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Die Erfindung betrifft eine Verpackung aufweisend eine aus zellulosehaltigem Flachmaterial aufgefaltete Schale und einen Deckel, wobei die Schale und der Deckel einen Innenraum der Verpackung einschließen, wobei die Schale eine erste Seitenwand aufweist, an der entlang einer ersten Falzkante ein erster Siegelrand von dem Innenraum weg nach außen abgewinkelt ist, und wobei der Deckel mit dem ersten Siegelrand verklebt ist.
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Bei der bekannten Verpackung ist von der Schale eine zum Öffnen der Verpackung dienende Klappe abgeteilt, die eine nach außen abgewinkelte Aufziehlasche aufweist, die an ein den Deckel bildendes Kunststoffteil angrenzt und abschälbar daran angesiegelt ist. An der Aufziehlasche ist eine nach außen abstehende Griffzunge angelenkt.
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Die Verwendung von Kunststoff - bei der aus
EP 2 085 315 B1 bekannten Verpackung für den Deckel - wird jedoch aus ökologischen Gründen zunehmend als problematisch angesehen, insbesondere im Hinblick auf Aspekte der Entsorgung bzw. des Recycling.
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Aufgabe der Erfindung
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine umweltfreundliche und rationell herstellbare Verpackung anzugeben, die auf einfache Weise definiert geöffnet werden kann.
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Beschreibung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Verpackung gemäß Anspruch 1. In weiteren Aspekten betrifft die Erfindung ein Gebinde gemäß Anspruch 12, ein Verfahren zum Öffnen einer Verpackung gemäß Anspruch 13 sowie ein Verfahren zum Bereitstellen eines Gegenstandes gemäß Anspruch 15.
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Erfindungsgemäße Verpackung
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Erfindungsgemäß ist eine Verpackung mit mindestens einer Perforation vorgesehen, die eine Schwächung, die Reduzierung des Biegewiderstands, des zellulosehaltigen Materials der Verpackung im Bereich der Perforation bzw. der Perforationslinie aufweist.
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Unter Perforation im Sinne der erfindungsgemäßen Verpackung, des erfindungsgemäßen Gebindes und des Verfahrens zum Verpacken und/oder zum Öffnen der erfindungsgemäßen Verpackung ist eine Materialschwächung zu verstehen, wobei die Perforation eine Ritzlinie ist, die das zellulosehaltige Material teilweise von einer Seite ausgehend durchtrennt oder die Ritzlinie wird durch Ritze von beiden Seiten des zellulosehaltigen Materials ausgebildet. Dabei sind die Ritze voneinander beabstandet.
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Die Perforation ist in einer weiteren Ausführungsform eine Schneidelinie mit Kerben, wobei die Kerben gleichmäßig und/oder ungleichmäßig verteilt sind.
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Die Perforation ist alternativ als Rille ausgebildet, die das zellulosehaltige Material, insbesondere das Fasergefüge, lockert und dadurch im Bereich der Perforationslinie eine Materialschwächung erzeugt.
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Mechanisches Abknicken oder das Abkanten des zellulosehaltigen Materials im Bereich der Falzkante ist eine Perforation im Sinne der erfindungsgemäßen Verpackung.
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Alle beschriebenen Perforationsformen können an der erfindungsgemäßen Verpackung einzeln oder in Kombination ausgebildet sein und erzeugen im Bereich der Perforationslinie eine Materialschwächung.
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Die Verpackung dient insbesondere zum Verpacken von Stückgut, d. h. mit anderen Worten von einzelnen Gegenständen. Ein zu verpackender Gegenstand kann beispielsweise eine Zahnbürste sein. Die erfindungsgemäße Verpackung ist jedoch grundsätzlich zum Verpacken verschiedenartigster Gegenstände geeignet. Insbesondere kann die Verpackung auch zum Verpacken von Schüttgut ausgebildet sein. Die Verpackung ist vorzugsweise in Form einer Blisterverpackung (Sichtverpackung) ausgebildet. Dies ermöglicht es, das verpackte Gut zu betrachten, ohne die Verpackung zu öffnen.
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Die Verpackung weist eine aus zellulosehaltigem Flachmaterial aufgefaltete Schale und einen Deckel auf. Zellulosehaltige Flachmaterial kann einfach verarbeitet und recycelt werden. Insbesondere ist das Auffalten effizient automatisierbar. Die Schale bildet typischerweise einen einseitig offenen Hohlkörper aus. Die Schale und der Deckel schließen einen Innenraum der Verpackung ein. Der Deckel ist hierzu auf der Schale angeordnet bzw. auf die Schale aufgesetzt. Der Deckel kann flach ausgebildet sein. Insbesondere kann sich der Deckel in einer Ebene erstrecken. In dem Innenraum kann das zu verpackende Gut angeordnet werden. Das zellulosehaltige Flachmaterial kann einseitig oder beidseitig beschichtet oder imprägniert sein, insbesondere wasserabweisend. Die Beschichtung oder Imprägnierung ist vorzugsweise biologisch abbaubar.
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Die Schale weist eine erste Seitenwand auf. Die erste Seitenwand begrenzt den Innenraum der Verpackung. An der ersten Seitenwand ist entlang einer ersten Falzkante ein erster Siegelrand von dem Innenraum weg nach außen abgewinkelt. Der erste Siegelrand ragt mit anderen Worten nach außen von der ersten Seitenwand ab. Der erste Siegelrand bildet einen Randstreifen von gewünschter Breite aus. Der erste Siegelrand und die erste Seitenwand erstrecken sich typischerweise jeweils in einer Ebene. Der erste Siegelrand und die erste Seitenwand können (außenseitig bezüglich des Innenraums) einen Winkel von wenigstens 60°, insbesondere wenigstens 75° und/oder höchstens 145°, insbesondere höchstens 120° einschließen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform können der erste Siegelrand und die erste Seitenwand einen rechten Winkel einschließen.
