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Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugstellplatz mit einer Tragkonstruktion für ein Dach, wobei die Tragkonstruktion eine bestimmte Grundfläche so begrenzt, dass ein auf der Grundfläche abgestelltes Kraftfahrzeug diese lediglich entlang einer bestimmten Ausfahrtsrichtung durch eine Aussparung der Tragkonstruktion verlassen kann.
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Solche Kraftfahrzeugstellplätze sind zum Beispiel Garagen, Hauspassagen, Hallen sowie Carports und erfreuen sich einer großen Beliebtheit, um besonders wertvolle Kraftfahrzeuge vor Verschmutzungen oder Diebstahl zu schützen. Garagen bieten jedoch nur einen mäßigen Diebstahlschutz in Form eines Garagentores mit einem Schloss, das relativ einfach zu entriegeln ist, und die anderen Kraftfahrzeugstellplätze weisen gar keinen Diebstahlschutz auf, so dass der Bedarf für nachträglich einbaubare Diebstahlsicherungen in den letzten Jahren stetig gestiegen ist.
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Aus dem Gebrauchsmuster
DE 87 13 254 U1 ist ein Absperrpfosten für Kraftfahrzeugstellplätze bekannt, der mit einem Sockel fest in der Fahrbahn verankert ist und einen Schwenkarm aufweist, der aus der Horizontalen in die Vertikale und umgekehrt schwenkbar ist, um eine Ausfahrt zu blockieren oder freizugeben.
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Eine weitere Absperrvorrichtung ist aus dem Gebrauchsmuster
DE 93 15 760 U1 zu entnehmen, die ein schwenkbares Sperrsegment aufweist, das sich quer zur Ausfahrtsrichtung erstreckt. Dieses Sperrsegment ist mit mehreren Stützen, die in Höhe der Fahrbahnebene Schwenkgelenke aufweisen, beweglich gelagert und in einer Sperrposition mit einem Sicherheitsschloss fixierbar.
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In der Patentschrift
DE 17 84 007 C3 ist eine Absperrvorrichtung offenbart, die mehrere, sich vertikal erstreckende, beabstandete Pfosten aufweist, zwischen denen jeweils eine Sperrstange einsteckbar angeordnet ist.
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Nachteilig an den bereits bekannten Absperrvorrichtungen ist, dass Pfosten verwendet werden, die in einer bestimmten Tiefe im Erdreich verankert werden müssen, um eine ausreichende Stabilität zu gewährleisten. Dies erfordert ein geeignetes Fundament und daher einen erheblichen arbeitstechnischen und finanziellen Aufwand, um einen Kraftfahrzeugstellplatz nachträglich mit einer Absperrvorrichtung nachzurüsten.
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Ferner weisen die meisten Absperrvorrichtungen Schwenkgelenke auf, die zu erhöhten Herstellungskosten führen, die sich wiederum auf den Endverbraucher niederschlagen. Zusätzlich benötigen solche Schwenkgelenke in bestimmten Intervallen Wartungen, die zusätzliche Kosten verursachen.
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Aufgabe der Erfindung ist daher, einen Kraftfahrzeugstellplatz der eingangs bezeichneten Art anzugeben, der mit einer Absperrvorrichtung ohne großen Arbeitsaufwand und mit geringen Anschaffungskosten nachrüstbar ist.
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Diese Aufgabe wird bei einem Kraftfahrzeugstellplatz der eingangs bezeichneten Art erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Durch die Anbringung der Halterung an der Tragkonstruktion kann auf Pfosten verzichtet werden, so dass sich der Einbau einfach gestaltet. Das starre Sperrelement ist einfach und kostengünstig herstellbar und senkt die Anschaffungskosten für den Endverbraucher. Da die Halterungen im Inneren des Kraftfahrzeugstellplatzes positioniert und an der Tragkonstruktion angebracht sind, wird ein Herausbrechen des Sperrelementes in der Einstecklage erheblich erschwert.
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Ein weiterer Vorteil ist, dass ein bereits vorhandenes Tor einer Garage weiterhin genutzt werden kann, da die Halterungen und das Sperrelement innerhalb des Kraftfahrzeugstellplatzes sind und den Schwenkbereich eines Tores nicht blockieren. Außerdem ist es nicht immer möglich, außerhalb des Kraftfahrzeugstellplatzes eine Absperrvorrichtung aufzustellen, da zum Beispiel der nötige Platz nicht vorhanden ist oder rechtliche Hindernisse einer Installation im Wege stehen.
