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Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung in einer Rahmenstrebe von Sicht- und/oder Windschutzelementen mit einem flexiblen Flächengebilde gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein damit ausgerüstetes Sicht- und/oder Windschutzelement gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 10.
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Aus der
DE 10 2016 002 730 A1 ist eine Vorrichtung zum Aufspannen eines Flächengebildes bekannt, das in eine vorhandene Struktur, wie eine Gebäudeöffnung eingesetzt werden kann. Dazu wird eine U-förmige Rahmenleiste an den Begrenzungsteilen der Gebäudeöffnung befestigt und mit einer diese übergreifenden Kederleiste kombiniert, die über einen Keder ein flexibles Flächengebilde beispielsweise in Form eines Markisentuches hält und gegen die Rahmenleiste durch eine beispielsweise in einen Pfosten der Gebäudeöffnung eingreifende Spannschrauben verspannbar ist. Nachteilig bei dieser Konstruktion ist zum einen, dass die Vorrichtung nicht autark ohne Gebäudeteile zum Aufbau eines kompletten umlaufenden, selbsttragenden Rahmens geeignet ist. Zum anderen sind die beiden zueinander verspannbaren Konstruktionsteile, nämlich die Rahmenleiste und die Kederleiste, in Design-technischer Hinsicht dahingehend verbesserungsbedürftig, als bei diesem Stand der Technik der Keder nach außen sichtbar und damit auch für eine Verschmutzung anfällig ist sowie bei unterschiedlichen Verspannungsgraden die Aufbauhöhe der einzelnen Rahmenstreben voneinander abweichen kann.
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Die
DE 20 2017 106 630 U1 bzw. die
JP 2018-009291 A offenbaren eine Spannvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1 wie folgt:
- - ein Rahmenprofilteil,
- - ein Spannprofilteil, das mit einem der Längsränder des Flächengebildes vorzugsweise über eine Kederverbindung verbunden ist,
- - mindestens ein Klemmspannbock, der im Rahmenprofilteil festlegbar und gegen den das Spannprofilteil über ein Spannelement verspannbar ist, sowie
- - ein Abdeckprofilteil, das auf dem Rahmenprofilteil und/oder dem mindestens einen Klemmspannbock unter Abdeckung der Klemmspannböcke und des Spannprofilteils sitzt.
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Wie aus den vorstehenden Merkmalen erkennbar ist, ist die eigentliche Spannkonstruktion des Erfindungsgegenstandes mit dem Spannprofilteil und dem mindestens einen Klemmspannbock innenliegend im Rahmenprofilteil ausgebildet und mittels des Abdeckprofilteils komplett nach außen verborgen. Damit hat eine derart ausgestaltete Rahmenstrebe nach außen hin das Erscheinungsbild eines schlichten, aufgeräumten Kastenprofils, dessen Querschnittsdimensionen vom Verspannungsgrad, also der Stellung des Spannprofilteils relativ zum Rahmenprofilteil, völlig unabhängig sind. Da mehrere Rahmenprofilteile zudem stabil miteinander verbunden werden können, können die mit einer erfindungsgemäßen Spannvorrichtung ausgerüsteten Rahmenstreben zu einem stabilen Rahmen zusammengefügt werden, der zusammen mit dem darin aufgespannten Flächengebilde ein selbsttragendes Sicht- und/oder Windschutzelement zu bilden.
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Diese bekannten Spannvorrichtungen sind im Hinblick auf die Montagefreundlichkeit des Abdeckprofilteils verbesserungsbedürftig.
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Zur Lösung dieser Problematik sind laut Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 die Verrastbarkeit des Abdeckprofilteils mit den Klemmspannböcken in einem Montagezwischenschritt sowie die Fixierung des Abdeckprofilteils mittels einer Klemmvorrichtung, wie insbesondere einer Klemmschraube, an jedem Klemmspannbock vorgeschlagen.
