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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur mechanischen Unkrautbekämpfung. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren zur mechanischen Unkrautbekämpfung von in Reihe angepflanzten Kulturpflanzen mit verholzten Bodentrieben oder Stämmen.
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Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Kulturpflanzen, die sich im Wesentlichen in zwei große Gruppen unterteilen lassen. So gibt es zum einen die einjährigen oder krautigen Pflanzen, wie Getreide oder Kartoffeln, die vor allem im klassischen Ackerbau zu finden sind. Zum anderen gibt eine Reihe von mehrjährigen oder langjährigen Kulturpflanzen, die aufgrund ihres Alters häufig vergleichsweise groß sind und meist über einen verholzten Bodentrieb oder über einen Stamm verfügen. Zu zuletzt genannter Gruppe gehören beispielsweise Weinreben oder Obstbäume, aber auch Weihnachtsbäume, Beerenstauden, Rosen oder Sträucher mit verholzten Trieben.
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Bei allen Kulturpflanzenanlagen besteht das Problem, dass nicht nur die Kulturpflanzen auf dem Anbaugelände wachsen, sondern auch unerwünschte Unkrautpflanzen. Die Unkrautpflanzen stören bei der Bearbeitung der Kulturpflanzen. Darüber hinaus haben die Unkrautpflanzen einen negativen Effekt auf die gewünschte Erntemenge und Qualität der geernteten Früchte. Aus diesen Gründen werden die unerwünschten Unkrautpflanzen üblicherweise entfernt.
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Ein wirksames Mittel, die unerwünschten Unkrautpflanzen zu entfernen, ist der Einsatz von chemischen Mitteln. Im Hinblick auf eine umweltverträgliche Landwirtschaft ist es jedoch das Ziel, den Einsatz von chemischen Mitteln zu vermeiden bzw. zu minimieren. Alternativ zu dem Einsatz von chemischen Mitteln können die unerwünschten Unkrautpflanzen mittels Bodenbearbeitungswerkzeugen aus dem Boden entfernt bzw. herausgezogen werden.
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Üblicherweise werden die Kulturpflanzen zur einfachen Bearbeitung in Reihen angepflanzt. Bei Kulturpflanzen, die über verholzte Bodentriebe oder über einen Stamm verfügen, besteht das Problem, dass unerwünschte Unkrautpflanzen zwischen den Pflanzenzeilen und einzelnen Pflanzen in einer Pflanzenzeile wachsen. Diese Unkrautpflanzen können mit den herkömmlichen aus dem Ackerbau bekannten Bodenbearbeitungsgeräten jedoch nicht oder nur wenig zufriedenstellend entfernt werden.
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Aus diesem Grund wurden insbesondere im Weinanbau spezielle Rollhacken oder Fingerhacken entwickelt, um die unerwünschten Unkrautpflanzen herauszureißen oder zu beschädigen, was zu einem Absterben der Unkrautpflanzen führt. Die Fingerhacke und die Rollhacken erreichen jedoch nicht immer die Unkrautpflanzen, die direkt am Stamm der Kulturpflanzen stehen.
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Darüber hinaus reißt die Rollhacke die oberste Bodenschicht auf, um die unerwünschten Unkrautpflanzen zu beschädigen oder aus dem Boden zu entfernen. Hierdurch kann eine recht unebene Bodenoberfläche nach der Bearbeitung des Bodens zwischen den Pflanzenzeilen zurückbleiben. Dieses kann zu einem unschönen Erscheinungsbild eines bearbeiteten Weinbergs oder einer bearbeiteten Obstplantage führen. Weiterhin wird das Begehen der Weinberge oder Obstplantagen zur Begutachtung der Pflanzen und zur Vornahme von Pflegemaßnahmen erschwert.
