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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeuggetriebe mit einem Verdrängungskörper und eine Schmiermittelleitschale in einem Fahrzeuggetriebe mit einem derartigen Verdrängungskörper.
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In Getriebegehäusen von Fahrzeuggetrieben wird neben den erforderlichen Einrichtungen für die Durchführung von Schaltvorgängen und neben den an der Drehmomentübertragung zwischen einer Antriebsseite und einer Abtriebsseite beteiligten Zahnradkombinationen einzelner Übersetzungsstufen auch eine gewisse Menge eines Schmiermittels bevorratet, die sowohl die Zahnradkombinationen als auch die Einrichtungen zum Durchführen der Schaltvorgänge kühlt und schmiert. Als Schmiermittel kommt in den überwiegenden Fällen Öl oder ein mit Zusatzstoffen versehenes Öl zum Einsatz.
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In dem Getriebegehäuse bildet sich das Schmiermittel bei einer Fahrt des mit dem Fahrzeuggetriebe versehenen Fahrzeugs auf einer waagerechten Fahrbahn im Wesentlichen gleichmäßig aus und die von dem Schmiermittel gebildete Oberfläche nimmt ein gleichverteiltes Niveau ein. In diesem Fahrzustand werden alle Zahnradkombinationen ausreichend mit Schmiermittel versorgt und durch das Eintauchen von zumindest Teilbereichen von Zahnrädern in das Schmiermittel findet ein Pantschen der rotierenden Zahnräder in dem Schmiermittel statt. Durch dieses Pantschen werden Verluste in dem Fahrzeuggetriebe erzeugt, die durch entsprechende Maßnahmen verringert oder beseitigt werden können.
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In einem von der Fahrt in der Ebene verschiedenen Fahrzustand erfolgt bei einer Bergfahrt des Fahrzeugs eine Ansammlung des Schmiermittels in dem Getriebegehäuse in einem bestimmten Bereich, während ein anderer Bereich des Getriebegehäuses nicht mehr von Schmiermittel versorgt wird. So kann sich beispielsweise das Schmiermittel in einem in Fahrtrichtung hinteren Teil des Getriebes sammeln, an dem sich üblicherweise die Abtriebsseite des Getriebes befindet, während an der Antriebsseite zumindest Teile der Zahnradkombinationen nach Erreichen eines bestimmten Steigungswinkels, den das Fahrzeug befährt, nicht mehr ausreichend mit Schmiermittel versorgt werden. Die Folgen einer nicht ausreichenden Schmiermittelversorgung sind eine Überhitzung der beteiligten Bauteile, verbunden mit einer nachfolgenden dauerhaften Beschädigung und einem vorzeitigen Ausfall von insbesondere Verzahnungen und Lagern.
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Eine weitere Problematik bei einem zu geringen Stand an Schmiermittel im Fahrzeuggetriebe kann entstehen, wenn die Ansaugöffnung einer Schmiermittelpumpe kurzzeitig, beispielsweise während eines ungünstigen Fahrzustandes, aus dem Schmiermittel herausragt und Luft ansaugt. Hierdurch können Schäden am Pumpsystem auftreten.
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Neben der Bergfahrt stellt eine starke positive oder negative Beschleunigung des Fahrzeugs einen Fahrzustand dar, der eine Verlagerung der Schmiermittelmenge im Getriebegehäuse hervorrufen kann. Bei einer starken Fahrzeugbeschleunigung bäumt sich das Fahrzeug und damit auch das Getriebe in Fahrtrichtung auf, während das Fahrzeug sich am gegenüberliegenden Ende zur Fahrbahn hin neigt. Dadurch sammelt sich das Schmiermittel vermehrt im der Fahrtrichtung entgegen gelegenen, hinteren Teil des Getriebegehäuses. Bauteile im vorderen Bereich des Getriebes treten damit aus dem Schmiermittel heraus und werden gegebenenfalls nicht ausreichend versorgt. Bei einer starken Verzögerung, also einer starken negativen Beschleunigung, sammelt sich in umgekehrter Form das Schmiermittel vermehrt im in Fahrtrichtung gesehen vorderen Teil des Getriebegehäuses.