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Bevor auf die abhängigen Ansprüche und die darin angegebenen Weiterbildungen eingegangen wird, ist kurz festzuhalten, dass bezüglich des Klemmspannbockes dafür zwar ein langgestrecktes Profilteil verwendet werden kann. Materialsparend und damit wirtschaftlicher ist jedoch die Verwendung zweier oder mehrerer, als kurze Profilteile ausgebildete Klemmspannböcke, die an definierten Sollpositionen in Rahmenprofilteil festgelegt sind. Im Folgenden soll daher nur noch von mehreren Klemmspannböcken die Rede sein.
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In den abhängigen Ansprüchen sind nun bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung angegeben. So kann das Rahmenprofilteil als L-Profil ausgebildet sein, auf dessen horizontalem Schenkel die Klemmspannböcke gelagert sind. Durch die L-Form wird ein Raum aufgespannt, in dem die weiteren Konstruktionselemente untergebracht und der danach mithilfe des Abdeckprofilteils zu einem - bis auf einen Schlitz für das Flächengebilde - geschlossenen Kastenprofil ergänzt wird.
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Für eine besonders einfache, aber stabile Montage kann es vorgesehen sein, dass die Klemmspannböcke in Längsnuten des Rahmenprofilteils einschiebbar und an ihren Sollpositionen beispielsweise durch Klemmschrauben fixierbar sind.
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Ein bewährtes Spannmittel ist durch eine Spannschraube gegeben, über die das Spannprofilteil jeweils mit einem der Klemmspannböcke verspannbar ist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Spannprofilteil in Spannrichtung quer zu seiner Längserstreckungsrichtung mittels der in den jeweiligen Klemmspannbock einschraubbaren Spannschrauben über einen Spannbereich entlang am jeweiligen Klemmspannbock verschiebbar gelagert. Damit wird eine gute Führung des Spannprofilteils in Spannrichtung erzielt.
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In die gleiche Richtung zielt die erfindungsgemäße Weiterbildung des Spannprofilteils, wonach dieses eine seitlich abstehenden Lagersteg aufweist, den die jeweilige Spannschraube über Durchstecköffnungen durchgreift.
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Als Montagehilfe kann es vorgesehen sein, Klemmspannböcke und Spannprofilteil mit zusammenwirkenden Eingriffsmitteln, wie Hakenelementen, auszurüsten. Damit ist gewährleistet, dass beispielsweise beim Zusammenbau einer in einem Sichtschutzelement oben liegenden Rahmenstrebe das Spannprofilteil in den nach unten weisenden Klemmspannbock einfach einzuhängen und danach die eigentliche Verbindung durch die Spannschraube vorzunehmen.
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Die Erfindung bezieht sich schließlich auch auf eine Sicht- und/oder Windschutzelement mit mehreren Rahmenstreben sowie einem flexiblen Flächengebilde, wie einem Tuch, einem Netz oder einer Folie, das in den Rahmenstreben aufgespannt ist. Eine erfindungsgemäße Spannvorrichtung ist dann in einer, vorzugsweise in zwei, drei oder vier Rahmenstreben des Rahmens integriert und spielt dort die oben erörterten Vorteile aus.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Zeichnungen. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Sicht- und Windschutzelementes,
- 2 eine ausschnittsweise Explosionsdarstellung des Elementes im Bereich II gemäß 1,
- 3 einen ausschnittsweisen Vertikalschnitt des Elementes in der Schnittebene III gemäß 2 in Spannstellung der Spannvorrichtung, und
- 4 einen ausschnittsweise Vertikalschnitt des Elementes in der Schnittebene IV gemäß 2 in einer ungespannten Zwischenmontagestellung der Spannvorrichtung.
