DE102020113396A1 - Verfahren zur Herstellung von Cellulosecarbamatformkörpern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Cellulosecarbamatformkörpern Download PDF

Info

Publication number
DE102020113396A1
DE102020113396A1 DE102020113396.0A DE102020113396A DE102020113396A1 DE 102020113396 A1 DE102020113396 A1 DE 102020113396A1 DE 102020113396 A DE102020113396 A DE 102020113396A DE 102020113396 A1 DE102020113396 A1 DE 102020113396A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
weight
cellulose
cellulose carbamate
pore
carbamate
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE102020113396.0A
Other languages
English (en)
Inventor
Ralf Weis
Uwe Kaiser
Martin Gramlich
Olivier Bedue
Uwe Dingert
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Carl Freudenberg KG
Original Assignee
Carl Freudenberg KG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Carl Freudenberg KG filed Critical Carl Freudenberg KG
Priority to DE102020113396.0A priority Critical patent/DE102020113396A1/de
Publication of DE102020113396A1 publication Critical patent/DE102020113396A1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L1/00Compositions of cellulose, modified cellulose or cellulose derivatives
    • C08L1/08Cellulose derivatives
    • C08L1/26Cellulose ethers
    • C08L1/28Alkyl ethers
    • C08L1/288Alkyl ethers substituted with nitrogen-containing radicals
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B15/00Preparation of other cellulose derivatives or modified cellulose, e.g. complexes
    • C08B15/05Derivatives containing elements other than carbon, hydrogen, oxygen, halogens or sulfur
    • C08B15/06Derivatives containing elements other than carbon, hydrogen, oxygen, halogens or sulfur containing nitrogen, e.g. carbamates
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J9/00Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof
    • C08J9/26Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof by elimination of a solid phase from a macromolecular composition or article, e.g. leaching out
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J2201/00Foams characterised by the foaming process
    • C08J2201/04Foams characterised by the foaming process characterised by the elimination of a liquid or solid component, e.g. precipitation, leaching out, evaporation
    • C08J2201/044Elimination of an inorganic solid phase
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J2301/00Characterised by the use of cellulose, modified cellulose or cellulose derivatives
    • C08J2301/08Cellulose derivatives