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Ein dritter Fahrzustand, der eine Verlagerung des Schmiermittels im Getriebegehäuse darstellen kann, ist eine Kurvenfahrt. Insbesondere wenn ein Kurvenradius mit einer hohen Geschwindigkeit durchfahren wird und diese Fahrweise möglicherweise länger anhält, wird sich das Schmiermittel zur Wandung des Getriebegehäuses bewegen, die dem äußeren Kurvenrand zugewandt ist. Auch hier können Teile des Radsatzes oder die Ansaugöffnung der Schmiermittelpumpe aus dem Schmiermittel austreten und unterversorgt werden.
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Aus der
EP 1 389 697 B1 ist ein Verdrängungskörper in einem Getriebegehäuse bekannt geworden, der in das Schmiermittel eintaucht und den Füllstand des Schmiermittels in dem Getriebegehäuse erhöht.
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Aus der
DE 10 2015 215 788 A1 ist eine Schmiermittelleitschale bekannt geworden, die in einem Getriebegehäuse angeordnet ist.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine optimierte Schmierung des Getriebes bei geringen Verlusten zu erreichen. Die Aufgabe wird gelöst durch ein Getriebe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Schmiermittelleitschale in einem derartigen Getriebe.
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Ein Getriebe eines Fahrzeugs weist ein Getriebegehäuse auf, in dem eine vorgegebene Schmiermittelmenge eingefüllt ist, mit der die Erfordernisse der Schmierung und der Kühlung der sich im Getriebegehäuse befindlichen Bauteile erreicht werden. Zusätzlich ist in dem Getriebegehäuse ein Verdrängungskörper vorgesehen, der geeignet ist, den vom vorhandenen Schmiermittel eingenommenen Raum in dem Getriebegehäuse zu vergrößern. Dadurch, dass der Verdrängungskörper in dem Schmiermittel einen bestimmten Raum einnimmt, muss dieser Raum nicht vom Schmiermittel selbst eingenommen werden, wodurch das sich ansonsten in diesem Raum befindliche Schmiermittel dazu beiträgt, dass das Niveau des Schmiermittels in dem Getriebegehäuse ansteigt. Durch den Anstieg des Schmiermittelniveaus gelangen Bauteile, die ansonsten nur mangelhaft versorgt werden könnten, wieder in Kontakt mit dem Schmiermittel, wodurch eine Beschädigung oder ein frühzeitiger Ausfall durch Überhitzung oder Schmiermittelmangel beispielsweise an den Verzahnungen vermieden wird oder ein Trockenlauf einer Schmiermittelpumpe nicht auftritt.
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Erfindungsgemäß erfolgt ein Eintauchen des Verdrängungskörpers in die Schmiermittelmenge abhängig vom Fahrzustand des Fahrzeugs. Das bedeutet, dass in einem ersten Fahrzustand der Verdrängungskörper nicht in das Schmiermittel eintaucht und dadurch das Niveau der Oberfläche des Schmiermittels nur eine erste Höhe im Getriebegehäuse erreicht. Dies ist beispielsweise bei einer Fahrt des Fahrzeugs in einer Ebene der Fall. In diesem Fahrzustand nimmt das Fahrzeuggetriebe eine im Wesentlichen waagerechte Form ein und das Niveau der Oberfläche des Schmiermittels gleicht sich im Wesentlichen waagerecht aus. Alle beteiligten Bauteile erreicht eine ausreichende Menge an Schmiermittel und der Ansaugeinlass einer Schmiermittelpumpe liegt vollflächig im Schmiermittel. Dadurch kann mit einem geringeren Niveau der Oberfläche des Schmiermittels gefahren werden, so dass durch ein geringeres Eintauchen von rotierenden Bauteilen in das Schmiermittel weniger Verluste durch Pantschen insbesondere der Verzahnungen im Schmiermittel entstehen.
