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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für eine Fahrzeugklappe, wobei es sich insbesondere um eine KFZ-Frontklappe handelt. Derartige Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik grundsätzlich hinlänglich bekannt. Sie umfassen hierbei typischerweise eine Drehfalle, welche mit einem der Klappe zugeordneten Schließelement kooperiert, sowie eine die Drehfalle arretierende Sperrklinke.
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Im Frontklappenbereich gibt es, im Gegensatz zu herkömmlichen Seitentüren oder auch Heckklappen, andere Sicherheitsvorkehrungen, die dadurch bedingt sind, dass die Frontklappe während der Fahrt nicht ungewünscht aufklappen soll, womit sie dem Fahrzeugführer die Sicht nehmen könnte. Daher weisen herkömmliche Frontklappenschlösser neben der Drehfalle auch noch einen sogenannten Fanghaken auf. Wird die Drehfalle in ihre Öffnungsstellung überführt und gibt das Schließelement frei, wird die Frontklappe, typischerweise an einer anderen Stelle, noch immer von besagtem Fanghaken hintergriffen, und kann später, beispielsweise manuell, mit dem Fanghaken ausser Eingriff gebracht und geöffnet werden.
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Es ist seit längerer Zeit auch bekannt, den Fanghaken und die Drehfalle in einem Element zu kombinieren. Hierfür weist die Drehfalle typischerweise an einer ihrer Maulflanken eine fanghakenförmige Ausbildung auf. Eine derartige Drehfalle bedarf dann aber nicht mehr nur einer Schließstellung, sondern typischerweise auch noch einer Fanghakenstellung, welche im Öffnungsablauf der Schließstellung nachgeordnet ist.
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Beispielsweise kann die Sperrklinke dann zweimalig betätigt werden, und vorher zweimal die Drehfalle während eines Öffnungsvorgangs sperren oder arretieren, nämlich zuerst in der Schließstellung und vor einer zweiten Sperrklinkenbetätigung dann in der Fanghakenstellung.
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Allerdings gibt es im druckschriftlich nicht nachweisbaren Stand der Technik auch Bestrebungen, die Schließstellung und die Fanghakenstellung der Drehfalle durch unterschiedliche Sperrklinken zu sichern. Hierbei handelt es sich typischerweise bei einer der Sperrklinken um eine Zugklinke und bei der anderen Sperrklinke um eine Druckklinke.
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Gerade im Zuge eines steten Strebens nach einfacheren Lösungen wird diese Art der Verriegelungsvorrichtung jedoch zunehmend für aufwendig gehalten. Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, den konstruktiven Aufbau einer entsprechenden Verriegelungsvorrichtung zu vereinfachen.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst, insbesondere mit denen des Kennzeichenteils. Die Erfindung ist demnach insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass die erste und zweite Sperrklinke baugleich oder identisch ausgebildet sind.
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Mit anderen Worten besteht die Idee der vorliegenden Erfindung darin, anstelle von zwei völlig unterschiedlichen, baufremden Sperrklinken, Sperrklinken eines gleichen Typs oder gleiche Sperrklinken vorzusehen. Auf diese Weise kann die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung in konstruktiver oder baulicher Hinsicht weiter vereinfacht werden.
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Insbesondere wird eine Bevorratung von Ersatzelementen, nämlich Sperrklinken, für den Wartungs- oder Austauschfall vereinfacht. In diesem Sinne brauchen nicht zwei verschiedene Klinkentypen bevorratet zu werden. Es reicht hingegen ein gemeinsamer Sperrklinkenvorrat von identischen Sperrklinken eines Typs, was in der Regel auch die Anzahl der zu bevorratenden Elemente mininmiert.
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Auch Kosten können auf diese Weise gespart werden, da durch den Schlosshersteller nicht Werkzeuge für unterschiedliche Sperrklinkentypen anzuschaffen sind. Es reicht hingegen ein gemeinsames Werkzeug zur Herstellung der ersten und der zweiten Sperrklinke bzw. von Sperrklinken des ersten und zweiten Typs.
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Die beiden Sperrklinken, also die erste Sperrklinke und die zweite Sperrklinke, sind erfindungsgemäß baugleich bzw. identisch ausgebildet. Insbesondere bedeutet dies, dass sie gegeneinander austauschbar sind.
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Baugleiche Sperrklinken haben hierbei in der Regel eine identische Form und sind ihrer Form nach nicht zu unterscheiden. Grundsätzlich können sie aber in Farbgebung oder Ähnlichem abweichen. Weiterhin insbesondere sind die beiden Sperrklinken aber identisch, was soviel bedeutet, dass sie für den Betrachter grundsätzlich nicht unterscheidbar sind, weder optisch noch haptisch noch sonst wie. Es handelt sich hierbei um gleiche Sperrklinken – was wie oben geschildert – Vorteile bei der Bevorratung und Wartung bietet.
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Baugleiche oder identische Sperrklinken können natürlich von ihrer Ausrichtung her identisch oder auch spiegelsymmetrisch in der Verriegelungsvorrichtung angeordnet bzw. aufgehängt werden. Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass die beiden Sperrklinken dabei auch eine gleiche Ausrichtung aufweisen (insbesondere also bei einer Betrachtung von einer Seite der Verriegelungsvorrichtung identisch und nicht spiegelsymmetrisch aussehen).
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Ein weiterer Vorteil baugleicher oder identischer Sperrklinken besteht darin, dass sie auf eine gleiche Art und Weise bedient werden können, so dass auch baugleiche oder identische Betätigungselemente jeweils für die Sperrklinken vorgesehen und verwendet werden können. Dies verbessert auch bei den Betätigungselementen die Bevorratungseigenschaften (im Gegensatz zu einem Fall, in dem beispielsweise eine Zug- und eine Druckklinke verwendet wird).
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Vorteilhafterweise sind für die erste und die zweite Sperrklinke jeweils separate Betätigungen oder Betätigungselemente vorgesehen, um die Sperrklinken aus ihrer jeweiligen Sperrstellung in eine Freigabestellung zu überführen.