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Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Vorrichtung und ein Verfahren zur mechanischen Unkrautbekämpfung bereitzustellen, welches zuverlässig unerwünschte Unkrautpflanzen beseitigt und einen ebenen Boden hinterlässt.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung zur mechanischen Unkrautbekämpfung umfassend ein landwirtschaftliches Fahrzeug mit einer vorgegebenen Fahrtrichtung und zwei entgegensetzt liegenden Längsseiten und wenigstens ein Bodenbearbeitungsgerät, wobei das Bodenbearbeitungsgerät wenigstens einen Striegel mit wenigstens einer Zinke, einer Zinkenspitze und einer Zinkenbasis aufweist und die Zinkenspitze und die Zinkenbasis an entgegengesetzt liegenden Enden der wenigstens einen Zinke angeordnet sind, wobei das Bodenbearbeitungsgerät an dem landwirtschaftlichen Fahrzeug befestigt ist und wobei die wenigstens eine Zinke des Striegels seitlich über die Längsseiten des landwirtschaftlichen Fahrzeugs hinausragt, unter einem einstellbaren Winkel gegenüber der Fahrtrichtung ausgerichtet ist und schräg nach unten weist.
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Mit Hilfe der Vorrichtung zur mechanischen Unkrautbekämpfung besteht nun die Möglichkeit, dass auch Pflanzen direkt am hölzernen Stamm der Kulturpflanzen erfasst und somit herausgerissen werden. Die wenigstens eine Zinke des Striegels kann ohne Bedenken bis an die Kulturpflanze herangeführt werden, um die Unkrautpflanzen zu erfassen, da die wenigstens eine Zinke im Gegensatz zu einer Rollhacke den Stamm einer Kulturpflanze, etwa einer Rebe oder eines Obstbaumes, nicht bzw. nicht ernsthaft beschädigt.
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Besonders effektiv ist die Unkrautbekämpfung, wenn der Striegel, insbesondere die wenigstens eine Zinke des Striegels in Fahrtrichtung nach hinten weist, da dann die herausgerissenen Unkrautpflanzen von der Kulturpflanze weggezogen werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Halterahmen vorgesehen, welcher ausgelegt ist, das Bodenbearbeitungsgerät mit dem landwirtschaftlichen Fahrzeug zu verbinden. Da die Halterung an einer beliebigen Position des landwirtschaftlichen Fahrzeugs angebracht werden kann, besteht hierdurch die Möglichkeit, das Bodenbearbeitungsgerät vorne, hinten oder seitlich am Fahrzeug anzubringen.
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Um den Winkel zwischen dem Striegel und der Fahrtrichtung des Fahrzeugs, insbesondere um den Winkel zwischen der Zinke des Striegels und der Fahrtrichtung des Fahrzeugs einzustellen, ist vorzugsweise eine Verstellvorrichtung vorgesehen.
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Hierbei ist es von besonderem Vorteil, dass die Verstellvorrichtung ausgelegt ist, den Striegel in wenigstens einer Raumrichtung vorzugsweise in drei zueinander senkrecht stehenden Raumrichtungen zu verstellen. Somit kann der Winkel des Striegels gegenüber der Fahrtrichtung sowie auch die vertikale Position der Zinkenspitze und der Winkel der Zinke in Bezug auf den zu bearbeitenden Boden eingestellt werden.
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Um eine einfache Verstellung der Verstellvorrichtung zu gewährleisten, weist die Verstellvorrichtung vorzugsweise wenigstens ein feststellbares Gelenk, insbesondere ein Verzahnungsgelenk auf.
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Es ist weiter von Vorteil, dass die wenigstens eine Zinke federnd ausgebildet ist, um jegliche Beschädigungen der holzigen Stämme oder Bodentriebe der Kulturpflanzen zu vermeiden.
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Um einen guten Bodenkontakt im Einsatz zu gewährleisten, ist es von Vorteil, dass der Striegel ein Federelement aufweist.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Striegel wenigstens zwei parallel angeordnete Zinken. Vorzugsweise weisen die wenigstens zwei parallel angeordneten Zinken jeweils zwei entgegengesetzt liegende Enden auf, wobei die wenigstens zwei parallel angeordneten Zinken an einem Ende miteinander verbunden sind. Hierdurch kann eine weitere Verbesserung der Unkrautbekämpfung erzielt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Bodenbearbeitungsgerät ein rotierendes Bodenbearbeitungswerkzeug wie etwa eine Rollhacke oder eine Fingerhacke.
