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Die Erfindung betrifft eine Regenwasserspeichereinrichtung, mit wenigstens einem Wassertank zur Speicherung von Regenwasser und einer einer Dachfläche zugeordneten Regenwassersammelvorrichtung mit wenigstens einem Regenfallrohr, das mit dem Wassertank zur Einspeisung von Regenwasser verbunden ist.
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Regenwasserspeichereinrichtungen zur Speicherung von Regenwasser sind bereits seit langer Zeit bekannt. Zweck solcher Regenwasserspeichereinrichtungen ist es, anfallendes Regenwasser zu kanalisieren und zu sammeln und dann zur Speicherung in einen Wassertank oder eine Zisterne einzuleiten. Auf Dachflächen auftreffendes Regenwasser wird in der Regel durch eine Regenwassersammeleinrichtung mit mehreren Sammelrinnen gesammelt und dann durch wenigstens ein Regenfallrohr abgeführt. Das Regenfallrohr ist mit dem Wassertank gekoppelt, wodurch Regenwasser über das Regenfallrohr in den Wassertank einströmen kann. Zur Entnahme von Wasser aus dem Wassertank dient ein Ablaufsystem, beispielsweise ein direkt am Wassertank befindlicher Wasserhahn oder eine Entnahmeleitung, die an die Saugseite einer Pumpe angeschlossen ist, wodurch Wasser aus dem Wassertank abgepumpt werden kann.
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Bei Regenwasserspeichereinrichtungen besteht der Bedarf, dass das gespeicherte Wasser lange frisch bleibt, so dass es auch als Wasser zum persönlichen Gebrauch verwendet werden kann. Hier sind bereits zahlreiche Maßnahmen bekannt. So sind beispielsweise unterirdisch eingebaute Wassertanks, sogenannte Zisternen bekannt, worin das gespeicherte Wasser dunkel und kühl gelagert wird. Hier besteht jedoch das Problem, dass der Wassertank eingegraben werden muss, was einen nicht unerheblichen Aufwand bedeutet.
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Ferner sind bereits Filter bekannt, die dem Eintritt in den Wassertank vorgeschaltet sind und den Schmutz vom Regenwasser trennen.
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Allerdings reichen die zuvor beschriebenen Maßnahmen nicht aus, um das gespeicherte Wasser auch als Wasser zum persönlichen Gebrauch verwenden zu können.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Regenwasserspeichereinrichtung zu schaffen, deren gespeichertes Wasser über längere Zeit eine hohe Qualität besitzt und daher auch als Wasser zum persönlichen Gebrauch verwendet werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Regenwasserspeichereinrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
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Die erfindungsgemäße Regenwasserspeichereinrichtung besitzt wenigstens einen Wassertank zur Speicherung von Regenwasser, eine einer Dachfläche zugeordnete Regenwassersammeleinrichtung mit wenigstens einem Regenfallrohr, das mit dem Wassertank zur Einspeisung von Regenwasser verbunden ist, eine Filtereinheit zur Reinigung des in den Wassertank einströmenden Wassers, wenigstens ein mit dem Regenfallrohr verbundenes Zulaufrohr, das einen im Wassertank angeordneten, zum Tankboden hin ausgerichteten Zulaufabschnitt aufweist, an dessen freien Ende ein Zulaufelement mit einer Beruhigungsstrecke für das zugeführte Wasser angeordnet ist, und ein Ablaufsystem, über das Wasser aus Wassertank bei Bedarf entnehmbar ist, wobei das Ablaufsystem wenigstens eine, ein Stück weit unter der Wasseroberfläche des im Wassertank befindlichen Wassers schwimmende Entnahmeleitung aufweist.
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Die Regenwasserspeichereinrichtung besitzt also mindestens drei verschiedene Reinigungsstufen, die jede für sich eine Erhöhung der Wasserqualität des gespeicherten Wassers bereitstellt. Die Kombination der drei Reinigungsstufen sorgt für einen Synergieeffekt, wodurch die Wasserqualität des gespeicherten Wassers ganz erheblich gesteigert werden kann.
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Bei der ersten Reinigungsstufe handelt es sich um die Filtereinheit zur Reinigung des in den Wassertank einströmenden Wassers. Das Regenwasser fließt vom Dach in den Filter. Hier wird der Schmutz vom Wasser getrennt. Dieses gereinigte Wasser gelangt in den Wassertank, wobei der im Filter hängengebliebene Schmutz mit einer kleinen Menge des Regenwassers zur Versickerung freigegeben werden kann.
