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Die
Erfindung richtet sich auf eine Schließvorrichtung der im Oberbegriff
des Anspruches 1 angegebenen Art. Der bewegliche Karosserieteil
kann eine Tür
oder eine Heckklappe eines Fahrzeugs sein, an welcher sich normalerweise
die Drehfalle und die Sperrklinke befinden, während das Schließstück sich am
Pfosten einer Tür
oder der untere Karosserieteil an der Heckklappenöffnung des
Fahrzeugs befindet. Beim Schließen
des beweglichen Karosserieteils fällt das Schließstück in die
Falle ein und dreht sie bis zu einer Vorrast, die von einer Sperrklinke
gesichert ist. Dann ist aber die Tür bzw. Heckklappe noch nicht ganz
geschlossen. Um sie voll zu schließen, wird eine sogenannte Zuziehhilfe
verwendet, die das motorisch ausführt.
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Eine
Zuziehhilfe besitzt einen Motor, der dann wirksam gesetzt wird,
wenn die Sperrklinke in die Vorrast der Falle einfällt. Über ein
Getriebe wird dann die Falle bis zur Hauptrast weitergedreht. Dann ist
die Tür
bzw. Heckklappe motorisch in ihre volle Schließstellung gekommen.
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Eine
Zuziehhilfe, deren Getriebe eine Schubstange besitzt, ist aus der
DE 199 19 765 A1 bekannt, die
eine Schließvorrichtung
der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art zeigt. Das eine
Stangenende ist am Getriebe des Motors drehbar angelenkt, während das
andere Stangenende durch eine Stufung Anlagekanten für einen
Mitnehmerzapfen besitzt. Der Mitnehmerzapfen sitzt an der Falle.
Beim Drehen des Motors wird die Falle über die Schubstange und den
Mitnehmerzapfen aus ihrer Vorrast in die Hauptrast weitergedreht.
Zu einem Notfall kommt es, wenn die Elektrik im Fahrzeug ausfällt und
der Motor während
des Weiterdrehens der Falle stehen bleibt.
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Bei
dieser bekannten Schließvorrichtung
ist eine Kupplung zwischen dem Motor und der Falle vorgesehen, die
im vorgenannten Notfall von einer Notbetätigung entkuppelt wird. Ein
solches Entkuppeln erfolgt gegen eine große Reibung im Getriebe. Übliche Gummidichtungen
im Öffnungsbereich
zwischen dem beweglichen und ruhenden Karosserieteil sind schon
in der Vorrastlage der Drehfalle etwas zusammengedrückt, wodurch
die Kupplungs-Elemente unter einer inneren Spannung stehen. Das
Entkuppeln unter großer
Last ist unkomfortabel.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zuverlässige Schließvorrichtung
der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art zu entwickeln, welche
die Notbetätigung
des Getriebes leichtgängig macht.
Dies wird erfindungsgemäß durch
die im Anspruch 1 genannten Maßnahmen
erreicht, denen folgende besondere Bedeutung zukommt.
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Die
Besonderheit der Erfindung besteht darin, die Schubstange als Kniegelenk-Hebelpaar auszubilden,
das sich normalerweise in einer bestimmten Vorknicklage befindet.
Diese Vorknicklage ist dabei zunächst
versteift. Eine solche Versteifung kann z.B. durch eine Schulter
am einen Hebelteil und eine Gegenschulter am anderen Hebelpaar erfolgen,
die durch eine Federkraft gegeneinander gedrückt werden. Im Notfall genügt es, wenn
die Notbetätigung
die Steifigkeit des Kniegelenk-Hebelpaares beseitigt. Dann kann
das Kniegelenk entweder in eine Strecklage überführt werden, wobei das Eingangsende
des Kniegelenk-Hebelpaares am stillstehenden Motor bzw. Motorgetriebe
ruht. Wegen der Beseitigung der Vorknickung ist das Ausgangsende
des Kniegelenk-Hebelpaares bei Handhabung der Notbetätigung beweglich.