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Der Einsatz des Striegels in Kombination mit einem rotierenden Bodenbearbeitungswerkzeug hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen. Das rotierende Bodenbearbeitungswerkzeug wirft den Boden auf. Hierbei werden die unerwünschten Unkrautpflanzen herausgerissen oder beschädigt. Der nachfolgende Einsatz des Striegels führt zum einen dazu, dass die von einem rotierenden Bodenbearbeitungswerkzeug aufgeworfene Erde eingeebnet wird, und sorgt zum anderen dafür, dass die bereits aufgeworfenen bzw. teilweise herausgerissenen Unkrautpflanzen vollständig herausgerissen werden, so dass eine mögliche Regeneration der Unkrautpflanzen vermieden wird.
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Vorzugsweise findet die Vorrichtung zur mechanischen Unkrautbekämpfung ihren Einsatz in Pflanzungen von Kulturpflanzen, die über einen verholzten Bodentrieb oder über einen holzigen Stamm verfügen. So kann die Vorrichtung zur mechanischen Unkrautbekämpfung beispielsweise im Weinanbau, in Spalierobstkulturen, in Christbaumschonungen oder in der Rosenzüchtung eingesetzt werden.
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Inhalt der vorliegenden Erfindung ist auch ein Verfahren zur mechanischen Unkrautbekämpfung von in Reihe stehenden Kulturpflanzen, die einen verholzten Bodentrieb oder einen holzigen Stamm aufweisen, mit einer Vorrichtung zur mechanischen Unkrautbekämpfung umfassend ein landwirtschaftliches Fahrzeug mit einer vorgegebenen Fahrtrichtung und zwei entgegensetzt liegenden Längsseiten und wenigstens ein Bodenbearbeitungswerkzeug, wobei das Bodenbearbeitungsgerät wenigstens einen Striegel mit wenigstens einer Zinke, einer Zinkenspitze und einer Zinkenbasis aufweist und die Zinkenspitze und die Zinkenbasis an entgegengesetzt liegenden Enden der wenigstens einen Zinke angeordnet sind, wobei das Bodenbearbeitungsgerät an dem landwirtschaftlichen Fahrzeug befestigt ist und wobei die wenigstens eine Zinke des Striegels seitlich über die Längsseiten des landwirtschaftlichen Fahrzeugs hinausragt und schräg nach unten weist. Das Verfahren ist hierbei durch folgende Schritte gekennzeichnet:
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Positionieren des landwirtschaftlichen Fahrzeugs neben einer Reihe von Kulturpflanzen; Ausrichten der wenigstens einen Zinke des Striegels, so dass die Zinkenspitze den zu bearbeitenden Boden im Bereich des holzigen Stamms oder holzigen Bodentriebs berührt und mit seitlichem Abstand von der Längsseite des landwirtschaftlichen Fahrzeugs angeordnet ist; Herausreißen von Unkrautpflanzen im Bereich des holzigen Stamms, indem das Fahrzeug entlang der in Reihe stehenden Kulturpflanzen geführt wird und die Zinkenspitze die Unkrautpflanzen erfasst.
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Bei diesem Verfahren kann der Striegel bis an den Stock bzw. Stamm der Pflanze herangeführt werden, um auch Unkraut, welches um den Stamm bzw. Stock herumwächst, aus der Erde herauszuziehen.
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Hierbei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass die Zinkenspitze zumindest abschnittsweise seitlich über den holzigen Stamm oder holzigen Bodentrieb der in Reihe stehenden Kulturpflanzen hinausragt. Hierdurch werden auch Pflanzen, die zwischen den Stämmen oder holzigen Bodentrieben der in Reihe stehenden Kulturpflanzen stehen, erfasst. Die wenigstens eine Zinke wird zumindest abschnittsweise um den Stamm oder holzigen Bodentrieb herumgeführt, so dass die sich in unmittelbarer Nähe des Stamms bzw. holzigen Bodentriebs befindlichen Unkrautpflanzen entfernt werden.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung des beanspruchten Verfahrens ist ein rotierendes Bodenbearbeitungswerkzeug vorgesehen, welches in Fahrtrichtung vor dem Striegel angeordnet ist, wobei das rotierende Bodenbearbeitungswerkzeug den Boden um den holzigen Stamm der in Reihe stehenden Kulturpflanzen aufreißt und/oder die Unkrautpflanzen beschädigt oder zumindest teilweise herausreißt. Das rotierende Bodenbearbeitungswerkzeug wird hierbei in sicherem Abstand von dem Stock bzw. dem Baumstamm geführt, um eine Beschädigung der Kulturpflanze selbst zu vermeiden. Der Striegel kann dann anschließend direkt am Stock bzw. an dem Baumstamm angreifen, um die verbleibenden Unkrautpflanzen herauszureißen. Darüber hinaus ebnet der Striegel gegebenenfalls die von dem rotierenden Bodenbearbeitungswerkzeug aufgeworfene Erde wieder ein.
