DE102014016328B3

DE102014016328B3 - Verfahren zum Betreiben einer Anzeigevorrichtung, Anzeigevorrichtung für einen Kraftwagen und Kraftwagen mit einer Anzeigenvorrichtung

Info

Publication number: DE102014016328B3
Application number: DE102014016328.8A
Authority: DE
Inventors: Jaques Hélot; Thomas Knittl
Original assignee: Audi AG
Current assignee: Audi AG
Priority date: 2014-11-03
Filing date: 2014-11-03
Publication date: 2016-03-17
Anticipated expiration: 2034-11-04
Also published as: US20170262057A1; WO2016070974A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Anzeigevorrichtung (12) eines Kraftwagens (10), mit den Schritten: Vorgeben zumindest eines Anzeigebereichs (26, 27) innerhalb einer berührungssensiblen und flexiblen Anzeige (14) der Anzeigevorrichtung (12); Verformen der Anzeige (14) derart, dass der vorgegebene Anzeigebereich (26, 27) gekrümmt wird; wobei ein erster Teil (20) der Anzeige (14) in Richtung (22) eines zweiten Teils (24) der Anzeige (14) gebogen und dadurch der zwischen den beiden Teilen (20, 24) der Anzeige (14) angeordnete Anzeigebereich (26) in Form einer Biegekante ausgebildet wird; ein Bedienelement (34) einer graphischen Benutzeroberfläche (32) mittels der Anzeige (14) in dem vorgegebenen gekrümmten Anzeigebereich (26) angezeigt wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Anzeigevorrichtung eines Kraftwagens, eine Anzeigevorrichtung für einen Kraftwagen sowie einen Kraftwagen mit einer derartigen Anzeigevorrichtung.
In Kraftwagen werden zunehmend berührungssensitive Bildschirme, also Touchscreens, eingesetzt. Die sichere Bedienbarkeit derartiger Touchscreens durch einen Fahrer während der Fahrt mit einem Kraftwagen stellt Fahrzeughersteller vor große Herausforderungen. Denn verglichen mit der Bedienung beispielsweise eines herkömmlichen Knopfs, den der Fahrer auch ohne ein Hinsehen bedienen kann, erfordert die Bedienung eines Touchscreens in den meisten Fällen auch eine Blickzuwendung zu dem Touchscreen, um virtuelle Bedienelemente, welche mittels des Touchscreens angezeigt werden, auffinden und dann entsprechend bedienen zu können.
Die DE 10 2005 049 127 A1 zeigt ein flexibles Display, hinter welchem Schaltelemente hinterlegt sind, mittels welchen eine haptische Rückkopplung bereitgestellt werden kann, sobald oberhalb von den Schaltelementen mittels des Displays angezeigte Tasten berührt werden. Zusätzlich ist vorgesehen, dass das Display zumindest bereichsweise mit einer haptisch erfassbaren Textur versehen ist. Darüber hinaus kann das flexible Display auch Vertiefungen aufweisen, so dass beispielsweise ein Fahrer mit seinem Finger eine Bedienstelle über das Ertasten dieser Vertiefungen intuitiv erreichen kann.
Die DE 10 2012 024 949 A1 zeigt eine Anzeigevorrichtung für ein Fahrzeug mit einer gekrümmten Anzeigefläche. Die Anzeigefläche weist einen berührungsempfindlichen Bedienabschnitt in dem gekrümmten Bereich auf.
Die DE 10 2010 010 575 A1 zeigt eine Anzeigevorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einer flexiblen Anzeigetafel. Die Anzeigetafel ist von einer transparenten Schicht verdeckt, die reliefartige Strukturen zur Bedienungserleichterung aufweist. Die transparente Schicht weist mehrere Vertiefungen auf, wobei mittels der Anzeigetafel im Bereich der Vertiefungen Bedienelemente angezeigt werden können.
Die DE 10 2012 015 880 A1 zeigt als nächstliegender Stand der Technik eine Abdeckung, mittels welcher ein Staufach in einer Mittelkonsole verdeckt und offengelegt werden kann. Die Abdeckung weist an ihrer Oberseite einen Touchscreen mit mehreren Vertiefungen auf, um eine Blindbedienbarkeit des Touchscreens zu erleichtern. Die Abdeckung kann von einer das Staufach verdeckenden Funktionsstellung in eine das Staufach offenlegende, aufgerollte Wartestellung verstellt werden. In der Wartestellung ist der Touchscreen außer Betrieb oder in einem Stand-by-Modus.
