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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Schlosseinheit aufweisend zumindest
eine Drehfalle, eine erste Sperrklinke mit einer Sperrklinkendrehachse
und einen Blockadehebel, bei der die Drehfalle in einem verriegelten
Zustand der Schlosseinheit ein Schwenkmoment auf die erste Sperrklinke
einleitet und die erste Sperrklinke mittels des Blockadehebels fixiert
ist. Derartige Schlosseinheiten werden bei Kraftfahrzeugen insbesondere
zur Verriegelung von Türen, Klappen oder dergleichen eingesetzt.
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Bei
den hier beschriebenen Schlosseinheiten ist die Relativlage zwischen
Drehfalle und Sperrklinke regelmäßig nicht so
ausgebildet, dass die von der Drehfalle ausgeübte Kraft
durch die Sperrklinkendrehachse verläuft und folglich eine
selbständige Fixierung der Drehfalle mittels der Sperrklinke
ermöglicht ist. Vielmehr wird hier, insbesondere zur Bereitstellung
einer besonders geräuscharm arbeitenden Schlosseinheit,
die Sperrklinke so ausbildet bzw. angeordnet, dass die durch die
Drehfalle ausgeübte Kraft selbst ein Drehmoment auf die
Sperrklinke verursacht, welches die Freigabe der Drehfalle begünstigt.
Insoweit verursacht (allein) die Drehfalle ein Öffnungsmoment
bezüglich der ersten Sperrklinke, so dass diese infolge
der Federvorspannung der Drehfalle und/oder die auf die Drehfalle
(mittelbar) wirkende Türdichtungskraft leicht in die geöffnete
Stellung bewegt werden kann.
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Um
gleichermaßen einen verriegelten Zustand dauerhaft zu gewährleisten,
ist ein Blockadehebel vorgesehen, welcher die erste Sperrklinke
in der Verriegelungsstellung (geschlossene Position) festsetzt,
so dass insbesondere Lageverschiebungen bezüglich des Gesperres
(z. B. durch Zusammendrücken der Türdichtungen),
dem Fahrbetrieb und dergleichen, kein (ungewolltes) Öffnen
der Schlosseinheit bzw. kein Lösen des Kontaktes von Sperrklinke
und Drehfalle verursachen. Damit ist der „selbst-öffnende
Mechanismus” des Gesperres blockiert.
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Eine
solche Schlosseinheit geht beispielsweise aus der
WO 2008/061491 A1 hervor.
Dort ist eine Schlosseinheit beschrieben, die darüber hinaus eine
zweite Sperrklinke aufweist, die auf der Sperrklinkendrehachse der
ersten Sperrklinke gelagert und mit dem Blockadehebel und der Drehfalle
in Eingriff bringbar ist. Insbesondere wird dort auch im Zusammenhang
mit den Figuren erläutert, wie die Kontaktkraftvektoren
der aufeinander einwirkenden Gesperrebauteile in den jeweiligen
Rastpositionen bzw. Bewegungen ausgebildet sind. Diese Schlosseinheit hat
sich bereits sehr gut bewährt. Gleichwohl besteht auch
die hier das Bestreben, weitere Verbesserungen zu erreichen.
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Insbesondere
ist es dabei Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den komplexen Bewegungsablauf
bei allen Betriebssituationen der Schlosseinheit sicher zu betreiben,
gleichzeitig die hohen Anforderungen an den geringen Platzbedarf
zu erfüllen und zudem eine noch geräuschärmere
und komfortable Bedienung der Schlosseinheit zu erreichen.
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Diese
Aufgaben werden gelöst mit einer Schlosseinheit gemäß den
Merkmalen des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der Schlosseinheit bzw. deren bevorzugtes Einsatzgebiet gehen aus
den abhängig formulierten Patentansprüchen hervor.
Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Patentansprüchen
einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch
sinnvoller, Weise miteinander kombiniert werden können
und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Zudem erläutert
die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren,
weitere Vorteile und bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Die
erfindungsgemäße Schlosseinheit weist zumindest
eine Drehfalle, eine erste Sperrklinke mit einer Sperrklinkendrehachse
und einen Blockadehebel auf, bei der in einem verriegelten Zustand
der Schlosseinheit die Drehfalle ein Schwenkmoment in die erste
Sperrklinke einleitet und die erste Sperrklinke mittels des Blockadehebels
fixiert ist. Eine zweite Sperrklinke ist ebenfalls vorgesehen, die
auf der Sperrklinkendrehachse gelagert und mit dem Blockadehebel
und der Drehfalle in Eingriff bringbar ist. Weiter hat die erste
Sperrklinke eine gekrümmte erste Sperrfläche für
eine Hauptrast der Drehfalle.
