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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung eines Umflutungspumpen-Systems mit einer Umflutungspumpe mit messbaren Laufeigenschaften für das Umwälzen von Waschlauge mit einstellbarem Volumenstrom in einem Laugenbehälter einer Waschmaschine. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Waschmaschine mit einer Regelungseinrichtung für ein Umflutungspumpen-System, wobei die Regelungseinrichtung derart eingerichtet und ausgebildet ist, dass diese beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Waschmaschine ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Regelung des Umflutungspumpen-Systems ausführt.
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Als Schlürfpumpen im Zusammenhang mit Umflutungspumpen-Systemen von Waschmaschinen bezeichnet man das Fördern eines Waschlaugen-Luftgemisches, das mit akustischen Beeinträchtigungen verbunden ist. Damit dieser Zustand während des Betriebes des Umflutungspumpen-Systems nicht eintritt, wird ein getakteter Volumenstrom-Betrieb durchgeführt. Volumenströme haben im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Dimension Volumeneinheit pro Zeiteinheit. Im genannten getakteter Volumenstrom-Betrieb wird die Umflutungspumpe für einen definierten Zeitraum eingeschaltet und wieder ausgeschaltet, bevor das Laugenniveau im Laugenbehälter soweit abgesunken ist, dass Luft angesaugt werden könnte. Durch das Ausschalten der Pumpe sammelt sich die Lauge wieder, so dass der Druck wieder ansteigt und die Pumpe wieder eingeschaltet werden kann.
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Eine bevorzugte Betriebsweise von Umflutungspumpen-Systemen mit einstellbarem Volumenstrom, beispielsweise bei Einsatz einer drehzahlregelbaren Umflutungspumpe, besteht darin, die Umflutungspumpe alternierend mit zwei verschiedenen Volumenströmen zu betreiben. Diese werden jeweils für definierte Zeiträume eingestellt. Diese Betriebsweise dient dem Ziel, mit dem Sprühstrahl einer Umflutungsdüse alle Bereiche des Waschgutes sowohl im hinteren Trommelbereich (= hoher Volumenstrom) als auch im vorderen Trommelbereich nahe des Türschauglases (= niedriger Volumenstrom) zu erreichen. Hierdurch wird eine gleichmäßige Durchfeuchtung und Durchströmung erreicht und infolgedessen die Waschwirkung verbessert.
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Die Gesamtmenge eingebrachter Waschlauge teilt sich während des Waschvorgangs auf in die im feuchten Waschgut fixierte gebundene Flotte und die im Laugenbehälter durch die Umflutungspumpe umgewälzte freie Flotte. Der Füllpegel der freien Flotte darf einen gewissen Mindestpegel nicht unterschreiten, wenn das Schlürfpumpen vermieden werden soll. Abhängig von den spezifischen Eigenschaften des Waschgutes (Saugfähigkeit, Durchströmfähigkeit) und von den Parametern des Waschvorganges wird der Pegel der freien Flotte im Ansaugbereich der Umflutungspumpe variieren. Insofern ist das maximale Zeitintervall eines hohen Volumenstroms, bevor das Schlürfpumpen der Umflutungspumpe einsetzt, von äußeren Bedingungen abhängig, die sehr unterschiedlich sein können. Ein im zeitlichen Mittel hoher Volumenstrom der freien Flotte ist erwünscht, weil sich dadurch das Waschergebnis verbessert. Damit einher geht jedoch das erhöhte Risiko des unerwünschten Schlürfpumpens.
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Die
DE 11 2006 002 944 T5 , die
US 2009/0 205 680 A1 und die
DE 10 2011 000 729 A1 beschreiben zwar Regelungsverfahren für Umflutungspumpe mit messbaren Laufeigenschaften. Allerdings ohne Speichern von Schlürfpump-Informationen beim Schlürfpumpen der Umflutungspumpe, und ohne Vergleich der gewonnenen Schlürfpump-Informationen mit mindestens einem vorgegebenen und zugeordneten Schlürfpump-Richtwert.