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In einem alternativen Fall kann aber auch vorgesehen sein, dass die erste und zweite Sperrklinke von derselben Betätigung aus ihrer jeweiligen Sperrstellung in eine Freigabestellung überführbar sind. Der Betätigung kann hierbei insbesondere ein Antriebshebel und/oder Koppelhebel zugeordnet sein (welcher beispielsweise koaxial mit der Drehfalle angeordnet ist).
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Bei der Betätigung kann es sich beispielsweise um einen (Ansatz für einen) Bowdenzug (oder einen anderen Zug) oder ein Gestänge handeln, welcher durch seine Aktivierung, oder auch Betätigung, dazu führt, dass mindestens eine der Sperrklinken in ihre Freigabestellung überführt wird, in welcher die entsprechende Sperrklinke die Drehfalle freigibt und nicht sperrt oder blockiert.
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Die Betätigung kann aktivierbar sein, entweder manuell (beispielsweise mit Hilfe eines Griffes und/oder eines manuell betätigbaren Bowdenzuges oder Ähnlichem) oder bevorzugt automatisiert, beispielsweise mit Hilfe eines Antriebs, welcher beispielsweise als Elektromotor ausgebildet sein kann. In dem letztgenannten Beispiel kann der Elektromotor zu einer Aktivierung der Betätigung führen. Die Aktivierung des Elektromotors erfolgt dabei typischerweise manuell initiiert (beispielsweise durch den Knopfdruck eines Fahrzeugführers) oder nach Zeitablauf, beispielsweise nach dem Vergehen einer bestimmten Zeit nach Abstellung eines Motors oder der Aktivierung eines Prüfsystems oder Ähnlichem.
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Die Sperrklinken weisen jeweils eine Sperrstellung auf, in welcher sie die Drehfalle in ihrer Schließstellung (erste Sperrklinke) bzw. in ihrer Fanghakenstellung (zweite Sperrklinke) arretieren oder sperren. Beide können jeweils in eine (unterschiedliche) Freigabestellung überführt werden. Diese Überführung in die Freigabestellung erfolgt dabei durch Aktivierung der jeweiligen Betätigung, beispielsweise mit Hilfe eines Elektromotors. Die Betätigung kann hierzu vorzugsweise unmittelbar auf die jeweilige Sperrklinke einwirken (alternativ mittelbar über ein Getriebe oder Hebelsystem oder Ähnliches).
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Unter einer Arretierung durch eine der Sperrklinken versteht man im Sinne der vorliegenden Anmeldung also eine Blockierung der Bewegungsrichtung der Drehfalle, insbesondere in Öffnungsrichtung. Die Sperrklinke braucht die Drehfalle hierbei nicht zu kontaktieren, weshalb im Hauptanspruch insbesondere zur zweiten Sperrklinke auch zusätzlich der Begriff „Sperren” verwendet wurde, lediglich, um mehr Klarheit zu schaffen. Typischerweise wird die erste Sperrklinke die Drehfalle immer kontaktierend arretieren. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann die zweite Sperrklinke die Drehfalle in ihrer Fanghakenstellung kontaktlos arretieren, also sperren, insbesondere bezüglich ihrer Öffnungsrichtung.
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Im Sinne eines Öffnungsvorganges der Verriegelungsvorrichtung kann zunächst eine Aktivierung der ersten Sperrklinke erfolgen, um diese aus einer Sperrstellung in eine Freigabestellung zu überführen, wodurch die Drehfalle typischerweise in ihrer Schließstellung freigegeben wird (und beispielsweise federvorgespannt in Öffnungsrichtung verschwenken kann). Die Drehfalle verschwenkt so in ihre Fanghakenstellung, in welcher sie von der zweiten Sperrklinke arretiert bzw. gesperrt wird. Anschließend kann eine Betätigung der zweiten Sperrklinke erfolgen. Auch diese wird hierzu in ihre Freigabestellung überführt, so dass die Drehfalle dann typischerweise vollständig freigegeben wird und in ihre Öffnungsstellung verschwenken kann.
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In der vollständig freigegebenen Stellung der Drehfalle kann dann ein Schließelement (welches typischerweise der Fahrzeugtür bzw. der Frontklappe zugeordnet ist) vollständig aus dem Maulbereich der Drehfalle herausgelangen, insbesondere aus dem Fanghakenbereich. Dies ist bei einer in Fanghakenstellung befindlichen Drehfalle typischerweise noch nicht möglich, und in einer Schließstellung der Drehfalle sowieso nicht.
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Die erste und die zweite Sperrklinke können in ihrer jeweiligen Sperrstellung typischerweise mit anderen, insbesondere gegenüberliegenden, (Gegensperr-)Flächen der Drehfalle kooperieren, zur Arretierung der Drehfalle in der jeweiligen Position. So kann die erste Sperrklinke typischerweise mit einer ersten Gegensperrfläche der Drehfalle kooperieren (in einem weniger wichtigen Ausführungsbeispiel zudem auch noch mit einer Vorrastfläche), und die zweite Sperrklinke kann typischerweise mit einer zweiten Gegensperrfläche der Drehfalle kooperieren.
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Wie oben bereits angedeutet, weist die Drehfalle typischerweise an einer dem Maulbereich zugeordneten Flanke einen fanghakenartigen Abschnitt auf. Dieser Fanghakenabschnitt kann hierzu beispielsweise (bei der Betrachtung von außen) das Maul der Drehfalle teilweise oder vollständig überdecken.
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Die Drehfalle ist typischerweise in ihre Öffnungsstellung hin vorgespannt, beispielsweise mit einer ihrer Schwenkachse zugeordneten Feder oder Ähnlichem. Die Vorspannrichtung führt aus der Schließstellung heraus in die Fanghakenstellung und dann weiter in eine vollständige Öffnungsstellung.
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Damit das Schließelement einfacher aus einer Position gemäß der Schließstellung der Drehfalle in eine Position gemäß einer Fanghakenstellung der Drehfalle gelangen kann, ist typischerweise ein Hubhebel vorgesehen. Dieser ist insbesondere auch drehbar in/an der Verriegelungsvorrichtung angeordnet bzw. aufgehängt und vorteilhafterweise in eine Öffnungsrichtung vorgespannt (vorzugsweise gegen einen Anschlag). Alternativ ist eine Hubfunktion aber selbstverständlich auch über eine schlossexterne Hubfeder oder Ähnliches möglich.