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Bei
der Schlosseinheit handelt es sich insbesondere um ein Schloss für
eine Kraftfahrzeug-Tür, wobei die Schlosseinheit grundsätzlich
auch an anderen Türen, Klappen etc. vorgesehen sein kann.
Die Funktion des sogenannten Gesperres aus Drehfalle und Sperrklinke
bei Kraftfahrzeugschlössern ist grundsätzlich
bekannt, so dass hier nur erwähnt sein soll, dass mittels
der (federbelasteten) Drehfalle ein Schlosshalter (auch Schließbolzen
genannt) aufgenommen und in einem verriegelten Zustand (bzw. geschlossene
Position) arretiert wird. Zum Arretieren der Drehbewegung der Drehfalle
besitzt diese an ihrem äußeren Umfang eine sogenannte
Hauptrast, in die die erste Sperrklinke eingreift. Dazu führt
die erste Sperrklinke eine Drehbewegung aus und bildet schließlich
mit der Drehfalle einen Kontaktbereich, in dem Drehfalle und Sperrklinke
aneinander anliegen. Die erste Sperrklinke und die zweite Sperrklinke
sind dabei auf einer gemeinsamen Sperrklinkendrehachse verschwenkbar
angeordnet. Da diese Sperrklinken regelmäßig zu
unterschiedlichsten Zeitpunkten mit der Drehfalle zusammenwirken,
ist eine Relativbewegung der beiden Sperrklinken zueinander ermöglicht.
Für diese Verschwenkbewegungen der Sperrklinken kommen
neben sogenannten Auslösehebeln auch Federelemente, Dämpfer,
Bandenzüge, elektromotorische Antriebe und dergleichen
in Betracht. Die Schwenkbewegung der Sperrklinken ist regelmäßig
durch Endanschläge (insbesondere z. B. an einer Sperrklinke
und/oder dem Blo ckadehebel) und/oder andere Bauteile der Schlosseinheit
begrenzt, wobei vorteilhafter Weise der Verschwenkbereich klein
gehalten wird.
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Darüber
hinaus ist vorgesehen, dass die erste Sperrklinke eine gekrümmte
erste Sperrfläche für eine Hauptrast der Drehfalle
hat. Damit soll insbesondere zum Ausdruck gebracht werden, dass
die erste Sperrfläche eine solche gebogene Kontur hat,
dass die Drehfalle, die regelmäßig eine im Wesentlichen flache
Sperrfläche hat, einen etwa bandförmigen oder
sogar linienförmigen Kontakt mit der ersten Sperrfläche
der ersten Sperrklinke ausbildet. Zu diesem Zweck kann die erste
Sperrfläche insbesondere konvex ausgebildet sein. Die Reduzierung
des Kontaktbereichs zwischen der ersten Sperrklinke und der ersten
Sperrfläche (Hauptrast) der Drehfalle führt zu einem
geräuschärmeren Kontakt, wobei beispielsweise
auch durch eine Variation der Krümmung der ersten Sperrfläche
eine gezielte Verlangsamung der Relativbewegung beider Bauteile
zueinander beim Eingriff erreicht werden kann.
