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Die Erfindung betrifft eine Filtereinrichtung für Dachentwässerungssysteme zur Verhinderung des Eintrags von Schwemmgut in dessen Ableitungen bzw. die Kanalisation zur Vermeidung von Ablagerungen bzw. Verstopfungen.
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Es ist bekannt, dass in Dachentwässerungssysteme Schwemmgut unterschiedlichster Beschaffenheit eingetragen wird. Hauptsächlich betrifft dies Abrieb, Staub, Laub, Pflanzensamen, Moos und Tierkadaver. Soweit solche Ablagerungen pflanzlicher und tierischer Herkunft sind, gehen diese bei normaler Belastung des Dachentwässerungssystems in Fäulnis bzw. Verwesung über, bilden querschnittsvermindernde Ablagerungen und Strömungswiderstände. Entstehen Ablagerungen im nachgeordneten Leitungssystem, sind Spülvorgänge, Reinigung von Schroten oder Austausch von Leitungen mögliche kostenintensive Folgen.
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Zur Lösung des Problems des Eintrags grobstückiger Ablagerungen existiert eine Vielzahl von Vorschlägen zur Abdeckung der Dachrinne bzw. zum Einbringen von Rechen in den Dachrinnenquerschnitt. Im ersten Fall können Laub und andere Gegenstände nicht in die Dachrinne eindringen und werden über diese hinweg befördert. Im zweiten Fall sind regelmäßige Kontrollen und Reinigungen notwendig.
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Nach einem Vorschlag in
DE 94 07 827 U1 soll in die Dachrinne eine Vorrichtung eingebaut werden, die das Einleiten von Verunreinigungen durch eine Kombination aus einer muldenförmigen Vertiefung (Sumpf) und einem Rechen besteht und ankommendes Schwemmgut zunächst zurückhält bzw. nicht schwimmfähigem Schwemmgut ein Absetzen ermöglicht. Der wesentlichste Nachteil dieser Einrichtung besteht darin, dass sie im Bereich der Dachrinne angeordnet werden muss.
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Die Häufigkeit von solchen Reinigungsvorgängen ist nicht vorherbestimmbar und der Füllungsgrad der Dachrinne kann nicht festgestellt werden. Dies ist entweder nur möglich durch Sichtkontrolle im Wege der Augenscheinnahme oder mit Einrichtungen, wie der in
DE 10 2004 049 170 A1 beschriebenen. Im ersten Fall muss die kontrollierende Person die Dachrinne beispielsweise über Leitern selbst erreichen, während im zweiten Fall eine spezielle Einrichtung angeschafft werden muss.
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Da eine Reinigung der Dachrinne in jedem Fall manuell erfolgen muss, ist dies nur vor Ort möglich, wobei eine erhöhte Gefahr von Verunreinigungen und nicht zuletzt eine erhebliche Gefahr für die ausführenden Personen bestehen.
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Bei Dachentwässerungssystemen von Flachdächern kann es zu Häufungen im Bereich des Einlasses kommen, die, sofern sie nicht beseitigt werden, Staunässe erzeugen. Vorzugsweise für diese Systeme existiert ein Vorschlag in
WO 99/67480 , wobei grobstückiges Schwemmgut zur Erhöhung der Durchgängigkeit im Leitungssystem zerkleinert werden soll. Diese Einrichtung bietet jedoch keinen Schutz gegen Schwemmgut, das normalerweise nicht schwimmfähig ist.
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Es gibt Vorschläge zur Filterung von Teilströmen in Dachentwässerungssystemen zur Entnahme aus den Dachentwässerungssystemen für die weitere Verwendung in Regenwassersammelanlagen. Derartige Vorschläge sind beispielsweise enthalten in
DE 198 07 068 A1 und
EP 1 911 892 A1 und
GB 2 448 543 A. Solcher Art Anlagen dienen einer anderen Zweckbestimmung, auch wenn sie ihrer Bauart nach zum Einsatz in Fallrohren von Dachentwässerungssystemen vorgesehen sind. Der Hauptstrom bleibt ungefiltert.
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Aus der
DE 195 28 098 A1 ist eine Regenwassersammelanordnung mittels einer oder mehreren an ein Regenwasserfallrohr angeschlossenen Regentonnen, wobei ein oder mehrere an einen Füllautomaten am Fallrohr angeschlossene Füllschläuche zu der oder den Regentonnen führen und an diese mittels je eines Füllstopps anschließen, der bei Erreichen des Sollwasserstandes in der Regentonne den weiteren Zufluss des Wassers aus dem Füllschlauch in die Regentonne unterbricht, wobei der Füllautomat am Fallrohr höher als das höchstmögliche Niveau des Wassers in den Regentonnen angeordnet ist.