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Bevorzugte Ausführungsformen werden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:
- 1: einen Ausschnitt eines landwirtschaftlichen Fahrzeugs mit einer Fingerhacke und einer ersten Art eines Striegels,
- 2: eine Fingerhacke und eine zweite Art eines Striegels,
- 3: einen Ausschnitt eines landwirtschaftlichen Fahrzeugs mit einer Rollhacke und einer zweiten Art eines Striegels,
- 4: die in 3 dargestellte Ausführungsform in einer Ansicht von oben,
- 5: ein Verbindungselement und
- 6: eine Teilansicht eines landwirtschaftlichen Fahrzeugs mit einer Rollhacke und einem Striegel gemäß einer dritten Art.
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1 zeigt ein landwirtschaftliches Fahrzeug 10, von dem nur die Rückseite 12 zu erkennen ist. An dem landwirtschaftlichen Fahrzeug 10 ist an seiner Rückseite 12 ein Halterahmen 14 angebracht, wobei eine an dem Halterahmen 14 ausgebildete Haltestange 16 vorgesehen ist, an der ein Bodenbearbeitungsgerät 17 mit zwei Bodenbearbeitungswerkzeugen befestigt ist. Das Bodenbearbeitungsgerät 17 umfasst hierbei eine Halterung 18, die wiederum mit der Haltestange 16 verbunden ist.
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Die Halterung ist Teil einer Fingerhacke 20. Bei der Fingerhacke 20 handelt es sich um ein rotierendes Bodenbearbeitungswerkzeug mit einer kreisförmigen Fingerscheibe 22, die über ein kreisförmiges Innenelement und eine Vielzahl von Fingern 24 verfügt, wobei die Finger 24 entlang des Umfangs des kreisförmigen Innenelements angeordnet sind und sich in radialer Richtung nach außen erstrecken. Die Halterung 16 der Fingerhacke 20 ist drehbar an dem Innenelement befestigt, so dass die Fingerscheibe 22 um ihre Achse drehbar ist.
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Die Halterung 16 der Fingerhacke 20 umfasst eine im Querschnitt rechteckige Anschlussstange 26, die mit der Haltestange 16 des Halterahmens 14 unter Ausbildung eines Winkels, vorzugweise unter Ausbildung eines rechten Winkels, verbunden ist.
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Weiterhin ist als zweites Bodenbearbeitungswerkzeug ein Striegel 30 vorgesehen, welcher mittels eines Verbindungselements 32 mit der Anschlussstange 26 der Halterung 18 der Fingerhacke 20 verbunden ist. Das Verbindungselement 32 weist einen ersten Verbindungsarm 34 und einen zweiten Verbindungsarm 36 auf (siehe 2). Der erste Verbindungsarm 34 ist als ein Aufsatz mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet, der auf der Anschlussstange 26 der Halterung 16 der Fingerhacke 20 angeordnet und mit der Anschlussstange 26 fest verbunden ist. Der zweite Verbindungsarm 36 ist eine flache längliche Verbindungsplatte mit zwei entgegengesetzt liegenden Enden 38, 40.
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Auf der Oberseite des Aufsatzes ist ein Verzahnungsgelenk 42 vorgesehen, welches mit einem Ende 38 des zweiten Verbindungsarms 36 verbunden ist, so dass das Verbindungselement 32 eine Verstellvorrichtung in Form einer feststellbaren Gelenkverbindung aufweist. Der Striegel 30 ist an dem freien Ende 40 des zweiten Verbindungsarms 36 befestigt.
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Der Striegel 30 ist in Fahrtrichtung des landwirtschaftlichen Fahrzeugs 10 hinter der Fingerhacke 20 angeordnet. Der Striegels 30 ragt hierbei seitlich über die Längsseite des landwirtschaftlichen Fahrzeugs hinaus, ist unter einem mittels des Verzahnungsgelenks 42 einstellbaren Winkel gegenüber der Fahrtrichtung ausgerichtet und weist schräg nach unten.
