<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ausgabe von Tabletten oder tablettenartigen Körpern, mit einem, gegebenenfalls im wesentlichen zylinderförmigen, Behälter, der eine Ausgabeöffnung aufweist, in der wenigstens ein als elastische, in die Ausgabeöffnung des Behälters ragende Lippe bzw. Zunge ausgebildeter Sperrkörper vorgesehen ist, der die Ausgabeöffnung blockiert und diese nur zwecks Ausgabe der Tabletten bzw. tablettenartigen Körper freigibt.
Es sind bereits verschiedene Vorrichtungen zur Ausgabe von Tabletten, die sogenannten Tablettenspender. bekannt. Diese bekannten Vorrichtungen können ihrem Aufbau zufolge im wesentlichen in zwei grosse Gruppen unterteilt werden. Die erste Gruppe umfasst hiebei Tablettenspender mit einem kreisförmigen Gehäuse, in dem Tablettenabteile in kreisförmiger Reihenanordnung vorgesehen sind und das mit einem Deckel verschlossen ist, der gegenüber dem Gehäuse verdrehbar angeordnet ist und eine Entnahmeöffnung aufweist. Durch Drehen des Deckels wird hiebei jeweils ein Tablettenabteil freigelegt und die darin befindliche Tablette kann von Hand aus entnommen oder durch Kippen ausgeworfen werden.
Die andere Gruppe der bekannten Vorrichtungen umfasst solche Tablettenspender, die einen länglichen, zumeist etwa zylinderförmigen Behälter aufweisen, in welchem die Tabletten übereinander gestapelt sind.
An einer Stirnseite des Behälters ist eine Entnahmeöffnung vorgesehen, die mit einem Sperrkörper verschliessbar ist. Dieser Sperrkörper ist mittels eines Verschlussmechanismus in eine Freigabestellung verbringbar, in welcher die Tabletten aus dem Behälter entnommen werden können.
Diese bekannten Vorrichtungen haben verschiedene Nachteile : Zur Ausgabe der Tabletten sind zumeist beide Hände erforderlich, wobei eine Hand den Behälter hält, wogegen die andere Hand den Deckel dreht bzw. den Sperrmechanismus auslöst. Der Dreh-bzw. Sperrmechanismus ist hiebei zumeist überaus aufwendig und störungsanfällig. Jene Ausführungen bei denen die Entnahme der Tabletten durch Verdrehen des Gehäusedeckels erfolgt, haben zudem noch den Nachteil, dass das Einstellen des jeweiligen Tablettenabteiles ziemlich umständlich ist, wobei durch Fehleinstellung einzelne Tabletten verloren gehen können.
Bei der bekannten Vorrichtung nach der DE-OS 2060900 besteht der Behälter zum Aufbewahren der Tablette aus zwei gegeneinander verschiebbaren Teilen, von denen im Bereich der Ausgabeöffnung der innere Anschlagglieder aufweist und geschlitzt ausgebildet ist, wogegen der äussere nach innen hin eingezogen ist. Durch Relativbewegung zwischen diesen beiden Teilen wird der innere Teil verformt, so dass die Tablette aus dem Behälterinneren herausfallen kann. Dazu ist allerdings notwendig, den Behälter derart zu verschwenken, dass die Ausgabeöffnung nach unten gerichtet ist.
Der konstruktive Aufbau dieser bekannten Vorrichtung ist überdies relativ kompliziert, und die Herstellung der gegeneinander verschieblichen Teile erfordert hohe Genauigkeit um ein Verklemmen derselben zu verhindern.
Der bekannte Tablettenspender nach der AT-PS Nr. 273381 weist eine an einem Ende offene Hülle auf, die mit einem abnehmbaren Verschluss versehen ist. Die Hülle weist an ihrem offenen Ende einen mit Schlitzen versehenen und erweiterbaren Schlitzteil auf, und der Verschluss ist mit Eingriffsmittel versehen, welche beim Verschieben des Verschlusses diese Erweiterung des Schlitzteiles bewirken. Zum Ausbringen einer Tablette ist es daher notwendig, den Verschluss niederzudrücken, die Kappe abzuschrauben, und sodann den Tablettenspender umzukehren bzw. die Tablette sonstwie aus der Hülle auszuschütten. Die Handhabung dieses Tablettenspenders ist somit ziemlich umständlich.
Ein weiterer Nachteil dieses bekannten Tablettenspenders besteht überdies darin, dass die Eingriffsmittel in Axialrichtung des Tablettenspenders auf die Tabletten selbst drücken und diese somit beschädigen können.