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Weiter
kann vorteilhaft sein, dass der Blockadehebel zumindest einen ersten
Betätigungsschenkel für die erste Sperrklinke,
einen zweiten Betätigungsschenkel für die zweite
Sperrklinke und einen Anlenkarm für zumindest ein Rückstellelement
auf. Das Mehrklinken-Gesperre interagiert nun insbesondere in den
jeweiligen Rastpositionen der Drehfalle und/oder in anschließenden
Bewegungsabläufen mit dem Blockadehebel. Dieser ist hier
ebenfalls als ein komplexes Bauteil ausgeführt, das zur
Interaktion mit den übereinander angeordneten Sperrklinken
jeweils räumlich voneinander getrennte Betätigungsschenkel
aufweist, wobei diese insbesondere durch räumlich voneinander
beabstandete Kontaktbereiche hin zur ersten Sperrklinke und zweiten
Sperrklinke ausgebildet ist. Gegebenenfalls sind diese Kontaktbereiche
auch in verschiedenen Ebenen senkrecht zur Sperrklinkendrehachse
angeordnet. Die Bereitstellung von separaten Betätigungsschenkeln
für die erste Sperrklinke und die zweite Sperrklinke ermöglicht, dass
die Anschlagflächen der Sperrklinken weiter entfernt zueinander
angeordnet werden können. Dadurch lassen sich insbesondere
kleine Verschwenkwinkel der Sperrklinken und/oder des Blockadehebels
und geringe Betätigungskräfte verwirklichen. Damit
können auch die Sperrklinken selbst relativ klein ausgeführt
werden, so dass hier ggf. sehr schlanke Bauteile eingesetzt werden
können. Neben diesen beiden Betätigungsschenkeln
hat der Blockadehebel einen zusätzlichen Anlenkarm für
zumindest ein Rückstellelement. Das Rückstellelement übt
regelmäßig ein Schwenkmoment und/oder eine Kraft auf
den Anlenkarm aus, so dass eine sichere Anlage des Blockadehebels
an der ersten Sperrklinke, der zweiten Sperrklinke und/oder einer
anderen Schlosskomponente realisiert ist. Folglich dient dieses
extern angreifende Rückstellelement dazu, auch während der
schnell ablaufenden Bewegungsabfolge innerhalb der Schlosseinheit
beim Öffnungsvorgang und/oder beim Schließvorgang
eine stabile Lage einzuhalten, wobei insbesondere Anschlaggeräusche aufgrund
von Vibrationen etc. vermieden werden. Die Bereitstellung des separaten
Anlenkarms unterstützt die platzsparende Anordnung des
Rückstellelements sowie gegebenenfalls eine einfache Montage
des Rückstellelements im Falle des Verschleißes.
Zudem kann das Rückstellelement aufgrund der großen
Entfernung zur Blockhebeldrehachse geringer dimensioniert werden,
wodurch ebenfalls Bauraum eingespart oder räumlich entfernt
werden kann.
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In
diesem Zusammenhang ist es außerdem vorteilhaft, dass der
Blockadehebel eine Blockadehebeldrehachse hat und der Anlenkarm
diesbezüglich gegenüberliegend zu dem ersten Betätigungsschenkel
und dem zweiten Betätigungsschenkel angeordnet ist. Das
heißt mit anderen Worten auch, dass die beiden Betätigungsschenkel
auf einer Seite der Blockadehebeldrehachse und der Anlenkarm auf
der anderen Seite der Blockadehebeldrehachse angeordnet ist. Ganz
bevorzugt ist dabei, dass der erste Betätigungsschenkel
für die erste Sperrklinke und der Anlenkarm so angeordnet
sind, dass eine gedachte Verbindungslinie in etwa durch die Blockadehebeldrehachse
verläuft. Der zweite Betätigungsschenkel ist in
die sem Fall z. B. nach Art eines seitlichen, vom ersten Betätigungsschenkel
ausgehenden Ablegers ausgebildet. Das hat insbesondere auch den
Vorteil, dass für die geschlossene Position der Schlosseinheit,
bei der also der erste Betätigungsschenkel mit der ersten
Sperrklinke in Kontakt ist, die Kontaktkraft der ersten Sperrklinke
in Richtung der Blockadehebeldrehachse weist und aufgrund des großen
Abstandes hin zum Kontaktbereich mit dem zweiten Betätigungsschenkel
hin zur zweiten Sperrklinke geringe Auslösekräfte
für die Relativbewegung vom ersten Betätigungsschenkel
des Blockadehebels und der ersten Sperrklinke eingeleitet werden.
Dadurch kann der Betätigungskomfort und die Geräuschentwicklung
deutlich verbessert werden.
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Außerdem
kann auch realisiert sein, dass der Blockadehebel mit dem Anlenkarm
nur zeitweise das Rückstellelement kontaktiert. Das bedeutet
insbesondere, dass das Rückstellelement ortsfest im Verschwenkbereich
des Blockadehebels bzw. seiner Betätigungsschenkel und/oder
seines Anlenkarmes positioniert ist. Dann interagiert das Rückstellelement mit
dem Blockadehebel beispielsweise nur in konkreten Positionen, wie
beispielsweise der geschlossenen Position der Schlosseinheit und/oder
der Vorrast-Position und/oder der geöffneten Position.
