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Die Erfindung betrifft ein Steckverbinderteil zum Verbinden mit einem zugeordneten Gegensteckverbinderteil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zum Kalibrieren eines Steckverbinderteils zum Verbinden mit einem zugeordneten Gegensteckverbinderteil.
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Ein derartiges Steckverbinderteil kann beispielsweise als Ladestecker zum Aufladen eines elektrisch angetriebenen Fahrzeugs (auch bezeichnet als Elektrofahrzeug) ausgestaltet sein. Ein solches Steckverbinderteil kann in diesem Zusammenhang beispielsweise zum Übertragen eines Ladestroms in Form eines Gleichstroms oder eines Wechselstroms dienen.
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Ein solches Steckverbinderteil umfasst ein Gehäuse, das einen Steckabschnitt aufweist, der in eine Einsteckrichtung steckend mit einem Gegensteckabschnitt des Gegensteckverbinderteils in Verbindung gebracht werden kann und in einer Verbindungsstellung mit dem Gegensteckabschnitt des Gegensteckverbinderteils in Verbindung steht. An dem Steckabschnitt ist mindestens ein elektrisches Kontaktelement angeordnet, das mit einem Gegenkontakt an dem Gegensteckverbinderteil in Verbindung gelangt, wenn das Steckverbinderteil und das Gegensteckverbinderteil miteinander verbunden werden. An dem Gehäuse ist ein Verriegelungselement verstellbar angeordnet, das zum formschlüssigen Verriegeln des Steckverbinderteils mit dem Gegensteckverbinderteil dient, wenn das Steckverbinderteil und das Gegensteckverbinderteil miteinander verbunden sind. Zusätzlich ist eine Schalteinrichtung vorgesehen, die einen bei einem Verstellen des Verriegelungselements betätigbaren Schaltabschnitt zum Steuern eines über das mindestens eine Kontaktelement fließenden Stroms aufweist.
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Bei einem aus der
DE 196 50 099 C2 bekannten Ladestecker für ein Elektrofahrzeug ist ein Verriegelungshebel verschwenkbar an einem Gehäuse angeordnet. In einer Verbindungsstellung, in der der Ladestecker mit einer zugeordneten Ladebuchse steckend verbunden ist, verriegelt der Verriegelungshebel die Verbindung derart, dass der Ladestecker nicht ohne Entriegeln des Verriegelungshebels von der Ladebuchse gelöst werden kann. Auf diese Weise soll insbesondere verhindert werden, dass bei einem Ladevorgang der Ladestecker unbeabsichtigt von der Ladebuchse entfernt werden kann und auf diese Weise gegebenenfalls ein Ladevorgang unterbrochen wird.
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Der Ladestecker der
DE 196 50 099 C2 weist eine Schalteinrichtung in Form eines Mikroschalters auf, der bei Entriegeln des Verriegelungshebels betätigt wird. Der Mikroschalter steht mit einem Steuerstromkreis in Verbindung, der den Stromfluss über Kontaktelemente des Ladesteckers abhängig von der Verriegelungsstellung des Verriegelungshebels steuert. Wird der Verriegelungshebel entriegelt, wird ein Relais des Steuerstromkreises geöffnet, so dass ein Stromfluss unterbrochen wird.
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Bei dem Ladestecker der
DE 196 50 099 C2 wirkt der Verriegelungshebel auf den Mikroschalter ein. Generell haben solche Mikroschalter geringe Toleranzen für die Auslegung ihres Schaltpunkts, so dass sichergestellt sein muss, dass bei Betätigung des Verriegelungshebels zum Entriegeln mit hinreichender Zuverlässigkeit es zu einer Betätigung des Mikroschalters kommt. Dies kann bei bestehenden Bauteiltoleranzen des Verriegelungshebels und des Gehäuses des Ladesteckers (die beispielsweise als Kunststoffspritzgussteile hergestellt sind) unter Umständen nicht einfach zu gewährleisten sein.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Steckverbinderteil und ein Verfahren zum Kalibrieren eines Steckverbinderteils bereitzustellen, die auf einfache, kostengünstige und dennoch zuverlässige Weise eine Kalibrierung eines Steckverbinderteils zum Zusammenwirken mit einer Schalteinrichtung zum Steuern eines Stromflusses ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach weist das Steckverbinderteil ein an dem Verriegelungselement angeordnetes, zu dem Verriegelungselement einstellbares Einstellelement auf, das ausgebildet ist, bei einem Verstellen des Verriegelungselements auf den Schaltabschnitt der Schalteinrichtung einzuwirken.
