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Die Erfindung betrifft einen Folienträger für eine biegsame Folie, insbesondere für eine biegsame Displayfolie. Die Erfindung betrifft ferner eine Anzeigeeinrichtung für ein Kraftfahrzeug, die einen solchen Folienträger aufweist, sowie auch auf ein Verfahren zur Herstellung der Anzeigeeinrichtung.
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Dünne Folien, wie bspw. Display- oder auch Spiegelfolien für eine Anzeigeeinrichtung, können zwecks flächiger Abstützung auf einem Folienträger befestigt werden.
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Die
DE 10 2014 016 328 B3 beschreibt eine Anzeigevorrichtung (12) für einen Kraftwagen mit einem berührungssensiblen und biegsamen bzw. flexiblen Display als Anzeige (14). Unterhalb von der flexiblen Anzeige (14) ist ein Träger (40) angeordnet, in dessen Aussparungen Verstellelemente (38) einer Verstelleinrichtung (16) angeordnet sind. Ferner weist der Träger (40) noch segmentierte Trägerelemente (44) auf.
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Die
DE 10 2015 011 377 A1 beschreibt eine Anzeigevorrichtung (3) für ein Kraftfahrzeug-Kombiinstrument mit einer OLED-Folie oder OLED-Pixelmatrix (9), die durch ein Trägerelement (10) gehalten ist. Die OLED-Folie oder OLED-Pixelmatrix (9) bildet eine biegbare Anzeigefläche, wobei die Biegung zusammen mit dem Trägerelement (10) mittels einer Verstelleinrichtung (30) angepasst werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Träger für eine biegsame Folie (im Folgenden als Folienträger oder auch als Folienträgereinrichtung bezeichnet) zu schaffen, der in einem gebogenen bzw. gekrümmten Zustand besonders formstabil ist.
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Die Aufgabe wird gelöst durch den erfindungsgemäßen Folienträger (Folienträgereinrichtung) mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Mit den nebengeordneten Patentansprüchen erstreckt sich die Erfindung auch auf eine Anzeigeeinrichtung für ein Kraftfahrzeug, die einen solchen Folienträger aufweist, sowie auch auf ein Verfahren zur Herstellung der Anzeigeeinrichtung. Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich analog für alle Erfindungsgegenstände aus den abhängigen Patentansprüchen, der nachfolgenden Erfindungsbeschreibung und der Zeichnung.
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Der erfindungsgemäße Folienträger (Folienträgereinrichtung) für eine biegsame bzw. flexible Folie umfasst:
- - ein biegbares bzw. krümmbares, insbesondere wölbbares, plattenartiges Trägerelement, welches eine Vorderseite, an der die biegsame Folie befestigbar ist bzw. befestigt wird, und eine (gegenüberliegende bzw. abgewandete) Rückseite aufweist; und
- - ein flächiges Arretierelement, welches im gebogenen bzw. gewölbten Zustand des Trägerelements konturfolgend an dessen Rückseite befestigt (bzw. daran befestigbar) ist, welches also an der Rückseite angeordnet und mit der Rückseite verbunden ist, um den gebogenen bzw. gewölbten Zustand zu stabilisieren bzw. zu arretieren, wodurch Veränderungen des Biegezustands bzw. der Biegestellung verhindert oder zumindest erschwert und somit eine hohe Formstabilität erreicht werden; sowie
- - gegebenenfalls eine Verstelleinrichtung für ein automatisiertes Biegen bzw. Wölben und/oder Rückstellen des plattenartigen Trägerelements und/oder eine Betätigungseinrichtung für ein automatisiertes Befestigen und/oder Lösen des flächigen Arretierelements bzw. zum automatisierten Arretieren, d. h. zum Herstellen einer Arretierung, und/oder zum Lösen der Arretierung.
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Unter einem biegbaren plattenartigen Trägerelement wird bevorzugt ein (im ungebogenen bzw. unverformten Zustand) im Wesentlichen quaderförmiger Körper (Grundkörper), der bezüglich seiner Länge und Breite relativ dünn bzw. flach und insbesondere überall gleich dick (also mit im Wesentlichen homogener Trägerelementdicke) ausgebildet ist, verstanden. Das plattenartige Trägerelement ist aus einem verformbaren Material, insbesondere aus einem reversibel verformbaren Material, gebildet und ist somit biegbar bzw. krümmbar, insbesondere wölbbar. Bevorzugt ist das Trägerelement, insbesondere einstückig, aus einem elastisch verformbaren Material, insbesondere aus einem Kunststoffmaterial (Polymer), gebildet und ist insbesondere spritzgießend oder generativ bzw. additiv gefertigt.