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Der Striegel 30 selbst umfasst zwei parallel angeordnete Zinken 44, welche zwei entgegengesetzt liegende Enden 46 und 48 aufweisen. Die beiden Zinken 32 sind an einem Ende 46, das die Basis einer Zinke bildet, mittels eines Basiselements 50 miteinander verbunden. Das Basiselement 50 ist an dem freien Ende 40 des zweiten Verbindungsarms 36 befestigt. Weiterhin weisen die Zinken 32 jeweils ein Federelement 52 auf, welches als Wicklung ausgebildet ist. Die beiden Federelemente 52 sind an der Basis 50 beidseitig der Verbindungsstelle mit dem zweiten Verbindungsarm 36 vorgesehen. Die freien Enden 48 des Striegels 30 bilden jeweils eine Zinkenspitze, die im Betrieb in den Boden eingreift.
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Der Striegel 30 selbst besteht aus einem Federstahl mit einem vorgegebenen Durchmesser und ist federnd ausgebildet. Der Durchmesser jeder Zinke 44 sowie die Größe und Anzahl der Windungen des Federelements 52 haben einen Einfluss auf die Härte, mit der der Striegel 30 den Boden bearbeitet. Die 1 zeigt eine erste Ausführungsform eines Striegels 30, bei dem die freien Zinkenspitzen 48 der Zinken 44 zackenförmig ausgebildet sind.
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In 2 ist eine Zinke 44 gezeigt, die an ihrem freien Ende hackenartig ausgebildet ist.
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Um das in den 1 und 2 beschriebene Bodenbearbeitungsgerät in einem Weinberg oder in einem Spalierobstanbaugebiet einzusetzen, wird das landwirtschaftliche Fahrzeug zunächst an der zu bearbeitenden Reihe der Kulturpflanze wie etwa Reben- oder Obstbaumreihe positioniert. Die Zinken 44 werden so ausgerichtet, dass die Zinkenspitzen den Boden im Bereich des Stamms der Weinreben bzw. Obstbäume berühren. Der Abstand zwischen landwirtschaftlichem Fahrzeug und dem Stamm der Reben bzw. Obstbäume ist idealerweise so eingestellt, dass die Zinkenspitze geringfügig über die Stämme hinausragt. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, dass die Länge der Zinke, die durch die Pflanzen hindurchragt etwa 5% bis 30 % der Gesamtlänge der Zinke beträgt. Die Zinken 44 sind hierbei in Fahrrichtung nach hinten und schräg unten ausgerichtet.
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Wenn das landwirtschaftliche Fahrzeug nun entlang der Kulturpflanzenreihe fährt, reißt die Fingerhacke 20 die Unkrautpflanzen zwischen den Kulturpflanzenreihen aus oder beschädigt diese. Der der Fingerhacke 20 nachfolgende Striegel 30 erfasst darüber hinaus die Unkrautpflanzen, die zwischen den Stämmen stehen. Die beiden Zinken 44 des Striegels 30 werden hierbei zumindest abschnittsweise entlang des Stamms bzw. holzigen Bodentriebs der Kulturpflanze geführt. Da die Zinken 44 federnd ausgebildet sind, besteht keine Gefahr, dass hierbei der Stamm oder der holzige Bodentrieb beschädigt wird.
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Es versteht sich, dass das in 1 und 2 beschriebene Bodenbearbeitungsgerät auch in anderen Pflanzungen eingesetzt werden kann, in denen die Kulturpflanzen einen Stamm oder einen holzigen Bodentrieb aufweisen und in Reihe angepflanzt sind.
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3 bis 5 zeigen eine zweite Ausführungsform eines landwirtschaftlichen Fahrzeugs 110 mit einem Bodenbearbeitungsgerät, welches ein rotierendes Bodenbearbeitungswerkzeug in Form einer Rollhacke 160 und einen Striegel 130 aufweist.
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Bei der in 3 bis 5 dargestellten Ausführungsform ist die Rollhacke 160 seitlich an einem landwirtschaftlichen Fahrzeug 110 befestigt.
