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Die Erfindung betrifft eine Vorschubeinheit für eine Rohrreinigungsmaschine, insbesondere eine Trommel-Rohrreinigungsmaschine. Die Erfindung betrifft ferner eine Rohrreinigungsmaschine.
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Rohrreinigungsmaschinen dienen der Reinigung von Rohrleitungen, wie beispielsweise von Abflussrohren. Dazu wird eine Reinigungsspirale gegebenenfalls mit einem endseitig montierten Reinigungswerkzeug in Rotation versetzt und in die zu reinigende Rohrleitung eingeführt. Die Rotationsbewegung der Reinigungsspirale wird üblicherweise mittels eines Motors, beispielsweise mittels eines Elektromotors erzeugt. Bei Trommel-Rohrreinigungsmaschinen wird die Rotationsbewegung der Reinigungsspirale durch eine drehfeste Verbindung zwischen der Reinigungsspirale und einer rotierend angetriebenen Trommel erzeugt, auf welcher die Reinigungsspirale aufgewickelt vorgehalten ist.
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Die Rohrreinigungsmaschinen weisen üblicherweise eine Vorschubeinheit auf, durch welche ein Vortrieb der Reinigungsspindel erzeugt und eingestellt werden kann. Dazu werden für gewöhnlich Spannteile genutzt, welche gegen die rotierende Reinigungsspirale gedrückt werden und dadurch ein Vortrieb erzeugt wird. Durch eine Lageänderung der Spannteile in der angedrückten Position gegen die rotierende Reinigungsspirale lässt sich zudem der Vortrieb steuern.
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Darüber hinaus ist die Vorschubeinrichtung üblicherweise mit einer Sicherheitseinrichtung versehen. Durch die Sicherheitseinrichtung wird eine plötzlich auftretende Torsionsspannung in der Reinigungsspirale abgebaut oder bereits von vorne herein verhindert und dadurch eine Gefahrensituation für die Bedienperson der Rohrreinigungsmaschine vermieden. Solche plötzlichen Torsionsspannungen treten beispielsweise auf, wenn der Kopf der Reinigungsspirale auf ein zu reinigendes Hindernis stößt, stark gebremst wird und die Reinigungsspirale selbst weiter rotierend angetrieben ist.
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Es hat sich in der Praxis gezeigt, dass eine Bedienperson während des Rohrreinigens eine Hand zum Führen der Reinigungsspirale benötigt. Dadurch hat die Bedienperson nur noch eine Hand zum Bedienen der Rohrreinigungsmaschine frei. Für die Bedienperson ist dadurch die Bedienung der Rohrreinigungsmaschine häufig erschwert.
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Einer Ausführungsform der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, wenigstens eine Möglichkeit vorzuschlagen, durch welche eine einfache Bedienung und Handhabung einer Rohrreinigungsmaschine ermöglicht ist.
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Diese Aufgabe wird mit einer Vorschubeinheit gelöst, welche die Merkmale des Anspruches 1 aufweist. Ferner wird diese Aufgabe mit einer Rohrreinigungsmaschine mit den Merkmalen des Anspruches 9 gelöst. Darüber hinaus wird zur Lösung der Aufgabe ein Verfahren zum Betreiben einer Rohrreinigungsmaschine mit den Merkmalen des Anspruches 10 vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist eine Vorschubeinheit für eine durch einen Motor um ihre Längsachse drehbare Reinigungsspirale einer Rohrreinigungsmaschine, beispielsweise einer Trommel-Rohrreinigungsmaschine, vorgesehen. Unter der Reinigungsspirale ist eine gewendelte biegsame Welle zu verstehen, welche auch als Reinigungsschlange oder Federwelle bezeichnet wird.