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Anspruchsgemäß wird ein Einstellelement an dem Verriegelungselement bereitgestellt, das eingestellt werden kann, um das Zusammenwirken des Verriegelungselements mit der Schalteinrichtung zu kalibrieren. Das Einstellelement dient hierbei dazu, auf den Schaltabschnitt der Schalteinrichtung, beispielsweise einen Mikroschalter, einzuwirken und kommt bei einer Betätigung des Verriegelungselements mit dem Schaltabschnitt in Kontakt. Um hierbei das Verriegelungselement dem Schaltpunkt der Schalteinrichtung anzupassen, kann das Einstellelement relativ zu dem Verriegelungselement verstellt werden, so dass gewährleistet werden kann, dass bei einem Verstellen des Verriegelungselements es in zuverlässiger Weise zu einem Schalten der Schalteinrichtung kommt.
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Das Verriegelungselement kann insbesondere zwischen einer Verriegelungsstellung zum Verriegeln der Verbindung des Steckverbinderteils mit dem Gegensteckverbinderteil und einer Entriegelungsstellung zum Lösen der Verbindung des Steckverbinderteils mit dem Gegensteckverbinderteil verstellbar sein. Das Einstellelement kann hierbei dazu ausgebildet sein, bei einem Verstellen des Verriegelungselements in Richtung der Entriegelungsstellung auf den Schaltabschnitt einzuwirken. Beim Entriegeln des Verriegelungselements gelangt das Einstellelement somit in Anlage mit dem Schaltabschnitt der Schalteinrichtung, um die Schalteinrichtung zu schalten. In der Verriegelungsstellung hingegen ist das Einstellelement beispielsweise nicht in Anlage mit dem Schaltabschnitt.
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Die Schalteinrichtung kann beispielsweise als mechanische Schalteinrichtung, beispielsweise als mechanischer Mikroschalter, ausgestaltet sein. Abhängig davon, ob das Einstellelement zum Schalten auf den Schaltabschnitt einwirkt oder nicht, kann die Schalteinrichtung eine erste Schaltstellung oder eine zweite Schaltstellung einnehmen, wobei abhängig von der Schaltstellung beispielsweise ein Steuerkreis gesteuert werden kann, so dass ein Strom über ein oder mehrere Kontaktelemente des Steckverbinderteils fließt oder nicht. Ein solcher Steuerkreis kann beispielsweise ein Relais aufweisen, das abhängig von der Schaltstellung der Schalteinrichtung geöffnet oder geschlossen wird.
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Das Einstellelement kann beispielsweise zum Einwirken auf den Schaltabschnitt von dem Verriegelungselement vorstehen. Das Einstellelement wirkt in diesem Fall mit seinem von dem Verriegelungselement vorstehenden Ende auf den Schaltabschnitt der Schalteinrichtung ein, indem es beim Verstellen des Verriegelungselements in Richtung der Entriegelungsstellung mit dem Schaltabschnitt in Kontakt tritt und auf diese Weise die Schalteinrichtung schaltet.