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Der Deckel ist mit dem ersten Siegelrand verklebt. Die Verklebung kann als eine Heißversiegelung, insbesondere mit Blisterlack, ausgeführt sein. Der Deckel kann zum Verkleben mit dem ersten Siegelrand einen Abschnitt (Bereich) aufweisen, der den ersten Siegelrand überdeckt. Der Deckel und der erste Siegelrand können eine im Wesentlichen bündig miteinander endende Außenkontur aufweisen. Vorzugsweise steht der Deckel geringfügig, insbesondere um maximal 2 mm, bevorzugt um maximal 1 mm, über den ersten Siegelrand über.
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Da der erste Siegelrand und der Deckel von dem Innenraum weg ragen, können Sie auf einfache und komfortable Weise mit Fingern, insbesondere Daumen und Zeigefinger einer Hand, ergriffen werden. Eine freie Länge des ersten Siegelrandes und des Deckels kann wenigstens 1 cm, vorzugsweise wenigstens 1,5 cm, betragen.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass an der ersten Falzkante eine Perforation zum gemeinsamen Abreißen des ersten Siegelrandes und des damit verklebten Abschnitts des Deckels von der ersten Seitenwand ausgebildet ist. Die Perforation erstreckt sich zumindest abschnittsweise entlang der ersten Falzkante. Die Perforation vereinfacht das Öffnen der Verpackung. Durch die Perforation kann insbesondere eine über eine Vielzahl produzierter Verpackungen hinweg gleichbleibend geringe zum Öffnen erforderliche Kraft eingerichtet sein. Zum Öffnen der Verpackung können der nach außen abstehende erste Siegelrand und der darauf befestigte Bereich des Deckels ergriffen und gemeinsam von der ersten Seitenwand abgerissen werden. Hierzu werden der erste Siegelrand und der angeklebte Abschnitt des Deckels von der ersten Seitenwand weg bewegt, sodass das Flachmaterial der Schale entlang der Perforation zertrennt wird.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Perforation mit Perforationsöffnungen ausgebildet, die das Flachmaterial der Schale vollständig durchdringen. Dadurch kann die Verpackung mit besonders geringem Kraftaufwand geöffnet werden. Eine solche Perforation ist zudem besonders einfach herstellbar.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Perforation mit Vertiefungen im Flachmaterial der Schale ausgebildet ist, wobei an den Vertiefungen eine verbleibende Dicke des Flachmaterials gegenüber der Falzkante weiter verringert ist. Die Vertiefungen Durchdringen das Flachmaterial der Schale nicht vollständig. Das Flachmaterial ist mit anderen Worten entlang der Perforation durchgehend ausgebildet. Auf diese Weise kann der Innenraum der Verpackung bzw. das verpackte Gut besonders wirksam vor Verschmutzungen, beispielsweise durch Staub und/oder Flüssigkeiten, geschützt werden. Im Bereich der Vertiefungen, insbesondere seitlich neben den Vertiefungen, können Fasern, insbesondere Zellulosefasern, des Flachmaterials zertrennt sein. Alternativ oder zusätzlich kann das Flachmaterial unterhalb (betrachtet in Dickenrichtung) der Vertiefungen komprimiert sein.
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Vorzugsweise erstreckt sich die Perforation an der ersten Falzkante über die gesamte Länge der ersten Falzkante. Dies vereinfacht das Abreißen des ersten Siegelrandes von der ersten Seitenwand weiter. Insbesondere muss beim Öffnen der Verpackung nicht darauf geachtet werden, an welchem Ende der Falzkante die Perforation ausgebildet ist. Das Öffnen der Verpackung kann vielmehr von beiden Enden der Falzkante her eingeleitet und bei im Wesentlichen gleichbleibendem Weiterreißwiderstand der perforierten Falzkante komfortabel fortgesetzt werden.
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Ein Grundelement des Deckels kann aus zellulosehaltigem Flachmaterial bestehen. Dies wird im Hinblick auf den Umweltschutz als vorteilhaft erachtet. Der Deckel kann insgesamt durch das Grundelement aus zellulosehaltigem Flachmaterial gebildet sein. Alternativ kann an dem Grundelement ein Zusatzelement des Deckels, insbesondere ein Verschlusselement für ein Sichtfenster, angebracht sein. Auch das Zusatzelement kann aus einem zellulosehaltigen Flachmaterial bestehen. Das zellulosehaltige Flachmaterial der Schale, des Grundelements und des Zusatzelements kann jeweils vom selben Typ sein. Alternativ kann für die Schale, das Grundelement und/oder das Zusatzelement ein unterschiedlicher Typ von zellulosehaltigem Flachmaterial vorgesehen sein.
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Besonders bevorzugt weist die Schale eine zweite Seitenwand auf, an der entlang einer zweiten Falzkante ein zweiter Siegelrand von dem Innenraum weg nach außen abgewinkelt ist. Auch die zweite Seitenwand begrenzt den Innenraum der Verpackung. Vorteilhafterweise ist der Deckel mit dem zweiten Siegelrand verklebt. Wie beim ersten Siegelrand ist mit dem zweiten Siegelrand ein Randstreifen mit einer Breite gebildet, der dauerhaft mit dem Deckel verklebt werden kann. Dadurch kann die Verpackung besonders dicht verschlossen sein. Zum Öffnen der Verpackung kann der Deckel nach dem Abreißen des ersten Siegelrandes von der ersten Seitenwand von dem zweiten Siegelrand abgezogen werden. Das Abreißen des ersten Siegelrandes mitsamt des angeklebten Abschnitts des Deckels und das Ablösen des Deckels von dem zweiten Siegelrand können besonders komfortabel in einer einzigen Bewegung und ohne Umgreifen erfolgen.