Diese Bewegung wird dann über das
nachfolgende Restgetriebe auch auf die Falle übertragen. Wie ersichtlich,
ist durch die Längenänderung
des Kniegelenk-Hebelpaares ein Entkoppeln zwischen Elementen des
Getriebes, die unter Spannung stehen, vermieden. Es genügt in der
Vorknicklage des Kniegelenk-Hebelpaares die Versteifung aufzuheben.
Die Vorknicklage des Kniegelenk-Hebelpaares ist dadurch bestimmt,
dass sich das Kniegelenk außerhalb
einer Verbindungslinie zwischen dem Eingangsende und dem Ausgangsende
des geknickten Kniehebel-Gelenkpaars befindet.
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Die
Versteifung des Kniegelenk-Hebelpaares erfolgt vorzugsweise durch
eine Schulter an dem eingangsseitigen Hebel und eine Gegenschulter
am ausgangsseitigen Hebel, die kraftschlüssig aneinanderliegen. Zur
Beseitigung der Versteifung genügt
es, wenn die Notbetätigung
einen seitlichen Druck auf den Knickbereich des Kniegelenk-Hebelpaares
ausübt.
Dadurch wird das Kniegelenk auf die Verbindungslinie zwischen dem
Ausgangs- und Eingangsende zu bewegt. Dann wird nämlich die
Vorknicklage beseitigt und in Richtung einer Strecklage des Kniegelenk-Hebelpaares
bewegt. Ein Entkuppeln von unter Spannung stehenden Elementen entfällt grundsätzlich.
Die Handhabung der Notbetätigung
ist leichtgängig.
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Weitere
Maßnahmen
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden
Beschreibung und den Zeichnungen. In den Zeichnungen ist die Erfindung
anhand der wichtigsten Elemente schematisch in zwei Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung,
wenn sich die zugehörige
Tür des Fahrzeugs
in einer Offenstellung und eine Falle in ihrer Ruhelage befinden,
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2 eine
Vorrastlage der Falle, wenn die Tür teilweise geschlossen ist,
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3 die
Hauptrastlage der Falle bei völlig geschlossener
Tür und
zwar in der letzten Phase der Elemente, anhand welcher auch eine
Notfallsituation erläutert
werden soll,
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4 eine
Zwischenposition der Elemente bei Behebung der Notfallsituation
von 3, nachdem eine Notbetätigung gehandhabt worden ist,
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5 eine
der 4 folgende Arbeitsphase der Elemente, die den
Erfolg der Notbetätigung
zeigt, wo die Drehfalle bereits wieder in die aus 1 ersichtliche
Ruhelage zurückgekehrt
ist,
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6,
in Vergrößerung,
ein wichtiges Element der Schließvorrichtung, nämlich ein
als Schubstange fungierendes vorgeknicktes und versteiftes Kniegelenk-Hebelpaar,
und
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7 ein
zweites Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung,
wenn sich die Elemente in der aus 3 ersichtlichen
Zwischenposition nach Erreichen der Hauptrastlage der Falle bei
geschlossener Tür
befinden.
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Wie
bereits gesagt, zeigt die 1 die Offenstellung
einer Tür 10,
die als beweglicher Karosserieteil fungiert. Mitbeweglich mit der
Tür 10 sind
folgende daran sitzende Elemente der Vorrichtung. Dazu gehört zunächst eine
Falle 11, die auf einem Lagerbolzen 12 drehbar
gelagert ist und unter der Wirkung einer durch den Pfeil 13 verdeutlichten
Federkraft steht. Die Federkraft 13 ist bestrebt, die Falle
in ihrer aus 1 ersichtlichen Ruhelage zu
halten, wie durch eine Hilfslinie 11.1 in 1 verdeutlicht
ist. Die Ruhelage 11.1 ist durch einen Anschlag 14 definiert, gegen
welchen die Federkraft 13 die Falle 11 hält. Die
Falle 11 hat ferner eine Aufnahme 15 für ein Schließstück 21,
das an einem ruhenden Karosserieteil 20, nämlich einem
Türpfosten,
sitzt.
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Als
weiteres Element umfasst die Vorrichtung eine Sperrklinke 22,
die an einem Drehlager 24 schwenkbar ist und ihrerseits
unter der Wirkung einer durch einen Pfeil 24 verdeutlichten
Federkraft 23 steht. Die Federkraft 23 sorgt dafür, dass
eine Sperrstelle 26 an der Klinke 22 gegen die
Drehfalle 11 gedrückt
wird und sich dort z.B. an der Profilkante 16 abstützt.