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In einer Ausführungsform kann das Einstellelement durch ein Schraubelement ausgebildet sein, das zu dem Verriegelungselement verschraubt werden kann. Das Schraubelement steht mit dem Verriegelungselement in Gewindeeingriff, so dass bei einem Verdrehen des Schraubelements zu dem Verriegelungselement das Schraubelement in das Verriegelungselement ein- oder aus dem Verriegelungselement herausgeschraubt wird. Ein solches Einstellelement kann einfach und kostengünstig ausgebildet sein und ermöglicht aufgrund seines (selbsthemmenden) Gewindeeingriffs ein zuverlässiges, feinfühliges Einstellen des Schaltpunkts beim Verstellen des Verriegelungselements.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Einstellelement in einem Kalibrierzustand zu dem Verriegelungselement einstellbar. In dem Kalibrierzustand kann das Einstellelement in seiner Stellung somit zu dem Verriegelungselement angepasst werden, um auf diese Weise das Steckverbinderteil zum Einstellen des Schaltpunkts der Schalteinrichtung beim Verstellen des Verriegelungselements zu kalibrieren. Ein solches Kalibrieren kann beispielsweise im Rahmen der Montage, beispielsweise bei der Endkontrolle nach erfolgter Montage, erfolgen.
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In einem späteren Betrieb des Steckverbinderteils ist ein Verstellen des Einstellelements hingegen in der Regel nicht mehr erforderlich. Vielmehr kann gewünscht sein, ein solches Verstellen zu unterbinden, um insbesondere eine Veränderung der Kalibrierung durch einen Nutzer unmöglich zu machen. Hierzu kann in einem Betriebszustand das Einstellelement fest, beispielsweise formschlüssig, kraftschlüssig oder stoffschlüssig, mit dem Verriegelungselement verbunden sein derart, dass ein Verstellen des Einstellelements zu dem Verriegelungselement nicht mehr möglich ist.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Einstellelement in dem Betriebszustand beispielsweise mit dem Verriegelungselement verklebt, verlötet oder verschweißt sein. Zum Verkleben kann beispielsweise eine Schraubensicherung zum Einsatz kommen, bei der eine Klebemasse, beispielsweise in Form eines Gels, in den Bereich des Gewindeeingriffs zwischen dem Einstellelement (in Form eines Schraubelements) und dem Verriegelungselement eingespritzt wird. Diese Klebemasse kann beispielsweise unter Sauerstoff und Druck aushärten und auf diese Weise eine stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Einstellelement und dem Verriegelungselement herstellen, die durch einen Nutzer nicht ohne weiteres gelöst werden kann.
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Das Verriegelungselement ist, in einer Ausgestaltung, beispielsweise verschwenkbar an dem Gehäuse angeordnet. Das Verriegelungselement ist somit nach Art eines Verriegelungshebels um eine Schwenkachse schwenkbar an dem Gehäuse gelagert. Zum Verstellen des Verriegelungselements kann das Verriegelungselement relativ zu dem Gehäuse verstellt werden, um einen Verriegelungsabschnitt an einem Hebelarm des Verriegelungselements in oder außer Eingriff mit einem zugeordneten Verriegelungsabschnitt an dem Gegensteckverbinderteil zu bringen.
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Zum Einwirken auf das Verriegelungselement kann das Verriegelungselement beispielsweise einen Betätigungsabschnitt aufweisen, über den ein Nutzer auf das Verriegelungselement drücken kann, um dieses zu verstellen. Durch Druck auf den Betätigungsabschnitt wird der Betätigungsabschnitt in eine Betätigungsrichtung verstellt, um auf diese Weise das Verriegelungselement beispielsweise zu verschwenken oder zu verschieben.
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Das Verriegelungselement kann beispielsweise gegenüber dem Gehäuse über ein Federelement vorgespannt sein. Beispielsweise kann das Verriegelungselement in Richtung seiner Verriegelungsstellung vorgespannt sein, so dass bei steckendem Verbinden des Steckverbinderteils mit dem zugeordneten Gegensteckverbinderteil die Verriegelung zwischen dem Steckverbinderteil und dem Gegensteckverbinderteil selbsttätig hergestellt wird.