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Die erste und die zweite Seitenwand grenzen typischerweise aneinander an. Vorzugsweise sind die erste und die zweite Seitenwand über eine Klebelasche miteinander verbunden. Dies kann die Stabilität der Schale bzw. der Verpackung erhöhen. Der zweite Siegelrand und die zweite Seitenwand erstrecken sich typischerweise jeweils in einer Ebene. Der zweite Siegelrand und die zweite Seitenwand können (außenseitig bezüglich des Innenraums) einen Winkel von wenigstens 60°, insbesondere wenigstens 75° und/oder höchstens 145°, insbesondere höchstens 120° einschließen. Bei einer bevorzugten Weiterbildung können der zweite Siegelrand und die zweite Seitenwand einen rechten Winkel einschließen. Typischerweise weist die Schale zwei zweite Seitenwände und jeweils einen nach außen abgewinkelten zweiten Siegelrand auf.
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Die Schale kann eine dritte Seitenwand aufweisen, die vorzugsweise an die zweite Seitenwand bzw. die zweiten Seitenwände angrenzt, und an der entlang einer dritten Falzkante ein dritter Siegelrand von dem Innenraum weg nach außen abgewinkelt ist, mit dem der Deckel verklebt ist. Auch der dritte Siegelrand bildet einen Randstreifen mit einer Streifenbreite aus, die zur Auflage und zum Verkleben des Deckels mit der Schale geeignet ist. Der dritte Siegelrand und die dritte Seitenwand erstrecken sich typischerweise jeweils in einer Ebene. Der dritte Siegelrand und die dritte Seitenwand können (außenseitig bezüglich des Innenraums) einen Winkel von wenigstens 60°, insbesondere wenigstens 75° und/oder höchstens 145°, insbesondere höchstens 120° einschließen. Bei einer bevorzugten Weiterbildung können der dritte Siegelrand und die dritte Seitenwand einen rechten Winkel einschließen. Auch die dritte Seitenwand begrenzt den Innenraum der Verpackung. Insbesondere kann der Innenraum der Verpackung durch die erste Seitenwand, die beiden zweiten Seitenwände und die dritte Seitenwand umlaufend begrenzt sein.
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Typischerweise weist die Schale einen Boden auf, der den Innenraum auf einer von dem Deckel abgewandten Seite begrenzt. Die Seitenwände können jeweils entlang einer Falzlinie von dem Boden abgewinkelt sein. Der Boden und die erste, zweite(n) und/oder dritte Seitenwand bzw. Seitenwände erstrecken sich typischerweise jeweils in einer Ebene. Der Boden und die erste, zweite(n) und/oder dritte Seitenwand bzw. Seitenwände können (innenseitig bezüglich des Innenraums) einen Winkel von wenigstens 60°, insbesondere wenigstens 75° und/oder höchstens 145°, insbesondere höchstens 120° einschließen. Bei einer bevorzugten Weiterbildung können der Boden und die erste, zweite(n) und/oder dritte Seitenwand bzw. Seitenwände einen rechten Winkel einschließen.
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Vorzugsweise ist eine Festigkeit, insbesondere eine Schälfestigkeit, der Verklebung des Deckels mit dem zweiten Siegelrand größer als eine Festigkeit des Materials des Deckels und/oder der Schale. Dadurch kann erreicht werden, dass beim Abziehen des Deckels von dem zweiten Siegelrand die Klebeverbindung zwischen dem Deckel und dem zweiten Siegelrand erhalten bleibt und stattdessen eine Trennung im Material des Deckels bzw. der Schale erfolgt. Dies hat sich im Hinblick auf das Öffnungsverhalten der Verpackung, insbesondere die zum Öffnen erforderliche Kraft, als vorteilhaft erwiesen.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass an der zweiten Falzkante eine Perforation zum Abreißen des zweiten Siegelrandes gemeinsam mit dem damit verklebten Abschnitt des Deckels von der zweiten Seitenwand ausgebildet ist. Durch die Perforation an der zweiten Falzkante kann eingerichtet sein, dass das Öffnen der Verpackung mit besonders geringem Kraftaufwand erfolgen kann. Die Perforation an der zweiten Falzkante kann wie die Perforation an der ersten Falzkante mit durchgehenden Perforationsöffnungen oder mit Vertiefungen ausgebildet sein. Die Perforation an der zweiten Falzkante erstreckt sich zumindest abschnittsweise entlang der zweiten Falzkante. Typischerweise ist die Perforation an der zweiten Falzkante an einem an die erste Seitenwand angrenzenden Bereich der zweiten Seitenwand ausgebildet.
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Der Deckel und/oder die Schale können wenigstens ein Sichtfenster aufweisen. Das Sichtfenster erlaubt es, in den Innenraum der Verpackung zu blicken, ohne die Verpackung zu öffnen. Das Sichtfenster kann durch eine Ausnehmung im Material der Schale bzw. des Deckels gebildet sein. Dies vereinfacht die Fertigung der Verpackung. Vorzugsweise ist das Sichtfenster durch ein transparentes Verschlusselement verschlossen. Dadurch kann das im Innenraum der Verpackung aufgenommene Gut wirksam vor Verschmutzungen, insbesondere durch Staub und/oder Flüssigkeit, geschützt werden. Das Verschlusselement kann aus einem zellulosehaltigen Flachmaterial, beispielsweise einer biobasierten Folie, bestehen.