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Die Vorschubeinheit hat eine einen Vortrieb der Reinigungsspirale erzeugbare Vortriebseinrichtung mit wenigstens zwei Spannteilen, von denen wenigstens ein Spannteil gegen die Reinigungsspirale in eine Spannposition derart bringbar ist, dass die Spannteile gegen die Reinigungsspirale drücken, so dass bei rotierender Reinigungsspirale ein Vortrieb der Reinigungsspirale erzeugt wird. Die Vorschubeinheit hat ferner eine Steuereinrichtung zum Steuern des Vortriebes der Reinigungsspirale, beispielsweise der Vortriebsrichtung und/oder der Vortriebsgeschwindigkeit, mittels wenigstens eines der Spannteile. Darüber hinaus hat die Vorschubeinheit eine Sicherheitseinrichtung, durch welche wenigstens eines der Spannteile aus seiner Spannposition gegen die Reinigungsspirale herausbringbar ist. Dadurch ist der von den Spannteilen gegenüber der Reinigungsspirale hergestellte Kraftschluss für die Erzeugung des Vortriebes aufgehoben.
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Es ist vorgesehen, dass die Steuereinrichtung und die Vortriebseinrichtung und/oder die Sicherheitseinrichtung durch ein gemeinsames Griffteil betätigbar sind.
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Durch diese Maßnahme lässt sich die Vorschubeinheit und somit eine Rohrreinigungsmaschine mit einer solchen Vorschubeinheit in einfacher Weise bedienen. Eine Bedienperson braucht dazu lediglich eine einzige freie Hand zum Bedienen der Vorschubeinheit. Durch eine solche Einhandbedienung hat die Bedienperson ihre andere Hand frei, um damit beispielsweise die Reinigungsspirale zu führen und/oder einen Arbeitsbogen aus einem Längenabschnitt der Reinigungsspirale auszubilden und damit Druck auf einen bereits in der Rohrleitung befindlichen Abschnitt der Reinigungsspirale auszuüben.
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Indem das Griffteil mit der Vortriebseinrichtung gekoppelt ist, kann mittels des Griffteiles das wenigstens eine Spannteil in die Spannposition an der Reinigungsspirale gebracht werden und somit der Vortrieb der rotierenden Reinigungsspirale erzeugt werden. Indem alternativ oder ergänzend das Griffteil mit der Sicherheitseinrichtung gekoppelt ist, ist mittels des Griffteiles die Sicherheitseinrichtung auslösbar oder betätigbar, beispielsweise indem die Spannteile oder wenigstens eines der Spannteile aus der Spannposition gegen die Reinigungsspirale herausgebracht werden. Durch das Griffteil lässt sich ferner der Vortrieb einer rotierenden Reinigungsspirale steuern, indem mittels des Griffteiles die Steuereinrichtung betätigt wird und damit beispielsweise ein Vorwärtsvortrieb oder Rückwärtsvortrieb der rotierenden Reinigungsspirale eingestellt wird. Es können grundsätzlich sämtliche Funktionen der Vorschubeinheit durch Bedienung des Griffteiles ausgeführt werden.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Griffteil um eine Achse drehbar gelagert ist und in Richtung der Achse verschiebbar oder verschwenkbar gelagert ist, wobei wenigstens eine dieser Bewegungsarten zum Betätigen der Vortriebseinrichtung und/oder zum Auslösen der Sicherheitseinrichtung und eine andere dieser Bewegungsarten zum Betätigen der Steuereinrichtung genutzt ist. Dadurch lässt sich das gemeinsame Griffteil in technisch einfacher Weise realisieren, um damit die Steuereinrichtung und die Vortriebseinrichtung und/oder die Sicherheitseinrichtung betätigen zu können.
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In technisch einfacher Weise ist eine Betätigung der Vorschubeinheit erreicht, wenn nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die Vortriebseinrichtung und die Sicherheitseinrichtung auf wenigstens ein gemeinsames Spannteil wirkbar sind beziehungsweise wirken, insbesondere auf das wenigstens eine in die Spannposition gegen die Reinigungsspirale bringbare Spannteil wirkbar sind beziehungsweise wirken.