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Das Einstellelement kann beispielsweise an dem Betätigungsabschnitt des Verriegelungselements angeordnet sein. Beim Verstellen des Verriegelungselements über das Betätigungsabschnitt zum Entriegeln des Verriegelungselements kommt das Einstellelement somit in die Betätigungsrichtung in Anlage mit dem Schaltabschnitt der Schalteinrichtung und schaltet auf diese Weise die Schalteinrichtung, wobei der Schaltpunkt beim Verstellen des Verriegelungselements durch Einstellen des Einstellelements kalibriert werden kann.
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Das Einstellelement ist in einer Ausgangsstellung vorzugsweise von außen, also von außerhalb des Gehäuses, zugänglich, so dass beispielsweise mit einem geeigneten Werkzeug, z.B. einem Schraubendreher, zum Einstellen auf das Einstellelement zugegriffen werden kann. Nach erfolgtem Einstellen und gegebenenfalls nach Fixierung des Einstellelements relativ zum Verriegelungselement kann dann eine Abdeckkappe an das Verriegelungselement angesetzt werden, so dass das Einstellelement nach außen hin abgedeckt und nicht (mehr) von außen zugänglich ist. Die Abdeckkappe kann beispielsweise formschlüssig mit dem Verriegelungshebel verbunden werden und ist nach dem Ansetzen ortsfest an dem Verriegelungselement festgelegt.
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Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass das Einstellen des Einstellelements (ausschließlich) durch den Hersteller während oder nach der Montage des Steckverbinderteils erfolgen soll. In diesem Fall kann die Abdeckkappe beispielsweise nach Art eines Siegels mit dem Verriegelungshebel verklebt sein, so dass die Abdeckkappe nicht ohne weiteres durch einen Nutzer im späteren Betrieb gelöst werden kann und ein Nutzer somit nicht ohne weiteres auf das Einstellelement zugreifen kann.
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Ein Steckverbinderteil der hier beschriebenen Art kann beispielsweise als Ladestecker oder Ladebuchse zum Verwenden im Rahmen eines Ladesystems für ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug (Elektrofahrzug) ausgebildet sein.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zum Kalibrieren eines Steckverbinderteils zum Verbinden mit einem zugeordneten Gegensteckverbinderteil. Das Steckverbinderteil umfasst
- – ein Gehäuse mit einem Steckabschnitt, der in eine Einsteckrichtung steckend mit einem Gegensteckabschnitt des Gegensteckverbinderteils in Verbindung bringbar ist und in einer Verbindungsstellung mit dem Gegensteckabschnitt in Verbindung steht,
- – mindestens ein an dem Steckabschnitt angeordnetes elektrisches Kontaktelement zum elektrischen Kontaktieren mit dem Gegensteckverbinderteil in der Verbindungsstellung,
- – ein an dem Gehäuse verstellbar angeordnetes Verriegelungselement zum formschlüssigen Verriegeln des Steckverbinderteils mit dem Gegensteckverbinderteil in der Verbindungsstellung und
- – eine Schalteinrichtung mit einem bei einem Verstellen des Verriegelungselements betätigbaren Schaltabschnitt zum Steuern eines über das mindestens eine Kontaktelement fließenden Stroms.
Dabei ist vorgesehen, dass zum Kalibrieren des Steckverbinderteils ein an dem Verriegelungselement angeordnetes Einstellelement zu dem Verriegelungselement zum Einwirken auf den Schaltabschnitt der Schalteinrichtung bei einem Verstellen des Verriegelungselements eingestellt wird.
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Die vorangehend für das Steckverbinderteil beschriebenen Vorteile und vorteilhaften Ausgestaltungen finden analog auch auf das Verfahren Anwendung, so dass auf das vorangehend Ausgeführte verwiesen werden soll.
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Ein Kalibrieren des Steckverbinderteils durch Einstellen des Einstellelements kann in vorteilhafter Weise in einer dafür vorgesehenen Prüfvorrichtung stattfinden. Da die Schalteinrichtung mit ihrem Schaltabschnitt in dem Gehäuse eingefasst ist und somit visuell nicht ohne Weiteres ermittelt werden kann, in welche Stellung das Einstellelement zum günstigen Einwirken auf die Schalteinrichtung gebracht werden sollte, kann die Prüfvorrichtung beispielsweise eine geeignete Anzeigeeinrichtung, beispielsweise eine optische Anzeigeeinrichtung, aufweisen, um einen Einstellzustand des Einstellelements anzuzeigen. Beispielsweise kann eine solche optische Anzeigeeinrichtung eine oder mehrere Leuchtelemente, beispielsweise in Form von LEDs, aufweisen.