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Erst bei Verlassen dieses ersten Fahrzustandes und nach Übergang in einen zum ersten Fahrzustand verschiedenen, zweiten Fahrzustand taucht der Verdrängungskörper in das Schmiermittel ein. Durch das Eintauchen nimmt das Niveau der Oberfläche des Schmiermittels zumindest in Teilen des Getriebegehäuses eine zweite Höhe ein, die einen größeren Wert als die erste Höhe darstellt. Das Niveau der Oberfläche des Schmiermittels in dem Getriebegehäuse steigt also in dem zweiten Fahrzustand zumindest in Teilen des Getriebegehäuses an. Ein solcher zweiter Fahrzustand kann ein eingangs beschriebener Zustand einer Bergfahrt sein oder eine starke positive oder negative Beschleunigung. Bei einer Bergfahrt kann sowohl eine Fahrt einen Berg hinauf als auch eine Fahrt einen Berg hinunter betrachtet werden. Bei der Bergfahrt wird sich das Niveau der Oberfläche des Schmiermittels auf Dauer wieder im Wesentlichen im gesamten Getriebegehäuse waagerecht ausgleichen. Bei einer Beschleunigung hingegen wird sich das Niveau der Oberfläche des Schmiermittels nicht waagerecht, sondern mit einer Neigung im Getriebegehäuse ausprägen und zwar nur in einem Teil des Getriebegehäuses. Bei einer positiven Beschleunigung, beispielsweise einem schnellen Losfahren des Fahrzeugs, wird dieser Bereich der in Fahrtrichtung hintere Bereich des Getriebegehäuses sein und bei einem starken Abbremsen wird dieser Bereich der in Fahrtrichtung vordere Bereich des Getriebegehäuses sein.
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Ein solcher zweiter Fahrzustand kann aber auch eine Kurvenfahrt darstellen, bei der wie beschrieben das Fahrzeug auf einem Kurvenradius bewegt wird. Bei einer solchen Kurvenfahrt wird das Schmiermittel in den Bereich des Getriebegehäuses gedrängt, der zum Äußeren des Kurvenradius hin liegt.
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Somit ist vorzugsweise ein Eintauchen des Verdrängungskörpers in die Schmiermittelmenge abhängig von der Neigung des Getriebes. Dabei wird diese Neigung bezogen auf eine Mittelachse des Getriebegehäuses. In einer vorteilhaften Ausgestaltung verläuft dabei die Mittelachse des Getriebegehäuses quer zur Fahrtrichtung. Dies entspricht den Fahrzuständen, bei denen entweder eine Bergfahrt oder eine starke positive oder negative Beschleunigung erfolgt.
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In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung verläuft die Mittelachse des Getriebegehäuses in Fahrtrichtung. Dies entspricht den Fahrzuständen, bei denen eine Kurvenfahrt erfolgt. Eine Anordnung des Verdrängungskörpers erfolgt dann in dem Bereich des Getriebegehäuses, in dem sich in den jeweiligen Fahrzuständen Schmiermittel befindet, so dass dann das Niveau der Oberfläche erhöht werden kann.
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Eine Ausgestaltungform der Erfindung sieht vor, dass der Verdrängungskörper an einer im Getriebegehäuse befestigten Schmiermittelleitschale angeordnet ist. Die Schmiermittelleitschale sorgt dafür, dass durch Eintauchen von rotierenden Bauteilen im Schmiermittel verursachte Verluste gering gehalten werden können. Derartige Schmiermittelleitschalen können als Bauteil, beispielsweise aus einem Kunststoff, in das Getriebegehäuse eingebracht und dort befestigt werden. Durch die Befestigung bewegt sich die Schmiermittelleitschale zusammen mit dem Getriebegehäuse entsprecht der Neigung des Getriebes.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich bei einem mehrteiligen Aufbau des Verdrängungskörpers. Durch einen mehrteiligen Verdrängungskörper kann eine verbesserte Anpassung und Gestaltung erfolgen, mit der eine Optimierung auf bestimmte Neigungswinkel des Fahrzeugs und damit auch des Getriebes erzielt werden kann.