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Das Schließelement selber ist typischerweise an der Fahrzeugtür, also beispielsweise an der Klappe, insbesondere an einer Frontklappe angeordnet, während die Verriegelungsvorrichtung typischerweise karosserieseitig, beispielsweise mit Hilfe eines separaten Gehäuses oder einer Montageplatte angeordnet ist. Grundsätzlich ist aber auch vorstellbar, dass diese Anordnung genau umgekehrt erfolgt.
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Bei dem Schließelement handelt es sich typischerweise um einen zentralen Schenkel eines Schließbügels oder einen Schließbolzen oder ein ähnlich geeignetes Element.
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Schließlich ist anzumerken, dass es sich bei der Fahrzeugtür, wie bereits erwähnt, typischerweise um eine Kfz-Frontklappe handelt, bei der eine fanghakenartige Ausbildung der Drehfalle besonders sinnvoll ist, und so die beiden separaten Sperrklinken typischerweise überhaupt erst notwendig werden. Es kann sich aber auch grundsätzlich um jede andere Art der Fahrzeugtür, wie beispielsweise eine Heckklappe oder Ähnliches, handeln. Bevorzugt sind hiervon Kfz, insbesondere PKW, betroffen.
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Gemäß der Erfindung ist typischerweise vorgesehen, dass die beiden Sperrklinken, also die erste und die zweite Sperrklinke, entfernt voneinander angeordnet sind. Beispielsweise kann eine Sperrklinke der Frontseite der Drehfalle zugeordnet sein und die andere Sperrklinke der Rückseite der Drehfalle. Jedenfalls sind die Sperrklinken derart angeordnet, dass sie nicht ineinandergreifen, und insbesondere auch nicht bewegungsgekoppelt sind. Die beiden Sperrklinken sind bevorzugt nicht-koaxial zueinander angeordnet, also nicht an der gleichen Schwenkachse aufgehängt.
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Vorteilhafterweise sind die Betätigungen der Sperrklinken motorgesteuert auslösbar oder aktivierbar. Dem Grunde nach könnte die Vorrichtung auch eine manuelle Aktivierung der Betätigung vorsehen, beispielsweise mit Hilfe eines Handgriffes oder Ähnlichem. Da die Erfindung aber in elektronisch weit entwickelten Fahrzeugen (sogenannten Elektroautos) besonders vorteilhaft einsetzbar ist, erfolgt die Aktivierung der Betätigungen vorzugsweise motorisch, insbesondere mit Hilfe eines Elektromotors.
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Der Motor kann hierzu beispielsweise auf einen Zug (bzw. einen Bowdenzug) einwirken, welcher mit einem Ende an einer Betätigung festgemacht ist oder besagte Betätigung mitausbildet.
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Alternativ ist natürlich auch ein Einwirken über ein Gestänge oder einen Stößel oder Ähnliches in entsprechender Weise möglich.
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Die zweite Sperrklinke dient der Arretierung oder der Sperrung der Drehfalle in einer Fanghakenstellung. Eine Fanghakenstellung ist dadurch gekennzeichnet, dass sich das mit der Drehfalle kooperierende Schließelement, beispielsweise ein Schließbügel, im Bereich des Fanghakens befindet (also nicht im Bereich des Bodens des Einführschlitzes). Das Schließelement wird in dieser Stellung durch den Fanghaken oder Fanghakenschenkel gehindert, die Drehfalle ohne weiteres zu verlassen. Die Fanghakenstellung muss hierbei nicht vollständig fest definiert sein. Mithin kann die Fanghakenstellung eine gewisse Schar von Stellungen umfassen, in welchen sich das Schließelement sämtlich im Bereich des Fanghakens, beispielsweise also am Eingang/Ausgang des Einführschlitzes der Drehfalle, befindet.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die erste Sperrklinke in eine Sperrstellung vorgespannt. Alternativ oder zusätzlich ist die zweite Sperrklinke in eine Sperrstellung vorgespannt. In dieser Sperrstellung kann die jeweilige Sperrklinke die Drehfalle arretieren oder sperren. Die Sperrklinke ist aus der Sperrstellung zur Freigabe der Drehfalle in eine Freigabestellung überführbar.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Drehfalle einen als Fanghaken ausgebildeten Schenkel auf. Der Fanghakenschenkel der Drehfalle ersetzt somit einen separaten, herkömmlichen Fanghaken. Wie die Drehfalle kann der Fanghakenschenkel hierbei mit einem Schließelement kooperieren, welches von der Drehfalle bzw. dem Fanghaken eingefangen oder gehalten wird. Dieses Schließelement ist hierbei typischerweise der Fahrzeugtür zugeordnet. Die Drehfalle weist bei einer derartigen Ausführung also insbesondere eine asymmetrische Form auf, wobei der Fanghakenschenkel typischerweise länger ausgebildet ist als der andere Schenkel der Drehfalle, wobei beide Schenkel typischerweise einen Einführschlitz für das Schließelement definieren. Der Fanghaken kann sich hierbei typischerweise über den Einführschlitz hinweg erstrecken und diesen begrenzen bzw. abgrenzen oder umlenken (etwa um 90 Grad).
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung weist die Drehfalle einen Stützschenkel für ein mit der Drehfalle kooperierendes Schließelement auf. Bei diesem Stützschenkel handelt es sich typischerweise um den dem Fanghaken gegenüberliegenden Drehfallenschenkel. Fanghakenschenkel und Stützschenkel bilden dabei typischerweise zwischen sich den Einführschlitz für das Schließelement aus. Erfindungsgemäß kann der Stützschenkel ein Aufliegen des Schließelementes ermöglichen, so dass sich das Schließelement an diesem Schenkel abstützen oder auf diesem aufliegen kann. Besonders vorteilhaft hat sich hierbei eine Geometrie herausgestellt, bei welcher der Stützschenkel von dem Fanghakenschenkel der Drehfalle übergriffen oder überlappt wird. Dies führt im Wesentlichen zu einer ?-förmigen Ausbildung des Einführschlitzes.
