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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugschloss.
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Ein solches Fahrzeugschloss ist aus der deutschen Patentanmeldung
DE 102 31 825 A1 der Anmelderin bekannt.
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Bei dem bekannten Fahrzeugschloss ist eine verhältnismäßig kompliziert aufgebaute Konstruktion vorgesehen, die im Falle der Anbringung einer Öffnungshilfe und einer Zuziehhilfe eine Vielzahl von Bauteilen erfordert. Hieraus ist es bereits bekannt, eine Zuziehhilfe unter Bereitstellung eines Zuziehhebels und einer Zuziehklinke auszubilden. Der Zuziehhebel ist um die Schwenkachse der Drehfalle, aber unabhängig von dieser, schwenkbar. An dem Zuziehhebel ist eine Zuziehklinke schwenkbar gelagert und in Eingriffsstellung mit der Drehfalle federvorgespannt. Zur Schlossöffnung wird eine Verlagerung der Zuziehklinke in die Außer-Eingriffsposition und gleichzeitig eine Freigabe der Sperrklinke initiiert.
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Aus der
DE 10 2007 056 653 A 1 geht ein Fahrzeugschloss mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 hervor. Hier erfolgt eine Verlagerung der Zuziehklinke in ihre Freigabeposition unter Zuhilfenahme einer gesonderten Baueinheit, die einen Kulissenhebel, einen Steuerhebel und einen dafür vorgesehenen gesonderten Antrieb umfasst. Bei dem Gegenstand dieser Druckschrift ist eine Vielzahl von Bauelementen vorgesehen.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der Erfindung darin, die bekannte Vorrichtung derartig weiterzuentwickeln, dass eine vereinfachte Konstruktion eines Fahrzeugschlosses möglich wird.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1 und ist demgemäß dadurch gekennzeichnet, dass ein Mechanismus vorgesehen ist, der bei einem Erreichen der Schließposition der Drehfalle eine Verlagerung der Zuziehklinke in eine Außer-Eingriffsposition vornimmt.
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Das Prinzip der Erfindung besteht im Wesentlichen darin, einen Mechanismus anzuordnen, der eine Parkposition für die Zuziehklinke bereitstellt, die grundsätzlich nach Beendigung jedes Schließvorganges erreicht wird. Hierzu ist die Zuziehklinke vorzugsweise federvorgespannt in ihre Außer-Eingriffsposition relativ zu der Mitnahmeflanke an der Drehfalle vorbelastet.
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Der Mechanismus sorgt dafür, dass sich nach Beendigung des Schließvorganges die Zuziehklinke in einer Außer-Eingriffsstellung relativ zu der Drehfalle befindet. Dies hat den Vorteil, dass bei einer nachfolgenden Schlossöffnung keine gesonderte Betätigung der Zuziehklinke in Öffnungsrichtung mehr erforderlich ist, um diese in eine Außer-Eingriffsposition zu verlagern. Insoweit kann auf eine höchst kompliziert aufgebaute Hebelkinematik zur Bereitstellung einer Öffnungshilfe verzichtet werden. Stattdessen kann das erfindungsgemäße Fahrzeugschloss mit einer herkömmlichen Öffnungsmechanik kooperieren, die beispielsweise einen einfachen Öffnungshebel aufweist, der auf herkömmliche Weise die Sperrklinke anspricht.
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Das erfindungsgemäße Fahrzeugschloss kann beispielsweise ein Kfz-Fronthauben-, Kofferraum-, Seitentür- oder Rückenlehnenschloss sein. Es kann z. B. ein Gehäuse oder eine oder mehrere Montageplatten aufweisen. Gestellfest, d. h. montageplattenfest, sind Schwenkachsen für eine Drehfalle und eine Sperrklinke vorgesehen. Die Drehfalle ist um eine erste Schwenkachse und die Sperrklinke zur Festlegung der Drehfalle um eine zweite, zu der Schwenkachse der Drehfalle parallele, aber beabstandete Schwenkachse schwenkbar.