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Manufacture Of Porous Articles, And Recovery And Treatment Of Waste Products (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Cellulosecarbamatformkörpern, insbesondere Schwämmen, mit folgenden Schritten:a. Herstellung eines Gemisches umfassend Harnstoff sowie ein Cellulose oder aktivierte Cellulose enthaltendes Material, insbesondere Zellstoff oder aktivierten Zellstoff, in einem Mischaggregat unter scherender Behandlung;b. reaktive Umsetzung bei Temperaturen zwischen 120 und 180 °C zu einem Cellulosecarbamat enthaltenden Produktes;c. Umsetzen des Cellulosecarbamat enthaltenden Produktes mit verdünnter Alkalilauge unter zumindest teilweiser Auflösung des Produktes wobei eine Lösung oder Dispersion erhalten wird;d. Vermengen der in Verfahrensschritt c) hergestellten Lösung oder Dispersion mit einem Porenbildner unter Ausbildung einer pastösen Masse bei einer Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes des Porenbildners;e. Erwärmen der pastösen Masse auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des Porenbildners;f. Durchführung eines Auswaschschritts zur Entfernung des Porenbildners, mittels Wasser oder wässrigen Lösungen wobei eine poröse Struktur ausgebildet wird;g. wobei die poröse Struktur mit Hilfe von Mikrowellenstrahlung behandelt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Cellulosecarbamatformkörpern, sowie mit diesem Verfahren hergestellten Cellulosecarbamatformkörper.
  • Die Herstellung von Cellulosecarbamatschwämmen ist seit langem bekannt und beispielsweise in den Druckschriften JP2001172302 , EP3161009A1 beschrieben.
  • So beschreibt die DE19910105A1 eine poröse Cellulosematrix in Form von Schwämmen oder Tüchern und ein Verfahren zur Herstellung. Die Druckschrift beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer porösen Cellulosematrix aus einer Celluloselösung mit Verstärkungsmaterialien und Porenbildnern, wobei man eine Formmasse aus einer alkalischen Cellulosecarbamatlösung, Porenbildnern und Verstärkungsmaterial herstellt, diese Formmasse durch Erhitzen auf 30-100°C und/oder in einem Fällbad koaguliert, die Carbamatgruppen nicht, partiell oder vollständig abspaltet und den resultierenden porösen Celluloseformkörper wäscht und konfektioniert. Nachteilig ist hier eine niedrige Wasseraufnahme des Produktes, da die Koagulation nur mittels Erhitzen auf 30-100 °C und/oder durch Koagulation in einem Fällbad durchgeführt wird.
  • GB1390061 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von schwammartigen Körpern aus Cellulosederivaten, bei dem Cellulosederivate in Lösung mit festen Partikeln eines Porenbildners, ausgewählt aus anorganischen Salzen, organischen Salzen und Säuren oder einer Mischung davon, vermischt werden und anschließend durch Behandeln mittels alternierenden elektromagnetischen Feldes, das in der Mikrowellenfrequenz schwingt koaguliert werden, gefolgt von der Regeneration zur Cellulose. In dem beschriebenen Verfahren wird die Mikrowelle zum Aufschmelzen des Porenbildners verwendet.
  • KR1019830001030B1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Celluloseschwämmen durch Erhitzen einer Paste aus Celluloseviscose mit oder ohne Verstärkungsfasern, die mit einem Schäumungsmittel vermischt und anschließend mittels Mikrowellenstrahlung erhitzt wird, um die Cellulose zu regenerieren und zu verfestigen. Während des Erhitzens wird die Paste mit einem Deckel abgedeckt, um das Verdampfen von Feuchtigkeit zu verhindern.
  • Zur Herstellung des Cellulosecarbamats wird üblicherweise Cellulose mit Harnstoff bei erhöhten Temperaturen umgesetzt, wie in W02003064476A1 und DE19635707 beschrieben.
  • Anschließend wird, wie beispielsweise in EP3231899A1 beschrieben, dass Cellulosecarbamat in verdünnte Alkalilauge gelöst.
  • Die dabei erhaltene Lösung wird daraufhin mit einem Verstärkungsmaterial, insbesondere Fasern, und mit einem Porenbildner unter Ausbildung einer pastösen Masse vermengt, für eine bestimmte Zeit bei bestimmter Temperatur gehalten, und daraufhin der Porenbildner unter Ausbildung einer porösen Schwammstruktur ausgewaschen.
  • Ein Beispiel für die Herstellung von Cellulosecarbamatschwämmen findet sich in der CN102212211A . Hierbei werden Lösungsmittel wie Xylol eingesetzt was Umweltgefahren und die nötigen Vorkehrungen in der Arbeitssicherheit mit sich bringt.
  • WO2003099873A1 beschreibt die Herstellung von Cellulosecarbamatschwämmen und Schwammtüchern. Bei dem Verfahren werden hochsiedende, organische, Harnstoff lösenden Lösungsmittel verwendet was ebenfalls Umweltgefahren und die nötigen Vorkehrungen in der Arbeitssicherheit mit sich bringt.
  • EP1509548B1 beschreibt die Herstellung von Cellulosecarbamatformkörpern, bei dem das unbehandelte Reaktionsprodukt ohne weitere Aufreinigung weiterverarbeitet wird. Dabei besteht die Gefahr, dass störende Nebenprodukte, z.B. gefärbte Stoffe mit ins Produkt geschleppt werden. Darüber hinaus zeigen die Beispiele eine sehr niedrige Wasseraufnahme von ca. 100 % in Relation zum Trockengewicht.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zur Herstellung eines Cellulosecarbamatformkörpers bereitzustellen, mit den oben genannten Nachteilen zumindest teilweise ausgeräumt werden können. Insbesondere soll bei dem Verfahren auf den Einsatz von organischen Lösungsmitteln wie Xylol verzichtet werden können. Darüber hinaus soll ein Formkörper mit einer hohen Porosität über das gesamte Volumen des Formkörpers und mit einer hohen Wasser- bzw. Schmutzaufnahme hergestellt werden können.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von Cellulosecarbamatformkörpern, insbesondere Schwämmen, mit folgenden Schritten:
    1. a. Herstellung eines Gemisches umfassend Harnstoff sowie ein Cellulose oder aktivierte Cellulose enthaltendes Material, insbesondere Zellstoff oder aktivierten Zellstoff, in einem Mischaggregat unter scherender Behandlung;