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Bei einem solchen mehrteiligen Verdrängungskörper kann vorteilhafterweise ein erster Teil Teil einer inneren Oberfläche des Getriebegehäuses sein und ein zweiter Teil des Verdrängungskörpers Teil eines in das Getriebegehäuse einbringbaren separaten Bauteils. Ein solches separates Bauteil kann wiederum eine Schmiermittelleitschale sein. Im Getriebegehäuse wirken beide Teile zur Bildung eines gemeinsamen Verdrängungskörpers zusammen. Somit kann auch eine Anpassung an unterschiedliche Erfordernisse von Getrieben mit gleichem Getriebegehäuse erfolgen, indem der eine Teil des Verdrängungskörpers fest vom Getriebegehäuse vorgegeben ist, aber der zweite Teil durch das separat einzubringende Bauteil variiert werden kann. Besonders vorteilhaft ist eine weitere Ausgestaltung, bei der die Form des Verdrängungskörpers angepasst ist an unterschiedliche Fahrzustände. So kann eine unterschiedliche Neigung des Getriebes mit einer Formgebung des Verdrängungskörpers kompensiert werden, dessen Verdrängungsvolumen in einem gewissen Rahmen in dem Maße größer wird, wie die Steigung zunimmt. Bei zunehmender Steigung gelangt entsprechend der Steigung mehr Volumen des Verdrängungskörpers in das Schmiermittel und verdrängt mehr Schmiermittel, so dass das Niveau der Oberfläche entsprechend ansteigen kann.
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Dadurch, dass sich der Verdrängungskörper bei Fahrt in der Ebene oberhalb des Schmiermittelniveaus befindet, kann bei der überwiegenden Zahl der Fahrzustände mit einem niedrigen Schmiermittelniveau gefahren werden, so dass weniger Verluste durch Pantschen der Verzahnungen und anderer Bauteile im Schmiermittel entstehen. Trotzdem ist bei schwierigeren Fahrzuständen die Schmiermittelversorgung an allen Verzahnungen und Bauteilen gewährleistet. Würde, entgegen der Erfindung, das Problem der sich aus dem Schmiermittel heraushebenden Verzahnungen durch eine größere Schmiermittelmenge gelöst werden, so würden nicht nur Kosten durch die größere Menge an Schmiermittel, sondern auch höhere Verluste durch Pantschen entstehen und ein höherer Wärmeeintrag in das Getriebe erfolgen, was zu einer geringeren Lebensdauer führen könnte. Auch das Gewicht des Getriebes würde zunehmen. Probleme durch eine nicht mehr ins Schmiermittel eintauchende Ansaugöffnung einer Schmiermittelpumpe werden vermieden.
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Ein beschriebener Verdrängungskörper ermöglicht eine flexible Platzierung im Getriebe, insbesondere wenn er als Solobauteil vorgesehen ist. Durch eine Integration des Verdrängungskörpers in vorhandene Bauteile lässt sich die Anzahl der Getriebebauteile und deren Komplexität verringern. Erfolgt keine Integration in vorhandene Bauteile ergibt sich eine höhere Gestaltungsfreiheit für die Anordnung des Verdrängungskörpers. Im Vergleich zu einer im Getriebegehäuse angeordneten Stauwand ermöglicht die dargestellte Nutzung des Verdrängungskörpers eine Einsparung an Schmiermittel und eine Anhebung des Niveaus der Oberfläche des Schmiermittels bei gleichzeitig einfacher Gestaltung.
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Besonders vorteilhaft ist ein Verdrängungskörper an einer Schmiermittelleitschale befestigt, so dass eine separate Montage des Verdrängungskörpers im Getriebegehäuse entfallen kann. Ein derartiger Verdrängungskörper kann angepasst werden an die besondere Schmiermittelversorgung einzelner Bauteile, die sich durch die Verwendung einer solchen Schmiermittelleitschale ergibt. Vorteilhafterweise kann ein solcher Verdrängungskörper in die sonstige Struktur der Schmiermittelleitschale eingepasst werden und in Anlehnung an die Offenbarung der
DE 10 2015 215 788 A1 zumindest in Teilen seiner Oberfläche eine Struktur aufweisen, in der nach unten offene und sonst geschlossene Kammern zur Bildung von Gaspolstern vorgesehen sind.
