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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für eine Fahrzeugklappe, wobei es sich insbesondere um eine KFZ-Frontklappe handelt. Derartige Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik grundsätzlich hinlänglich bekannt. Sie umfassen hierbei typischerweise eine Drehfalle, welche mit einem der Klappe zugeordneten Schließelement kooperiert, sowie eine die Drehfalle arretierende Sperrklinke.
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Im Frontklappenbereich gibt es, im Gegensatz zu herkömmlichen Seitentüren oder auch Heckklappen, andere Sicherheitsvorkehrungen, die dadurch bedingt sind, dass die Frontklappe während der Fahrt nicht ungewollt aufklappen soll, womit sie dem Fahrzeugführer die Sicht nehmen könnte. Daher weisen herkömmliche Frontklappenschlösser neben der Drehfalle auch noch einen sogenannten Fanghaken auf. Wird die Drehfalle in ihre Öffnungsstellung überführt und gibt das Schließelement frei, wird die Frontklappe, typischerweise an einer anderen Stelle, noch immer von besagtem Fanghaken hintergriffen, und kann dann, beispielsweise manuell, mit dem Fanghaken ausser Eingriff gebracht und geöffnet werden.
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Es ist seit längerer Zeit auch bekannt, den Fanghaken und die Drehfalle in einem Element zu kombinieren. Hierfür weist die Drehfalle dann typischerweise an einer ihrer Maulflanken eine fanghakenförmige Ausbildung auf. Eine derartige Drehfalle bedarf dann aber nicht mehr nur einer Schließstellung, sondern typischerweise auch noch einer Fanghakenstellung, welche im Öffnungsablauf der Schließstellung nachgelagert ist.
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Beispielsweise kann die Sperrklinke dann zweimalig betätigt werden, und vorher zweimal die Drehfalle während eines Öffnungsvorgangs sperren oder arretieren, nämlich zuerst in der Schließstellung und vor einer zweiten Sperrklinkenbetätigung dann in der Fanghakenstellung.
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Allerdings gibt es im druckschriftlich nicht nachweisbaren Stand der Technik auch Bestrebungen, die Schließstellung und die Fanghakenstellung der Drehfalle durch unterschiedliche Sperrklinken zu sichern. Dabei ist dann typischerweise eine erste Sperrklinke der Vorderseite der Drehfalle zugeordnet (zum arretieren in einer Schließstellung), und an der Rückseite der Drehfalle ist eine zweite Sperrklinke zum arretieren der Drehfalle in einer Fanghakenstellung angeordnet. Im Stand der Technik sind diese beiden Sperrklinken meist separaten Betätigungen, insbesondere in Form von manuell zu betätigenden Bowdenzügen, zugeordnet. Ein Fahrzeugführer kann manuell vom Fahrzeuginnenraum her die erste Sperrklinke betätigen, und dann von außen manuell die zweite Sperrklinke betätigen.
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Gerade im Zuge einer zunehmenden Elektrifizierung des gesamten Fahrzeuges wird diese Art des Öffnens einer Verriegelungsvorrichtung zunehmend für unkomfortabel gehalten. Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine im Hinblick auf die Benutzerfreundlichkeit verbesserte Verriegelungsvorrichtung bereitzustellen.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst, insbesondere mit denen des Kennzeichenteils. Die Erfindung gemäß dem ersten Aspekt ist demnach insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Sperrklinke von derselben Betätigung aus ihrer jeweiligen Sperrstellung in eine Freigabestellung überführbar sind.
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Mit anderen Worten, besteht die Idee der Erfindung darin, eine Verlagerung beider Sperrklinken mit Hilfe eines einzigen Antriebes zu ermöglichen. Bei dem Antrieb kann es sich insbesondere um einen Elektromotor handeln, welcher über einen Bowdenzug oder ähnliches, oder auch unmittelbar, auf die Betätigung der Verriegelungsvorrichtung einwirken kann.
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Bei der Betätigung kann es sich beispielsweise um einen Ansatz für einen Bowdenzug (oder einen anderen Zug) oder ein Gestänge handeln, welcher durch seine Aktivierung, oder auch Betätigung, dazu führt, dass mindestens eine der Sperrklinken in ihre Freigabestellung überführt wird. Die Betätigung kann hierbei beispielsweise von einem Arm oder einem Ende eines Antriebshebels gebildet sein oder auch von dem Antriebshebel selber, oder sie kann einen solchen Antriebshebel und/oder auch den Bowdenzug umfassen.
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Entscheidend ist hierbei, dass die Betätigung aktivierbar ist, entweder nur manuell (beispielsweise mit Hilfe eines Griffes oder eines manuell betätigbaren Bowdenzuges oder ähnlichem) oder bevorzugt automatisch, nämlich mit Hilfe eines Antriebes, welcher beispielsweise als Elektromotor ausgebildet sein kann. In letztgenanntem Beispiel kann der Elektromotor zu einer Aktivierung der Betätigung führen.
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Jede Betätigung kann dabei zur Verlagerung einer der Sperrklinken führen. Die Aktivierung des Elektromotors erfolgt dabei typischerweise manuell initiiert (beispielsweise durch einen Knopfdruck eines Fahrzeugführers) oder nach Zeitablauf, beispielsweise nach dem Vergehen einer bestimmten Zeit nach Abstellung eines Motors oder der Aktivierung eines Prüfsystems oder Ähnlichem.
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Erfindungsgemäß wird die Betätigung dabei sowohl zur Verlagerung der ersten Sperrklinke angesprochen bzw. aktiviert, als auch zur Verlagerung der zweiten Sperrklinke. Diese zwei Aktivierungen der Betätigung erfolgen dabei vorzugsweise zeitlich versetzt.
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Bei einer ersten Aktivierung der Betätigung kann diese beispielsweise mittelbar oder unmittelbar auf die erste Sperrklinke einwirken, und bei einer nochmaligen, zeitversetzten Aktivierung der Betätigung kann diese dann mittelbar oder unmittelbar auf die zweite Sperrklinke einwirken, jeweils zur Überführung der Sperrklinke in die jeweilige Freigabestellung. In dieser Freigabestellung wird die Drehfalle typischerweise von der Sperrklinke freigegeben, und kann, insbesondere federvorgespannt oder manuell, in Öffnungsrichtung verschwenken.
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Zusammenfassend kann die Betätigung jedenfalls mittelbar sowohl auf die erste als auch auf die zweite Sperrklinke einwirken. Vorzugsweise ist die Betätigung hierfür mit der ersten und/oder mit der zweiten Sperrklinke koppelbar.
