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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Abwasserhebeanlage, wonach mit Sperrstoffen belastetes Abwasser durch einen Sperrstoff-Sammelbehälter mit wenigstens einem in seinem Innern angeordneten Trennsieb hindurchgeführt wird, wonach ferner beim Abwasserzulauf die Sperrstoffe im Sperrstoff-Sammelbehälter zurückgehalten und vorgereinigtes Abwasser über eine Verbindungsleitung einer Pumpe und schließlich einem Flüssigkeits-Sammelbehälter zugeführt wird, und wonach das vorgereinigte Abwasser einerseits über die Pumpe und andererseits über eine an die Verbindungsleitung angeschlossene Bypassleitung in den Flüssigkeits-Sammelbehälter gelangt.
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Abwasserhebeanlagen werden im Allgemeinen dazu eingesetzt, zulaufendes Abwasser auf ein bestimmtes Niveau beispielsweise zur Weiterbehandlung in einer Abwasserreinigungsanlage zu heben. Da das Abwasser mit mehr oder minder großen Sperrstoffen bzw. Feststoffen belastet ist, hat man zunächst in der Vergangenheit große Pumpen eingesetzt, die jedoch kostenmäßig und vom Wirkungsgrad her nicht überzeugen können. Aus diesem Grund sorgt der der Pumpe vorgeschaltete Sperrstoff-Sammelbehälter beim Abwasserzulauf dafür, dass die Sperrstoffe in seinem Innern mit Hilfe des Trennsiebes zurückgehalten werden. Dadurch gelangt lediglich vorgereinigtes Abwasser zur Pumpe und wird im Flüssigkeits-Sammelbehälter gespeichert.
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Beim Abwasserheben bzw. einem an den Abwasserzulauf anschließenden Pumpvorgang wird das vorgereinigte Abwasser aus dem Flüssigkeits-Sammelbehälter durch den Sperrstoff-Sammelbehälter mit Hilfe der Pumpe hindurchgedrückt. Bei diesem Vorgang werden die mit Hilfe des Trennsiebes zunächst zurückgehaltenen Feststoffe von diesem gelöst und über eine Druckleitung abtransportiert. Die grundsätzliche Arbeitsweise einer solchen Abwasserhebeanlage wird in der
EP 1 108 822 B1 beschrieben.
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Beim gattungsbildenden Stand der Technik nach der
EP 2 581 508 B1 ist zunächst einmal eine Filtervorrichtung außerhalb des Flüssigkeits-Sammelbehälters vorgesehen. Die Filtervorrichtung ist in einem mit einer verschließbaren Öffnung versehenen Filterkasten vor der Pumpe angeordnet. Außerdem ist an den Filterkasten ein Befüllungsbypass angeschlossen, durch welchen der Flüssigkeits-Sammelbehälter befüllt werden kann. Zusätzlich gelangt das vorgereinigte Abwasser über die Pumpe in den Flüssigkeits-Sammelbehälter.
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Während der Befüllung des Flüssigkeits-Sammelbehälters, also beim Abwasserzulauf, ist der Befüllungsbypass offen. Demgegenüber wird der Befüllungsbypass während der Entleerung des Flüssigkeits-Sammelbehälters, also beim Pumpvorgang, gesperrt. Zu diesem Zweck ist der bekannte Befüllungsbypass an seinem oberen und in den Filterkasten einmündenden Ende als Trichter ausgebildet. Außerdem findet sich hier ein Absperrorgan, durch welches der Befüllungsbypass während der Befüllung des Flüssigkeits-Sammelbehälters geöffnet und während der Entleerung des Flüssigkeits-Sammelbehälters abgesperrt wird. Bei dem Absperrorgan handelt es sich um eine leichte schwimmbare Kugel, die aufgrund ihres Auftriebs an einer Begrenzung am oberen Ende des Trichters anliegt.