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Bei der zweiten Reinigungsstufe handelt es sich um einen sogenannten beruhigten Zulauf, der sich durch einen zum Tankboden hin ausgerichteten Zulaufabschnitt auszeichnet, an dessen freien Ende ein Zulaufelement mit einer Beruhigungsstrecke angeordnet ist. Im Wasser verbliebene feine Schmutzpartikel sinken langsam zu Boden. Durch den beruhigten Zulauf des Wassers wird eine Aufwirbelung dieser Sedimentschicht vermieden. Gleichzeitig wird im unteren Teil des Speicherwassers Sauerstoff zugeführt, der einen anaeroben Abbau im Wassertank verhindert.
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Die dritte Reinigungsstufe ist eine sogenannte schwimmende Entnahme, bei der das Ablaufsystem wenigstens eine, ein Stück weit unter der Wasseroberfläche des im Wassertank befindlichen Wassers schwimmende Entnahmeleitung aufweist. Knapp unter der Wasseroberfläche kann mit der schwimmenden Entnahmeleitung das sauberste Wasser abgesaugt werden. Zweckmäßigerweise hält eine Schwimmkugel die Mündung der Entnahmeleitung knapp unter der Wasseroberfläche, wo sich das sauberste Wasser des Speichers befindet.
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Die drei Reinigungsstufen sind in einfacher und kostengünstiger Weise in die Regenwasserspeichereinrichtung implementierbar. Der Wassertank, bei dem es sich zweckmäßigerweise um ein insbesondere spritzgeblasenes Kunststoffteil handelt, braucht für die drei Reinigungsstufen nicht modifiziert werden.
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Die erfindungsgemäße Regenwasserspeichereinrichtung eignet sich durch die vorstehend erwähnten Reinigungsstufen auch für den Einsatz in subtropischen oder gar tropischen Gebieten. Durch die kostengünstigen Komponenten der Regenwasserspeichereinrichtung sind auch die Anschaffungskosen niedrig, wodurch die Regenwasserspeichereinrichtung auch in wirtschaftlich nicht so gut entwickelten Gegenden eingesetzt werden kann.
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Das gespeicherte Wasser lässt sich auf vielfältige Weise nutzen. Durch die drei Reinigungsstufen hat das gespeicherte Wasser eine hohe Qualität und kann daher als Wasser zum persönlichen Gebrauch verwendet werden. Ferner eignet sich das gespeicherte Wasser prinzipiell auch zur Bewässerung von Pflanzen oder zur Tränkung von Tieren, insbesondere bei starken Regenereignissen, bei der Wasser im Überschuss vorhanden ist.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist die Filtereinheit mit dem Regenfallrohr verbunden. In besonders bevorzugter Weise ist die Filtereinheit an das freie Ende des Regenfallrohrs angekoppelt. Die Filtereinheit befindet sich zweckmäßigerweise außerhalb des Wassertanks. Damit ist die Filtereinheit leicht zugänglich. Prinzipiell wäre es möglich, die Filtereinheit auch in das Regenfallrohr zu integrieren, jedoch hat die Ankopplung an das freie Ende des Regenfallrohrs den Vorteil der leichteren Auswechselbarkeit der gesamten Filtereinheit.
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In besonders bevorzugter Weise fungiert die Filtereinheit als Verbindungsstück zwischen dem Regenfallrohr und dem Zulaufrohr. An die Filtereinheit sind also einerseits das Regenfallrohr und andererseits das Zulaufrohr angekoppelt.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist die Filtereinheit ein Filtergehäuse auf, in dem ein mit wenigstens einem Sieb ausgestatteter rohrförmiger Siebkörper quer zur Strömungsrichtung des Regenwassers derart aufgenommen ist, dass der Siebkörper den Querschnitt des Filtergehäuses nur so weit verengt, dass Regenwasser an wenigstens einer Seite des Siebkörpers vorbeiströmen kann. Bei Starkregenereignissen ist es also möglich, dass Wasser an dem Siebkörper vorbeiströmt und beispielsweise über einen Austrittsstutzen abgeleitet wird. Zweckmäßigerweise eignet sich dieses Überschusswasser für die Bewässerung von Pflanzen und kann daher entsprechend kanalisiert für die Bewässerung zur Verfügung stehen.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist der Siebkörper ein vom Filtergehäuse separates und aus dem Filtergehäuse herausnehmbares Bauteil. Dadurch lässt sich der Siebkörper auswechseln, ohne dass der Bedarf besteht, die komplette Filtereinheit zu demontieren.
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In besonders bevorzugter Weise ist der Siebkörper als Patrone ausgebildet.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist der Siebkörper an seiner Mantelfläche einen Durchflutungsabschnitt auf, an dem wenigstens eine Durchflutungsöffnung die Wandung des Siebkörpers durchsetzt, wodurch Regenwasser vom Regenfallrohr über das Sieb in das Innere des Siebkörpers und von dort in das Zulaufrohr strömen kann.