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Die Sperrklinken weisen jeweils eine Sperrstellung auf, in welcher sie die Drehfalle in ihrer Schließstellung (erste Sperrklinke) bzw. in ihrer Fanghakenstellung (zweite Sperrklinke) arretieren oder sperren. Beide können jeweils in eine (unterschiedliche) Freigabestellung überführt werden. Diese Überführung in die Freigabestellung erfolgt dabei durch Aktivierung der Betätigung, beispielsweise mit Hilfe des (einen) Elektromotors. Die Betätigung kann hierzu vorzugsweise mittelbar, also über ein Getriebe oder Hebelsystem oder Ähnliches, auf die jeweilige Sperrklinke einwirken.
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Unter einer Arretierung durch eine der Sperrklinken versteht man also eine Blockierung im Sinne der vorliegenden Anmeldung, also eine Blockierung in der Bewegungsrichtung der Drehfalle, insbesondere in Öffnungsrichtung. Die Sperrklinke braucht die Drehfalle hierbei nicht zu arretieren, weshalb im Hauptanspruch insbesondere zur zweiten Sperrklinke auch das Wort „sperren” verwendet wurde, lediglich, um hier mehr Klarheit zu schaffen. Typischerweise wird die erste Sperrklinke die Drehfalle immer kontaktieren und arretieren. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann die zweite Sperrklinke die Drehfalle in ihrer Fanghakenstellung kontaktlos arretieren, also sperren, insbesondere bezüglich ihrer Öffnungsrichtung.
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Bei einer ersten Aktivierung der Betätigung kann diese typischerweise an die erste Sperrklinke angekoppelt werden, um diese zu verlagern. Anschließend erfolgt typischerweise eine Entkopplung von der ersten Sperrklinke. Danach erfolgt dann eine Kopplung mit der zweiten Sperrklinke (beispielsweise vor einer zweiten Aktivierung der Betätigung). Anschließend kann durch eine zweite Aktivierung der Betätigung die zweite Sperrklinke in ihre Freigabestellung überführt werden, so dass die Drehfalle dann typischerweise vollständig freigegeben ist.
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In der vollständig freigegebenen Position oder Stellung kann dann ein Schließelement (welches typischerweise der Fahrzeugtür bzw. Frontklappe zugeordnet ist) vollständig aus dem Maulbereich der Drehfalle herausgelangen, insbesondere aus dem Fanghakenbereich. Dies ist in einer Fanghakenstellung der Drehfalle typischerweise noch nicht möglich, und in einer Schließstellung der Drehfalle sowieso nicht.
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Die erste und die zweite Sperrklinke können in ihrer jeweiligen Sperrstellung typischerweise mit anderen, insbesondere gegenüberliegenden, Flächen der Drehfalle kooperieren, zur Arretierung der Drehfalle in der jeweiligen Position. So kann die erste Sperrklinke typischerweise mit einer Schließsperrfläche der Drehfalle kooperieren (in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel zudem auch noch mit einer Vorrastfläche), und die zweite Sperrklinke kann typischerweise mit einer Fanghakensperrfläche der Drehfalle kooperieren.
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Wie oben bereits angedeutet, weist die Drehfalle typischerweise an einer dem Maulbereich zugeordneten Flanke einen fanghakenartigen Abschnitt auf. Dieser Fanghakenabschnitt kann hierzu beispielsweise (bei einer Betrachtung von außen) das Maul der Drehfalle teilweise überdecken.
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Die Drehfalle ist typischerweise in ihre Öffnungsstellung hin vorgespannt, beispielsweise mit einer ihrer Schwenkachse zugeordneten Feder oder Ähnlichem. Die Vorspannrichtung führt aus der Schließstellung heraus in die Fanghakenstellung und dann weiter in eine vollständige Öffnungsstellung.
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Damit das Schließelement bei vollständig geöffneter Stellung aus dem fanghakenartigen Drehfallenmaul herausgeführt werden kann, ist dem Schließelement typischerweise ein separater Hubhebel zugeordnet, welcher insbesondere koaxial zu einer der Sperrklinken, insbesondere der ersten Sperrklinke, aufgehängt sein kann, und ebenfalls in Öffnungsrichtung vorgespannt ist. Eine Hubfunktion ist auch über eine schlossexterne Hubfeder möglich.
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Das Schließelement selber ist typischerweise an der Fahrzeugtür, also beispielsweise einer Klappe, insbesondere an einer Frontklappe, angeordnet, während die Verriegelungsvorrichtung typischerweise karosserieseitig, beispielsweise an einem separaten Gehäuse oder an einer Montageplatte oder ähnlichem, angeordnet ist. Grundsätzlich ist es aber auch vorstellbar, dass diese Anordnung genau umgekehrt erfolgt.
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Bei dem Schließelement handelt es sich typischerweise um einen zentralen Schenkel eines Schließbügels oder einen Schließbolzen oder ein ähnlich geeignetes Element.
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Schließlich ist anzumerken, dass es sich bei der Fahrzeugtür, wie bereits erwähnt, typischerweise um eine KFZ-Frontklappe handelt, bei der eine fanghakenartige Ausbildung der Drehfalle besonders sinnvoll ist, und so die beiden separaten Sperrklinken typischerweise überhaupt erst notwendig werden. Es kann sich aber auch grundsätzlich um jede andere Art der Fahrzeugtür, so beispielsweise eine Heckklappe oder Ähnliches, handeln. Bevorzugt sind hiervon KFZ, insbesondere PKW, betroffen.
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Gemäß der Erfindung ist typischerweise vorgesehen, dass die beiden Sperrklinken, also die erste Sperrklinke und die zweite Sperrklinke, entfernt voneinander angeordnet sind. Beispielsweise kann eine Sperrklinke der Frontseite einer Drehfalle zugeordnet sein, und die andere Sperrklinke der Rückseite der Drehfalle. Jedenfalls sind die Sperrklinken in diesem Fall derart angeordnet, dass sie nicht ineinander greifen, und insbesondere auch nicht bewegungsgekoppelt sind. Die beiden Sperrklinken sind bevorzugt nicht-koaxial zueinander angeordnet, also nicht an der gleichen Schwenkachse aufgehängt.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Betätigung motorgesteuert auslösbar oder aktivierbar. Dem Grunde nach könnte die Vorrichtung auch eine manuelle Aktivierung der Betätigung vorsehen, beispielsweise mit Hilfe eines Handgriffes, oder ähnlichem. Da die Erfindung aber bei elektronisch weit entwickelten Fahrzeugen (sogenannten Elektroautos) besonders vorteilhaft einsetzbar ist, erfolgt die Aktivierung oder Betätigung der Betätigung also vorzugsweise motorgesteuert, insbesondere mit Hilfe eines Elektromotors.