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Eine solche Kugel als Absperrorgan ist insofern nachteilig, als beispielsweise im vorgereinigten Abwasser unverändert befindliche kleinere Feststoffe oder Sperrstoffe zu Problemen beim Schließvorgang führen können. Außerdem werden oftmals Anbackungen, Verkalkungen etc. beobachtet, die ebenfalls die Funktionsfähigkeit in Frage stellen. Sofern im Rahmen der
EP 1 108 822 B1 ebenfalls mit einem dortigen Bypass in Gestalt einer Ableitung parallel zu der Verbindungsleitung gearbeitet wird, fehlt bereits ein Absperrorgan.
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Eine Bypassleitung mit zugehörigem Absperrorgan wird im Großen und Ganzen auch in der
FR 752 942 beschrieben. Die Bypassleitung ist dabei vor einer zugehörigen Pumpe an die Verbindungsleitung zum Flüssigkeits-Sammelbehälter angeschlossen. Außerdem ist eine Absperrklappe in der Bypassleitung vorgesehen.
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Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein derartiges Verfahren zum Betrieb einer Abwasserhebeanlage so weiterzuentwickeln, dass ein funktionssicherer Betrieb unter Berücksichtigung eines konstruktiv einfachen Aufbaus gewährleistet wird.
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Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßes Verfahren zum Betrieb einer Abwasserhebeanlage im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass eine Schwenkklappe in der Verbindungsleitung vorgesehen ist, welche beim Abwasserzulauf die Verbindungsleitung bis auf einen Spülquerschnitt schließt und die Bypassleitung öffnet und beim Pumpvorgang die Verbindungsleitung öffnet und die Bypassleitung schließt. Ebenfalls ist Gegenstand der Erfindung eine entsprechend ausgelegte Abwasserhebeanlage, wie sie in den Ansprüchen 10 ff. beschrieben wird.
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Im Rahmen der Erfindung wird also zunächst einmal mit einer Bypassleitung gearbeitet, die an die Verbindungsleitung zwischen dem Sperrstoff-Sammelbehälter und der Pumpe angeschlossen ist, und im Gegensatz zu der Lehre nach der
FR 752 942 der Pumpe nicht vorgeschaltet ist. Insofern wird eine vergleichbare Topologie wie beim gattungsbildenden Stand der Technik nach der
EP 2 581 508 B1 realisiert. Im Gegensatz dazu ist bei der Erfindung jedoch nicht ein separater Filterkasten gleichsam in der Verbindungsleitung vorgesehen. Vielmehr findet sich erfindungsgemäß der Filterkasten bzw. das Trennsieb im Innern des Sperrstoff-Sammelbehälters.
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Außerdem kann in diesem Zusammenhang erfindungsgemäß die Auslegung so getroffen werden, dass das Trennsieb über eine verschließbare Öffnung im Sperrstoff-Sammelbehälter wahlweise in den Sperrstoff-Sammelbehälter eingesetzt und aus diesem wieder beispielsweise zu Reinigungszwecken oder zum Austausch entnommen werden kann. Wenn darüber hinaus dann noch der Sperrstoff-Sammelbehälter und die Pumpe außerhalb des Flüssigkeits-Sammelbehälters angeordnet sind, wird eine insgesamt leicht zu reinigende und zu wartende Abwasserhebeanlage zur Verfügung gestellt.