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Die Drehfalle kann bei dem Ausführungsbeispiel ausgehend von einem Öffnungszustand des Schlosses bei Eintritt eines Schließelementes in das Gabelmaul der Drehfalle zunächst in eine Vorrastposition und anschließend in eine Hauptrastposition überführt werden. Das erfindungsgemäße Fahrzeugschloss weist vorzugsmäßig eine Zuziehhilfe auf, die das Fahrzeugschloss von einem Vorrastzustand, in der die Sperrklinke die Drehfaile in der Vorrast festlegt, angetrieben in eine Hauptrast- oder Endraststellung überführt. Die Erfindung umfasst allerdings auch solche Fahrzeugschlösser, bei denen auf eine Zwischenrastposition verzichtet wird.
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Um die Drehfalle aus einer Öffnungsposition oder aus einer Vorrastposition in eine Endrastposition motorisch zu verlagern, ist ein Zuziehhebel vorgesehen, der um die Schwenkachse der Drehfalle, aber unabhängig von dieser, schwenkbar ist. An dem Zuziehhebel ist eine Zuziehklinke angebracht, die mit der Drehfalle, genau genommen mit einer Mitnahmeflanke an der Drehfalle, in Eingriff bringbar ist. Auf den Zuziehhebel kann ein Kraftübertragungselement eine Kraft ausüben, um den Zuziehvorgang, d. h. den Schließvorgang des Schlosses, durchzuführen. Der Zuziehhebel ist zur Durchführung eines Schließvorganges des Schlosses also schwenkbar. Infolge der Schwenkbewegung des Zuziehhebels zur Durchführung eines Schließvorganges wird die Zuziehklinke mit verlagert. Sie kann bei beginnender Zuziehbewegung von dem Mechanismus in eine Eingriffsstellung verlagert werden. Dies kann durch ein Zusammenspiel von Steuerflächen und Federelementen erfolgen. Sobald die Zuziehklinke ihre Eingriffsposition mit der Mitnahmeflanke an der Drehfalle erreicht hat, kann sie die Drehfalle verlagern und auf diese Weise das Fahrzeugschloss schließen. Nach Beendigung des Schließvorganges ist vorgesehen, dass eine Rückverlagerung des Zuziehhebels stattfindet. Hierfür kann einerseits eine an dem Zuziehhebel angreifende Feder sorgen, die den Zuziehhebel in Öffnungsrichtung belastet. Andererseits kann vorgesehen sein, dass ein Antrieb, der zur Durchführung des Schließvorganges eine Zuziehantriebsbewegung durchführt, nach Erreichen der Schließposition der Drehfalle eine gegenläufige, rückwärtige Bewegung durchläuft, so dass der Zuziehhebel in der rückwärtigen Richtung wieder freigegeben wird. Infolge dieser Freigabe, die federvorgespannt erfolgt, kann auch die Zuziehklinke unter Zusammenwirken von Federelementen und Steuerflächen in ihre Außer-Eingriffsposition, die nachfolgend auch als Parkposition bezeichnet wird, zurückkehren. Damit ist das Fahrzeugschloss automatisch nach Erreichen des Schließzustandes, in einer Position, in der die Zuziehklinke sich in einer Außer-Eingriffsposition relativ zu der Mitnahmeflanke der Drehfalle befindet.
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Der Mechanismus umfasst insoweit in seiner Ausführungsform der Erfindung einen gestellfesten Steuernocken und eine Steuerfläche an der Zuziehklinke, die mit diesem Steuernocken kooperieren kann. Steuerfläche und Steuernocken sind bei in Vorraststellung befindlicher Drehfalle während eines Schließvorganges zunächst noch in Anlage. Bei beginnender Zuziehantriebsbewegung mit einer Verlagerung des Zuziehhebels geraten diese Flächen in eine Außer-Eingriffsfläche, so dass aufgrund einer Vorspannung der Zuziehklinke durch eine Feder hin in ihre Eingriffsposition die Zuziehhilfe aktiv geschaltet werden kann.
