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Haltegriff
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Die Erfindung betrifft einen Haltegriff, bestehend aus einem Griffteil
mit beidendig daran angelenkten, in Lagerböckchen angeordneten Verbindungslaschen.
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Haltegriffe sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt.
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So zeigt die DT-OS 2 164 039 einen Griff für Koffer od.dgl., mit einem
zum Anfassen der Hand dienenden Mittelstück, an welchem beiderends beweglich Zwischenglieder
angeordnet sind, deren gegenüberliegende Enden an den Griffbefestigungsböckchen
derart gelenkig und längsverschieblich angeordnet sind, daß Mittelstück und Zwischenglieder
aus ihrer U-förmig zueinander liegenden Tragstellung in eine parallel zur Kofferwand
verlaufende Strecklage bewegbar sind. Bei diesem bekannten Griff ist eine die Schwenkbewegung
der Zwischenglieder blockierende Verrastung bei Zugbelastung des Mittelstücks in
Tragstellung vorgesehen. Diese Verrastung muß, bevor das Mittelstück wieder in Strecklage
gebracht werden kann, gelöst werden. Zudem ist, aufgrund der längsverschieblichen
Zwischenglieder, die Gesamtbaulänge des Griffes verhältnismäßig groß. Auch erscheint
eine klapperfreie Lagerung des sich in Ruhelage befindlichen Mittelstücks nicht
gewährleistet.
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Ein weiterhin bekannter, in der DT-AS 1 184 043 beschriebener ausziehbarer
Koffergriff besteht aus einem U-förmig gebogenen Bügel, dessen freie Schenkel in
Durchbrüchen einer Kofferwand gegen die Wirkung einer Feder verschiebbar angeordnet
sind, wobei die Feder einerseits an der Innenseite des Koffers und andererseits
an den Enden der Schenkel befestigt ist. Der Koffergriff weist die Sonderheit auf,
daß die Feder als Blattfeder ausgebildet ist, die in der Mitte eine öffnung enthält,
in die ein an der die Öffnungen enthaltenden Kofferwand befestigter Zapfen eingreift,
wobei die Enden der Feder jeweils in eine Öffnung am Ende der freien Schenkel des
Griffes verschiebbar eingreifen und derart vorgespannt sind, daß auch bei eingezogenem
Griff noch eine Spannung vorhanden ist. Die Anordnung dieses Koffergriffes ist nur
dann möglich, wenn die ihn aufnehmende Wand von hinten zugängig ist.
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Die bekannten Griffe, soweit sie bei Nichtgebrauch versenkbar sind,
sind zur Anordnung an Koffern oder sonstigen Gepäckstücken konzipiert. Sie sind
in der Regel jedoch nicht geeignet, als Haltegriffe in Kraftfahrzeugen eingesetzt
zu werden. Man hat aber das Bedürfnis erkannt, Kraftfahrzeuge aus Gründen eines
höheren Sicherheitsgedankens mit Haltegriffen auszurüsten, die bei Nichtgebrauch
nur unwesentlich von der Befestigungswand abstehen.
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Demgemäß ist es Aufgabe der Erfindung, den Vorteil der versenkbaren
Anordnung eines Griffes für einen Haltegriff, insbesondere für Kraftfahrzeuge zu
nutzen und einen Haltegriff zu schaffen, dessen Griffteil eine klapperfreie Lagerung
aufweist.
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Ausgehend von einem Haltegriff der eingangs genannten Art wird diese
Aufgabe der Erfindung zufolge dadurch gelöst, daß die Verbindungslaschen auch an
den Lagerböckchen angelenkt sind und der Abstand dieser Gelenkstellen voneinander
kleiner ist als der Abstand, den die Gelenkstellen an den Enden des gestreckten
Griffteils voneinander besitzen, wobei der Griffteil zum Überführen von seiner gestreckten
Ruhelage in eine griffgerechte Gebrauchs lage elastisch durchbiegbar ausgebildet
ist. Die Einzelmerkmale dieser erfindungsgemäßen Merkmalskombination fördern und
ergänzen sich gegenseitig und führen den angestrebten Gesamterfolg herbei. Denn
durch die besondere Anordnung der Gelenkstellen in Verbindung mit der erfindungsgemäßen
elastisch durchbiegbaren Ausbildung des Griffteils kann dieser in einfacher Weise
aus seiner Ruhelage in die Gebrauchslage gebracht werden, wobei keine gleitende
Reibung, sondern vorteilhafterweise eine Schwenkbewegung der Verbindungslaschen
um ihre Drehlagerzapfen erfolgt. Durch die besondere Anordnung der Gelenkstellen
und durch die Ausbildung des Griffteils ist auch eine klapperfreie Lagerung des
Griffteils gewährleistet, die bei Kraftfahrzeugen von besonderer Wichtigkeit ist.