Die WO 2014/111122 A1 zeigt ein Lenkrad für ein Kraftfahrzeug. Am Lenkrad ist ein erstes Steuerelement angeordnet, welches in Lenkradhochrichtung über einem zweiten Steuerelement angeordnet ist. Jeweilige Bedienflächen der beiden Steuerelemente sind zueinander geneigt, so dass ein Fahrer die beiden Bedienflächen einfach ertasten und voneinander unterscheiden kann.
Die WO 2003/050 754 A1 zeigt einen Personal Digital Assistant, welcher eine berührungssensitive und flexible Anzeigeeinrichtung umfasst. Mittels der Anzeigeeinrichtung können unterschiedliche Bedienelemente angezeigt werden, wobei die Anzeigeeinrichtung im Bereich der angezeigten Bedienelemente derart verformt wird, dass diese Bereiche hervorstehen. Sobald ein Benutzer diese hervorstehenden Bereiche mit einer vorgegebenen Kraft betätigt, wird die Anzeigeeinrichtung in diesen Bereichen derart verformt, dass die zuvor hervorstehenden Bereiche als Vertiefungen ausgebildet werden. Sobald der Benutzer den Betreffenden Bereich loslässt, kehrt dieser Bereich wieder in die hervorstehende Stellung zurück.
Die DE 10 2004 037 644 A1 zeigt eine Anzeigevorrichtung für ein Kraftfahrzeug. Die Anzeigevorrichtung umfasst einen Touchscreen, auf dem eine Aktorschicht angeordnet ist. Mittels der Aktorschicht kann ein konkav ausgebildeter Bereich erzeugt werden, um ein Bedienelement zu simulieren.
Die WO 2009/089393 A1 zeigt eine Bedienvorrichtung mit einem Touchscreen.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Blindbedienbarkeit einer berührungssensitiven Anzeigevorrichtung innerhalb eines Kraftwagens zu erleichtern.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betreiben einer Anzeigevorrichtung, durch eine Anzeigevorrichtung sowie durch einen Kraftwagen mit einer Anzeigevorrichtung mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben einer Anzeigevorrichtung eines Kraftwagens wird zumindest ein Anzeigebereich innerhalb einer berührungssensitiven und flexiblen Anzeige der Anzeigevorrichtung vorgegeben. Die Anzeige wird derart verformt, dass der vorgegebene Anzeigebereich gekrümmt wird. Ein Bedienelement einer graphischen Benutzeroberfläche wird mittels der Anzeige in dem vorgegebenen gekrümmten Anzeigebereich angezeigt.
Mit anderen Worten ist also erfindungsgemäß vorgesehen, ein biegsames Display derart in zumindest einem vorgegebenen Anzeigebereich zu verformen, dass der vorgegebene Anzeigebereich eine haptisch erfassbare bzw. ertastbare Form aufweist, wobei zumindest ein virtuelles Bedienelement einer graphischen Benutzeroberfläche mittels der Anzeige in dem vorgegebenen Anzeigebereich, also zumindest nach dem Verformen der Anzeige in dem gekrümmten Anzeigebereich, angezeigt wird. Dadurch wird nahezu eine Blindbedienung einer berührungssensitiven Anzeigevorrichtung ermöglicht. Die Anzeige wird mit anderen Worten also an zumindest einer Stelle oder auch an mehreren Stellen gebogen oder anderweitig verformt, so dass in dem zumindest einen Anzeigebereich eine insbesondere von einem Fahrer des Kraftwagens ertastbare Kontur bereitgestellt wird, in welcher das wenigstens eine Bedienelement der graphischen Benutzeroberfläche angezeigt wird. Insbesondere ein Fahrer kann beispielsweise mit seinen Finger, ohne seinen Blick auf die Anzeige richten zu müssen, das Bedienelement auffinden und es betätigen. Die Ablenkung eines Fahrers vom Fahrgeschehen beim Führen des Kraftwagens wird dadurch erheblich reduziert. Es wird also eine intelligente Nutzung von tatsächlichen Kontur- bzw. Formveränderungen an der Anzeige in Kombination mit der Anzeige von virtuellen Bedienelementen ermöglicht. Die Anzeigevorrichtung kann dafür entsprechende Verstelleinrichtungen aufweisen, mittels welchen tatsächlich durch mechanische Kraftaufbringung an der Anzeige diese in dem vorgegebenen Anzeigebereich verformt wird. Alternativ ist es beispielsweise auch möglich, dass die Verstelleinrichtung einen Unterdruck aufbringt, wodurch der vorgegebene Anzeigebereich entsprechend mechanisch verformt wird.
