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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Offenbarung bezieht sich allgemein und insbesondere auf eine Umlagervorrichtung für eine Pflegebettanordnung zum Umlagern eines Patienten sowie eine Pflegebettanordnung bzw. eine Behandlungsanordnung mit einer solchen Umlagervorrichtung.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Bettlägerige Patienten oder pflegebedürftige Menschen müssen regelmäßig umgelagert werden. Die Umlagerung ist entweder zur Vermeidung von Druckstellen, die zum Wundliegen (Dekubitusbildung) führen können, zur Körperpflege oder auch zur Behandlung sonst nur schwer zugänglicher Körperbereiche erforderlich. Typischerweise werden in Pflege- oder Behandlungseinrichtungen die Patienten von entsprechend geschulten Pflegekräften umgelagert. Dies kann zum einen bei den Pflegekräften zu Überlastungen des Bewegungsapparates führen, insbesondere bei schweren Patienten, und kann zum anderen oft auch für die zu behandelnden Personen unkomfortabel oder sogar schmerzhaft sein.
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Es gibt Pflegebettanordnungen, die beispielsweise um eine Körperlängsachse (Längsachse des Bettes) eines darin befindlichen Patienten gekippt werden können, so dass eine schiefe Ebene entsteht, auf der die zu behandelnde Person dann mit geringerem Kräfteaufwand umgelagert werden kann, indem er um seine Körperlängsachse „bergab“ gerollt wird. So kann ein Patient beispielsweise aus seiner Rückenlage in eine Seitenlage gebracht werden. Ohne Schutzeinrichtungen besteht bei solchen Anordnungen jedoch die Gefahr, dass die zu behandelnde Person ganz aus dem Pflegebett herausrollt. Eine andere Schwierigkeit besteht darin, dass die zu behandelnde Person beim Umlagern aus der Mitte der Liegefläche in eine seitliche Zone der Liegefläche gerät und dann mühsam – u.U. sogar „bergauf“ – wieder in die Mitte des Liegebereichs zurückgeschoben oder – gezogen werden muss.
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Daneben gibt es unterschiedlichste Pflegebettanordnungen, bei denen mehrere Liegezonen um quer zur Körperlängsachse verlaufende Verstellachsen zueinander verschwenkt werden können, um beispielsweise den Kopf, Oberkörper oder Fußbereich anzuheben bzw. Patienten in eine sitzende Position zu bringen. Solche Einrichtungen ermöglichen zwar eine lokale Entlastung bestimmter Körperzonen, lösen aber das eigentliche Problem des Umlagerns, bei dem die zu behandelnde Person beispielsweise aus der Rückenlage in eine Seiten- oder Bauchlage gebracht werden soll, nicht.
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Es gibt Ansätze, bei denen eine Umlagervorrichtung für eine Pflegebettanordnung zum Umlagern eines Patienten, die Folgendes aufweist: ein Förderbandelement mit einem Liegebereich zur Aufnahme des Patienten, wobei das Förderbandelement über ein Fördermittel derart verstellbar ist, dass der Liegebereich mit auf dem Liegebereich befindlichen Patienten aus einer ebenen Liegestellung in eine durchhängende Umlagerstellung bringbar ist, in welcher das Förderbandelement den Patienten teilweise umschlingt und das Förderbandelement in dieser Umlagerstellung quer zur Körperlängsachse des Patienten bewegbar ist, so dass der Patient bei entsprechender Bewegung des Liegebereiches um seine Körperlängsachse aus einer ersten Drehlage, einer Ausgangslage, in eine zweite Drehlage, eine Endlage, verlagert wird.
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Der Begriff „Patient“ bezeichnet in diesem Zusammenhang zu behandelnde oder zu pflegende Personen, die sich in ausgestreckter Körperhaltung – also liegend – in der Umlagervorrichtung oder in einer mit einer solchen Umlagervorrichtung ausgestatteten Pflegebettanordnung befinden.
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Der Begriff „Pflegebettanordnung“ soll neben solchen Anordnungen, in denen sich Patienten dauerhaft aufhalten, auch solche Anordnungen umfassen, welche Patienten nur vorübergehend aufnehmen – also zum Beispiel für Pflegetätigkeiten, zur Körperpflege (Waschen, Duschen) oder auch für medizinische bzw. therapeutische Behandlungen.