Für solche Rückstellelemente kommen beispielsweise Federelemente,
Dämpfungselemente etc. in Betracht. Grundsätzlich
ist auch möglich, dass der Blockadehebel mit mehreren Rückstellelementen
während seines gesamten Verschwenkbereichs (nacheinander)
kontaktiert, wobei auch ein Rückstellelement permanent
wirken kann und ein weiteres nur zeitweise. Dabei können
die Rückstellelemente auch unterschiedlicher Natur sein
(federnd, dämpfend).
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Auch
wenn die Kombination der gekrümmten ersten Sperrfläche
mit dem vorstehend genannten, komplexeren Aufbau des Blockadehebels
im Hinblick auf die komfortable, geräuscharme Betätigung
vorteilhaft ist, so ist die hier beschriebenen Ausgestaltung des
Blockadehebels gegebenenfalls auch unabhängig von dem As pekt
der gekrümmten Sperrfläche bei Schlosseinheiten
mit mehreren Sperrklinken und einem selbst-öffnenden Mechanismus
vorteilhaft. Diese könnten also auch unabhängig
verwirklicht und eingesetzt werden.
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Außerdem
wird auch als vorteilhaft angesehen, dass die erste Sperrklinke
eine erste Sperrfläche für eine Hauptrast der
Drehfalle und eine Anschlagfläche für den Blockadehebel
hat, wobei die erste Sperrfläche und die Anschlagfläche
von der Sperrklinkendrehachse unterschiedlich weit entfernt angeordnet
sind. Damit löst sich die Erfindung insbesondere von der
verbreiteten Ansicht, dass die Blockade gegenüberliegend
zur Hauptrast realisiert ist. Hier wird vielmehr vorgeschlagen,
dass der Kontaktbereich von Hauptrast und erster Sperrfläche
näher zur Sperrklinkendrehachse angeordnet ist als der Kontaktbereich
von Anschlagfläche und Blockadehebel. Bevorzugt ist insbesondere,
dass der Kontaktbereich zwischen Anschlagfläche und Blockadehebel, ausgehend
von der Sperrklinkendrehachse, mindestens 10 mm, gegebenenfalls
sogar mindestens 25 mm, weiter radial außen angeordnet
ist.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Schlosseinheit bildet die erste Sperrklinke benachbart
zu einer Anschlagfläche für den Blockadehebel
eine Ausnehmung für den ersten Betätigungsschenkel.
Die Ausnehmung kann insbesondere auch als Hinterschnitt ausgebildet
sein, in die der Betätigungsschenkel, beispielsweise unter
Zuhilfenahme des Rückstellelementes, eintaucht. Dabei kann
insbesondere die Anlage an der ersten Sperrklinke geführt
werden. Auch damit wird verhindert, dass der Blockadehebel während
der Betätigung der Schlosseinheit und/oder in der Rastposition
während des Betriebes des Kraftfahrzeuges in der Umgebung
anschlägt und somit Geräusche produziert.
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Die
Erfindung findet insbesondere Anwendung bei einem Kraftfahrzeug,
das wenigstens eine erfindungsgemäß ausgestaltete
Schlosseinheit aufweist.
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Die
Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand
der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen,
dass die Figuren besonders bevorzugte Ausführungsvarianten
der Erfindung aufzeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt
ist. Es zeigen schematisch:
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1:
eine erste Ausführungsvariante einer Schlosseinheit in
der Position „offen”,
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2:
die Schlosseinheit aus 1 in der Position „Vorrast”,
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3:
die Schlosseinheit aus den 1 und 2 in
der Position geschlossen (Hauptrast),
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4:
die Schlosseinheit wie in 3 in einer
rückwärtigen Ansicht,
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5:
eine weitere Ausführungsvariante einer Schlosseinheit in
der Position „offen”,
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6:
die Schlosseinheit aus 5 in der Position „Vorrast”,
und
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7:
die Schlosseinheit aus 5 und 6 in der
Position „geschlossen” (Hauptrast).