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Im Gegensatz zum gattungsbildenden Stand der Technik nach der
EP 2 581 508 B1 setzt die Erfindung als Absperrorgan eine Schwenkklappe in der Verbindungsleitung ein. Die Schwenkklappe schließt bei der Abwasserzuleitung bzw. beim Abwasserzulauf die Verbindungsleitung nicht vollständig, sondern bis auf einen Spülquerschnitt. Das heißt, im Allgemeinen randseitig der Schwenkklappe wird der Spülquerschnitt definiert, welcher sich automatisch durch einen Abstand zwischen der (geschlossenen) Schwenkklappe einerseits und einer Innenwandung der Verbindungsleitung in diesem Bereich andererseits einstellt. Dieser Spülquerschnitt stellt zum einen sicher, dass die Schwenkklappe zumindest beim Abwasserzulauf randseitig umspült wird, so dass an dieser Stelle Anbackungen, Verkalkungen etc. praktisch nicht haften bleiben können. Zum anderen wird über den Spülquerschnitt ein geringer Anteil des insgesamt beim Abwasserzulauf zuströmenden Abwasserstromes durch die sich an die Verbindungsleitung anschließende Pumpe hindurchgeführt. Dadurch wird auch die Pumpe mit Hilfe des beim Abwasserzulauf hierdurchgeführten vorgereinigten Abwassers gespült. Ebenso eine die Pumpe mit dem Sperrstoff-Sammelbehälter koppelnde Zuleitung.
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Demgegenüber sorgt die beim Abwasserzulauf die Verbindungsleitung bis auf den Spülquerschnitt schließende Schwenkklappe in der Verbindungsleitung dafür, dass der Hauptanteil des Abwasserstromes direkt und unter Umgehung der Pumpe über die Bypassleitung in den Flüssigkeits-Sammelbehälter überführt wird. Dadurch kann insgesamt und erfindungsgemäß der mit dem Abwasserzulauf verbundene Abwasserstrom im Vergleich zum Stand der Technik beispielsweise nach der
EP 1 108 822 B1 deutlich gesteigert werden, weil hier der Abwasserstrom sämtlich durch die dortige Pumpe hindurchgeführt werden muss, bis er den Flüssigkeits-Sammelbehälter erreicht. Auch gegenüber dem gattungsbildenden Stand der Technik nach der
EP 2 581 508 B1 ist eine Steigerung des Abwasserstroms beim Abwasserzulauf möglich, weil in diesem Fall die eingesetzte Kugel einen ringförmigen Raum freilässt, durch welchen Blechstäbe ragen, die als Begrenzung für die Kugel fungieren. Im Gegensatz dazu ist der Spülquerschnitt bei der Erfindung zwischen dem äußeren Rand der Schwenkklappe und der Innenwandung der Verbindungsleitung in diesem Bereich bei geschlossener Schwenkklappe völlig frei von Anbauten, so dass die durch den Spülquerschnitt hindurchgeführte Spülströmung ungehindert in die Pumpe und durch die Pumpe hindurch bis hin zum Flüssigkeits-Sammelbehälter fließen kann. Auch etwaige im vorgereinigten Abwasser noch befindliche Verunreinigungen können sich in dem Spülquerschnitt nicht festsetzen.
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Im Rahmen der Erfindung ist außerdem und vorteilhaft die Auslegung so getroffen, dass der zuvor bereits beschriebene und mit dem Abwasserzulauf verbundene Abwasserstrom und ein mit dem Pumpvorgang verbundener Pumpstrom im Wesentlichen gleich bemessen sind. Diese Bemessungsregel meint, dass zwischen dem Abwasserstrom und dem Pumpstrom beispielsweise eine Volumenabweichung innerhalb einer vorgegebenen Zeit beobachtet wird, die weniger als 20 % beträgt.
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Das heißt, dass beispielsweise der mit dem Abwasserzulauf verbundene Abwasserstrom 10 l/s betragen kann. In diesem Fall wird ein Pumpstrom von ca. 11-12 l/s beobachtet, so dass der Abwasserstrom und der Pumpstrom im Wesentlichen gleich bemessen sind, wenn man hiermit Volumenabweichungen innerhalb der vorgegebenen Zeit, vorliegend einer Sekunde, von weniger als 20 % als Maßstab anlegt. Denn in dem zuvor angegebenen Beispielfall bemisst sich die Volumenabweichung zu maximal 20 % (12 l/s zu 10 l/s). Um diese Auslegung zu gewährleisten, wird in der Regel von einer bestimmten und vorgegebenen Pumpe ausgegangen. Dadurch ist der Pumpstrom mehr oder minder festgelegt, welcher hinsichtlich der geförderten Pumpmenge den Abwasserstrom wie beschrieben geringfügig übersteigt.