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In die gleiche Richtung zielt die Maßnahme einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, wonach die Vortriebseinrichtung und/oder die Sicherheitseinrichtung zusammen mit der Steuereinrichtung auf wenigstens ein gemeinsames Spannteil wirkbar sind beziehungsweise wirken, insbesondere auf das wenigstens eine in die Spannposition gegen die Reinigungsspirale bringbare Spannteil wirkbar sind beziehungsweise wirken.
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Die die Vortriebseinrichtung und die Sicherheitseinrichtung können einen gemeinsamen Mechanismus nutzen, um den Kraftschluss zwischen den Spannteilen und der rotierenden Reinigungsspirale zum Erzeugen des Vortriebes herstellen und den Kraftschluss auch wieder aufheben zu können.
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Beispielsweise ist es nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das Griffteil als Betätigungshebel ausgebildet ist, welcher an einem Steuerteil in Richtung einer Anstellachse für eines der Spannteile um eine Schwenkachse schwenkbar gelagert ist. Bevorzugt greift ein auf das eine Spannteil in Richtung der Anstellachse wirkendes Übertragungselement an dem Betätigungshebel, insbesondere beabstandet zu der Schwenkachse an dem Betätigungshebel an. Entlang der Anstellachse wird beispielsweise das Spannteil verschoben, um die Spannposition gegen die Reinigungsspirale zu erreichen. Insbesondere ist die Anstellachse radial bezüglich der Reinigungsspirale angeordnet.
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Es werden dadurch eine Schwenkbewegung und eine Drehbewegung des als Betätigungshebel ausgebildeten Griffteiles genutzt, um die Vorschubeinheit zu bedienen. Dabei ist den physikalischen Anforderungen zum Betätigen der Vortriebseinrichtung und der Steuereinrichtung Rechnung getragen, indem zum Steuern des Vortriebes das Griffteil verdreht wird und zum Erzeugen der Verklemmung der Reinigungsspirale zwischen den Spannteilen der Betätigungshebel eine Schwenkbewegung auszuführen hat. Durch die Schwenkbewegung wird die Kraft des Hebelarmes ausgenutzt, um über das Übertragungselement eine möglichst große Druckkraft auf die Reinigungsspirale auszuüben. Dazu sollte das Übertragungselement formstabil, insbesondere starr, ausgebildet sein. Beispielsweise ist das Übertragungsglied durch eine Augenschraube gebildet, dessen Auge an dem Betätigungshebel drehbar gelagert ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Steuerteil an einem gehäusefesten, das ein Spannteil bei einer Bewegung in Richtung der Anstellachse und/oder bei einer Drehbewegung um die Anstellachse führenden Führungsteil drehbar gelagert ist. Durch das Führungsteil ist eine betriebssichere und haltbare Bedienung beziehungsweise Betätigung des Griffteiles gewährleistet.
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Es kann ferner ein zusätzliches Führungsteil vorgesehen sein, welches mit dem einen Spannteil fest verbunden ist und an einer Wandung einer Öffnung des gehäusefesten Führungsteils und/oder einer Wandung einer Öffnung des Steuerteils geführt ist.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens ein Federelement vorgesehen, gegen deren Rückstellkraft wenigstens eines der Spannteile, insbesondere zusammen mit dem Griffteil, selbsttätig oder eine Handkraft unterstützend in eine Ausgangsposition bringbar ist, in welcher das wenigstens eine Spannteil aus seiner Spannposition gegen die Reinigungsspirale herausgebracht ist und damit die Klemmung gegen die Reinigungsspirale aufgehoben ist.
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Die Ausgangsposition kann eine Position sein, in der das wenigstens eine Spannteil beabstandet zu der Reinigungsspirale liegt. Ergänzend oder alternativ kann die Ausgangsposition eine Position sein, in der das Spannteil lediglich aus seinem Kraftangriff gegen die Reinigungsspirale herausgebracht ist, welche in der Spannposition vorliegt, um den Vortrieb zu erzeugen.