Bei der Ausgabevorrichtung nach der CH-PS Nr. 385413 kann die Tablette nicht durch blossen Fingerdruck ausgebracht werden. Um die Tablette vom Boden zu entfernen, wohin die Tablette durch Niederdrücken des Betätigers gelangt ist, ist es vielmehr notwendig, die Ausgabevorrichtung zu kippen.
An Stelle einer einzigen Handbewegung, nämlich dem Niederdrücken, sind somit deren zwei erforderlich, nämlich Niederdrücken und Kippen. Hiebei besteht Gefahr, dass sich die Tablette beim Kippen verklemmt.
Die Ausführung nach der DE-OS 1486232 ist für Tabletten, die nicht beschädigt werden dürfen (wenn sie beispielsweise einen Schutzüberzug aufweisen), überhaupt unbrauchbar, da die Tabletten ständig durch Federkraft belastet sind und somit beim Ausgeben leicht beschädigt werden können.
Schliesslich besteht auch bei der Ausführung nach der DE-OS 2060900 Gefahr, dass die Tabletten beim Ausgehen durch Deformation des Endteiles des Behälters beschädigt werden.
<Desc/Clms Page number 2>
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine äusserst einfache und mit geringem Aufwand herstellbare Vorrichtung zur Ausgabe von Tabletten oder tablettenartigen Körpern zu schaffen, die in der Handhabung praktisch problemlos ist und gegebenenfalls auch als Einwegvorrichtung ausgebildet werden kann.
Dies wird gemäss der Erfindung bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch erreicht, dass der elastische Sperrkörper im Bereich der Ausgabeöffnung des Behälters an demselben ortsfest angeordnet ist, und dass der Behälter nur an seinem dem Sperrkörper abgewandten Ende auf zumindest einem Abschnitt seines Umfanges aus elastischem oder plastisch verformbarem Werkstoff, insbesondere Kunststoff- oder Metallfolie, besteht, wobei in dem Behälter inherhalb des verformbaren Abschnittes desselben wenigstens ein, insbesondere keilförmiger Druckkörper in Axialrichtung des Behälters verschiebbar gelagert ist.
Bei dieser Ausbildung wird die Ausgabeöffnung einfach durch Verformung der elastischen Lippe bzw.
Zunge oder durch Lageveränderung des elastischen Anschlages freigegeben. Diese Verformung bzw.
Lageveränderung wird einfach durch Fingerdruck bewirkt. Die Erfindung schafft somit eine Vorrichtung zur, insbesondere einzelnen, Ausgabe von Tabletten oder tablettenähnlichen Körpern, deren Aufbau äusserst einfach ist und deren Herstellung keine grosse Genauigkeit erfordert, wobei jedoch eine sichere Ausgabe der Tablette bzw. des tablettenartigen Körpers in jeder Lage des Behälters gewährleistet ist.
Beim Erfindungsgegenstand ist weiters gewährleistet, dass die Tabletten durch eine einzige Handbewegung, nämlich durch Zusammendrücken des verformbaren Behälters, ausgegeben werden können, wobei die Gefahr einer Beschädigung der Tabletten weitestgehend vermieden wird.
Es ist zweckmässig, dass die Aussenabmessungen bzw. der Aussendurchmesser des Druckkörpers im elastisch bzw. plastisch verformbaren Bereich des Behälters geringfügig grösser als die lichte Weite bzw. der Innendurchmesser des Behälters in diesem Bereich sind bzw. ist. Dadurch wird ein Verklemmen der Tabletten weitgehend vermieden.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen, in denen zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt sind, näher beschrieben.
Es zeigen : Fig. l einen Längsschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung, im Schnitt entlang Linie I-I in Fig. 2, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäss Fig. l, Fig. 3 einen Schnitt entlang Linie III-III in Fig. l und Fig. 4 eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäss Pfeil A in Fig. 2.
Die in Fig. l bis 4 dargestellte Vorrichtung zur Ausgabe von Tabletten oder tablettenartigen Körpern umfasst einen länglichen, im wesentlichen tubenförmigen Behälter --1-- aus elastisch verformbarem Kunststoff, dessen eine Stirnseite zwecks Bildung einer Ausgabeöffnung --2-- offen ausgebildet ist. Der Behälter --1-- hat kreisförmigen Querschnitt, könnte jedoch auch ebensogut quadratischen, vieleckigen, ovalen oder andern Querschnitt aufweisen. Als Werkstoff für den Behälter könnte auch eine durchsichtige Kunststoffolie bzw. eine Metallfolie verwendet werden.