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Der Motor kann hierzu beispielsweise auf einen Zug (bzw. einen Bowdenzug) einwirken, welcher mit einem Ende an der Betätigung festgemacht ist, oder die Betätigung mitausbildet.
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Alternativ ist dies natürlich auch über ein Einwirken auf ein Gestänge in entsprechender Weise möglich, oder einen Stößel oder Ähnliches.
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Entscheidend ist hierbei, dass der Motor, vorzugsweise der Elektromotor, sowohl für eine Verlagerung der ersten Sperrklinke als auch der zweiten Sperrklinke sorgt. Dies natürlich mittelbar, mit Hilfe der Betätigung und der ihr ggf. zugeordneten weiteren Hebelelemente, wie einem Antriebshebel oder ähnlichem.
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Eine erste Betätigung des Motors kann hierbei zu einer ersten Aktivierung der Betätigung der Vorrichtung und einer Verlagerung der ersten Sperrklinke führen. Eine zweite Betätigung des Motors kann zu einer zweiten Aktivierung der Betätigung und zu einer Verlagerung der zweiten Sperrklinke führen. Hierbei kann beispielsweise ein Antriebshebel automatisch mit der ersten oder der zweiten Sperrklinke gekoppelt und entkoppelt werden.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Betätigung nur von dem Motor aktiviert werden kann, und keine manuelle Aktivierung vorgesehen ist. Im Sinne einer Redundanz könnten die einzelnen Sperrklinken aber theoretisch ohne angreifen an der Betätigung (also über einen jeweils separaten Angriff) möglicherweise manuell betätigbar sein, jeweils separat, beispielsweise in einer Unfallsituation oder bei einem Ausfall der Bordelektronik, über einen Handgriff.
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Gemäß der bevorzugsten Ausführungsform der Erfindung ist der Betätigung ein Antriebshebel zugeordnet. Dieser Antriebshebel kann mittelbar oder unmittelbar sowohl auf die erste Sperrklinke also auch auf die zweite Sperrklinke einwirken.
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Typischerweise besteht die Betätigung hierbei aus einem Ende des Antriebshebels oder einem Arm des Antriebshebels oder Ähnlichem.
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An dem Antriebshebel können weitere Hebel angeordnet sein, um gestänge- oder antriebsartig auf die beiden Sperrklinken einzuwirken.
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Bevorzugterweise wird der Antriebshebel koaxial mit der Drehfalle aufgehängt. Dies ermöglicht eine vereinfachte Geometrie der Vorrichtung und die Einsparung von Bauelementen. Der Antriebshebel kann darüber hinaus motorgesteuert verlagert werden, bzw. von einem Elektromotor, beispielsweise mit Hilfe eines Bowdenzuges oder Ähnlichem.
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Damit besagter Antriebshebel auf die erste Sperrklinke zur deren Verlagerung in ihre Freigabestellung einwirken kann, kann der Antriebshebel einen Betätigungsarm aufweisen, welcher insbesondere unmittelbar auf die Sperrklinke einwirken kann. Hierbei kann der Betätigungsarm beispielsweise einen Kontaktbolzen oder ähnliches umfassen, welcher in Kontakt mit einer Kontaktfläche der Sperrfläche bringbar ist. Diese Kontaktierung kann auch als Kopplung bezeichnet werden. Natürlich muss es sich nicht zwingend um einen Kontaktbolzen handeln, es kann auch ein anderes geeignetes Element verwendet werden, beispielsweise auch eine flache, an dem Betätigungsarm angeordnete Fläche oder ähnliches. Neben dem Betätigungsarm kann der Antriebshebel typischerweise auch noch mindestens einen Bedienarm aufweisen, an dem die Betätigung vorgesehen ist.
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Alternativ kann an dem Antriebshebel, zur Kontaktierung und Verlagerung der ersten Sperrklinke, aber auch ein Betätigungshebel angeordnet sein, insbesondere schwenkbar. Der Betätigungshebel kann in diesem Falle über eine an dem Antriebshebel angeordnete Schwenkachse auf dem Antriebshebel montiert sein und auf diese Weise mit ihm mitverlagert werden. Er ist somit in diesem Falle auf dem Antriebshebel angelenkt.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist an dem Antriebshebel ein Koppelhebel zur Betätigung der zweiten Sperrklinke angeordnet. Insbesondere kann dieser Koppelhebel koaxial zu vorgenanntem Betätigungshebel angeordnet sein (sofern dieser überhaupt vorgesehen ist).
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Der Koppelhebel ist hierbei typischerweise schwenkbar an dem Antriebshebel angelenkt oder angeordnet. Er kann einen Kopplungszustand aufweisen, in welchem er mit der zweiten Sperrklinke gekoppelt ist. Hierbei kann er diese beispielsweise hintergreifen. In einem anderen, entkoppelten Zustand kann der Koppelhebel insbesondere entfernt von der zweiten Sperrklinke angeordnet sein. Mit Hilfe des Koppelhebels kann bei einer Aktivierung der Betätigung die zweite Sperrklinke aus ihrer Sperrstellung in ihre Freigabestellung überführt werden, jedenfalls bei einer Kopplung zwischen Koppelhebel und zweiter Sperrklinke.
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Der Koppelhebel kann über eine Kontaktfläche, beispielsweise in Form eines Kontaktbolzens, einen Kontakt mit der zweiten Sperrklinke erreichen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform bilden die direkten Verbindungen zwischen der Schwenkachse des Koppelhebels und der Kontaktfläche des Koppelhebels, sowie die Verbindung zwischen der Schwenkachse des Antriebshebels und der Schwenkachse der zweiten Sperrklinke ein Trapez, insbesondere ein Parallelogramm, jedenfalls in einem gekoppelten Zustand.
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Sofern ein Betätigungshebel vorgesehen ist, kann hier das Gleiche gelten: So kann die direkte Verbindungslinie zwischen Kontaktfläche am Betätigungshebel und der Schwenkachse des Betätigungshebels sowie die direkte Verbindungslinie zwischen der Schwenkachse des Antriebshebels und der Schwenkachse der ersten Sperrklinke ebenfalls ein Trapez ausbilden, vorzugsweise ein Parallelogramm.
