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Die Erfindung betrifft eine Windschutzeinrichtung für Liegen.
Bekannte Windschutzeinrichtungen weisen ein Gestänge auf, das in den Untergrund, beispielsweise einen Sandstrand, eingesteckt wird und mit dessen Hilfe ein Windschutzmaterial, beispielsweise ein sogenanntes TNT-Vlies aus Polyester senkrecht zu Untergrund mit beispielsweise 140 cm Höhe und 500 cm Länge, gehalten und aufgespannt werden kann. Die Verwendung derartiger Windschutzeinrichtungen auf Campingplätzen oder am Strand ist hinlänglich bekannt. Ebenso bekannt ist, dass Liegen und insbesondere Sonnenliegen im Lee der Windschutzeinrichtung abgestellt werden können, um sich vor Wind zu schützen.
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Neben dem vergleichsweise hohem Gewicht dieser bekannten Windschutzeinrichtungen kann noch deren Handhabbarkeit und ferner deren eingeschränkte Verwendbarkeit als nachteilig angesehen werden. So sind derartige Windschutzeinrichtungen für harte Untergründe und insbesondere für gepflasterte oder mit Bohlen versehene Terrassen nicht ohne Weiteres zu verwenden. Ferner sind derartige Windschutzeinrichtungen für Verwendungen auf Promenadendecks von Schiffen unerwünscht bzw. nicht zugelassen, da sie aufgrund ihres hohen Platzbedarfs den Zugang zu Wegen und Notausgängen beeinträchtigen können.
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Bekannt ist aus der
DE 10 2009 021 605 A1 eine Schutzvorrichtung für einen Liegestuhl mit lösbar befestigtem Windschutzmaterial und ferner aus der
US 8,991,411 B1 ein Strandstuhl mit seitlichem Windschutz.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, die vorgenannten Nachteile zu mindern oder gänzlich abzuschaffen. Insbesondere ist eine Aufgabe der Erfindung eine einfache leicht zu installierende und dennoch effektive Windschutzeinrichtung anzugeben, die keine eigene Standfläche oder eine zusätzliche Aufnahmeeinrichtung benötigt.
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Zur Lösung der Aufgabe wird eine Windschutzeinrichtung nach dem Anspruch 1 vorgeschlagen. Die Gegenstände der Unteransprüche können die Erfindung zusätzlich verbessern.
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Erfindungsgemäß wird eine Windschutzeinrichtung zum Schutz vor Seitenwind und geeignet für die seitliche Befestigung an Sonnenliegen, die Windschutzeinrichtung aufweisend ein flexibles dreieckförmiges Windschutzelement und einstückig an jeder der Ecken des Windschutzelements ausgebildete Befestigungsmittel zum Befestigen des Windschutzelementes an einem Bereich einer ersten Ecke der Sonnenliege und an einem Bereich einer zweiten Ecke der Sonnenliege derselben Seite derart, dass die Windschutzeinrichtung zwischen den beiden Bereichen gespannt ist und dass zumindest ein Sitzbereich der Sonnenliege gegen Seitenwind geschützt ist, vorgeschlagen.
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Vorteilhafterweise wird mit dieser Ausführung keine eigene Standfläche für die Windschutzeinrichtung benötigt. Das Windschutzelement kann, da es vorzugsweise unmittelbar an der Sonnenliege angeordnet ist, eine erheblich kleinere Windschutzfläche ausbilden, als bekannte Windschutzeinrichtungen. Insbesondere werden durch die Windschutzeinrichtung zugempfindliche Körperregionen, insbesondere im Nierenbereich einer auf der Liege befindlichen Person auf einfache Weise vor Seitenwind geschützt. Die Befestigung der Windschutzeinrichtung kann an nur zwei Bereichen der Liege erfolgen. Hierzu werden vorzugsweise Vorsprünge des Sonnenliegengestells im Bereich der Ecken oder das Gestell selbst zur Verbindung mit dem zumindest einem Befestigungsmittel verwendet.