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Derselbe Mechanismus, mit Steuerfläche an der Zuziehklinke und gestellfester Steuernocke sorgt, nachdem die Schließposition der Drehfalle erreicht ist, und das Kraftübertragungselement wieder freigelassen ist, dafür, dass die Zuziehklinke wieder in ihre Außer-Eingriffsposition geraten kann.
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Soll nachfolgend eine Schlossöffnung initiiert werden, ist es nicht mehr erforderlich, die Zuziehklinke über eine komplizierte Mechanik, z. B. ein Viergelenk, anzusprechen. Es genügt, wenn nun die Sperrklinke geöffnet wird und die in Öffnungsrichtung vorgespannte Drehfalle automatisch das Fahrzeugschloss öffnet. Damit kann das erfindungsgemäße Fahrzeugschloss deutlich einfacher aufgebaut werden als das vorbekannte Fahrzeugschloss.
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Als Montageplatte im Sinne der Erfindung wird vorzugsweise ein entlang einer Ebene angeordnetes, flächiges Bauteil des Fahrzeugschlosses verstanden, an dem Drehfalle und Sperrklinke schwenkbar gelagert sind. Beispielsweise kann eine solche Montageplatte auch eine Gehäusewand des Fahrzeugschlosses ausbilden.
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Bei alternativen Ausführungsformen der Erfindung kann die Montageplatte allerdings auch von einem Abschnitt oder mehreren Abschnitten eines Gestelles des Fahrzeugschlosses gebildet sein, derart, dass Sperrklinke und Drehfalle gestellfest angeordnet sind. Die Montageplatte im Sinne der Erfindung kann insoweit von einem Werkstoffbereich des Gestelles ausgebildet sein, der lediglich abschnittsweise plattenförmig ausgebildet ist.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Fahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 8.
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Dieser Erfindung liegt gleichermaßen die Aufgabe zugrunde, die bekannte Vorrichtung gemäß der
DE 102 31 825 A 1 derartig weiterzuentwickeln, dass eine vereinfachte Konstruktion eines Fahrzeugschlosses möglich wird.
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Diese Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 8 und ist demgemäß dadurch gekennzeichnet, dass ein Öffnungshebel vorgesehen ist, der um die zweite Schwenkachse schwenkbar ausgebildet ist, und der eine Mitnahmefläche für die Sperrklinke und eine Notentriegelungs-Mitnahmefläche für die Zuziehklinke aufweist.
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Insbesondere ist der Zuziehhebel um die Schwenkachse der Drehfalle schwenkbar.
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Das Prinzip der Erfindung besteht im Wesentlichen darin, bei einem Fahrzeugschloss gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 8 einen besonders ausgestalteten Öffnungshebel anzuordnen. Der Öffnungshebel ist um die gleiche Schwenkachse schwenkbar, um die auch die Sperrklinke schwenkbar ist. Der Öffnungshebel weist eine Mitnahmefläche für die Sperrklinke auf. Hierdurch kann bei einer Verlagerung des Öffnungshebels aus einer Ruheposition in eine Öffnungsposition die Sperrklinke in ihre Freigabestellung mitgenommen werden. Eine Öffnungsbewegung des Öffnungshebels wird zum Zwecke einer Schlossöffnung initiiert, beispielsweise manuell, um beispielsweise eine Notfallbedienung zu ermöglichen.
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Die Mitnahmefläche für die Sperrklinke kann beispielsweise an einem randseitigen Abschnitt des Öffnungshebels angeordnet sein.
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Der Öffnungshebel weist darüber hinaus eine Notentriegelungs-Mitnahmefläche für die Zuziehklinke auf.
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Eine Verlagerung des Öffnungshebels aus seiner Ruheposition in seine Freigabeposition verlagert insoweit zugleich die Mitnahmefläche für die Sperrklinke und die Notentriegelungs-Mitnahmefläche für die Zuziehklinke. Während durch Kooperation der Mitnahmefläche mit der Sperrklinke eine Verlagerung der Sperrklinke in die Freigabestellung erfolgt, geht damit ein möglicherweise erforderliches Zusammenwirken zwischen der Notentriegelungs-Mitnahmefläche und der Zuziehklinke einher. Die Zuziehklinke wird insoweit von der Notentriegelungs-Mitnahmefläche in ihre Freigabeposition mitgenommen.