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Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass eine Aufhängeausnehmung den ersten Siegelrand und den damit verklebten Abschnitt des Deckels durchbricht. Mittels der Aufhängeausnehmung kann die Verpackung insbesondere zur Präsentation des verpackten Guts bzw. der Verpackung auf einfache Weise aufgehängt werden. Ferner kann die Aufhängerausnehmung das Festhalten des ersten Siegelrands und des damit verklebten Abschnitts des Deckels beim Abreißen von der ersten Seitenwand erleichtern. Die Verklebung des Deckels mit dem ersten Siegelrand erstreckt sich typischerweise umlaufend, vorzugsweise durchgängig umlaufend, um die Aufhängeausnehmung herum. Dies kann die Stabilität der Verpackung im Bereich der Aufhängeausnehmung erhöhen, und insbesondere dazu beitragen ein Einreißen bzw. Durchreißen Aufhängeausnehmung zu vermeiden.
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In der Schale kann ein Einlegeteil zum Fixieren eines in der Verpackung aufnehmbaren Gegenstands angeordnet sein. Das Einlegeteil kann dazu beitragen, Beschädigungen des Gegenstands und/oder der Verpackung zu vermeiden. Vorzugsweise Vortragsweise besteht das Einlegeteil aus einem zellulosehaltigen Flachmaterial.
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Erfindungsgemäßes Gebinde
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In der Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt auch ein Gebinde mit einer oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Verpackung und mit einem Gegenstand, der in der Verpackung aufgenommen ist. Mit dem Gebinde können die Vorteile der erfindungsgemäßen Verpackung für den verpackten Gegenstand, insbesondere dessen Darbietung zum Verkauf, nutzbar gemacht werden. Der Gegenstand ist typischerweise als Stückgut ausgebildet. Der Gegenstand kann beispielsweise eine Zahnbürste sein. Grundsätzlich bestehen jedoch keine Einschränkungen im Hinblick auf den Gegenstand, solange dieser insbesondere im Hinblick auf seine Größe und Beschaffenheit für eine Verpackung mit zellulosehaltigen Flachmaterial geeignet ist. Die Größe des Gegenstands, insbesondere eine größte Ausdehnung, liegt typischerweise im Zentimeter- bis Dezimeterbereich; in Sonderfällen auch im Millimeterbereich. Das Gebinde kann einen einzigen Gegenstand enthalten. Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Gebinde mehrere (typischerweise bis zu 10 oder 20, in Sonderfällen auch mehr) separate Gegenstände in einer einzigen oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Verpackung umfasst.
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Das Gebinde kann mehrere Gegenstände in Form von Schüttgut enthalten, die in der Verpackung aufgenommen sind. Sofern die Perforation an der ersten und/oder der zweiten Falzkante mit durchgehenden Perforationsöffnungen ausgebildet ist, ist eine kleinste Korngröße des Schüttguts vorzugsweise wesentlich, insbesondere wenigstens 5-mal, so groß wie eine größte Abmessung einer der Perforationsöffnungen. Die Korngröße des Schüttguts kann insbesondere im Millimeterbereich liegen.
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Erfindungsgemäßes Öffnungsverfahren
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt ferner ein Verfahren zum Öffnen einer Verpackung. Die Verpackung weist eine aus zellulosehaltigem Flachmaterial aufgefaltete Schale und einen Deckel auf. Die Schale und der Deckel schließen einen Innenraum der Verpackung ein. Die Schale weist eine erste Seitenwand auf, an der entlang einer ersten Falzkante ein erster Siegelrand von dem Innenraum weg nach außen abgewinkelt ist. Die Schale weist ferner eine zweite Seitenwand auf, an der entlang einer zweiten Falzkante ein zweiter Siegelrand von dem Innenraum weg nach außen abgewinkelt ist. Der Deckel ist mit dem ersten Siegelrand und mit dem zweiten Siegelrand verklebt. An der ersten Falzkante ist eine Perforation ausgebildet. Die Verpackung kann weitere Merkmale der oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Verpackung aufweisen.
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Das Verfahren umfasst die Schritte
- a) gemeinsames Abreißen des ersten Siegelrandes und des damit verklebten Abschnitts des Deckels von der ersten Seitenwand entlang der Perforation an der ersten Falzkante,
- b) Abziehen des Deckels von dem zweiten Siegelrand.
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Der Schritt a) dient der Vorbereitung des Schrittes b). Durch die Perforation an der ersten Falzkante kann das Abreißen im Schritt a) einfach, insbesondere mit geringem Kraftaufwand, durchgeführt werden. Ferner kann mittels der Perforation ein definierter Rissverlauf vorgegeben sein. Das Abreißen des ersten Siegelrandes und des damit verklebten Abschnitts des Deckels von der ersten Seitenwand im Schritt a) erfolgt grundsätzlich ohne den ersten Siegelrand von dem Deckel zu trennen. Mit anderen Worten bleiben beim Abreißen des ersten Siegelrandes und des damit verklebten Abschnitts des Deckels von der ersten Seitenwand der erste Siegelrand und der Deckel miteinander verklebt. Zur Durchführung des Schrittes a) werden typischerweise der erste Siegelrand und der mit dem ersten Siegelrand verklebte Bereich des Deckels von Fingern einer Hand, insbesondere Zeigefinger und Daumen, ergriffen und von der ersten Seitenwand weg gezogen. Die Verpackung kann hierbei im Bereich der Schale bzw. um den Innenraum herum von einer zweiten Hand umgriffen werden.