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Zum Kalibrieren wird das Verriegelungselement beispielsweise in eine Stellung gebracht, in der die Schalteinrichtung schalten sollte. Sodann wird das Einstellelement derart eingestellt, dass die Schalteinrichtung über den Schaltabschnitt geschaltet wird, was über die mit der Schalteinrichtung beispielsweise über eine geeignete Steuereinrichtung verbundene Anzeigeeinrichtung angezeigt werden kann. Das Einstellen des Einstellelements kann hierbei mittels eines geeigneten Werkzeugs, beispielsweise eines Schraubendrehers, z.B. manuell durch einen Monteur erfolgen.
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Ist das Einstellelement in gewünschter Weise eingestellt worden, um einen geeigneten Schaltpunkt für die Schalteinrichtung beim Verstellen des Verriegelungselements festzulegen, kann das Einstellelement vorzugsweise in der dann eingenommenen Stellung fixiert werden, beispielsweise indem das Einstellelement formschlüssig, kraftschlüssig oder stoffschlüssig z.B. durch Verkleben, Verschweißen oder Verlöten, mit dem Verriegelungselement verbunden wird.
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Der der Erfindung zugrundeliegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Steckverbinderteils in Form eines Ladesteckers;
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2 eine Seitenansicht des Steckverbinderteils;
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3A eine Teilschnittansicht des Steckverbinderteils, vor dem Einstellen eines Einstellelements an einem Verriegelungselement des Steckverbinderteils;
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3B die Schnittansicht gemäß 3A, nach dem Einstellen des Einstellelements zum Einwirken auf eine Schalteinrichtung;
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4 eine perspektivische Ansicht des Steckverbinderteils, ohne eine an einen Betätigungsabschnitt eines Verriegelungselements angesetzte Abdeckkappe;
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5 eine Teilschnittansicht, darstellend das Innere eines Gehäuses des Steckverbinderteils; und
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6 eine schematische Darstellung des Steckverbinderteils beim Kalibrieren in einer Prüfvorrichtung.
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1 bis 5 zeigen in unterschiedlichen Ansichten ein Ausführungsbeispiel eines Steckverbinderteils 1 in Form eines Ladesteckers, der beispielsweise im Rahmen eines Ladesystems zum Aufladen eines elektrisch betriebenen Fahrzeugs verwendet werden kann. Das Steckverbinderteil 1 kann beispielsweise an einem Ladekabel angeordnet und darüber mit einer Ladestation verbunden sein.
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Das Steckverbinderteil 1 kann über einen Steckabschnitt 100 eines Gehäuses 10 in eine Einsteckrichtung E steckend mit einem zugeordneten Steckverbinderteil 2, beispielsweise in Form einer Ladebuchse, in Verbindung gebracht werden, wobei dieses Gegensteckverbinderteil 2 beispielsweise an dem Fahrzeug angeordnet sein kann.
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Der Steckabschnitt 100 weist, wie aus der perspektivischen Teilschnittansicht gemäß 5 ersichtlich, eine Mehrzahl von elektrischen Kontakten 16 auf. Durch Einstecken des Steckabschnitts 100 in die Einsteckrichtung E in eine Einstecköffnung 20 des zugeordneten Gegensteckverbinderteils 2 kann das Steckverbinderteil 1 mit dem Gegensteckverbinderteil 2 in Verbindung gebracht werden, wobei in einer Verbindungsstellung, in der der Steckabschnitt 100 in die Eingriffsöffnung 20 eingesteckt ist, die elektrischen Kontakte 16 des Steckverbinderteils 1 elektrisch mit Gegenkontaktelementen des Gegensteckverbinderteils 2 kontaktiert sind.