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Als besonders vorteilhaft hat sich hierbei herausgestellt, dass der Stützschenkel einen Stützabschnitt aufweist. Insbesondere ist dieser Stützabschnitt bei in Öffnungsstellung befindlicher Drehfalle im Wesentlichen waagerecht angeordnet oder ausgerichtet. Hierdurch wird ein Ablegen des Schließelementes auf der Drehfalle bzw. in der Verriegelungsvorrichtung ermöglicht. Anstelle einer im Wesentlichen waagerechten Ausrichtung kann auch ein gewisses Abfallen oder ein gewisser abfallender Abschnitt zum Einführschlitz hin vorgesehen sein, um den Schließvorgang zu vereinfachen.
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Erfindungsgemäß kann es besonders vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Drehfalle aus besagter Fanghakenstellung in eine Öffnungsstellung überführbar ist. Typischerweise handelt es sich hierbei um eine Verschwenkung. In dieser Öffnungsstellung gibt die Drehfalle ein mit ihr kooperierendes Schließelement, beispielsweise einen Schließbügel oder Ähnliches, frei.
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Während der Abfolge eines Öffnungsvorganges durchläuft die Drehfalle dabei im Wesentlichen drei Positionen: Nämlich eine Schließstellung, aus welcher sie in einer Schwenkrichtung in eine Fanghakenstellung überführt wird, aus welcher sie in selber Schwenkrichtung in eine Öffnungsstellung weiterverschwenkt werden kann. In der Öffnungsstellung ist das Schließelement freigegeben, kann also insbesondere manuell oder motorisch, beispielsweise durch ein Anheben der Haube, von der Drehfalle beabstandet werden.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die beiden Sperrklinken entfernt voneinander oder nicht koaxial angeordnet. Eine erste Sperrklinke kann einer ersten Seite der Drehfalle zugeordnet sein und eine zweite Sperrklinke einer zweiten Seite. Die Seiten können insbesondere gegenüberliegen oder jedenfalls, um den Außenumfang der Drehfalle herum, versetzt angeordnet sein. Vorteilhafterweise sind die beiden Sperrklinken nicht koaxial zueinander angeordnet, d. h. im Wesentlichen an unterschiedlichen Achsen aufgehängt.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist den beiden Sperrklinken jeweils ein separater Betätigungsmechanismus zugeordnet. Mit anderen Worten kann ein erster Betätigungsmechanismus aktiviert werden, um die erste Sperrklinke zu aktivieren bzw. aus ihrer Sperrstellung in eine Freigabestellung zu überführen. Ein zweiter, völlig unabhängiger Betätigungsmechanismus kann aktiviert werden, um die zweite Sperrklinke aus ihrer Sperrstellung in eine Freigabestellung zu überführen. Gemäß dieser erfindungsgemäßen Idee sind die beiden Betätigungsmechanismen also nicht durch eine Koppel oder Ähnliches verbunden, so dass sie insbesondere auch von unterschiedlichen Betätigungsorten aus betätigbar sind (beispielsweise kann eine Sperrklinke vom Wageninneren her betätigt werden, eine andere vom Motorraum aus). Alternativ ist aber natürlich grundsätzlich auch eine Ausgestaltung von der Erfindung umfasst, bei welcher den beiden Sperrklinken ein gemeinsamer Betätigungsmechanismus zugeordnet ist, welcher beispielsweise eine Koppel, einen Koppelhebel oder Ähnliches umfasst.
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Vorteilhafterweise ist den beiden Sperrklinken ein gleicher Betätigungsmechanismus zugeordnet. Auf diese Weise können gleiche Bauelemente zur Betätigung der Sperrklinken vorgesehen und auch bevorratet werden. Beispielsweise kann jeweils ein Bowdenzug vorgesehen werden, um eine Sperrklinke zu betätigen. Vorteilhafterweise handelt es sich bei beiden Sperrklinken also um Zugklinken. Alternativ kann es sich bei beiden Sperrklinken auch um Druckklinken handeln. Entscheidend ist hierbei, dass der Betätigungsmechanismus in beiden Fällen für beide Klinken jeweils der gleiche ist. Es müssen also gleiche Sperrklinkengattungen gewählt werden, was erfindungsgemäß bei baugleichen oder identischen Sperrklinken typischerweise der Fall ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist den beiden Sperrklinken jeweils eine baugleiche oder identische Aufhängung zugeordnet. Mit anderen Worten sind identische Aufhängemittel vorgesehen, beispielsweise identisch ausgestaltete Achsen oder Zapfen oder Ähnliches, um die Sperrklinken schwenkbar zu haltern.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist zumindest einer der Sperrklinken bauraumbedingt eine Aussparung der Drehfalle zugeordnet. Dies ermöglicht eine besonders vorteilhafte Anordnung der Sperrklinken bzw. einen besonders platzsparenden Aufbau der Verriegelungsvorrichtung.
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Selbstverständlich kann aber auch beiden Sperrklinken eine gemeinsame oder jeweils eine Aussparung der Drehfalle zugeordnet sein. Die Aussparung kann sich hierbei beispielsweise im rückwärtigen Bereich der Drehfalle befinden, also bezüglich der Schwenkachse im Wesentlichen entgegengesetzt vom Einführschlitz. Die Aussparung kann hierbei derart ausgebildet sein, dass sie die eigentlich typische Kontur der Drehfalle unterbricht und auflöst. Vorteilhafterweise ist hierbei vorgesehen, dass eine der Sperrklinken bei in Schließstellung befindlicher Drehfalle in der Ausnehmung einliegt. Hierbei kann es sich insbesondere um die erste Sperrklinke handeln.
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Gemäß der Erfindung ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass die Drehfalle einen im Wesentlichen ?-förmigen oder einen im Wesentlichen 7-förmigen Einführschlitz für das mit der Drehfalle kooperierende Schließelement aufweist. Bei einem ?-förmigen Einführschlitz wäre beispielsweise aber der Punkt des Fragezeichens natürlich nicht vorgesehen. Es geht hier mehr um die Grundform des Körpers mit einem oberen, in etwa 90 bis 180 Grad artigen Bogen und einem nach unten senkrecht abschließenden Anschlussbereich, welcher insbesondere den Boden des Einführschlitzes bereitstellt. Diese Form kann im Wesentlichen auch als „7-förmig” angesehen werden und bei einer Betrachtung der Drehfalle von einer anderen Seite entsteht typischerweise eine spiegelbildliche Formgebung. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass im Kopfbereich eine Überlappung von einem Fanghakenschenkel der Drehfalle und einem Stützschenkel der Drehfalle erreicht werden kann.