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Das Windschutzelement kann aus Gewebe etwa aus Baumwolle, Acryl-Tuch, oder anderen technischen Geweben, wie etwa aus Soltis ® oder Screen ® oder einem Komposit aus mehreren Gewebe- und/oder Kunststofflagen gefertigt sein. Ferner kann vorgesehen sein, dass das Windschutzelement aus einer Kunststofffolie gefertigt ist. In diesem Fall können zwei Befestigungsmittel in Form von langen Kunststofflaschen sich an zwei Ecken des Windschutzelementes erstrecken, und das Windschutzelement und die Befestigungsmittel einstückig ausgebildet sein.
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In einer weiteren Ausführung ist vorgesehen, das das Windschutzelement und das zumindest eine Befestigungsmittel elastisch ausgebildet ist.
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Durch die elastische Ausbildung kann eine Anpassung des zumindest einen Befestigungsmittels und/ oder des Windschutzelementes an den Bereich der ersten Ecke der Sonnenliege und an den Bereich der zweiten Ecke der Sonnenliege derselben Seite erfolgen. Dabei ist zu bemerken, dass bei klappbaren Sonnenliegen die Rücken- und/ oder die Beinliegefläche in verschiedenen Winkeln zur Sitzfläche verstellt werden kann. Mit der Verstellung ändert sich die Länge der zwischen den beiden Bereichen bzw. Ecken der Sonnenliege aufgespannten Geraden. Durch die elastische Ausbildung des Windschutzelementes und/oder des zumindest einen Befestigungsmittels kann somit eine leichte händische Anpassung der Windschutzeinrichtung an die genannte Länge erfolgen, wobei bei entsprechend konstruierten Liegen lediglich darauf zu achten ist, dass die Spannung nicht zu einer unbeabsichtigten Verstellung solcher Liegen führt.
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Der Gebrauchsnutzen der Windschutzeinrichtung lässt sich in einer Ausführung noch dadurch erhöhen, dass das Windschutzelement ein- oder beidseitig mit Taschenelementen zur Aufnahme von Gegenständen wie Sonnenbrille, Taschenbücher, Sonnencreme, und insbesondere mit Kedern (13) bzw. Kedertaschen zur Aufnahme von Kederschienen versehen ist. Sofern die Keder am unteren Rand des Windschutzelements vorgesehen werden, kann mithilfe von ausreichend schweren Kederschienen, etwa aus 30 cm langen Edelstahlrundprofilstücken, ein Faltenwurf oder, bei Wind, eine für den Benutzer unangenehme Bewegung des Windschutzelementes vermindert oder gänzlich verhindert werden.
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In einer Ausführung wird vorgeschlagen, dass die Windschutzeinrichtung zumindest eine vorzugsweise gerade Strebe aufweist, die an dem Windschutzelement derart befestigbar ist, dass das Windschutzelement in einer lotrechten Richtung aufgespannt ist. Hierdurch kann erreicht werden, dass auch bei flach- bzw. plangestellter Liegefläche ein ausreichender Windschutz bereitgestellt wird, da mithilfe der zumindest einen Strebe das Windschutzelement über die Höhe des zumindest einen Befestigungsmittels bzw. der oben genannten Geraden hinaus gehoben werden kann.
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Bei der Verwendung von mehr als einer Strebe lässt sich die obere Kante des Windschutzelements auch nicht-linienförmig ausbilden und etwa als Silhouette einer Berglandschaft, eines Schiffes oder wellenförmig gestalten, wobei als weitere Ausbildung nicht nur dieser Ausführung vorgeschlagen ist, das Windschutzelement mit Motiven, insbesondere Werbemotiven zu bedrucken oder -bei Verwendung eines entsprechend geeigneten Materials- zu besticken.
