die Schicht 40 angebracht werden. Im angebrachten Zustand kann die Schicht 40 die Kontaktfläche 32 bilden. In anderen Ausgestaltungen ist die Schicht 40 separat von der Kontakteinheit 31.
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Als Material für die Schicht 40 kommen insbesondere solche Materialien in Frage, die einen Übergangswiderstand verringern oder ein Oxidieren verhindern. Die können insbesondere Zinn, Zink, Silber, Gold oder Mischungen dieser Materialien sein. Die Schicht 40 kann auch Kupfer enthalten.
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Die Leiteranordnung 100 kann Teil eines Kabels 80 sein. Ein Innenleiter 81 des Kabels 80 kann dabei teilweise den Leitungsabschnitt 20 bilden. Das Kabel 80 kann ferner eine Isolationsschicht 82 über dem Innenleiter 81, einen darüber angeordneten Außenleiter 83 und einen außenliegenden Kabelmantel 85 aufweisen. Der Außenleiter 83 kann als Erdung oder Schirmung dienen.
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Die Kontakteinheit 31 weist ein Durchgangsloch 35 auf, das sich entlang einer Durchgangsrichtung D durch die Kontakteinheit 31, und insbesondere durch die Kontaktfläche 32 erstreckt. Die Durchgangsrichtung D ist dabei senkrecht zu einer Längsrichtung L, entlang der die Leiterdrähte 21 im Leitungsabschnitt 20 verlaufen. Ferner sind sowohl die Durchgangsrichtung D als auch die Längsrichtung L senkrecht zu einer Querrichtung Q. Die Leiterdrähte 21 verlaufen durchgängig um das Durchgangsloch 35 herum. Die Leiterdrähte 21 sind also nicht durch das Durchgangsloch 35 unterbrochen, sondern laufen um dieses herum. Dies kann bei der Herstellung dadurch erreicht werden, dass vor oder während des Kompaktierschritts ein entsprechendes Werkzeug zwischen die Leiterdrähte 21 eingebracht wird, das nach dem Kompaktieren wieder entfernt wird. Ein solches Werkzeug kann beispielsweise eine sich verjüngende Spitze aufweisen, um ein Durchstecken durch die Vielzahl von elektrischen Leiterdrähten 21 zu vereinfachen.
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In dem Abschnitt, in dem das Werkzeug im Kompaktierschritt zwischen den elektrischen Leiterdrähten 21 liegt, kann es einen zylindrischen, beispielsweise einen kreiszylindrischen Querschnitt aufweisen. Dadurch kann ein zylindrisches Durchgangsloch 35 erzeugt werden, das eine Befestigung in verschiedenen Rotationsposition ermöglicht. Um die elektrische Leiteranordnung 100 auch mit bestimmten definierten Orientierungen befestigen zu können, kann das Durchgangsloch 35 und das entsprechende Werkzeug einen anderen Querschnitt aufweisen, beispielsweise einen rechteckigen, quadratischen oder dreieckigen Querschnitt.
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Die elektrische Leiteranordnung 100 kann eine Stabilisierungshülse 50 aufweisen, die die Kontakteinheit 31 stabilisiert. Die Stabilisierungshülse 50 kann die Kontakteinheit 31 zumindest teilweise umschließen und dadurch ein Gegenlager bilden, das eine Verformung nach außen hin verringert oder verhindert, beispielsweise beim Kompaktieren, beim Befestigen oder beim Kontaktieren. Insbesondere kann die Stabilisierungshülse 50 die Kontakteinheit 31 zumindest an zwei gegenüberliegenden Seiten 51, 52 umschließen oder umgreifen.
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Die beiden Seiten 51, 52 sind in den gezeigten Beispielen an verschiedenen Enden der Kontakteinheit 31 bezüglich der Querrichtung Q angeordnet. Die Stabilisierungshülse 50 erstreckt sich dabei entlang fast der gesamten, in der Durchgangsrichtung D gemessenen Höhe der Kontakteinheit 31. Die Stabilisierungshülse 50 kann die Kontakteinheit 31 auch an weiteren Seiten umschließen, beispielsweise an einer Frontseite. Eine Frontwand 58 kann dabei zusätzlich verstärkend wirken, wenn sie die an den Seiten 51 und 52 angeordneten Seitenwände 56, 57 miteinander verbindet.