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Beim
Schließen
der Tür
findet eine durch den Bewegungspfeil 77 in 1 verdeutlichte
Relativbewegung zwischen der Tür 10 und
dem Türpfosten 20 statt.
Bei dieser Relativbewegung 77 stößt das Schließstück 21 gegen
eine Flanke 18 der Drehfalle 11, wodurch diese
gegen ihre Federkraft 13 in eine aus 2 ersichtliche,
durch die Hilfslinie 11.2 verdeutlichte Vorrastlage zurückgedrückt wird.
In 2 liegen dann folgende Verhältnisse vor.
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In 2 fällt die
Sperrklinke 22 aufgrund ihrer Federbelastung 23 in
eine hinter der Profilkante 16 vorgesehenen Vorrast 17 der
Falle 11 ein. Ausweislich der Hilfslinien 11.1, 11.2 hat
sich die Falle 11 um den Winkel 12.1 gedreht.
Das Schließstück 21 ist von
der Fallen-Aufnahme 15 mitgenommen worden. Wie bereits
gesagt wurde, ist dann die Tür
teilweise geschlossen. Diese Elemente 11, 22 sind
Bauteile eines konventionellen Schlosses, das in 1 mit 75 bezeichnet
worden ist. Insoweit kann auf bekannte Schlösser 75 zurückgegriffen
werden, was in 1 zu erkennen ist.
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Fallweise
ist eine Zuziehhilfe erwünscht,
um die teilweise geschlossene Tür
von 2 in eine volle Schließstellung von 3 überführen. Dazu
sind bei der Erfindung folgende weiteren Elemente vorgesehen, die
fallweise in einer gesonderten Baueinheit 76 zusammengefasst
sein können.
Zur Zuziehhilfe gehört
ein Motor 30 bzw. ein ihm nachgeschaltetes Motorgetriebe,
auf dessen Welle 31, z.B. über eine Kurbel 32,
eine in besonderer Weise ausgebildete Schubstange 40 bei 43 angelenkt
ist. Diese Schubstange 40 wird anhand der 6 noch
ausführlich beschrieben
werden.
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Die
Anlenkstelle 43 bestimmt das Eingangsende 43 der
Stange 40. Am gegenüberliegenden Ausgangsende 44 ist
der eine Arm eines Übertragungshebels 27 angelenkt,
der auf einem Schwenklager 28 an der Tür sitzt. Dem Übertragungshebel 27 ist
ein Arbeitshebel 33 nachgeschaltet, der seinerseits mittels
eines Schwenklagers 34 an der Tür sitzt.
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Die
Vorrastlage 11.2 der Falle 11 von 2 wird
z.B. durch nicht näher
gezeigte Sensoren festgestellt, welche dann den Motor 30 wirksam
setzen. Über
die Kurbel 32 wird dann die Anlenkstelle 43 der Schubstange 40 im
Sinne des Drehpfeils 37 von 2 bewegt,
bis die aus 3 ersichtliche, im Zusammenhang
mit einer Notfallsituation noch näher zu beschreibende Zwischenposition
des Getriebes erreicht ist. Bei dieser Drehung 37 wird über das
Stangen-Ausgangsende 44 der Übertragungshebel 27 im Sinne
des Schwenkpfeils 47 von 2 bewegt,
wodurch es zu seiner Verschwenkung des Übertragungshebels 27 kommt.
Dabei stößt der zweite
Arm 29 des Übertragungshebels 27 auf
einen als Stellarm 35 zu bezeichnenden ersten Arm des Arbeitshebels 33,
dessen zweiter, als Arbeitsarm 36 zu benennender Arm im
Sinne des Pfeils 38 von 2 verschwenkt
wird. Bei dieser Verschwenkung 38 stößt der Arbeitsarm 36 gegen
eine Mitnahmefläche 19 der Falle,
wodurch diese motorisch in ihre aus 3 durch
die Hilfslinie 11.3 markierte Drehlage überführt worden ist. In 3 ist
der durch diese motorische Drehung sich ergebende Drehwinkel 12.2 eingezeichnet.