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Das Förderbandelement der Umlagervorrichtung, das zunächst eine ebene Liegestellung einnimmt, kann so gleichzeitig als Bettlaken genutzt werden, dass in dieser ebenen Liegestellung glatt auf einer Liegefläche – zum Beispiel der Matratze einer Pflegebettanordnung – aufliegt, auf der sich der Patient befindet.
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Zum Umlagern wird das Förderbandelement über ein Fördermittel in eine Umlagerstellung gebracht, in welcher das Förderbandelement den Patienten bzw. den Körper des Patienten teilweise umschlingt. Der ausgestreckte Körper des Patienten befindet sich so in einer trogartigen Förderbandschlaufe, deren Krümmungsachse parallel zur Körperlängsachse des Patienten verläuft. Das Förderbandelement ist über das Fördermittel derart verstellbar, dass es quer zur Längsachse des Patienten bewegbar ist, so dass sich der Liegebereich beim Verstellen des Förderbandelements relativ zum Körper des Patienten bewegt und diesen dabei dreht und der Patient so um seine Körperlängsachse drehend aus einer ersten Drehlage (Ausgangslage) in eine zweite Drehlage (Endlage) gebracht wird.
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In dieser Endlage wird dann das Förderbandelement wieder in die ebene Liegestellung gebracht, in der der Patient dann in der Endlage (zweite Drehlage) auf dem Förderbandelement bzw. auf der vom Förderbandelement überspannten Liegefläche (z.B. einer Pflegebettanordnung) zu liegen kommt.
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Die entsprechende Verstellbarkeit kann über manuell oder motorisch angetriebene Verstelleinrichtungen erfolgen. Das Umlagern und das Verstellen des Fördermittels kann so kräfteschonend oder sogar völlig ohne körperlichen Einsatz für das Pflegepersonal realisiert werden. Gleichzeitig bleibt der Patient immer im Liegebereich des Förderbandelementes und damit auch mittig auf einer Liegefläche einer gegebenenfalls zugehörigen Pflegebettanordnung.
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Krankenhausbetten und insbesondere Pflegebetten sind jedoch in der Regel mit einem verstellbaren Kopf- oder Rückenteil und/oder einem verstellbaren Fuß- oder einem verstellbaren Beinbereich ausgestattet. Solche Verstellelemente sind mit den bekannten oben dargestellten Förderbandelementen gar nicht oder nur sehr eingeschränkt nutzbar.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Umlagervorrichtung zur Verfügung zu stellen, bei der diese Nachteile wenigstens teilweise ausgeräumt sind.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Nach einem ersten Aspekt betrifft die vorliegende Offenbarung eine Umlagervorrichtung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass das Förderbandelement mit einer ersten und einer zweiten Trennstelle versehen ist, die in einem Abstand zueinander parallel zur Körperlängsachse des Patienten angeordnet sind. Damit ist es möglich in der Liegestellung die Trennstellen wenigstens teilweise soweit zu öffnen, dass eine Verstellbarkeit, d.h. eine Neigung der Liegefläche oder eines Liegeflächenbereichs im Bereich der geöffneten Trenstellen möglich ist (z.B. Verstellen einer Kopf- und/oder einer Fußstütze).
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In optionalen Ausführungen ist es auch möglich, wenigstens eine der Trennstellen so auszubilden, dass das Förderbandelement entlang der Trennstelle komplett teilbar ist. Damit ist es möglich, das Förderbandelement in einfacher Weise aus dem Fördermittel zu entnehmen oder von diesem zu trennen und gegen ein anderes auszutauschen.
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Die Trennstellen können dabei so ausgebildet sein, dass sie sowohl von der Kopfseite als auch von der Fußseite her des Patienten zu öffnen bzw. in entgegengesetzter Richtung zu verschließen sind. Damit ist es möglich, wahlweise den Kopfbereich als auch einen Fuß- bzw. Beinbereich des Liegebereichs zu verstellen.