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Durch den Schritt b) wird die Verpackung weiter, insbesondere vollständig, geöffnet. Bei der Durchführung von Schritt b) wird der Innenraum freigegeben. Durch den vorbereitenden Schritt a) kann das Ablösen des Deckels von dem zweiten Siegelrand besonders komfortabel vorgenommen werden. Durch das Abreißen des ersten Siegelrandes mitsamt des angeklebten Abschnitts des Deckels von der ersten Seitenwand wird automatisch eine teilgeöffnete Konfiguration der Verpackung erhalten, von welcher ausgehend das weitere Ablösen des Deckels von dem zweiten Siegelrand, insbesondere durch Abschälen, besonders einfach vorgenommen werden kann. Die Schritte a) und b) können vorteilhafterweise in einer einzigen, gleichmäßigen Bewegung durchgeführt werden. Der Schritt b) kann vor der Vollendung des Schritts a) beginnen. Mit anderen Worten kann der Deckel bereits bereichsweise von dem zweiten Siegelrand abgelöst werden, bevor der erste Siegelrand und der damit verklebte Abschnitt des Deckels vollständig von der ersten Seitenwand abgerissen wurden auch.
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Vorzugsweise enthalten die Schale und/oder der Deckel Fasern, insbesondere Zellulosefasern, die im Schritt b) zerrissen werden. Die Fasern werden mit anderen Worten im Schritt b) zerstört bzw. zertrennt. Das Zerreißen der Fasern hat sich im Hinblick auf das Öffnungsverhalten der Verpackung als vorteilhaft erwiesen. Um sicherzustellen, dass im Schritt b) die Fasern zerrissen werden, kann eine Festigkeit, insbesondere eine Schälfestigkeit, der Verklebung des Deckels mit dem zweiten Siegelrand größer sein als eine Festigkeit des Materials des Deckels und/oder der Schale.
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Erfindungsgemäßes Bereitstellungsverfahren
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In den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt schließlich ein Verfahren zum Bereitstellen eines Gegenstands. Das Verfahren umfasst die Schritte
- A) Bereitstellen eines Zuschnitts aus zellulosehaltigen Flachmaterial und eines Deckels,
- B) Erzeugen einer ersten Falzkante mit einer Perforation in dem Zuschnitt, wobei die erste Falzkante eine erste Seitenwand von einem ersten Siegelrand abgrenzt, und Erzeugen einer zweiten Falzkante in dem Zuschnitt, wobei die zweite Falzkante eine zweite Seitenwand von einem zweiten Siegelrand abgrenzt,
- C) Auffalten einer Schale aus dem Zuschnitt,
- D) Einlegen des Gegenstands in die Schale,
- E) Verkleben des Deckels mit dem ersten und dem zweiten Siegelrand der Schale,
- F) Öffnen der Verpackung, indem in einem Schritt a) der erste Siegelrand gemeinsam mit dem damit verklebten Abschnitt des Deckels entlang der Perforation an der ersten Falzkante von der ersten Seitenwand abgerissen wird und in einem Schritt b) der Deckel von dem zweiten Siegelrand abgezogen wird. Typischerweise wird in einem Schritt G) der Gegenstand aus der Schale der geöffneten Verpackung entnommen.
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Durch die Schritte A), B), C) und E) kann eine oben beschriebene, erfindungsgemäße Verpackung mit einer ersten und einer zweiten Seitenwand mit jeweils einem ersten bzw. zweiten Siegelrand hergestellt werden. Die durch die Schritte A), B), C) und E) erhaltene Verpackung kann weitere Merkmale der oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Verpackung aufweisen. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass im Schritt B) den Zuschnitt vollständig durchdringende Perforationsöffnungen erzeugt werden. Alternativ kann vorgesehen sein, dass im Schritt B) entlang der Falzkante Vertiefungen im Flachmaterial des Zuschnitts erzeugt werden. Die erste und zweite Falzkante können in den Zuschnitt eingeprägt werden. Das Auffalten der Schale im Schritt C) kann manuell, teilautomatisiert oder vorzugsweise vollautomatisiert (maschinell) erfolgen. Typischerweise werden anschließend an das Auffalten die erste und die zweite Seitenwand miteinander verbunden, beispielsweise mittels einer Klebelasche miteinander verklebt. Zwischen den Schritten C) und D) kann ein Einlegeteil zum Fixieren des Gegenstandes in die Schale eingelegt werden.
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Durch den Schritt D) wird erreicht, dass der Gegenstand im Innenraum der geschlossenen Verpackung angeordnet ist. Weiterhin kann durch den Schritt D) ein oben beschriebenes, erfindungsgemäßes Gebinde erhalten werden. Das Gebinde kann weitere oben beschriebene Merkmale aufweisen. Der Gegenstand ist nach der Durchführung von Schritt E) von der Verpackung umschlossen. Die Verpackung kann den Gegenstand insbesondere vor Verschmutzungen und/oder Beschädigungen schützen. Das Verkleben des Deckels mit dem ersten und dem zweiten Siegelrand im Schritt E) kann durch Heißversiegeln, insbesondere unter Verwendung von Blisterlack, erfolgen. Das Verkleben des Deckels mit dem ersten und dem zweiten Siegelrand im Schritt E) kann manuell, teilautomatisiert oder vorzugsweise vollautomatisiert (maschinell) erfolgen.
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Im Schritt F) wird die Verpackung geöffnet. Nach dem Öffnen der Verpackung kann der Gegenstand in einem Schritt G) aus der Verpackung entnommen werden. Das Öffnen der Verpackung im Schritt F) erfolgt mittels des oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Öffnungsverfahrens können somit für das Bereitstellen des Gegenstands, insbesondere im Hinblick auf das Entfernen der Verpackung von dem Gegenstand, nutzbar gemacht werden. Beim Abziehen des Deckels von dem zweiten Siegelrand im Schritt b) werden vorzugsweise Fasern, insbesondere Zellulosefasern der Schale und/oder des Deckels zerrissen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung. Die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale können erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen, zweckmäßigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung der Erfindung.