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Sofern neben dem Koppelhebel auch tatsächlich ein Betätigungshebel vorgesehen ist, können diese gegeneinander vorgespannt sein, insbesondere wenn sie koaxial aufgehängt sind. Die Stärke der Vorspannung des einen Hebels, insbesondere des Koppelhebels, kann hierbei die Vorspannung des anderen Hebels übersteigen, um so einen wippenartigen Effekt zum Ankoppeln und Entkoppeln der beiden Hebel mit einer der Sperrklinken (oder beiden) zu ermöglichen.
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Die Erfindung sieht in einer besonders bevorzugten Ausführungsform vor, dass der Koppelhebel mit einer Führungsfläche der Drehfalle zusammenwirkt. Hierdurch kann der Koppelhebel insbesondere ausgelenkt werden, beispielsweise für den Fall, dass er die zweite Sperrklinke hintergreifen soll, oder aus dem Eingriff mit dieser heraus geführt werden soll. Die Drehfalle kann hierfür insbesondere ein (weiteres) Führungsmaul vorsehen und der Koppelhebel insbesondere eine Führungsfläche, beispielsweise an einem Führungsbolzen oder Ähnlichem.
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Ganz allgemein besteht die Idee des Aspektes der Erfindung aber darin, eine Führungsfläche an der Drehfalle vorzusehen, welche auf die Wirkkette zwischen Betätigung und eine der Sperrklinken, insbesondere der zweiten Sperrklinke, einwirken kann. Anders ausgedrückt: Die Führungsfläche der Drehfalle kann auf das Getriebe zwischen Betätigung und Sperrklinke (vorzugsweise zweite Sperrklinke) einwirken. Hierdurch kann die Betätigung insbesondere von der Sperrklinke entkoppelt oder mit dieser gekoppelt werden. Wieder anders ausgedrückt:
Die Führungsfläche der Drehfalle kann auf ein mit dem Antriebshebel gekoppeltes Hebelelement oder den Antriebshebel selber einwirken, zur Kopplung oder Entkopplung von Betätigung und Sperrklinke (vorzugsweise der zweiten Sperrklinke).
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Gemäß der Erfindung kann bevorzugterweise an dem Antriebshebel eine Zuziehklinke für die Drehfalle angeordnet sein. Diese Zuziehklinke kann beispielsweise in eine Zuziehkerbe der Drehfalle eingreifen oder eine Nase der Drehfalle hintergreifen, um diese nach Art einer Zuziehhilfe aus einer Vorraststellung in eine vollständig geschlossene Stellung der Drehfalle zu überführen. Die Zuziehklinke kann insbesondere dem Bedienarm des Antriebshebels zugeordnet sein, an welchem auch die Betätigung angeordnet ist oder welcher die Betätigung ausbildet. Die Zuziehklinke kann hierbei zur Drehfalle hin vorgespannt sein, oder auch in einer karosserieseitigen Kulisse geführt werden, oder Ähnliches.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass der Antriebshebel mit der ersten und/oder zweiten Sperrklinke koppelbar und entkoppelbar ist. In diesem Sinne kann das der Betätigung zugeordnete Getriebe, welches insbesondere den Antriebshebel umfassen kann, mit der ersten Sperrklinke koppelbar, und von dieser auch wieder entkoppelbar sein. Das Gleiche gilt für die zweite Sperrklinke. Typischerweise kann eine erste Aktivierung der Betätigung zu einem Koppeln mit der ersten Sperrklinke führen. Diese erste Sperrklinke kann anschließend (oder hierbei) betätigt werden. Anschließend kann (insbesondere automatisch) eine Entkopplung des Getriebes von der ersten Sperrklinke erfolgen, und ein Koppeln des Getriebes mit der zweiten Sperrklinke. Bei der zweiten Aktivierung der Betätigung kann das Getriebe dann für eine Überführung der zweiten Sperrklinke in ihre Freigabestellung sorgen, und bevorzugterweise dann auch für eine Entkopplung von der zweiten Sperrklinke.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die gestellte Aufgabe von einem Verfahren gemäß dem Patentanspruch 10 gelöst. Dieses Verfahren ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Sperrklinke von derselben Betätigung nacheinander aus ihrer jeweiligen Sperrstellung in eine Freigabestellung überführt werden, insbesondere durch zwei zeitlich versetzte Aktivierungen der Betätigung.
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Vorzugsweise kann hierbei vorgesehen sein, dass eine erste Aktivierung der Betätigung erfolgt, welche für eine Überführung der ersten Sperrklinke in ihre Freigabestellung sorgt. Anschließend erfolgt eine zweite Aktivierung der Betätigung, welche für eine Überführung der zweiten Sperrklinke in ihre Freigabestellung sorgt.
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An dieser Stelle sei festgestellt, dass im Zusammenhang mit dem Verfahrensanspruch 10 nicht sämtliche, voranstehenden, vorteilhaften Ausführungen oder Anmerkungen wiederholt werden sollen. Hierauf wird aus Gründen der Zweckmäßigkeit und Übersichtlichkeit der Anmeldung verzichtet.
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Selbstverständlich sollen aber sämtliche Vorteile und Beschreibungen auch für den Verfahrensanspruch 10 gelten.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich anhand der nicht zitierten Unteransprüche sowie anhand der nun folgenden Figurenbeschreibung.
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Darin zeigen
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1 eine sehr schematische, teiltransparente, schnittartige Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung bei vollständig geschlossener Drehfalle, sowie in einer Initialposition befindlichem Antriebshebel,
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2 die Vorrichtung gemäß 1 unter Weglassung des Antriebes bei verschwenktem Antriebshebel und in einer Freigabestellung befindlicher erster Sperrklinke,
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3 die Vorrichtung gemäß 2 bei leicht verschwenkter Drehfalle,
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4 die Vorrichtung gemäß 3 mit einer in Fanghakenstellung befindlichen Drehfalle,
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5 die Vorrichtung gemäß 4 bei teilzurückverschwenktem Antriebshebel,
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6 die Vorrichtung gemäß 5 bei hintergriffener zweiter Sperrklinke,
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7 die Vorrichtung gemäß 6 bei in eine Freigabestellung überführter zweiter Sperrklinke,
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8 die Vorrichtung gemäß 7 bei eingefallenem Einrasthebel,
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9 die Vorrichtung gemäß 8 bei durch die Drehfalle ausgelenktem Einrasthebel und in vollständiger Öffnungsstellung befindlicher Drehfalle,
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10 die Vorrichtung gemäß 9 bei einem Schließvorgang in einer Vorraststellung, und
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11 ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung, in etwa in einer Ansicht gemäß 1 unter Weglassung des Antriebes.