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In
der aus 3 ersichtlichen Zwischenposition
ist die Sperrklinke 22 aufgrund ihrer Federbelastung 23 mit
ihrer Sperrstelle 25 in eine Hauptrast 18 der
Falle 11 eingefallen. Im vorliegenden Fall ist diese Hauptrast
mit der vorbeschriebenen Flanke 18 der Falle 11 identisch.
Diese Drehlage 11.3 erweist sich somit als „Hauptrastlage" der Drehfalle 11.
Das Schließstück 21 ist
beim Drehen 12.2 motorisch mitgenommen worden. Die Tür befindet
sich in ihrer vollen Schließstellung.
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Normalerweise
läuft der
Motor 30 im Sinne des weiteren Drehpfeils 39 von 3 weiter,
wodurch die Anlenkstelle 43 der Schubstange 40 mitgenommen
wird. Dann findet eine gegenüber 2 rückläufige Bewegung
der Schubstange 40 im Sinne des Drehpfeils 39 von 3 statt.
Der Übertragungshebel 27 und
der Arbeitshebel 33 werden zurückgeschwenkt, bis das Stangen-Eingangsende 43 die
in 3 strichpunktiert veranschaulichte Ausgangsposition
von 1 erreicht hat. Dabei hat sich der Arbeitsarm 36 vom
Arbeitshebel 33 im Sinne des Schwenkpfeils 53 von 3 zurückgeschwenkt.
Die Ausgangsposition des Arbeitsarms 36 von 1 und 2 ist
in 3 ebenfalls strichpunktiert verdeutlicht. Bei
diesem Rückschwenken 53 gibt
der Arbeitsarm 36 die Mitnahmefläche 19 der Drehfalle 11 frei, die
durch die Sperrklinke 22 nach wie vor in ihrer Hauptrastlage 11.3 festgehalten
wird. Der Motor 30 und sein Gestänge 40, 27, 33 nehmen
dann wieder die aus 1 und 2 ersichtliche
Ausgangsposition ein. Der Motor 30 wird, z.B. durch Sensoren
wieder abgeschaltet. Die Tür
ist geschlossen.
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Die
eingangs erwähnte
Notsituation ergibt sich, wenn die Elektrik während der Drehungen 37, 39 des
Motors 30 ausfällt.
Das soll anhand der Zwischenposition des Getriebes in 3 näher erläutert werden.
Hier ist der Motor 30 in seiner bezüglich der Ruheposition des
Motors 30 von 1 diametralen Position stehen
geblieben. In der Zwischenposition von 3 stützt sich
der Arbeitsarm 36 vom Arbeitshebel 33 noch an
der Mitnahmefläche 19 der
Drehfalle 11 ab. Wenn man in diesem Fall die Sperrklinke 33 an
einer dafür
vorgesehenen Angriffsstelle 53 manuell im Sinne des Schwenkpfeils 54 betätigt und
die Klinken-Sperrstelle 25 aus der Fallen-Hauptrast 18 heraushebt,
nützt dies
nichtd. Das Schließstück 21 wird
von der in ihrer Hauptrastlage 11.3 befindlichen Falle
festgehalten und die Tür
bleibt geschlossen. Die nachgiebigen Gummidichtungen zwischen der Tür und der
Fahrzeugkarosserie sind zusammengedrückt und üben eine Kraft zwischen der
Drehfalle 11 und dem Schließstück 21 aus, die sich
auf das ganze Gestänge
der Vorrichtung überträgt. Das
Getriebe steht unter einer inneren Spannung, die ein Entkuppeln
von Getriebe-Elementen erschweren würde. Ein solches Entkuppeln
vermeidet die Erfindung.
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Die
Erfindung löst
dieses Problem durch eine besondere Ausbildung der Schubstange 40.
Das soll anhand der 6 näher erläutert werden. Die Schubstange
besteht aus wenigstens zwei Hebeln 41, 42, die
durch ein Kniegelenk 45 miteinander verbunden sind. Deshalb
soll die Schubstange 40 als „Kniegelenk-Hebelpaar" bezeichnet werden.