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Von dem Steckabschnitt 100 abgewandt, weist das Steckverbinderteil 1 einen Griff 102 zum Anfassen durch einen Nutzer und daran anschließend einen Kabelabgang 101, über den ein Ladekabel mit dem Steckverbinderteil 1 verbunden sein kann, auf.
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An dem Gehäuse 10 ist ein Verriegelungselement 12 in Form eines schwenkbaren Verriegelungshebels angeordnet. Das Verriegelungselement 11 ist um eine Schwenkachse 112 (siehe 3A und 3B sowie 5) verschwenkbar an dem Gehäuse 10 gelagert und kann durch Drücken auf einen Betätigungsabschnitt 113 in eine Betätigungsrichtung B relativ zu dem Gehäuse 10 verschwenkt werden.
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Das Verriegelungselement 11 kann zwischen einer Verriegelungsstellung und einer Entriegelungsstellung verstellt werden. In der Verriegelungsstellung ist das Verriegelungselement 11 über einen Verriegelungsabschnitt 111 an einem dem Gegensteckverbinderteil 2 zugewandten Ende 110 mit einem Verriegelungseingriff 21 an dem Gegensteckverbinderteil 2 formschlüssig verriegelt, wenn das Steckverbinderteil 1 mit seinem Steckabschnitt 100 in die zugeordnete Eingriffsöffnung 20 des Gegensteckverbinderteils 2 eingesteckt ist. Zum Lösen der Verbindung zwischen dem Steckverbinderteil 1 und dem Gegensteckverbinderteil 2 kann das Verriegelungselement 11 aus seiner Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung überführt werden, indem ein Nutzer in die Betätigungsrichtung B auf den Betätigungsabschnitt 113 drückt und das Verriegelungselement 11 somit um die Schwenkachse 112 derart verschwenkt, dass der Verriegelungsabschnitt 111 außer Eingriff mit dem Verriegelungseingriff 21 an dem Gegensteckverbinderteil 2 gelangt. Das Steckverbinderteil 1 kann somit entgegen der Einsteckrichtung E aus dem Gegensteckverbinderteil 2 gezogen werden.
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Wie aus 3A und 3B sowie 5 ersichtlich, ist das Verriegelungselement 11 in Richtung seiner Verriegelungsstellung gegenüber dem Gehäuse 10 vorgespannt. Dies bewirkt, dass das Verriegelungselement 11 bei Einstecken des Steckverbinderteils 1 in das Gegensteckverbinderteil 2 selbsttätig verriegelnd in Eingriff mit dem Gegensteckverbinderteil 2 gelangen kann.
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Das Verriegelungselement 11 dient insbesondere dazu, dass das Steckverbinderteil 1 bei einem Ladevorgang nicht unbeabsichtigt aus dem Gegensteckverbinderteil 2 gezogen wird, um einen Ladevorgang nicht ungewollt zu unterbrechen. Das Verriegelungselement 11 weist hierbei zum Sperren des Verriegelungselements 11 in seiner Verriegelungsstellung einen Sperrabschnitt 114 mit einer darin ausgebildeten Öffnung auf, durch die hindurch ein geeignetes Sicherungselement, beispielsweise ein Vorhängeschloss, gesteckt werden kann, so dass bei angebrachtem Sicherungselement das Verriegelungselement 11 nicht in die Betätigungsrichtung B relativ zu dem Gehäuse 10 verschwenkt werden kann.
