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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Blendenprofil zur Anbringung einer Abschlussleiste an einem Objekt, zum Beispiel einem Möbelstück, einer Wand, einem Paneel oder dergleichen und ein System umfassend ein Blendenprofil, ein Objekt und eine Abschlussblende.
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Beim Einbau von Möbelstücken, zum Beispiel in einer Küche, bleibt in der Regel ein Spalt zwischen der Wand und dem sich daran anschließenden Möbelstück der so schmal ist, dass er nicht genutzt werden kann und sehr schwer zu reinigen ist. Aus diesem Grunde wird zwischen der Wand und dem Möbelstück eine Abschlussblende angebracht. Dabei wird die Abschlussblende zum Beispiel über einen aus der
AT 005 491 U1 bekannten Eckverbinder an dem Möbelstück befestigt. Dieser Eckverbinder besitzt einen ersten Flansch mit einer Anzahl Schraubenöffnungen, über die der Eckverbinder am Möbelstück angeschraubt werden kann und einen zweiten Flansch mit einer Anzahl von Schraubenöffnungen, über die der Eckverbinder an der Abschlussblende angeschraubt werden kann. Darüber hinaus besitzt der Eckverbinder gemäß
AT 005 491 U1 orthogonal von den Flanschen abstehende Stützstege, die in das Möbelstück, bzw. in die Abschlussblende eingreifen, um ein seitliches Verschieben zu verhindern.
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Die Montage dieser Abschlussblende mit dem Eckverbinder gemäß
AT 005 491 U1 muss erfolgen, bevor das Möbelstück in seine endgültige Position gebracht wird, weil ansonsten die Schrauben nicht angebracht werden können. In der Praxis bedeutet dies, dass zunächst sämtliche Möbelstücke (zum Beispiel der Einbauküche) in ihre bestimmungsgemäße Position gebracht werden müssen, um die tatsächliche Breite der Abschlussblende zu ermitteln und anschließend wird das betreffende Möbelstück wieder herausgeholt, um die Abschlussblende zu montieren.
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Aus der
DE 89 10 485 U1 ist ein Wandabschlussprofil zum Schutz vor Beschädigungen durch fahrbares Mobiliar in Kliniken mit einem an einem Objektsteg angebrachten Harpunensteg und mit einem Blendensteg zur Aufnahme eines Dichtungsprofils.
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Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Blendenprofil oder ein System umfassend ein Blendenprofil, ein Objekt und eine Abschlussblende der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem die Montage der Abschlussblende möglich ist, ohne dass das Objekt, zum Beispiel das Möbelstück, aus seiner bestimmungsgemäßen Position herausgeholt werden muss.
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Als technische Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Blendenprofil mit den Merkmalen des Anspruches 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen dieses Blendenprofils sind den jeweiligen Unteransprüchen zu entnehmen.
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Ein nach dieser technischen Lehre ausgebildetes Blendenprofil hat den Vorteil, dass das Blendenprofil in an sich bekannter Weise zum Beispiel mittels Schrauben am Objekt, zum Beispiel das Möbelstück, befestigt werden kann, bevor das Möbelstück in seine endgültige Position gebracht wird, und dass anschließend die Abschlussblende auf dem Blendensteg aufgedrückt wird, wobei der Harpunensteg in eine vorbereitete Nut innerhalb der Abschlussblende eingreift und die Abschlussblende dauerhaft und unverrückbar in der gewünschten Position hält.
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Den Harpunensteg in einem bestimmten Abstand vom Rand des Blendensteges anzuordnen hat den Vorteil, dass zwischen der Nut innerhalb der Abschlussblende und dem Rand der Abschlussblende noch genügend Material verbleibt, um eine zuverlässige Anbringung der Abschlussblende am Blendenprofil zu ermöglichen und dass gleichzeitig der äußere Rand der Abschlussblende mit dem Objektsteg fluchtend angeordnet werden kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Abschlussblende nicht in das Möbelstück hineinragt, sodass eine am Möbelstück angebrachte Tür noch genügend Bewegungsfreiheit besitzt, um geöffnet zu werden. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den Abstand des Harpunensteges vom Rand des Blendensteges mindestens 2 mm, vorzugsweise 6 mm auszuführen.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist an der Rückseite des Blendensteges ein Versteifungssteg angebracht, der bis zum Objektsteg reicht und dem Blendenprofil zusätzliche Stabilität liefert. Dieser Versteifungssteg kann gradlinig ausgebildet sein und diagonal zwischen dem Blendensteg und dem Versteifungsglied angeordnet sein. Dieser Versteifungssteg kann aber auch winkelig ausgebildet sein, sodass einzelne Abschnitte des Versteifungssteges orthogonal auf den Blendensteg bzw. den Objektsteg stoßen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist am Objektsteg mindestens eine Lüftungsöffnung vorgesehen. Ein derartiges Blendenprofil wird dabei derart am Objekt, zum Beispiel am Möbelstück, montiert, dass die Lüftungsöffnung über das Objekt hinausragt und frei zugänglich ist, sodass ein Luftaustausch zwischen dem Bereich hinter der Abschlussblende und dem sonstigen Raum möglich ist.