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Weitere Aspekte und Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der beigefügten Zeichnung und der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Ausführungsformen werden nun beispielhaft und unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Darin zeigt:
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1 eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Umlagervorrichtung in ihrer Umlagerstellung;
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2 die in 1 dargestellte Umlagervorrichtung in einer Stirnansicht entlang einer Körperlängsachse;
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2A eine erfindungsgemäßen Umlagervorrichtung mit alternativer Aufnahmevorrichtung;
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3 die in 1 und 2 dargestellte Umlagervorrichtung in ihrer Liegestellung;
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4 Einzelheit A aus 1;
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5 eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Umlagervorrichtung, bei welcher das Förderbandelement als umlaufender Gurt (Endlosschlaufe) ausgebildet ist;
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6 eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Umlagervorrichtung, bei welcher das Förderbandelement als auf- und abwickelbares Band ausgebildet ist;
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6A ein Detail aus 6, welche die Funktionsweise einer Fixierleiste illustriert;
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6B–C eine Ausführung der in 6 dargestellten Umlagervorrichtung im Zusammenhang mit einer Oberkörperstütze;
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7A–C eine schematische Stirnansicht der Umlagervorrichtung, in der unterschiedliche Zwischenstufen eines Umlagerablaufes dargestellt sind;
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8A–D Darstellungen unterschiedlicher Anwendungs-/Einsatzfelder der erfindungsgemäßen Umlagervorrichtung bei der Behandlung von Patienten.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Vor einer detaillierten Beschreibung einer Ausführungsform unter Bezugnahme auf die Figuren folgen zunächst allgemeine Erläuterungen zu den Ausführungsformen.
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Es gibt Ausführungsformen, bei welchen das Förderbandelement als umlaufender Gurt ausgebildet ist und das Fördermittel eine erste und zweite Antriebsrolle umfasst, um die jeweils ein Ende des Förderbandelementes geführt sind, und der Liegebereich zwischen der ersten und zweiten Antriebsrolle angeordnet ist. Bei so einer Ausführungsform ist das Förderbandelement als Endlosschlaufe zwischen den Antriebsrollen angeordnet, so dass beim Drehen der Antriebsrollen ein oberer Bereich (Lasttrum) der Förderbandschlaufe mit dem darauf liegenden Körper in eine Richtung gefördert wird und ein unterer Bereich der Schlaufe (Leertrum) darunter in die entgegengesetzte Richtung läuft. Das Förderbandelement (die Schlaufe) kann bei dieser Anordnung beliebig lange ohne Unterbrechung und ohne Richtungswechsel angetrieben werden. Durch die Positionierung der üblicherweise parallel zueinander verlaufenden Antriebsrollen wird das Förderbandelement aus der ebenen Liegestellung in die Umlagerstellung gebracht. Dient das Förderbandelement gleichzeitig als Bettlaken, so kann dieses aus einem umlaufenden Textilschlauch (ggf. nahtlos) mit entsprechenden Eigenschaften hergestellt werden (Festigkeit, Elastizität, hygienische Eigenschaften, waschbar etc.).
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In einer anderen Ausführung ist das Förderbandelement als auf- und abwickelbares Band ausgebildet, und das Fördermittel umfasst eine erste und zweite jeweils mit einem Antrieb versehene Aufnahmerolle, deren jede mit einem Ende des Bandes gekoppelt ist und auf die bzw. von denen das Band wechselseitig auf- und abwickelbar ist. Der Liegebereich ist zwischen der ersten und zweiten Aufnahmerolle angeordnet. Diese Anordnung funktioniert prinzipiell in gleicher Weise wie die oben beschriebene. Mit dem einzigen Unterschied, dass keine Endlosbandschlaufe bewegt wird, sondern eine einzelne Förderbandlage zwischen zwei Aufnahmerollen hin und her bewegbar ist. Bei der Bewegung in eine Richtung wird das Band von der einen Aufnahmerolle abgewickelt und auf die andere Aufnahmerolle aufgewickelt bzw. umgekehrt.
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Ein Wechsel des Förderbandelements (Bettlakens) ist hier möglich, ohne dass der Patient dazu die Umlagervorrichtung verlassen muss. Das zu wechselnde Förderbandelement wird dazu vollständig von der einen Aufnahmerolle abgewickelt und von der Rolle gelöst. Die leere Rolle wird entnommen und gegen eine neue Rolle mit einem ungebrauchten Förderbandelement (Laken) ausgetauscht. Das Ende des gebrauchten Förderbandelements wird mit dem Ende des ungebrauchten Förderbandelements verbunden. In der Umlagerstellung wird dann das ungebrauchte Förderbandelement abgewickelt und unter den Körper des Patienten gebracht, vom gebrauchten gelöst, mit der anderen Rolle verbunden und dann weiter verwendet. Dazu kann entweder das gebrauchte Förderbandelement mit seiner Rolle entnommen und gegen eine leer Rolle ausgetauscht werden, welche dann das ungebrauchte, „frische“ Förderbandelement aufnimmt, oder in geeigneter Weise von der Rolle abgenommen (abgewickelt oder abgeschoben) werden.