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Der im Wesentlichen gleich zu bemessende Abwasserstrom kann nun durch die geometrische Auslegung der Verbindungsleitung ebenso wie der Bypassleitung in Verbindung mit der Schwenkklappe und dem dadurch vorgegebenen Spülstrom so eingerichtet werden, dass gegenüber dem Pumpstrom lediglich eine Volumenabweichung von weniger als 20 % beobachtet wird. Diese Bemessungsregel stellt sicher, dass bisher im Stand der Technik und in der Praxis oftmals zu beobachtende Druckschwankungen oder „Schläge“ innerhalb des Flüssigkeits-Sammelbehälters nahezu vollständig vermieden werden.
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Tatsächlich ist die Auslegung meistens so getroffen, dass die erfindungsgemäße Abwasserhebeanlage mit zwei Sperrstoff-Sammelbehältern und zwei zugeordneten Pumpen ausgerüstet ist, die jeweils mit dem Flüssigkeits-Sammelbehälter verbunden sind. Beim Abwasserzulauf fließt nun das vorgereinigte Abwasser im Regelfall durch eine der beiden Pumpen, während die andere Pumpe einen Pumpvorgang vollführt. Da bei diesem Vorgang der Abwasserstrom und der Pumpstrom erfindungsgemäß im Wesentlichen gleich bemessen sind, und zwar unter Berücksichtigung der zuvor angegebenen Kriterien, bleibt ein Flüssigkeitsspiegel innerhalb des Flüssigkeits-Sammelbehälters im Wesentlichen gleich bzw. ist nur geringfügigen Schwankungen unterworfen.
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Als Folge hiervon werden insgesamt auch gleitende Übergänge zwischen dem Abwasserzulauf und dem Pumpvorgang beobachtet und Druckspitzen innerhalb des Flüssigkeits-Sammelbehälters vermieden. Solche Druckspitzen sind insbesondere im Hinblick auf eine lange Lebensdauer schon insofern nachteilig, weil hierdurch sämtlich mechanischen Verbindungen wie Flanschverbindungen, Schweißverbindungen etc. besonders beansprucht werden und im Extremfall sogar reißen können oder doch zumindest brüchig werden. Dem wird im Rahmen der Erfindung ausdrücklich dadurch begegnet, dass der Abwasserstrom und der Pumpstrom im Wesentlichen gleich bemessen sind und dadurch die beiden Pumpen im Allgemeinen wechselweise betrieben werden (können).
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Als weiterer Vorteil ist anzusehen, dass die Schwenkklappe über ein fußseitiges Gelenk an einen Flansch der Bypassleitung und/oder einen Flansch der Verbindungsleitung und/oder einen Flansch eines Klappenstutzens angeschlossen ist. Im Regelfall ist die Schwenkklappe an den Flansch des Klappenstutzens angeschlossen. Dadurch kann der fragliche Klappenstutzen vorteilhaft als 3-Wege-Stutzen in die Verbindungsleitung eingesetzt werden. Außerdem lässt sich hierdurch über einen Abzweig des Klappenstutzens die Bypassleitung anschließen und mit dem Abzweig koppeln.
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Der Klappenstutzen inklusive der darin befindlichen Schwenkklappe arbeitet vorteilhaft in der Art eines 3-Wege-Ventils. Beim Abwasserzulauf sorgt die Schwenkklappe dafür, dass die Verbindungsleitung bis auf den Spülquerschnitt geschlossen wird. Die Bypassleitung ist geöffnet. Beim Pumpvorgang wird dagegen die Verbindungsleitung (vollständig) geöffnet und die Bypassleitung (vollständig) geschlossen. Die zuvor bereits angesprochene Spülströmung wird also lediglich beim Abwasserzulauf beobachtet, wenn die Schwenkklappe die Verbindungsleitung bis auf den Spülquerschnitt - also nicht vollständig - schließt.