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Wie aus 1 deutlich wird, weist ein Sicht- und Windschutzelement 1 einen rechteckigen Rahmen 2 mit vier Rahmenstreben 3, 4, 5, 6 auf, die über nicht dargestellte Eckverbinder stabil miteinander verbunden sind. In den Rahmenstreben 3 bis 6 ist in noch näher zu erläuternder Weise ein flexibles Flächengebilde F, wie im gezeigten Fall ein Markisentuch 7, gespannt gehalten. Als Flächengebilde F kann beispielsweise auch ein engmaschiges Sichtschutznetz oder eine stabile, gelochte oder durchsichtige Folie je nach gewünschtem Schutzzweck eingesetzt werden. Auch Banner mit einer Werbeaufschrift sollen unter derartige Sicht- und/oder Windschutzelemente fallen.
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Zur Spannung des Markisentuches 7 sind nun in eine oder mehrere der Rahmenstreben 3 bis 6 Spannvorrichtungen integriert, die nunmehr anhand der 2 bis 4 näher erläutert werden sollen. So ist Teil jeder Spannvorrichtung 8 ein im Querschnitt etwa L-förmiges Rahmenprofilteil 9, dass die jeweilige Rahmenstrebe 3 bis 6 mit ausbildet. Als weiteres Herzstück der Spannvorrichtung 8 ist ein Spannprofilteil 10 zu nennen, das sich knapp über die Länge der jeweiligen Rahmenstrebe 3 bis 6 erstreckt und mit dem Markisentuch 7 mittels einer Kederverbindung K verbunden ist. Dazu weist das als flach-rechteckiges Kastenprofil ausgebildete Spannprofilteil 10 eine horizontal zur Seite offene Kedergasse 11 auf, in der ein sich über den gesamten Längsrand 13 des Markisentuchs 7 erstreckender Keder 12 eingesetzt ist.
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Ferner sind für die Spannvorrichtung 8 Klemmspannböcke 14 vorgesehen, die mit entsprechenden Führungsvorsprüngen 16 an einem Lagerflansch 15 des jeweiligen Klemmspannbocks 14 in Längsnuten 17 im quer zur Spannrichtung des Markisentuchs verlaufenden Schenkel 36 des Rahmenprofilteils 9 seitlich einschiebbar und über Gewindestifte 18 an einer Sollposition im jeweiligen Rahmenprofilteil 9 festlegbar sind. Wie in 1 gestrichelt angedeutet ist, können jeweils vor den seitlichen Ende und mittig in jeder Rahmenstrebe 3 bis 6 drei solcher Klemmspannböcke 14 verbaut sein, wenn eine Verspannung des Markisentuchs 7 von allen Seiten gewährleistet sein soll. Nach Eigenschaft des jeweiligen Flächengebildes F können aber auch Spannvorrichtungen 8 nur beispielsweise in drei, in zwei gegenüberliegenden Rahmenstreben 3 und 5 oder auch nur in einer Rahmenstrebe 3 eingebaut sein.
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Die Klemmspannböcke 14 dienen als Lager für die Verspannung der Spannprofilteile 10, die jeweils über eine Spannschraube 19 mit dem jeweiligen Klemmspannbock 14 zu verbinden sind. Dazu weisen letztere ein in Spannrichtung S verlaufendes Innengewinde 20 auf. Die Spannprofilteile 10 selbst weisen einen seitlich abstehenden Lagersteg 21 mit einer Durchstecköffnung 22 auf, durch die die Spannschraube 19 mit engem Spiel durchgreift. Schließlich sind an den einander zugewandten Seiten von Spannprofilteil 10 und Klemmspannbock 14 Hakenelemente 23, 24 vorgesehen, deren Funktion bei der noch folgenden Montagebeschreibung erläutert wird.