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In einer anderen Ausführung umfasst das Fördermittel verstellbare Aufnahmevorrichtungen, die jeweils ein Ende der Rollen aufnehmen, über welche die Rollen zwischen einer Ruhestellung, in welcher der Liegebereich seine Lagerstellung einnimmt, und einer Betriebsstellung, in welcher der Liegebereich seine Umlagerstellung einnimmt, verstellbar sind. Damit sind im Prinzip vier verstellbare Aufnahmevorrichtungen realisierbar, über die die Rollen in unterschiedliche Stellungen gebracht werden können. So ist es möglich, die Rollen symmetrisch und parallel und im Wesentlichen waagerecht zu verstellen (typischerweise in der Liegestellung oder in der Umlagerstellung). Es ist aber auch möglich, die Rollen mit Gefälle anzuordnen, so dass die Lage des Förderbandes auf den Rollen in Richtung der Längsachsen veränderbar ist.
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Dabei gibt es Ausführungen, bei denen die Aufnahmevorrichtungen als verstellbare Schwenkarme ausgebildet sind. Solche Schwenkarme können gerade, abgewinkelt oder verkröpft und ggf. auch längenverstellbar ausgebildet sein, beispielsweise um an die Gegebenheiten einer mit der Umlagervorrichtung gekoppelten Pflegebetteinrichtung anpassbar zu sein.
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Es gibt auch Ausführungen bei denen die Aufnahmevorrichtungen als Hubvorrichtungen, insbesondere längenverstellbare Teleskopschienen, ausgebildet sind und so beim Verstellen nur wenig zusätzlichen Platzbedarf erfordern.
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Zur Verstellung der Aufnahmevorrichtung sind Stellelemente vorgesehen, welche die Schwenkarme bzw. Hubvorrichtungen zwischen der Ruhe- und Lagerstellung verstellen. Solche Stellelemente können entweder Dreh-, Hebel- oder aber auch Linearantriebe sein, die beispielsweise Servomotoren, Hydraulikzylinder, Zahnstangen bzw. Spindelantriebe umfassen und oder als solche ausgebildet sind.
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Mit Hilfe stufenlos verstellbarer Antriebe können die Schwenkarme (bei günstigen Hebelverhältnissen) erstens kräftearm bzw. mit niedriger Stellenergie verstellt werden. Darüber hinaus ist es auch möglich, die Aufnahmevorrichtungen in beliebige Zwischenstellungen zwischen der Ruhestellung und der Betriebsstellung einzustellen, was die Einsatzmöglichkeiten der Umlagervorrichtungen für andere Anwendungsbereiche erhöht (zum Beispiel beim Verlagern eines Patienten in bzw. aus der Umlagervorrichtung.
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In einer anderen Ausführung ist eine Antriebssteuerung vorgesehen, welche derart ausgebildet ist, dass sie mittels einer Benutzerschnittstelle ansteuerbar ist, so dass die Antriebssteuerung wenigstens eine voreingestellte Betriebsstellung und/oder einen voreingestellten Betriebsmodus der Umlagervorrichtung aktiviert. So eine Antriebssteuerung erleichtert das Verstellen der Umlagervorrichtung. So können beispielsweise voreingestellte Betriebsmodi angesteuert oder abgerufen werden, über die dann beispielsweise der Patient um einen bestimmten Drehwinkel umgelagert wird. Es können auch Bewegungsprogramme vorgesehen werden, die beispielsweise zur Aktivierung der Durchblutung dienen können und einen gewissen Massageeffekt haben. Die Bedienung kann über eine einfache Benutzerschnittstelle erfolgen, beispielsweise über eine mit der Umlagervorrichtung gekoppelte Bedieneinheit. Es ist aber auch möglich, die Antriebssteuerung über eine kabellose Benutzerschnittstelle anzusteuern, zum Beispiel über eine Fernbedienung oder eine Computer- bzw. Smartphone-Applikation.
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Bei einer Ausführung, bei welcher jeweils ein Rollenende der ersten und zweiten Förderrolle lösbar in einer Aufnahme angeordnet sind, kann der umlaufende Gurt einfach über die gelösten Enden von den Antriebsrollen abgezogen bzw. auf diese aufgeschoben werden, ohne dass aufwändige Montagetätigkeiten erforderlich wären.