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Die 1 zeigt
schematisch und in einer perspektivischen Darstellung ein mehrteiliges
Gesperre einer Schlosseinheit 1. Ein zentrales Bauteil der
Schlosseinheit 1 ist die Drehfalle 2, die drehbar um
die Drehfallendrehachse 18 (federvorgespannt) gelagert
ist. Im linken Bereich ist das Einlaufmaul 19 für
den Schlosshalter dargestellt. Die Drehfalle 2 weist zudem
im unteren Bereich in verschiedenen Ebenen senkrecht zu der Drehfallenachse 18 eine dem
Einlaufmaul 19 benachbart liegende Hauptrast 13 und
eine etwas entfernte Vorrast 14 auf.
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Am
Umfang der Drehfalle 2 liegen die Sperrklinken 3, 6 während
der geöffneten Position der Schlosseinheit 1 an.
Dargestellt sind hier die auf der gemeinsamen Sperrklinkendrehachse 4 angeordneten,
als Stanzbauteile verwirklichten, erste Sperrklinke 2 und
zweite Sperrklinke 6. Die Anordnung der ersten Sperrklinke 3 und
der zweiten Sperrklinke 6 in übereinanderliegenden
Ebenen korrespondiert mit den Anordnungen von Hauptrast 13 und
Vorrast 14 der Drehfalle 2 in verschiedenen Ebenen.
Die erste Sperrklinke 3 und die zweite Sperrklinke 6 erstrecken sich
dabei zwischen der Drehfalle 2 und dem Blockadehebel 5 hindurch.
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Der
Blockadehebel 5 ist hier ebenfalls drehbar bzw. verschwenkbar
gelagert, wobei hier der erste Betätigungsschenkel 7 des
Blockadehebels 5 seitlich neben der Anschlagfläche 15 der
ersten Sperrklinke 3 in einer Ausnehmung 16 anliegt,
so dass die erste Sperrklinke 3 frei in Richtung der Drehfalle 3 und
in gewissem Maß (insbesondere gegen die Kraft eines Rückstellelements)
auch frei in entgegen gesetzter Richtung verschwenkt werden kann.
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Die
zweite Sperrklinke 6 und der Blockadehebel 5 sind
zudem so ausgestaltet bzw. so angeordnet, dass zwischen ihnen bzw.
in dessen Verschwenkbereich ein Dämpfer 20 vorgesehen
ist, dessen Wirkungsweise später noch näher erläutert
wird.
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In 2 wurde
nun die Drehfalle 2 gegen den Uhrzeigersinn bewegt, bis
die zweite Sperrklinke 6, die entgegen dem Uhrzeigersinn
vorgespannt ist, vor die Vorrast 14 gedrückt wird.
In dieser Phase bewegt sich die zweite Sperrklinke 6 gegenüber
der ersten Sperrklinke 3 in der Weise, dass diese hin zur Drehfalle 2 verschwenkt
wird. Sollte nunmehr der Schließvorgang nicht beendet werden
kön nen, ist die Drehfalle 2 gleichwohl sicher
durch die Anlage der zweiten Sperrklinke vor der Vorrast 14 gegen
ein unbeabsichtigtes Öffnen in Uhrzeigerrichtung gesichert. Um
ein unbeabsichtigtes Abheben der zweiten Sperrklinke 6 von
der Drehfalle 2 zu verhindern, liegt in diese Phase die
zweite Sperrklinke 6 an dem Dämpfer 20 an.
Der Blockadehebel 5 behält, ebenso wie die erste
Sperrklinke 3, die Position unverändert aufrecht.
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3 zeigt
nun die geschlossene Position mit der Schlosseinheit 1.
Bis zum Erreichen dieser Position ist die Lage der zweiten Sperrklinke 6 im
Wesentlichen unverändert. Die Drehfalle 2 hat
sich dabei weiter gegen den Uhrzeigersinn gedreht, so dass die zweite
Sperrklinke 6 am Umfang 22 der Drehfalle 2 geführt
wird. Dies erfolgt ebenso bezüglich der ersten Sperrklinke 3,
wobei diese (ebenfalls vorgespannt gegen den Uhrzeigersinn) vor
die Hauptrast 13 einfällt, insbesondere bis der
Drehwinkelanschlag 30 der ersten Sperrklinke 3 an
der Drehfalle 2 anliegt. Der Blockadehebel 5 wird
dabei über das Rückstellelement 10 gleichermaßen
verschwenkt und positioniert sich mit seinem ersten Betätigungsschenkel 7 vor
der Anschlagfläche 15 der ersten Sperrklinke 3. In
diese Position kommt der Anlenkarm 9 ebenfalls am Dämpfer 20 zur
Anlage, so dass in der geschlossenen Position die zweite Sperrklinke 6 und
der Blockadehebel 5 in Kontakt mit dem Dämpfer 20 sind.