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Weiterhin ist von der Erfindung ein System umfasst, welches eine Verriegelungsvorrichtung der oben beschriebenen Art umfasst sowie (mindestens) eine bevorratete Ersatzsperrklinke, wobei die Ersatzsperrklinke baugleich oder identisch zu der ersten oder zweiten Sperrklinke ausgebildet ist. Ein solches System ermöglicht eine bevorzugte kostensparende Bauweise und Wartung oder Reparatur des Schlosses. Es kann demnach ein Vorrat vorgesehen werden an baugleichen Ersatzsperrklinken (mindestens also eine Ersatzsperrklinke). Sollte eine der Klinken der Verriegelungsvorrichtung während der Verwendung oder beim Einbau oder Ähnliches beschädigt werden, kann problemlos auf die Ersatzsperrklinke zurückgegriffen werden. Dadurch dass die Ersatzsperrklinke beiden Sperrklinken identisch ähnelt, kann die Anzahl an bevorrateten Ersatzsperrklinken deutlich reduziert werden. Auch ein solches System ist von der Erfindung umfasst.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung auch dadurch gelöst, dass ein Hubhebel vorgesehen ist, welcher einen Austritt des Schließelementes aus der Verriegelungsvorrichtung bei in Fanghakenstellung befindlicher Drehfalle sicher verhindert.
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Eine derartige Sicherung kann insbesondere in dem Falle wirken, da Querkräfte auftreten. Hierbei kann das Schließelement auf einer Seite von der Drehfalle bzw. deren Fanghakenschenkel gesichert werden und auf der anderen Seite von dem Hubhebel. Der Hubhebel kann hierzu ein Maul aufweisen.
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Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass das Maul des Hubhebels dem Maul der Drehfalle gegenüberliegend zugeordnet ist. Mit anderen Worten liegen die beiden Mäuler sich direkt gegenüber und können das Schließelement, beispielsweise jeder von einer anderen Seite, übergreifen.
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Vorteilhafterweise sind der Hubhebel und die Drehfalle gegenläufig verschwenkbar angeordnet. Das bedeutet beispielsweise, dass eines der beiden Elemente im Uhrzeigersinn verschwenkbar ist, das andere gegen den Uhrzeigersinn, sofern beide Elemente in dieselbe Richtung, insbesondere die Öffnungsrichtung, überführt werden sollen.
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Sämtliche oben genannten Vorteile sollen auch im Zusammenhang mit dem zweiten Aspekt der Erfindung als offenbart gelten. Lediglich exemplarisch hierfür sei angeführt, dass auch gemäß diesem Aspekt der Erfindung, die Drehfalle in der Schließstellung von der ersten Sperrklinke und in der Fanghakenstellung von der zweiten Sperrklinke arretierbar oder sperrbar ist.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich anhand der nicht zitierten Unteransprüche sowie anhand der nun folgenden Figurenbeschreibung.
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Darin zeigen
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1 in einer sehr schematischen, teiltransparenten Seitenansicht eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung bei in der Schließstellung befindlicher Drehfalle, welche in dieser Stellung von der ersten Sperrklinke arretiert wird, bei gestrichelt angedeutetem Hubhebel,
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2 die Verriegelungsvorrichtung gemäß 1 in einer entsprechenden Ansicht nach Freigabe der Drehfalle durch die erste Sperrklinke und in Öffnungsrichtung verschwenkter Drehfalle, etwa bei Erreichen einer Fanghakenstellung, mit grundsätzlich sperrender, zweiter Sperrklinke und in eine Freigabestellung überführter, erster Sperrklinke, wobei der Hubhebel seine Anschlagstellung erreicht hat,
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3 die Vorrichtung gemäß 2 in einer entsprechenden Ansicht bei manuell nach oben bewegtem Schließelement und bei einer in leicht verschwenkter Position der Fanghakenstellung befindlichen Drehfalle, bei die Drehfalle arretierender zweiter Sperrklinke,
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4 die Vorrichtung gemäß 3 in einer entsprechenden Ansicht, wobei das Schließelement leicht zurückgefallen ist und auf dem Stützschenkel der Drehfalle anliegt,
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5 die Vorrichtung gemäß 4 in einer entsprechenden Ansicht bei in Freigabestellung überführter, zweiter Sperrklinke und aus der Fanghakenstellung in eine Öffnungsstellung verschwenkter Drehfalle, bei freigegebenem und etwas angehobenem Schließelement,
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6 die Vorrichtung gemäß 5 in einer entsprechenden Ansicht bei Einleitung eines Schließvorganges der Verriegelungsvorrichtung und
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7 die Vorrichtung gemäß 6 in einer entsprechenden Ansicht bei vollständig geschlossener oder gesperrter Verriegelungsvorrichtung und insbesondere eingefallener erster Sperrklinke, unter Darstellung einer Ersatzklinke.
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Der nachfolgenden Figurenbeschreibung sei vorangestellt, dass gleiche oder vergleichbare Teile gegebenenfalls mit identischen Bezugszeichen versehen sind, teilweise unter Hinzufügung kleiner Buchstaben oder von Apostrophs. In den der Figurenbeschreibung nachfolgenden Ansprüchen werden die in den Figuren und der Figurenbeschreibung verwendeten Bezugszeichen daher der Einfachheit halber gegebenenfalls (teilweise) ohne Apostrophs oder kleine Buchstaben verwendet, sofern die entsprechenden Gegenstände vergleichbar sind.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 10 in einer seitlichen, perspektivischen Ansicht. Die Verriegelungsvorrichtung 10 weist dabei insbesondere eine Drehfalle 11 auf, welche über eine Schwenkachse 12 an einem Gehäuse bzw. einer Montageplatte 13 fest aber drehbar angeordnet ist.
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Die Drehfalle 11 ist in der 1 dargestellten Ansicht von einer ersten Sperrklinke 14 in ihrer Schließstellung arretiert. Die erste Sperrklinke 14 ist dabei über eine Schwenkachse 15 ebenfalls drehbar an der Montageplatte bzw. dem Gehäuse 13 angeordnet.