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Das erfindungsgemäße Prinzip sorgt dafür, dass im Falle einer Schlossblockade, auch bei völlig unterschiedlichen Bewegungszuständen der Schlossbestandteile, eine Schlossöffnung möglich ist. Eine Verlagerung der Sperrklinke in ihre Freigabestellung erfolgt im Rahmen einer Öffnungsbewegung des Öffnungshebels selbstverständlich nur dann, wenn sich die Sperrklinke nicht bereits in ihrer Öffnungsstellung befindet. Gleichermaßen geht eine Öffnungsbewegung des Öffnungshebels mit einer Verlagerung der Zuziehklinke in ihre Außer-Eingriffsstellung nur dann einher, wenn sich die Zuziehklinke nicht bereits in ihrer Außer-Eingriffsstellung befindet.
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Damit ist eine Schlossöffnung - auch im Falle des Auftretens einer Störung, z. B. bei einem Schließvorgang - nicht mehr behindert und kann erfolgreich durchgeführt werden.
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Die Mitnahmefläche für die Sperrklinke und die Notentriegelungs-Mitnahmefläche für die Zuziehklinke sind insbesondere beide fest an dem Öffnungshebel angeordnet.
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Damit wird neben einer Einsparung der Anzahl der Bauteile eine sämtliche Funktionen sicher und dauerhaft gewährleistende Fahrzeugschlosskonstruktion möglich.
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Dadurch, dass der Öffnungshebel um die gleiche Schwenkachse schwenkbar ist wie die Sperrklinke, können Reibungsverluste zwischen Sperrklinke und Öffnungshebel vermieden werden. Hierdurch kann eine besonders langfristige Funktionssicherheit gewährleistet werden.
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Aus der
DE 10 2004 044 929 A1 geht ein Fahrzeugschloss hervor, das eine Zuziehhilfe und eine Notentriegelung aufweist. Hierzu ist ein schwenkbarer Steuerhebel vorgesehen, dessen Schwenkachse mit der Schwenkachse der Sperrklinke zusammenfällt. Der Steuerhebel besitzt eine Steuerkulisse, die von einem Kulissenstein durchgriffen wird. Bei Betätigung des Steuerhebels bewirkt die Steuerkulisse eine Verlagerung des Kulissensteins in einer radialen Auswärtsbewegung, um diesen in einen Bereich außerhalb einer Drehfallen-Gegenschulter zu bewegen. Hierdurch wird die Drehfalle in einem Versagensfalle des Motors freigegeben. Das Fahrzeugschloss weist keine Zuziehhilfe mit einem schwenkbaren Zuziehhebel auf, an dem eine Zuziehklinke schwenkbar gelagert ist, die mit einer Mitnahmeflanke an der Drehfalle zur Durchführung eines Schließvorganges in Eingriff bringbar ist. Darüber hinaus weist das vorbekannte Fahrzeugschloss keine an dem schwenkbaren Zuziehhebel angeordnete Notentriegelungs-Mitnahmefläche für die Zuziehklinke auf.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nicht zitierten Unteransprüchen sowie anhand der nachfolgenden Beschreibung des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels. Darin zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Fahrzeugschlosses mit in Schließposition befindlicher Drehfalle,
- 2 in einer Darstellung gemäß 1 ein geöffnetes Fahrzeugschloss mit in Öffnungsstellung befindlicher Drehfalle,
- 3 ein Fahrzeugschloss der 2 mit in Vorrastposition befindlicher Drehfalle und gehaltenem Schließbügel,
- 4 ein Fahrzeugschloss der 3 in einer Position gemäß 3, wobei die Zuziehklinke aus ihrer Nichteingriffsposition gemäß 3 nunmehr in eine Eingriffsposition überführt worden ist,
- 5 das Fahrzeugschloss in einem Zustand, den es einnimmt, wenn es während des Schließvorganges, beispielsweise durch einen Stromausfall, zu einer Blockade gekommen ist, und
- 6 das Fahrzeugschloss der 5 nach Durchführung eines Notentriegelungsvorganges.