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Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass durch die Anbringung der Halterungen innerhalb des Kraftfahrzeugstellplatzes nur ein sehr kleines Raumvolumen eingenommen wird, so dass die Grundfläche, auf der ein Kraftfahrzeug abstellbar ist, kaum reduziert wird.
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Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Dabei ist zweckmäßig, dass die Halterung T-förmig ausgebildet ist und einen Gurt sowie einen Steg aufweist, wobei an einer ersten Seite des Gurtes der Steg angeordnet ist und eine zweite Seite des Gurtes in der Einbauposition der Halterung an der Tragkonstruktion anliegt. Die zweite Seite des Gurtes bietet eine große Auflagefläche, um eine stabile Verbindung zwischen der Halterung und der Tragkonstruktion herzustellen. Ein weiterer Vorteil der T-förmigen Halterung ist, dass eine große Stückzahl solcher Halterungen aus einem langen T-Profil einfach und kostengünstig herstellbar ist.
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Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass der Steg der Halterung einen vertikal ausgerichteten Stift aufweist, dessen freies Ende in der Einbauposition der Halterung in Richtung des Daches zeigt, wobei das Sperrelement den Stift in der Einstecklage aufnimmt. Durch den Stift wird die formschlüssige Verbindung zwischen den Halterungen und dem Sperrelement verbessert, so dass ein Herausheben oder Herausdrehen des Sperrelementes mit nur einem einzigen Schloss an einer Halterung verhinderbar ist. Unter vertikal ausgerichtet ist zu verstehen, dass der Stift im Wesentlichen parallel zur örtlichen Richtung der Schwerebeschleunigung ausgerichtet ist.
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Weiterhin ist vorgesehen, dass der Steg eine Schlossbohrung aufweist und dass das Sperrelement in der Einstecklage eine dazu überlappende Bohrung aufweist.
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Hierdurch ist das Sperrelement einfach und effektiv mit einem Schloss gegen ein unerwünschtes Herausheben sicherbar, wobei das Schloss selbst bevorzugt als Sicherheitsschloss mit ausreichender einbruchhemmender Wirkung ausgebildet ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Sperrelement an seinen Enden jeweils eine Schulter aufweist, die sich in der Einstecklage des Sperrelementes mit dem jeweiligen Steg der Halterungen überlappt, wobei jede Schulter eine Stiftbohrung aufweist, die der Stift in der Einstecklage des Sperrelementes durchdringt. Vorteilhaft hieran ist, dass das Sperrelement in der Einstecklage eine stabile Position einnimmt und eine optimale Ausrichtung durch den Stift vereinfacht wird.
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Ferner ist vorgesehen, dass der Gurt der Halterung Befestigungsbohrungen aufweist. Durch die Befestigungsbohrungen lässt sich die Halterung an beliebigen Stellen der Tragkonstruktion befestigen.
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In einer besonderen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass durch die Befestigungsbohrungen Befestigungsschrauben geführt sind und in die Tragkonstruktion eindringen, wobei die Schraubenkopfantriebe mit Abreißschrauben gegen Manipulationsversuche geschützt sind. Die Abreißschrauben werden beim Anziehen der Befestigungsschrauben in deren Schraubenkopfantriebe gesteckt und brechen bei einem bestimmten Drehmoment aufgrund einer Sollbruchstelle ab, wobei ein Teil der Abreißschraube im Schraubenkopfantrieb verbleibt und nur mit speziellen Werkzeug wieder entfernt werden kann. Somit sind die Halterungen und folglich auch das Sperrelement gegen eine unbefugte Demontage besonders gut gesichert.
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Eine weitere besondere Ausgestaltung sieht vor, dass das Sperrelement einen rechteckigen Querschnitt aufweist. Ein solches Sperrelement lässt sich einfach und kostengünstig fertigen, wobei bevorzugt ist, dass das Sperrelement aus Metall ist und damit eine hohe Festigkeit aufweist. Auch ist es denkbar, dass das Sperrelement als Hohl- oder Vollprofil ausgebildet ist.