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Ebenso kann noch vorgesehen sein, dass Formstabilisationselemente insbesondere am Randbereich des Windschutzelements vorhanden sind, die aus Kunststoff, Glasfaser und anderem formstabilisierenden Materialien gefertigt sein können, und die auch einen nichtgeraden Kantenverlauf des Windschutzelements stabilisieren. Das Windschutzelement selbst kann für diese Formstabilisationselemente angepasste Keder oder Taschen aufweisen, in die die Formstabilisationselemente eingeschoben werden können.
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Bei der dreiecksförmigen Ausführung des Windschutzelementes ist die Dreiecksform nicht streng geometrisch aufzufassen ist, sondern lediglich als eine Grundform, die durch andere Formen überprägt sein kann.
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Die Dreiecksform des Windschutzelementes kann sich aus einer Grundlänge der Liege ergeben, wobei sich eine untere Kante des Windschutzelementes in etwa parallel zum Untergrund in etwa bis zu dieser Länge erstreckt und ferner aus dem Winkel der sich zwischen dem oberen Ende des Kopfteils und dem Untergrund am Fußende der Liege aufspannt. Bevorzugt bildet das Windschutzelement dabei den genannten Winkel, einen Dreieckwinkel, in einem Bereich zwischen 10 Grad und 35 Grad, bevorzugt zwischen 15 Grad und 30 Grad, noch bevorzugt zwischen 17 Grad und 25 Grad aus.
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In einer Ausbildung der Ausführungen ist eine Seitenlänge des Windschutzelement in einem Bereich zwischen 160 cm und 250 cm, bevorzugt zwischen 180 cm und 220 cm, vorgesehen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigt:
- 1 einen Liegestuhl mit einer ersten Windschutzeinrichtung in einer schematischen Seitenansicht;
- 2 ein vorbekanntes und nicht zur Erfindung gehörendes Detail einer Windschutzeinrichtung mit einem ersten Befestigungsmittel in Form eines Klettbandes;
- 3 ein vorbekanntes und nicht zur Erfindung gehörendes Detail einer weiteren Windschutzeinrichtung mit einem Befestigungsmittel in Form eines elastischen Seils;
- 4 ein Detail einer erfindungsgemäßen Windschutzeinrichtung mit einem Befestigungsmittel;
- 5 ein vorbekanntes und nicht zur Erfindung gehörendes Detail einer weiteren Windschutzeinrichtung mit einem Befestigungsmittel;
- 6 ein vorbekanntes und nicht zur Erfindung gehörendes Detail einer weiteren Windschutzeinrichtung mit einem Befestigungsmittel.
- 7 ein Windschutzelement einer weiteren Windschutzeinrichtung in Form einer Bergsilhouette;
- 8 ein Windschutzelement einer weiteren Windschutzeinrichtung mit wellenförmiger Oberkante und
- 9 eine weitere versteifte Windschutzeinrichtung mit nicht zur Erfindung gehörenden Befestigungsmitteln
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Die in der 1 gezeigte Windschutzeinrichtung 1 ist seitlich an einer hier größtenteils gestrichelt gezeigten Sonnenliege 2 befestigt. Ein flexibles dreieckförmiges Windschutzelement 4 der Windschutzeinrichtung 1 weist hierfür ein Befestigungsmittel 5 in Form eines langgestreckten bandförmigen Fortsatzes 9 auf. Das Befestigungsmittel 5 dient damit zum Befestigen des Windschutzelementes 4 an einem Bereich 6 einer ersten Ecke der Sonnenliege 2 und an einem Bereich 7 einer zweiten Ecke der Sonnenliege 2 derselben Seite derart, dass die Windschutzeinrichtung 1 zwischen den beiden Bereichen 6, 7 gespannt ist und dass zumindest ein Sitzbereich 7' der Sonnenliege 2 gegen Seitenwind geschützt ist. Ferner ist ein Befestigungsband als zweites bzw. drittes Befestigungsmittel im Bereich der hinteren Standfläche der Sonnenliege 2 befestigt, indem es über ein Rad der Sonnenliege 2 gezogen ist.