    2. b. reaktive Umsetzung bei Temperaturen zwischen 120 und 180 °C zu einem Cellulosecarbamat enthaltenden Produkt;
    3. c. Umsetzen des Cellulosecarbamat enthaltenden Produktes mit verdünnter Alkalilauge unter zumindest teilweiser Auflösung des Produktes wobei eine Lösung oder Dispersion erhalten wird;
    4. d. Vermengen der in Verfahrensschritt c) hergestellten Lösung oder Dispersion mit einem Porenbildner unter Ausbildung einer pastösen Masse bei einer Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes des Porenbildners;
    5. e. Erwärmen der pastösen Masse auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des Porenbildners;
    6. f. Durchführung eines Auswaschschritts zur Entfernung des Porenbildners, mittels Wasser oder wässrigen Lösungen wobei eine poröse Struktur ausgebildet wird;
    7. g. dadurch gekennzeichnet, dass die poröse Struktur mit Hilfe von Mikrowellenstrahlung behandelt wird.
  • Erfindungsgemäß wurde gefunden, dass es das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht einen Cellulosecarbamatformkörper bereitzustellen, bei dem auf den Einsatz von organischen Lösungsmitteln wie Xylol verzichtet werden kann. Darüber hinaus kann ein Formkörper mit einer hohen Porosität über das gesamte Volumen des Formkörpers und mit einer hohen Wasser- und daraus resultierend einer hohen Schmutzaufnahme hergestellt werden.
  • Der Verzicht auf organische Lösungsmittel wird durch die Kombination einer scherenden Behandlung in Schritt a) mit einer relativ hohen Temperatur von über 120 °C in Schritt b) ermöglicht. Zudem wurde erfindungsgemäß überraschend gefunden, dass es die Verwendung von Mikrowellenstrahlung beim Schritt g) erlaubt, den Formkörper mit einer hohen Porosität über seinem gesamten Volumen auszustatten. Ohne sich auf einen Mechanismus festzulegen wird vermutet, dass die Ursache hierfür ist, dass Mikrowellenstrahlen im Gegensatz zu anderen Arten der Energieübertragung wie Konduktion, Konvektion oder Strahlung anderer Wellenlänge wie Infrarotstrahlung einen hohen Energieeintrag im gesamten Volumen ermöglichen. Zusätzlich regen Mikrowellenstrahlen gezielt dipolare Moleküle wie Wasser an, so dass Energie genau in den Bereichen eingetragen wird, wo Wasser vorhanden ist. Außerdem kann dadurch, dass der Energieeintrag erfindungsgemäß über Strahlung erfolgt, dass im Auswaschschritt eingebrachte Wasser ungehindert von der Oberfläche des Formkörpers verdampfen. Ferner wird vermutet, dass durch die Mikrowellenstrahlen ein höherer Anteil Cellulosecarbamat wieder zur Cellulose regeneriert werden kann, was wiederum zu einer höheren Porosität führt. Darüber hinaus wurde gefunden, dass sich die Cellulosecarbamatformkörper beim Trocknen mittels Mikrowellenstrahlen weniger stark verformen. Vermutlich liegt die Ursache hierfür wiederum darin, dass die Energie im gesamten Volumen eingetragen wird.
  • In Schritt a) wird ein Gemisch umfassend Harnstoff sowie ein Cellulose oder aktivierte Cellulose enthaltendes Material, insbesondere Zellstoff oder aktiviertem Zellstoff, in einem Mischaggregat unter scherender Behandlung hergestellt.
  • Wird ein aktivierte Cellulose enthaltenes Material verwendet, so kann die Cellulose oder das Cellulose enthaltende Material vor Schritt a) aktiviert werden. Hierzu kann die Cellulose oder das Cellulose enthaltende Material mit Alkalilauge, vorzugsweise 3 bis 25%iger, noch bevorzugter 4 bis 20%iger Alkalilauge versetzt werden, wodurch Alkalicellulose erhalten wird. Der Restalkaligehalt der Cellulose oder des Cellulose enthaltenden Materials kann durch Auswaschen sowie anschließendes Abquetschen und/oder Zentrifugieren auf 0,1 bis 0,5, besonders bevorzugt auf 0,15 bis 0,3 mol Alkalihydroxid pro mol Anhydroglukose, verringert werden. Wenn erwünscht, kann die Alkalicellulose durch Halten einer Temperatur für eine bestimmte Zeit einer Reifung zur Einstellung des Durchschnitts- Polymerisationsgrades (DP) unterworfen werden.
  • Alternativ kann die Aktivierung der Cellulose oder des Cellulose enthaltenden Materials auch während der Herstellung des Gemischs umfassend Harnstoff sowie ein Cellulose oder aktivierte Cellulose enthaltendes Material in Schritt a) beispielsweise mit Wasserstoffperoxid durchgeführt werden. Hierzu kann Wasserstoffperoxid vorzugsweise in wässriger Lösung dem Gemisch zugegeben werden. Die Zugabe des Wasserstoffperoxids kann ganz oder teilweise gleichzeitig mit dem Harnstoff erfolgen. Die Dosierung des Wasserstoffperoxids in die Cellulose oder das Cellulose enthaltende Material kann in einer Mischvorrichtung, z.B. einem Wirbelbettmischer, in zerstäubter Form erfolgen, gefolgt von einer mechanischen Bearbeitung. Der bei der Dosierung erzielte Flüssigkeitsgehalt kann ebenso gering wie bei der Verwendung eines Alkalisierungsmittels sein. Der Gehalt an Wasserstoffperoxid im Verhältnis zum Trockengewicht der Cellulose oder des Cellulose enthaltenden Materials beträgt in der Regel mindestens 1 Gew%, vorzugsweise 1 bis 12 Gew%. Durch die Einstellung des Gehalts an Wasserstoffperoxid im Verhältnis zum Trockengewicht der Cellulose oder des Cellulose enthaltenden Materials kann der Durchschnitts- Polymerisationsgrades (DP) eingestellt werden.
  • Das Gemisch umfassend Harnstoff sowie das Cellulose enthaltende Material, wird gegebenenfalls nach Aktivierung der Cellulose, in ein Mischaggregat überführt, wobei das molare Verhältnis von Harnstoff- zu Anhydroglykoseeinheiten zwischen 0,05 und 2,5, noch bevorzugter zwischen 0,05 bis 1,5, und noch bevorzugter zwischen 0,1 bis 1,5 und insbesondere 0,1 bis 1 beträgt.
  • Im Mischaggregat erfolgt unter Scherung eine intensive Vermischung der beiden Komponenten. Als Mischaggregate eignen sich besonders Kneter und/oder Intensivmischer mit Zwangsförderung. Vorzugsweise erfolgt die scherende Behandlung im Mischaggregat zumindest zum Teil durch Unterziehen des Gemischs einer mechanischen Bearbeitung, so dass die Komponenten des Gemischs wiederholt einer Bearbeitung durch mehrmaliges Zusammenpressen, Reiben und Strecken des Gemischs unterzogen werden.