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Es ist möglich, dass das Sieb die Durchflutungsöffnung abdeckt. Zweckmäßigerweise ist das Sieb in die Durchflutungsöffnung integriert. Dafür kann die Durchflutungsöffnung beispielsweise rahmen- oder fensterartig ausgestaltet sein. Das Sieb kann beispielsweise als gewölbtes Einsatz-Bauteil ausgestaltet sein. Zweckmäßigerweise wird als Siebmaterial Edelstahl verwendet. Es sind jedoch auch andere Materialien einsetzbar.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist das Sieb in Strömungsrichtung des Regenwassers hinter der Durchflutungsöffnung angeordnet. Das Sieb kann beispielsweise trommelartig ausgestaltet sein und als Einsatz in den Siebkörper auswechselbar eingeschoben sein.
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In besonders bevorzugter Weise ist der Siebkörper im Filtergehäuse derart drehbar gelagert, dass er wahlweise zwischen einer Einlaufstellung, in der Regenwasser über das Sieb in das Innere des Siebkörpers und von dort in das Zulaufrohr gelangt und einer Sperrstellung, in der der Eintritt von Regenwasser gesperrt ist und Regenwasser an dem Siebkörper vorbeiströmt, bewegbar ist. Dadurch ist es möglich, aktiv das Einströmen von Regenwasser in den Wassertank zu steuern, indem nämlich der Siebkörper in die Einlaufstellung bewegt wird. Am Anfang eines Regenereignisses ist es vielfach nicht erwünscht, den sogenannten, mit viel Schmutzfracht beladenen First Flash, aufzufangen, so dass der Siebkörper in diesem Fall in der Sperrstellung ist.
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In besonders bevorzugter Weise weist die Filtereinheit eine Insekten- und Nagetiersperre auf zum Schutz vor Eindringen von Insekten und Nagetieren in den Wassertank.
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Die Funktion als Insektensperre verhindert, dass Insekten, insbesondere Stechmücken, beispielsweise Moskitos, in den Wassertank eindringen, sich dort vermehren und somit das Wasser kontaminieren können.
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Ferner wird durch die Funktion als Nagetiersperre verhindert, dass sich Nager durch das Regenfallrohr zur Filtereinheit bewegen und diese beschädigen.
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Eine Komponente der Insekten- und Nagetiersperre ist das Sieb des Siebkörpers, das in vorteilhafter Weise eine Maschenweite < 1 mm aufweist, so dass es ausgewachsene Insekten, insbesondere Stechmücken, die in der Regel größer als 1 mm sind, nicht passieren können.
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Eine weitere Komponente der Insekten- und Nagetiersperre ist eine den Durchgang zwischen der Wandung des Siebkörpers und des Siebs abdichtende Dichtung. Als Dichtung kann beispielsweise Silikonkautschuk, verwendet werden, der in Form einer Silikonfuge aufgebracht wird. Die Dichtung verhindert zuverlässig das Eindringen von Insekten und kleinen Nagetieren über den Durchgang zwischen Wandung des Siebkörpers und des Siebs. Durch die Kombination Maschenweite < 1 mm und Zusatzdichtung wird eine zuverlässige Insekten- und Nagetierabwehr bereitgestellt.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist das Zulaufelement eine an das Zulaufrohr angeschlossene Eintrittsöffnung und eine unterhalb der Eintrittsöffnung quer zur Strömungsrichtung mit Abstand zur Eintrittsöffnung angeordneten Prallabschnitt auf, der in eine Beruhigungsstrecke übergeht, wobei sich an die Beruhigungsstrecke ein Umlenkabschnitt und daran eine Austrittsöffnung anschließt, über die Wasser im Aufstrom in den Wassertank austritt. Zunächst prallt strömendes Wasser auf den Prallabschnitt, wo es zu einer Verwirbelung und Beimischung von Sauerstoff kommt. Ganz wesentlich ist, dass sich an den Prallabschnitt eine Beruhigungsstreckt anschließt, so dass sich das Wasser aufgrund der Strömungsänderung und Querschnittsweitung beruhigt und ohne signifikante Verwirbelungen im Aufstrom in den Wassertank einströmt. Sollten Larven und Eier von Stechmücken aufgrund deren Tauchfähigkeit über das Zulaufrohr in den Wassertank gelangen, wird es den Larven und Eiern aufgrund der Querschnittserweiterung erschwert, an die Wasseroberfläche zu steigen und an den für ihr Überleben wichtigen Sauerstoff zu gelangen. Die Strömungsberuhigung führt dazu, dass lediglich der natürliche vorhandene Auftrieb im Wasser ein Aufsteigen an die Oberfläche ermöglicht.