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Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher beschrieben: Es zeigen:
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1 eine schematisierte Fahrzeugdarstellung
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2 eine Schmiermittelleitschale mit Verdrängungskörper
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3 eine Schmiermittelleitschale mit Verdrängungskörper in der Ebene
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4 eine Schmiermittelleitschale mit Verdrängungskörper bei Bergfahrt
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5 eine Schmiermittelleitschale ohne Verdrängungskörper bei Bergfahrt
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6 ein Vergleich der Schmiermittelniveaus bei Bergfahrt
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7 eine Schmiermittelleitschale mit Verdrängungskörper bei Beschleunigung
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8 eine Schmiermittelleitschale ohne Verdrängungskörper bei Beschleunigung
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9 ein Vergleich der Schmiermittelniveaus bei Beschleunigung
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Die 1 zeigt eine schematische Fahrzeugdarstellung eines Kraftfahrzeugs 2, das einen Antriebsmotor 4, ein Getriebe 6 und eine zwischen Antriebsmotor 4 und Getriebe 6 angeordnete Kupplung 8 aufweist. Das Getriebe 6 ist über eine Antriebswelle 10 und ein Differential 12 mit den beiden Hinterrädern 14 verbunden. Durch das Getriebe 6 verläuft eine Mittelachse 16, die sich in Fahrtrichtung 18 des Kraftfahrzeugs 2 erstreckt, sowie eine Mittelachse 20, die sich quer zur Fahrtrichtung 18 erstreckt.
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Die 2 zeigt eine Schmiermittelleitschale 22, von der ein in Richtung von in der Schmiermittelleitschale aufzunehmenden und hier nicht gezeigten rotierenden Bauteilen gerichteter Oberflächenbereich 24 und ein in Richtung des umgebenden und hier ebenfalls nicht gezeigten Getriebegehäuses gerichteter Oberflächenbereich 26 dargestellt ist. Der in Richtung der rotierenden Bauteile gerichtete Oberflächenbereich 24 ist in mehrere Abschnitte 28, 30, 32, 34, 36, 38, 40 aufgeteilt. Die Mulden in den Abschnitten 28 bis 40 weisen unterschiedliche Durchmesser auf und sind für die Aufnahme von rotierenden Bauteilen mit unterschiedlichen Durchmessern vorgesehen. So ist beispielsweise der Abschnitt 32 vorgesehen zu Aufnahme eines Zahnrades mit großem Durchmesser, während der Abschnitt 38 zur Aufnahme eines Zahnrades mit gegenüber dem Zahnrad in Abschnitt 32 kleinerem Durchmesser vorgesehen ist. Der Abschnitt 40 eignet sich zur Aufnahme von mehreren nebeneinander angeordneten Bauteilen, die einen ähnlichen Durchmesser aufweisen. Dies können beispielsweise Zahnräder von Gangstufen mit einem hohen Übersetzungsverhältnis sein, wie beispielsweise der 1. Gangstufe und der Rückwärtsgangstufe.
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Seitlich der Mulden zur Aufnahme der rotierenden Bauteile sind Flächen 42 und 44 vorgesehen, von denen die eine Fläche 42 auf der Eintrittsseite 46 des rotierenden Bauteils an die jeweilige Mulde angrenzt, während die Fläche 44 an die jeweilige Mulde auf der Austrittsseite 48 des rotierenden Bauteils aus der Mulde angrenzt. Auf der Austrittsseite 48 sind die Flächen 44 umgeben von Begrenzungsvorrichtungen 50, die in Form von Wänden die den einzelnen Abschnitten 28 bis 40 zugehörigen Flächen 44 voneinander abgrenzen.