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Die Stabilisierungshülse 50 kann eine Aufnahme für den Kontaktabschnitt 31 bilden und beispielsweise kanal-, trog- oder grabenförmig ausgestaltet sein.
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Vorteilhafterweise ist die Schicht 40 ein Teil der Stabilisierungshülse 50. Sie bildet einen Boden, der an der Kontaktfläche 32 angeordnet ist bzw. diese bildet.
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Die Stabilisierungshülse 50 kann aus einem Blech 59 gefertigt sein, beispielsweise durch Stanzen und Biegen. Ein solches Bauteil kann schon vor dem Kompaktierschritt an den elektrischen Leiterdrähten 21 angebracht werden und auch schon während des Kompaktierens zur Stabilisierung dienen.
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Die elektrische Leiteranordnung 100 kann ferner ein Führungsorgan 60 aufweisen, das der Führung eines Befestigungselements 90 dient. Das Führungsorgan 60 kann eine glatte Oberfläche für das Befestigungselement 90 bereitstellen, um ein einfaches Einführen zu ermöglichen. In den gezeigten Beispielen ist das Führungsorgan 60 als eine Hülse 61 ausgestaltet. Die Hülse 61 ist in dem Durchgangsloch 35 angeordnet. Femer ist die Hülse 61 einteilig mit der Schicht 40 und mit der Stabilisierungshülse 50. Die Hülse 61 ist in diesem Beispiel zylindrisch ausgestaltet, wobei die Zylinderachse parallel zur Durchgangsrichtung D verläuft.
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Die Hülse 61 kann zusammen mit der Stabilisierungshülse 50 auch eine weitere Stabilisierung des Kontaktabschnitts 30 erzielen. Die Kontakteinheit 31 kann insbesondere zwischen der Hülse 61, einer Frontwand 58 und den Seitenwänden 56, 57 gehalten und stabilisiert sein.
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Um zu verhindern, dass ein Benutzer versehentlich elektrisch leitende Teile berühren kann, kann die Leiteranordnung 100 einen den Kontaktabschnitt 30 zumindest teilweise umschließenden Berührschutz 70 aufweisen. Dieser ist aus einem elektrisch isolierenden Material, beispielsweise einem Kunststoff. Im Leitungsabschnitt 20 ist eine elektrische Isolation durch den Kabelmantel 85 erzielt, dieser erstreckt sich normalerweise bis zum Berührschutz 70, an den er dann lückenlos anschließt. Dadurch ist eine Berührung durch einen Benutzer verhindert.
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Der Berührschutz 70 kann Teil einer Berührschutzanordnung 75 sein, die neben dem Berührschutz 70 noch Berührschutzkappen 93, 97 an einer Schraube 91, die als Befestigungselement 90 dient, umfasst. Die Berührschutzkappen 93, 97 sind an einem Schraubenkopf 92 bzw. an einem Ende der Schraube 91 angebracht und umschließen die Schrauben 91 dort.
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Wenn die elektrische Leiteranordnung 100 mit einem entsprechenden Gegenkontaktelement 210 verbunden ist, bildet die Berührschutzanordnung 75 dann einen allseitigen Schutz vor einer ungewollten Kontaktierung durch einen Benutzer. In einem nicht verbundenen Zustand liegt lediglich die Kontaktfläche 32 frei und ermöglicht einen elektrischen Kontakt mit dem Gegenkontaktelement 210.
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Die Schraube 91 ist wiederholt lösbar. Ein Außengewinde 96 der Schraube 91 wirkt mit einem in einem Durchgangsloch 215 des Gegenkontaktelements 210 angeordneten Innengewinde 216 zusammen.
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Das Gegenkontaktelement 210 kann mit einer Stromschiene 220 elektrisch leitend verbunden sein oder ein Teil einer Stromschiene 220 sein.