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In einer anderen Ausführung, bei der ein Band vorgesehen ist, welches zwischen den beiden Aufnahmerollen hin und her gewickelt werden kann, kann die Kopplung in einfacher und sehr stabiler Weise über eine Profilnut erfolgen, in welche das Band zusammen mit einem Fixierelement (z.B. eine in eine Saum einschiebbare Fixierleiste oder ein am Band fixierbares Formschlusselement formschlüssig entnehmbar mit der Aufnahmerolle koppelbar ist.
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Ein solche Fixierleiste bzw. Formschlusselement kann beispielsweise als Leistenanordnung ausgebildet sein oder eine solche aufweisen, in der die Bandenden kraft- und/oder formschlüssig entnehmbar fixiert werden.
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Schließlich gibt es Ausführungsbeispiele, bei denen Pflegebettanordnungen mit einer erfindungsgemäßen Umlagervorrichtung wie oben dargestellt versehen sind. Dies kann durch einen Festanbau an der bzw. durch Integration in die Pflegebettanordnung erfolgen.
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Es ist aber auch möglich, dass die Umlagervorrichtung über ein eigenes, gegebenenfalls verfahrbares, Gestell mit einer Pflegebettanordnung gekoppelt werden kann. So eine Anordnung kann dann sinnvoll sein, wenn die Umlagervorrichtung beispielsweise für Behandlungen in Verbindung mit unterschiedlichen Liegeflächen an wechselnden Orten genutzt werden soll.
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Zurückkommend zu 1, veranschaulicht diese eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Umlagervorrichtung 1, die hier in Verbindung mit einer Pflegebettanordnung 2 dargestellt ist.
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Die schematische Darstellung zeigt die Pflegebettanordnung 2 mit einem Gestell 3, das eine Liegefläche mit einer Matratze 4 und einer Matratzenaufnahme 5 umfasst.
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Die eigentliche Umlagervorrichtung 1 ist über zwei am Gestell 3 bzw. der Matratzenaufnahme 5 fixierte Achsstücke 6 mit der Pflegebettanordnung 2 gekoppelt. An jedem Achsstück 6 sind zwei als Aufnahmevorrichtung dienende Schwenkarme 7 angeordnet, die an ihrem einen Ende 8 schwenkbar an den Achsstücken 6 angelenkt sind und an ihrem anderen Ende 9 jeweils die Enden einer Aufnahme-/bzw. Antriebsrolle 10 aufnehmen, die sich jeweils zwischen den Enden 9 der Schwenkarme 7 erstrecken und dort über eine Aufnahme 11 drehbar gelagert sind.
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Die Aufnahme 11 umfasst einen Lagerzapfen 12, auf dem die Rolle 10 drehbar gelagert ist. An ihrem Ende ist die Rolle mit einer Verzahnung 13 versehen, in die ein mit einem Motor 14 angetriebenes Ritzel 15 eingreift. Über den Motor 14 kann die Rolle 10 beispielsweise elektrisch angetrieben in Drehungen um ihre Längsachse 16 versetzt werden (vgl. 1 und 4). Ein balliger Aufnahmekopf 12a des Lagerzapfens 12 und entsprechendes Spiel in der Verzahnung 13 ermöglicht auch eine winkelige (schräge) Anordnung der Rolle 10 zur Drehachse 12b des Lagerzapfens 12 (gestrichelte Darstellung).
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Die Schwenkarme 7 sind über als Hydraulikzylinder 17 ausgebildete Stellelemente um die Achsstücke 6 in unterschiedliche Schwenkstellungen zu verstellen. Die Verstellung erfolgt um eine durch die Achsstücke 6 verlaufende Schwenkachse 18, die parallel zu einer Körperlängsachse eines Patienten 21 verläuft.
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Zwischen den Rollen 10 verläuft ein sich über die gesamte Länge der Matratze 4 erstreckendes Förderbandelement 19 mit einem Liegebereich 20 zur Aufnahme des Patienten 21.
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2 zeigt die Schwenkarme 7 in einer Betriebsstellung, in der das Förderbandelement 19 mit seinem Liegebereich 20 eine Umlagerstellung einnimmt, in der das von der Matratze 5 angehobene Förderbandelement 19 den Patienten 21 in einer trogartigen Schlaufe trägt und teilwiese umgibt.
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2A zeigt in einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung anstelle der als Schwenkarme 7 ausgebildeten Aufnahmevorrichtungen teleskopierbare Hubvorrichtungen 7a (ebenfalls in einer der Umlagerstellung entsprechenden Betriebsstellung), die hier längenverstellbare Teleskopschienen umfassen, die über als Hydraulikzylinder 17 ausgebildete Stellelemente höhenverstellbar sind und so beim Verstellen seitlich keinen zusätzlichen Platzbedarf erfordern.