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Der nachfolgenden Figurenbeschreibung sei vorangestellt, dass gleiche oder vergleichbare Teile gegebenenfalls mit identischen Bezugszeichen versehen sind, teilweise unter Hinzufügung kleiner Buchstaben oder von Apostrophs. In den der Figurenbeschreibung nachfolgenden Patentansprüchen werden die in den Figuren und der Figurenbeschreibung verwendeten Bezugszeichen daher der Einfachheit halber gegebenenfalls (teilweise) ohne Apostrophs oder kleine Buchstaben verwendet, sofern die entsprechenden Gegenstände vergleichbar sind.
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1 zeigt zunächst ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung 10, bei welcher eine Drehfalle 11 in einer dargestellten Schließstellung von einer ersten Sperrklinke 12 arretiert wird. Sowohl die erste Sperrklinke 12 als auch die Drehfalle 11 sind beide an einem Gehäuse bzw. an einer Montageplatte 13 über ihre jeweiligen Schwenkachsen 14 bzw. 15 schwenkbar angeordnet.
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In der in 1 dargestellten Schließstellung hält die Drehfalle 11 ein beispielsweise als Schließbügelschenkel ausgebildetes Schließelement 16 im Drehfallenmaul 17 gefangen. Das Schließelement 16 tritt hierbei in eine Ausnehmung 18 der Montageplatte 13 ein. Es wird zudem von einem Hubhebel 51 beaufschlagt, welcher koaxial mit der ersten Sperrklinke 12 an der Schwenkachse 14 aufgehängt ist, und in Öffnungsrichtung Ö, bzgl. 1 also entgegen dem Uhrzeigersinn, vorgespannt ist. Der Hubhebel 51 weist hierbei zwei Funktionen auf:
Erstens kann er einem Klappern des Schließelementes 16 im Maul 17 entgegenwirken. Andererseits dient er der Unterstützung einer späteren Ausfahrbewegung des Schließelementes 16 nach Freigabe der Drehfalle 11.
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Während der Vorderseite der Drehfalle 11 (bezüglich 1 also linksseitig) die erste Sperrklinke 12 zugeordnet ist, ist der Rückseite der Drehfalle 11 (bezüglich 1 also rechtsseitig) eine zweite Sperrklinke 19 zugeordnet, welche auch als Sperrklinkensicherheitshaken bezeichenbar ist. Diese zweite Sperrklinke 19 ist über eine Schwenkachse 20 ebenfalls an einer Montageplatte 13 schwenkbar angeordnet, und auf die Drehfalle 11 hin, bezüglich 1 also entgegen dem Uhrzeigersinn, vorgespannt.
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Der zweiten Sperrklinke 19 ist in einer parallelen Ebene, aber ebenfalls an der Montageplatte 13 schwenkbar angeordnet, ein Einrasthebel 21 zugeordnet, welcher mit einem Rastende 22 auf später noch beschriebene Weise in eine Rast 23 der zweiten Sperrklinke 19 eingreifen kann. Neben der Rast 23 weist die zweite Sperrklinke 19 zudem eine Sperrnase 24 auf, welche auf ebenfalls später noch beschriebene Weise mit einer Blockiernase 25 der Drehfalle 11 zusammenwirken kann.
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Im Bereich der Blockiernase 25 der Drehfalle 11 ist zudem an der Drehfalle 11 ein abkragender Betätigungswulst 26 ausgebildet, welcher insbesondere aus der Figurenebene herausragt bzw. hinter dieser angeordnet ist, und auf später noch zu beschreibende Weise mit einem Betätigungsende 27 des Einrasthebels 21 zusammenwirken kann.
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Koaxial mit der Drehfalle 11 ist an der gemeinsamen Schwenkachse 15 an der Montageplatte 13 des weiteren ein Antriebshebel 28 angeordnet. Der Antriebshebel 28 ist in 1 in seiner Initialstellung dargestellt und kann insbesondere mehrere Arme aufweisen.
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An einem Bedienarm 29 ist hierbei eine Betätigung 30 angeordnet, welche beispielsweise von einem Angriffsnocken und/oder einem Teil des Bedienarms 29 bereitgestellt werden kann. Die Betätigung 30 ist, wie dies lediglich in 1 gestrichelt dargestellt ist, in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel über einen Zug 31, insbesondere einen Bowdenzug, oder ein Gestänge oder ähnliches, mit einem lediglich angedeuteten Antrieb 32 verbunden. Bei dem Antrieb 32 kann es sich beispielsweise um einen Motor, insbesondere einen Elektromotor, handeln. Damit kann der Antriebshebel 28 grundsätzlich von dem Antrieb 32 verschwenkt werden, um seine Achse 15 herum.
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Der Antriebshebel 28 weist einen weiteren Arm auf, nämlich den Kontaktarm 33, an welchem ein Kontaktelement, beispielsweise ein Kontaktbolzen 34, zur Kontaktierung und Betätigung der ersten Sperrklinke 12 angeordnet ist. In der in 1 dargestellten Stellung ist der Kontaktbolzen 34 hierbei noch nicht ganz in Kontakt mit einer Kontaktfläche 35 eines Freigabearmes 36 der ersten Sperrklinke 12.
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Im Bereich des Bedienarmes 29 des Antriebshebels 28 ist zudem eine Zuziehklinke 37 über eine Achse 38 schwenkbar angeordnet. Die Zuziehklinke 37 dient grundsätzlich – auf später noch beschriebene Art – einem Schließvorgang der Vorrichtung 10 und einem optionalen, automatischen Zuziehen der Drehfalle 11. Die Klinke 37 weist dafür grundsätzlich eine Zuziehfläche 39 auf, welche dann mit einem Zuziehvorsprung 40 der Drehfalle 11 zusammenwirken kann, auf ebenfalls später noch genau zu beschreibende Art und Weise.
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Die Zuziehklinke 37 kann dabei in Richtung der Drehfalle 11 hin um die Achse 38 vorgespannt sein, oder alternativ mit einem lediglich angedeuteten Führungsbolzen 41 in eine in den Figuren nicht dargestellte, karosseriefeste oder gehäuseseitige Führungskulisse oder ähnliches eingreifen.
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Schließlich ist im Bereich des Anbindungsarmes 42 des Antriebshebels 28 ein Koppelhebel 43 angelenkt. Dieser ist über eine Schwenkachse 44 an dem Antriebshebel 28 angeordnet und gegen diesen mit Hilfe nicht dargestellter Federelemente in Richtung der Drehfalle 11, bzw. in Richtung der zweiten Sperrklinke 19, vorgespannt (bezüglich 1 also entgegen dem Uhrzeigersinn). Diese Vorspannung führt dazu, dass ein an dem Koppelhebel 43 ausgebildeter Führungsbolzen 45 an einer Führungsfläche 46 der Drehfalle 11 anliegt.