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Der Berührschutz 70 umschließt einen Teil der Stabilisierungshülse 50 und bildet somit einen Teil einer Stabilisierungsanordnung 55, der die Kontakteinheit 31 weiter stabilisiert. Seitenwände 76, 77 des Berührschutzes 70 liegen dabei an Seitenwänden 56, 57 der Stabilisierungshülse 50 an und stützen diese nach außen hin ab. Anders als die Stabilisierungshülse 50, deren Seitenwände 56, 57 an einer Unterseite verbunden sind, sind die Seitenwände 76, 77 des Berührschutzes 70 an einer Oberseite verbunden. Die Stabilisierungsanordnung 55, die den Berührschutzes 70 und die Stabilisierungshülse 50 umfasst, umschließt die Kontakteinheit 31 folglich allseitig, insbesondere entlang eines Umfangs, und erzielt dadurch eine hohe Stabilität.
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In der 6 ist eine Kontakteinheit 31 nach dem Kompaktieren zu sehen. Die Kontakteinheit 31 bildet eine quaderförmige Platte 39, deren Abmessungen in der Durchgangsrichtung D wesentlich geringer sind als in der Längsrichtung L und in der Querrichtung Q, in dem gezeigten Beispiel um mindestens den Faktor 10. Andere Formen und Faktoren sind aber selbstverständlich auch möglich.
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In den 7A bis 7D sind verschiedene Ausgestaltungen gezeigt, bei denen bestimmte Elemente vorhanden oder nicht vorhanden sind. So ist in der Ausgestaltung gemäß 7A ein Berührschutz 70 vorhanden, der in den anderen Ausgestaltungen nicht vorhanden ist.
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Die Ausgestaltungen gemäß 7A bis 7C weisen jeweils ein Führungsorgan 60 in Form einer Hülse 61 in dem Durchgangsloch 32 auf, wohingegen dies bei der Ausgestaltung gemäß 7D nicht vorhanden ist.
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Bei der Ausgestaltung gemäß 7C ist kein Befestigungselement 90 vorhanden, wohingegen es bei den Ausgestaltungen gemäß 7A, 7B und 7D in Form einer Schraube vorhanden ist. Ein solches Befestigungselement 90 kann auch an einem Gegenkontaktelement 210 vorhanden sein oder eine Befestigung kann auf eine andere Art erfolgen.
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Auch sind Ausgestaltungen ohne eine Schicht 40 möglich. Andere Aspekte, wie zum Beispiel die Stabilisierungshülse 50, der Berührungsschutz 70 oder das Führungsorgan 60 können eigenständige Erfindungen darstellen.
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In der 8 ist eine Ausgestaltung gezeigt, bei der zwei Leiteranordnungen 100 eine Kontaktanordnung 200 bilden. Jede der Leiteranordnungen 100 kann als ein Gegenkontaktelement 210 für die andere Leiteranordnung 100 gesehen werden. Mindestens eine der Leiteranordnungen 100 weist dabei eine Schicht 40 auf, die den Übergangswiderstand verringert. Die beiden Leiteranordnungen 100 können über ein Befestigungselement 90, beispielsweise in Form einer Schraube 91 mit einer Mutter 94, aneinander befestigt werden
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Bezugszeichenliste
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- 20
- Leitungsabschnitt
- 21
- Leiterdraht
- 23
- Bündel
- 30
- Kontaktabschnitt
- 31
- Kontakteinheit
- 32
- Kontaktfläche
- 35
- Durchgangsloch
- 39
- Platte
- 40
- Schicht
- 50
- Stabilisierungshülse
- 51
- erste Seite
- 52
- zweite Seite
- 55
- Stabilisierungsanordnung
- 56
- Seitenwand
- 57
- Seitenwand
- 58
- Frontwand
- 59
- Blech
- 60
- Führungsorgan
- 61
- Hülse
- 70
- Berührschutz
- 75
- Berührschutzanordnung
- 80
- Kabel
- 81
- Innenleiter
- 82
- Isolationsschicht
- 83
- Außenleiter
- 85
- Kabelmantel
- 90
- Befestigungselement
- 91
- Schraube
- 92
- Schraubenkopf
- 93
- Berührschutzkappe
- 94
- Mutter
- 96
- Außengewinde
- 97
- Berührschutzkappe
- 100
- Leiteranordnung
- 200
- Kontaktanordnung
- 210
- Gegenkontaktelement
- 212
- Gegenkontaktfläche
- 215
- Durchgangsloch
- 216
- Innengewinde
- 220
- Stromschiene
- D
- Durchgangsrichtung
- L
- Längsrichtung
- Q
- Querrichtung