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3 zeigt die Hydraulikzylinder 17 in eingefahrener Stellung, in der die Schwenkarme 7 eine Ruhestellung einnehmen, in welcher der Liegebereich 20 des Förderbandelementes 19 eine ebene, auf der Matratze 4 aufliegende Liegestellung einnimmt, in der der Patient 21 auf der Matratze 4 liegt und das Förderbandelement 19 als Bettlakenelement zwischen der Matratze 4 und dem Patienten 21 angeordnet ist.
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5 zeigt ein schlaufenförmiges Förderbandelement 19a in einer Stirnansicht entlang der Längsachsen 16 der Antriebsrollen 10a bzw. der Schwenkachse 18. Werden nun die Antriebsrollen 10a in Pfeilrichtung R angetrieben, bewegt sich die obere Lage 191 des Förderbandelements 19a (der Bandschlaufe) in Pfeilrichtung O und die untere Lage 192 in eine gegenläufige Richtung U. Dabei wird der Patient 21 um seine Körperlängsachse in Pfeilrichtung P verdreht. Er wird so aus seiner Rückenlage hier in eine leichte Seitenlage gefördert.
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Bei weiterer Drehung der Antriebsrollen 10a in Pfeilrichtung R würde der Patient weitergedreht, zum Beispiel weiter in eine Bauchlage oder in eine andere Seitenlage oder schließlich auch wieder zurück in die Rückenlage. Bei einer Drehung in eine andere Richtung würde die Drehung in Gegenrichtung des Pfeiles P erfolgen.
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6 zeigt eine Darstellung, bei welcher das Förderbandelement 19b als auf- und abwickelbares Band ausgebildet ist und jeweils an seinem Ende mit einer Aufnahmerolle 10b verbunden ist. Die Verbindung erfolgt hier über eine Koppelleiste 22, mit der das Förderbandelement 19b beispielsweise über einen Saum in einer entsprechenden Profilnut 23 in der Aufnahmerolle 10b fixierbar ist.
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6A zeigt eine Ausführung der Koppelleiste 22 im Querschnitt. Sie umfasst zwei Klemmstücke 22a, 22b zwischen denen das Föderbandelement 19b eingeklemmt wird. Zusätzliche optionale Rast- und Halteköpfe 22c an einem Klemmstück 22a durchsetzen gegebenenfalls entsprechende Tragöffnungen oder -ösen im Förderbandelement 19b und fixieren diese so zusätzlich oder alternativ formschlüssig an der Koppelleiste 22. Ein Schnappmechanismus am Rast- und Haltekopf 22c durchsetzt eine Gegenöffnung 22d im Klemmstück 22b und verriegelt so die Klemmstücke 22a und 22b miteinander und baut gleichzeitig eine Klemmkraft auf welche das Förderbandelement 19b fixiert.
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Werden nun die Aufnahmerollen 10b in Pfeilrichtung R gedreht, so wird das Förderbandelement 19b von der einen Aufnahmerolle 10b (rechts dargestellt) abgewickelt und auf die andere Aufnahmerolle 10b (links dargestellt) aufgewickelt. Dabei bewegt sich das Förderbandelement 19b in Pfeilrichtung O und der Körper eines Patienten 21, der sich auf dem Förderbandelement 19b befindet, wird in Pfeilrichtung P gedreht. Der Förderweg ist bei dieser Ausführung durch die Gesamtlänge des Förderbandelementes 19b beschränkt.
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Ein als Schaltmechanismus 24 ausgebildeter Detektor erfasst jeweils an den beiden Aufnahmerollen 10b einen Zustand (Endstellung), bei dem das Förderbandelement 19b vollständig von der jeweiligen Aufnahmerolle 10b abgewickelt ist und dient als Endschalter.
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6B und C zeigen eine Ausführung, bei der im Oberkörperbereich des Förderbandelements 19a, 19b verschließbare (z.B. über einen Reißverschluss, Klettverschluss) parallel verlaufende erste und zweite Trennstellen 19c vorgesehen sind, sodass eine Oberkörperstütze 4a der Matratze 4 bzw. der Pflegebettanordnung 2 verstellbar bleibt.