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Die in ihrer Gesamtheit in den Figuren mit 10 bezeichnete und als Fahrzeugschloss ausgebildete Vorrichtung wird nachfolgend beschrieben. Der Übersichtlichkeit halber sei dabei angemerkt, dass gleiche oder miteinander vergleichbare Teile oder Elemente mit gleichen Bezugszeichen, teilweise unter Hinzufügung kleiner Buchstaben bezeichnet worden sind, auch soweit es sich um unterschiedliche Ausführungsbeispiele handelt.
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Das erfindungsgemäße Fahrzeugschloss ist in 1 in einer Ansicht dargestellt, die schematisch zu verstehen ist. Man erkennt eine Montageplatte 11 des erfindungsgemäßen Fahrzeugschlosses, die sich im Wesentlichen entlang einer Ebene parallel zur Papierebene streckt. Das Fahrzeugschloss kann offen oder mit einem Gehäuse ausgestattet sein.
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Die Montageplatte weist einen Einführschlitz 21 auf, der randoffen ausgebildet ist, und dem Einführen eines Schenkels 13 eines Schließbügels 12 dient. Der Schließbügel 12 kann von einer Drehfalle 14 gefangen werden, die um eine Schwenkachse 15 relativ zur Montageplatte 11 schwenkbar ist. Die Drehfalle weist, wie dies beim Stand der Technik üblich ist, einen ersten Schenkel 16 und einen zweiten Schenkel 17 auf, die zwischen sich ein Gabelmaul 18 zur Aufnahme des Schenkels 13 bilden.
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Die Drehfalle 12 kann von einer Sperrklinke 19, die um eine gestellfeste Schwenkachse 20 schwenkbar ist, arretiert werden.
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Üblicherweise ist die Sperrklinke 19 von einer nicht dargestellten Feder in ihre Schließposition hin, und die Drehfalle 14 von einer nicht dargestellten Feder in ihre Öffnungsposition hin vorgespannt.
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Das erfindungsgemäße Fahrzeugschloss 10 weist eine Zuziehhilfe 22 zur Durchführung einer motorischen Schließbewegung auf, um die Drehfalle aus einer Vorrastposition gemäß 3 in eine Schließposition gemäß 1 automatisch, d. h. antriebgesteuert, zu überführen. Die Zuziehhilfe 22 umfasst bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeugschloss einen Zuziehhebel 23 und eine Zuziehklinke 24. Der Zuziehhebel 23 ist bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeugschloss um die Schwenkachse 15 schwenkbar, um die auch die Drehfalle 14 schwenkbar ist. Zuziehhebel 23 und Drehfalle 14 sind allerdings unabhängig voneinander schwenkbar.
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Die Zuziehklinke 24 ist um eine Schwenkachse 25 schwenkbar auf dem Zuziehhebel 23 gelagert.
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Die Sperrklinke 19 weist eine Sperrnase 26 auf, die mit einer Hauptrast 27 gemäß 1 oder mit einer Vorrast 28 gemäß 3 in Eingriff bringbar ist.
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Die Zuziehklinke 24 weist eine Sperrnase mit einer Ziehfläche 29 auf, die mit einer Mitnahmefläche 30 an der Drehfalle 14 in Eingriff bringbar ist.
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3 zeigt eine Position der Zuziehklinke 24, in der sich diese in einer Außer-Eingriffsposition bezogen auf die Drehfalle 14 und deren Mitnahmefläche 30 befindet. 4 zeigt demgegenüber eine Position der Zuziehhilfe 24, in der sich diese in einer Eingriffsposition relativ zu der Drehfalle befindet.