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Figurenliste
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Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein erfindungsgemäßes Gebinde mit einer erfindungsgemäßen Verpackung, in der ein Gegenstand aufgenommen ist, wobei die Verpackung teilweise geöffnet ist, in einer schematischen Perspektivansicht von der Seite eines Deckels der Verpackung her;
- 2 die Verpackung des Gebindes von 1 in einem geschlossenen Zustand, in einer schematischen Perspektivansicht von der Seite einer Schale der Verpackung her;
- 3 die Verpackung von 2 während des Abreißens eines ersten Siegelrandes und eines damit verklebten Abschnitts des Deckels von einer ersten Seitenwand der Schale, in einer schematischen Perspektivansicht;
- 4 die Verpackung von 2 während des Abziehen des Deckels von zweiten Siegelrändern, in einer schematischen Perspektivansicht;
- 5 eine schematische Schnittansicht entlang einer ersten Falzkante einer erfindungsgemäßen Verpackung, wobei die erste Falzkante eine Perforation mit durchgehenden Perforationsöffnungen aufweist;
- 6 eine schematische Schnittansicht entlang einer ersten Falzkante einer erfindungsgemäßen Verpackung, wobei die erste Falzkante eine Perforation mit nicht durchgehenden Vertiefungen aufweist;
- 7 ein schematisches Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Öffnen einer Verpackung;
- 8 ein schematisches Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bereitstellen eines Gegenstandes.
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1 zeigt eine Verpackung 10. Die Verpackung befindet sich in der in 1 dargestellten Konfiguration in einem teilgeöffneten Zustand. In der Verpackung 10 ist ein Gegenstand 12 aufgenommen. Die Verpackung 10 und der Gegenstand 12 bilden zusammen ein Gebinde 14. Der Gegenstand 12 ist hier symbolisch als ein näherungsweise zylinderförmiger Körper dargestellt.
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Die Verpackung 10 weist eine Schale 16 und einen Deckel 18 auf. Die Schale 16 ist aus einem zellulosehaltigen Flachmaterial, beispielsweise Papier oder Karton, aufgefaltet. Der Deckel 18 weist ein Grundelement 20 auf, das hier ebenfalls aus zellulosehaltigen Flachmaterial, beispielsweiße Papier oder Karton, besteht. In dem Grundelement 20 sind zwei Sichtfenster 22 ausgebildet. Die Sichtfenster 22 können durch ein nicht näher dargestelltes, transparentes Verschlusselement verschlossen sein. Das Verschlusselement kann aus einem transparenten Flachmaterial, beispielsweiße bio-basierter Folie, bestehen.
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Die Schale 16 und der Deckel 18 schließen (im geschlossenen Zustand der Verpackung 10) gemeinsam einen Innenraum 24 der Verpackung 10 ein. Der Gegenstand 12 ist in dem Innenraum 24 angeordnet. In dem Innenraum 24 kann ferner ein Einlegeteil 26 zum Fixieren des Gegenstands 12 vorgesehen sein.
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2 zeigt die Verpackung 10 in einer Perspektivansicht mit Blick auf die Schale 16. In 2 ist die Verpackung 10 im geschlossenen Zustand dargestellt.
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Die Schale 16 ist hier im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet. Die Schale 16 weist einen Boden 28 auf. Angrenzend an den Boden 28 sind eine erste Seitenwand 30, zwei zweite Seitenwände 32 und eine dritte Seitenwand 34 (in 2 verdeckt) ausgebildet. Die Seitenwände 30, 32, 34 sind jeweils über eine Falzlinie 35 von dem Boden 28 abgeteilt bzw. an der Falzlinie 35 gegenüber dem Boden 28 abgewinkelt, hier um jeweils 90°.
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Die Schale 16 weist einen ersten Siegelrand 36 auf. Der erste Siegelrand 36 ist entlang einer ersten Falzkante 38 gegenüber der ersten Seitenwand 30 abgewinkelt. Der erste Siegelrand 36 ragt von dem Innenraum 24 nach außen von der ersten Seitenwand 30 weg.
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Die Schale 16 weist zwei zweite Siegelränder 40 auf, von denen einer in 2 verdeckt ist. Die beiden zweiten Siegelränder 40 sind jeweils entlang einer zweiten Falzkante 42 gegenüber der jeweils zugeordneten zweiten Seitenwand 32 abgewickelt. Die beiden zweiten Siegelränder 40 ragen jeweils von dem Innenraum 24 nach außen von den zweiten Seitenwänden 32 weg.
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Die Schale 16 kann einen (in 2 verdeckten) dritten Siegelrand aufweisen. Der dritte Siegelrand ist entlang einer dritten Falzkante (ebenfalls verdeckt) gegenüber der dritten Seitenwand 34 abgewinkelt. Der dritte Siegelrand ragt von dem Innenraum 24 nach außen von der dritten Seitenwand 34 weg.
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Der Deckel 18 ist mit dem ersten Siegelrand 36, den beiden zweiten Siegelrändern 40 und dem dritten Siegelrand verklebt. Die Verklebung kann jeweils als eine Heißversiegelung ausgeführt sein. Die Verklebung erfolgt typischerweise flächig, insbesondere über die gesamte dem Deckel 18 zuweisende Fläche der Siegelränder 36, 40. Eine Schälfestigkeit der Verklebung kann eine entsprechende Festigkeit der Materialien der Schale 16 und des Deckels 18 übersteigen.
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An der ersten Falzkante 38 ist eine Perforation 44 ausgebildet. Die Perforation 44 erstreckt sich hier über die gesamte Länge der ersten Falzkante 38. Mit anderen Worten ist das zellulosehaltige Flachmaterial, aus welchem die Schale 16 aufgefaltet ist, entlang der ersten Falzkante 38 perforiert. Die erste Falzkante 38 und die Perforation 44 können in einem gemeinsamen Arbeitsgang in das Flachmaterial eingebracht worden sein.