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In alternativen Ausführungen kann eine (oder auf mehrere) Trennstelle 19d auch durchgehend ausgeführt werden. Sie ermöglicht damit ein komplettes Auftrennen des Förderbandelementes 19a, 19b, so dass dieses von den Aufnahmerollen getrennt bzw. abgenommen werden kann. Dabei ist es auch möglich, dass die Trennstelle 19d nur bis etwa zur Hüfte eines Patienten verstellt werden kann, so dass lediglich eine Beinstütze 4b verstellbar ausgeführt werden kann.
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Um bei aufgetrenntem Förderbandelement 19a, 19b und bei verstellter Oberkörperstütze 4a bzw. Beinstütze 4b ein Verrutschen des Bereiches des Förderbandelements 19a, 19b, auf dem der Patient liegt, zu verhindern, können über Fixierelemente 19e die entsprechenden Förderbandbereiche am Kopfende bzw. am Fußende des Liegebereichs fixiert werden. Dies kann bspw. über Knöpfe, Druckknöpfe, Klettbandelement oder Reißverschlusselemente erfolgen.
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Es ist auch möglich die beim Auftrennen der Trennstellen 19c oder 19e entstehenden Laschen (auf denen der Patient liegt) mit ihren Seitenrändern (die ein Element dieser Trennstellen 19c, 19d bilden) an entsprechenden Gegenelementen an der Liegefläche zu verbinden, um so die Lasche zu fixieren.
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Durchgehende Trennstellen 19d können auch alternativ zu der in Verbindung mit der 6 und der 6a beschriebenen Koppeleinrichtung eingesetzt werden und alternativ auch zum Auftrennen eines schlaufenförmigen Förderbandelements 19a.
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Es gibt auch Ausführungen, bei denen bei auf- und abwickelbaren Förderbandelementen 19b nur im Bereich der Enden eine durchgehende Trennstelle 19d vorgesehen ist, während je nach Länge des Förderbandelementes mehrere Paare von Trennstellen 19c im Oberkörperstützenbereich 4a einer Matratze 4 bzw. entsprechend im Fußstützenbereich 4b der Matratze 4 vorgesehen sind.
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Ein schlaufenförmiges Förderbandelement 19a ist dann typischerweise mit einer durchlaufenden Trennstelle 19d versehen und mit zwei Paar Trennstellenpaaren 19c und zwar gegenüberliegend auf der Ober- und Unterseite der Förderbandschlaufe 19a.
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7A–C zeigen die unterschiedlichen Stellungen der Umlagervorrichtung 1 mit seinem Förderbandelement 19 (hier als Bandschlaufe dargestellt) und den Fördermitteln, hier angedeutet durch die Antriebs- und Aufnahmerollen 10 unter Weglassung der als Aufnahmevorrichtung dienenden Schwenkarme 7.
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In 7A befindet sich der Liegebereich 20 in einer ebenen Liegestellung auf der Matratze 4 und die Antriebsrollen 10a befinden sich in ihrer Ruhestellung neben der seitlich der Matratze 4, so dass die Pflegebettanordnung 2 und der Patient 21 ungehindert von allen Seiten zugänglich ist.
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7B zeigt den Liegebereich 20 in seiner durchhängenden Umlagerstellung, in welcher die Antriebsrollen 10a ihre in Richtung der Pfeile S (Siehe 7A) verschwenkte Betriebsstellung einnehmen, und zwar derart, dass der Patient 21 im trogartig durchhängend ausgebildeten Förderbandelement 19 von der Matratze 4 abgehoben im Förderbandelement 19 hängt. In dieser Stellung kann durch Drehen der Aufnahme der Antriebsrollen 10a der Patientenkörper um seine Körperlängsachse verlagert werden (siehe oben).
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Nach erfolgter Umlagerung werden die Antriebsrollen 10a wieder in die Ruhestellung gebracht, der Patient liegt auf der Matratze 4 und der Liegebereich 20 nimmt seine ebene Ausgangs-(Liege-)Stellung ein (vgl. 7A).