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Auch bekannt aus der
DE 3 521 018 A1 ist es, in ein Dachrinnenfallrohr einen scheibenförmigen Filter einzubringen. Für den Fall, dass der Filter zugesetzt ist, ist eine Umwegleitung angeordnet.
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Aus der
DE 8 813 460 U1 ist ein Filter- und Auslenktopf für ein Regenabfallrohr an Gebäuden, in dessen Innerem, das durch einen frontseitigen Öffnungsausschnitt zugänglich ist, ein Filterstutzen angeordnet ist, wobei das eine Axialende des Filterstutzens als eine einen wesentlichen Teil des Stutzenquerschnittes einnehmende Öffnung gestaltet ist und das andere Axialende einen unter einem Winkel zur Topflängsachse geneigten Rand aufweist, an den ein Randraum und ein diesen Stutzen einwärts begrenzendes Rückhaltesieb sich ansschließt. Der Filterstutzen ist durch den frontseitigen Öffnungsausschnitt aus dem Gehäuse herauskippbar und in einer ersten Betriebsweise des Filter- und Auslenktopfes im Gehäuse mindestens angenähert in mittiger Lage zentriert mit unterliegendem Randraum und Rückhaltesieb.
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Weiterhin ist aus der
US 2005 / 008 6883 A1 ein Regenkopf offenbart, der drei Filter aufweist, durch die Wasser, das in einen Einlass zu dem Regenkopf eintritt, hindurchtreten muss, bevor es durch einen Auslass von dem Regenkopf austritt. Die Filter entfernen sukzessive kleinere Partikel aus dem Wasser. Ein in ein Fallrohr integrierbarer Hauptstromfilter ist in
DE 20 2008 006 241 U1 vorgeschlagen. Dabei wird der ankommende Flüssigkeitsstrom zunächst in einem Rohrendstück aufgehalten, kann dann durch eine Filtereinrichtung in einen umgebenden Raum eintreten, der sich in einem erweiterten Rohrabschnitt befindet, und fließt sodann in das weiterführende Fallrohr.
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Diese Einrichtung hat wesentliche Nachteile. Der im Rohrendstück entstehende Filterkuchen kann nicht kontrolliert werden. Erreicht er eine bestimmte Höhe, wird dem Flüssigkeitsstrom ein stetig steigender Widerstand entgegengesetzt und es kann bei Regenfällen zum Rückstau bis zum Überlauf der Dachrinne kommen. Das Gleiche kann bei Starkregen bereits durch den Filter an sich geschehen. Zudem ist der Filter im Normalbetrieb nicht sichtbar, weshalb die Einrichtung turnusmäßig geöffnet werden muss. Dies kann dazu führen, dass völlig unnötigerweise Kontrollarbeiten durchgeführt werden. Da der Filter von innen nach außen wirkt, ist auch dessen Reinigung erschwert. Ferner sind auch Korrosionsschäden und mechanische Beschädigungen am Filter nur durch Demontage des Fallrohrfilters zu erkennen.
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Bekannt ist auch ein unter der Produktbezeichnung „Rainus“ vertriebener Fallrohrfilter der Firma iWater Wassertechnik GmbH & Co. KG, 53757 St. Augustin, bei dem ankommendes Regenwasser zunächst durch eine Prallplatte verteilt und über eine Kaskade an Filterelementen geleitet wird. Dabei sollen mitgeführte Feststoffe entweder im Filter festgehalten oder über den Filter hinwegtransportiert werden können. Grobstückiges Gut, wie Blätter, soll mit einer Restwassermenge über eine Öffnung ins Freie gefördert werden.
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Diese Art eines Fallrohrfilters hat wesentliche Nachteile. Die grobstückigen Bestandteile werden ins Freie gefördert, weshalb entweder ein zusätzlicher Sammelbehälter aufgestellt werden muss oder die Umgebung des Fallrohrfilters damit verschmutzt wird. Die bei stärkerer Strömung übertretende Restwassermenge macht dichte Sammelbehälter für grobstückiges Gut notwendig, wobei dann bekannte Nachteile, wie Nachverschmutzung, Verrottung, Insektenbrut sowie zusätzliche Entsorgungsarbeiten notwendig sind. Wird kein Sammelbehälter benutzt, muss mit Verschmutzung und Versumpfung der Umgebung gerechnet werden, was der Aufgabe eines Dachentwässerungssystems entgegensteht.