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Die Perforation 44 kann mit durchgehenden Perforationsöffnungen 46 ausgebildet sein, vergleiche 5. Die Perforationsöffnungen 46 durchdringen das Flachmaterial der Schale 16 vollständig. Zwischen den Perforationsöffnungen 46 verbleiben Stege 48. Eine Höhe H1 der Stege 48 kann durch ein Einprägen der ersten Falzkante 38 gegenüber einer Dicke D1 des Flachmaterials der Schale 16 reduziert sein.
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Alternativ kann die Perforation 44 mit Vertiefungen 50 ausgebildet sein, vergleiche 6. Zwischen den Vertiefungen 50 sind Erhebungen 52 ausgebildet. Eine verbleibende Dicke D2 des Flachmaterials im Bereich der Vertiefungen 50 ist gegenüber einer Dicke D3 des Flachmaterials im Bereich der Erhebungen 52 verringert. Die Dicke D3 kann einer größten Dicke der ersten Falzkante 38 entsprechen. Die Dicke D3 ist grundsätzlich kleiner als eine Dicke D1 des Flachmaterials der Schale 16 jenseits der Falzkante 38.
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Auch entlang der zweiten Falzkante(n) 42 kann, zumindest abschnittsweise, eine weitere Perforation ausgebildet sein (nicht näher dargestellt). Die weitere Perforation kann insbesondere am der ersten Falzkante 38 nahen Ende der zweiten Falzkante(n) 42 ausgebildet sein. Die weitere Perforation kann mit durchgehenden Perforationsöffnungen 46 oder mit Vertiefungen 50 ausgeführt sein; insofern sei auf die obige Beschreibung verwiesen.
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Die Verpackung 10 kann eine Aufhängeausnehmung 54 aufweisen. Die Aufhängeausnehmung 54 durchbricht den ersten Siegelrand 36 und den Deckel 18 im Bereich ihrer Verklebung. Die Aufhängerausnehmung 54 ist hier folglich zweilagig umrandet.
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Zum Öffnen der Verpackung 10 wird in einem ersten Schritt 102, vergleiche 7, der erste Siegelrand 36 gemeinsam mit dem damit verklebten Abschnitt des Deckels 18 von der ersten Seitenwand 30 abgerissen. Der erste Siegelrand 36 und der mit ihm verklebte Abschnitt des Deckels 18 können hierzu in Pfeilrichtung 56, vergleiche 3, von der Schale 16 im Übrigen wegbewegt werden. Typischerweise werden hierzu der erste Siegelrand 36 und der Deckel 18 zwischen Fingern einer Hand (nicht dargestellt) geklemmt gehalten.
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In 3 ist ein teilabgerissener Zustand der Verpackung 10 dargestellt. Ein in 3 rechter Bereich der ersten Falzkante 38 wurde entlang der Perforation 44 zerrissen, wohingegen ein in 3 linker Teil der ersten Falzkante 38 noch intakt ist. In diesem linken Teil der ersten Falzkante 38 besteht mit anderen Worten noch eine durchgängige Materialverbindung zwischen dem ersten Siegelrand 38 und der ersten Seitenwand 30 vermittels des Flachmaterials der Schale 16.
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Zum weiteren Öffnen der Verpackung 10 wird in einem Schritt 104, vergleiche 7, der Deckel 18 von den beiden zweiten Siegelrändern 40 abgezogen, vergleiche 4. Die Bewegung des ersten Siegelrandes 36 in Pfeilrichtung 56 gemäß 3 kann hierzu im Wesentlichen beibehalten werden bzw. in ihrer Richtung eher von der Schale 16 weg umgelenkt werden.
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Beim Abziehen des Deckels 18 von den zweiten Siegelrändern 40 können Zellulosefasern (nicht im Einzelnen dargestellt) des Deckels 18 und/oder der Schale 16 zerrissen werden. Dieses Zerreißen von Zellulosefasern kann dadurch begünstigt werden, dass eine (Schäl-)Festigkeit der Verklebung des Deckels 18 mit der Schale 16 größer ist als eine entsprechende Festigkeit des Materials der Schale 16 bzw. des Deckels 18. Durch das Zerreißen der Zellulosefasern können in Bereichen 58 der ursprünglichen Verklebung der zweiten Siegelränder 40 mit dem Deckel 18 Teilstücke der zerrissenen Zellulosefasern von den zweiten Siegelrändern 40 an dem Deckel 18 verbleiben. Entsprechend können auch Teilstücke der zerrissenen Zellulosefasern von dem Deckel 18 an den zweiten Siegelrändern 40 verbleiben.
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8 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 200 zum Bereitstellen eines Gegenstandes 12, vergleiche 1. Das Bereitstellungsverfahren 200 wird nachfolgend am Beispiel der oben beschriebenen Verpackung 10 bzw. des Gebindes 14 erläutert.