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Besonders bevorzugt ist, dass das Sperrelement ein Rechteckhohlprofil ist, in dem ein weiteres Rundhohlprofil angeordnet ist. Vorteilhaft hieran ist, dass bei einem geringen Eigengewicht des Sperrelementes eine besonders hohe Biegesteifigkeit erreicht wird, so dass ein Herausbrechen des Sperrelementes bei einem Einbruchsversuch erheblich erschwert wird.
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Weiterhin ist besonders bevorzugt vorgesehen, dass das Sperrelement eine Länge von 2,5 m bis 3,5 m und eine Einbauhöhe von 50 cm bis 100 cm aufweist. Diese Längen des Sperrelementes sowie die Einbauhöhen haben sich als besonders geeignet im Einsatz gegen Kraftfahrzeugentwendungen erwiesen.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aufgrund der nachfolgenden Beschreibung sowie anhand der Zeichnungen. Einander entsprechende Gegenstände oder Elemente sind in allen Figuren mit dem gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigt
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1 eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugstellplatzes,
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2 eine perspektivische Darstellung einer angebrachten Halterung mit einem eingesteckten Sperrelement,
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3 eine Darstellung der 2 aus einer weiteren Perspektive,
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4 eine Frontansicht einer erfindungsgemäßen Halterung,
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5 eine Seitenansicht der Halterung aus 4,
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6 eine Draufsicht der Halterung aus 4,
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7 eine perspektivische Frontansicht einer erfindungsgemäßen Halterung,
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8 eine perspektivische Rückansicht der Halterung aus 7,
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9 die Halterung aus 7 aus einer weiteren Perspektive,
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10 einen Querschnitt im mittleren Bereich eines erfindungsgemäßen Sperrelementes,
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11 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Sperrelementes und
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12 eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Sperrelementes, wobei nur ein Ende dargestellt ist.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßer Kraftfahrzeugstellplatz 1 in einer Draufsicht dargestellt, der eine Tragkonstruktion 2 aufweist, die eine Grundfläche 3 eingrenzt. Nicht zu sehen in dieser Darstellung ist ein Dach, welches auf der Tragkonstruktion 2 aufliegt.
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Die Tragkonstruktion 2 weist in dieser beispielhaften Ausführung vier Seitenwände auf, die eine rechteckförmige Grundfläche 2 umschließen. Die Seitenwände sind in 1 als Vollwände ausgebildet, wobei es auch denkbar ist, dass die Seitenwände nur aus Streben bestehen, die zwischen den Eckpunkten einer Tragkonstruktion 2 angeordnet sind und als Sichtschutz dienen, wie zum Beispiel bei einem Carport.
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Auch die Grundfläche muss nicht zwingend rechteckig sein, sondern kann jede beliebige Form aufweisen, wobei nur wesentlich ist, dass ein auf der Grundfläche 3 abgestelltes Kraftfahrzeug 4 den Kraftfahrzeugstellplatz 1 nur durch eine Aussparung 6 der Tragkonstruktion 2 verlassen kann. Dabei kann sich das Kraftfahrzeug 4 im Wesentlichen nur entlang einer Ausfahrtsrichtung 5 bewegen. Die Ausfahrtsrichtung 5 kann auch als Einfahrtsrichtung angesehen werden, wenn das Kraftfahrzeug 4 den Kraftfahrzeugstellplatz 1 nicht verlässt, sondern darin abgestellt werden soll.
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Im Inneren des Kraftfahrzeugstellplatzes 1 sind beidseitig der Aussparung 6 Halterungen 7 an der Tragkonstruktion 2 befestigt. Ein Sperrelement 8, das sich quer zur Ausfahrtsrichtung 5 erstreckt, versperrt dem geparkten Kraftfahrzeug 4 die Aussparung 6, so dass dieses den Kraftfahrzeugstellplatz 1 nicht mehr verlassen kann.
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In 2 und 3 sind zwei perspektivische Darstellungen einer angebrachten Halterung in ihrer Einbauposition mit einem eingesteckten Sperrelement 8 gezeigt. Diese Lage des Sperrelementes 8 wird auch Einstecklage genannt. Die Halterung 7 ist in einer gewissen Höhe über dem Erdboden an der Tragkonstruktion 2 befestigt und weist einen Gurt 9 und einen Steg 10 auf, die so miteinander verbunden sind, dass die Halterung 7 T-förmig ausgebildet ist. In der Einbauposition der Halterung 7 erstreckt sich der Steg 10 von der Tragkonstruktion 2 weg. Der Gurt 9 ist mit mehreren Befestigungsbohrungen 16 durchsetzt, in die nicht dargestellte Schrauben durchgeführt sind und in die Tragkonstruktion 2 eindringen. Das Sperrelement 8 ist als Rechteckprofil ausgebildet, das an jedem Ende eine Schulter 17 aufweist, die auf dem jeweiligen Steg 10 der Halterung 7 aufliegt. Eine Stiftbohrung 20 durchsetzt die Schulter 17, so dass in der Einstecklage des Sperrelementes 8 ein Stift 13, der an dem Steg 10 angeordnet ist, die Stiftbohrung 20 durchdringt.