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Um diese Funktionalität der Schwenkklappe im Detail zu realisieren, wird die Schwenkklappe im Regelfall beim Abwasserzulauf in der Verbindungsleitung schräggestellt. Die Schrägstellung der Schwenkklappe beim Abwasserzulauf beträgt im Allgemeinen ca. 10° bis 30° gegenüber einer Horizontalen. Das heißt, die schräggestellte Schwenkklappe schließt mit der Horizontalen einen Winkel im Bereich von ca. 10° bis 30° ein. Durch die Schrägstellung wird automatisch der zuvor bereits besprochene Spülquerschnitt zwischen dem Rand der (geschlossenen) Schwenkklappe und der Innenwand der Verbindungsleitung bzw. der Innenwandung des Klappenstutzens zur Verfügung gestellt. Außerdem wird durch die Schrägstellung sichergestellt, dass die Schwenkklappe bei einem anschließenden Pumpvorgang unmittelbar aufschwenken kann und nicht irgendwelche Festbackungen durch Anlagerungen beobachtet werden. Denn die Schwenkklappe wird in der Regel mit Hilfe von zumindest einem Anschlag hinsichtlich ihrer Schrägstellung begrenzt. Der Anschlag ist im Allgemeinen im Innern des Klappenstutzens oder allgemein innerhalb der Verbindungsleitung vorgesehen. Selbstverständlich ist der Anschlag so ausgelegt, dass nach wie vor der bereits mehrfach besprochene Spülquerschnitt beim Abwasserzulauf und in der Schließstellung der Schwenkklappe verbleibt.
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Um den Spülquerschnitt im Detail zu realisieren, weist die Verbindungsleitung eine den Spülquerschnitt vorgebende Auswölbung im Bereich der beim Abwasserzulauf geschlossenen Schwenkklappe auf. Da die Schwenkklappe im Allgemeinen im Innern des Klappenstutzens angeordnet ist, ist der fragliche Klappenstutzen mit der den Spülquerschnitt vorgebenden Auswölbung im Bereich der beim Abwasserzulauf geschlossen Schwenkklappe regelmäßig ausgerüstet. So oder so arbeitet der Klappenstutzen inklusive der darin befindlichen Schwenkklappe im Allgemeinen in der Art eines 3-Wege-Ventils, wie dies zuvor bereits im Detail beschrieben wurde.
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Im Ergebnis wird ein Verfahren zum Betrieb einer Abwasserhebeanlage beschrieben, welches einen funktionssicheren Betrieb auch auf langen Zeitskalen unter Berücksichtigung eines kompakten und kostengünstigen Aufbaus zur Verfügung stellt. Denn die realisierte Bypassleitung stellt sicher, dass der Abwasserzulauf besonders schnell und effizient vonstattengeht. Hierbei wird die Schwenkklappe geschlossen. Da bei dem Schließvorgang der Spülquerschnitt verbleibt, werden zugleich die Absperrklappe umspült und die in Zulaufrichtung dahinter befindliche Pumpe ebenso wie eine Zuleitung zum Flüssigkeits-Sammelbehälter durchspült. Infolge der Schrägstellung kann die Schwenkklappe bei einem anschließenden Pumpvorgang durch das gegen sie strömende und mit Hilfe der Pumpe geförderte vorgereinigte Abwasser unmittelbar so verschwenkt werden, dass die Verbindungsleitung geöffnet und die Bypassleitung geschlossen wird. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- 1 eine erfindungsgemäße Abwasserhebeanlage und deren Betrieb in einer Übersicht,
- 2 den Gegenstand nach der 1 ausschnittsweise im Bereich des Klappenstutzens bei einem Abwasserzulauf,
- 3 den Gegenstand nach der 2 beim Pumpvorgang, und
- 4 den Klappenstutzen im Schnitt in einer Detaildarstellung.