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Die im Stand der Technik vorhandenen Lösungen erfüllen die gestellte Aufgabe nur unzureichend. Sie halten entweder nur Teile der auftretenden Schwemmgüter zurück, erfordern einen erheblichen materiellen oder Unterhaltungsaufwand und es besteht zumindest bei Starkregen immer auch die Gefahr des Überlaufens der Dachrinne.
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Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Filtereinrichtung für Dachentwässerungssysteme vorzuschlagen, die den gesamten Flüssigkeitsstrom filtern kann, die die Nachteile der im Stand der Technik beschriebenen Lösungen vermeidet, in das Dachentwässerungssystem integrierbar ist und leicht und einfach hergestellt und montiert werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine in der Ableitung eines Dachentwässerungssystems angeordnete Filtereinrichtung mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes dieses Anspruches.
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Nachstehend werden in der Beschreibung verwendete Begriffe mit folgendem Sinngehalt eingesetzt: Filtereinrichtung - ist ein Mittel, das geeignet ist, angeschwemmte Feststoffe im Ableitungsteil eines Dachentwässerungssystems zurückzuhalten. Leitungsabschnitt - ist ein möglicher Leitungsweg für das im Dachentwässerungssystem strömende feststoffbeladene Wasser innerhalb der Filtereinrichtung. Filterelement - ist ein Mittel, das geeignet ist, mit dem Flüssigkeitsstrom ankommende Feststoffe zurückzuhalten, wie Siebe, Roste, Filtermatten und dergleichen. Mittel zur Umleitung des Flüssigkeitsstromes - ist ein Bauteil oder eine Baueinheit, die den ankommenden Flüssigkeitsstrom in den ersten Leitungsabschnitt ableiten können. Mittel zur Gewährleistung des Übertritts des Flüssigkeitsstromes in den zweiten Leitungsabschnitt - ist eine Einrichtung, die es bei Erreichen einer bestimmten Stauhöhe der Flüssigkeit ermöglicht, über den zweiten Leitungsabschnitt abzufließen. Nach der Erfindung wird eine Filtereinrichtung in das Ableitungssystem, also beispielsweise in das Dachrinnenfallrohr, im Übergangsbereich zwischen Dachrinnenfallrohr und Kanalisation oder auch in einem ersten Abschnitt der Kanalisation angeordnet. Die erfindungsgemäße Filtereinrichtung ist dabei vorzugsweise als kompakte Einheit ausgeführt und kann in bestehende Dachentwässerungssysteme eingebaut werden, indem dort ein Leitungsabschnitt durch die Filtereinrichtung ersetzt wird. Dabei wird zugleich berücksichtigt, dass die Filtereinrichtung in erreichbarer Höhe (Sichthöhe) oder im Erdreich und vor allem innerhalb eines Leitungsabschnittes angeordnet werden kann, der auch bei Frosttemperaturen von im System zirkulierender erwärmter Luft durchströmt und so ein ungewolltes Zufrieren weitgehend verhindert wird. Weiterhin ist bei der Filtereinrichtung gewährleistet, dass ein sich bildender Filterkuchen das Durchströmen nicht verhindert und das Dachentwässerungssystem überlaufen könnte. Zudem kann ein vorhandener Filterkuchen bei längerer Standzeit entwässern und eintrocknen, ohne dass beispielsweise Frostschäden entstehen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Filtereinrichtung bietet Möglichkeiten, den Verschmutzungsgrad der Filtereinrichtung zu kontrollieren.
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Schließlich bietet die Filtereinrichtung die Möglichkeit, beispielsweise bei Starkregen den ankommenden Flüssigkeitsstrom notfalls auch ohne Zurückhaltung ankommenden Schwemmgutes sicher abzuleiten und damit Überflutungen bzw. Nachfolgeschäden zu vermeiden. Dabei ist berücksichtigt, dass insbesondere bei Starkregen die Transportfähigkeit des abfließenden Regenwassers hoch ist und zugleich eine Möglichkeit besteht, auch festsitzende Ablagerungen zu lösen und zu transportieren.
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Die erfindungsgemäße Filtereinrichtung hat ein gemeinsames Gehäuse mit einem Eingang und einem Ausgang zu deren Einbindung in vorhandene Dachentwässerungssysteme. Ein- und Ausgang können konzentrisch zueinander angeordnet sein und einen zur Ableitung des Dachentwässerungssystems kompatiblen Anschluss haben, sodass der Einbau in ein Fallrohr möglich ist. Ebenso kann die Filtereinrichtung in der Form eines Bodeneinlaufes (Schrot) oder für den Einbau in erdgebundene Leitungen mit kompatiblen Anschlüssen ausgelegt sein.