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Der Erfindung stellt sich somit die Aufgabe, ein Verfahren zur Regelung eines Umflutungspumpen-Systems bereit zu stellen, das beim Umwälzen der freien Flotte einen im zeitlichen Mittel hohen Volumenstrom ermöglicht und gleichzeitig das Auftreten des Schlürfpumpens minimiert.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Das Verfahren weist die folgenden Verfahrensschritte auf:
- a) Betreiben des Umflutungspumpen-Systems mit Betriebsparametern wie mindestens einem Volumenstrom während eines Volumenstrom-Zeitintervalls,
- b) Analyse der Laufeigenschaften des Umflutungspumpen-Systems während des Betreibens des Umflutungspumpen-Systems gemäß Verfahrensschritt a) zum Detektieren eines Schlürfpumpens eines Waschlaugen-Luft-Gemisches durch die Umflutungspumpe,
- c) Speichern von Schlürfpump-Informationen, wenn in Schritt b) das Schlürfpumpen der Umflutungspumpe detektiert worden ist,
- d) Vergleich der in Schritt c) gewonnenen Schlürfpump-Informationen mit mindestens einem vorgegebenen und zugeordneten Schlürfpump-Richtwert,
- e) Verändern mindestens einer der Betriebsparameter bestehend aus dem Volumenstrom und dem Volumenstrom-Zeitintervall, derart, dass ein vom Umwälzpumpen-System umgewälzter zeitlich gemittelter Volumenstrom reduziert wird, wenn der mindestens eine Schlürfpump-Richtwert im Verfahrensschritt d) überschritten worden ist, und
- f) Abwarten einer Wartezeit und/oder Wiederholen der Verfahrensschritte b) bis e), so lange bis während des Betreibens des Umflutungspumpen-Systems das Schlürfpumpen der Umflutungspumpe über die messbaren Laufeigenschaften nicht mehr detektiert wird.
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Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen darin, dass im zeitlichen Mittel ein hoher Volumenstrom an freier Flotte umgewälzt wird, wobei gleichzeitig Laufeigenschaften des Umflutungspumpen-Systems überwacht werden, um ein eventuell auftretendes Schlürfpumpen zu detektieren und abhängig von vorgegebenen Richtwerten Gegenmaßnahmen zum Unterbinden des Schlürfpumpens einzuleiten. Das akustisch störende Geräusch des Schlürfpumpens wird dabei minimiert bzw. vermieden.
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Das Betreiben des Umflutungspumpen-Systems mit den genannten Betriebsparametern wie dem mindestens einen Volumenstrom während des Volumenstrom-Zeitintervalls kann über den zeitlichen Verlauf des Waschvorganges betrachtet in der simpelsten Form mit nur zwei unterschiedlichen Volumenströmen, einem ersten und einem zweiten Volumenstrom, durchgeführt werden. Dabei wird zwischen den beiden Volumenströmen bevorzugt periodisch hin und her geschaltet. Der weitere zweite Volumenstrom ist derart gewählt, dass ein Schlürfpumpen für die meisten Waschgut-Situationen sicher vermieden wird. Das heißt es fließt pro Zeiteinheit immer mehr oder zumindest gleich viel freie Flotte zurück in den Ansaugbereich der Umflutungspumpe als freie Flotte mittels zweitem Volumenstrom umgewälzt wird. Der erste Volumenstrom ist jedoch höher als die Menge an freier Flotte, die pro Zeiteinheit durch das Waschgut zurück in den Ansaugbereich der Umflutungspumpe strömt. Insofern ist es nur eine Frage des Betrages des ersten Volumenstrom-Zeitintervalls, ob während dieses Zeitraums ein Schlürfpumpen einsetzt oder nicht. Der zeitlich gemittelte Volumenstrom ergibt sich in dieser Situation aus dem Durchschnittswert des Volumenstroms über einen Zeitraum, der beide Volumenstrom-Zeitintervalle einschließt. Werden die beiden Volumenströme periodisch abgewechselt, so ergibt sich der zeitlich gemittelte Volumenstrom über den summierten Zeitraum des ersten Volumenstrom-Zeitintervalls mit dem weiteren zweiten Volumenstrom-Zeitintervall.
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Abgesehen von dieser recht einfachen Situation mit nur zwei unterschiedlichen Volumenströmen, sind Waschprozesse mit einer sehr viel größeren Zahl unterschiedlicher Volumenströme und zugeordneter Volumenstrom-Zeitintervalle denkbar. Dies ist beispielsweise auch dann der Fall, wenn der Volumenstrom nicht in unterschiedlichen Stufen sondern kontinuierlich variiert wird. Bei einem kontinuierlichen Variieren des Volumenstroms ist das einem Volumenstrom zugeordnete Volumenstrom-Zeitintervall infinitesimal klein. Auch hier ergibt sich der zeitlich gemittelte Volumenstrom bei einer periodischen Variation der Volumenströme über die Durchschnittsbildung der Volumenströme während einer zeitlichen Periode.