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Angrenzend an die Fläche 42 ist auf der Oberfläche 4 eine freie Fläche 54 vorgesehen, die sich entlang des Abschnittes 40 ausdehnt. Die Fläche 54 wird begrenzt durch einen Verdrängungskörper 56, der die Kontur der Oberfläche 24 im weiteren Verlauf auf einer Seite des Abschnittes 40 darstellt. Damit bildet die freie Fläche 54 einen ersten Schalenbereich 57, der einen offenen Austausch zwischen dem Abschnitt 40 und dem die Schmiermittelschale 22 umgebenden Bereich ermöglicht, und der Verdrängungskörper 56 bildet einen zweiten Schalenbereich 58 auf der Eintrittsseite 46 des Abschnittes 40, der den Austausch an Schmiermittel zwischen dem Abschnitt 40 und der Umgebung auf dieser Seite des Abschnittes 40 beschränkt.
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In der 3 ist ein erster Fahrzustand beschrieben, der eine Fahrt des Fahrzeugs in der Ebene darstellt. Der Rahmen stellt dabei schematisch das die Schmiermittelleitschale 22 umgebende Getriebegehäuse 60 dar. Die Schmiermittelleitschale 22 ist dabei im Wesentlichen horizontal ausgerichtet. Auch das erste Oberflächenniveau 62 des Schmiermittelreservoirs 64 bildet sich zumindest nach einer ausreichend gleichförmigen Phase im Wesentlichen horizontal aus. Der Bereich der freien Fläche 54 verläuft somit in etwa parallel zum ersten Oberflächenniveau 62, aber oberhalb des ersten Oberflächenniveaus 62, so dass Schmiermittel aus dem Schmiermittelreservoir nicht über die Fläche 34 in den Abschnitt 40 im Inneren der Schmiermittelleitschale 22 eindringen kann. Der Verdrängungskörper 56 dringt in diesem Fahrzustand nicht in das Schmiermittelreservoir 64 ein und bewirkt daher auch keine Erhöhung des ersten Oberflächenniveaus 62.
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Wenn nun das Fahrzeug in einen anderen Fahrzustand übergeht und bei einer Bergfahrt unter hoher erforderlicher Leistung eine starke Steigung überwinden muss, wird sich die Neigung der Schmiermittelleitschale 22 wie in der 4 dargestellt ändern. Zur Überwindung der Steigung wird beispielsweise eine Gangstufe mit einem hohen Übersetzungsverhältnis im Fahrzeuggetriebe 6 eingelegt werden. Daher benötigen die im Abschnitt 20 vorgesehen Bauteile der hohen Übersetzungsverhältnisse mehr Schmiermittel. Daher wird das Schmiermittel aus dem sich nach gewisser Zeit wieder im Wesentlichen horizontal ausbildenden, neuen, höheren, zweiten Oberflächenniveau 66 mit nun eingetauchtem Verdrängungskörper 56 über die freie Fläche 54 in der Kontur der Schmiermittelleitschale 22 fließen und die zu schmierenden Bereiche im Abschnitt 40 erreichen. Dadurch lässt sich in dem Fahrzustand der Bergfahrt, der eine besondere Schmierung der Bauteile der hohen Übersetzungsstufen erfordert, diese Schmierung mit einfachen Mitteln erreichen, ohne zusätzliche Aktivierungsmittel wie Ventile, Öffnungsklappen oder Schieber erforderlich zu machen. Zwischen der Fläche 54 und dem zweiten Oberflächenniveau 66 bildet sich in 4 ein gedachter erster Neigungswinkel 68 aus, der von der im Wesentlichen Parallelität von Fläche 54 und erstem Oberflächenniveau 62 in der 3 abweicht.
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In der 5 ist die Schmiermittelleitschale aus der 4 ohne einen Verdrängungskörper gezeigt. Der Fahrzustand entspricht dem Fahrzustand aus der 4, so dass sich der gleiche Neigungswinkel 68 zwischen der Fläche 54 und dem Oberflächenniveau 62 des Schmiermittelreservoirs 64 ergibt. Da kein Verdrängungskörper in das Schmiermittelreservoir 64 eindringt, entspricht das Oberflächenniveau dem Oberflächenniveau 62 aus der 3.
