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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Etui mit einer Zugriffsöffnung auf einen Innenraum, in welchem in einer Innenposition eine Halteeinrichtung für Artikel angeordnet ist, wobei die Halteinrichtung in dem Innenraum befestigt ist und eine Mehrzahl von Befestigungsstellen aufweist, an denen Artikel festgelegt werden können, und wobei die Halteeinrichtung ein freies Ende aufweist, auf das durch die Zugriffsöffnung zugegriffen werden kann.
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Ein solches Etui ist aus dem Stand der Technik allgemein bekannt. Zum Beispiel wird ein solches Etui als Federtasche in Schulen verwendet. Ein anderes Anwendungsgebiet für ein solches Etui ist zum Beispiel die Aufbewahrung von Werkzeug. So können einerseits in einem solchen Etui Buntstifte, Kugelschreiber oder dergleichen in die Haltereinrichtung eingefügt werden oder in gleicher Weise aber auch Handwerkzeuge, wie Schraubendreher oder Innensechskant. Ein solches Etui findet zudem auch Anwendung im Kosmetikbereich zur Aufbewahrung von Kosmetikstiften, Pinseln oder dergleichen. Bei dem Artikel handelt es sich also um weitestgehend in ihrer Form ähnliche Artikel, die nach einem individuellen Ordnungsprinzip in der Halteeinrichtung geordnet festgelegt werden können.
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Das eingangs genannte Etui des Standes der Technik hat in der Regel eine in etwa rechteckige Grundfläche und ist im geschlossenen Zustand mit einer ersten Hälfte über eine zweite Hälfte geklappt und mit einem über drei Seiten verlaufenden Reißverschluss zu schließen oder zu öffnen.
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Alternativ zu einem solchen „geordneten“ Etui gibt es auch sogenannte Schlamper-Etuis, in denen Stifte oder andere Artikel ungeordnet aufbewahrt werden können. Der Zugriff auf Artikel in einem solchen Etui ist mit etwas Zeitaufwand verbunden, da der Artikel vor der Entnahme erst aus der ungeordneten Mehrzahl von Artikeln herausgesucht werden muss.
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Für beide Arten der Etuis besteht der Nachteil, dass ein Zugriff auf die Artikel im Innenraum stets über die Zugriffsöffnung erfolgen muss. Das ist insbesondere dann problematisch, wenn die Zugriffsöffnung relativ klein ist.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, ein Etui der eingangsgenannten Art derart weiterzubilden, dass der Zugriff auf den Innenraum des Etuis aufbewahrter Artikel leicht und schnell erfolgen kann.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Halteeinrichtung zwischen der Innenposition und einer Außenposition durch die Zugriffsöffnung hindurch bewegbar ist und in der Außenposition in Richtung Innenposition vorgespannt ist.
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Mit der vorliegenden Erfindung ist es möglich, die Halteeinrichtung aus dem Innenraum des Etuis heraus zu bewegen und dann einen Überblick über den wenigstens einen an der Haltereinrichtung angeordneten Artikel zu erhalten. Es ist dann leicht möglich an der Außenposition der Haltereinrichtung einen gesuchten Artikel zu finden und von der Haltereinrichtung zu entnehmen.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass in dem Innenraum eine Federeinrichtung angeordnet ist, an der die Haltereinrichtung befestigt ist. Durch die Federeinrichtung kann beim Herausziehen eine vorbestimmte Rückstellkraft erzeugt werden, die in der Außenposition dafür sorgt, dass die Haltereinrichtung wieder vollständig durch die Zugriffsöffnung in den Innenraum zurück bewegbar ist. Die Bewegung von der Außenposition in die Innenposition erfolgt also eigenständig.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass die Federeinrichtung ein Wickelelement für die Haltereinrichtung umfasst. Dadurch ist es möglich, auch zum Beispiel zylinderförmige Etuis mit einer Haltereinrichtung zu versehen, die sich bei einer Bewegung aus der Innenposition in die Außenposition von dem Wickelelement abwickelt und dabei vorgespannt wird und sich bei der Bewegung zurück selbsttätig auf dem Wickelelement aufwickelt.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass der Innenraum einen im Wesentlichen runden Querschnitt hat, in dem die Feder einzeln mit zwei einander gegenüberliegenden Grundplatten eingepasst ist, zwischen denen sich das Wickelelement erstreckt. Dadurch kann das Wickelelement als Trommel ausgebildet werden, die zum Aufwickeln und Abwickeln der Haltereinrichtung besonders geeignet ist.
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Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den weiteren Merkmalen der Unteransprüche.
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Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische, schematische Ansicht eines Etuis gemäß vorliegender Erfindung; und
- 2 eine schematische Explosionsdarstellung des Etuis aus 1.
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In 1 und 2 ist ein Etui schematisch dargestellt. Die bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beschreibt ein in etwa zylinderförmiges Etui 1. Die Idee der vorliegenden Erfindung lässt sich aber auch auf alle andere Formen von Etuis 1 übertragen. So können auch flache rechteckige Etuis 1 gemäß vorliegender Erfindung ausgebildet sein.