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Die Führungsfläche 46 kann dabei Bestandteil eines zweiten, rückseitigen Drehfallenmauls 47 der Drehfalle 11 sein. Außerdem weist der Koppelhebel 43 an einem Koppelende 48 einen Koppelbolzen 49 auf, welcher grundsätzlich einem Hintergriffsbereich 50 der zweiten Sperrklinke 19 zuordnenbar ist. Gemäß der Ausgangsstellung nach 1 greift der Koppelbolzen 49 in den Hintergriffsbereich 50 der zweiten Sperrklinke 19 aber noch nicht ein. Somit ist in diesem Sinne der Koppelhebel 43 noch nicht (und somit auch nicht der Antriebshebel 28 oder die Betätigung 30) mit der zweiten Sperrklinke 19 gekoppelt.
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Soviel zu dem grundsätzlichen Aufbau der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung 10 gemäß 1.
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Um aus der Sperrstellung der Vorrichtung 10 gemäß 1 nunmehr einen Öffnungsvorgang einzuleiten, kann der Antrieb 32 betätigt werden. Dies führt über das Gestänge bzw. den Zug 31 zu einer Aktivierung der Betätigung 30 und übt auf den Bedienarm 29 des Antriebshebels 28 beispielsweise eine Zugkraft aus, bezüglich 1 nach links (hin zum Antrieb 32).
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Der Antrieb 32 kann hierbei beispielweise von einem im Cockpit des Fahrzeugs sitzenden Fahrzeugführer betätigt werden, beispielsweise mit Hilfe eines Knopfes, Schalters, oder Ähnlichem.
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Aufgrund dieser Aktivierung der Betätigung 30 kann der Antriebshebel 28 dann aus einer Stellung gemäß 1 (sogenannte Initialstellung) in die in 2 dargestellte Stellung verschwenken, nämlich um die Schwenkachse 15 herum (bezüglich 2 also im Uhrzeigersinn). Hierbei gerät der Kontaktbolzen 34 des Kontaktarmes 33 des Antriebshebels 28 schließlich in Kontakt mit der Kontaktfläche 35 des Freigabearmes 36 der ersten Sperrklinke 12 und kann die Sperrklinke 12 somit um ihre Schwenkachse 14 herum aus der in 1 dargestellten Sperrstellung in die in 2 dargestellte Freigabestellung überführen (entgegen der Vorspannkraft der ersten Sperrklinke 12).
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Gemäß 2 ist die Drehfalle 11 nunmehr freigegeben (von der ersten Sperrklinke 12) und kann ausgehend von der Stellung gemäß 2 in Öffnungsrichtung Ö, ggf. unterstützt von dem Hubhebel 51, um ihre Schwenkachse 15 herum im Uhrzeigersinn verschwenken, bis sie ihre Fanghakenstellung gemäß 4 erreicht.
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Vorher soll aber noch einmal zurück auf 2 verwiesen werden, aus welcher im Vergleich zu 1 insbesondere erkennbar ist, dass der Koppelhebel 43 mit dem Antriebshebel 28 mitverschwenkt wurde, und der Koppelbolzen 49 damit eindeutig aus dem Hintergriffsbereich 50 der zweiten Sperrklinke 19 herausgelangt ist. Die in 2 dargestellte Stellung hat der Koppelhebel 43 hierbei seinem Führungsbolzen 45 zu verdanken, welcher nunmehr in das hintere Maul 47 der Drehfalle 11 eingetaucht ist, und insbesondere an deren Oberkante entlang geführt wurde, welche die Führungsfläche 46 ausbildet.
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Gemäß 2 befindet sich der Koppelhebel 43 nun eindeutig in einem von der zweiten Sperrklinke 19 entkoppelten Zustand. Der Kontaktarm 33 ist hingegen eindeutig mit der ersten Sperrklinke 12 gekoppelt.
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Wie beschrieben kann die Drehfalle 11 nunmehr in ihre in 4 dargestellte Fanghakenstellung verschwenken, wobei sie insbesondere auch eine Stellung gemäß 3 durchläuft, aus welcher erkennbar ist, dass der Führungsbolzen 45 des Koppelhebels 43 aus dem Maul 47 durch die Öffnungsbewegung der Drehfalle 11 wieder herausgelangt.
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An dieser Stelle sei angemerkt, dass der Koppelhebel 43 in den 1 bis 3 eine – gegebenenfalls zufällig – identische Relativposition zu dem Antriebshebel 28 aufweist. Dies ändert sich jedoch im weiteren Verlauf, wie die 4 verdeutlicht, welche dann – wie bereits beschrieben – die Fanghakenstellung der Drehfalle 11 zeigt.
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In dieser Fanghakenstellung wird die Drehfalle 11 nämlich von der zweiten Sperrklinke 19 mit Hilfe der Sperrnase 24 blockiert. Die Sperrnase 24 befindet sich hierfür im Schwenkweg der Drehfalle 11, ohne diese dabei in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel tatsächlich zu kontaktieren. Insbesondere findet jedenfalls in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel keine Kontaktierung von Sperrnase 24 und Blockiernase 25 der Drehfalle 11 statt. 4 zeigt insofern eine Fanghakenstellung der Drehfalle, welche tatsächlich eher durch den Hubhebel 51 definiert wird. Dieser schlägt gemäß 4 nämlich an einem angedeuteten karosserieseitigen Anschlag 99, welcher die Verschwenkbewegung des Hubhebels 51 in Öffnungsrichtung maximal in die in 4 dargestellte Stellung begrenzt. Der Hubhebel hebt daher auch das Schließelement 16 nicht weiter an, und die Eigenvorspannkraft der Drehfalle 11 reicht nicht, gegen das Gewicht der Haube bzw. des Schließelementes 16 weiter in Öffnungsrichtung zu verschwenken. Zwischen Blockiernase 25 und Sperrnase 24 kann hierbei also insbesondere ein Spalt 98 verbleiben. Dieser hat toleranzbedingte Gründe, was ein späteres Schließen der Vorrichtung erleichtert. Hierauf soll an dieser Stelle jedoch nicht weiter eingegangen werden. Mithin ist es aber so, dass die zweite Sperrklinke 19 die Drehfalle in der in 4 dargestellten Fanghakenposition sichert oder blockiert, mithin in Öffnungsrichtung sperrt. Im Sinne der vorliegenden Anmeldung kann dabei auch von einer Arretierung gesprochen werden.