  • Die so erhaltene Mischung wird anschließend bevorzugt durch Temperung und/oder Vakuumbehandlung getrocknet, wobei vorzugsweise dasselbe Aggregat wie für die Vermischung verwendet wird.
  • In Schritt b) erfolgt die reaktive Umsetzung bei Temperaturen zwischen 120 und 180 °C, bevorzugt bei Temperaturen zwischen 125 und 170°C, insbesondere bei Temperaturen zwischen 130 und 160°C. Hierbei werden die beiden Komponenten des Gemischs, d.h. der Harnstoff und die Cellulose oder das aktivierte Cellulose enthaltende Material, miteinander zur Reaktion gebracht. Die Reaktionszeit beträgt dabei vorzugsweise zwischen 30 und 300 min und bevorzugt zwischen 60 und 240 min. Die reaktive Umsetzung kann unter Inertgas und/oder Vakuumbehandlung erfolgen.
  • Dabei ist es besonders bevorzugt, dass die Verfahrensschritte a) und b), d.h. die Scherung, und die reaktive Umsetzung im gleichen Mischaggregat durchgeführt werden, wobei sowohl der Kneter als auch der Intensivmischer verwendet werden kann. Alternativ ist es aber auch möglich, dass die Verfahrensschritte a) und b) in dem Intensivmischer mit Zwangsförderung durchgeführt werden, während Schritt b) in dem Kneter erfolgt.
  • Anschließend kann ein Aufschlämmen der Reaktionsmasse in Wasser oder wässriger Lösung mit einem anschließendem Abdekantieren und/oder Abfiltrieren stattfinden. Hierdurch können während der Reaktion gebildete Nebenprodukte, insbesondere gefärbte Nebenprodukte aus dem erhaltenen Produkt entfernt werden.
  • Außerdem kann ein mechanisches Zerkleinern und/oder ein Mahlen der Reaktionsmasse stattfinden.
  • Das in Verfahrensschritt b) erhaltene Cellulosecarbamat enthaltende Reaktionsprodukt weist vorzugsweise einen Stickstoffgehalt von 0,2 Gew% bis 4 Gew%, noch bevorzugter 0,2 Gew% bis 2,5 Gew%, insbesondere 0,5 Gew% bis 2,5 Gew% auf. Der Stickstoffgehalt kann durch die Wahl des molaren Verhältnisses von Harnstoff- zu Anhydroglykoseeinheiten und/oder durch die Wahl der Reaktionszeit in Schritt b) eingestellt werden.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform weist das in Verfahrensschritt b) erhaltene Cellulosecarbamat enthaltende Reaktionsprodukt einen Durchschnitts- Polymerisationsgrad (DP) von 120 bis 750 ml/g, vorzugsweise 180 bis 600 ml/g, insbesondere 250 bis 400 ml/g auf.
  • Das in Verfahrensschritt b) erhaltene Cellulosecarbamat enthaltende Reaktionsprodukt ist lagerstabil und transportfähig. Mithin können die Verfahrensschritte a) und b) in unterschiedlichen Werkstätten als die Verfahrensschritte c) bis g) durchgeführt werden.
  • In Schritt c) erfolgt das zumindest teilweise Auflösen des Cellulosecarbamat enthaltenden Produktes in wässriger Alkalilauge. Davor und/oder dabei erfolgt vorzugsweise eine Abkühlung des Produktes vorzugsweise auf unter 20 °C, noch bevorzugter auf unter 10 °C, beispielsweise von -10 bis 10 °C, insbesondere unter 5 °C, beispielsweise von -10 bis 5 °C.
  • In einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens wird im Schritt c) eine wässrige Alkalilauge mit einem Massenanteil an Alkalihydroxid von 3 bis 12 Gew%, besonders bevorzugt von 5 bis 10 Gew%, verwendet. Weiter vorteilhafterweise wird im Schritt c) eine wässrige Alkalilauge mit einem Massenanteil des Cellulosecarbamat enthaltenden Produktes von 3 bis 12 Gew%, besonders bevorzugt von 5 bis 10 Gew%, hergestellt.
  • Es ist möglich, dass in Schritt c) Verstärkungsfasern zugesetzt werden, vorzugsweise in einem Massenverhältnis zu dem Cellulosecarbamat enthaltenden Produkt von 5 bis 50 Gew%, vorzugsweise von 15 bis 40 Gew%.
  • Geeignete Verstärkungsfasern sind beispielsweise synthetische Polymerfasern wie Polyethylenterephthalat-, Polypropylen- und/oder Polyethylenfasern, aber auch Naturfasern wie Baumwoll-, Bambus-, Hanf-, Jute- und/oder Flachsfasern, sowie auch synthetische cellulosische Fasern wie Viskose-, Modal-, Lyocell- und/oder Cellulosecarbamatfasern.
  • Besonders bevorzugt sind synthetische und/oder natürliche cellulosische Fasern, insbesondere Baumwolle, Bambus-, Hanf-, Jute- und/oder Flachsfasern, da sich aufgrund der ähnlichen Molekularstruktur das Cellulosecarbamat mit den Fasern verbindet und hierdurch ein stabilerer Schwamm gebildet werden kann.
  • Die Lösung oder Dispersion kann anschließend filtriert und mittels Vakuumbehandlung entgast werden.
  • In Schritt d) erfolgt das Vermengen der in Verfahrensschritt c) hergestellten Lösung oder Dispersion mit einem Porenbildner unter Ausbildung einer pastösen Masse bei einer Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes des Porenbildners. Bevorzugte Porenbildner weisen einen Schmelzpunkt von über 30 °C auf. Bevorzugte Porenbildner sind Kristallsoda, Glaubersalz, Ammoniumsalze der Kohlen- und der Carbaminsäure.
  • Vorzugsweise wird der Porenbildner in einer solchen Menge eingesetzt, dass der Anteil des Porenbildners in der pastösen Masse 30 bis 95 Gew%, vorzugsweise 30 bis 90 Gew% und/oder 50 bis 95 Gew%, vorzugsweise 50 bis 90 Gew%, und/oder 60 bis 95 Gew%, vorzugsweise 60 bis 90 Gew%, und/oder 70 bis 95 Gew%, insbesondere 70 bis 90 Gew%. Es war überraschend, dass ein Vergleichsweise hoher Anteil an Porenbildner eingesetzt werden kann, da davon ausgegangen werden musste, dass die pastöse Masse nicht mehr verarbeitbar ist. Weiter vorzugsweise erfolgt das Vermengen bei einer Temperatur unterhalb von 30 °C, vorzugsweise bei unter 20 °C, noch bevorzugter bei unter 10 °C, beispielsweise von -10 bis 10 °C, insbesondere unter 5 °C, beispielsweise von -10 bis 5 °C.
  • Es ist möglich, dass in Schritt d) Verstärkungsmaterialien zugesetzt werden, vorzugsweise in einem Massenverhältnis zu dem Cellulosecarbamat enthaltenden Produkt von 1 bis 50 Gew%, vorzugsweise von 15 bis 40 Gew%.