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Es bietet sich an, dass durch die Kraft, insbesondere Vorspannkraft, des Federelementes das wenigstens eine Spannteil oder die Spannteile zueinander in der Ausgangsposition gehalten sind. Dadurch ist gewährleistet, dass bereits beim Einschalten der Rohrreinigungsmaschine das wenigstens eine Spannteil in der gewünschten Ausgangsposition vorliegt. Insgesamt ergibt sich dadurch ein hohes Maß an Betriebssicherheit, da ohne Betätigung des Griffteiles das wenigstens eine Spannteil und gegebenenfalls das Griffteil in einer vorgegebenen Position vorliegen.
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Es bietet sich ferner an, dass die Vortriebseinrichtung, die Steuereinrichtnug und/oder die Sicherheitseinrichtung an einem Gehäuse oder Träger angeordnet sind, wobei das Gehäuse oder der Träger wenigstens eine Koppelstelle zum lagefesten Ankoppeln gegen eine Rohrreinigungsmaschine hat. Dadurch ist in technisch einfacher Weise und die Vorschubeinheit an die Rohrreinigungsmaschine lagefest zu montieren.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Rohrreinigungsmaschine, insbesondere Trommel-Rohrreinigungsmaschine, mit einer durch einen Motor um ihre Längsachse drehbaren Reinigungsspirale und mit einer auf die Reinigungsspirale wirkbaren Vorschubeinheit der vorstehend beschriebenen Art.
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Darüber hinaus umfasst die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer Rohrreinigungsmaschine, wie beispielsweise einer Trommel-Rohrreinigungsmaschine, mit einer durch einen Motor um ihre Längsachse drehbaren Reinigungsspirale und mit einer auf die Reinigungsspirale wirkbaren Vorschubeinheit, insbesondere der vorstehend beschriebenen Vorschubeinheit oder einer Vorschubeinheit der vorstehend beschriebenen Art.
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Es ist vorgesehen, dass mittels eines Griffteiles eine, einen Vortrieb der Reinigungsspirale erzeugende Vortriebseinrichtung betätigt wird, indem die Reinigungsspirale zwischen Spannteilen verspannt wird, und anschließend mittels des Griffteiles eine Steuereinrichtung betätigt wird, mittels welcher der Vortrieb der Reinigungsspirale gesteuert wird, beispielsweise die Vortriebsrichtung und/oder die Vortriebsgeschwindigkeit der Reinigungsspirale gesteuert wird. Dadurch ist die Rohrreinigungsmaschine in einfacher Weise von einer Bedienperson mit einer einzigen Hand zu bedienen, beispielsweise den Vortrieb der Reinigungsspirale zu erzeugen und anschließend den Vortrieb einzustellen.
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Die Rohrreinigungsmaschine lässt sich mit relativ geringem Kraftaufwand mittels des Griffteiles bedienen beziehungsweise betätigen, wenn die Reinigungsspirale bereits in Drehbewegung versetzt wurde und insbesondere während der Steuerung die Reinigungsspirale in Drehbewegung verbleibt.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass durch Verschwenken des Griffteils in Richtung einer Anstellachse, insbesondere der vorstehend beschriebenen Anstellachse, das wenigstens eine Spannteil in die Spannposition gegen die Reinigungsspirale gebracht wird und durch Verdrehen des verschwenkten Griffteils ein Vorwärts- oder Rückwärtsvortrieb oder gegebenenfalls ein Nullvortrieb der Reinigungsspirale erzeugt wird. Dadurch ist eine einfache Bedienung der Rohrreinigungsmaschine mit relativ geringem Kraftaufwand ermöglicht, so dass eine Bedienperson die Rohrreinigungsmaschine ohne weiteres mit einer einzigen Hand bedienen kann und die zweite Hand frei hat, um die Reinigungsspirale zu führen. Unter dem Nullvortrieb ist zu verstehen, dass die Reinigungsspirale in dieser eingestellten Verdrehposition des verschwenkten Griffteiles keine oder nur eine geringfügige Vortriebsbewegung ausführt.