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In der in 1 dargestellten Schließstellung umfasst die Drehfalle 11 ein haubenseitiges Schließelement 16, welches vorliegend beispielsweise als Schenkel eines Schließbügels ausgebildet ist. Nicht dargestellt sind die anderen beiden seitlichen Schenkel des Schließbügels (da es sich bei 1 insbesondere um eine schnittartige Darstellung handelt) sowie der Übersichtlichkeit halber die der Verriegelungsvorrichtung 10 zugeordnete Fronthaube, welche sich bezüglich 1 etwa in Öffnungsrichtung Ö oberhalb des dargestellten Schlosses 10 befinden würde.
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Gemäß 1 befindet sich das Schließelement 16 bei in Schließstellung befindlicher Drehfalle 11 in einem Bodenbereich 17 eines durch die Drehfalle 11 ausgebildeten Einführschlitzes 18, welcher ausweislich 1 etwa eine ?-förmige oder 7-förmige Ausbildung aufweist.
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Der Einführschlitz 18 wird dabei insbesondere von zwei Drehfallenschenkeln 19 und 20 ausgebildet. Der erste Drehfallenschenkel 19 weist hierbei eine fanghakenartige Form auf und wird daher auch Fanghakenschenkel 19 genannt.
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Der zweite Drehfallenschenkel 19 ist kürzer ausgebildet, im Wesentlichen amboßförmig, und wird auch als Stützschenkel 20 der Drehfalle 11 bezeichnet.
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Eine Besonderheit besteht dabei darin, dass sich der Fanghakenschenkel 19 über den Stützschenkel 20 herübererstreckt bzw. diesen überlappt. Die Überlappung führt zu der im Wesentlichen ?-artigen Form des Einführschlitzes 18.
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Wie beschrieben wird das Schließelement 16 von der Drehfalle 11 umgriffen und liegt gemäß 1 hierbei in einem Schlitz 21 des Gehäuses 13 bzw. der Montageplatte 13 ein. Der Schlitz 21 erstreckt sich dabei im Wesentlichen in bzw. entgegen der Öffnungsrichtung Ö.
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Während der Einführschlitz 18 im Wesentlichen im Vorderbereich 22 der Drehfalle 11 angeordnet ist, ist dem rückwärtigen Bereich 23 der Drehfalle 11 eine Ausnehmung 24 zugeordnet, welche die eigentlich runde Rückenkontur der Drehfalle 11 unterbricht und hierdurch Raum bzw. Platz für die Anordnung bzw. das Eingreifen der ersten Sperrklinke 14 bietet. Wie 1 erkennen lässt, befinden sich dabei Teile der ersten Sperrklinke 14 im Bereich der gedachten fortgesetzten Kontur der Drehfalle 11, also im Bereich der Ausnehmung 24.
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Die Ausnehmung 24 stellt hierbei auch direkt eine Gegensperrfläche 25 zum Zusammenwirken mit einer Sperrfläche 26 der ersten Sperrklinke 14 bereit.
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Das Zusammenspiel von Sperrfläche 26 und Gegensperrfläche 25 führt dabei (insbesondere im Zusammenspiel mit einer nicht dargestellten Federvorspannung der Drehfalle in Öffnungsrichtung Ö) zu einer Arretierung der Drehfalle 11 in der in 1 dargestellten Schließstellung durch die erste Sperrklinke 14.
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Die Besonderheit der Erfindung besteht nunmehr darin, dass neben der ersten Sperrklinke 14 auch eine zweite Sperrklinke 27 für die Drehfalle 11 vorgesehen ist, welche identisch bzw. baugleich zu der ersten Sperrklinke 14 ausgebildet ist.
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Insbesondere sind beide Sperrklinken 14 und 27 auch gleich ausgerichtet, d. h. also insbesondere nicht-spiegelsymmetrisch (sondern mit der gleichen Seite) in der Verriegelungsvorrichtung 10 angeordnet. Hierzu weist auch die zweite Sperrklinke 27 eine drehbare Anordnung an dem Gehäuse 13 bzw. der Montageplatte auf, und zwar mit Hilfe einer Schwenkachse 28. Die Schwenkachse 28 und die Schwenkachse 15 können hierbei ebenfalls baugleich oder identisch ausgebildet sein und als Aufhängung dienen.
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Bezüglich 1 befindet sich die zweite Sperrklinke 27 in einer eingefallenen Position, in welcher sie eine Verschwenkung der Drehfalle 11 aus der in 1 dargestellten Schließstellung in eine später noch dargestellte Fanghakenstellung aber nicht behindert.
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Eine letzte in 1 dargestellte Besonderheit der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung 10 ist schließlich in 1 gestrichelt dargestellt: So ist bezüglich 1 auf der Rückseite der Montageplatte 13 bzw. des Gehäuses 13 ein mit dem Schließelement kooperierender Hubhebel 29, ebenfalls drehbar an dem Gehäuse 13 angeordnet. Da sich wesentliche Teile des Hubhebels 29 auf der Rückseite der Montageplatte 13 befinden (und aus Gründen einer besseren Übersichtlichkeit), ist der Hubhebel 29 in den Figuren durchgängig gestrichelt dargestellt (auch wenn er teilweise gar nicht verdeckt ist). Der Hubhebel 29 weist zur Anordnung an der Montageplatte 13 ebenfalls eine Schwenkachse 30 auf und zudem eine Beaufschlagungsfläche 31 zur Kontaktierung des Schließelementes 16.
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Der Hubhebel 29 ist – wie auch die Drehfalle 11 – in Öffnungsrichtung Ö federvorgespannt, durch nicht dargestellte Federmittel. Bezüglich 1 bedeutet dies also, dass der Hubhebel 29 entgegen dem Uhrzeigersinn vorgespannt ist, die Drehfalle 11 im Uhrzeigersinn.