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Am Eingang des gemeinsamen Gehäuses kann ein Bauteil angeordnet sein, das den ankommenden Flüssigkeitsstrom in einen ersten Leitungsabschnitt der Filtereinrichtung leitet. Der ankommende Flüssigkeitsstrom wird durch dieses Bauteil seitlich ausgelenkt und in einen Fallschacht geleitet, an dessen unterem Ende ein Filter angeordnet ist. Der Flüssigkeitsstrom durchläuft den Filter und verlässt diesen gereinigt und zumindest ohne grobstückiges Schwemmgut. Während des Betriebes des Filters bildet sich ein Filterkuchen, der den Filterwirkungsgrad noch weiter erhöht.
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Parallel zum ersten Leitungsabschnitt kann im gemeinsamen Gehäuse der Filtereinrichtung ein zweiter Leitungsabschnitt angeordnet sein, der jedoch durch das am Eingang angeordnete Mittel vom ankommenden Flüssigkeitsstrom nicht erreicht werden kann. Der zweite Leitungsabschnitt ist mit dem Ausgang der Filtereinrichtung direkt verbunden. Am Eingang des zweiten Leitungsabschnittes sind Mittel vorhanden, die es dem Flüssigkeitsstrom im ersten Leitungsabschnitt ermöglichen, bei Erreichen einer bestimmten Stauhöhe in den zweiten Leitungsabschnitt überzutreten und über diesen abzufließen.
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Bei gewöhnlichem Betrieb und geringen bis normalen Regenmengen wird der ankommende Flüssigkeitsstrom ausschließlich über den ersten Leitungsabschnitt geleitet, durch das Filterelement gereinigt und über den Ausgang der Filtereinrichtung wieder dem Dachentwässerungssystem zugeführt. Bei erhöhten Durchgangswiderständen des Filterelementes, wie dies bei ungeeignetem Filtermedium, zu starkem Filterkuchen oder zu starkem Flüssigkeitsstrom bei Starkregen auftreten kann, tritt die ankommende Flüssigkeit durch den Rückstau zumindest teilweise in den zweiten Leitungsabschnitt über und wird dort in den Ausgang des gemeinsamen Gehäuses geleitet und weggeführt.
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Das mit der oben beschriebenen Filtereinrichtung ausgestattete Dachentwässerungssystem ist selbst bei nicht arbeitendem Filterelement stets durchlässig.
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Das gemeinsame Gehäuse kann geöffnet und das darin befindliche Filterelement entnommen werden. Der Filterkuchen kann entfernt, das Filterelement gereinigt oder ersetzt werden.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Filtereinrichtung sieht im gemeinsamen Gehäuse eine Sichtöffnung oder auch ein Gehäuse aus einem transparenten Werkstoff vor, sodass der Verschmutzungsgrad des Filterelementes und falls notwendig auch die vorhandenen Strömungsverhältnisse in der Filtereinrichtung kontrolliert werden können.
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Erster und zweiter Leitungsabschnitt können unter Berücksichtigung der oben beschriebenen Bedingungen konzentrisch ineinander, exzentrisch ineinander oder parallel nebeneinander ausgeführt sein. Für die Anordnung in Fallrohren von Dachentwässerungssystemen kann eine exzentrische Anordnung wegen der Wandnähe von Vorteil sein.
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Die allgemein bevorzugte Ausführungsform der Filtereinrichtung sieht einen unteren Flansch, einen in den Flansch einsetzbares Filterelement, ein in den Flansch einsetzbares Gehäuseteil und eine obere Abschlusskappe vor.
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Der untere Flansch ist so ausgeführt, dass er an seiner Oberseite am äußeren Rand zunächst eine Möglichkeit vorsieht, das Gehäuseteil aufzunehmen und abzudichten. Vorzugsweise geschieht dies durch eine umlaufende Nut, eine Nut mit zusätzlichen Dichtmitteln oder einen umlaufenden Rand, der gleichfalls mit Dichtmitteln ausgeführt sein kann.