Zudem ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass ein erster Teil der Anzeige in Richtung eines zweiten Teils der Anzeige gebogen und dadurch der zwischen den beiden Teilen der Anzeige angeordnete Anzeigebereich in Form einer Biegekante ausgebildet wird. Das Wort Biegekante ist in diesem Fall jedoch nicht zwingend im streng mathematischen Sinne zu verstehen, vielmehr weist die Biegekante schon eine gewisse Krümmung auf, in welche ein Fahrer seinen Finger legen und entlang der Biegekante bewegen kann. Vorzugsweise wird in diesem Fall das Bedienelement in Form eines virtuellen Schiebereglers angezeigt, mittels welchem ein Fahrer beispielsweise eine Temperaturregelung, eine Lautstärkeanpassung oder dergleichen vornehmen kann.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Anzeigebereich oder ein anderer Anzeigbereich derart gekrümmt wird, dass der Anzeigebereich als Vertiefung in der Anzeige ausgebildet wird. Die Vertiefung kann im Wesentlichen beliebige Formen aufweisen. Beispielsweise kann die Vertiefung als eine Art Delle, Mulde, halbkugelförmig oder dergleichen ausgebildet sein. Vorzugsweise wird in dem Fall, dass der Anzeigebereich als Vertiefung in der Anzeige ausgebildet wird, das Bedienelement in Form einer Taste angezeigt. Insbesondere der Fahrer des Kraftwagens kann somit mit seinem Finger auf besonders einfache Weise die Vertiefung ertasten ohne seinen Blick auf die Anzeige richten zu müssen und das Bedienelement sicher blind betätigen.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Anzeigebereich erst dann gekrümmt wird, sobald erfasst wird, dass ein Benutzer mit einem Finger die Anzeige berührt. Beispielsweise kann ein Fahrer seinen Finger auf die Anzeige auflegen, wodurch bewirkt wird, dass der vorgegebene Anzeigebereich daraufhin gekrümmt wird. Der Fahrer kann seinen Finger über die Anzeige bewegen und die ausgebildete Krümmung innerhalb des Anzeigebereichs ertasten und das dort angezeigte Bedienelement dann blind betätigen. Ein Vorteil bei dieser Vorgehensweise liegt darin, dass das optische Erscheinungsbild der Anzeige nicht durch dauerhaft ausgebildete Krümmungen, beispielsweise Vertiefungen innerhalb der Anzeige, beeinträchtigt wird und der Anzeigebereich nur bedarfsgerecht verformt wird.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Krümmung des Anzeigebereichs rückgängig gemacht wird, sobald erfasst wird, dass der Benutzer seinen Finger von dem gekrümmten Anzeigebereich entfernt hat. Dies trägt ebenfalls insbesondere dazu bei, dass das optische Erscheinungsbild der Anzeige in den Fällen, in denen ein Benutzer die Anzeige gar nicht berührt, besonders vorteilhaft erscheint.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Anzeigebereich gekrümmt wird, sobald das Bedienelement angezeigt wird. Der Vorteil liegt darin, dass ein Benutzer das Bedienelement auf jeden Fall ohne seinen Blick auf die Anzeigevorrichtung richten zu müssen bedienen kann. Vorzugsweise wird in diesem Zusammenhang, sobald erfasst wird, dass ein Benutzer mit einem Finger den gekrümmten Anzeigebereich berührt, die bis dahin ausgebildete Krümmung des Anzeigebereichs um ein vorgegebenes Maß vergrößert. Dadurch wird der Halt, den ein Nutzer mit seinem Finger in dem Anzeigebereich erfährt, nochmals verstärkt. Vorzugsweise wird die verstärkte Krümmung des Anzeigebereichs wiederum rückgängig gemacht, sobald erfasst wird, dass ein Benutzer seinen Finger von dem Anzeigebereich entfernt hat.