Die Sonnenliege 2 weist einen Holzrahmen 3 auf, dessen Seitenstreben 8 zum Anbinden der bandförmigen Fortsätze dienen.
Das Windschutzelement 4 dieses Ausführungsbeispiels besteht im Wesentlichen aus einem Gewebe mit dem Handelsnamen Soltis ® und besitzt an seiner windzugewandten Seite noch eine Tasche 10 für Kleinteile. Das Windschutzelement bildet zwischen seiner Oberkante 11 und seiner circa 200cm langen Unterkante 12 einen Dreieckwinkel α von ca. 23 Grad aus.
In 2 ist ein vorbekanntes und nicht zur Erfindung gehörendes Detail einer Windschutzeinrichtung 1 mit einem alternativen Befestigungsmittel 5 in Form eines Klettbandes 14 gezeigt, dass eine endseitige Hakenfläche 15 und eine Ösenfläche 16 ausbildet, die in bekannter Art und Weise miteinander verbunden werden können. Das Klettband ist mit dem Windschutzelement einer Ecke vernäht.
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In 3 ist ein vorbekanntes und nicht zur Erfindung gehörendes Befestigungsmittel 5 in Form eines schlaufenlosen Seils 17 gezeigt, dass in einem Keder 13 zur Randverstärkung der Oberkante 11 des Windschutzelements 4 verläuft.
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4 zeigt teilweise eine Windschutzeinrichtung 1 aus einer Kunststofffolie oder einer Kunststoffplane als Windschutzelement 4 mit einstückig angeformten Befestigungsmittel 5 in Form eines langestreckten bandförmigen Fortsatzes 18. In dieser Ausführung ist bei einer Dreiecksform des Windschutzelements 4 an jeder Ecke ein bandförmiger Fortsatz wie gezeigt vorgesehen, um eine Befestigung der Windschutzeinrichtung 1 an drei Stellen zu ermöglichen.
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Ferner ist in 5 ein vorbekanntes und nicht zur Erfindung gehörendes Befestigungsmittel 5 in Form eines Seiles 17 gezeigt, dass durch eine Mehrzahl von Öffnungen des Windschutzelements 4 verläuft.
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6 zeigt noch ein vorbekanntes und nicht zur Erfindung gehörendes Befestigungsmittel 5 in Form eines Seiles 17, welches eine elastische Schlaufe bildet. Diese elastische Schlaufe kann verschiedenen Längen der hier nicht gezeigten Liege oder eines hier nicht gezeigten Liegestuhls angepasst werden.
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Die 7 zeigt ein Windschutzelement 4 einer weiteren Windschutzeinrichtung in Form einer Bergsilhouette mit nur schematisch dargestellten geraden Streben 19.
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Die 8 zeigt noch ein Windschutzelement 4 einer weiteren Windschutzeinrichtung mit wellenförmiger Oberkante 11 und Taschen 10 zur Halterung von hier nicht dargestellten Streben.
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9 zeigt eine weitere versteifte Windschutzeinrichtung mit Taschen 10 zur Aufnahme von Streben 19 und zur Aufnahme von Kederstangen 20 aus Stahl zu Sicherung des Windschutzelements 4, zur Beschwerung und zur Verhinderung von Faltenwurf. Es sind ferner Befestigungsmittel 5 in Form von Polyesterschnüren gezeigt, die mit dem Windschutzelement verklebt sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Windschutzeinrichtung
- 2
- Sonnenliege
- 3
- Holzrahmen
- 4
- Windschutzelement
- 5
- Befestigungsmittel
- 6
- Bereich
- 7
- Bereich
- 7'
- Sitzbereich
- 8
- Seitenstreben
- 9
- Fortsatz
- 10
- Tasche
- 11
- Oberkante
- 12
- Unterkante
- 13
- Keder
- 14
- Klettband
- 15
- Hackenfläche
- 16
- Ösenfläche
- 17
- Seil
- 18
- Fortsatz
- 19
- Streben
- 20
- Kederstange
- α
- Dreieckswinkel