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Die Rollhacke 160 umfasst zwei parallel und im Abstand voneinander angeordnete Rollscheiben 162, die um eine gemeinsame Achse 164 (siehe 3) drehbar sind. Senkrecht zur Drehachse der Rollscheiben 162 ist eine Halterung 118 der Rollhacke 160 vorgesehen, die wiederum an einem Halterahmen 114 eines landwirtschaftlichen Fahrzeugs 110 befestigt ist. Bei dem Halterahmen 114 kann es sich beispielsweise um eine Hubvorrichtung handeln, die üblicherweise an landwirtschaftlichen Fahrzeugen befestigt wird.
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Die Rollhacke 160 weist einen Einstellwinkel gegenüber dem landwirtschaftlichen Fahrzeug 110 auf. Die Halterung 118 der Rollhacke 160 verfügt über eine Schwenkvorrichtung 166, mit Hilfe derer der Einstellwinkel der Rollhacke 160 gegenüber dem landwirtschaftlichen Fahrzeug 110 manuell oder automatisch geändert werden kann.
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Der Striegel 130 ist über ein Verbindungselement 132 fest mit der Halterung 118 der Rollhacke 160 verbunden. Das Verbindungselement 132 umfasst einen ersten Verbindungsarm 134 und einen zweiten Verbindungsarm 136. Der erste Verbindungsarm 134 ist länglich ausgebildet und verfügt über zwei Enden, wobei der erste Verbindungsarm 134 im Bereich eines Endes unterhalb der Schwenkvorrichtung 166 an der Halterung 118 der Rollhacke 160 befestigt ist. An dem anderen Ende ist eine Verstellvorrichtung 170 vorgesehen. Der zweite Verbindungsarm 136 ist als plattenförmiges Element ausgebildet und verfügt über zwei entgegengesetzt liegende Enden, wobei ein Ende mit dem Striegel 130 und das andere Ende mit der Verstellvorrichtung 170 verbunden ist.
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Wie in 4 gezeigt, weist der Striegel 130 einen Winkel gegenüber der Fahrtrichtung des landwirtschaftlichen Fahrzeugs 110 auf. Hierbei weist der Striegel 130 schräg nach hinten unten. Der Striegel 130 ist wiederum unter einem Winkel gegenüber der Rollhacke 160 ausgerichtet, so dass sich der Winkel, unter dem der Striegel 130 gegenüber dem landwirtschaftlichen Fahrzeug 110 ausgerichtet ist, vom Einstellwinkel der Rollhacke 160 unterscheidet.
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Der Striegel 130 weist an seinem freien Ende ein hackenförmiges Ende auf, welcher dadurch geformt ist, dass die Zinke 144 einen Endabschnitt aufweist, der in etwa rechtwinklig gegenüber dem eigentlichen Zinken gebogen ist.
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Bei der Verstellvorrichtung 170 handelt es sich um eine Aneinanderreihung von drei Verzahnungsgelenken, deren Schwenkachsen in unterschiedliche Raumrichtungen zeigen, so dass eine Verstellung des Striegels 130 in möglichst alle Raumrichtungen möglich ist. Hierbei sind die drei Verzahnungsgelenke so angeordnet, dass zwei benachbarte Verzahnungsgelenke jeweils eine Drehachse aufweisen, die senkrecht zueinander ausgerichtet sind.
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Die 4 und 5 zeigen die Verstellvorrichtung 170 im Detail.
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Das erste Verzahnungsgelenk 172 ist an der Stirnseite des ersten Verbindungsarms 134 angeordnet und weist eine Drehachse senkrecht zur Stirnseite des ersten Verbindungsarms 134 auf. Das zweite Verzahnungsgelenk 174 ist an einer seitlichen axialen Verlängerung 176 des ersten Verzahnungsgelenks 172 befestigt. Wobei die Drehachse des zweiten Verzahnungsgelenks 174 senkrecht zur axialen Verlängerung 176 ausgerichtet ist. Das dritte Verzahnungsgelenkt 178 weist zwei entgegengesetzt liegenden Seiten auf, wobei eine Seite an einer Seitenfläche des plattenförmigen zweiten Verbindungsarms 136 befestigt ist. An der anderen Seite des dritten Verzahnungsgelenks 178 ist parallel zu dem zweiten Verbindungsarm 136 ein plattenförmiges Zwischenelement 180 an dem dritten Verzahnungsgelenk 178 befestigt. Das Zwischenelement 180 ist hierbei wiederum mit dem zweiten Verzahnungsgelenk 174 verbunden. Die Drehachse des dritten Verzahnungsgelenks 178 steht senkrecht zu dem zweiten Verbindungsarm 136.