Die Lagenveränderung der Gelenkstellen am Griffteil wird durch dessen elastisch
durchbiegbare, jedoch längendehnungsfreie Ausbildung kompensiert.
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Die Zurückführung des Griffteils aus der Gebrauchs- in die Nichtgebrauchslage
kann durch geeignete Werkstoffwahl für die Herstellung des Griffstücks erfolgen.
Die Erfindung sieht jedoch vorzugsweise vor, daß jedes Lagerböckchen mit einer die
Verbindungslaschen angreifenden Feder ausgerüstet ist, welche den Griffteil in der
gestreckten Ruhelage halten bzw.
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auch jeweils in diese zurückführen.
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Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindunq kann darin bestehen,
daß der Griffteil aus Kunststoff mit einer darin eingebetteten Stahlbandeinlage
besteht, deren Enden als gebogene Lageraugen ausgebildet sind, durch welche die
Drehlagerzapfen hindurchgreifen. Ein solcher Griffteil ist einerseits einfach und
kostengünstig herstellbar und andererseits sehr stabil und auch bei längerer Gebrauchsdauer
längendehnungsfrei.
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Die Lagerböckchen können in Weiterbildung der Erfindung mit aufklipsbaren
Abdeckkappen ausgerüstet sein, so daß die Gelenkstellen im wesentlichen geschützt
sind und der Haltegriff ein angenehmes Erscheinungsbild erhält.
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Im folgenden wird der Gegenstand der Erfindung anhand eines auf der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf den Haltegriff in Ruhelage,
Fig. 2 den Haltegriff nach Fig. 1 in Gebrauchslage, Fig. 3 einen Schnitt gemäß der
Linie III - III in Fig. 2.
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Der Haltegriff besteht im wesentlichen aus einem Griffteil 1, zwei
daran angelenkten Verbindungslaschen 2 und zwei Lagerböckchen 3.
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Der Griffteil 1 besteht aus Kunststoff, vorzugsweise PVC, und weist
eine eingebettete Stahlbandeinlage 4 auf. Der Griffteil 1 ist elastisch durchbiegbar,
durch die Stahlbandeinlage 4 jedoch quer-steif ausgebildet. Die Stahlbandeinlage
4 besitzt an ihren beiden Enden gerollte Lageraugen 5, durch die jeweils ein eine
Gelenkstelle ergebender Nietstift 6 hindurchgreift, welcher die Anlenkung an die
Verbindungslaschen 2 bewirkt. Die zurückverlaufenden Enden der Stahlbandeinlage
4 sind durch umgelegte Zungen 7 gehalten.
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Die Verbindungslaschen 2 besitzen zwei Lagerärmchen 8 mit Bohrungen
für den Nietstift 6. Zwischen den Lagerärmchen 8 ist der Griffteil 1 mit seinen
Enden aufgenommen. Ein achsparallel zu dem Nietstift 6 ausgerichteter Zylinderstift
9 stellt jeweils die Verbindung zwischen dem Lagerböckchen 3 und der Verbindungslasche
her. Dabei ist mittig auf dem Zylinderstift 9 eine Schenkelfeder 10 angeordnet,
von der Fich ein Schenkel 11 an dem Lagerböckchen 3 und der andere Schenkel an der
Verbindungslasche 2 abstützt, so daß die Verbindungslaschen durch die Schenkelfedern
10 in eine den Griffteil 1 in gestreckter Lage haltende Richtung belastet werden.
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Die Lagerböckchen 3 besitzen angeformte Hakennasen 12, mit denen sie
eine z. B. Karosseriewand 13 hintergreifen und je eine Durchgangsbohrung 14 für
Befestigungsschrauben. Die Gelenkstellen werden weitgehend durch auf die Lagerböckchen
3 aufklipsbare Abdeckkappen 15 abgedeckt. In Fig. 1 ist der Anlieferungszustand
und in Fig. 2 der montierte Zustand des Haltegriffes dargestellt.