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In bevorzugter Weise besitzt das Zulaufelement Rillen und Einbuchtungen, wodurch ein optimiertes Strömungsregime geschaffen wird. Dadurch wird die Verweilzeit in der Beruhigungsstrecke maximiert.
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In besonders bevorzugter Weise ist der Querschnitt der Austrittsöffnung ungefähr doppelt so groß wie der Querschnitt der Eintrittsöffnung.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist am freien schwimmenden Ende der Entnahmeleitung ein mit einem Filter ausgestattetes Entnahmestück angeordnet. Dadurch ist es möglich, dass das Wasser in einigen Zentimetern Tiefe aus dem Wassertank entnehmbar ist. Die Entnahmestelle mit dem Entnahmestück liegt also bevorzugter Weise einige Zentimeter unter der Wasseroberfläche, wodurch Wasser in einem Bereich des Wassertanks entnommen wird, das kaum Schwimm- oder Schwebstoffe enthält und auch frei von Larven und Eiern von Stechmücken ist.
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Um ein Aussaugen dieser Lebewesen vollkommen auszuschließen, ist auch an dem Entnahmestück eine Insektenbarriere in Form eines Filters angebracht. Sollte sich wider Erwarten eine Stechmücke in dem Wassertank entwickeln können, wird diese durch den Filter am Entnahmestück zurückgehalten.
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Zweckmäßigerweise besitzt der Filter des Entnahmestücks ebenfalls eine Maschenweite < 1 mm.
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In besonders bevorzugter Weise ist in der Entnahmeleitung und/oder im Entnahmestück wenigstens ein Rückschlagventil angeordnet.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist die Entnahmeleitung mit einer Pumpe zum Abpumpen von Wasser aus dem Wassertank verbunden.
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In besonders bevorzugter Weise ist die Pumpe über eine Pumpleitung mit einem auf einer erhöhten Fläche, beispielsweise Dachfläche, positionierten Hochbehälter verbunden, in den durch die Pumpe Wasser aus dem Wassertank gepumpt werden kann. Das Wasser kann daher aus dem Hochbehälter für den Hausgebrauch vorgehalten werden. Durch die eingesetzten Rückschlagventile ist es möglich, ohne Verlust bereits abgepumpten Wassers verzugslos weiteres Wasser in den Hochbehälter zu pumpen, da kein „Leerlaufen” der Pumpleitung erfolgt. Durch die spezielle Anordnung der federgespannten Rückschlagventile ist eine Installation der Pumpe sowohl horizontal als auch vertikal möglich. Es ist beispielsweise auch möglich, die Pumpe innerhalb des Gebäudes zu installieren wodurch diese witterungsgeschützt ist und zu jeder Zeit bedient werden kann. So kann auch im Falle eines Anschlusses ohne erhöhtes Wasserreservoir das Wasser direkt in der Küche oder der Nasszelle gepumpt werden. Das in dem Hochbehälter bevorratete Wasser steht nach dem erfolgten Pumpen drucklos für die Brauchwassernutzung innerhalb des Gebäudes auch dann zur Verfügung, wenn eine Pumpenbetätigung nicht möglich ist.
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In besonders bevorzugter Weise ist die Pumpe als Membranpumpe ausgebildet, die sich gegenüber herkömmlichen Schwengelpumpen durch eine größere Pumpleistung auszeichnet.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine perspektivische, schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Regenwasserspeichereinrichtung,
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2 eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit X aus 2,
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3 eine Explosionszeichnung der in der Regenwasserspeichereinrichtung verwendeten Filtereinheit,
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4 eine vergrößerte Darstellung des Wassertanks aus 1 mit Zulaufelement sowie schwimmender Entnahme und
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5 eine vergrößerte Darstellung des Wassertanks aus 1 mit schwimmender Entnahme und angekoppelter Pumpe.
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1 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Regenwasserspeichereinrichtung 11, wie sie beispielsweise Einsatz finden könnte in einem ärmlichen, infrastrukturell wenig erschlossenen, subtropischem oder tropischem Gebiet, in dem Stechmücken in großer Zahl auftreten.
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Die Regenwasserspeichereinrichtung besteht aus mehreren Komponenten, die jede für sich einfach aufgebaut und kostengünstig herstellbar sind. Die Bedienung der gesamten Regenwasserspeichereinrichtung 11 ist ohne Strom durchführbar.