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8A zeigt eine Anordnung (Schwenkstellung) der Antriebsrollen 10, die dazu genutzt werden kann, einen Patienten entweder aus der Umlagervorrichtung 1 bzw. aus der Pflegebettanordnung 2 zum Beispiel auf eine Transporttrage 25 verlagern. Dabei wird nur eine der Antriebsrollen 10 in die Betriebsstellung gebracht, während sich die andere Antriebsrolle 10 weiterhin in ihrer Ruhestellung befindet. Werden nun die Antriebsrollen 10 in die Richtung R gedreht, so wird der Patient 21 auf der oberen Lage 191 des Förderbandelementes 19a in Richtung (in der Darstellung linke) Bettkante gefördert und kann von dort auf eine Transporttrage 25 übernommen werden, die beispielsweise mit einer ähnlichen Umlagervorrichtung versehen ist. In umgekehrter Weise kann ein Patient auch von einer solchen Transporttrage 25 in die Umlagervorrichtung 1 bzw. die Pflegebettanordnung 2 gebracht werden.
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8B zeigt die Nutzung der Umlagervorrichtung 1 zum Einlegen einer Unterlage 26 (beispielsweise eines Inkontinenztuches) zwischen Patient 21 und Förderbandelement 19a. Dabei befinden sich die Antriebsrollen 10 in ihrer Betriebsstellung und der Patient in einer leichten Seitenlage. In dieser Seitenlage kann die Unterlage 26 mit einer Kante zwischen dem Patient 21 und der Oberseite 191 des Förderbandelementes 19a angelegt werden und die Antriebsrollen 10b werden gegen die dargestellte Pfeilrichtung R angetrieben. Dabei dreht sich der Patient 21 zurück in seine Rückenlage und die Unterlage wird in gewünschter Weise zwischen den Patient 21 und die Oberseite 191 des Förderbandelementes 19a eingezogen.
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8C zeigt eine schematische Darstellung von weiteren Nutzungen der Umlagervorrichtung 1. Beispielsweise kann ein Patient 21 zur Strahlenbehandlung des ganzen Körpers in der Umlagervorrichtung stetig und langsam umgedreht werden, so dass die gesamte Körperfläche gleichmäßig bestrahlt werden kann. In gleicher Weise ist es auch möglich, den Patienten beispielsweise zu duschen. In diesem Fall kann beispielsweise das Förderbandelement 19 perforiert oder wasserdurchlässig ausgebildet sein. Es ist auch möglich, die Oberseite (Patientenseite) des Förderbandelementes 19 mit Noppen oder Polstern oder ähnlichen Erhebungen 27 zu versehen, um so beim Umlagern des Patienten 21 einen Massageeffekt zu erzielen.
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8D zeigt eine weitere mögliche Nutzung der Umlagervorrichtung, bei denen die Aufnahmerollen
10a aus ihrer Ruhelage in eine Sicherungslage (eine Zwischenlage) verstellt sind, bei der zwar der Liegebereich
20 eben auf der Matratze
4 aufliegt, aber ein Teil des Förderbandelementes über die Liegefläche angehoben ist, so dass der Patient gegen seitliches Herausrollen aus der Pflegebettanordnung
2 gesichert ist. Weitere Variationen der Erfindung ergeben sich für den Fachmann im Rahmen der Ansprüche. BEZUGSZEICHENLISTE
1 | Umlagervorrichtung | 22c | Rast- und Haltekopf |
2 | Pflegebettanordnung | 22d | Gegenöffnung |
3 | Gestell | 23 | Profilnut |
4 | Matratze | 24 | Schaltmechanismus |
4a | Oberkörperstütze | 25 | Transporttrage |
4b | Beinstütze | 26 | Unterlage |
5 | Matratzenaufnahme | 27 | Erhebungen |
6 | Achsstück | | |
7 | Schwenkarm (Aufnahmevorrichtung) | | |
7a | Hubvorrichtung | | |
8 | Ende | | |
9 | Ende | | |
10a, b | Antriebs-/Aufnahmerolle (Fördermittel) | | |
11 | Aufnahme | | |
12 | Lagerzapfen | | |
12a | Aufnahmekopf | | |
12b | Drehachse | | |
13 | Verzahnung | | |
14 | Motor | | |
15 | Ritzel | | |
16 | Längsachse (Drehachse) | | |
17 | Hydraulikzylinder (Stellelement) | | |
18 | Längsachse (Schwenkachse) | | |
19a, b | Förderbandelement (Schlaufe, Band) | | |
19c | Trennstelle (paar) | | |
19d | Trennstelle (durchlaufend) | | |
19e | Fixierelement/Fixierbereich | | |
20 | Liegebereich | | |
21 | Patient | | |
22 | Koppelleiste | | |
22a, b | Klemmstück | | |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4323677 A1 [0012]
- US 5018225 A [0012]
- GB 2130482 A [0012]
- DE 3590309 C2 [0012]