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Für die Regelung ist es vorteilhaft, wenn das Umflutungspumpen-System in einem periodischen Wechsel unterschiedlicher Volumenströme betrieben wird.
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Bevorzugt werden beim Regelungsverfahren die messbaren Laufeigenschaften des Umflutungspumpen-Systems gewählt aus der Gruppe aufweisend: direkte Pumpenparameter wie zeitlicher Verlauf und/oder Betrag eines die Umflutungspumpe antreibenden elektrischen Motorstroms, zeitlicher Verlauf und/oder Betrag einer Umflutungspumpen-Drehzahl und zeitlicher Verlauf und/oder Betrag einer von der Umflutungspumpe aufgenommenen elektrischen Leistung und/oder indirekte Pumpenparameter wie zeitlicher Verlauf und/oder Qualität eines von der Umflutungspumpe generierten Schallpegels und zeitlicher Verlauf und/oder Qualität einer von der Umflutungspumpe generierten Vibration. Je nach konkreter technischer Ausbildung und Bauweise des Umflutungspumpen-Systems kann die Nutzung direkter oder indirekter Pumpenparameter mehr Vorteile bieten.
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Für den Fall der Auswahl der direkten Pumpenparameter ist es vorteilhaft, als elektrischen Motor für die Umflutungspumpe einen drehzahlregelbaren Pumpenmotor einzusetzen. Das Umflutungspumpen-System muss unterschiedliche Volumenströme der freien Flotte umwälzen können. Diese Anforderung kann auch durch die Kombination einer nicht drehzahlgeregelten Umflutungspumpe mit hydraulisch wirkenden steuerbaren Drosseln erfüllt werden.
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Für den drehzahlgeregelten Pumpenmotor der Umflutungspumpe kommt bevorzugt ein frequenzumrichtergesteuerter bürstenloser Permanentmagnetmotor zum Einsatz. Bei diesem Motor lassen sich die direkten Pumpenparameter besonders einfach elektronisch analysieren und regeln.
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Die Regelung zum Beenden des Schlürfpumpens beeinflusst bevorzugt als Betriebsparameter die direkten Pumpenparameter wie zeitlicher Verlauf und/oder Betrag eines die Umflutungspumpe antreibenden elektrischen Motorstroms, zeitlicher Verlauf und/oder Betrag einer Umflutungspumpen-Drehzahl und zeitlicher Verlauf und/oder Betrag einer von der Umflutungspumpe aufgenommenen elektrischen Leistung.
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Es ist vorteilhaft, dass in Verfahrensschritt e) der zeitlich gemittelte Volumenstrom von einem Startniveau auf ein reduziertes Niveau gesenkt wird, wobei der zeitlich gemittelte Volumenstrom anschließend vom reduzierten Niveau mittels einer Mehrzahl von Steigerungsschritten mit zugeordneten Steigerungsniveaus in Richtung des Startniveaus erhöht wird. Durch das Senken des zeitlich gemittelten Volumenstroms auf ein reduziertes Niveau wird das detektierte Schlürfpumpen des Umflutungspumpen-Systems für den Waschvorgang dauerhaft beendet. Dabei kann es möglich sein, dass das reduzierte Niveau erst durch mehrere aufeinander folgende Schritte erreicht wird, weil gemäß Verfahrensschritt f) die Verfahrensschritte b) bis e) wiederholt werden. Ist das Schlürfpumpen dauerhaft unterbunden, so wird das reduzierte Niveau des zeitlich gemittelten Volumenstroms schrittweise in Richtung des Startniveaus angehoben. Dieser Vorgang dient wiederum dem Anheben des zeitlich gemittelten Gesamtvolumenstroms, um diesen zu maximieren, jedoch unter der Grenze zu halten, ab der ein Schlürfpumpen eintritt.
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Bevorzugt wird nach jedem Steigerungsschritt während eines Analysezeitraums der Betrieb des Umflutungspumpen-Systems auf Schlürfpumpen hin untersucht, wobei ein nachfolgender Steigerungsschritt des zeitlich gemittelten Volumenstroms nur dann ausgeführt wird, wenn kein Schlürfpumpen detektiert wurde. Auf diese Weise tastet sich das System nach dem Absenken des zeitlich gemittelten Volumenstroms langsam wieder nach oben. Nach jedem Schritt wird während des Analysezeitraums, in dem der zeitlich gemittelte Volumenstrom konstant gehalten wird, analysiert, ob das Schlürfpumpen wieder auftritt oder nicht. Bei einer periodisch betriebenen Variation der Volumenströme erstreckt sich dieser Analysezeitraum bevorzugt über mehr als eine dieser Perioden.