  • Geeignete Verstärkungsmaterialien sind Gewebe, Gewirke, Gelege, Vliesstoffe und/oder Verstärkungsfasern. Besonders bevorzugt sind Verstärkungsfasern, insbesondere die oben genannten, da diese aufgrund der homogenen Verteilung über das gesamte Volumen des Cellulosecarbamatformkörpers diesem eine höhere Stabilität verleihen. Hierdurch kann eine höhere Reibechtheit an der Oberfläche des Cellulosecarbamatformkörpers gewährleistet werden.
  • Im Anschluss erfolgt vorzugsweise eine Formbildung der pastösen Masse, beispielsweise zu Blöcken oder Flächenwaren.
  • In Schritt e) erfolgt das Erwärmen der pastösen Masse auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des Porenbildners. Vorzugsweise erfolgt ein Erwärmen oberhalb von 30 °C, insbesondere 30 bis 150 °C noch bevorzugter oberhalb von 50 °C insbesondere 50 bis 150 °C, noch bevorzugter oberhalb 70 °C insbesondere 70 bis 150 °C.
  • In praktischen Versuchen hat es sich als vorteilhaft erwiesen das Erwärmen in Schritt e) zumindest teilweise mittels Mikrowellenstrahlung durchzuführen. Hierdurch kann ein homogener Energieeintrag und damit ein gleichmäßiges Aufschmelzen über die gesamte Dicke des Schwammes erreicht werden.
  • In Schritt f) wird ein Auswaschschritt zur Entfernung des Porenbildners, mittels Wasser oder einer wässrigen Lösung durchgeführt, wobei eine poröse Struktur ausgebildet wird. Als wässrige Lösung wird vorzugsweise eine verdünnte Säure, beispielsweise 0,01 Gew% bis 5 Gew%ige Schwefelsäure eingesetzt. Das Wasser oder die wässrige Lösung hat vorzugsweise eine Temperatur oberhalb von 30 °C, beispielsweise 30 bis 50 °C.
  • Die Schritte e) und f) können auch gleichzeitig durchgeführt werden, beispielsweise mittels eines erhitzten Säurebades.
  • In Schritt g) wird die poröse Struktur mit Hilfe von Mikrowellenstrahlung behandelt und vorzugsweise getrocknet. Bei dieser Behandlung verliert die poröse Struktur vorzugsweise mehr als 50 Gew%, noch bevorzugter mehr als 75 Gew% an Wasser, bezogen auf das Gesamtgewicht der pastösen Masse (Schritt d). Wie oben erläutert erlaubt die Verwendung von Mikrowellenstrahlung den Formkörper mit einer hohen Porosität über seinem gesamten Volumen auszustatten. Bevorzugte Frequenzen liegen im Bereich von 1 bis 100 Ghz, vorzugsweise zwischen 1 und 25 Ghz, insbesondere zwischen 2,4 und 2,5 Ghz. Es wurde gefunden, dass bei vorgenannten Frequenzen ein guter Kompromiss zwischen Eindringtiefe und Absorption durch das zu entfernende Wasser erzielt werden kann. Hierdurch kann die Trocknung besonders effektiv durchgeführt werden. Darüber hinaus wird auch die poröse Struktur an sich erwärmt durch Wärmeleitung über die angrenzenden Wassermoleküle. Die Leistung und Dauer der Mikrowellenstrahlung wird der Fachmann aufgrund seines Fachwissens entsprechend der gewünschten Probengeometrie und -masse der porösen Struktur wählen. Geeignete Werte für die Leistung sind üblicherweise bei Probendicken von 1 bis 50 mm und Probenmassen von 25 bis 1250 g, 100 bis 2500 W, vorzugsweise 1000 bis 2500 W. Geeignete Werte für die Dauer der Bestrahlung mit Mikrowellenstrahlen sind üblicherweise 100 bis 5000 s, vorzugsweise 500 bis 2000 s.
  • Wie oben erläutert, kann die Behandlung mittels Mikrowellenstrahlung in Schritt g) zu einer Trocknung der pastösen Masse führen. Ebenfalls denkbar ist jedoch, dass die Trocknung der pastösen Masse zusätzlich auf eine andere Art und Weise, beispielsweise mittels weiterem Wärmeintrag wie beispielsweise Heißluft, IR-Strahlung und/oder mittels aktiven Entfernens des Wassers beispielsweise durch Unterdruck durchgeführt wird. Ebenfalls denkbar ist, dass die Behandlung mittels Mikrowellenstrahlung in Schritt g) nicht zu einer Trocknung der pastösen Masse führt und diese somit lediglich durch die anderen Trocknungsarten erfolgt.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt nach Schritt g) ein weiterer Auswaschschritt zur Entfernung von Porenbildnerresten, die nicht in Schritt f) entfernt wurden.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung finden die Verfahrensschritte a)-g) nacheinander statt, d.h. in der Reihenfolge a), b), c), d), e), f), g).
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung umfasst einen Cellulosecarbamatformkörper, der mit einem Verfahren gemäß einer oder mehrerer der vorgenannten Ausführungsformen hergestellt wurde.
  • Der Cellulosecarbamatformkörper kann in den verschiedensten Formen ausgebildet vorliegen, beispielsweise als Schwamm, insbesondere Schwammblock oder Schwammtuch.
  • Der Cellulosecarbamatformkörper weist je nach anvisiertem Anwendungszweck vorzugsweise eine Dicke gemäß DIN EN ISO 9073-2 (1997) (mit den in der Beschreibung der Messmethoden dargelegten Abweichungen) von 1 bis 500 mm und/oder ein Flächengewicht gemäß DIN EN 29073-T1 (1992) (mit den in der Beschreibung der Messmethoden dargelegten Abweichungen) von 10 bis 50000 g/m2 auf.
  • Vorzugsweise weist der Cellulosecarbamatformkörper eine Wasseraufnahme gemäß DIN 53 923 (1978) von mindestens 500 Gew%, beispielsweise von 500 Gew% bis 3000 Gew%, noch bevorzugter von 1000 Gew% bis 2500 Gew%, insbesondere 1000 Gew% bis 1700 Gew% bezogen auf das Trockengewicht des Cellulosecarbamatformkörpers auf. Es wird vermutet, dass die hohe Wasseraufnahme dadurch zu Stande kommt, dass durch die Behandlung mit Mikrowellenstrahlung ein vergleichsweise homogener Energieeintrag über die gesamte Dicke des Formkörpers erreicht werden kann. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass das poröse Netzwerk an den Randbereichen durch zu starke Hitzeeinwirkung zerstört wird, während in den inneren Bereichen nicht ausreichend Energie eingetragen wird. Die hierdurch erzielte hohe Porosität ermöglicht eine hohe Wasseraufnahme.
  • Weiter bevorzugt weist der Cellulosecarbamatformkörper ein spezifisches Raumgewicht von 5 kg/m3 bis 500 kg/m3, noch bevorzugter von 20 kg/m3 bis 250 kg/m3, noch bevorzugter von 20 kg/m3 bis 150 kg/m3, insbesondere von 30 kg/m3 bis 150 kg/m3 auf. Das spezifische Raumgewicht wird entsprechend der Beschreibung in den Messmethoden gemessen.