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Als letztes wichtiges Teil des Erfindungsgegenstandes ist ein Abdeckprofilteil 25 vorgesehen, dass im Querschnitt ebenfalls L-förmig ausgestaltet und im Zusammenspiel mit dem Rahmenprofilteil 9 der jeweiligen Rahmenstrebe 3 bis 6 ein kastenförmigen geschlossenes Erscheinungsbild gibt. Das Abdeckprofilteil 25 steht mit seinem dem Markisentuch 7 zugewandten Schenkel 26 bis kurz vor dem entsprechenden Randsteg 27 des Rahmenprofilteils 9 und lässt dort einen Schlitz 28 für den Durchtritt des Markisentuchs 7 frei. Der zweite Schenkel 29 des Abdeckprofilteils 25 erstreckt sich über die gesamte Frontseite der Rahmenstreben 3 bis 6 und weist an seiner Innenseite einen Fixiersteg 30 auf, der mit einem Raststeg 31 an der Außenseite des jeweiligen Klemmspannbocks 14 für eine vorläufige Rastfixierung sorgt. Diese wird durch eine Nase 32 an der Innenseite des Schenkels 26 des Abdeckprofilteils 25 unterstützt, die in der in 4 gezeigten Montagestellung die Oberkante 33 des jeweiligen Klemmspannbocks 14 hintergreift. Die endgültige Fixierung des Abdeckprofilteils 25 erfolgt durch eine Klemmgewindestift 34 im jeweiligen Klemmspannbock 14, der in dessen oberem Teil in einem Innengewinde 35 aufgenommen ist. Durch ein Einschrauben dieses Klemmgewindestifts 34 wird der Raststeg 31 aus der in 3 gezeigten Stellung nach unten deformiert, wodurch der Fixiersteg 30 am Abdeckprofilteil 25 geklemmt und letzteres stabil am Rahmenprofilteil 9 fixiert ist.
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Für die Montage eines Sicht- und Windschutzelements 1 werden die Rahmenstreben 3 bis 6 werkseitig vorkonfektioniert, in dem die Klemmspannböcke 14 an ihren Sollpositionen in den jeweiligen Rahmenprofilteil en 9 mithilfe der Gewindestifte 18 fixiert werden. Das Markisentuch 7 wird an zwei gegenüberliegenden Längsrändern 13 über die Kederverbindung K mit jeweils einem Spannprofilteil 10 verbunden. Die so vorbereiteten Rahmenprofilteile 9, Markisentuch 7, die weiteren Spannprofilteile 10 und alle Abdeckprofilteile 25 werden der Transportverpackung beigefügt. Am Aufstellort des Sicht- und Windschutzelements 1 werden die Rahmenprofilteile 9 der Rahmenstreben 3 bis 6 über entsprechende Eckverbinder zu dem Rahmen 2 zusammengefügt und das Markisentuch 7 mit den weiteren Spannprofilteilen 10 ergänzt. Das Markisentuch 7 wird dann mit dem oben horizontal anzuordnenden Spannprofilteil 10 mithilfe der Hakenelemente 23, 24 in das Rahmenprofilteil 9 der oberen Rahmenstrebe 6 eingehängt, wo es aufgrund der Schwerkraft gehalten ist. Diese Montage-Zwischenposition ist im Wesentlichen in 4 - allerdings auf dem Kopf stehend - wiedergegeben. Dann werden die Spannschrauben 19 über die Durchstecköffnungen 22 im jeweiligen Spannprofilteil 10 in das zugehörige Innengewinde 20 eines jeden Klemmspannbocks 14 eingeschraubt und das Markisentuch 7 entsprechend in allen Rahmenstreben 3 bis 6 gespannt. Der maximale Spannweg W ist in 3 eingezeichnet.
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Nach dem Spannen des Markisentuches 7 werden die Abdeckprofilteile 25 wie oben beschrieben mithilfe der Fixierstege 30, Raststege 31 und Nasen 32 aufgeclipst sowie durch Anziehen der Klemmgewindestifte 34 endgültig festgelegt. Letztere sind über entsprechende Öffnungen 37 in den Abdeckprofilteilen 25 zugänglich.