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Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Lüftungsöffnung als Schlitz- oder Langloch auszubilden, wobei entlang des Blendenprofils eine Anzahl von Lüftungsöffnungen hintereinander angeordnet sind. Besonders vorteilhaft ist es, die Lüftungsöffnung zwischen dem Blendensteg und einer Schraubenöffnung vorzusehen und/oder die Lüftungsöffnung nahe am Blendensteg anzuordnen.
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Der durch die Lüftungsöffnungen ermöglichte Luftaustausch zwischen dem eigentlichen Raum und dem Bereich hinter der Abschlussblende verhindert eine unangenehme Geruchsbildung oder gar Schimmelbildung in dem Bereich zwischen dem Möbelstück und der Wand.
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Ein System umfassend ein Blendenprofil, ein Objekt und eine Abschlussblende, bei dem der Objektsteg am Objekt angeschraubt ist und bei dem die Abschlussblende über ein Harpunensteg am Blendensteg gehalten ist hat den Vorteil, dass das Blendenprofil in einfacher Weise und damit kostengünstig am Objekt angeschraubt werden kann und anschließend wird die Abschlussblende ebenfalls in einfacher Weise auf den Harpunensteg aufgedrückt wird. Somit ist eine einfache und kostengünstige Montage der Abschlussblende möglich.
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Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Blendenprofils ergeben sich aus der beigefügten Zeichnung und den nachstehend beschriebenen Ausführungsformen. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet werden. Die erwähnten Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Blendenprofils;
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2 eine Draufsicht auf das Blendenprofil gemäß 1 in geschnittener Darstellung;
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3 eine perspektivische Ansicht einer zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Blendenprofils;
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4 eine Draufsicht auf das Blendenprofil gemäß 3 in geschnittener Darstellung;
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5 eine erste Art der Montage des Blendenprofils gemäß 3 an einem Möbelstück in Draufsicht in geschnittener Darstellung;
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6 eine zweite Art der Montage des Blendenprofils gemäß 3 an einem Möbelstück in Draufsicht in geschnittener Darstellung;
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7 eine Draufsicht auf eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Blendenprofils in geschnittener Darstellung;
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8 eine Draufsicht auf eine vierte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Blendenprofils in geschnittener Darstellung;
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9 eine Draufsicht auf eine fünfte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Blendenprofils in geschnittener Darstellung.
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Die 1 und 2 zeigen eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Blendenprofils mit einem Objektsteg 10 und einem orthogonal dazu angeordneten Blendensteg 11. Im Objektsteg 10 befinden sich eine Anzahl von Schraubenöffnungen 12 zur Befestigung des Blendenprofils an dem Möbelstück. In einer der Abschlussblende zugewandten Seite des Profils ist am Blendensteg 11 ein orthogonal abstehender Harpunensteg 13 vorgesehen, der in eine an der Abschlussblende vorbereitete Nut eingreift, nachdem die Abschlussblende montiert ist. Wie insbesondere 2 zu entnehmen ist, besitzt dieser Harpunensteg 13 rechts und links eine Anzahl, hier drei, sich über die gesamte Länge des Blendenstegs 11 erstreckende Vorsprünge 14, wobei diese Vorsprünge 14 eine zur Abschlussblende gerichtete schräge Vorderseite und eine orthogonal zum Harpunensteg 13 angeordnete Rückseite aufweisen. Des Weiteren ist am Blendenprofil innerhalb des Objektsteges 10 eine Lüftungsöffnung 15 vorgesehen, wobei diese Lüftungsöffnung 15 als Langloch ausgebildet ist und parallel zum Rand des Objektsteges 10 angeordnet ist. Am Objektsteg 10 sind mehrere solcher Lüftungsöffnungen 15 vorgesehen, die vorzugsweise alle parallel zum Rand des Objektsteges 10 und nahe des Randes des Objektsteges 10 angeordnet sind.
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Die in den 3 und 4 dargestellte zweite Ausführungsform des Blendenprofils unterscheidet sich von der in den 1 und 2 dargestellten ersten Ausführungsform lediglich dadurch, dass zwischen dem Objektsteg 20 und dem Blendensteg 21 ein Versteifungssteg 26 vorgesehen ist, der diagonal zwischen dem Objektsteg 20 und dem Blendensteg 21 angeordnet ist.