Es ist auch nicht erforderlich, dass der Behälter zur Gänze aus elastisch bzw. plastisch verformbarem Werkstoff besteht, es würde vielmehr genügen, den Behälter an nur einem Abschnitt seines Umfanges elastisch bzw. plastisch verformbar auszubilden, wobei sich dieser Umfangsabschnitt sodann im wesentlichen über die gesamte axiale Länge des Behälters erstrecken sollte.
Der Behälter --1-- weist im Bereich der Ausgabeöffnung --2-- einen Bördelrand --3-- auf, den eine Hülse --4-- mit einem muffenförmigen Ansatz --5-- übergreift. Der Bördelrand --3-- greift hiebei in eine umlaufende Nut --6-- in der Innenfläche des Ansatzes --5-- der Hülse --4-- ein, die koaxial zum Behälter --1-- angeordnet ist. Zwischen dem Bördelrand --3-- des Behälters --1-- und der Hülse --4-- ist eine elastische Lippe bzw. Zunge --7-- festgeklemmt. Die elastische Lippe --7-- ist in die Nut --6--
EMI2.1
vorgesehen sind. Als Werkstoff für die Lippe --7-- kommt insbesondere elastischer Kunststoff oder Gummi in Betracht.
Die Lippe --7-- kann dabei verschiedene Querschnittsformen aufweisen, wie beispielsweise rechteckförmigen, dreieckförmigen oder ovalen Querschnitt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel hat
<Desc/Clms Page number 3>
die Lippe --7-- im wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt, wobei die dem Behälter-l-zugewandte Seite zwecks Anpassung an den Rand der Tablette konkav ausgebildet ist.
EMI3.1
des Druckkörpers --8-- in Richtung auf das sich verjüngende, verschlossene Ende des Behälters-1-- hinweist.
Die in dem Behälter --1-- befindlichen Tabletten --9--, die nach Abnehmen der Hülse --4-- in den Behälterinnenraum eingebracht worden sind und dort gestapelt sind, können somit durch Vorschub des Druckkörpers --8-- in Richtung auf die Ausgabeöffnung --2-- hin gegen die Lippe --7-- gedrückt werden, die dabei verformt wird und die Ausgabeöffnung freigibt.
In Fig. l ist in der oberen Hälfte dargestellt, wie die Tabletten --9-- im wesentlichen drucklos an der Lippe --7-- anliegen, welche die Ausgabeöffnung --2-- blockiert, wogegen in der unteren Hälfte der Fig. l dargestellt ist, wie die Tabletten --9-- bei Druckwirkung mittels des Druckkörpers --8-- die Lippe --7-- verformen und sodann ins Freie gelangen können.
Der keilförmige Druckkörper --8-- hat bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel im wesentlichen die Form eines Kreiskegels mit abgerundeter Spitze. Der Druckkörper könnte jedoch auch als Pyramidenstumpf mit gerundeten Kanten, oder als Kugel bzw. Kugelabschnitt ausgebildet werden.
Zur Vervollständigung ist auf die Hülse --4-- eine Schutzkappe --4'-- aufgesetzt, welche die Ausgabeöffnung verschliesst.
Die beschriebene Vorrichtung kann zur Ausgabe von Tabletten oder tablettenartigen Körpern verschiedener Art verwendet werden. Insbesondere ist die Vorrichtung für pharmazeutische Präparate, Nahrungs- und Genussmittel sowie Reinigungsmittel, soweit diese in tablettenartiger Form vorliegen, vorgesehen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Ausgabe von Tabletten oder tablettenartigen Körpern, mit einem, gegebenenfalls im wesentlichen zylinderförmigen, Behälter, der eine Ausgabeöffnung aufweist, in der wenigstens ein als elastische, in die Ausgabeöffnung des Behälters ragende Lippe bzw.
Zunge ausgebildeter Sperrkörper vorgesehen ist, der die Ausgabeöffnung blockiert und diese nur zwecks Ausgabe der Tabletten bzw. tablettenartigen Körper freigibt, dadurch gekennzeichnet, dass der elastische Sperrkörper (7) im Bereich der Ausgabeöffnung (2) des Behälters (1) an demselben ortsfest angeordnet ist, und dass der Behälter (1) nur an seinem dem Sperrkörper (7) abgewandten Ende auf zumindest einem Abschnitt seines Umfanges aus elastischem oder plastisch verformbarem Werkstoff, insbesondere Kunststoff- oder Metallfolie, besteht, wobei in dem Behälter (1) innerhalb des verformbaren Abschnittes desselben wenigstens ein, insbesondere keilförmiger Druckkörper (8) in Axialrichtung des Behälters (1) verschiebbar gelagert ist.
EMI3.2