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Position des Anzeigebereichs und die Form der Krümmung des Anzeigebereichs in Abhängigkeit von der mittels der Anzeige angezeigten graphischen Benutzeroberfläche vorgegeben wird. Die flexible Anzeige wird also so verformt, dass an den Stellen der Anzeige von dem Benutzer ertastbare Krümmungen ausgebildet werden, an welchen die Anzeige entsprechend der gerade angezeigten graphischen Benutzeroberfläche Bedienelemente anzeigt. Außerdem wird je nachdem, welche Arten von Bedienelementen die graphische Benutzeroberfläche anzeigt, beispielsweise virtuelle Tasten oder virtuelle Schieberegler, die geometrische Ausprägung der Krümmung entsprechend vorgegeben. Mit anderen Worten wird also die Anzeige immer in Abhängigkeit davon verformt, welche Bedienelemente gerade mit einer entsprechenden graphischen Benutzeroberfläche angezeigt werden, so dass für die gerade angezeigten Bedienelemente innerhalb der flexiblen Anzeige die von einem Fahrzeuginsassen ertastbaren Krümmungen ausgebildet werden. Die Formgebung der Anzeige wird also jeweils an die gerade angezeigte graphische Benutzeroberfläche derart angepasst, dass die mittels der graphischen Benutzeroberfläche angezeigten virtuellen Bedienelemente insbesondere von einem Fahrer besonders einfach ohne eine Blickzuwendung zu der Anzeige ertastbar sind.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass mehrere Anzeigebereiche vorgegeben und gekrümmt werden, wobei in Abhängigkeit von der mittels der Anzeige angezeigten graphischen Benutzeroberfläche die Anzahl und jeweilige Positionen der Anzeigebereiche sowie die Form der jeweiligen Krümmung der Anzeigebereiche vorgegeben wird. Mit anderen Worten können also eine Vielzahl von Krümmungen bzw. Verformungen innerhalb der Anzeige ausgebildet werden, je nachdem wie viele und welche Arten von virtuellen Bedienelementen einer graphischen Benutzeroberfläche gerade mittels der Anzeige angezeigt werden.
Die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung für einen Kraftwagen umfasst eine berührungssensitive und flexible Anzeige. Des Weiteren umfasst die Anzeigevorrichtung eine Verstelleinrichtung, welche dazu ausgebildet ist, die Anzeige derart zu verformen, dass zumindest ein Anzeigebereich innerhalb der Anzeige gekrümmt wird, wobei die Verstelleinrichtung dazu ausgebildet ist, einen ersten Teil der Anzeige in Richtung eines zweiten Teils der Anzeige zu biegen und dadurch den zwischen den beiden Teilen der Anzeige angeordneten Anzeigebereich in Form einer Biegekante auszubilden. Ferner umfasst die Anzeigevorrichtung noch eine Steuereinrichtung, welche dazu ausgebildet ist, den zumindest einen Anzeigebereich innerhalb der Anzeige vorzugeben und die Anzeige zum Anzeigen eines Bedienelements einer graphischen Benutzeroberfläche in dem vorgegebenen gekrümmten Anzeigebereich anzusteuern. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind als vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung anzusehen, wobei die Anzeigevorrichtung insbesondere Mittel zur Durchführung der Verfahrensschritte aufweist.
Der erfindungsgemäße Kraftwagen umfasst die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung oder eine vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anzeigevorrichtung.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Die Zeichnung zeigt in:
1 eine schematische Darstellung eines Kraftwagens mit einer Anzeigevorrichtung, welche eine berührungssensitive und flexible Anzeige, eine Verstelleinrichtung und eine Steuereinrichtung aufweist;
2 eine Perspektivansicht der berührungssensitiven und flexiblen Anzeige, wobei die Anzeige im Bereich eines Mitteltunnels des Kraftwagens angeordnet und ein Teil der Anzeige nach oben gebogen ist;
3 eine schematische Schnittansicht der Anzeigevorrichtung, wobei unterhalb von der berührungssensitiven und flexiblen Anzeige mehrere Verstellelemente angeordnet sind;
4 eine weitere Schnittansicht der Anzeigevorrichtung, wobei in zwei Anzeigebereichen mittels der Verstellelemente Mulden ausgebildet worden sind; und in
5 eine weitere Perspektivansicht der berührungssensitiven und flexiblen Anzeige, wobei wiederum ein Teil der Anzeige nach oben gebogen und die Mulden in dem nach oben gebogenen Teil der Anzeige ausgebildet sind.