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Wie insbesondere 4 zu entnehmen ist, ist der Versteifungssteg dabei in dem Bereich zwischen den Lüftungsöffnungen 25 und den Schraubenöffnungen 22 angebracht.
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In 5 ist eine erste mögliche Einbausituation der zweiten Ausführungsform des Blendenprofils gemäß 3 und 4 an einem Möbelstück dargestellt. Dabei wird das Blendenprofil mit seinem Objektsteg 20 an einer Seitenwand 101 des Möbelstückes derart angeschraubt, dass der Blendensteg 21 mit der Vorderkante der Seitenwand 101 fluchtet. Danach wird das Möbelstück in seine endgültige Position gebracht und schließlich wird die Abschlussblende 102 mit ihrer vorbereiteten Nut derart auf dem Blendensteg 21 aufgedrückt, so dass der Harpunensteg 23 in die Nut hineingelangt und somit die Abschlussblende 102 zuverlässig hält.
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Weil der Harpunensteg 23 beabstandet vom Rand des Blendenstegs 21 angeordnet ist, besteht die Möglichkeit, die Abschlussblende 102 so anzubringen, dass der äußere Rand der Abschlussblende mit dem Objektsteg 20 fluchtet und nicht bis über die Seitenwand 101 ragt. Dies ermöglicht einer Tür 103 des Möbelstückes eine ausreichende Bewegungsfreiheit.
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In 6 ist eine Einbausituation dargestellt, bei der eine Hinterlüftung des Raumes zwischen dem Möbelstück und der Wand möglich ist. Dabei wird der Objektsteg 20 über Schrauben an einer Seitenwand 101 des Möbelstückes angebracht. Im Gegensatz zu der in 5 dargestellten Einbausituation wird hier der Objektsteg 20 derart an der Seitenwand 101 angebracht, dass die Lüftungsöffnungen 25 über die Seitenwand 101 hinausragen. Die Abschlussblende 102 wird analog zu der in 5 beschriebenen Einbausituation bündig mit dem Objektsteg 20 angebracht. Somit besteht die Möglichkeit eines Luftaustausches zwischen dem Raum neben dem Möbelstück und dem eigentlichen Zimmer, weil die Luft durch die Lüftungsöffnungen zirkulieren kann.
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In 7 ist eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Blendenprofiles dargestellt, wobei hier der Objektsteg 30 und der Blendensteg 31 in einem in etwa im Querschnitt dreieckigen Blendenprofil integriert sind. Auch hier ist der Harpunensteg 33 beabstandet vom Rand des Blendensteges 31 angebracht. Auch dieses Blendenprofil besitzt Schraubenöffnungen 32 und Lüftungsöffnungen 35.
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Die in 8 dargestellte vierte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Blendenprofils besitzt einen Objektsteg 40 und einen Blendensteg 31 analog zu dem in den 1 bis 4 dargestellten ersten und zweiten Ausführungsformen, sowie Schraubenöffnungen 43 und Lüftungsöffnungen 45. Im Unterschied zu den 1 bis 4 der dargestellten ersten und zweiten Ausführungsform ist der Versteifungssteg 46 hier winkelig ausgebildet und ist orthogonal am Objektsteg 40 und am Blendensteg 31 angebracht. Der Harpunensteg 43 ist analog zu den in 1 bis 4 der dargestellten ersten Ausführungsform ausgeführt. Auch hier ist im Versteifungssteg 46 mindestens eine Lüftungsöffnung vorgesehen.
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In der in 9 dargestellten fünften Ausführungsform ist am Objektsteg 50 ein drei Schenkel aufweisender Versteifungssteg 56 angebracht, sodass der Versteifungssteg 56 mit dem Objektsteg 50 ein Viereck bildet. Dabei sind sowohl im Versteifungssteg 56 als auch im Objektsteg 50 Schraubenöffnungen 52 vorgesehen, um das Blendenprofil am Möbelstück anzuschrauben. Der Blendensteg 51 ist beabstandet vom Objektsteg 50 gehalten und ist über einen Verbindungssteg 57 mit dem Versteifungssteg 56 verbunden. Fluchtend mit dem Verbindungssteg 57 ist der Harpunensteg 53 orthogonal am Blendensteg 51 angebracht. Im Versteifungssteg 56 sind Lüftungsöffnungen 55 vorgesehen.
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In einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsform kann das Blendenprofil auch an einer Wand, einer Decke, einem Paneel, einer Fußleiste, einem Stützpfosten, einer Verkleidung oder dergleichen angebracht werden, um die Abschlussblende auf zu nehmen.