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Im Zentrum oder auch exzentrisch angeordnet besitzt der Flansch die an das Dachrinnenentwässerungssystem angepasste Abflussöffnung. Um diese herum läuft eine Nut, die zunächst das Filterelement aufnimmt. Die Nut, die im Weiteren auch als ringförmige Vertiefung bezeichnet ist, hat jedoch eine größere Breite, als sie für die Aufnahme des Filterelements notwendig ist. Deshalb wird durch das Filterelement tretendes Wasser zunächst diese ringförmige Vertiefung füllen und erst beim Überlaufen der ringförmigen Vertiefung in die Abflussöffnung strömen.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform ist die um die Abflussöffnung herum angeordnete ringförmige Vertiefung mit einer Gehäusebohrung versehen, sodass über eine gesonderte Ableitung ein Teilstrom des gefilterten Wassers aus dem Entwässerungssystem abgeleitet werden kann. Beispielsweise kann so ein Regenwassernutzungssystem versorgt werden.
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An der Unterseite des Flansches sind konzentrisch zur Abflussöffnung Stege oder Nuten zur Anpassung an die üblichen Dachentwässerungssysteme vorhanden. Damit kann ein solcher Flansch ohne Probleme mit Dachrinnenentwässerungssystemen kombiniert werden, die nach verschiedenen Durchmessern, wie beispielsweise DN 76, DN 80, DN 87 oder DN 100 kombiniert werden.
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Das Gehäuseteil ist zylindrisch oder leicht V-förmig, wobei der größere Durchmesser oben liegt. Eine bevorzugte Ausführungsform ist ein Gehäuseteil mit einem Sichtfenster aus transparentem Material oder die Ausführung in einem transparenten Material überhaupt.
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Das Filterelement ist ein im Wesentlichen zylindrisch ausgeführtes Formstück mit einer Perforation. Ebenso kann ergänzend Siebgewebe um das Filterelement gelegt sein oder das Filterelement selbst als Siebpatrone ausgeführt sein. Am oberen Ende ist das Filterelement mit einer Kappe abgedeckt, wobei die Kappe zugleich als Wasserverteiler fungiert. Das heißt, das aus dem Dachrinnenentwässerungssystem zuströmende Wasser prallt zunächst auf den Wasserverteiler und wird von diesem umgelenkt, sodass es abhängig von der Aufprallgeschwindigkeit entweder an die Innenwand des Gehäuseteils geschleudert wird oder am Filterelement anhaftend herunter fließt.
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Zur Vermeidung eines ungefilterten Übertritts kann es zweckmäßig sein, den Wasserverteiler mit einem größeren Durchmesser, als der Durchmesser des Filterelements und mit einer Abtropfkante auszuführen.
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Das Filterelement hat nahe seinem oberen Ende Durchbrüche, die bei entsprechender Stauhöhe des Regenwassers einen ungehinderten und ungefilterten Übertritt in die weiterführenden Leitungsstränge des Entwässerungssystems zulassen. Im Normalbetrieb wird jedoch der gesamte ankommende Flüssigkeitsstrom so verteilt, dass er durch das Filterelement strömt und mitgeführte Feststoffe im Filter zurückgehalten werden.
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Am oberen Ende des Gehäuseteils ist die Filtereinrichtung mit einer oberen Abschlusskappe verschlossen, die eine Öffnung zur Durchführung der ankommenden Leitung hat. Die Öffnung kann dabei in ihrem Durchmesser wiederum an die bekannten Dachentwässerungssysteme angepasst sein. Sie kann ferner, sofern sie aus metallischen Werkstoffen besteht und das Leitungssystem ebenfalls in metallischen Werkstoffen ausgeführt ist, mit einer zusätzlichen Elastomerdichtung gegen Kontaktkorrosion geschützt sein.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand des Ausführungsbeispiels nach 3 näher erläutert, wobei
- 1 - die grundsätzliche Anordnung der Filtereinrichtung in einer bekannten Ausführungsform mit nebeneinander angeordneten Leitungsabschnitten,
- 2 - eine bekannte Ausführungsform der Filtereinrichtung mit konzentrisch zueinander angeordneten Leitungsabschnitten und
- 3 - die erfindungsgemäße Ausführungsform der Filtereinrichtung mit konzentrisch zueinander angeordneten Leitungsabschnitten zeigen.
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Ein oberes Leitungsstück 1 eines Dachrinnenentwässerungssystems hat im Bereich seiner unteren Öffnung 2 eine Einschnürung 3. Über das untere Ende 2 ist das gemeinsame Gehäuse 4 der Filtereinrichtung mit seiner oben liegenden Öffnung 5 geschoben, wobei es beim Einhängen zunächst so weit nach oben geschoben werden kann, bis sein unterer Stutzen 6 in die Öffnung des darunter angeordneten Fallrohres 7 eingeschoben werden kann. Das gemeinsame Gehäuse ist in eine erste Kammer 8, die zugleich den ersten Leitungsabschnitt bildet, und eine zweite Kammer 9 unterteilt. Eine Trennwand 10 unterteilt das gemeinsame Gehäuse 4 in die erste 8 und die zweite Gehäusekammer 9.