Ein Kraftwagen 10 ist in einer schematischen Darstellung in 1 gezeigt. Der Kraftwagen 10 umfasst eine Anzeigevorrichtung 12, welche eine berührungssensitive und flexible Anzeige 14, eine Verstelleinrichtung 16 und eine Steuereinrichtung 18 aufweist. Bei der Anzeige 14 handelt es sich mit anderen Worten um einen flexibel verformbaren Touchscreen. Die Anzeige 14 bzw. unterschiedlichste Funktionen des Kraftwagens 10 können also durch entsprechende Berührung der Anzeige 14 gesteuert werden.
Die Verstelleinrichtung 16 ist dazu ausgebildet, die Anzeige 14 derart zu verformen, dass zumindest ein Anzeigebereich innerhalb der Anzeige 14 gekrümmt wird. Die Steuereinrichtung 18 ist dazu ausgebildet, den zumindest einen Anzeigebereich innerhalb der Anzeige 14 vorzugeben und die Anzeige 14 zum Anzeigen eines hier nicht dargestellten Bedienelements einer graphischen Benutzeroberfläche in dem vorgegebenen Anzeigebereich anzusteuern.
In 2 ist eine mögliche Ausführungsform der Anzeige 14 dargestellt. Ein erster Teil 20 der Anzeige 14 ist in der mit dem Pfeil 22 gekennzeichneten Richtung in Richtung eines zweiten Teils 24 der Anzeige 14 gebogen worden, wodurch zwischen den beiden Teilen 20, 24 der Anzeige 14 ein Anzeigebereich 26 mit einer Biegekante ausgebildet worden ist. Der erste Teil 20 der Anzeige 14 ist aus einer Aufnahme 28 bzw. einer Vertiefung also nach oben gebogen worden, wobei die Anzeige 14 im Bereich eines Mitteltunnels 30 des Kraftwagens 10 angeordnet ist.
Im vorliegend gezeigten Beispiel zeigt die Anzeige 14 eine graphische Benutzeroberfläche 32 an, mittels welcher die Temperatur einer Klimaanlage des Kraftwagens 10 eingestellt werden kann. Innerhalb des Anzeigebereichs 26, welcher in Form einer Biegekante ausgebildet ist, wird ein als eine Art virtueller Schieberegler ausgebildetes Bedienelement 34 angezeigt.
Ein Fahrer des Kraftwagens 10 kann seinen Finger 36 ohne auf die Anzeige 14 blicken zu müssen auf das Bedienelement 34 legen, da das Bedienelement 34 in dem gekrümmten Anzeigebereich 26, also im Bereich der zwischen den beiden Teilen 20, 24 der Anzeige 14 ausgebildeten Biegekante, angeordnet ist.
Entgegen dem in 2 gezeigten Beispiel kann die Anzeige 14 beispielsweise auch als ebene Anzeige ausgebildet sein, wobei zumindest der eine Anzeigebereich 26 derart gekrümmt wird, dass der Anzeigebereich 26 als Vertiefung in der Anzeige 14 ausgebildet wird. Mit anderen Worten kann beispielsweise eine Delle, eine Mulde, eine halbkugelförmige Vertiefung oder dergleichen innerhalb der Anzeige 14 ausgebildet werden, in dem ein Bedienelement 34 der graphischen Benutzeroberfläche 32 angezeigt werden soll, so dass ein Fahrer mit seinem Finger 36 diese Vertiefung ganz einfach ertasten kann, so dass er seinen Blick nicht auf die Anzeige 14 richten muss, um das betreffende Bedienelement 34 der gerade angezeigten graphischen Benutzeroberfläche 32 zu betätigen.
Dabei kann es vorgesehen sein, dass der betreffende Anzeigebereich 26 erst dann gekrümmt wird, sobald erfasst wird, dass ein Benutzer seinen Finger 36 auf die Anzeige 14 gelegt hat. Die Krümmung des Anzeigebereichs 26 wird dann wiederum rückgängig gemacht, sobald erfasst wird, dass der Benutzer seinen Finger 36 wieder von dem gekrümmten Anzeigebereich 26 entfernt hat.