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Zunächst werden in Schritten 202 bzw. 204 ein Zuschnitt aus zellulosehaltigem Flachmaterial und ein Deckel 18 bereitgestellt. Aus dem Zuschnitt wird im Fortgang des Verfahrens 200 eine Schale 16 erhalten. Hierzu werden in Schritten 206 bzw. 208 eine erste Falzkante 38 mit einer Perforation 44 und eine zweite Falzkante 42 in den Zuschnitt eingebracht. Die erste Falzkante 38 grenzt eine erste Seitenwand 30 der in Entstehung begriffenen Schale 16 von einem ersten Siegelrand 36 ab. Die zweite Falzkante 42 grenzt entsprechend eine zweite Seitenwand 32 der in Entstehung begriffenen Schale 16 von einem zweiten Siegelrand 40 ab. Typischerweise wird in dem Schnitt 208 auch eine weitere zweite Falzkante 42 in den Zuschnitt eingebracht, welche eine weitere zweite Seitenwand 32 der in Entstehung begriffenen Schale 16 von einem weiteren zweiten Siegelrand 40 abgrenzt. Entsprechend kann in dem Schnitt 208 auch eine dritte Falzkante in den Zuschnitt eingebracht werden, welche eine dritte Seitenwand der in Entstehung begriffenen Schale 16 von einem dritten Siegelrand abgrenzt. Sodann kann in einem Schritt 210 der Zuschnitt aufgefaltet werden, sodass die Schale 16 erhalten wird.
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In einem optionalen Schritt 212 kann ein Einlegeteil 26 in die Schale 16 eingelegt werden. In einem Schritt 214 wird ein Gegenstand 12 in die Schale 16 eingelegt. Alternativ kann das Einlegeteil 26 bzw. ein weiteres, zusätzliches Einlegeteil (nicht dargestellt) auch nach dem Einlegen des Gegenstandes 12 im Schnitt 214 in die Schale 16 eingelegt werden.
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Nach dem Einlegen des Gegenstandes 12 und gegebenenfalls aller Einlegeteile 26 wird in einem Schritt 216 der Deckel 18 mit dem ersten Siegelrand 36, dem zweiten Siegelrand 40 bzw. den zweiten Siegelrändern 40 und gegebenenfalls dem dritten Siegelrand verklebt. Dadurch wird eine geschlossene Verpackung 10 bzw. ein Gebinde 14 mit einer geschlossenen Verpackung 10, in der der Gegenstand 12 angeordnet ist, erhalten.
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Die Verpackung 10 wird anschließend mittels eines oben beschriebenen Verfahrens 100, vergleiche 7, geöffnet. Sodann kann in einem Schritt 218 der Gegenstand 12 aus der geöffneten Verpackung 10 bzw. deren Schale 16 entnommen werden. Der Gegenstand 12 kann nun einer weiteren Verwendung zugeführt werden.
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Zusammenfassend betrifft die Erfindung eine Verpackung 10, insbesondere für Stückgut, aufweisend eine aus zellulosehaltigem Flachmaterial aufgefaltete Schale 16 und einen Deckel 18, wobei die Schale 16 und der Deckel 18 einen Innenraum 24 der Verpackung 10 einschließen, wobei die Schale 16 eine erste Seitenwand 30 aufweist, an der entlang einer ersten Falzkante 38 ein erster Siegelrand 36 von dem Innenraum 24 weg nach außen abgewinkelt ist, und wobei der Deckel 18 mit dem ersten Siegelrand 36 verklebt ist, die dadurch gekennzeichnet ist, dass an der ersten Falzkante 38 eine Perforation 44 zum gemeinsamen Abreißen des ersten Siegelrandes 36 und des damit verklebten Abschnitts des Deckels 18 von der ersten Seitenwand 30 ausgebildet ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Gebinde 14 mit einer solchen Verpackung 10 und mit einem Gegenstand 12, der in der Verpackung 10 aufgenommen ist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren 100 zum Öffnen einer Verpackung 10, die ferner eine zweite Seitenwand 32 aufweist, an der entlang einer zweiten Falzkante 42 ein zweiter Siegelrand 40 von dem Innenraum 24 weg nach außen abgewinkelt ist, und wobei der Deckel 18 mit dem ersten Siegelrand 36 und mit dem zweiten Siegelrand 40 verklebt ist, mit den Schritten
- a) gemeinsames Abreißen 102 des ersten Siegelrandes 36 und des damit verklebten Abschnitts des Deckels 18 von der ersten Seitenwand 30 entlang der Perforation 44 an der ersten Falzkante 38,
- b) Abziehen 104 des Deckels 18 von dem zweiten Siegelrand 40.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Verpackung
- 12
- Gegenstand
- 14
- Gebinde
- 16
- Schale
- 18
- Deckel
- 20
- Grundelement
- 22
- Sichtfenster
- 24
- Innenraum
- 26
- Einlegeteil
- 28
- Boden
- 30
- erste Seitenwand
- 32
- zweite Seitenwand
- 34
- dritte Seitenwand
- 35
- Falzlinie
- 36
- erster Siegelrand
- 38
- erste Falzkante
- 40
- zweiter Siegelrand
- 42
- zweite Falzkante
- 44
- Perforation
- 46
- Perforationsöffnungen
- 48
- Stege
- 50
- Vertiefungen
- 52
- Erhebungen
- 54
- Aufhängeausnehmung
- 56
- Pfeilrichtung
- 58
- Bereiche
- H1
- Höhe der Stege
- D1
- Dicke des Flachmaterials der Schale 16
- D2
- verbleibende Dicke des Flachmaterials im Bereich der Vertiefungen 50
- D3
- Dicke des Flachmaterials im Bereich der Erhebungen 52
- 100
- Öffnungsverfahren
- 102
- Gemeinsames Abreißen
- 104
- Abziehen des Deckels 18
- 200
- Bereitstellungsverfahren
- 202
- Bereitstellen eines Zuschnitts
- 204
- Bereitstellen eines Deckels 18
- 206
- Erzeugen einer ersten Falzkante 38
- 208
- Erzeugen einer zweiten Falzkante 42
- 210
- Auffalten
- 212
- Einlegen eines Einlegeteils 26
- 214
- Einlegen eines Gegenstands 12
- 216
- Verkleben
- 218
- Entnehmen des Gegenstands 12
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2085315 B1 [0002, 0004]