  • Beispiel 1: Herstellung eines erfindungsgemäßen und eines nichterfindungsgemäßen Cellulosecarbamatformkörpers
  • Ein Gemisch umfassend Harnstoff sowie mittels Wasserstoffperoxid aktivierten Zellstoff, wird in einem Mischaggregat unter scherender Behandlung reaktiv bei Temperaturen von etwa 150 °C zu einem Cellulosecarbamat enthaltenden Produkt umgesetzt. Dabei wird ein Cellulosecarbamat enthaltendendes Produkt mit einem Durchschnitts- Polymerisationsgrades (DP) von 290 ml/g und einem Stickstoffgehalt von 1,08 % erhalten.
  • Dieses Cellulosecarbamat enthaltende Produkt, genauso wie Wasser und Ethanol wird entsprechend der Massenangaben in der untenstehenden Tabelle abgewogen und zusammengegeben. Danach wird das entstandene Gemisch auf +5 °C abgekühlt und unter langsamer Erniedrigung und anschließender Beibehaltung der Temperatur auf - 5 °C in einem Zeitraum von ca. 60 min mit Natronlauge (Masseangabe siehe Tabelle) versetzt.
    Substanz Masse [Gew%]
    Cellulosecarbamat enthaltendendes Produkt 7
    Wasser 85
    Ethanol 1
    Natrium hydroxid 7
  • Die erhaltene Lösung weist eine Viskosität von 15860 mPa*s (Brookfield Viskosimeter Spindel Nr.06, 50rpm, ca. 0 °C) auf.
  • Einmischen von Verstärkungsfasern
  • Von der Lösung werden 100 g abgewogen und 3,5 g Baumwollfasern zugegeben und in einem Mixer der Firma Hausschild (Speedmixer DAC 600FVZ) für 2,5 min bei 2300 U/min gemischt.
  • Herstellung der pastösen Masse
  • Dann werden im Z-Blade-Mischer (Firma Winkworth) bei ca. 0 °C 400g Glaubersalz (Firma Merck der Marke Emsure, ACS, Reag.Ph.Eur) vorgelegt. Danach wird die oben angesetzte Lösung inklusive Fasereinmischung zugegeben und ein homogener Teig gebildet.
  • Formgebung
  • Die erhaltenen Masse wird in 2 Schwammtücher von ca. 10x10 cm und einer Dicke von 10 mm mit Hilfe einer Schablone auf einer Teflonfolie geformt und entsprechend der nachfolgenden Tabelle weiter verarbeitet. Tabelle 1
    Muster 1.Schritt 2.Schritt 3. Schritt
    Muster 1 (erfindungsgemäß) Mikrowelle 1000 W für 300 s auf einem Frequenzband von 2,4-2,5 Ghz Abspülen mit Wasser 30-40 °C/ 2-3 min Mikrowelle 1000 Wfür 1000 s (16,7 min) auf einem Frequenzband von 2,4-2,5 Ghz inkl. Heißluft: 180°C
    Muster 2 (nicht erfindungsgemäß) 1% H2SO4-Bad 100 °C/ 30 min auskochen Abspülen mit Wasser 30-40 °C/ 2-3 min Mathisofen Heißluft: 180°C 30 min
  • Es werden in beiden Fällen getrocknete Schwammtücher erhalten. Es zeigt sich, dass die Trocknungszeit bei der zusätzlichen Verwendung von Mikrowelle deutlich niedriger als beim Einsatz von Heißluft ist. Darüber hinaus wurde gefunden, dass sich das erfindungsgemäße Schwammtuch beim Trocknen weniger stark verformt.
  • Beispiel 2: Bestimmung verschiedener physikalischer Eigenschaften der in Beispiel 1 hergestellten Cellulosecarbamatformkörper
  • Es werden verschiedene physikalische Eigenschaften der in Beispiel 1 hergestellten Cellulosecarbamatformkörper untersucht. Die Beispiele sind in Tabelle 2 dargestellt.
    Muster Dicke [mm] Wasseraufnahme [%] Spezifisches Raumgewicht [kg/m3]
    Muster 1 (erfindungsgemäß) 6,1 1100 80
    Muster 2 (nicht erfindungsgemäß) 6,1 530 80
  • Es zeigt sich, dass der erfindungsgemäße Cellulosecarbamatformkörper überraschenderweise eine deutlich höhere Wasseraufnahme aufweist, was auf eine hohe Porosität schließen lässt.
  • Messmethoden:
  • Dicke
  • Die Dicke wird gemäß DIN EN ISO 9073-2 (1997) bestimmt, wobei folgende Abweichungen vorgenommen werden: Der Probenkörper wird vor Bestimmung der Dicke bei 20 °C für 1 min in vollentsalztes Wasser eingetaucht und anschließend an einer Ecke aufgehangen und für 1 min abtropfen gelassen.
  • Flächengewicht
  • Das Flächengewicht wird gemäß DIN EN 29073-T1 (1992) bestimmt, wobei folgende Abweichungen vorgenommen werden: Probenkörper der Größe von 10x10 cm werden im feuchten Zustand ausgestanzt, vor der Bestimmung des Flächengewichtes für 48 h bei 20 °C und 70 % relative Leuchtfeuchtigkeit gelagert, und anschließend gewogen.
  • Spezifisches Raumgewicht
  • Das spezifische Raumgewicht ergibt sich anhand folgender Formel: Flächengewicht geteilt durch die Dicke.
  • Wasseraufnahme
  • Die Wasseraufnahme wird gemäß DIN 53 923 (1978) als Wasseraufnahmevermögen bestimmt.
  • Durchschnitts- Polymerisationsgrades (DP)
  • Der Durchschnitts- Polymerisationsgrades (DP) wird gemäß ISO 5351 (2010) bestimmt.
  • Stickstoffgehalt
  • Der Stickstoffgehalt wird gemäß DIN 53625 (1984) bestimmt. Hierzu wird eine Vorbehandlung gemäß folgender Vorschrift durchgeführt.
    • - Einwaage von 50 g des zu analysierenden Stoffes in 2 I Dekanter
    • - Zugabe von 1,5 I warmen, destilliertem Wasser (40 °C)
    • - Rühren mit Magnetrührer für 30 min
    • - Abfiltrieren über einen Büchnertrichter und 2x maliges Nachwaschen mit jeweils 200 ml warmen, destillierten Wasser (40 °C)
    • - Im Büchnertrichter trocken saugen und zum Trocknen für 48 h unter Vakuum (1 mbar) bei 50 °C lagern
  • Schmelztemperatur
  • Die Schmelztemperatur wird gemäß der Internationalen Pharmacopoeia, 3rd Edition, Vol. (1979) Seite 19-23 bestimmt.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • JP 2001172302 [0002]
    • EP 3161009 A1 [0002]
    • DE 19910105 A1 [0003]
    • GB 1390061 [0004]
    • KR 1019830001030 B1 [0005]
    • WO 2003064476 A1 [0006]
    • DE 19635707 [0006]
    • EP 3231899 A1 [0007]
    • CN 102212211 A [0009]
    • WO 2003099873 A1 [0010]
    • EP 1509548 B1 [0011]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • DIN EN ISO 9073-2 (1997) [0050, 0062]
    • DIN EN 29073-T1 (1992) [0050, 0063]
    • DIN 53 923 (1978) [0065]
    • ISO 5351 (2010) [0066]
    • DIN 53625 (1984) [0067]
    • Schmelztemperatur wird gemäß der Internationalen Pharmacopoeia, 3rd Edition, Vol. (1979) Seite 19-23 [0068]