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Aus Sicherheitsgründen ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass bei Bedarf mittels des Griffteils eine Betätigung einer Sicherheitseinrichtung ausgeführt oder ausgelöst wird, durch welche wenigstens eines der Spannteile aus einer Spannposition gegen die Reinigungsspirale herausgebracht wird.
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Es kann vorgesehen sein, dass durch Loslassen des Griffteils das wenigstens eine Spannteil aus der Spannposition gegen die Reinigungsspirale mittels Federkraft selbsttätig herausgebracht wird. Dadurch wird bei einer plötzlich auftretenden Torsionsspannung in der Reinigungsspirale der Klemmung der Spannteile gegen die Reinigungsspirale ohne Betätigung des Griffteiles und somit ohne Zutun der Bedienperson entgegengewirkt, insbesondere die Klemmung aufgehoben.
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Die Vortriebseinrichtung, die Sicherheitseinrichtung, und die Steuereinrichtung des Verfahrens können die Vortriebseinrichtung, die Sicherheitseinrichtung und die Steuereinrichtung sein, welche vorstehend zu der Vorschubeinheit beschrieben sind. Gleiches gilt für die einzelnen Bauteile dieser Einrichtungen.
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Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Es zeigen:
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1 eine mögliche Ausführungsform einer Vorschubeinheit für eine Reinigungsspirale einer Rohrreinigungsmachine zusammen mit einem Längenabschnitt einer Reinigungsspirale in Schnittdarstellung,
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2 die Vorschubeinheit und die Reinigungsspirale gemäß der 1 in Schnittdarstellung, wobei sich ein Griffteil der Vorschubeinheit in einer Ausgangsbedienposition befindet,
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3 die Vorschubeinheit und die Reinigungsspirale gemäß der 1 in Schnittdarstellung, wobei das Griffteil in eine Vortrieb erzeugende Position gebracht ist,
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4A, 4B und 4C beispielhaft verschiedene Drehlagen des Griffteils beim Steuern des Vortriebs der Reinigungsspirale.
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1 zeigt eine mögliche Ausführungsform einer Vorschubeinheit 1 für eine Rohrreinigungsmaschine, beispielsweise eine Trommel-Rohrreinigungsmaschine, in einer Schnittdarstellung. Die Vorschubeinheit 1 dient dazu, eine Reinigungsspirale 100, welche in der 1 zumindest in einem Längenabschnitt dargestellt ist, in eine Vortriebsbewegung zu versetzen. Die Reinigungsspirale 100 ist bevorzugt eine gewendelte, biegsame Welle, welche mittels eines (in der 1 nicht dargestellten) Motors um ihre Längsachse (110) drehbar ist.
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Die Vorschubeinheit 1 hat eine, einen Vortrieb der Reinigungsspirale 100 erzeugbare Vortriebseinrichtung mit wenigstens zwei, vorzugsweise drei Spannteilen 2, 3, von denen ein Spannteil 2 gegen die Reinigungsspirale 100 in eine Spannposition S derart bringbar ist, dass die Spannteile 2, 3 gegen die Reinigungsspirale 100 drücken, so dass bei rotierender Reinigungsspirale 100 ein Vortrieb der Reinigungsspirale 100 erzeugt wird. In der 1 ist lediglich das Spannteil 2 durch die Schnittdarstellung geschnitten dargestellt. Das Spannteil 3 ist konturenhaft als Ansicht aus der 1 ersichtlich. Aufgrund der Schnittdarstellung in der 1 ist das dritte Spannteil nicht ersichtlich.