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Die Zuziehklinke 24 ist um die Schwenkachse 25 auf dem Zuziehhebel 23 schwenkbar gelagert und von einer nicht dargestellten Feder relativ zu dem Zuziehhebel 23 in ihre Eingriffsposition hin vorgespannt.
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Im folgenden wird der besondere Mechanismus des erfindungsgemäßen Fahrzeugschlosses 10 beschrieben, der dafür sorgt, dass die Zuziehklinke nach Beendigung einer Schließbewegung immer automatisch in eine Nicht-Eingriffsposition verfahren wird.
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Der Mechanismus umfasst eine an der Zuziehklinke 24 angeordnete Steuerfläche 33, die mit einem Steuernocken 32 kooperiert. Die nicht dargestellte Feder für die Zuziehklinke 24 ist bestrebt, die Zuziehklinke 24 aus einer Position gemäß 3 (Außer-Eingriffsposition) in eine Eingriffsposition gemäß 4 zu verlagern. Befindet sich die Drehfalle 14 allerdings in einer Vorrastposition gemäß 3 zu Beginn eines Schließvorgangs, wird die Zuziehklinke 24 von dem Mechanismus, nämlich aufgrund eines Zusammenwirkens der Steuerfläche 33 der Zuziehklinke mit dem Steuernocken 32, zunächst in einem Einfahren in ihre Eingriffsposition gehindert.
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Grund hierfür ist, dass der Zuziehhebel 23 von einer nicht dargestellten Feder im Uhrzeigersinn vorgespannt ist. Diese Federvorspannung sorgt aufgrund einer stärkeren Ausbildung dieser Feder dafür, dass - solange an dem Zuziehhebel 23 keine Kraft eines Antriebs der Zuziehhilfe angreift - der Zuziehhebel 23 grundsätzlich seine in 3 dargestellte Position einzunehmen bestrebt ist.
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Aufgrund der Vorspannung der stärkeren Feder des Zuziehhebels 23 wird auch die Zuziehklinke 24 unter Zuhilfenahme des Mechanismus (Steuernocken 32 und Steuerfläche 33) daran gehindert, ihre Eingriffsposition zu erreichen.
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Der Zuziehhebel 23 weist an seinem linken unteren Ende, also im Bereich seines freien Endes, einen Zapfen 31 auf, an dem ein nicht dargestelltes Kraftübertragungselement, z. B. ein Bowdenzug, angreift. Das Kraftübertragungselement ist zu Beginn einer von der Zuziehhilfe initiierten Schließbewegung bestrebt, den Zapfen 31 in Richtung des Pfeils x zu ziehen und mithin eine Verschwenkung des Zuziehhebels 23 entgegen dem Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 15 durchzuführen.
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Im Folgenden soll eine Schließbewegung in der Reihenfolge der 2, 3 und 4 beschrieben werden:
- 2 zeigt das Fahrzeugschloss 10 in einem geöffneten Zustand: Die Drehfalle 14 befindet sich in ihrer Öffnungsposition und ist bereit, den Schenkel 13 des Schließbügels 12 in ihr ein Gabelmaul 18 aufzunehmen.
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Ausgehend von der Drehfallenposition gemäß 2 kann ein Benutzer durch Betätigung der zu schließenden Tür den Schenkel 13 auf die Steuerschräge 39 des Schenkels 17 der Drehfalle 14 aufbringen und bei einer weiterführenden Schließbewegung der Tür dafür sorgen, dass die Drehfalle 14 entgegen dem Uhrzeigersinn um ihre Schwenkachse 15 geringfügig verschwenkt wird, bis sie die Rastposition der 3 erreicht hat. Diese Position wird als Vorraststellung bezeichnet. Die in Sperrrichtung vorgespannte Sperrklinke 19 ist mit ihrer Sperrnase 26 in die Vorrast 28 eingefallen und fesselt in dieser Position den Schließbügel 12 an das Fahrzeugschloss 10.