Das Kniegelenk-Hebelpaar 40 befindet sich normalerweise
in der in 6 ausgezogen gezeichneten Vorknicklage,
die durch den Knickwinkel 46.1 zwischen den beiden Hebeln 41, 42 bestimmt
ist. In dieser Vorknicklage 46.1 ist das Kniegelenk 45 in
einem seitlichen Abstand 48 gegenüber einer in 6 strichpunktiert
verdeutlichten Verbindungslinie 49 angeordnet, welche das
Stangen-Eingangsende 43 mit dem Stangen-Ausgangsende 44 verbindet.
Das Kniegelenk-Hebelpaar 40 ist in seiner Vorknicklage 46.1 versteift.
Deswegen wird eine am Eingangsende 43 einwirkende Eingangskraft 50 am
Ausgangsende 44 des Kniegelenk-Hebelpaares 40 als
Ausgangskraft 51 an das nachfolgende, aus 3 ersichtliche Restgestänge 59 abgegeben.
Es findet eine Kraftübertragung
in Richtung der vorerwähnten
strichpunktierten Verbindungslinie 49 von 6 statt,
die sich damit als „Kraftübertragungslinie" erweist.
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Die
Vorknicklage 46.1 kommt im vorliegenden Fall dadurch zustande,
dass eine am eingangsseitigen Hebel 41 befindliche Schulter 55 sich
an einer am ausgangsseitigen Hebel 42 befindlichen Gegenschulter 56 abstützt. Diese
Abstützung
wird durch eine mittels des Drehmoments-Pfeils 57 in 6 veranschaulichte
Federbelastung zwischen den beiden Hebeln 41, 42 erzeugt.
Normalerweise wird der aus 3 ersichtliche
Arbeitshub 58 des Motors 30 über das Kniegelenk-Hebelpaar 40 auf
das nachgeschaltete Restgestänge 59 übertragen.
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Wenn
jedoch die vorerwähnte,
anhand der 3 erläuterte Notsituation sich ergibt,
erlaubt das Kniegelenk-Hebelpaar 40 ohne körperliche
Trennung eine Entkoppelung des Motors 30 und des zugehörigen Motorgestänges gegenüber dem
nachfolgenden Restgestänge 59 auf überraschend
einfache Weise. Es bedarf dazu nur einer Notbetätigung, die im Sinne des Kraftpfeils 60 von 3 einen
Druck auf den Knickbereich des Kniegelenk-Hebelpaars 40 ausübt. Das
ist auch in 6 veranschaulicht. Die Notbetätigung 60 wirkt
dabei z.B. auf eine am Eingangshebel 41 vorgesehene Querfläche 62 ausübt. Die
Querfläche 62 besteht
hier aus einem seitlichen Lappen am eingangsseitigen Hebel 41,
dessen Lappenende zugleich die vorbeschriebene Schulter 55 zur
Abstützung
des ausgangsseitigen Hebels 42 erzeugt. Durch die Notbetätigung 60 wird
das Kniegelenk-Hebelpaar 40 gestreckt, wobei das Kniegelenk 45 sich in
Richtung auf die strichpunktierte Verbindungslinie 49 von 6 im
Sinne des Bewegungspfeils 63 bewegt. Was dann passiert,
wird anhand der 4 näher erläutert.
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In 4 liegt
die vorbeschriebene Notsituation vor. Der Motors 30 bzw.
das Motorgetriebe sind in der Drehposition des Gestänges stehen
geblieben, die bereits in 3 erläutert wurde.
Das Stangen-Eingangsende 43 des Kniegelenk-Hebelpaares 40 ist
unbeweglich. Durch die Notbetätigung 60 wird eine
durch einen 180°-Winkel 46.2 in 4 veranschaulichte
Strecklage erreicht. Im dargestellten Fall liegt das Kniegelenk 45 auf
der auch in 4 strichpunktiert verdeutlichten
Kraftübertragungslinie 49. Das
Kniegelenk-Hebelpaar 40 erfährt in seiner Strecklage 46.2 eine
Stangenverlängerung,
die in 4 durch die Strecke 64 verdeutlicht ist.