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Zum
Auslösen des Öffnungsmechanismus, also zum Abheben
der ersten Sperrklinke 3 von der Drehfalle 2,
wird nunmehr die zweite Sperrklinke 6 über den
unten gabelförmig angedeuteten Endabschnitt im Uhrzeigersinn
verschwenkt, so dass diese den zweiten Betätigungsschenkel 8 des
Blockadehebels 5, der in die Ebene der zweiten Sperrklinke 6 hineinragt,
kontaktiert und somit den ersten Betätigungsschenkel 7 von
der Anschlagfläche 15 der ersten Sperrklinke 3 wieder
entfernt.
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Wie
gut aus 4 zu erkennen ist, drückt
in dem Fall, dass der erste Betätigungsschenkel 7 von der
Anschlagfläche 15 der ersten Sperrklinke 3 entfernt
wird, die Drehfalle 2 mit ihrer Hauptrast auf die gekrümmte
erste Sperrfläche 12, so dass die erste Sperrklinke 3 weggedrückt
wird. Der im Einlaufmaul aufgenommene Schlosshalter 24 drückt
nun so auf die Drehfalle 2, dass diese weiter in ihre geöffnete Position
(hier aufgrund der rückwärtigen Ansicht gegen
den Uhrzeigersinn) aufschwenkt.
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Die 4 zeigt
zudem den Auslösehebel 23, der ebenfalls schwenkbar
betätigbar ist und auf die zweite Sperrklinke 6 einwirkt.
Darüber hinaus ist zu erkennen, dass die Schlosseinheit
in einem Gehäuse 28 an einer Tür 29 eines
Kraftfahrzeuges 17 angeordnet ist.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel einer Schlosseinheit 1 geht
aus den 5 bis 7 hervor. 5 veranschaulicht
dabei zunächst wieder die geöffnete Position,
bei der das Einlaufmaul 19 der Drehfalle 2 bereitsteht,
um einen Schlosshalter aufzunehmen. Die erste Sperrklinke 3 und
die zweite Sperrklinke 6 liegen wieder am äußeren
Umfang der Drehfalle 2 an. Die Hauptrast 13 der
Drehfalle 2 ist hierbei am Umfang angeordnet, während
die Vorrast 14 nach Art eines Zapfens an einer Seite 25 der Drehfalle 2 angeordnet
ist. Beide Sperrklinken 3, 6 sind wiederum auf
einer gemeinsamen Sperrklinkendrehachse 4 positioniert.
Die Sperrklinken 3, 6 sind zudem so ausgebildet
bzw. angeordnet, dass sie sich zwischen der Drehfalle 2 und
dem Blockadehebel 5 hindurch erstrecken. Auch hier liegt
der erste Betatigungsschenkel 7 des Blockadehebels 5 seitlich
neben der Anschlagfläche 15 der ersten Sperrklinke 3 an,
so dass diese in gewissen Grenzen verschwenkbar ist.
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Der
Blockadehebel 5 ist hierbei wiederum mit einem ersten Betätigungsschenkel 7 für
die erste Sperrklinke 3, einem zweiten Betätigungsschenkel 8 für
die zweite Sperrklinke 6 und einem Anlenkarm 9 für
ein Rückstellelement 10 ausge führt. Der
Anlenkarm 9 ist dabei gegenüberliegend zum ersten
Betätigungsschenkel 7 bezüglich der Blockadehebeldrehachse 11 angeordnet.
In diesem Fall sind der erste Betätigungsschenkel 7 und
der Anlenkarm in einer Ebene ausgeführt, wobei gegebenenfalls
ein Fortsatz zum Angriff des Rückstellelementes 10 am
Anlenkarm 9 vorgesehen sein kann.