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Angemerkt sei an dieser Stelle, dass es gänzlich unerheblich ist, ob der Schließbügel 12 an der zu verschließenden Fahrzeugtür oder Klappe und das Fahrzeugschloss 10 karosseriefest angeordnet ist, oder eine umgekehrte Anordnung getroffen ist.
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Weiter sei auch angemerkt, dass bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 auch ein überfahren der Vorrastposition bei zu unvorsichtigem Schließen der Tür mit zu großen Kräften möglich ist. Im Folgenden soll allerdings angenommen werden, dass der Schließbügel 12 seine Vorrastposition gemäß 3 ordnungsgemäß erreicht hat.
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Die Vorrastposition der Drehfalle 12 bzw. die entsprechend eingefallene Sperrposition der Sperrklinke 19 wird von Mikroschaltern oder dergleichen geeigneten Elementen detektiert und über nicht dargestellte Signalleitungen und eine nicht dargestellte Steuerung einem Antrieb mitgeteilt. Der Antrieb kann nun eine Initiierung der Zuziehbewegung zur Durchführung einer Schließbewegung des Fahrzeugschlosses ausführen. Hierzu wird durch Übertragung von Kräften über das Kraftübertragungselement eine Kraft in Richtung des Pfeils x auf den Zapfen 31 des Zuziehhebels 23 ausgeübt. Hierdurch wird der Zuziehhebel 23 gegen den Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 15 verschwenkt. Infolge dieser Verschwenkung wird die Zuziehklinke 24 mit verschwenkt, und zwar derart, dass ihre Schwenkachse 25 eine Kreisbewegung entgegen dem Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 15 durchführt.
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Zugleich können sich die zuziehklinkenseitige Steuerfläche 33 und die Steuernocke 32 voneinander entfernen, bis eine beabstandete Situation gemäß 4 erreicht ist. Infolge der erreichten Beabstandung von Steuerfläche 33 und Nocken 32 wird eine Einfallbewegung der Zuziehklinke 24 aufgrund der nicht dargestellten Feder zugelassen. Die Zuziehklinke 24 kann also im Uhrzeigersinn relativ zu dem Zuziehhebel 23 um die Schwenkachse 25 verschwenken und gerät mit ihrer Nase 40 in Anlage an die Schmalseite der Drehfalle 14. 4 zeigt eine Position, in der die Ziehfläche 29 und die Mitnahmefläche 30 an der Drehfalle 14 noch voneinander beabstandet sind. Infolge einer weitergehenden, durch den nicht dargestellten Antrieb initiierten, über das Kraftübertragungselement auf den Zuziehhebel 23 übertragenen Bewegung und infolge der entsprechenden weitergeführten Schwenkbewegung des Zuziehhebels 23 entgegen dem Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 15 geraten in einer fortwährenden Schließbewegung diese beiden Flächen 29, 30 nunmehr in Anlage und in einer weiterführenden Bewegung kann die Zuziehklinke 24 durch Kontaktierung mit der Mitnahmefläche 30 der Drehfalle 14 diese durch Verschwenkung entgegen dem Uhrzeigersinn von der Vorrastposition gemäß 4 in eine Schließposition gemäß 1 überführen.
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Sobald die Schließposition der Drehfalle 14 erreicht ist, und durch Mikroschalter oder ähnliche Elemente detektiert ist, kann über die nicht dargestellte Steuerung der Antriebsmotor einen entsprechenden Hinweis erhalten und den Bowdenzug oder das anders ausgebildete Kraftübertragungselement im Sinne einer Rückbewegung freigeben. Die Federvorspannung des Zuziehhebels 23 über die nicht dargestellte Feder sorgt für eine Rückverschwenkung des Zuziehhebels 23 im Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 15. Infolge der Rückverschwenkung geraten Steuerfläche 33 der Zuziehklinke 34 und Steuernocke 32 wiederum in Anlage, was dazu führt, dass aufgrund der Kraft der stärkeren Feder des Zuziehhebels 23 gegenüber der geringeren Kraft der Zuziehklinke 24 die Zuziehklinke 24 gegen den Uhrzeigersinn um ihre Schwenkachse 25 relativ zu dem Zuziehhebel verschwenkt, und hierdurch in ihre Außer-Eingriffsposition überführt wird.