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In den Figuren ist eine Abwasserhebeanlage dargestellt. Diese verfügt zunächst einmal über einen Zulauf 1 für Abwasser, welches über einen Zulaufverteiler 2 sowie eine Zuleitung 3 das Abwasser im Ausführungsbeispiel jeweils in zwei Sperrstoff-Sammelbehälter 4 überführt. Im Rahmen des Ausführungsbeispiels ist die Abwasserhebeanlage symmetrisch ausgelegt und verfügt über zwei Sperrstoff-Sammelbehälter 4 und zusätzlich noch zwei Ableitungen bzw. Verbindungsleitungen 5, über welche das mit Hilfe der Sperrstoff-Sammelbehälter 4 vorgereinigte Abwasser in jeweils eine zugehörige Pumpe 6 gelangt.
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Der Sperrstoff-Sammelbehälter 4 bzw. die beiden Sperrstoff-Sammelbehälter 4 sorgen jeweils dafür, dass das insgesamt über den Zulauf 1 und den Zulaufverteiler 2 zuströmende und mit Feststoffen belastete Abwasser von den Sperrstoffen bzw. Feststoffen befreit wird, die in dem zugehörigen Sperrstoff-Sammelbehälter 4 verbleiben. Das auf diese Weise vorgereinigte Abwasser gelangt dann über die Ableitung 5 bzw. Verbindungsleitung in die Pumpe 6 oder über einen Bypass 7 direkt in einen Flüssigkeits-Sammelbehälter 8. Das durch die jeweilige Pumpe 6 strömende vorgereinigte Abwasser gelangt über eine Zuleitung 9 ebenfalls in den Flüssigkeits-Sammelbehälter 8. Hierzu korrespondiert der Zulauf des Abwassers.
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Bei einem Pump- oder Hebevorgang wird nun das vorgereinigte Abwasser aus dem Flüssigkeits-Sammelbehälter 8 über die Zuleitung 9 jeweils von der Pumpe 6 angesaugt und durch die Ableitung bzw. Verbindungsleitung 5 in den Sperrstoff-Sammelbehälter 4 gedrückt. Hierbei nimmt das vorgereinigte Abwasser die im Sperrstoff-Sammelbehälter 4 zurückgehaltene Feststoffe mit und überführt das Abwasser über eine Druckleitung 11 zu einer weiteren Anlage oder allgemein einer Weiterbehandlung. Auf diese Weise werden beim anschließenden Pumpvorgang die Sperrstoffe aus dem Sperrstoff-Sammelbehälter 4 gelöst und praktisch widerstandsfrei in die Druckleitung 11 gespült.
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Anhand der 1 erkennt man, dass sowohl die Pumpe 6 als auch der jeweilige Sperrstoff-Sammelbehälter 4 in Verbindung mit der Ableitung bzw. Verbindungsleitung 5, der Zuleitung 9 und schließlich die Bypassleitung 7 insgesamt außerhalb des Flüssigkeits-Sammelbehälters 8 angeordnet sind und somit leicht zugänglich. Das gilt insbesondere für den Sperrstoff-Sammelbehälter 4, der nach dem Ausführungsbeispiel über eine in der 1 nicht näher dargestellte sowie verschließbare Öffnung verfügt. Über diese verschließbare Öffnung kann das im Innern des Sperrstoff-Sammelbehälters 4 vorhandene und nicht ausdrücklich dargestellte Trennsieb entnommen und wieder eingesetzt werden. Dadurch lassen sich an dem Trennsieb Wartungsarbeiten vornehmen oder auch ein Austausch realisieren.