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Das Spannteil 2, vorzugsweise sämtliche Spannteile 2 und 3, weisen an ihrem der Reinigungsspirale 100 zugewandten Ende ein Andrückteil 4 auf, welches bevorzugt über eine Achse 5 an dem zugehörigen Spannteil 2 drehbar gelagert ist. Das Andrückteil 4 kann ein Lager, beispielsweise ein Kugellager oder Rollenlager, sein.
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Die Vorschubeinheit 1 hat ferner eine Steuereinrichtung zum Steuern des Vortriebes der Reinigungsspirale 100, wobei die Steuereinrichtung dazu das Spannteil 2 nutzt. Darüber hinaus hat die Vorschubeinheit 1 eine Sicherheitseinrichtung, beispielsweise in Art einer Totmanneinrichtung, durch welche bei Bedarf das Spannteil 2 aus seiner Spannposition S gegen die Reinigungsspirale 100 herausgebracht werden kann und dadurch der vortriebsbewirkende Kraftschluss der Spannteile 2 und 3 mit der Reinigungsspirale 100 aufgehoben ist.
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Es ist vorgesehen, dass die Steuereinrichtung und die Vortriebseinrichtung und/oder die Sicherheitseinrichtung durch ein gemeinsames Griffteil 6 betätigt werden können. Durch das eine Griffteil 6 ist eine Einhandbedienung ermöglicht, so dass eine Bedienperson mit seiner anderen Hand die Reinigungsspirale 100 beim Reinigen führen kann.
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Um eine Betätigung der Vortriebseinrichtung zu bewirken, kann das Griffteil 6 in Richtung einer Achse 8 verschwenkbar sein. Um darüber hinaus eine Betätigung der Steuereinrichtung zu bewirken, kann das Griffteil 6 um die Achse 8 drehbar gelagert sein.
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In der Ausführungsform gemäß der 1 ist das Griffteil 6 als Betätigungshebel 7 ausgebildet. Der Betätigungshebel 7 ist an einem Steuerteil 10 in Richtung der Achse 8 oder in Richtung einer Anstellachse 9 des Spannteiles 2 um eine Schwenkachse 11 schwenkbar gelagert. Beabstandet zu der Schwenkachse 11 ist ein Übertragungselement 12 an dem Betätigungshebel 7 drehbar gelagert, welches in Richtung der Anstellachse 9 an dem Spannteil 2 angreift, vorzugsweise daran angebunden ist, insbesondere in axialer Richtung bezüglich der Anstellachse 9 lagefest angebunden ist. Das Übertragungselement 12 ist bevorzugt formstabil ausgebildet. Beispielsweise ist das Übertragungselement 12 eine Augenschraube, deren Auge an dem Betätigungshebel 7 drehbar gelagert ist und dessen Gewindeschaft in das Spannteil 2 eingeschraubt ist.
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Bevorzugt sind die Schwenkachse 11 des Betätigungshebels 7 und die Lagerstelle für das Übertragungselement 12 derart zueinander beabstandet angeordnet, dass dazwischen die Anstellachse 9 verläuft.
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Das Steuerteil 10 ist an einem gehäusefesten Führungsteil 13 gelagert. An dem Führungsteil 13 ist das Spannteil 2 bei einer Bewegung in Richtung der Anstellachse 9 und/oder bei einer Drehbewegung um die Anstellachse 9 geführt.
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Es kann ein zusätzliches Führungsteil 15 vorgesehen sein, welches mit dem Spannteil 2 verbunden ist, insbesondere lagefest verbunden ist, und gegen eine Wandung beispielsweise einer Öffnung 19, insbesondere Durchgangsöffnung, des gehäusefesten Führungsteiles 13 geführt ist. Durch das zusätzliche Führungsteil 15 ist der Betätigungsmechanismus des Betätigungshebels 7 zusätzlich stabilisiert. Das zusätzliche Führungsteil 15 kann als Stiftelement ausgebildet sein.