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Wenn nach einem weiteren Steigerungsschritt das Schlürfpumpen detektiert wird, wird der zeitlich gemittelte Volumenstrom bevorzugt wieder auf das Steigerungsniveau vor dem weiteren Steigerungsschritt reduziert. Für das Steigerungsniveau vor dem weiteren Steigerungsschritt ist bereits während des vorangehenden Analysezeitraums ermittelt worden, dass kein Schlürfpumpen auftritt.
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Bevorzugt wird bei einem erneuten Auftreten des Schlürfpumpens der zeitlich gemittelte Volumenstrom um einen oder mehrere bereits durchlaufene Steigerungsschritte abgesenkt. Wenn die Absenkung um zwei oder mehr Steigerungsschritte erfolgt, ist es vorteilhaft den Analysezeitraum vor dem erneuten Steigern des Volumenstroms im Vergleich zum vorangehend durchlaufenen Steigerungsverlauf deutlich zu verlängern. Auf diese Weise ist es einfacher, das Steigerungsniveau unter der Schwelle zum Auftreten des Schlürfpumpens zu ermitteln. Das Ziel der bevorzugten Ausführungsformen des Regelungsverfahrens besteht darin, dieses maximale Steigerungsniveau in einem selbstlernenden Prozess aufzufinden und dynamisch beizubehalten, falls es sich im Verlauf des Waschprozesses verändert.
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Die Beeinflussung des zeitlich gemittelten Volumenstroms wird besonders einfach dadurch realisiert, dass der mindestens eine Volumenstrom und/oder dessen Volumenstrom-Zeitintervall als Regelgrößen genutzt werden. Insbesondere mit den drehzahlgeregelten Umflutungspumpen ergibt dies eine elektronisch einfach zu realisierende Ausführungsform.
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In einer ersten Variante des Verfahrens reagiert das System sofort nachdem ein Schlürfpumpen festgestellt wurde. Dies wird bevorzugt dadurch realisiert, dass der in Verfahrensschritt d) vorgegebene und zugeordnete Schlürfpump-Richtwert bei Null vorgegeben ist. Der in Verfahrensschritt e) vollzogene Vergleich der Schlürfpump-Informationen mit dem Schlürfpump-Richtwert führt somit direkt zu einer Veränderung des zeitlich gemittelten Volumenstroms durch Beeinflussung der Betriebsparameter des Umflutungspumpen-Systems.
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In einer zweiten Variante des Verfahrens reagiert das System nicht sofort nach dem Detektieren eines Schlürfpumpens. Dies wird bevorzugt dadurch realisiert, dass der in Verfahrensschritt d) vorgegebene und zugeordnete Schlürfpump-Richtwert größer Null ist und mit dem Betrag eines elektronischen Zählers verglichen wird, der sich erhöht, wenn ein Schlürfpumpen der Umflutungspumpe detektiert wird.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der vorangehenden zweiten Verfahrensvariante bestehen darin, dass der elektronische Zähler während des Andauerns eines detektierten Schlürfpumpens immer weiter erhöht wird oder dass der elektronische Zähler während des Andauerns eines detektierten Schlürfpumpens um einen Zählschritt erhöht wird. Je nach Einstellung und Funktionsweise des Zählers kann somit der Effekt erzielt werden, dass erst nach einer definierten Schwelle an Schlürfpump-Ereignissen oder nach einer definierten aufsummierten zeitlichen Dauer eines oder mehrerer Schlürfpump-Ereignisse mit der Veränderung der Betriebsparameter reagiert wird.
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Weiterhin betrifft die Erfindung eine Waschmaschine mit einem Laugenbehälter und einem Umflutungspumpen-System zum Umwälzen von Waschlauge im Laugenbehälter mit verschiedenen Volumenströmen und einer Regelungseinrichtung für das Umflutungspumpen-System, wobei die Regelungseinrichtung derart eingerichtet und ausgebildet ist, dass diese beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der Waschmaschine eines der vorangehend beschriebenen Verfahren zur Regelung des Umflutungspumpen-Systems ausführt.