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Wesentlich für die Erfindung ist nun noch eine insbesondere in den 2 und 3 zu erkennende Schwenkklappe 12. Die Schwenkklappe 12 ist nach dem Ausführungsbeispiel in der Verbindungsleitung 5 vorgesehen. Tatsächlich findet sich die Schwenkklappe 12 im Innern eines Klappenstutzens 13. Der Klappenstutzen 13 inklusive der darin befindlichen Schwenkklappe 12 arbeitet in der Art eines 3-Wege-Ventils wie dies nachfolgend noch näher erläutert wird. Außerdem ist der Klappenstutzen 13 als 3-Wege-Stutzen in die Verbindungsleitung 5 eingesetzt. Über einen Abzweig ist der Klappenstutzen 13 mit der Bypassleitung 7 gekoppelt.
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Die Schwenkklappe 12 in der Verbindungsleitung 5 bzw. in dem in die Verbindungsleitung 5 eingesetzten Klappenstutzen 13 schließt beim in der 2 dargestellten Abwasserzulauf die Verbindungsleitung 5 bis auf einen Spülquerschnitt 14. Dieser Spülquerschnitt 14 stellt sich als Ringraum bzw. Ringquerschnitt dadurch ein, dass die Schwenkklappe 12 im in der 2 dargestellten geschlossenen Zustand im Vergleich zur Innenwandung des Klappenstutzens 13 beabstandet ist. Tatsächlich verfügt die Verbindungsleitung 5 bzw. der in der Verbindungsleitung 5 vorgesehene Klappenstutzen 13 über eine den Spülquerschnitt 14 vorgebende Auswölbung 15 im Bereich der beim Abwasserzulauf geschlossenen Schwenkklappe 12. Das heißt, zwischen der Innenwandung der Auswölbung 15 und dem äußeren Rand der Schwenkklappe 12 in geschlossenem Zustand entsprechend der Darstellung in der 2 und beim Abwasserzulauf stellt sich ein bogenförmiger Ringraum ein, der insgesamt den Spülquerschnitt 14 vorgibt und definiert.
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Über den Spülquerschnitt 14 kann folglich beim Abwasserzulauf entsprechend der Darstellung in der 2 ein gewisser Anteil des mit Hilfe des Sperrstoff-Sammelbehälters 4 vorgereinigten Abwassers durch die Pumpe 6 hindurch über die Zuleitung 9 schließlich in den Flüssigkeits-Sammelbehälter 8 fließen. Auf diese Weise werden sowohl die Pumpe 6 als auch die Zuleitung 9 und die Schwenkklappe bzw. Absperrklappe 12 umspült bzw. freigespült, so dass hierbei etwaige Rückstände entfernt werden und die sichere Funktionsweise der Absperrklappe 12 auch auf langen Zeitskalen gewährleistet wird.
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Beim Pumpvorgang entsprechend der Darstellung in der 3 sorgt jedoch das mit Hilfe der Pumpe 6 über die Zuleitung 9 aus dem Flüssigkeits-Sammelbehälter 8 angesaugte vorgereinigte Abwasser dafür, dass die Schwenkklappe 12 in die Position nach der 3 überführt wird. Auf diese Weise sorgt der Pumpvorgang dafür, dass die Verbindungsleitung 5 bzw. der in die Verbindungsleitung 5 eingeschleifte Klappenstutzen 13 geöffnet wird und demgegenüber die Bypassleitung 7 mit Hilfe der Schwenkklappe 12 eine Schließung erfährt. Das ist erforderlich, damit das vorgereinigte Abwasser nicht in den Flüssigkeits-Sammelbehälter 8 über die Bypassleitung 7 zurückgeführt wird, sondern beim Pumpvorgang komplett durch den Sperrstoff-Sammelbehälter 4 strömt. Als Folge hiervon kann das vorgereinigte Abwasser die in dem Sperrstoff-Sammelbehälter 4 zurückgehaltene Feststoffe vom Trennsieb lösen und das Abwasser in die Druckleitung 11 ausspülen.