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Die 6 stellt zur Verdeutlichung einen Vergleich der beiden Oberflächenniveaus 62 und 66 für den in 4 und 5 beschriebenen Fahrzustand dar. Deutlich ist die unterschiedliche Höhe der Oberflächenniveaus 62, 66 erkennbar, dargestellt durch die Differenz a, die sich durch das Eintreten des Verdrängungskörpers 56 in das Schmiermittelreservoir 64 ergibt.
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Ein weiterer Fahrzustand des nicht gezeigten Fahrzeugs wird in der 7 dargestellt. Die Schmiermittelleitschale 22 nimmt wieder eine Lage ein, die im Wesentlichen horizontal ist, aber eine leichte Neigung zur linken Seite der Zeichnungsebene vorsieht. Diese Lage ergibt sich, weil das Fahrzeug in starkem Maße beschleunigt wird und sich dadurch das Fahrzeug, und damit auch das Getriebe 6 und die Schmiermittelleitschale 22 in Fahrtrichtung 18 leicht vom Boden weg heben und am entgegengesetzten Ende des Fahrzeugs leicht zum Boden hin neigen. Das Schmiermittel im Schmiermittelreservoir 64, als die sich im Getriebe 6 befindliche Flüssigkeit, wird bei dieser Beschleunigung entgegen der Fahrtrichtung 18 zum in der Zeichnungsebene linken Rand des Getriebegehäuses 60 gefördert und staut sich dort an, so dass ein drittes Oberflächenniveau 70 im in der Zeichnungsebene linken Teil höher steht als im in der Zeichnungsebene rechten Teil der 7. Dadurch kann auch in diesem Fahrzustand Schmiermittel über die freie Fläche 54 in den Abschnitt 40 fließen und die dort angeordneten Bauteile ausreichend schmieren. Auch in der 7 bildet sich zwischen der Fläche 54 und dem dritten Oberflächenniveau 70 ein gedachter Neigungswinkel 68 aus, der wiederum deutlich von 0° abweicht.
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In der 8 ist die Schmiermittelleitschale aus der 7 ohne einen Verdrängungskörper gezeigt. Der Fahrzustand entspricht dem Fahrzustand aus der 7, so dass sich der gleiche Neigungswinkel 68 zwischen der Fläche 54 und dem vierten Oberflächenniveau 72 des Schmiermittelreservoirs 64 ergibt.
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Die 9 stellt zur Verdeutlichung einen Vergleich der beiden Oberflächenniveaus 70 und 72 für den in 7 und 8 beschriebenen Fahrzustand der Beschleunigung dar. Deutlich ist die unterschiedliche Höhe der Oberflächenniveaus 70, 72 erkennbar, dargestellt durch die Differenz a, die sich durch das Eintreten des Verdrängungskörpers 56 in das Schmiermittelreservoir 64 ergibt.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Kraftfahrzeug
- 4
- Antriebsmotor
- 6
- Getriebe
- 8
- Kupplung
- 10
- Antriebswelle
- 12
- Differential
- 14
- Hinterrad
- 16
- Mittelachse
- 18
- Fahrtrichtung
- 20
- Mittelachse
- 22
- Schmiermittelleitschale
- 24
- Oberflächenbereich
- 26
- Oberflächenbereich
- 28
- Abschnitt
- 30
- Abschnitt
- 32
- Abschnitt
- 34
- Abschnitt
- 36
- Abschnitt
- 38
- Abschnitt
- 40
- Abschnitt
- 42
- Fläche
- 44
- Fläche
- 46
- Eintrittsseite
- 48
- Austrittsseite
- 50
- Begrenzungsvorrichtung
- 54
- Fläche
- 56
- Verdrängungskörper
- 57
- Schalenbereich
- 58
- Schalenbereich
- 60
- Getriebegehäuse
- 62
- Oberflächenniveau
- 64
- Schmiermittelreservoir
- 66
- Oberflächenniveau
- 68
- Neigungswinkel
- 70
- Oberflächenniveau
- 72
- Oberflächenniveau
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1389697 B1 [0008]
- DE 102015215788 A1 [0009, 0022]