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Als zusätzliche Sicherungsmaßnahme ist in dem Gehäuse
10 eine Schalteinrichtung
15 in Form eines mechanischen Mikroschalters eingefasst, der bei Entriegeln des Verriegelungselements
11 über einen Schaltabschnitt
150 zu betätigen ist. Wird die Schalteinrichtung
15 bei einem Entriegeln des Verriegelungselements
11 geschaltet, so kann mittels eines geeigneten Steuerkreises (zum Beispiel wie in der
DE 196 50 099 C2 beschrieben) ein Ladestrom über die Kontaktelemente
16 unterbrochen werden.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist an dem Verriegelungselement 11 ein Einstellelement 13 in Form einer Einstellschraube angeordnet. Das Einstellelement ist in einer Bohrung 116 (siehe 4) des Verriegelungselements 11 angeordnet und steht innerhalb der Bohrung 116 mit dem Verriegelungselement 11 in Gewindeeingriff. Durch Verdrehen kann das Einstellelement 13 in Form der Einstellschraube somit in das Verriegelungselement 11 eingeschraubt oder aus dem Verriegelungselement 11 herausgeschraubt werden, um auf diese Weise die Lage des Einstellelements 13 relativ zu dem Verriegelungselement 11 anzupassen.
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Wie aus 3B und 5 ersichtlich, dient das Einstellelement 13 dazu, bei einem Entriegeln des Verriegelungselements 11 mit dem Schaltabschnitt 150 der Schalteinrichtung 15 in Kontakt zu treten. Drückt ein Nutzer auf den Betätigungsabschnitt 113, wird das Verriegelungselement 11 mit dem an dem Betätigungsabschnitt 113 angeordneten Einstellelement 13 dem Schaltabschnitt 150 der Schalteinrichtung 15 angenähert und kommt in Kontakt mit dem Schaltabschnitt 150, so dass die Schalteinrichtung 15 geschaltet wird.
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Durch geeignetes Kalibrieren des Einstellelements 13 kann hierbei der Schaltpunkt der Schalteinrichtung 15 in gewünschter Weise eingestellt werden, so dass die Schalteinrichtung 15 bei einem Verstellen des Verriegelungselements 11 in Richtung der entriegelten Stellung in gewünschter Weise schaltet.
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Wie aus 3A und 3B ersichtlich, ist das Einstellelement 13 über ein Ende 130 von außen zugänglich. Über ein anderes, gegenüberliegendes Ende 131 kann das Einstellelement 13 demgegenüber auf den Schaltabschnitt 150 einwirken, um auf diese Weise die Schalteinrichtung 15 zu schalten.
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Das Kalibrieren des Einstellelements 13 kann beispielsweise bei oder (bevorzugt) nach der Montage des Steckverbinderteils 1, beispielsweise bei einer Endkontrolle des Steckverbinderteils 1, durch einen Monteur erfolgen. Hierdurch können Toleranzen der einzelnen zusammenwirkenden Bauteile in der Position und in den Abmessungen ausgeglichen werden. Wie schematisch in 6 dargestellt, kann das Kalibrieren hierbei innerhalb einer Prüfvorrichtung 3 durchgeführt werden, indem ein Monteur mit einem Werkzeug 32 beispielsweise in Form eines Schraubendrehers auf das Einstellelement 13 einwirkt und dieses zur Anpassung seiner Stellung verdreht. Das Verriegelungselement 11 ist hierzu in eine Lage gebracht, in der die Schalteinrichtung 15 schalten sollte. Die Schalteinrichtung 15 ist mit einer Steuereinrichtung 30 und darüber mit einer Anzeigeeinrichtung 31 verbunden, wobei die Steuereinrichtung 30 dazu ausgebildet ist auszuwerten, ob die Schalteinrichtung 15 schaltet, und die Anzeigeeinrichtung 31 beispielsweise in optischer Weise, zum Beispiel über ein Leuchtelement oder dergleichen, anzeigt, ob an der Schalteinrichtung 15 ein Schaltvorgang festgestellt wird.
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Ist das Verriegelungselement 11 in einer Stellung, in der die Schalteinrichtung 15 schalten soll, und wird nunmehr das Einstellelement 13 – wie im Übergang zwischen 3A und 3B ersichtlich – in das Verriegelungselement 11 eingeschraubt, bis die Schalteinrichtung 15 schaltet, so ist das Steckverbinderteil 1 richtig kalibriert, was der Monteur über die Anzeigeeinrichtung 31 in einfacher Weise erkennen kann.