Diese Stangenverlängerung 64 hat
zur Folge, dass sich das Stangen-Ausgangsende 44 gegenüber seiner
aus 3 ersichtlichen Lage verschiebt. Während das Stangen-Eingangsende 43 bei
dieser Notsituation ruht, führt
das Stangen-Ausgangsende 44 eine Bewegung aus, die zu einem
Verschwenken des nachfolgenden Restgestänges 59 führt.
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Bei
ausgefallenem Motor 30 erzeugt die Notbetätigung 60 diese
Verschwenkung. Der Arbeitshebel 33 wird weiter verschwenkt,
wodurch sein Arbeitsarm 36 über die Mitnahmefläche 19 die
Falle 11 weiter dreht und einen aus 4 ersichtlichen Überhub 65 der
Drehfalle 11 erzeugt. Die Drehfalle 11 kommt in
die aus 4 ersichtliche, mit der Hilfslinie 11.4 markierte Überhublage.
Infolge der Überhublage 11.4 hebt
sich die Falle 11 mit ihrer Hauptrast 18 von der
Sperrstelle 25 der Sperrklinke 22 ab. Es entsteht
dort ein aus 4 erkennbarer Luftspalt 66. Jetzt
ist es möglich,
durch eine manuelle Betätigung 54 die
Sperrklinke 22 reibungsfrei von der Falle 11 wegzuschwenken.
Bei einer Wegschwenkbewegung 67 gelangt die Sperrklinke 22 in
ihre in 4 strichpunktierte Abstandsposition.
Dann kann sich die Falle 11 mit ihrem Profil entlang des
durch die Fallen-Federkraft 13 eingezeichneten Rückschwenkbogens 68 ungestört an der
Klinke 55 vorbeibewegen. Die sich dann ergebenden Verhältnisse
sind in 5 erläutert.
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In 5 befindet
sich die Drehfalle 11 wieder in ihrer Ruhelage 11.1,
die durch den bereits erwähnten
Drehanschlag 14 bestimmt ist. Die Fallen-Aufnahme 15 hat
das Schließstück 21 freigegeben.
Die Tür
ist wieder in ihrer Offenstellung. Wenn der Motor 30 immer
noch defekt ist, befindet sich das Getriebe immer noch in seiner
aus 3 ersichtlichen Position. Wenn der Motor 30 repariert
ist, dann erfolgt die bereits beschriebene Weiterdrehung 39,
wodurch das Eingangsende 43 des Kniehebel-Paares 40 wieder
in die strichpunktiert in 5 verdeutlichte
Ausgangsposition zurückkehrt.
Dabei vollführt
das Getriebe eine Schwenkbewegung in die aus 1 ersichtliche
Ausgangsposition aus. Das letzte Glied dieses Getriebes, nämlich der
Arbeitshebel 33, wird mit seinem Arbeitsarm 36 im
Sinne des Rückstellpfeils 39 zurückbewegt
und gelangt in die strichpunktiert in 5 verdeutlichte
Ausgangsposition. Dieses Rückstellen 69 wird
von der Mitnahmeschulter 19 der Falle 11 nicht
behindert. Dann schaltet sich der Motor selbsttätig oder über einen Sensor wieder aus.
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Wie
bereits erwähnt
wurde, ist in 7 ein zweites Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung
dargestellt, und zwar in einer Notfallposition der Elemente in Übereinstimmung
mit 3 des ersten Ausführungsbeispiels. Zur Benennung übereinstimmender
Elemente werden die gleichen Bezugszeichen wie im ersten Ausführungsbeispiel
von 1 bis 6 verwendet, weshalb insoweit
die bisherige Beschreibung gilt. Es genügt lediglich auf die Unterschiede
einzugehen.
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Es
ist ein Kombinationshebel 70 auf einem Lagerzapfen 73 drehgelagert,
der mindestens zwei Arme 71, 72 hat. Der eine
Arm 71 greift an der beschriebenen Querfläche 62 vom
Kniegelenk-Hebelpaar 40 an und kann zugleich ein Auslösearm zur
Betätigung
des Kombinationshebels 70 sein. Die beschriebene Notbetätigung 60 wirkt
in diesem Fall auf den Arm 71, der dann seinerseits die
Querfläche 62 vom
eingangsseitigen Hebel 41 mitnimmt und die beschriebene
Streckung des Kniegelenk-Hebelpaars 40 gemäß 4 bewirkt.