Alternativ ist es auch möglich, dass der Anzeigebereich 26 gekrümmt wird, sobald das betreffende Bedienelement 34 der graphischen Benutzeroberfläche 32 angezeigt wird. Sobald dann erfasst wird, dass beispielsweise der Fahrer mit seinem Finger 36 den gekrümmten Anzeigebereich und somit das angezeigte Bedienelement 34 berührt, wird die bis dahin ausgebildete Krümmung des Anzeigebereichs 26 um ein vorgegebenes Maß vergrößert, so dass der Fahrer mit seinem Finger 36 noch zusätzlichen Halt erfährt, wenn er das Bedienelement 34 betätigt. Vorzugsweise wird die verstärkte Krümmung des Anzeigebereichs 26 wiederum rückgängig gemacht, sobald erfasst wird, dass der Fahrer seinen Finger 36 von dem Anzeigebereich 26 entfernt hat.
Die Position des Anzeigebereichs 26 und die Form der Krümmung des Anzeigebereichs 26 wird vorzugsweise in Abhängigkeit von der mittels der Anzeige 14 angezeigten graphischen Benutzeroberfläche 32 vorgegeben. Mit anderen Worten wird die flexible Anzeige 14 also immer bedarfsgerecht so verformt, dass gerade angezeigte Bedienelemente 34 der graphischen Benutzeroberfläche in gekrümmten Bereichen der Anzeige 14, also beispielsweise an Biegekanten, muldenförmigen Vertiefungen oder dergleichen, angezeigt werden. Somit kann insbesondere der Fahrer des Kraftwagens 10 mit seinem Finger 36 die entsprechenden virtuellen Bedienelemente 34 blind bedienen, da er die Bedienelemente 34 aufgrund der in der Anzeige 14 ausgebildeten Krümmungen ertasten kann.
In 3 ist die Anzeigevorrichtung 12 in einer schematischen Seitenschnittansicht gezeigt. Unterhalb von der flexiblen Anzeige 14 sind mehrere Verstellelemente 38 angeordnet, welche Teil der schematisch in 1 gezeigten Verstelleinrichtung 16 sind. Die Verstellelemente 38 sind dabei unterhalb von weiteren vorgegebenen Anzeigebereichen 27 der Anzeige 14 angeordnet. Des Weiteren ist unterhalb von der flexiblen Anzeige 14 ein Träger 40 angeordnet, in dessen nicht bezeichneten Aussparungen die Verstellelemente 38 angeordnet sind. Der Träger 40 ist dabei im an die Verstellelemente 38 angrenzenden Bereich mit Abrundungen 42 versehen. Ferner weist der Träger 40 noch segmentierte Trägerelemente 44 auf, sodass die im Zusammenhang mit der 2 erläuterte Krümmung der Anzeige 14 zwischen den beiden Anzeigeteilen 22, 24 auf einfache Weise ausgebildet werden kann.
In 4 ist die Anzeigevorrichtung 12 wiederum in einer schematischen Seitenschnittansicht gezeigt, wobei im Bereich der weiteren Anzeigebereiche 27 mittels der Verstellelemente 38 jeweilige Mulden 46 ausgebildet worden sind. Die Verstellelemente 38 sind mit den Anzeigebereichen 27 verbunden und werden zur Ausbildung der Mulden 46 von der Anzeige 14 wegbewegt – in der vorliegenden Darstellung also nach unten bewegt. Dadurch, dass die Verstellelemente 38 mit den Anzeigebereichen 27 verbunden, beispielsweise verklebt, sind, werden die Anzeigebereiche 27 relativ gegenüber der restlichen Anzeige 14 ausgelenkt, also gemeinsam mit den Verstellelementen 38 gemäß der vorliegenden Darstellung nach unten bewegt. In den Mulden 46 werden dann wiederum hier nicht dargestellte Bedienelemente 34 angezeigt, sodass insbesondere ein Fahrer zur Betätigung der Bedienelemente 34 einfach nur die Mulden 46 ertasten muss ohne seinen Blick auf die Anzeige richten zu müssen.
In 5 ist die Anzeige 14 in einer Perspektivansicht gezeigt, wobei wiederum der erste Teil 20 der Anzeige 14 – wie in 2 dargestellt – nach oben gebogen und die Mulden 46 in dem nach oben gebogenen Teil 20 der Anzeige 14 ausgebildet sind.