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Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der rein schematischen Zeichnungen dargestellt und nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
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1 den zeitlichen Verlauf eines initial mit zwei unterschiedlichen Volumenströmen V1 und V2 betriebenen Waschzyklus eines Umflutungspumpen-Systems und
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2 den zu 1 entsprechenden zeitlichen Verlauf des Füllstands der freien Flotte im Ansaugbereich der Umflutungspumpe des Umflutungspumpen-Systems.
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1 zeigt den zeitlichen Verlauf eines initial mit zwei unterschiedlichen Volumenströmen V1 und V2 betriebenen Waschzyklus eines Umflutungspumpen-Systems.
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2 zeigt den zu 1 entsprechenden zeitlichen Verlauf des Füllstands der freien Flotte im Laugenbehälter einer Waschmaschine, die mit dem Umflutungspumpen-System ausgestattet ist.
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Die von der Erfindung zu lösende Problemstellung werden anhand der zeitlichen Verläufe des Volumenstroms des Umflutungspumpen-Systems in 1 und des Laugenfüllstandes im Laugenbehälter einer Waschmaschine mit dem Umflutungspumpen-System in 2 erläutert. Dabei stellen die in durchgezogenen Linien dargestellten Kurvenverläufe den Verlauf im zu verbessernden Stand der Technik dar.
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Eine bevorzugte Betriebsweise von Umflutungspumpen-Systemen mit zeitlich variablen Volumenströmen, beispielsweise mittels einer drehzahlregelbaren Umflutungspumpe, besteht darin, die Umflutungspumpe alternierend, insbesondere periodische alternierend, mit zwei verschiedenen Volumenströmen zu betreiben. Diese werden jeweils für definierte Zeiträume eingestellt. Diese Betriebsweise dient dem Ziel, mit dem Sprühstrahl einer Waschlauge in die Waschtrommel einer Waschmaschine leitenden Umflutungsdüse alle Bereiche des Waschguts sowohl im hinteren Waschtrommelbereich (= hoher Volumenstrom) als auch im vorderen Waschtrommelbereich nahe des Türschauglases (= niedriger Volumenstrom) zu erreichen. Hierdurch wird eine gleichmäßige Durchfeuchtung und Durchströmung des Waschgutes erreicht und infolgedessen die Waschwirkung verbessert.
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Wie in 1 dargestellt kann der niedrige Volumenstrom V2 für einen Zeitraum T2 eingestellt werden. Dieser ist so bemessen, dass sich im Laugenbehälter eine in 2 gezeigte Füllstandshöhe h2 einstellt, die so hoch ist, dass der Ansaugbereich der Umflutungspumpe des Umflutungspumpen-Systems frei von Lufteinschlüssen ist, so dass ein Betrieb frei von unerwünschten Geräuschen durch Luftansaugen (= Schlürfpumpen) gewährleistet ist. Ist der Zeitraum T2 verstrichen, wird für einen Zeitraum T1 der Volumenstrom auf den höheren Wert V1 gesteigert werden. Dies ist wie bereits erwähnt wünschenswert, da durch den erhöhten Volumenstrom z.B. die Waschwirkung oder/und die Verteilung von Lauge und Waschmittel verbessert werden. Ist der Zeitraum T1 zu lange bemessen, so sinkt der Füllstand der Waschlauge zunächst unter das Niveau h3, das in 2 als Schlürfgrenze bezeichnet ist. Ab diesem Füllstand kann Luft in den Ansaugbereich der Umflutungspumpe des Umflutungspumpen-Systems gelangen. Dies führt zu dem mit unerwünschten Geräuschen verbundenen Schlürfpump-Betrieb. Das Schlürfpumpen dauert an, bis der fest eingestellte Zeitraum T1 verstrichen ist. Am Ende des Zeitraumes T1 ist der Füllstand bis auf das Niveau h4 abgesunken. Anschließend wird der Volumenstrom auf den Wert V2 wieder abgesenkt. Erst, wenn die Füllstandshöhe h3 während des nachfolgend anschließenden Zeitraumes T2 wieder überschritten wird, ist das Schlürfpumpen beendet.
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Mittels eines bevorzugt als frequenzumrichtergesteuerter, bürstenloser Permanentmagnetmotor ausgebildeten Antriebs für die Umflutungspumpe des Umflutungspumpen-Systems ist es besonders einfach möglich, das Einsetzen des Schlürfpumpbetriebes zu erkennen. Dies kann z.B. anhand direkter Schlürfpump-Parameter in Form von Motorparametern wie z.B. dem aufgenommenen Motorstrom geschehen.