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Abschließend bleibt zu 1 noch festzustellen, dass in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sowohl die erste Sperrklinke 14 als auch die zweite Sperrklinke 27 als Zugklinke ausgebildet sind. Hierzu können den beiden Sperrklinken 14 und 27 lediglich in 1 angedeutete Betätigungsmittel 32 bzw. 33 zugeordnet sein. Bei diesen Betätigungsmitteln 32 bzw. 33 kann es sich beispielsweise um Züge, wie Bowdenzüge oder Ähnliches, handeln, welche von unterschiedlichen Positionen des Fahrzeuges aus (beispielsweise aus dem Fahrzeuginnenraum heraus oder aus dem Motorraum heraus) betätigbar sind, beispielsweise von nicht dargestellten Handgriffen oder elektrischen Betätigungsmechanismen, wie Elektromotoren oder Ähnlichem.
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Um ausgehend von einer Schließstellung der Drehfalle 11 gemäß 1 eine Öffnung der Verriegelungsvorrichtung 10 durchzuführen, kann die erste Sperrklinke 14 durch Aktivierung der lediglich in 1 angedeuteten Betätigungsmittel 32 aus der in 1 dargestellten Sperrstellung in eine etwa in 2 dargestellte Freigabestellung überführt werden. Die Betätigungsmittel 32, etwa nach Art eines Bowdenzuges, können hierzu beispielsweise von einem Fahrzeugführer betätigt werden, beispielsweise mit Hilfe eines Knopfes oder eines Betätigungsschalters oder ähnlichem im Fahrzeuginnenraum, welcher einen Elektromotor aktiviert, der den Bowdenzug 32 betätigt.
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Nachdem die erste Sperrklinke 14 die Drehfalle 11 freigegeben hat, kann diese federvorgespannt (bezüglich den Figuren im Uhrzeigersinn) aus der in 1 dargestellten Schließstellung in eine erste Position einer Fanghakenstellung verschwenken, wie sie in 2 dargestellt ist. Hierbei wird auch das Schließelement 16 von der Beaufschlagungsfläche 31 des Hubhebels 29 mitgeführt (wozu der Hubhebel 29 wie beschrieben ebenfalls in Öffnungsrichtung Ö vorgespannt ist), bis der Hubhebel 29 an einen Anschlag 35 des Gehäuses 13 trifft.
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Ausweislich 2 ist die erste Sperrklinke 14 hierbei aus der Ausnehmung bzw. der Aussparung 24 herausgelangt und liegt durch ihre Vorspannung gegen die Außenkontur 36 der Drehfalle 11 an.
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In der in 2 dargestellten Position der Drehfalle 11 besteht zwischen einer Sperrfläche 37 der zweiten Sperrklinke 27 und einer Gegensperrfläche 38 der Drehfalle 11 noch ein gewisser Spalt 39, so dass Sperrfläche 37 und Sperrfläche 38 noch nicht in Kontakt sind.
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Wird nun, ausgehend von einer Position der Drehfalle 11 gemäß 2, die Fronthaube beispielsweise manuell angehoben (uns somit auch das mit der Fronthaube verbundene Schließelement 16 in Öffnungsrichtung Ö verlagert), wird der Hub der Fronthaube bzw. die Bewegung des Schließelementes 16, wie in 3 dargestellt, durch den Fanghakenschenkel 19 der Drehfalle 11 begrenzt. Mit anderen Worten verdeutlicht 3, dass das Schließelement 16 in der zweiten Position der Fanghakenstellung gemäß 3 noch von der Drehfalle 11 gefangengehalten wird. Die Fronthaube kann somit nicht vollständig geöffnet werden. Vielmehr kann sie sich in einer Spaltöffnungsstellung oder Ähnlichem befinden.
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Gleiches gilt für den Fall, dass die Fronthaube durch einen Windzug oder Ähnliches nicht-manuell angehoben wird.
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3 verdeutlicht hierbei, dass die Beaufschlagung des Fanghakenschenkels 19 durch das Schließelement 16 zwar zu einer gewissen Verschwenkbewegung der Drehfalle 11 in Öffnungsrichtung Ö (bezüglich der Figuren also im Uhrzeigersinn) sorgen kann. Die Drehfalle 11 ist in der in den 2 bis 4 dargestellten Fanghakenstellung aber durch die zweite Sperrklinke 27 gesperrt, was insbesondere die Kontaktierung zwischen Sperrfläche 37 und Sperrfläche 38 gemäß 3 verdeutlicht. Auch verdeutlicht 3, dass trotz einer gewissen Weiterverschwenkung der Drehfalle 11 (der Spalt 39 gemäß 3 wurde geschlossen), der Hubhebel 29 natürlich durch den Anschlag 35 begrenzt ist und insofern nicht nachfolgen kann. Daher ist gemäß 3 das Schließelement 16 von der Beaufschlagungsfläche 31 beabstandet.
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Lässt ausgehend von 3 die manuelle Beaufschlagung oder der Windzug oder Ähnliches nach, kann das Schließelement 16, insbesondere aufgrund der Schwerkraft, wie in 4 gezeigt, absacken und sich auf einer Stützfläche 40 des Stützschenkels 20 abstützen (auch in dieser dritten Position der Fanghakenstellung gemäß 4 ist das Schließelement also von dem Hubhebel 29 bzw. seiner Beaufschlagungsfläche 31 beabstandet.
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Sämtliche 2, 3 und 4 stellen dabei unterschiedliche Positionen derselben Fanghakenstellung der Drehfalle 11 dar. Allen drei Positionen ist gemein, dass die Drehfalle 11 in diesen von der zweiten Sperrklinke 27 jedenfalls gesperrt ist (gemäß 3 und 4 arretiert).
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Soll nun, beispielsweise ausgehend von der Position der Fanghakenstellung der Drehfalle 11 gemäß 4, eine vollständige Öffnung des Schlosses bzw. der Verriegelungsvorrichtung 10 erfolgen, so kann die zweite Sperrklinke 27 aus der in 4 dargestellten Sperrstellung in eine Freigabestellung überführt werden (bzw. bezüglich der Figuren also im Uhrzeigersinn verschwenkt werden). Dies geschieht durch die Betätigungsmittel 33. Beispielsweise kann ein Handgriff im Fronthaubenbereich, unterhalb der Fronthaube oder auch ein Bedienknopf zur elektronischen Auslenkung der Sperrklinke 27 oder Ähnliches vorgesehen sein.