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Mit Etuis im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein Behältnis gemeint, in das im Wesentlichen gleichförmige Artikel aufgenommen werden können. Solche im Wesentlichen gleichförmigen Artikel sind Stifte unterschiedlicher Art, Feinwerkzeuge, wie zum Beispiel Schraubendreher, Innensechskant, Schraubenschlüssel, Lippenstifte, Kosmetikstifte, Pinsel oder dergleichen. Die vorstehende Aufzählung ist nicht abschließend sondern soll nur ein Beispiel für Artikel geben, die im Sinne der vorliegenden Erfindung in einem Etui untergebracht werden können.
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In den 1 und 2 ist das Etui 1 schematisch dargestellt, dass eine Haltereinrichtung 3 umfasst. Die Haltereinrichtung 3 ist aus einem flexiblen Material hergestellt. Dieses flexible Material kann in einer Variante der bevorzugten Ausführungsform auch elastisch ausgebildet sein und sich in einer bevorzugten Richtung um ein erhebliches Maß dehnen.
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In der dargestellten bevorzugten Ausführungsform sind auf der Haltereinrichtung 3 eine Mehrzahl von Befestigungsstellen 5 angeordnet, die zum Beispiel Haltegummis sind. Diese haben die gleiche oder eine gering unterschiedliche Weite um Artikel unterschiedlicher Durchmesser aufnehmen zu können. In der Figur sind die Befestigungsstellen 5 mittig in Richtung einer Längsachse der Halteeinrichtung 3 angeordnet. In anderen Ausführungsformen können die Befestigungsstellen 5 auch ungleichmäßig über die Halteeinrichtung 3 verteilt oder in mehreren Reihen parallel zueinander angeordnet sein. In allen Fällen sind die Befestigungsstellen 3 aber so angeordnet, dass die aufzunehmenden Artikel quer zur Längsachse angeordnet sind.
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Die Haltereinrichtung 3 ist an einem ersten Ende 3.1 an einer Federeinrichtung 7 befestigt. In der dargestellten bevorzugten Ausführungsform umfasst die Federeinrichtung 7 ein als Trommel ausgebildetes Wickelelement 7.1 sowie eine erste Grundplatte 7.2 und eine zweite Grundplatte 7.3. In der Figur ist in der zweiten Grundplatte 7.3 eine Feder 7.4 angeordnet. Das Wickelelement 7.1 erstreckt sich zwischen der ersten Grundplatte und der zweiten Grundplatte. In der Figur dargestellten Außenposition ist die Haltereinrichtung 3 aus einer Zugriffsöffnung 9 herausgezogen, sodass die Feder der Federeinrichtung 7 gespannt ist und die Haltereinrichtung 3 somit in Richtung einer Innenposition vorgespannt ist. Wenn die Haltereinrichtung 3 auf dem Wickelelement 7.1 aufgewickelt ist, befindet sich die Haltereinrichtung 3 in der Innenposition im Innenraum des Etuis 1. Die Zugriffsöffnung 9 kann dann geschlossen werden.
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Die Federeinrichtung 7 umfasst eine Arretiereinrichtung 7.5, die an der Zugriffsöffnung 9 einrastet, wenn die Halteeinrichtung 3 in die Außenposition (in 1 und 2 so dargestellt) herausgezogen ist. Die Haltereinrichtung 3 weist zudem an einem dem ersten Ende 3.1 gegenüberliegen zweiten, freien Ende 3.2 einen Stopper 3.3 auf, der verhindert, dass die Haltereinrichtung 3 gänzlich im Innenraum verschwindet, wenn die Rückstellkraft der Federeinrichtung 7 wirkt. Der Stopper 3.3 bleibt im Bereich der Zugriffsöffnung 9 liegen und definiert die sogenannte Innenposition der Haltereinrichtung 3.
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Die Idee der herausziehbaren Haltereinrichtung 3 ist auch auf anderen Etuiformen anwendbar. So können auch bei flachen Etuis die bereits vorhandenen flächigen Halteeinrichtung 3 elastisch ausgebildet sein und aus der über drei Seiten laufenden Zugriffsöffnung 9 herausgezogen werden.
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Die Zugriffsöffnung 9 ist in der bevorzugten Ausführungsform verschließbar. Zu diesem Zweck ist die Zugriffsöffnung 9 mit einer Verschlusseinrichtung 11 (1) versehen. In der vorliegenden Ausführungsform ist die Verschlusseinrichtung 11 ein am Umfang der Zugriffsöffnung 9 angenähter Reißverschluss. In anderen Ausführungsformen kann die Verschlusseinrichtung 11 aber auch eine lösbare Druckknopfverbindung, Rastverbindung oder auch magnetische Verbindung herstellen. Solche Verschlusseinrichtungen sind allgemein bekannt. In einer alternativen Ausführungsform kann der Stopper 3.3 auch die Verschlusseinrichtung 11 bilden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Etui
- 3
- Halteeinrichtung
- 3.1
- erstes Ende
- 3.2
- zweites Ende
- 3.3
- Stopper
- 5
- Befestigungsstellen
- 7
- Federeinrichtung
- 7.1
- Wickelelement
- 7.2
- erste Grundplatte
- 7.3
- zweite Grundplatte
- 7.4
- Feder
- 7.5
- Arretiereinrichtung
- 9
- Zugriffsöffnung
- 11
- Verschlusseinrichtung