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Die Erfindung betrifft ein Lagerregal für stab- oder plattenförmige Produkte, insbesondere für Profile oder Bleche.
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Bei der Lagerung und Verkaufspräsentation von Profilen für den Bau- oder Heimwerkerbereich müssen viele unterschiedliche Profiltypen in einem begrenzten Raum gut zugänglich untergebracht werden. Eine weitere Anforderung besteht darin, dass die Profile unterschiedliche Längen haben, welche bis zu 2.6 Meter oder mehr betragen können.
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Bei einer bekannten Anordnung werden die Profile aufrecht und mit ihren Fußenden in Trägern stehend abgestellt, wobei die kürzeren Profile von der Frontseite des Lagerregals aus gesehen vor den längeren Profilen stehen.
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Vor diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Mittel zur Lagerung und Präsentation von Profilen bereitzustellen, welche auf kompaktem Raum eine gute Zugänglichkeit von zahlreichen Profilen unterschiedlichen Typs ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Lagerregal nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Das erfindungsgemäße Lagerregal dient der Lagerung von stabförmigen oder plattenförmigen Produkten wie insbesondere von Profilen oder Platten aus Metall, Kunststoff, Holz oder sonstige Materialien, wie sie für den Bau oder im Heimwerkerbereich verwendet werden. Das Lagerregal enthält mindestens zwei Träger für die Fußenden der genannten Produkte, wobei diese Träger im montierten Gebrauchszustand des Lagerregals mit vertikalem Abstand übereinander angeordnet sind. Weiterhin sollen die Träger mit horizontalem Versatz angeordnet sein, so dass die in einem unteren Träger abgestellten Produkte sich in vertikaler Richtung hinter dem darüber angeordneten Träger (ggf. auch hinter mehreren darüber angeordneten Trägern) erstrecken können.
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Die der Frontseite des Lagerregals, von der aus ein Benutzer Zugriff auf die gelagerten Produkte hat, gegenüberliegende Rückseite des Lagerregals steht typischerweise vor einer Gebäudewand oder dergleichen und ist daher für den Benutzer nicht zugänglich, obgleich auch freistehende Aufstellungen des Lagerregals nicht ausgeschlossen sein sollen.
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Der vertikale Abstand der Träger bedeutet, dass die Träger sich im montierten Zustand des Lagerregals auf verschiedenen vertikalen Höhen befinden. Der horizontale Versatz der Träger bedeutet analog, dass die Träger sich im montierten Zustand des Lagerregals in verschiedenen horizontalen Tiefen befinden (gesehen von der Frontseite des Lagerregals aus).
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Dass die in einem unteren Träger abgestellten Produkte sich "hinter" den/die darüber angeordneten Träger erstrecken können bezieht sich auf die Blickrichtung eines an der Frontseite des Lagerregals stehenden Benutzers, für welchen die oberen Träger diese Produkte verdecken und daher "vor" ihnen liegen.
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Das beschriebene Lagerregal hat den Vorteil, dass es eine hohe räumliche Packungsdichte von Produkten ermöglicht, da sich die Produkte in verschiedenen horizontalen Tiefen parallel zueinander nach oben erstrecken können. Gleichzeitig bleiben jedoch alle enthaltenen Produkte für einen vor dem Lagerregal befindlichen Benutzer zugänglich, da zumindest ihre Fußenden durch den vertikalen Abstand zwischen den verschiedenen Trägern offen liegen. Darüber hinaus sorgt der horizontale Versatz zwischen den Trägern dafür, dass auch lange Produkte wie beispielsweise Bauprofile von über einem Meter Länge leicht ihrem Träger entnommen werden können, da bei ihrer Entnahme nach unten kein weiter unten angeordneter Träger im Wege steht.
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Die Möglichkeit, dass sich auf einem weiter unten liegenden Träger abgestellte Produkte hinter den/die darüber liegenden Träger erstrecken können, wird insbesondere dadurch erreicht, dass von zwei auf verschiedenen vertikalen Höhen angeordneten Trägern der untere der Beiden in horizontaler Richtung tiefer bzw. weiter hinten (von der Frontseite aus gesehen) angeordnet ist als der darüber liegende Träger. Die Träger weisen somit eine (umgekehrte) treppenförmige Anordnung auf.