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Nach Überführung der zweiten Sperrklinke 27 in ihre Freigabestellung kann die Drehfalle aus der in 4 dargestellten Fanghakenstellung in die in 5 dargestellte Öffnungsstellung weiterverschwenken, bis sie an einen (gehäuseseitigen) Anschlag 41 trifft.
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Ausweislich 5 ist die zweite Sperrklinke 27 an der Gegensperrfläche 38 vorbeigelangt, wie in 5 zu sehen ist.
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Ausgehend von der Drehfallenstellung gemäß 5 kann die nicht dargestellte Fronthaube nunmehr ohne Weiteres geöffnet werden, wobei das Schließelement im Wesentlichen in Öffnungsrichtung Ö verlagert wird, was in 5 lediglich angedeutet ist. 5 zeigt aber, dass das Schließelement 16 nach oben oder in Öffnungsrichtung Ö nicht mehr von dem Fanghakenschenkel 19 begrenzt wird, da sich die Drehfalle 11 in ihrer Öffnungsstellung befindet. Weiter verdeutlicht 5, dass sich bei in Öffnungsstellung befindlicher Drehfalle 11 die Stützfläche 40 des Stützschenkels 20 in einer in etwa waagerechten Position befindet. Dies vereinfacht ein späteres Wiederauflegen der Fronthaube.
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Jedermann hat nunmehr Zugriff auf den Motorraum unter der nicht dargestellten Fronthaube (wobei dort ein Motor tatsächlich gar nicht vorgesehen sein muss). Ist eine Wartung oder Kontrolle oder Ähnliches abgeschlossen, so kann die Verriegelungsvorrichtung 10 jederzeit leicht reversiert werden: Hierzu kann die Fronthaube beispielsweise zugeschlagen werden, wodurch die Drehfalle 11 aus der in 5 gezeigten Öffnungsstellung über die Stellung gemäß 6 in die Schließstellung gemäß 7 zurückgelangen kann. 5 verdeutlicht dabei insbesondere, dass ein Aufschlagen des Schließelementes 16 auf die Stützfläche 14 zu einem Zurückverschwenken der Drehfalle 11 entgegen der Öffnungsrichtung Ö (bezüglich der Figuren also entgegen dem Uhrzeigersinn) sorgen kann. Aufgrund der geometrischen Anordnung gelangt das Schließelement dann automatisch in den Einführschlitz 18 und durch diesen bis in den Bodenbereich 17 hinein gemäß 7.
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Bei dieser Schließbewegung ausgehend von 5 oder 6 oder 7 können beide Sperrklinken 14 und 27 einfallen, so dass in der Schließstellung gemäß 7 die Drehfalle 11 von der ersten Sperrklinke 14 wieder arretiert wird und die erste Sperrklinke 14 mehr oder weniger in der Ausnehmung 24 einliegt.
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Diese Schließbewegung kann hierbei manuell oder insbesondere auch motorgesteuert mit Hilfe einer nicht dargestellten Zuziehhilfe oder Ähnlichem erfolgen. Insbesondere kann auch eine nicht dargestellte Vorrast vorgesehen sein oder Ähnliches.
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Abschließend sei darauf hingewiesen, dass in 7 zusätzlich zu der Verriegelungsvorrichtung 10 auch noch ein aus genau einer Ersatzsperrklinke 42 bestehender Vorrat 43 dargestellt ist. Dieser Vorrat 43 und die Verriegelungsvorrichtung 10 bilden zusammen ein System 44 bestehend aus einer Verriegelungsvorrichtung und mindestens einer Ersatzsperrklinke 42. In einem Wartungsfall, beispielsweise für den Fall, dass eine der Sperrklinken 14 oder 27 beschädigt ist, kann die beschädigte Sperrklinke 14 oder 27 auf einfache Weise gegen die Ersatzsperrklinke 42 ausgetauscht werden. Hierzu ist vorgesehen, dass die Sperrklinken 14 und 27 baugleich sind mit der Ersatzsperrklinke 42. Insbesondere sind – wie oben beschrieben – für die erste und zweite Sperrklinke 14 bzw. 27 auch identische Befestigungsmittel oder Aufhängungen 15 bzw. 28 vorgesehen, so dass die Ersatzsperrklinke 42 wahlweise an der Achse 28 oder 15 aufhängbar ist, ohne dass hierfür Modifikationen notwendig sind.
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Eine derartiger Vorrat 43 an völlig identischen Ersatzsperrklinken 42 ermöglicht demnach eine gestraffte Vorratshaltung und Ersatzteillagerung für erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtungen 10.
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Zuletzt soll auch auf einen weiteren Aspekt der Erfindung hingewiesen werden, beispielsweise anhand der 4: So verdeutlichen die Figuren, insbesondere 4, dass auch der Hubhebel 29 ein mit dem Bezugszeichen 45 versehenes Maul aufweist. Dieses ist genau gegenüber dem Maul der Drehfalle 11 angeordnet. Die Mäuler stehen sich somit gegenüber und bilden ausweislich 4 gemeinsam einen nahezu geschlossenen, jedenfalls begrenzten Halteraum für das Schließelement 16 aus.
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Ausweislich 4 kann das Element 16 jedenfalls nicht aus dem Bereich der Mäuler von Drehfalle 11 und Hubhebel 29 herausgelangen. Hierfür sorgt insbesondere der Anschlag 35 des Hubhebels 29.
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Durch diese Ausgestaltung wird insbesondere verhindert, dass das Schließelement 16 die Verriegelungsvorrichtung 10 beim Auftreten ungewollter Kräfte in Querrichtung Q (sogenannte Querkräfte) ungewollt verlassen kann, so dass die nicht dargestellte Fahrzeugtür aufspringen würde. Lediglich der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass die Fahrtrichtung F bezüglich 4 also in die Papierebene hinein ausgerichtet sein kann. Die unerwünschten Querkräfte können beispielsweise in einer Crashsituation oder Ähnlichem auftreten. Bezüglich 4 wird der Aufnahmeraum des Schließelementes 16 in einer Richtung (in dem Fall nach links) von dem Hubhebel 29 begrenzt, in die andere Richtung (in dem Fall gemäß 4 also nach rechts) von der Drehfalle 11.