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Die Regenwasserspeichereinrichtung 11 besitzt einen Wassertank 12 zur Speicherung von Regenwasser oder sonstigem beigemischten Wasser. Der Wassertank 12 kann als Zisterne ins Erdreich eingegraben oder wie in 1 dargestellt, zumindest teilweise oberirdisch aufgestellt sein. In der Regel fasst der Wassertank 12 einige Tausend Liter Wasser, wodurch der Wasserbedarf für eine Familie für deren persönlichen Gebrauch für längere Zeit gesichert ist.
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Der Wassertank 12 besteht gemäß bevorzugtem Ausführungsbeispiel aus Kunststoffmaterial, das witterungsbeständig ist. Bei dem Wassertank 12 handelt es sich um ein Kunststoffblasformteil, das relativ einfach und kostengünstig herstellbar ist.
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Der Wassertank 12 verfügt über einen Zulauf 13, über den in nachfolgend noch näher beschriebener Weise Regenwasser oder gegebenenfalls Frischwasser zuführbar ist. Ferner verfügt der Wassertank über einen Ablauf 14, über den aus diesem Tank 12 gespeichertes Wasser 14 entnehmbar ist und zwar ebenfalls in nachfolgend noch näher beschriebener Weise.
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Sowohl Zulauf 13 auch Ablauf 14 sind mit Sieben (nicht dargestellt) versehen, die eine Maschenweite von < 0,5 mm aufweisen, so dass weder Insekten noch Eier oder Larven von Insekten von außen über Zu- und Ablauf 13, 14 in den Wassertank eindringen können.
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Die Regenwasserspeichereinrichtung 11 umfasst ferner eine einer Dachfläche 15 zugeordnete Regenwassersammelvorrichtung 16, die hier gemäß 1 in beispielhafter Weise eine horizontal am Dachtrauf entlanggeführte Regenrinne 17 und ein an die Regenrinne 17 angeschlossenes Regenfallrohr 18 dargestellt. Regenrinne 17 und Regenfallrohr 18 können beispielsweise ebenfalls aus Kunststoff bestehen. Im Übergangsbereich zwischen der Regenrinne 17 und dem Regenfallrohr 18 ist ein Siebkorb (nicht dargestellt) zur Absonderung grober Schmutzfracht wie Blätter, Äste oder grober Partikulärfracht angebracht.
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Eine wichtige Komponente der Regenwasserspeichereinrichtung 11 ist eine Filtereinheit 19 zur Reinigung des in den Wassertank einströmenden Wassers. Die Filtereinheit 19 stellt die erste von mehreren Reinigungsstufen zur optimalen Reinigung und Aufbereitung des im Wassertank 12 gespeicherten Wassers dar. Wie insbesondere in 2 dargestellt, ist die Filtereinheit 19 mit dem Ende des Regenfallrohrs 18 verbunden. Die Filtereinheit 19 fungiert als Verbindungsstück zwischen dem Regenfallrohr 18 und einem Zulaufrohr 20, das in Strömungsrichtung nach der Filtereinheit 19 über den Zulauf 13 in den Wassertank 12 geführt ist.
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3 zeigt den Aufbau der Filtereinheit 19. Die Filtereinheit 19 besitzt ein Filtergehäuse 21 in Form eines T-Stücks. Das Filtergehäuse 21 besteht zweckmäßigerweise ebenfalls aus Kunststoff. Das Filtergehäuse 21 besitzt eine Eintrittsöffnung 22, die mit einer Anschlussmuffe 23 versehen ist, auf die das Ende des Regenfallrohrs 18 aufsteckbar ist. Das Filtergehäuse 21 besitzt ferner eine Austrittsöffnung 24, die im Wesentlichen rechtwinklig zur Eintrittsöffnung 22 angeordnet ist, wodurch also einströmendes Wasser in nachfolgend noch näher beschriebenen Weise umgelenkt und dann an der Austrittsöffnung 24 die Filtereinheit 19 verlässt.
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Das Filtergehäuse 21 besitzt ferner noch eine Überlauföffnung 25, die koaxial zur Eintrittsöffnung 22 angeordnet ist. Auch auf die Überlauföffnung 25 ist eine Anschlussmuffe 26 aufsteckbar, wodurch die Überlauföffnung 25 bei Bedarf mit einem Überlaufrohr (nicht dargestellt) oder dergleichen versehen werden kann. Wie insbesondere in 3 gezeigt, können sowohl die an der Eintrittsöffnung 22 als auch die an der Überlauföffnung 25 vorgesehenen Anschlussmuffen 23, 26 mit radial nach innen stehenden Zungen 27 versehen sein, die den Öffnungsquerschnitt verengen. Die Zungen 27 haben unterschiedliche Länge, wodurch der Anschluss von Rohrleitungen mit unterschiedlichen Durchmessern an ein und dieselbe Anschlussmuffe 26 möglich ist. Die Austrittsöffnung 24 ist mit einem Adapterstück 28 versehen, die den Durchmesser der Austrittsöffnung 24 auf ein erwünschtes Maß erweitert.