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Die Form und Ausgestaltung der Träger ist im Allgemeinen beliebig, solange sie ihren Zweck erfüllen, die Fußenden von darauf abgestellten Produkten zu stützen. In der Regel werden die Träger im weitesten Sinne schalenförmig sein, also mit einem Boden mit einem nach oben gezogenen Rand an mindestens einer (vorzugsweise an jeder) Kante. Ein versehentliches Abrutschen der Produkte kann dann verhindert werden, und eine gezielte Entnahme von Produkten erfordert deren Anhebung über den Rand.
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Die nach oben stehenden Ränder der vorgenannten schalenförmigen Träger sind vorzugsweise gegenüber der Vertikalen mehr oder weniger stark geneigt entsprechend einer Neigung der in den Trägern abgestellten Produkte.
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Unabhängig von der konkreten Ausgestaltung der Träger haben diese jeweils eine bestimmte Tiefe in horizontaler Richtung (wobei hierunter bei einem Träger mit veränderlicher Tiefe die maximal vorhandene Tiefe verstanden werden soll). In typischen Beispielen liegt die Tiefe von Trägern zwischen ca. 5 cm und ca. 40 cm.
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Bezogen auf die so definierte Tiefe der Träger beträgt der horizontale Versatz zwischen zwei benachbarten Trägern vorzugsweise zwischen ca. 10 Prozent und ca. 200 Prozent, besonders bevorzugt zwischen ca. 30 Prozent und ca. 100 Prozent der Tiefe der Träger (bzw. des oberen Trägers, falls die beiden verglichenen Träger verschiedene Tiefen haben sollten).
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Zusätzliche oder alternativ kann die relative geometrische Anordnung der Träger auch durch das Verhältnis zwischen dem horizontalen Versatz (Δd) und dem vertikalen Abstand (Δh) benachbarter Träger charakterisiert werden, wobei dieses Verhältnis (Δd:Δh) vorzugsweise zwischen ca. 1:10 und ca. 2:1 beträgt.
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Die Träger nehmen in der Regel nur die Fußenden der Produkte auf. Da sich die Produkte (z.B. Bauprofile von 2.6 m Länge oder mehr) ein erhebliches Stück in die Höhe erstrecken können, ist eine weitere Unterstützung der Produkte in einem vertikalen Abstand vom Träger sinnvoll, um eine sichere Lagerung der Produkte zu ermöglichen und ein Durchbiegen zu vermeiden. Dies wird bei einer bevorzugten Ausführungsform des Lagerregals durch mindestens eine Stütze erreicht, an der sich die in einem der Träger (dem "zugeordneten" Träger) stehende Produkte zusätzlich abstützen können. Die Stütze kann auf verschiedene Weise realisiert werden, beispielsweise durch eine sich horizontal und parallel zur Frontseite des Lagerregals erstreckende Strebe, welche mehr oder weniger nahe der Rückseite des Lagerregals angeordnet ist.
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Gemäß einer Weiterbildung der vorstehend beschriebenen Ausführungsform weist das Lagerregal mindestens zwei Stützen auf, die in verschiedenen horizontalen Tiefen angeordnet sind. Diese Stützen können so angeordnet sein, dass sie Produkte abstützen, die mit ihren Fußenden in demselben Träger abgestellt sind. In diesem Falle sind die horizontalen Tiefen der Stützen vorteilhafterweise so gewählt, dass sie der Neigung der abgestellten Produkte entsprechen. Alternativ können die zwei Stützen jedoch auch der Stützung von Produkten dienen, die jeweils mit ihren Fußenden in verschiedenen Trägern abgestellt sind.
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Bei einer Weiterbildung der vorstehend beschriebenen Ausführungsform weisen die erwähnten zwei Stützen denselben horizontalen Versatz zueinander auf wie die zugeordneten Träger. Zusätzlich oder alternativ können die erwähnten Stützen denselben vertikalen Abstand zueinander aufweisen wie die zugeordneten Träger. Wenn in einem ersten, unteren Träger beispielsweise erste Bauprofile abgestellt sind, die sich an einer ersten Stütze abstützen, und in einem zweiten, darüber liegenden Träger zweite Bauprofile (insbesondere solche gleicher Länge wie die ersten Bauprofile), die sich an einer zweiten Stütze abstützen, dann hat der horizontale Versatz und/oder der vertikale Abstand zwischen der ersten und der zweiten Stütze vorteilhafterweise in etwa denselben Wert wie der horizontale Versatz bzw. der vertikale Abstand zwischen dem ersten und dem zweiten Träger.
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Im Folgenden wird die Erfindung mit der Hilfe der beigefügten Figuren beispielhaft näher erläutert. Dabei zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Lagerregals;
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2 eine Seitenansicht des Lagerregals;
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3 eine Seitenansicht des Lagerregals mit typischen Maßen in Millimeter;
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4 einen vergrößerten Detailausschnitt aus 2 bzw. 3.