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Ist die Kalibrierung erfolgt, kann das Einstellelement 13 in Form der Einstellschraube vorteilhaft zu dem Verriegelungselement 11 festgelegt werden. Hierzu kann beispielsweise eine geeignete Schraubensicherung, zum Beispiel unter Verwendung eines (beispielsweise einkomponentigen) Klebstoffs in flüssiger oder halbfester Form, der bei Raumtemperatur aushärtet, verwendet werden. Fließt der Klebstoff in Zwischenräume in dem Gewindeeingriff zwischen dem Einstellelement 13 und dem Gewinde der Bohrung 116 des Verriegelungselements 11 ein und härtet aus, so wird das Einstellelement 13 stoffschlüssig fixiert und kann durch einen Nutzer nachfolgend nicht ohne weiteres verstellt werden. Die Kalibrierung kann nach erfolgter Montage durch einen Nutzer im Betrieb somit nicht ohne weiteres verändert werden.
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Das Verriegelungselement 11 kann beispielsweise als Zink-Druckgussteil ausgebildet sein.
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Um das Einstellelement 13 nach außen hin abzudecken, kann abschließend eine Abdeckkappe 12 (siehe 1 und 3B) an den Betätigungsabschnitt 113 angesetzt und über Eingriffsöffnungen 115 (siehe 4) formschlüssig mit dem Verriegelungselement 11 verbunden werden. Über die Abdeckkappe 12 wird somit das Einstellelement 13 nach außen hin verdeckt, so dass ein Zugriff auf das Einstellelement 13 für einen Nutzer von außen nicht ohne weiteres möglich ist.
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Zusätzlich oder alternativ zu der formschlüssigen Verbindung kann die Abdeckkappe 12 nach Art eines Siegels auch mit dem Verriegelungselement 11 verklebt sein.
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Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern lässt sich grundsätzlich auch in gänzlich anders gearteter Weise verwirklichen.
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Insbesondere ist ein Steckverbinderteil der hier beschriebenen Art nicht auf einen Ladestecker beschränkt. Die Erfindung kann grundsätzlich auch bei anders gearteten Steckverbinderteilen zum Einsatz kommen. Das Steckverbinderteil kann beispielsweise auch als Buchse ausgestaltet sein.
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Zudem kann das Steckverbinderteil außerhalb von Ladeeinrichtungen zu anderen Zwecken Verwendung finden.
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Das Verriegelungselement kann grundsätzlich verschwenkbar oder auch verschiebbar oder auf sonstige Weise bewegbar an dem Gehäuse angeordnet sein.
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Die Schalteinrichtung kann beispielsweise als mechanischer Mikroschalter ausgestaltet sein. Dies ist jedoch nicht beschränkend zu verstehen. Grundsätzlich sind auch andere Schalteinrichtungen, die bei einem Verstellen des Verriegelungselements ihren Schaltzustand verändern, denkbar und möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Steckverbinderteil
- 10
- Gehäuse
- 100
- Steckabschnitt
- 101
- Kabelabgang
- 102
- Griff
- 11
- Verriegelungselement
- 110
- Ende
- 111
- Verriegelungsabschnitt
- 112
- Schwenkachse
- 113
- Betätigungsabschnitt
- 114
- Sperrabschnitt
- 115
- Eingriffsöffnungen
- 116
- Bohrung
- 12
- Abdeckkappe
- 13
- Einstellelement
- 130, 131
- Ende
- 14
- Federelement
- 15
- Mikroschalter
- 150
- Schaltabschnitt
- 16
- Kontaktelement
- 2
- Gegensteckverbinderteil
- 20
- Steckbuchse
- 21
- Verriegelungseingriff
- 3
- Prüfvorrichtung
- 30
- Steuereinrichtung
- 31
- Anzeigeeinrichtung
- 32
- Einstellwerkzeug
- B
- Betätigungsrichtung
- E
- Einsteckrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19650099 C2 [0004, 0005, 0006, 0046]