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Wie insbesondere in 3 gezeigt, ist in dem Filtergehäuse ein mit wenigstens einem Sieb 29 ausgestatteter rohrförmiger Siebkörper 30 quer zur Strömungsrichtung des Regenwassers derart aufgenommen, dass der Siebkörper 30 den Querschnitt des Filtergehäuses 21 nur so weit verengt, dass Regenwasser von der Eintrittsöffnung 22 an der Seite des Siebkörpers 30 vorbei zur Überlauföffnung 25 strömen kann, ohne dass es also an der Austrittsöffnung 24 austritt und somit in den Wassertank 12 eingeleitet wird.
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Der Siebkörper 30 ist als vom Filtergehäuse 21 separates und aus dem Filtergehäuse herausnehmbares, patronenartiges Bauteil ausgebildet.
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Das Filtergehäuse 21 besitzt zur Einführung der Siebkörper-Patrone eine Einführöffnung 31, über die ein trommelförmiger Siebabschnitt 32 dies Siebkörpers 30 in den Strömungsweg und zwar quer zur Strömungsrichtung eingeführt wird. Der trommelartige Siebabschnitt 32 ist drehbar am Filtergehäuse 21 gelagert. Wie insbesondere in 3 dargestellt, ist der Siebabschnitt 32 mit einem Sieb 29 versehen, das im Beispielsfall ebenfalls trommel- bzw. zylinderartig ausgestaltet ist und innerhalb des hohlen Siebabschnitts 32 des Siebkörpers 30 beispielswiese auswechselbar aufgenommen ist.
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Der Siebabschnitt 32 ist an seiner Mantelfläche mit einem Durchflutungsabschnitt 33 versehen, an dem wenigstens eine Durchflutungsöffnung 34 die Wandung des Siebabschnitts 32 durchsetzt, wodurch Regenwasser vom Regenfallrohr über das Sieb 29 in das Innere des Siebkörpers 30 bzw. des Siebabschnitts 32 und von dort in das Zulaufrohr 20 strömen kann. Der Durchflutungsabschnitt 33 besitzt eine große fensterartige Durchflutungsöffnung 34, an das sich in Strömungsrichtung nachgeordnet das Sieb 29 anschließt. Am Siebabschnitt 32 sind ferner schlitzartige Überlauflöcher 35 vorgesehen, die dafür sorgen, dass Wasser bei einem Höchststand im Wassertank 12 über das Zulaufrohr 20 zurück in die Filtereinheit 21 und von dort über den Siebkörper 30 und die Überlauflöcher 35 und Überlauföffnung 25 überlaufen kann. Ein wichtiger Aspekt ist, dass das Sieb 29 in Überlaufrichtung vor den Überlauflöchern 35 angeordnet ist, so dass auch hier eine Filterung stattfindet.
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Ein wichtiger Aspekt ist, dass der Siebkörper 30 zwischen einer Einlaufstellung, in der das Regenwasser über die Durchflutungsöffnung 34 und das Sieb 29 in das Innere des Siebabschnitts 32 und von dort in das Zulaufrohr 20 gelangt, und einer Sperrstellung, in der der Eintritt von Regenwasser gesperrt ist und Regenwasser an dem Abschnitt 32 vorbei zur Überlauföffnung 35 strömt, verdrehbar gelagert ist. Um den Siebkörper 30 zwischen der erwähnten Einlauf- und Sperrstellung zu bewegen, ist ein Handhabungsabschnitt 36 vorgesehen, der einstückig an den Siebabschnitt 32 angesetzt ist und gegenüber diesem einen größeren Durchmesser besitzt. Der Handhabungsabschnitt 36 ist im Bereich der Einführöffnung 31 am Filtergehäuse 21 gelagert und kann dort verrastet werden, um wahlweise die Sperr- oder die Einlaufstellung zu fixieren. Um den Siebkörper 30 zu verdrehen, kann die Verrastung gelöst und der Siebkörper 30 ein Stück aus der Einführöffnung 31 herausgezogen werden, so dass die Drehbewegung durchgeführt werden kann. In der Sperrstellung befindet sich das Sieb in einer gegenüber der in 3 dargestellten Position um 180° versetzten Position, d. h. in dieser Stellung ist das Sieb der Überlauföffnung 25 zugeordnet, während es in der Einlaufstellung der Eintrittsöffnung 22 zugeordnet ist.