Es findet eine durch den Schwenkpfeil 74 in 7 veranschaulichte Schwenkbewegung 74 des
Kombinationshebels 70 statt.
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Bei
dieser Schwenkbetätigung 74 wirkt
der Kombinationshebel 70 auch auf die Sperrklinke 30. Dies
erfolgt durch den zweiten Arm 72 des Kombinationshebels 70,
dessen Armende die Sperrklinke 33 hintergreift. Dadurch
wird die Sperrklinke aus ihrer ausgezogen gezeichneten Position
in die strichpunktierte Lage weggeschwenkt, wie durch den Schwenkpfeil 67 veranschaulicht
ist.
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Wie
ersichtlich, wird durch eine einheitliche Betätigung des Kombinationshebels 70 eine
doppelte Funktion ausgeübt,
nämlich
einerseits ein Strecken des Kniegelenk-Hebelpaars 40 und andererseits
ein Wegschwenken 67 der Sperrklinke 22. Anstelle
eines Kombinationshebels 70 könnte auch ein mehrgliedriges
Lösegestänge vorgesehen
sein, welches bei einheitlicher Betätigung diese Doppelfunktion
ausführt.
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Anstelle
der in der 3 und 4 beschriebenen
Streckung des vorgeknickten Kniehebel-Gelenkpaars 40 könnte die
Freigabe der Versteifung des Knickbereichs auch dadurch erfolgen,
dass man entweder die Schulter oder die Gegenschulter gemäß Anspruch
10 unwirksam setzt. Dazu genügt es,
z.B. die eine Schulter, die im Versteifungsfall mit der Gegenschulter
ausgerichtet ist, seitlich zu versetzen. Dann ist nämlich auch
schon die Versteifung beseitigt. In diesem Fall kann eine Lageänderung
vom Ausgangsende 44 des Kniegelenk-Hebelpaares in eine Überknicklage
erfolgen. Möglich
wäre es
solche Lageänderungen
auch dadurch zu erreichen, dass man das Kniegelenk-Hebelpaar über die
Strecklage hinaus in eine Gegenknicklage überführt.
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Die
erfindungsgemäße Schließvorrichtung ist
nachträglich
auch bei konventionellen Schlössern anwendbar,
die zunächst
keine Öffnungshilfe
haben. Wie bereits anhand der 1 erläutert wurde,
umfasst ein solches konventionelles Schloss 75 mindestens
die Falle 11, die Klinke 22 und das damit zusammenwirkende
Schließstück 21.
Die übrigen
beschriebenen Elemente der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung, nämlich wenigstens
der Motor 30, die Kniegelenk-Handhabe 40 und der
Restteil 59 des Getriebes sind Bestandteil einer getrennten
Baueinheit 76 von 1. Erfindungsgemäß kann dann
das konventionelle Schloss nachträglich doch noch mit einer Zuziehhilfe
versehen werden, wenn man diese Baueinheit 76 dazu setzt.
Es genügt
dabei darauf zu achten, dass der Arbeitsarm 36 vom letzten
Glied 33 des Getrieberests 59 mit einer Mitnahmefläche 19 an
der Falle 11 des konventionellen Schlosses zusammenwirken
kann.
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In
den Zeichnungen ist zwar die erfindungsgemäße Schließvorrichtung in einer einheitlichen Zeichenebene
angeordnet dargestellt, doch ist es durch verkröpfte Bauteile möglich, die
Elemente der Baueinheit 76 in einer anderen Ebene anzuordnen, als
die Falle 11 und die Schließklinke 22 des konventionellen
Schlosses 75 arbeiten. Auf dieser Weise kann man die erfindungsgemäße Schließvorrichtung den
jeweiligen Raumverhältnissen
an der Karosserie des Fahrzeugs anpassen und in zueinander unterschiedlichen
Ebenen verlegen.