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Bevorzugt ist das zusätzliche Führungsteil 15 an dem Führungsteil 13 geführt, wenn das Spannteil 2 in Richtung der Anstellachse 9 verschoben wird und ebenso wenn das Spannteil 2 um die Anstellachse 9 gedreht wird. Das zusätzliche Führungsteil 15 kann mit einem Ende in eine Öffnung 20, insbesondere Durchgangsöffnung, des Steuerteiles 13 hineinragen. Die Wandung der Öffnung 20 kann grundsätzlich als Führung für das zusätzliche Führungsteil 15 dienen oder das zusätzliche Führungsteil 15 kann sich daran zumindest abstützen.
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Bevorzugt hat die Vorschubeinheit 1 wenigstens ein (in der 1 nicht sichtbares) Federelement, gegen deren Rückstellkraft das Spannteil 2 vorzugsweise selbsttätig aus der Spannposition S herausgebracht wird, wenn das Griffteil 7 losgelassen wird. Bevorzugt kommt es durch das Federelement auch zu einer Rückstellung des Betätigungshebels 7.
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Die Spannteile 2, 3 können jeweils zylinderförmig ausgebildet sein. Auch kann das Führungsteil 13 hohlzylinderförmig ausgebildet sein und beispielsweise ein verschlossenes Ende haben, beispielsweise in Art einer Kappe, in dessen Innenraum das Spannteil 2 eingeschoben ist. Bevorzugt ist dabei der Außendurchmesser des Spannteiles 2 mit dem Innendurchmesser des Führungsteiles 13 im Wesentlichen korrespondierend, um die gewünschte Führung zu bewirken.
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Das Steuerteil 10 kann in Art einer Kappe ausgebildet sein, welches an seinem Innenumfang ein Gewinde aufweist. Um die Drehbarkeit des Betätigungshebels 7 um die Anstellachse 9 zu ermöglichen, kann das Steuerteil 10 auf das Führungsteil 13 aufgeschraubt und in der Schraubverbindung verdrehbar gehalten sein.
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Bevorzugt weist die Vorschubeinheit 1 ein Gehäuse 16, Rahmen oder Träger auf, welches oder welcher einen Durchgang 21 für die Reinigungsspirale 100 hat. Das Gehäuse 16 wird mit einem Ende des Durchgangs 21 an einer (in der 1 nicht dargestellten) Rohrreinigungsmaschine, insbesondere Trommel-Rohrreinigungsmaschine, angebunden. Dazu weist das Gehäuse 16 im Bereich des Endes des Durchganges 21 eine Koppelstelle 18 auf.
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Bevorzugt ist die Vorschubeinheit 1 an der Rohrreinigungsmaschine lagefest anbindbar. Dazu weist das Gehäuse 16 beispielsweise an seinem unten liegenden Abschnitt wenigstens eine Koppelstelle 17 auf, um die Vorschubeinheit 1 drehfest bezüglich der Längsachse 110 der Reinigungsspirale 100 an der Rohrreinigungsmaschine zu halten.
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2 zeigt die Vorschubeinheit 1 in einer Ausgangsposition A. In der Ausgangsposition A befinden sich das Spannteil 2 mit dem Andrückteil 4 außer Anlange und in einem Abstand zu der Reinigungsspirale 100. Die Reinigungsspirale 100 kann sich in der Ausgangsposition A an den unten liegenden Spannteilen 3 abstützen.
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3 zeigt die Vorschubeinheit 1 in der Spannposition S, in der das Spannelement 2 gegen die Reinigungsspirale 100 gedrückt ist und dadurch zwischen den Spannteilen 2 und 3 und der Reinigungsspirale 100 ein Kraftschluss derart gebildet ist, dass bei Rotation der Reinigungsspirale 100 um die Längsachse 110 ein Vortrieb erzeugt wird.