Insgesamt wird durch die Anzeigevorrichtung 12 und das erläuterte Verfahren zum Betreiben der Anzeigevorrichtung 12 eine besonders gute Blindbedienbarkeit eines Touchscreens ermöglicht, da entsprechende Vertiefungen, Wölbungen oder dergleichen, derart an der flexiblen Anzeige 14 ausgebildet werden, dass insbesondere ein Fahrer diese mit seinem Finger 36 ertasten kann. Dadurch wird zumindest in erheblichem Maße die Häufigkeit und die Dauer reduziert, mit welcher insbesondere ein Fahrer seinen Blick auf die berührungssensitive Anzeige 14 zum Bedienen der Anzeige 14 richten muss.
Infolgedessen kann die Sicherheit beim Führen des Kraftwagens 10 erheblich erhöht werden.

Claims

Verfahren zum Betreiben einer Anzeigevorrichtung (12) eines Kraftwagens (10), mit den Schritten: – Vorgeben zumindest eines Anzeigebereichs (26, 27) innerhalb einer berührungssensiblen und flexiblen Anzeige (14) der Anzeigevorrichtung (12); – Verformen der Anzeige (14) derart, dass der vorgegebene Anzeigebereich (26, 27) gekrümmt wird; dadurch gekennzeichnet, dass – ein erster Teil (20) der Anzeige (14) in Richtung (22) eines zweiten Teils (24) der Anzeige (14) gebogen und dadurch der zwischen den beiden Teilen (20, 24) der Anzeige (14) angeordnete Anzeigebereich (26) in Form einer Biegekante ausgebildet wird; – ein Bedienelement (34) einer graphischen Benutzeroberfläche (32) mittels der Anzeige (14) in dem vorgegebenen gekrümmten Anzeigebereich (26) angezeigt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein anderer Anzeigebereich (27) derart gekrümmt wird, dass der entsprechende Anzeigebereich (27) als Vertiefung in der Anzeige (14) ausgebildet wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Anzeigebereich (26, 27) erst dann gekrümmt wird, sobald erfasst wird, dass ein Benutzer mit einem Finger (36) die Anzeige (14) berührt.
Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Krümmung des Anzeigebereichs (26, 27) rückgängig gemacht wird, sobald erfasst wird, dass der Benutzer seinen Finger (36) von dem gekrümmten Anzeigebereich (26, 27) entfernt hat.
Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der andere Anzeigebereich (27) gekrümmt wird, sobald das Bedienelement (34) angezeigt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Position des Anzeigebereichs (26, 27) und die Form der Krümmung des Anzeigebereichs (26, 27) in Abhängigkeit von der mittels der Anzeige (14) angezeigten graphischen Benutzeroberfläche (32) vorgegeben wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Anzeigebereiche (26, 27) vorgegeben und gekrümmt werden, wobei in Abhängigkeit von der mittels der Anzeige (14) angezeigten graphischen Benutzeroberfläche (32) die Anzahl und jeweilige Position der Anzeigebereiche (26, 27) sowie die Form der jeweiligen Krümmungen der Anzeigbereiche (26, 27) vorgegeben wird.
Anzeigevorrichtung (12) für einen Kraftwagen (10), mit – einer berührungssensiblen und flexiblen Anzeige (14); – einer Verstelleinrichtung (16), welche dazu ausgebildet ist, die Anzeige (14) derart zu verformen, dass zumindest ein Anzeigebereich (26, 27) innerhalb der Anzeige (14) gekrümmt wird; dadurch gekennzeichnet, dass – die Verstelleinrichtung dazu ausgebildet ist, einen ersten Teil (20) der Anzeige (14) in Richtung (22) eines zweiten Teils (24) der Anzeige (14) zu biegen und dadurch den zwischen den beiden Teilen (20, 24) der Anzeige (14) angeordneten Anzeigebereich (26) in Form einer Biegekante auszubilden; – die Anzeigevorrichtung (12) eine Steuereinrichtung (18) umfasst, welche dazu ausgebildet ist, den zumindest einen Anzeigebereich (26, 27) innerhalb der Anzeige (14) vorzugeben und die Anzeige (14) zum Anzeigen eines Bedienelements (34) einer graphischen Benutzeroberfläche (32) in dem vorgegebenen gekrümmten Anzeigebereich (26) anzusteuern.
Kraftwagen (10) mit einer Anzeigevorrichtung (12) nach Anspruch 8.