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In der ersten Gehäusekammer 8 ist ein Filter 11 angeordnet. Die zweite Gehäusekammer 9 ist über die obere Öffnung 12 und die untere Öffnung 13 mit der ersten Gehäusekammer 8 verbunden.
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Die Einrichtung wirkt dergestalt, dass der ankommende Fluidstrom 14 über die erste Gehäusekammer 8 durch den Filter 11 fließt und von diesem in die Leitung 7 , durch die das ausgetretene Fluid weggeführt wird. Der Strömungswiderstand des Filters 11 sowie ein sich bildender Filterkuchen 15 können einen Rückstau in der ersten Gehäusekammer 8 bewirken, der bei Überschreiten einer maximalen Stauhöhe über die obere Öffnung 12 das Einströmen des Fluids in die zweite Gehäusekammer 9 und in der weiteren Folge dessen Abfluss über die Öffnung 13 in die Leitung 7 ermöglicht. Dadurch wird erreicht, dass ein möglicherweise verstopfter Filter nicht zum Ausfall des Dachentwässerungssystems führen kann. Es ist stets ein Notüberlauf durch die zweite Gehäusekammer 9 möglich.
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Ebenso kann eine obere Leitung 16 in einen Anschlussstutzen 17 eines gemeinsamen Gehäuses 18 hineinragen, sodass ein Fluidstrom in die erste Gehäusekammer 19 des gemeinsamen Gehäuses 18 geführt wird. Der Stutzen 17 sowie der am gemeinsamen Gehäuse 18 angeformte untere Stutzen 20 sind koaxial zueinander angeordnet, sodass die abführende Leitung 21 ebenfalls koaxial zur Leitung 16 angeordnet ist. Das gemeinsame Gehäuse 18 ist symmetrisch oder rotationssymmetrisch ausgeführt und besitzt in seinem Zentrum einen Rohrabschnitt 22, der den zweiten Leitungsabschnitt innerhalb der Filtereinrichtung bildet. Nahe dem Austrittsbereich 23 der Leitung 16 ist ein Verteiler 24 für das einströmende Fluid angeordnet und deckt zugleich die obere Öffnung 25 des Rohres 22 ab. In der ersten Gehäusekammer 19 ist der Filter 26 angeordnet, der zugleich das Rohr 22 führt. Ein auf dem Filter 26 sich bildender Filterkuchen 27 kann auch hier zum Rückstau des Flüssigkeitsstromes führen, wobei die obere Öffnung 25 bei Überschreiten einer maximalen Stauhöhe das Überlaufen ermöglicht und somit ein Notabfluss durch das Rohr 22, das zugleich den zweiten Leitungsabschnitt bildet, in die Leitung 21 ermöglicht.
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Im Fall zu großer Wandnähe ist eine Ausführung möglich, bei der der Anschlussstutzen 17, der untere Stutzen 20 und der Rohrabschnitt 22 im gemeinsamen Gehäuse 18 exzentrisch angeordnet sind, sodass einseitig eine geringere Baubreite vorhanden ist.
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Auch diese Anordnung besitzt ein gemeinsames Gehäuse, das durch Ausheben und seitliches Verkanten aus dem Dachentwässerungssystem entfernt werden kann und so eine Reinigung ermöglicht ist.
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Das gemeinsame Gehäuse 18, wenigstens aber ein Bereich 28 des zylindrischen Mantels desselben ist durchsichtig, sodass durch Sichtkontrolle die Dicke des Filterkuchens kontrolliert und ein notwendiger Reinigungsvorgang festgestellt werden kann.
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Des Weiteren ist es möglich, das gemeinsame Gehäuse 18 teilbar auszuführen, sodass eine leichtere Reinigung bzw. Austausch des Filters 26 möglich ist.
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Die erfindungsgemäße Ausführungsform der Filtereinrichtung, die 3 zeigt, sieht vor, einen Teilstrom gefilterten Wassers aus dem Dachrinnenentwässerungssystem abzuzweigen und für andere Zwecke zur Verfügung zu stellen. Dies kann beispielsweise ein RegenwasserNutzungssystem sein.
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Ein Anschlussstutzen 29 ist mit einem waagerechten Flansch 30 versehen, der an seiner Oberseite 31 eine Nut 32 zur Aufnahme eines Zylinders 33 hat. Die Nut 32 kann dabei auch mit einem zusätzlichen, in 3 nicht dargestellten, Dichtelement oder einer konturlosen Dichtmasse ausgefüllt sein.