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Um das Spannteil 2 in die Spannposition S zu bringen, wird das Spannteil 2 in Richtung gemäß Pfeil 200 um die Schwenkachse 11 verschwenkt, wobei es durch das Übertragungselement 12 zu einer Verschiebung des Spannteiles 2 in Richtung der Anstellachse 9 gemäß Pfeil 210 kommt.
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Es ist das zusätzliche Führungsteil 15 zusammen mit dem Spannteil 2 in Richtung der Anstellachse 9 gemäß dem Pfeil 210 relativ gegenüber dem Führungsteil 13 verschoben. Durch das Verschwenken des Betätigungshebels 7 gemäß der 3 wird der Betätigungszustand erreicht, wie er in der 1 dargestellt ist. Dort ist als Vortrieb ein Vorwärtsvortrieb der Reinigungsspirale 100 gemäß Pfeil 220 beispielhaft dargestellt.
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Sofern das Federelement vorgesehen ist, kann folgende Sicherheitsfunktion realisiert sein: Sobald der Betätigungshebel 7 von der Bedienperson losgelassen wird, werden durch die Kraft des Federelementes der Betätigungshebel 7 und das Spannteil 2 in die Ausgangsposition A gemäß der 2 vorzugsweise selbsttätig zurück verschwenkt, so dass die Bedienperson nach Belieben den Vortrieb der Reinigungsspirale 100 aufheben kann.
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4A, 4B und 4C zeigen den Betätigungshebel 7 in verschiedenen Positionen, in welchen jeweils ein anderer Vortrieb der Reinigungsspirale 100 bewirkt ist.
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In der 4A ist der Betätigungshebel 7 in Richtung gemäß Pfeil 230 um die Anstellachse 9 verdreht. Durch die Verdrehbewegung haben sich das Steuerteil 10 zusammen mit dem Spannteil 2 relativ gegenüber dem Führungsteil 13 verdreht. Dadurch ist das Spannteil 2 mit seinem Andrückteil 4 in eine solche Drehlage an die Reinigungsspirale 100 gebracht, dass dadurch in der Spannposition S der Spannteile 2 und 3 gegen die Reinigungsspirale 100 eine Vortriebsbewegung in eine Richtung, beispielsweise eine Vortriebsrückwärtsbewegung stattfindet. Dadurch kann eine Rückholung der Reinigungsspirale 100 aus der zu reinigenden Rohrleitung erfolgen.
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In der 4B befindet sich der Betätigungshebel 7 in einer Ausgangsdrehposition, welche eine Neutralstellung ist. In dieser Drehstellung ist trotz der Klemmung der Spannteile 2 und 3 gegen die Reinigungsspirale 100 kein Vortrieb oder lediglich ein geringer Vortrieb bewirkt.
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In der 4C ist der Betätigungshebel 7 gemäß dem Pfeil 240 in umgekehrter Drehrichtung zu der Darstellung in der 4A um die Anstellachse 9 verdreht. Das Spannteil 2 befindet sich in einer solchen Drehlage, dass ein Vortrieb in die andere Richtung gegenüber der Darstellung in der 4A erreicht ist, beispielsweise eine Vortriebsvorwärtsbewegung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorschubeinheit
- 2
- Spannteil
- 3
- Spannteil
- 4
- Andrückelement
- 5
- Achse
- 6
- Griffteil
- 7
- Betätigungshebel
- 8
- Achse
- 9
- Anstellachse
- 10
- Steuerteil
- 11
- Schwenkachse
- 12
- Übertragungselement
- 13
- Führungsteil
- 15
- zusätzliches Führungsteil
- 16
- Gehäuse
- 17
- Koppelstelle
- 18
- Koppelstelle
- 19
- Öffnung
- 20
- Öffnung
- 21
- Durchgang
- 100
- Reinigungsspirale
- 110
- Längsachse
- 200
- Pfeil
- 210
- Pfeil
- 220
- Pfeil
- 230
- Pfeil
- 240
- Pfeil
- A
- Ausgangsposition
- S
- Spannposition