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Mit Hilfe dieser Verstellanordnung 170 kann beispielsweise die Höhe des Striegels 130 eingestellt werden sowie der Winkel gegenüber der Fahrtrichtung. Weiterhin kann die Neigung des Striegels 130 in Bezug auf den zu bearbeitenden Boden eingestellt werden.
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In 6 ist eine weitere Ausführungsform eines Striegels 230 in Kombination mit einer Rollhacke 260 gezeigt, bei der zwischen den beiden im Wesentlichen rechtwinkligen Endabschnitten eines jeden Zinkens 244 noch eine Metallkette 290 vorgesehen ist, welche die beiden Zinken 244 miteinander verbindet.
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Die Funktionsweise des in den 3 bis 5 beschriebenen Bodenbearbeitungsgeräts ist vergleichbar mit dem in den 1 bis 2 dargestellten Bodenbearbeitungsgerät.
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Zunächst wird das landwirtschaftliche Fahrzeug an der zu bearbeitenden Reihe der Kulturpflanze wie etwa Reben- oder Obstbaumreihe positioniert. Die Zinken 44 werden so ausgerichtet, dass die Zinkenspitzen den Boden um die Kulturpflanze wie etwa Weinreben bzw. Obstbäume berühren und in Fahrtrichtung des landwirtschaftlichen Fahrzeugs schräg nach hinten zeigen.
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Der Abstand zwischen landwirtschaftlichem Fahrzeug und dem Stamm bzw. holzigen Bodentrieb der Kulturpflanze ist idealerweise so eingestellt, dass die Zinkenspitze über die einzelnen Stämme hinausragt. Auch hier hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass die Länge der Zinke, die im Betrieb durch die Pflanzen hindurchragt etwa 5% bis 30 % der Gesamtlänge der Zinke beträgt.
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Die Rollhacke befindet sich mit Abstand von den Stämmen oder holzigen Trieben, um eine Beschädigung der Kulturpflanze zu vermeiden. Wenn das landwirtschaftliche Fahrzeug nun entlang der Kulturpflanzen fährt, reißt die Rollhacke den Boden zwischen zwei Kulturpflanzenreihen auf. Hierbei wird bereits ein Teil der Unkrautpflanzen herausgerissen. Der der Rollhacke nachfolgende Striegel erfasst die Unkrautpflanzen, die im Bereich der Stämme und zwischen den Stämmen bzw. holzigen Trieben stehen. Die beiden Zinken des Striegels werden hierbei zumindest abschnittsweise entlang des Stamms bzw. holzigen Bodentriebs der Kulturpflanze geführt. Gleichzeitig ebnet der Striegel den von der Rollhacke aufgeworfenen Boden wieder ein.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, einen Striegel mit zwei Zinken zu verwenden. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können jedoch auch Striegel eingesetzt werden, die nur einen Zinken oder mehr als zwei Zinken aufweisen.
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Alle in der Beschreibung dargestellten Striegel können sowohl in Kombination mit einer Fingerhacke als auch mit einer Rollhacke verwendet werden.
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Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform umfasst das Bodenbearbeitungsgerät nur einen Striegel. Der Einsatz einer Vorrichtung zur mechanischen Unkrautbekämpfung, die nur einen Striegel umfasst, ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Boden um die Kulturpflanzen sehr weich, insbesondere sandig ist, oder in einem anderen Arbeitsgang bereits der Boden aufgerissen wurde.
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Die in Zusammenhang mit der Rollhacke beschriebene Verstellvorrichtung kann auch bei anderen Ausführungsformen eingesetzt werden. So kann die in Zusammenhang mit den 3 bis 5 beschriebene Verstellvorrichtung auch anstelle der in den 1 und 2 beschriebenen Verstellvorrichtung eingesetzt werden. Alternativ kann die in Zusammenhang mit der Rollhacke beschriebene Verstellvorrichtung auch bei einer Ausführungsform verwendet werden, bei der das Bodenbearbeitungsgerät nur einen Striegel umfasst.