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Der Zylinder 33 , der auch einen von der Kreisform abweichenden Querschnitt und/oder eine vom Zylinder abweichende Form haben kann, ist vorzugsweise transparent und wiederum vorzugsweise aus einem durchsichtigen Werkstoff gefertigt.
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Der Anschlussstutzen 29 weist im Zentrum einen Durchgang 34 auf, durch den gefiltertes Wasser abfließen kann.
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Mit ringförmigen Stutzen 35 und 36 wird die Möglichkeit geschaffen, eine weiterführende Leitung 37 anzubinden. In der Darstellung in 3 ist die weiterführende Leitung 37 an der Außenseite 38 des Ringes 35 angeordnet. Ebenso kann dies an der Innenseite 39 des Ringes 35 oder an der Außenseite 40 des Ringes 36 erfolgen. Im Bereich des Flansches 30 ist ein Ring 41 angeordnet, der gegenüber der Wand 42 des Anschlussstutzens 29 beabstandet ist und eine ringförmige Vertiefung 43 ausbildet. In die ringförmige Vertiefung 43 kann gefiltertes Wasser laufen, das durch Adhäsion an der Wand 44 des Filterelements 45 herunterläuft. Ist diese ringförmige Kammer 43 wassergefüllt, läuft es über und wird über den Kanal 34 und die Leitung 37 fortgeführt.
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Das Filterelement 45 besteht aus einem zylinderförmigen Bauteil mit einer perforierten Wand 44 . Die Perforation 46 kann auf beliebige Weise ausgeführt sein. Beispielsweise kann dies eine Lochung der Wand 44 sein. Ebenso kann das Filterelement aus Streckmetall, aus einem stabilen Siebgewebe oder aus einem dimensionsstabilen Stützgerüst mit einem Überzug aus Filtermaterial bestehen.
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Es ist auch möglich, über die Wand 44 ein Filtermittel 47 zu ziehen.
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Beim Betrieb der Einrichtung bildet sich ein Filterkuchen 48 aus zurückgehaltenen grobstückigen Stoffen, wie beispielsweise Laub, und aus mitgeführten mineralischen Bestandteilen, wie Staub, Abrieb von Dachbelägen und dergleichen. Dieser Filterkuchen 48 wächst mit zunehmender Gebrauchsdauer an und verbessert dabei den Filterwirkungsgrad, da er gleichfalls als Filter wirkt und insbesondere kleine Bestandteile im Regenwasser ausfiltert.
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Durch den Zylinder 33 kann die Entwicklung des Filterkuchens und die Strömungsverhältnisse in der Filtereinrichtung beobachtet werden, sodass notwendige Reinigungen oder anderweitige Wartungsarbeiten durch Beschau der Filtereinrichtung festgestellt werden können.
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Das Filterelement 45 ist an seinem oberen Ende 48 mit einer Kappe 49 abgedeckt, sodass aus der Zuleitung 50 zugeführtes Regenwasser zunächst auf die Kappe 49 trifft und durch diese verteilt wird.
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Bei normalem Aufkommen an Regenwasser läuft der Flüssigkeitsstrom im Wesentlichen aufgrund Adhäsion entlang der Rohrwandungen, wobei es am Ende des Rohres 50 notwendigerweise abtropft und auf die Kappe 49 trifft. An deren unterer Kante 51 erfolgt wiederum ein Abtropfen in den Außenraum 52 der Filtereinrichtung. Nach Filterung durch die Wand 44 des Filterelements 45 und/oder ein zusätzliches Filterelement 47 und/ oder den Filterkuchen 48 erfolgt der Übertritt des gereinigten Wassers in den Innenraum 53 der Filtereinrichtung.
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Bei normalem Regenwasseraufkommen läuft das gefilterte Wasser an der Innenseite 54 der Wand 44 ab und füllt den ringförmigen Raum 43 auf, bis dieser gefüllt ist und überläuft.
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Der ringförmige Raum 43 ist mit einer Bohrung 55 versehen, durch die gefiltertes Wasser über eine gesonderte Leitung aus dem Entwässerungsstrang weggeführt werden kann. Beispielsweise kann eine Regenwasserzisterne auf diese Weise befüllt werden.