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Die Filtereinheit 19 weist ferner eine Insekten- und Nagetiersperre 38 auf, die den Wassertank 12 und somit das bevorratete Wasser vor Eindringen von Insekten und Nagetieren 38 schützt. Eine Komponente der Insekten- und Nagetiersperre 38 ist das Sieb 29 mit einer Maschenweite von < 1 mm. Da Stechmücken, insbesondere Moskitos, größer als 1 mm sind, können diese das Sieb 29 nicht passieren, den Stechmücken bleibt der Weg durch das Regenfallrohr und die Filtereinheit 19 in den Wassertank 12 also versperrt. Eine weitere Komponente der Insekten- und Nagetiersperre 38 ist eine den Durchgang zwischen der Wand und des Siebabschnitts 32 und des Siebs 29 abdichtende Dichtung 60. Hierzu wird beispielsweise eine Silikonkautschuk-Dichtung, beispielsweise in Form einer Fuge, verwendet. Somit ist ausgeschlossen, dass Stechmücken über den Durchgang zwischen der Wandung des Siebkörpers 30 und des Siebs 29 in das Zulaufrohr 20 und von dort in den Wassertank 12 gelangen.
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Die Insekten- und Nagetiersperre verhindert also eine Kontamination des im Wassertank 12 gespeicherten Wassers mit Insekten, insbesondere Stechmücken, was eine erhebliche Qualitätsverbesserung des gespeicherten Wassers darstellt. Erst durch die Insekten- und Nagetiersperre der Filtereinheit 19 können solche Regenwasserspeichereinrichtungen 11 auch zuverlässig in solchen Gebieten eingesetzt werden, in denen eine große Zahl an Stechmücken vorkommt.
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Bei der zweiten Reinigungsstufe handelt es sich um einen sogenannten beruhigten Zulauf des Wassers in den Wassertank 12. Wie bereits erwähnt, ist das Zulaufrohr 20 an die Filtereinheit 19 angeschlossen. Zweckmäßigerweise befindet sich die Filtereinheit 19 außerhalb des Wassertanks, so dass die Wartung der Filtereinheit 21 sowie die Bedienung des Siebkörpers 30 zur Änderung der aktiven Stellung in einfacher und schneller Weise durchführbar ist. Das Zulaufrohr 20 besitzt einen über den Zulauf 13 in den Wassertank 12 hineinragenden horizontalen Rohrabschnitt 39, der in einen zum Tankboden hin ausgerichteten Zulaufabschnitt 40 übergeht. Am freien Ende des Zulaufabschnitts 40 befindet sich ein Zulaufelement 41, das eine Beruhigungsstrecke 42 für das zugeführte Wasser aufweist. Wie insbesondere in 4 dargestellt, ist das Zulaufelement 41 kastenförmig ausgebildet und besitzt eine Eintrittsöffnung 43, die an das freie Ende des Zulaufabschnitts 40 des Zulaufrohrs 20 angekoppelt ist. Über das Zulaufrohr 20 zuströmendes Wasser gelangt also über die Eintrittsöffnung 43 in das Zulaufelement 42 und prallt dort an einem Prallabschnitt (nicht dargestellt), insbesondere dem Boden des Zulaufelements 42 auf, wo eine Verwirbelung und somit eine Zufuhr von Sauerstoff stattfindet.
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Ein wesentlicher Aspekt ist, dass sich an diesen Prallabschnitt die Beruhigungsstrecke 42 anschließt, wo die Verwirbelungen wieder beruhigt werden. Zweckmäßigerweise befinden sich im Zulaufelement Rillen, Einbuchtungen oder Leitelemente, die für eine lange Verweilzeit des Wassers in der Beruhigungsstrecke 42 sorgen. Die Beruhigungsstrecke ist also relativ lang. Als Leitelemente können beispielsweise an den Boden des Zulaufelements 42 angeformte Leitstege dienen. Durch die Anordnung der Rillen und Einbuchtungen bzw. Leitelemente wird ein optimiertes Strömungsregime geschaffen, welches eine Sedimentation von noch im Wasser befindlichen Schweb- und Feststoffen forciert. An die Beruhigungsstrecke schließt sich ein Umlenkabschnitt an, an den sich eine Austrittsöffnung 44 anschließt. Der Querschnitt der Austrittsöffnung 44 ist ungefähr doppelt so groß wie der Querschnitt der Eintrittsöffnung 43. Damit wird ein Diffusoreffekt erzeugt, d. h. die Aufweitung des Querschnitts beruhigt das Wasser. Durch den beruhigten Zulauf wird vermieden, dass Wasser über den Zulauf des Wassertanks relativ hart auf die Wasseroberfläche des im Wassertank gespeicherten Wassers 12 auftrifft, was zu großen Verwirbelungen und Aufwirbelung der bereits sedimentierten Schmutzpartikel führt. Dies wird durch den beruhigten Zulauf vermieden. Gleichzeitig wird im unteren Teil des Speicherwassers Sauerstoff zugeführt, der einen anaeroben Abbau im Wassertank verhindert. Das Wasser bleibt länger frisch.