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6 zeigt
nun die Vorrastposition, bei der die zweite Sperrklinke 6 im
Eingriff mit der Vorrast 14 ist. Zu diesem Zweck weist
die zweite Sperrklinke 6 radial außen einen Rücksprung 26 auf,
an dem frontal die zapfenartige Vorrast 14 zur Anlage gebracht ist,
nachdem die zweite Sperrklinke 6 in Richtung der Drehfalle 2 verschwenkt
wurde. Auch in dieser Position liegt der Blockadehebel 5 seitlich
neben der Anschlagfläche 15 der ersten Sperrklinke 3 an,
ohne dass sich dessen Position seit der geöffneten Stellung
wesentlich verändert hat.
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7 zeigt
nun die Situation, wenn die Drehfalle 2 den Schlosshalter
(hier nicht dargestellt) sicher aufgenommen hat. Zu diesem Zeitpunkt
ist die erste Sperrklinke 3 mit der gekrümmten
Sperrfläche 12 vor die Hauptrast 13 der
Drehfalle 2 gerückt und mittels dem ersten Betätigungsschenkel 7 vor
der Anschlagfläche 15 der ersten Sperrklinke 3 gesichert.
Hierbei ist klar erkennbar, dass der Kontaktbereich der ersten Sperrfläche 12 hin
zur Hauptrast 13 näher an der gemeinsamen Sperrklinkendrehachse 4 liegt
als der radial weiter außen liegende Kontaktbereich zwischen der
Anschlagfläche 15 der ersten Sperrklinke 3 mit dem
ersten Betätigungsschenkel 7 des Blockadehebels 5.
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Bei
dieser Ausgestaltung der Schlosseinheit 1 erfolgt nun der Öffnungsvorgang über
den Mitnehmer 27 der zweiten Sperrklinke 6, der
in die Ebene des Blockadehebels 5 hinabreicht. Eine entsprechende
Betätigung der zweiten Sperrklinke 6 über
einen Auslösehebel oder Auslösemechanismus initiiert also
das Abheben des Blockadehebels 5 von der Anschlagfläche 15 über
einen Kontakt mit dem nach Art eines seitlichen Auslegers 21 gestalteten
zweiten Betätigungsschenkel 8, so dass die Drehfalle 2 nun
mit Unterstützung ihrer Feder und des Schlosshalters die erste
Sperrklinke 3 selbständig hinwegdrücken
kann.
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Mit
den in den Figuren gezeigten Ausführungsvarianten ist ein
leises Schließen/Öffnen hinsichtlich des Kontakts
erste Sperrklinke/Drehfalle erreicht. Die kleine Kontaktfläche
aufgrund der gekrümmten Ausgestaltung der ersten Sperrfläche
trägt hierzu maßgeblich bei. Außerdem
lassen sich die Betätigungskräfte gegenüber
herkömmlichen Schließsystemen, z. B. mit nur einer
Sperrklinke, signifikant reduzieren (wie oben z. B. um ca. 40%).
Eine weitere Reduktion ist hier z. B. möglich, wenn die
Anschlagfläche 15 der ersten Sperrklinke 3 und/oder
der erste Betätigungsschenkel 7 des Blockadehebels 5 eine gekrümmte
Sperrfläche ausbildet. Außerdem lassen sich auch
die Dreh- bzw. Verschwenkwinkel des Blockadehebels weiter reduzieren,
wie z. B. auf weniger als 40°, insbesondere sogar weniger
aus 20°.
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- 1
- Schlosseinheit
- 2
- Drehfalle
- 3
- erste
Sperrklinke
- 4
- Sperrklinkendrehachse
- 5
- Blockadehebel
- 6
- zweite
Sperrklinke
- 7
- erster
Betätigungsschenkel
- 8
- zweiter
Betätigungsschenkel
- 9
- Anlenkarm
- 10
- Rückstellelement
- 11
- Blockadehebeldrehachse
- 12
- erste
Sperrfläche
- 13
- Hauptrast
- 14
- Vorrast
- 15
- Anschlagfläche
- 16
- Ausnehmung
- 17
- Kraftfahrzeug
- 18
- Drehfallendrehachse
- 19
- Einlaufmaul
- 20
- Dämpfer
- 21
- Ausleger
- 22
- Umfang
- 23
- Auslösehebel
- 24
- Schlosshalter
- 25
- Seite
- 26
- Rücksprung
- 27
- Mitnehmer
- 28
- Gehäuse
- 29
- Tür
- 30
- Drehwinkelanschlag
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2008/061491
A1 [0004]