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Die Schwenkklappe 12 ist über ein fußseitiges Gelenk 16 im Ausführungsbeispiel an einen Flansch des Klappenstutzens 13 angeschlossen. Folglich kann der Klappenstutzen 13 mit der darin gelenkig angeordneten Schwenkklappe 12 als fertiges Einbaumodul in die Verbindungsleitung 5 eingebaut und mit der Bypassleitung 7 wie dargestellt verbunden werden. Außerdem lässt sich der fragliche Klappenstutzen 13 bei Bedarf einfach entfernen und beispielsweise reinigen.
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Bei der Schwenkklappe 12 handelt es sich nicht einschränkend um eine solche, die über einen metallischen Kern und eine äußere Kunststoffumantelung verfügen kann, wie man dies der 4 entnimmt. Außerdem sorgt das fußseitige Gelenk 16 in diesem Zusammenhang dafür, dass die Absperrklappe 12 die beim Vergleich der 2 und 3 dargestellten Positionen unschwer und verschleißfrei einnehmen kann.
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Tatsächlich wird die Absperrklappe bzw. Schwenkklappe 12 beim in der 2 dargestellten Abwasserzulauf in der Verbindungsleitung 5 schräggestellt. Ein in diesem Zusammenhang beobachteter Winkel α der Schrägstellung gegenüber einer in der 2 angedeuteten Horizontalen H bemisst sich dabei zu Werten von ca. 10° bis 30°. Hier erkennt man auch, dass die Schwenkklappe 12 mit Hilfe von zumindest einem Anschlag hinsichtlich ihrer Schrägstellung begrenzt wird. Bei dem Anschlag mag es sich um einen im Klappenstutzen 13 vorgesehenen innenwandseitigen Auflagering für die Schwenkklappe 12 handeln, wie insbesondere die 4 deutlich macht. Dieser Auflagering ist im Bereich bzw. anschließend an die Auswölbung 15 realisiert. Außerdem erkennt man, dass der Auflagering in Verbindung mit einem nasenartigen Vorsprung an der Unterseite der Schwenkklappe 12 insgesamt den sich einstellenden Spülquerschnitt 14 vorgibt. Selbstverständlich sind auch andere Anschläge denkbar, solange nach wie vor der beim Abwasserzulauf erforderliche und erfindungsgemäß notwendige Spülquerschnitt 14 verbleibt.
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Schlussendlich ist im Rahmen der Erfindung die Auslegung so getroffen, dass ein mit dem Abwasserzulauf verbundener Abwasserstrom und ein mit dem Pumpvorgang verbundener Pumpstrom im Wesentlichen gleich bemessen sind. Das heißt, das Volumen an zuströmendem Abwasser beim Abwasserzulauf und das Volumen des gepumpten vorgereinigten Abwassers beim Pumpvorgang entsprechen sich weitgehend. Das bedeutet vorliegend, dass zwischen den beiden angesprochenen und vergleichbaren Volumina innerhalb einer vorgegebenen gleichen Zeit Abweichungen weniger als 20 % beobachtet werden, wie dies einleitend bereits beschrieben wurde. Das lässt sich unschwer durch die entsprechende Wahl der Geometrie der Verbindungsleitung 5, der Bypassleitung 7, der Pumpe 6 sowie des Klappenstutzens 13 und der Schwenkklappe 12 ebenso wie durch Auswahl der Pumpe 6 mit entsprechendem Durchströmquerschnitt erreichen und einstellen. Als Folge hiervon werden im Innern des Flüssigkeits-Sammelbehälters 8 erfindungsgemäß praktisch keine Druckspitzen wie beim Stand der Technik beobachtet, so dass seine mechanische Stabilität dauerhaft gesteigert ist
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1108822 B1 [0003, 0006, 0013]
- EP 2581508 B1 [0004, 0010, 0012, 0013]
- FR 752942 [0007, 0010]