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Als dritte Reinigungsstufe dient die sogenannte schwimmende Entnahme. Es ist ein Ablaufsystem 45 vorgesehen, über das Wasser aus dem Wassertank bei Bedarf entnehmbar ist, wobei das Ablaufsystem 45 wenigstens eine, eine Stück weit unter der Wasseroberfläche des im Wassertank 12 befindlichen Wassers schwimmende Entnahmeleitung 46 aufweist. Wie insbesondere in den 4 und 5 dargestellt, wird die Entnahmeleitung 46 über eine Schwimmkugel 47 ein Stück weit unter der Wasseroberfläche gehalten. An das freie Ende der Entnahmeleitung 46 ist ein Entnahmestück 48 angekoppelt, das mit einer Ansaugöffnung 49 versehen ist. Das Entnahmestück besitzt einen Filter 50, dessen Maschenweite < 1 mm ist, so dass auch hier das Ansaugen von Stechmücken verhindert wird. Zweckmäßigerweise ist in dem Entnahmestück 48 ein Rückschlagventil (nicht dargestellt) angeordnet.
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Die Regenwasserspeichereinrichtung 11 umfasst ferner wenigstens eine Pumpe 51 zum Abpumpen von Wasser aus dem Wassertank 12. Zweckmäßigerweise ist die Pumpe 51 als handbetätigte Membranpumpe ausgebildet, die sich von herkömmlichen Schwengelpumpen durch eine höhere Leistungsfähigkeit auszeichnet. Die Entnahmeleitung 46 ist über den Ablauf 14 aus dem Wassertank 12 herausgeführt und an die Saugseite 52 der Pumpe angekoppelt. Durch Betätigung des Handhebels der Pumpe wird Wasser angesaugt und über einen Ausguss 53 ins Freie befördert, wo es dann als Wasser für den persönlichen Gebrauch oder gegebenenfalls als Nutzwasser für die Bewässerung von Pflanzen oder Tränkung von Tieren abgezapft werden kann. Alternativ ist es möglich, die Druckseite der Pumpe mit einer Pumpleitung 54 zu verbinden, die Wasser in einen auf der Dachfläche 15 angeordneten Hochbehälter 55 befördert.
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Bei einem Regenereignis trifft der Regen auf die Dachfläche 15 auf und läuft von dort über die Regenrinne 17 in das Regenfallrohr 18. Am Anfang des Regens sollte sich der Siebkörper 30 in der Sperrstellung befinden, da der erste Regenguss in der Regel die größte Schmutzfracht von der Dachfläche 15 mitnimmt, die dann nicht abgefiltert werden sollte, sondern am Siebkörper 30 vorbei zur Überlauföffnung 25 geleitet wird und dort als Brauchwasser zur Verfügung steht. Gegebenenfalls kann die auf der Überlauföffnung 25 aufgesetzte Anschlussmuffe 26 ebenfalls mit einer Insekten- oder Nagetiersperre versehen sein, so dass auch das Brauchwasser im Wesentlichen frei von Insekten, insbesondere Stechmücken ist. Ist die grobe Schmutzfracht von der Dachfläche 15 abgewaschen, so wird der Siebkörper in die Einlaufstellung gedreht, so dass Regenwasser über das Regenfallrohr 18 in die Filtereinheit 19 und von dort über die Durchströmöffnung 34 und das Sieb 29 in das Innere des Siebabschnitts 32 gelangt, von wo es in das Zulaufrohr 20 gelangt. Im Zulaufrohr wird das Wasser in den Zulaufabschnitt 40 weitergeleitet und Richtung Tankboden des Wassertanks 12 verbracht. Dort läuft es in das Zulaufelement 42 ein, wird verwirbelt und anschießend in der Beruhigungsstrecke 42 wieder beruhigt, umgelenkt und tritt dann über die Austrittsöffnung 44 im unteren Bereich des Wassertanks aus. Zur Entnahme von Wasser aus dem Wassertank 12 wird der Handhebel der Pumpe 51 betätigt, wodurch Wasser über das Entnahmestück 48 und die Entnahmeleitung 46 angesaugt wird. Das Wasser kann dann an der Pumpe über den Ausguss ablaufen oder gegebenenfalls bei Bedarf über eine Pumpleitung 54 in einen Hochbehälter 55 gepumpt werden.