Claims (13)

  1. Verfahren zur Herstellung von Cellulosecarbamatformkörpern, insbesondere Schwämmen, mit folgenden Schritten: a. Herstellung eines Gemisches umfassend Harnstoff sowie ein Cellulose oder aktivierte Cellulose enthaltendes Material, insbesondere Zellstoff oder aktivierten Zellstoff, in einem Mischaggregat unter scherender Behandlung; b. reaktive Umsetzung bei Temperaturen zwischen 120 und 180 °C zu einem Cellulosecarbamat enthaltenden Produktes; c. Umsetzen des Cellulosecarbamat enthaltenden Produktes mit verdünnter Alkalilauge unter zumindest teilweiser Auflösung des Produktes wobei eine Lösung oder Dispersion erhalten wird; d. Vermengen der in Verfahrensschritt c) hergestellten Lösung oder Dispersion mit einem Porenbildner unter Ausbildung einer pastösen Masse bei einer Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes des Porenbildners; e. Erwärmen der pastösen Masse auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des Porenbildners; f. Durchführung eines Auswaschschritts zur Entfernung des Porenbildners, mittels Wasser oder wässrigen Lösungen wobei eine poröse Struktur ausgebildet wird; g. dadurch gekennzeichnet, dass die poröse Struktur mit Hilfe von Mikrowellenstrahlung behandelt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das molare Verhältnis von Harnstoff- zu Anhydroglykoseeinheiten zwischen 0,05 und 2,5, noch bevorzugter zwischen 0,05 bis 1,5, und noch bevorzugter zwischen 0,1 bis 1,5 und insbesondere zwischen 0,1 bis 1 beträgt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die reaktive Umsetzung bei Temperaturen zwischen 120 und 180 °C, bevorzugt bei Temperaturen zwischen 125 und 170°C, insbesondere bei Temperaturen zwischen 130 und 160°C und bei einer Reaktionszeit zwischen 30 und 300 min und bevorzugt zwischen 60 und 240 min erfolgt.
  4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das in Verfahrensschritt b) erhaltene Cellulosecarbamat enthaltende Reaktionsprodukt einen Stickstoffgehalt von 0,2 Gew% bis 4 Gew%, noch bevorzugter von 0,2 Gew% bis 2,5 Gew%, insbesondere von 0,5 Gew% bis 2,5 Gew% aufweist.
  5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das in Verfahrensschritt b) erhaltene Cellulosecarbamat enthaltende Reaktionsprodukt einen Durchschnitts-Polymerisationsgrad (DP) von 120 bis 750 ml/g, vorzugsweise von 180 bis 600 ml/g, insbesondere von 250 bis 400 ml/g aufweist.
  6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Porenbildner in einer solchen Menge eingesetzt wird, dass der Anteil des Porenbildners in der pastösen Masse von 60 bis 95 Gew%, insbesondere von 70 bis 95 Gew% beträgt.
  7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Erwärmen in Schritt e) zumindest teilweise mittels Mikrowellenstrahlung durchgeführt wird.
  8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt g) die poröse Struktur mit Hilfe von Mikrowellenstrahlung getrocknet wird.
  9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt g) die poröse Struktur mehr als 50 Gew%, noch bevorzugter mehr als 75 Gew% an Wasser, bezogen auf das Gesamtgewicht der in Schritt d) erhaltenen pastösen Masse verliert.
  10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Frequenzen der in Schritt e) und/oder g) eingesetzten Mikrowellenstrahlung unabhängig voneinander im Bereich von 1 bis 100 Ghz, vorzugsweise zwischen 1 und 25 Ghz, insbesondere zwischen 2,4 und 2,5 Ghz liegen.
  11. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknung der pastösen Masse zusätzlich auf eine andere Art und Weise, beispielsweise mittels weiterem Wärmeintrag wie beispielsweise Heißluft, IR-Strahlung und/oder mittels aktiven Entfernens des Wassers beispielsweise durch Unterdruck durchgeführt wird.
  12. Cellulosecarbamatformkörper, hergestellt mit einem Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1-11.
  13. Cellulosecarbamatformkörper nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch eine Wasseraufnahme von mindestens 500 Gew%, beispielsweise von 500 Gew% bis 3000 Gew%, noch bevorzugter von 1000 %Gew bis 2500 Gew%, insbesondere von 1000 Gew% bis 1700 Gew% bezogen auf das Trockengewicht des Cellulosecarbamatformkörpers.
DE102020113396.0A 2020-05-18 2020-05-18 Verfahren zur Herstellung von Cellulosecarbamatformkörpern Pending DE102020113396A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102020113396.0A DE102020113396A1 (de) 2020-05-18 2020-05-18 Verfahren zur Herstellung von Cellulosecarbamatformkörpern