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In einer Position gemäß 4 ist auch der Koppelhebel 43 wieder eingefallen, bzgl. 4 entgegen dem Uhrzeigersinn, und kann sich an dem unteren Ende der Klinke 19 abstützen. Der Führungsbolzen 45 ist hierbei aus dem Maul 47 herausgelangt, stützt sich aber immer noch an der Drehfalle 11 ab.
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Gemäß 4 ist das Schließelement 16, welches von dem Hubhebel 51 beaufschlagt wird, in der Ausnehmung 18 schon ein Stück in Öffnungsrichtung (also nach oben) gelangt bzw. in seine angehobene Position. Diese Fanghakenstellung verhindert insbesondere, dass die Fahrzeugklappe, an welcher das Schließelement 16 angeordnet ist, in das Sichtfeld eines Fahrzeugführers springt, insbesondere durch einen automatischen Luftsog oder ähnliches.
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Wird nun ausgehend von einer Stellung gemäß 4 der Antriebshebel 28 entlastet, schwenkt dieser um seine Schwenkachse 15 herum wieder in Richtung seiner Initialstellung, bzgl. 5 also entgegen dem Uhrzeigersinn. Hierdurch wird die erste Sperrklinke 12 freigegeben, und diese kann in ihre Vorspannrichtung zu der Drehfalle 11 einfallen und sich an dieser anlehnen.
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Gleichsam gelangt der Koppelbolzen 49 des Koppelhebels 43 über die in 5 dargestellte Stellung in seine in 6 dargestellte Eingriffsstellung mit der zweiten Sperrklinke 19, in welcher er vollständig im Hintergriffsbereich 50 der zweiten Sperrklinke 19 einliegt. In dieser Stellung ist der Koppelhebel 43 mit der zweiten Sperrklinke 19 gekoppelt, der Kontaktarm 33 ist wieder von der ersten Sperrklinke 12 entkoppelt. Gemäß 6 nimmt der Antriebshebel 28 seine Initialstellung ein.
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Wird der lediglich in 1 schematisch dargestellte Antrieb 32 nunmehr ausgehend von einer Stellung der Vorrichtung 10 nach 6 ein zweites Mal aktiviert, verschwenkt der Antriebshebel 28 erneut um seine Schwenkachse 15 in die in 7 dargestellte Stellung. Hierbei kann er in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel auch die erste Sperrklinke 12 auslenken, was überhaupt nicht notwendig ist, und lediglich aus Gründen der Geometrie erfolgt.
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Entscheidender ist, dass der Antriebshebel 28 bei der dargestellten Verschwenkung – bezüglich der Figuren also im Uhrzeigersinn – aus seiner Initialstellung gemäß 6 in die Stellung gemäß 7 den Koppelhebel 43 mitführt und hierbei die zweite Sperrklinke 19 (durch die Kopplung von Koppelhebel 43 und Sperrklinke 19 über den Koppelbolzen 49 und den Hintergriffsbereich 50) in die Freigabestellung überführt. In dieser Stellung kann die zweite Sperrklinke 19 die Drehfalle 11 freigeben.
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Damit die zweite Sperrklinke 19 lange genug in ihrer Freigabestellung gemäß 7 verharrt, bzw. damit die zweite Sperrklinke 19 in einem Schneelastfall nicht wieder einfällt, kann nun der Einrasthebel 21 aus der in 7 dargestellten Stellung um seine Schwenkachse bezüglich der Figuren im Uhrzeigersinn in die Rast 23 der Sperrklinke 19 einfallen. Einrasthebel 21 und die zweite Sperrklinke 19 sind eigentlich ebenenversetzt angeordnet. Jedoch weist der Einrasthebel 21 das Rastende 22 auf, welches beispielsweise in die Ebene der zweiten Sperrklinke 19 abkragen kann oder Ähnliches. Die zweite Sperrklinke 19 ist somit offengehalten gemäß 8 und der Antriebshebel 28 in seine Initialstellung zurückverschwenkt.
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Durch die Freigabe über die in der Freigabestellung befindliche zweite Sperrklinke 19 kann die Drehfalle 11 also ausgehend von einer Stellung gemäß 8 (oder 7) nunmehr weiter um ihre Schwenkachse 15 herum in die vollständige Öffnungsposition gemäß 9 verschwenken. Insbesondere kann hierbei das Schließelement 16 aus dem Maul 17 der Drehfalle 11 herausgelangen, gegebenenfalls an dem fanghakenartig ausgebildeten Fanghakenabschnitt 52 der Drehfalle 11 vorbei. Hierzukann ein Fahrzeugführer die mit dem Schließelement 16 verbundene Klappe nunmehr einfach aufstellen, hochheben oder ähnliches.
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Bei dem Übergang zwischen den 8 und 9 fällt auf, dass der Einrasthebel 21 hierbei von der Drehfalle 11 aus der Rast 23 der zweiten Sperrklinke 19 ausgehoben wird (bezüglich 9 also entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt wird). Dies geschieht durch Kontaktierung des Betätigungsendes 27 des Einrasthebels 21 durch den Betätigungswulst 26 der Drehfalle 11. Beide Elemente 26, 27 sind hierbei im wesentlichen hinter der Figurenebene angeordnet. Die zweite Sperrklinke 19 wird hierdurch also freigegeben und kann, bezüglich der Figuren entgegen dem Uhrzeigersinn in ihre in 9 dargestellte Stellung, einfallen.
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Nachdem der Fahrzeugführer Zugriff auf den Bereich unterhalb der Haube hatte, kann der Fahrzeugführer nunmehr eine Schließbewegung durch ein Schließen der nicht dargestellten Haube einleiten. Dies führt typischerweise zum Eintauchen des Schließelementes 16 in das Maul 17 der Drehfalle 11, wobei die Drehfalle 11 vom eintauchenden Schließelement 16 beaufschlagt und „angetrieben” (bezüglich der Figuren also entgegen dem Uhrzeigersinn, entgegen der Öffnungsrichtung Ö) bzw. zurückverschwenkt wird.