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Die im Folgenden beschriebene Betriebsweise führt zu einem Erkennen des Schlürfpumpbetriebes und dem daraus resultierenden automatischen Einstellen einer Betriebsart, die das Schlürfpumpen des Umflutungspumpen-Systems vollständig vermeidet oder minimiert. Ausgangspunkt ist zunächst die Betriebsart mit fest definierten Zeiträumen T1 und T2 sowie den zugehörigen Volumenströmen V1 und V2. Bei dieser Betriebsweise wird es wie oben beschrieben passieren, dass während des Zeitraumes T1 die Schlürfgrenze unterschritten wird und das Schlürfpumpen eintritt. Dies wird durch den Antrieb der Pumpe detektiert. Das Auftreten des Schlürfpumpen-Ereignisses kann beispielsweise mittels eines Zählers gezählt werden. Tritt das Schlürfpumpen in einem der darauffolgenden Zyklen T1 und T2 wieder auf, wird der Zähler wiederum erhöht. Es kann ein Grenzwert definiert werden, ab dem Maßnahmen ergriffen werden, die in den folgenden Ausführungsformen beschrieben werden. Ebenso ist es jedoch möglich, dass dieser Grenzwert auf Null gesetzt wird, so dass die nachfolgend beschriebenen Maßnahmen sofort eingeleitet werden, nachdem ein Schlürfpump-Ereignis detektiert wurde.
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Eine erste Ausführungsform des Regelverfahrens besteht darin, dass der erhöhte Volumenstrom V1 auf einen um einen Faktor x (z.B. 0,9) reduzierten Wert V3 abgesenkt wird. Wird die Pumpe im nächsten Zyklus mit dem in 1 dargestellten Volumenstrom V3 betrieben, so reduziert sich der Füllstand langsamer. Ist die Reduzierung des Volumenstroms ausreichend, so wird die Schlürfgrenze h3 nicht unterschritten, bevor auf den Volumenstrom V2 umgestellt wird, bei dem der Füllstand wieder ansteigt. Damit wäre ein Betrieb ohne Schlürfpumpen gewährleistet. Reicht dagegen die Reduzierung auf den Volumenstrom V3 nicht aus, so wird bei Unterschreitung der Schlürfgrenze der Schlürfpumpbetrieb erkannt und der Zähler erhöht. Bei wiederholtem Überschreiten des Grenzwertes wird dann der Volumenstrom V3 wiederum um einen Faktor verringert. Diese Vorgehensweise stellt sicher, dass der Volumenstrom schrittweise so lange reduziert wird, bis ein Betrieb des Umflutungspumpen-Systems ohne Schlürfpumpen gewährleistet ist.
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Weiterhin ist bei einer bevorzugten Variante des Regelungsverfahrens vorgesehen, dass das abgesenkte Niveau des höheren Volumenstroms schrittweise wieder angehoben wird. Nach jedem Anheben wird eine Analysezeitraum abgewartet, um festzustellen, ob der Füllstand im Laugenbehälter hinreichend ist und bleibt, so dass ein Schlürfpumpen vermieden wird. Bei weiterem Anheben des Niveaus des ursprünglich reduzierten höheren Volumenstroms wird früher oder später wieder ein Schlürfpumpen auftreten. Dann setzt wieder ein Reduzieren des Volumenstroms ein. Dieses Reduzieren kann jedoch auf eines der vorangehend durchlaufenen Niveaus erfolgen, bei denen während des Analysezeitraums kein Schlürfpumpen detektiert wurde. Auf diese Weise lernt das System selbstständig seinen über die beiden alternierenden Perioden T1 und T2 zeitlich gemittelten gesamten Volumenstrom zu maximieren, ohne dabei einen Schlürfpumpbetrieb zu provozieren.
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In einer zweiten Ausführungsform des Regelverfahrens ist es vorstellbar, dass anstelle einer Reduzierung des Volumenstroms eine Reduzierung des Betriebsparameters der Einschaltzeit T1 vorgenommen wird. Die Vorgehensweise erfolgt dabei analog zu den vorangehend beschriebenen Varianten der ersten Ausführungsform.
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In einer dritten Ausführungsform ist es vorstellbar, dass der Betriebsparameter der Einschaltzeit T2 mit geringem Volumenstrom V2 verlängert wird, damit der Füllstand auf ein höheres Niveau als h1 steigen kann.
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Darüberhinaus ist es denkbar die Steuerung des Systems über eine Veränderung einer Kombination der vorangehend beschriebenen Betriebsparameter vorzunehmen.