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102020113396.0A DE102020113396A1 (de) 2020-05-18 2020-05-18 Verfahren zur Herstellung von Cellulosecarbamatformkörpern

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102020113396A1 true DE102020113396A1 (de) 2021-11-18

Family

ID=78280353

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102020113396.0A Pending DE102020113396A1 (de) 2020-05-18 2020-05-18 Verfahren zur Herstellung von Cellulosecarbamatformkörpern

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102020113396A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN115975253A (zh) * 2023-03-22 2023-04-18 之江实验室 可拉伸压电薄膜和超声换能器

Citations (11)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB1390061A (en) 1972-02-21 1975-04-09 Magyar Viscosagyar Preparation of porous cellulose articles
KR830001030B1 (ko) 1981-11-19 1983-05-25 김선수 초단파 처리에 의한 셀루로오즈 스폰지의 제조방법
DE19635707C1 (de) 1996-09-03 1998-04-02 Inst Textil & Faserforschung Verfahren zur Herstellung von Cellulosecarbamat
DE19910105A1 (de) 1999-03-08 2000-09-21 Fraunhofer Ges Forschung Poröse Cellulose-Matrix in Form von Schwämmen oder Tüchern und Verfahren zur Herstellung
JP2001172302A (ja) 1999-12-16 2001-06-26 Rengo Co Ltd セルロースカルバメートスポンジ及びその製造方法
WO2003064476A1 (en) 2002-01-29 2003-08-07 Valtion Teknillinen Tutkimuskeskus Method for manufacturing cellulose carbamate
WO2003099873A1 (de) 2002-05-24 2003-12-04 Zimmer Aktiengesellschaft Verfahren zur herstellung von cellulosecarbamat
EP1509548B1 (de) 2002-05-24 2007-11-21 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Verfahren zur herstellung von cellulosecarbamatformkörpern
CN102212211A (zh) 2011-04-15 2011-10-12 新疆大学 一种纤维素海绵的制备方法
EP3161009A1 (de) 2014-06-27 2017-05-03 Stora Enso Oyj Verfahren zur herstellung von cellulosecarbamat
EP3231899A1 (de) 2016-04-14 2017-10-18 TreeToTextile AB Verfahren und system zur herstellung einer spinnlösungszusammensetzung

Patent Citations (11)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB1390061A (en) 1972-02-21 1975-04-09 Magyar Viscosagyar Preparation of porous cellulose articles
KR830001030B1 (ko) 1981-11-19 1983-05-25 김선수 초단파 처리에 의한 셀루로오즈 스폰지의 제조방법
DE19635707C1 (de) 1996-09-03 1998-04-02 Inst Textil & Faserforschung Verfahren zur Herstellung von Cellulosecarbamat
DE19910105A1 (de) 1999-03-08 2000-09-21 Fraunhofer Ges Forschung Poröse Cellulose-Matrix in Form von Schwämmen oder Tüchern und Verfahren zur Herstellung
JP2001172302A (ja) 1999-12-16 2001-06-26 Rengo Co Ltd セルロースカルバメートスポンジ及びその製造方法
WO2003064476A1 (en) 2002-01-29 2003-08-07 Valtion Teknillinen Tutkimuskeskus Method for manufacturing cellulose carbamate
WO2003099873A1 (de) 2002-05-24 2003-12-04 Zimmer Aktiengesellschaft Verfahren zur herstellung von cellulosecarbamat
EP1509548B1 (de) 2002-05-24 2007-11-21 Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. Verfahren zur herstellung von cellulosecarbamatformkörpern
CN102212211A (zh) 2011-04-15 2011-10-12 新疆大学 一种纤维素海绵的制备方法
EP3161009A1 (de) 2014-06-27 2017-05-03 Stora Enso Oyj Verfahren zur herstellung von cellulosecarbamat
EP3231899A1 (de) 2016-04-14 2017-10-18 TreeToTextile AB Verfahren und system zur herstellung einer spinnlösungszusammensetzung

Non-Patent Citations (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
DIN 53 923 (1978)
DIN 53625 (1984)
DIN EN 29073-T1 (1992)
DIN EN ISO 9073-2 (1997)
ISO 5351 (2010)
Schmelztemperatur wird gemäß der Internationalen Pharmacopoeia, 3rd Edition, Vol. (1979) Seite 19-23

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN115975253A (zh) * 2023-03-22 2023-04-18 之江实验室 可拉伸压电薄膜和超声换能器

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69820405T2 (de) Nachpolymerisation-neutralisierte polyacrylat superabsorbierende mittel mittels festen nicht-hydroxyl neutralisierenden mitteln
DE69629795T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus einem regenerierte Chitin-Chitosan enthaltenden Material und erhaltene Gegenstände
EP0178292B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulosecarbamaten
DE2416532A1 (de) Verfahren zur herstellung absorptionsfaehiger cellulosematerialien und deren verwendung
DE1696233B2 (de) Verfahren zur herstellung von vernetztem cellulosehalbstoff und dieser so hergestellte cellulosehalbstoff als solcher
DE2823736A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung von quellfaehiger, vernetzter carboxyalkylcellulose aus natuerlich vorkommender cellulose oder cellulosehydrat und deren verwendung
DE3508611C2 (de)
DE2364628C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines hydrophilierten Gebildes aus einem wasserunlöslichen Polymeren
AT402932B (de) Celluloseschwamm und verfahren zu dessen herstellung
DE69908391T2 (de) Absorbierendes polymermaterial auf polysaccharidbasis
EP0683827B1 (de) Verfahren zur herstellung cellulosischer formkörper
DD144061A5 (de) Verfahren zur herstellung von quellfaehiger,vernetzter carboxyalkylcellulose
DE2500651A1 (de) Verfahren zur herstellung von in wasser dispergierbaren polyolefinfasern
DE102020113396A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulosecarbamatformkörpern
EP1511773B1 (de) Verfahren zur herstellung von cellulosecarbamat mittels reaktiver extrusion
DE2823710A1 (de) Verfahren zur herstellung von quellfaehiger, vernetzter carboxyalkylcellulose in faserform aus natuerlich vorkommender cellulose und deren verwendung
DE2616695C3 (de) Mittel auf der Basis dispergierter Cellulose zur Behandlung cellulosehaltiger Faserstoffe
AT405949B (de) Regenerierter cellulosischer formkörper
DE10037983A1 (de) Polymerzusammensetzung und daraus hergestellter Formkörper mit einem Gehalt an Alkaloid
DE1546386A1 (de) Celluloseprodukte und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2142761B2 (de) Verfahren zur Herstellung geformter Gegenstände aus Nylon-4
DE1300824B (de) Verwendung von auf Stapelfaserlaenge geschnittenen, unvollstaendig regenerierten Viskosefaeden zur Herstellung von Faservliesstoffen oder papieraehnlichen Gebilden auf nassem Wege ohne Zusatz eines Bindemittels
WO2003010232A1 (de) Celluloschwamm und verfahren zu dessen herstellung
DE10223171A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulosecarbamat
DE2000432B2 (de) Mittel zum weichmachen von fasern und gewebtem oder ungewebtem textilgut

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R016 Response to examination communication
R016 Response to examination communication