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Das in den Figuren dargestellte Lagerregal 100 dient der Aufnahme von stab- oder plattenförmigen Produkten, beispielsweise von Bauprofilen oder Heimwerkerprofilen P1, P2, P3, P4.
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Profile verschiedener Form (flache Profile, L-Profile, U-Profile, Quadratrohre, Rundrohre etc.), verschiedenen Materials (Edelstahl, Aluminium, Kunststoff, Holz etc.) und/oder verschiedener Abmessungen (Breite, Länge etc.) sollen dabei für einen an der Frontseite des Lagerregals (d.h. in 1 links, in den 2 und 3 rechts) stehenden Benutzer alle gut zugänglich und leicht aus dem Lagerregal entnehmbar sein, wobei gleichzeitig jedoch eine möglichst raumsparende Lösung erwünscht ist.
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Diese sich widersprechenden Anforderungen werden durch das gezeigte Lagerregal 100 mit Hilfe von schalenförmigen (im Querschnitt U-förmigen) Trägern 110, 120, 130, 140 erreicht, in denen die Fußenden der Profile abgestellt werden können. Die genannten Träger sind auf unterschiedlichen vertikalen Höhen h1, h2, h3, h4 angeordnet, d.h. mit einem vertikalen Abstand Δh zwischen benachbarten Trägern. Des Weiteren sind sie auch bei unterschiedlichen (von der Frontseite des Regals aus gemessenen) horizontalen Tiefen d1, d2, d3, d4 positioniert, d.h. mit einem horizontalen Versatz (Abstand, Offset) Δd zwischen benachbarten Trägern. Hierdurch ergibt sich eine von vorne gesehen umgekehrt treppenförmige Anordnung der Träger.
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Im dargestellten Beispiel sind alle Träger 110–140 im Wesentlichen gleich ausgebildet, und sowohl der horizontale Versatz Δd als auch der vertikale Abstand Δh zwischen benachbarten Trägern ist jeweils gleich groß. Im allgemeinen Fall muss dies jedoch nicht so zu sein, d.h. es können sowohl unterschiedlich ausgebildete Träger zum Einsatz kommen als auch die horizontalen und/oder vertikalen Abstände zwischen benachbarten Trägern von Trägerpaar zu Trägerpaar variieren. Des Weiteren können je nach Anwendungsfall verschiedene Anzahlen von Trägern zum Einsatz kommen, insbesondere zwei, drei, vier oder fünf Träger.
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Jeder der Träger 110–140 hat eine gewisse Breite bzw. Tiefe D in horizontaler Richtung (exakt definierbar beispielsweise über die vertikale Projektion des gesamten Trägers oder, wie in 4 dargestellt, seiner Standfläche für Profile auf eine horizontale Ebene). Bezogen auf diese Tiefe D beträgt der horizontale Versatz Δd zwischen benachbarten Trägern typischerweise ca. 30% bis 200% (also ca. 0.3D bis ca. 2D). Des Weiteren kann das Verhältnis (Δd:Δh) zwischen dem horizontalen Versatz Δd und dem vertikalen Abstand Δh zweier benachbarter Träger typischerweise in einem Bereich von ca. 1:10 bis ca. 2:1 liegen.
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Wie in den Figuren weiterhin zu erkennen ist, weist das Lagerregal Stützen 115, 125, 135, 145 auf, an denen sich in den Trägern 110, 120, 130, 140 stehende Profile P1, P2, P3, P4 in einem oberen Bereich ihrer Erstreckung abstützen können. Die Stützen sind dabei typischerweise mit einem derartigen horizontalen Versatz und/oder vertikalen Abstand zueinander angeordnet, dass sie sich an der richtigen Stelle zur Abstützung von in einem zugeordneten Träger stehenden Profilen befinden. Die Profile erstrecken sich dann unter einem vorgegebenen bzw. gewünschten Winkel α relativ zur Vertikalen, wobei dieser Winkel insbesondere so gewählt ist, dass die in einem unteren Träger (z.B. 120) stehenden Profile (P2) sich hinter dem darüber angeordneten Träger (110) sowie den darin stehende Profilen (P1) erstrecken können. Der Wert des Winkels α liegt typischerweise zwischen ca. 1° und 20°. Optional sind die Stützen mit denselben Werten für den horizontalen Versatz und/oder für den vertikalen Abstand benachbarter Stützen angeordnet wie die zugehörigen Träger.