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Diese Rücküberführung entgegen der Kraft des Hubhebels 51 erfolgt jedenfalls soweit, bis die Stellung der Vorrichtung 10 gemäß 10 erreicht wird, bei welcher die erste Sperrklinke 12 in eine Vorrast 53 der Drehfalle 11 eingefallen ist. Gleichsam ist in der Stellung gemäß 10 die am Antriebshebel 28 angeordnete Zuziehklinke 37 in eine Zuziehstellung eingefallen, in welcher sie den Zuziehvorsprung 40 der Drehfalle 11 hintergreift. Ausgehend von der gezeigten Position gemäß 10 gibt es nun zwei Möglichkeiten für den weiteren Schließvorgang: Erstens kann die Haube für den Fall, dass sie unter deutlicher Kraftbeaufschlagung geschlossen wird, einfach automatisch (und ohne weiteres Zutun durch die Zuziehklinke 37) bis in die in 1 dargestellte Hauptraststellung oder Schließstellung durchschwenken.
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Reicht hierfür die Kraft allerdings nicht aus, und wird die Haube lediglich mit leichtem Druck gegen die Hubhebelkraft auf das Fahrzeug aufgelegt, kann dies von dem Fahrzeug bzw. der Vorrichtung 10 automatisch erkannt werden. In diesem Fall kann über den Antrieb 32, beispielsweise über das Gestänge 31, eine Kraft auf die Betätigung 30 derart ausgeübt werden, dass der Antriebshebel 28 aus der in 10 dargestellten Initialstellung nunmehr in eine zweite Richtung Z, nämlich bezüglich der Figuren entgegen dem Uhrzeigersinn, verschwenkt.
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Hierbei nimmt der Antriebshebel 28 naturgemäß die Zuziehklinke 37 mit, und diese überführt die Drehfalle 11 in die in 10 dargestellte Schließstellung. Anschließend kann dann der Antriebshebel 28 samt Sperrklinke 37 in die Initialstellung gemäß 10 bzw. 1 zurückverschwenken, entgegen der Richtung Z.
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Alternativ ist es auch möglich, für den Fall, dass der Antrieb 32 lediglich über ein Zugelement an der Betätigung 30 angebunden ist, dass ein weiterer Antrieb vorgesehen ist, welcher diesen Zuziehmechanismus durch eine Aktivierung der Betätigung in die zweite Richtung oder Zuziehrichtung Z ermöglicht.
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Die Vorrichtung 10 hat dann ihre Anfangsstellung gemäß 1 wieder erreicht.
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11 zeigt ein weiteres, alternatives Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10', bei welchem der Bewegungsablauf im wesentlichen identischen zu dem voranstehenden Ablauf ausgebildet ist, bzw. ausgeführt wird. Bezüglich 11 soll daher im wesentlichen auf die voranstehenden Erläuterungen verwiesen werden. Anhand der 11 sollen lediglich die offensichtlichen Unterschiede (abgesehen von irrelevanten Unterschieden der Geometrie, beispielsweise der ersten Sperrklinke 12') erläutert werden. So besteht ein geringer Unterschied darin, dass die Zuziehklinke 37 der Vorrichtung 10' für ein Zuziehen nicht mit einem Zuziehvorsprung der Drehfalle 11 kooperiert, sondern vielmehr in eine Zuziehkerbe oder Zuziehsicke 54 der Drehfalle 11' einfallen kann. Ansonsten erfolgt der Zuziehvorgang aber ganz identisch zum ersten Ausführungsbeispiel.
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Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Ausführungsbeispielen besteht hingegen darin, dass der Antriebshebel 28' gemäß 11 keinen Kontaktarm 33 mehr aufweist, sondern vielmehr einen zweiten, langen Koppelhebel, welcher auch Betätigungshebel 55 genannt wird. Dieser Betätigungshebel 55 ist koaxial mit dem Koppelhebel 43', über dieselbe Schwenkachse 44, an dem Antriebshebel 28' befestigt.
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In diesem Sinne sind der Koppelhebel 43' und der Betätigungshebel 55' gegeneinander vorgespannt, und weisen hierzu jeweils Vorspannflächen 56 bzw. 57 auf. Der Koppelhebel 43' ist bezüglich 11 also entgegen dem Uhrzeigersinn vorgespannt, und der Betätigungshebel 55' im Uhrzeigersinn.
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Die beiden Hebel bilden dementsprechend eine Wippe aus, da sie zwar die meiste Zeit über ihre Vorspannflächen 56, 57 in Kontakt stehen, aber auch voneinander weg verschwenkbar sind. Beispielsweise kann der Koppelhebel 43' relativ zum Betätigungshebel 55' verschwenkt werden, sofern der Bolzen 45 auf die Führungsfläche 46 der Drehfalle 11' tritt, wobei der Koppelhebel 43' ausgelenkt werden kann, um in oder aus dem Hintergriffsbereich der zweiten Sperrklinke 19 zu gelangen.
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Typischerweise ist vorgesehen, dass die Vorspannung des Koppelhebels 43' die Vorspannung des Antriebshebels 55' in ihrer Kraft leicht übersteigt, so dass die beiden Hebel 43' und 55' im gekoppelten Zustand leicht in Vorspannrichtung des Koppelhebels 43' gemeinsam vorgespannt sind (bezüglich 11 also entgegen dem Uhrzeigersinn). Dies führt insbesondere dazu, dass der Bolzen 45 gegen die Führungsfläche 46 gedrückt werden kann.
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Bezüglich 11 soll abschließend angemerkt werden, dass das zweite Ausführungsbeispiel noch eine weitere Besonderheit aufweist: So bildet das dargestellte Getriebe zwei Parallelogramme aus: Ein erstes Parallelogramm besteht aus der Verbindung zwischen den Schwenkachsen 14 und 15, sowie den Kontaktbolzen 34 und der Achse 44. Beide genannten Parallelogrammseiten sind insbesondere gleich lang. Gleiches gilt, jedenfalls im eingekoppelten Zustand gemäß 11, auch für die gedachte Verbindung zwischen Achse 14 und Bolzen 34, sowie Achse 15 und Achse 44.
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Das zweite Parallelogramm wird ausgebildet zwischen der Achse 15 und der Schwenkachse 20 der zweiten Sperrklinke 19, sowie andererseits von der Achse 44 und dem Bolzen 49. Im nicht dargestellten eingekoppelten Zustand sind dann auch die Verbindungen zwischen der Achse 15 und der Achse 44, sowie zwischen der Achse 20 und dem Bolzen 49 jeweils gleich lang.
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Lediglich der Vollständigkeit halber wird noch einmal darauf hingewiesen, dass in den Ansprüchen die Bezugszeichen hauptsächlich ohne Apostroph aufgeführt sind, da im Wesentlichen vergleichbare Teile benannt sind. Hiervon werden in den Ansprüchen teilweise Ausnahmen gemacht. In den meisten Fällen, und dort, wo nicht separat angeführt, sollen die Bezugszeichen aber beide Ausführungsbeispiele betreffen.