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Im Fall eines Starkregens reicht die Leistungsfähigkeit des Filters 45 möglicherweise nicht aus. Ankommendes ungefiltertes Wasser kann deshalb nach Erreichen einer Mindeststauhöhe im Außenraum 52 der Filtereinrichtung über Durchbrüche 56 im Filter 45 direkt in den Innenraum 53 übertreten und ungefiltert abfließen. In einem solchen Fall wird davon ausgegangen, dass die Kapazität des Dachrinnenentwässerungssystems so stark ausgelastet ist, dass im gesamten System eine hohe Strömungsgeschwindigkeit herrscht und es nicht zur Ablagerung mitgeführter Stoffe kommen kann. Die Gefahr solcher Ablagerungen entsteht regelmäßig jedoch bei Normalregen, da die Dimensionierung der Dachrinnenentwässerungssysteme nach möglichen Starkregenfällen und nicht nach der Normalsituation erfolgt.
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Die Kappe 49 ist über geeignete Verbindungsmöglichkeiten 57 am Filterelement 45 befestigt. Es ist auch möglich, Kappe 49 und Filterelement 45 als einteilige Baueinheit anzufertigen.
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Die Filtereinrichtung ist am oberen Ende 58 des Zylinders 33 mit einer oberen Abschlusskappe 59 abgeschlossen, die auf den Zylinder 33 aufgesetzt ist. Die obere Abschlusskappe 59 besitzt eine Ausnehmung 60 zur Aufnahme des Rohres 50 und ist entsprechend der praxisüblichen Dimensionierung dieser Rohre angepasst. Zur Vermeidung von Kontaktkorrosion für den Fall, dass metallische Rohre vorhanden sind, ist die obere Abschlusskappe 59 im Bereich der Ausnehmung mit einer Weichdichtung 61 abgeschlossen.
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Im Fall zu großer Wandnähe ist eine Ausführung möglich, bei der die Ausnehmung 60 in der oberen Abschlusskappe 59, der Durchgang 34 im unteren Anschlussstutzen 29 und das Filterelement 45 im Zylinder 33 exzentrisch angeordnet sind, sodass einseitig eine geringere Baubreite vorhanden ist.
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Die Erfindung hat also den Vorteil, dass sie bei geringem Material- und Kostenaufwand eine Möglichkeit schafft, Schwemmgut in Dachentwässerungssystemen auszufiltern, den Verschmutzungsgrad gegebenenfalls anzuzeigen, eine unkomplizierte Wartung zu ermöglichen und zugleich auch einen dauerhaften Betrieb selbst bei Verschmutzung des Filters gewährleistet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Oberes Leitungsstück
- 2
- Untere Öffnung
- 3
- Einschnürung
- 4
- Gemeinsames Gehäuse
- 5
- Obere Öffnung
- 6
- Unterer Stutzen
- 7
- Fallrohr
- 8
- Erste Kammer
- 9
- Zweite Kammer
- 10
- Trennwand
- 11
- Filter
- 12
- Obere Öffnung
- 13
- Untere Öffnung
- 14
- Fluidstrom
- 15
- Filterkuchen
- 16
- Obere Leitung
- 17
- Anschlussstutzen
- 18
- Gemeinsames Gehäuse
- 19
- Erste Gehäusekammer
- 20
- Unterer Stutzen
- 21
- Abführende Leitung
- 22
- Rohr
- 23
- Austrittsbereich
- 24
- Verteiler
- 25
- Obere Öffnung des Rohres [22]
- 26
- Filter
- 27
- Filterkuchen
- 28
- Durchsichtiger Bereich
- 29
- Anschlussstutzen
- 30
- Flansch
- 31
- Oberseite des Flansches [30]
- 32
- Nut
- 33
- Zylinder
- 34
- Durchgang
- 35
- Ringförmiger Stutzen
- 36
- Ringförmiger Stutzen
- 37
- Leitung
- 38
- Außenseite des Ringes [35]
- 39
- Innenseite des Ringes [35]
- 40
- Außenseite des Ringes [36]
- 41
- Ring
- 42
- Wand
- 43
- Ringförmige Vertiefung
- 44
- Wand
- 45
- Filterelement
- 46
- Perforation
- 47
- Filtermittel
- 48
- Oberes Ende des Filterelements [45]
- 49
- Kappe
- 50
- Rohr
- 51
- Untere Kante
- 52
- Außenraum der Filtereinrichtung
- 53
- Innenraum der Filtereinrichtung
- 54
- Innenseite der Wand [44]
- 55
- Bohrung
- 56
- Durchbrüche
- 57
- Verbindungsmöglichkeit
- 58
- Oberes Ende des Zylinders [33]
- 59
- Obere Abschlusskappe
- 60
- Ausnehmung
- 61
- Weichdichtung