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Die 4, 5 und 6 zeigen eine Frontansicht, Seitenansicht bzw. Draufsicht einer erfindungsgemäßen Halterung 7. Zusätzlich ist in 7, 9 und 8 eine perspektivische Frontansicht bzw. Rückansicht der Halterung 7 dargestellt.
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Der Gurt 9 der Halterung 7 ist ein Flachprofil mit zwei Seiten, wobei die zweite Seite 12 in der Einbauposition der Halterung 7 an der Tragkonstruktion 2 anliegt. Vier Befestigungsbohrungen 16 durchsetzen den Gurt 9, um eine einfache Befestigung der Halterung 7 zu ermöglichen.
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An der ersten Seite 11 ist der Steg 10 quer zum Gurt 9 angeordnet, wobei der Schwerpunkt des Steges 10 und der Schwerpunkt des Gurtes 9 in der Darstellung der 4 im Wesentlichen fluchten. An den Steg 10 ist der Stift 13 angeordnet, der bevorzugt zylindrisch ausgebildet ist. Hierbei ist wesentlich, dass der Schwerpunkt des Stiftes 13 mit dem Schwerpunkt des Steges 10 in der Darstellung der 5 im Wesentlichen fluchtet. Ferner weist der Steg 10 eine Schlossbohrung 14 auf, die einen größeren Durchmesser aufweist als der Stift 13.
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In 10 ist ein Querschnitt in einem mittleren Bereich des erfindungsgemäßen Sperrelementes 8 gezeigt, welches als Rechteckhohlprofil 18 ausgebildet ist, in dem ein Rundhohlprofil 19 angeordnet ist. Unter dem mittleren Bereich ist zu verstehen, dass der Schnitt zwischen den beiden Schultern 17 quer zur Längserstreckung des Sperrelementes 8 gezeigt ist. In dem Freiraum zwischen den beiden Profilen kann Kunststoff vorgesehen sein.
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In 11 und 12 ist eine Seitenansicht bzw. Draufsicht eines erfindungsgemäßen Sperrelementes 8 dargestellt. Hierbei ist gut zu erkennen, dass die Schulter 17 eine Bohrung 15 aufweist, die in der Einstecklage des Sperrelementes 8 mit der Schlossbohrung 14 überlappt, so dass ein Bügel eines Vorhängeschlosses durch diese beiden Bohrungen führbar ist, um das Sperrelement 8 gegen ein unbefugtes Herausheben zu sichern. Die Schultern 17 sind an den Enden des Sperrelementes 8 bündig angeordnet.
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Natürlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen. So kann der Querschnitt des Sperrelementes auch rund sein oder im Inneren Sensoren aufweisen, die einen Alarm auslösen, wenn das Sperrelement in unbefugter Weise entfernt wird. Auch ist es denkbar, dass mehrere Sperrelemente an der Aussparung der Tragkonstruktion angeordnet und ggf. miteinander verbunden sind. Dies würde einen höheren Sicherheitsstandard gewährleisten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeugstellplatz
- 2
- Tragkonstruktion
- 3
- Grundfläche
- 4
- Kraftfahrzeug
- 5
- Ausfahrtsrichtung
- 6
- Aussparung
- 7
- Halterung
- 8
- Sperrelement
- 9
- Gurt
- 10
- Steg
- 11
- erste Seite
- 12
- zweite Seite
- 13
- Stift
- 14
- Schlossbohrung
- 15
- Bohrung
- 16
- Befestigungsbohrung
- 17
- Schulter
- 18
- Rechteckhohlprofil
- 19
- Rundhohlprofil
- 20
- Stiftbohrung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 8713254 U1 [0003]
- DE 9315760 U1 [0004]
- DE 1784007 C3 [0005]