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Der erfindungsgemäße Mechanismus, zu dem die Steuerfläche 33 an der Zuziehklinke 24, der montageplattenfeste Steuernocken 32 und auch die Feder zur Erzielung einer Vorspannung des Zuziehhebels 23 und die Feder zur Erzielung einer Vorspannung der Zuziehklinke 24 gehört, sorgt insoweit für eine sichere Aussteuerung der Zuziehklinke in ihre Außereingriffsposition jedes Mal nach Beendigung eines Schließvorganges.
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Die nach Beendigung des Schließvorganges erzielte Außer-Eingriffsposition der Zuziehklinke 24 zeigt 1. Das Fahrzeugschloss 10 ist gemäß 1 in seinem geschlossenen Zustand dargestellt, und kann nun durch bloße Betätigung des Öffnungshebels 34 geöffnet werden. Der Öffnungshebel 34 ist um die Schwenkachse 20 der Sperrklinke 19 schwenkbar und weist an seinem bezüglich 2 unteren, linken Ende einen Angriffspunkt 35 auf, an dem ebenfalls ein Bowdenzug an ein anderes Kraftübertragungselement angreifen kann. Zur Öffnung des Fahrzeugschlosses wird auf den Angriffspunkt 35 in Richtung des Pfeils Z eine Kraft ausgeübt, und der Öffnungshebel 34 im Uhrzeigersinn verschwenkt. Dabei erfolgt eine Mitnahme der Sperrklinke 19 in Öffnungsrichtung.
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Eine Mitnahme der Sperrklinke 19 im Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 20 durch die nicht dargestellte Mitnahmefläche des Öffnungshebels 34 kann beispielsweise dadurch bewerkstelligt werden, dass ein Werkstoffbereich des Öffnungshebels 34 die Sperrklinke schmalrandseitig angreift, hintergreift oder untergreift. Auch kann unter Zwischenschaltung einer Feder oder eines anderen, ausgebildeten, geeigneten Kopplungsgliedes eine Mitnahme der Sperrklinke in ihre Freigabestellung mittels der Mitnahmefläche erfolgen.
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Entscheidend ist, dass eine Öffnungsbewegung des Öffnungshebels 34, d. h bei dem Ausführungsbeispiel eine Verschwenkung im Uhrzeigersinn eine Öffnungsbewegung der Sperrklinke 19, bei dem Ausführungsbeispiel ebenfalls eine Verschwenkung im Uhrzeigersinn, zur Folge hat.
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Gesonderte Öffnungsmechaniken, die bei einer Schlossöffnung für eine Aussteuerung der Zuziehklinke 24, wie bei der eingangs beschriebenen älteren Patentanmeldung, sorgen, sind insoweit nicht mehr erforderlich.
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Kommt es beispielsweise bei einem Schließvorgang zu einem Stromausfall oder einer sonstigen Blockade des Fahrzeugschlosses 10 und wird ein Zustand gemäß 5 erreicht, kann durch einen zweiten Arm 41 des Öffnungshebels 34 eine Notentriegelung vorgenommen werden. Hierzu weist der Öffnungshebel 34 eine Notentriegelungs-Mitnahmefläche, die sogenannte Ansteuerfläche 36, auf, die mit einem Nocken 38, der eine Nockenfläche 37 aufweist, zusammenwirken kann. Der Nocken 38 befindet sich in dem bezüglich 5 linken freien Ende der Zuziehklinke 24.
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Wenn bei einem Schließvorgang zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Blockade eintritt, kann durch Betätigung des Öffnungshebels 34 insoweit sowohl eine Verlagerung der Zuziehklinke 24 von der Eingriffs- in eine Außer-Eingriffsposition und zugleich durch Mitnahme der Sperrklinke 19 auch eine Freigabestellung der Sperrklinke erreicht werden.