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- 10
- beweglicher
Karosserieteil, Tür
- 11
- Falle
- 11.1
- Ruhelage
von 11 (1)
- 11.2
- Vorrastlage
von 11 (2)
- 11.3
- Hauptrastlage
von 11 (3)
- 11.4
- Überhublage
von 11 (4)
- 12
- Lagerbolzen
für 11
- 12.1
- erster
Drehwinkel zwischen 11.1, 11.2 (2)
- 12.2
- zweiter
Drehwinkel zwischen 11.2, 11.3 (3)
- 13
- Pfeil
der Federkraft für 11
- 14
- Drehanschlag
für 11
- 15
- Aufnahme
für 21 in 11
- 16
- Profilkante
von 11
- 17
- Vorrast
von 11
- 18
- Flanke
für 21 an 11,
Hauptrast
- 19
- Mitnahmefläche an 11
- 20
- ruhender
Karosserieteil, Türpfosten
- 21
- Schließstück an 20
- 22
- Sperrklinke
- 23
- Pfeil
der Federbelastung von 22
- 24
- Drehlager
für 22
- 25
- Sperrstelle
an 22
- 26
- Leerraum
zwischen 55, 56 (4)
- 27
- Übertragungshebel
- 28
- Schwenklager
von 27
- 29
- zweiter
Arm von 27
- 30
- Motor,
Motorgetriebe
- 31
- Welle
für 30
- 32
- Kurbel
an 31
- 33
- Arbeitshebel
- 34
- Schwenklager
für 33
- 35
- Stellarm
von 33 (2)
- 36
- Arbeitsarm
von 33 (2)
- 37
- erster
Drehpfeil von 43 (2)
- 38
- Schwenkpfeil
von 36 (2)
- 39
- zweiter
Drehpfeil von 43 (4)
- 40
- Schubstange,
Kniegelenk-Hebelpaar
- 41
- eingangsseitiger,
erster Hebel von 40 (6)
- 42
- ausgangsseitiger,
zweiter Hebel von 40 (6)
- 43
- erste
Anlenkstelle von 40, Eingangsende (6)
- 44
- zweite
Anlenkstelle von 40, Ausgangsende (6)
- 45
- Kniegelenk
zwischen 41, 42 (6)
- 46.1
- Knickwinkel
zwischen 41, 42, Vorknicklage von 40 (6)
- 46.2
- Streckwinkel
zwischen 41, 42, Strecklage von 40 (4)
- 47
- Schwenkpfeil
von 44 (2)
- 48
- seitlicher
Abstand von 45 (6)
- 49
- Verbindungslinie
zwischen 43, 44, Kraftübertragungslinie (6)
- 50
- Eingangskraft
(6)
- 51
- Ausgangskraft
(6)
- 52
- Angriffsstelle
an 22 für 54 (3)
- 53
- Rückschwenkpfeil
- 54
- manuelle
Betätigung
von 22 (3)
- 55
- Schulter
an 41 (6)
- 56
- Gegenschulter
an 42 (6)
- 57
- Drehpfeil
der Federbelastung von 41, 42 (6)
- 58
- Arbeitshub
von 43 (3)
- 59
- Restgestänge hinter 40 (3)
- 60
- Notbetätigung für 40 (6)
- 61
- Knickbereich
von 40 (6)
- 62
- Querfläche an 41 (6)
- 63
- Bewegungspfeil
von 45 (6)
- 64
- Strecke
der Verlängerung
von 40 (4)
- 65
- Überhubstrecke
von 11 (4)
- 66
- Luftspalt
zwischen 18, 25 (4)
- 67
- Wegschwenkwinkel
von 22 (4, 7)
- 68
- Rückschwenkbogen
von 16 (4)
- 69
- Rückstellpfeil
von 36 (5)
- 70
- Kombinationshebel
(7)
- 71
- erster
Arm von 70 (7)
- 72
- zweiter
Arm von 70 (7)
- 73
- Lagerzapfen
für 70 (7)
- 74
- Pfeil
der Schwenkbetätigung
von 70
- 75
- konventionelles
Schloss (1)
- 76
- erfindungsgemäße Baueinheit
(1)
- 77
- Pfeil
der Relativbewegung von 21 gegenüber 11 (1)