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Bevorzugt ist die Vorderseite des (plattenartigen) Trägerelements geschlossenflächig ausgebildet, um eine vollflächige Anlage der Folie zu ermöglichen. Bevorzugt sind an der Rückseite des Trägerelements eine Vielzahl von Vertiefungen vorgesehen, die ein vereinfachtes Biegen des Trägerelements ermöglichen und insbesondere ein bestimmtes bzw. erwünschtes Biegeverhalten herbeiführen, vorzugsweise derart, dass die Vorderseite, insbesondere ohne Dehnung bzw. Zugbeanspruchung, konvex nach vorne bzw. außen gewölbt werden kann. Insbesondere sind die Vertiefungen an der Rückseite des Trägerelements in parallelen Reihen (Vertiefungsreihen) mit jeweils mehreren Vertiefungen pro Reihe angeordnet, wodurch ein Biegen bzw. Krümmen des Trägerelements um eine zu den Reihen parallele bzw. raumparallele Biege- bzw. Krümmungsachse ermöglicht ist, wobei andere (nichtparallele) Biegeachsen aufgrund hohen Biegewiderstands quasi gesperrt bzw. blockiert werden. Bevorzugt sind die Vertiefungen als nutartige, sich in Längsrichtung der Reihen erstreckende Ausnehmungen bzw. Einkerbungen ausgebildet. Bevorzugt erstrecken sich die Vertiefungen bzw. Ausnehmungen an der Rückseite des (plattenartigen) Trägerelements wenigstens über 80 % der Trägerelementdicke, insbesondere wenigstens über 90 % der Trägerelementdicke. Durch die Vertiefungen bzw. Ausnehmungen wird ferner auch Gewicht bzw. Masse eingespart (Leichtbau).
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Unter einer biegsamen Folie wird bevorzugt ein folienartiges Element verstanden, welches bezüglich seiner flächigen Ausdehnung relativ dünn (vorzugsweise dünner als 5 mm, insbesondere dünner als 2 mm) und in einem gewissen Maße ohne Zerstörung biegbar bzw. verformbar ist. Insbesondere handelt es sich um eine biegsame Displayfolie, welche die Funktionen eines Displays, insbesondere eines berührungssensitiven Displays (Touchdisplays), erfüllt. Bei der biegsamen Folie kann es sich aber auch um eine Spiegelfolie (z. B. für ein Head-up-Display), Dekorfolie, Hologrammfolie oder dergleichen handeln. Bevorzugt wird die biegsame Folie bzw. das folienartige Element auf die geschlossenflächige Vorderseite des plattenartigen Trägerelements aufgeklebt oder in sonstiger geeigneter Weise daran befestigt. Je nach Anwendungsfall kann an der Vorderseite des plattenartigen Trägerelements nur eine Folie oder es können mehrere Folien befestigt werden, wobei nachfolgend in nicht einschränkender Weise von einer Folie bzw. einem folienartigen Element (Folienelement) ausgegangen wird.
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Unter einem flächigen Arretierelement wird ein im Wesentlichen 2-dimensionales, insbesondere folienartiges Arretiermittel verstanden, welches bezüglich seiner flächigen Ausdehnung relativ dünn (vorzugsweise dünner als 2 mm) und insbesondere biegsam bzw. flexibel ist. Das flächige Arretierelement kann, insbesondere einstückig, aus einem Kunststoffmaterial, Metallmaterial, Textilmaterial oder Verbundmaterial gebildet sein. Bevorzugt handelt es sich um eine Kunststoffplatte bzw. Kunststofffolie oder um ein Blech bzw. eine Metallfolie. Das flächige Arretierelement ist/wird konturfolgend, d. h. an die Krümmung bzw. Wölbung angepasst, an der Rückseite des gebogenen bzw. gewölbten plattenartigen Trägerelements befestigt und bildet quasi eine dünne, mit dem plattenartigen Trägerelement verbundene Rückschicht.
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Das mit dem gebogenen bzw. gekrümmten Trägerelement verbundene bzw. an dessen Rückseite befestigte flächige Arretierelement verhindert eine Veränderung des Biegezustands, d. h. der Biegeposition bzw. Biegestellung, und insbesondere eine Rückstellung des plattenartigen Trägerelements in den ungebogenen bzw. unverformten (ebenen) Zustand. D. h., der gebogene bzw. gekrümmte, insbesondere gewölbte, Zustand des plattenartigen Trägerelements kann durch das flächige Arretierelement sowohl stabilisiert als auch arretiert werden. Insofern kann das flächige Arretierelement auch als flächiges Stabilisierelement bzw. als flächiges Arretier- und Stabilisierelement bezeichnet werden. Beim Biegen bzw. Krümmen des Trägerelements, insbesondere wenn dessen Vorderseite konvex nach vorne bzw. außen gewölbt wird, wird die Rückseite des Trägerelements gestaucht. Die Rückstellung des Trägerelements in den ungebogenen bzw. unverformten (ebenen) Zustand würde dann eine Dehnung bzw. Längung an der Rückseite erfordern, was durch das flächige Arretierelement unterbunden wird. Auch ein Weiterbiegen- bzw. Weiterwölben kann durch das flächige Arretierelement verhindert werden.
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Das flächige Arretierelement bewirkt auch eine Versteifung bzw. Verstärkung des Trägerelements und begünstigt die Abstützung der Folie sowie die Ableitung von etwaigen Bedienkräften (bspw. bei einer berührungssensitiven Displayfolie). Das flächige Arretierelement ist dabei weitgehend bauraumneutral und führt auch zu keinem nennenswerten Mehrgewicht. Je nach Anwendungsfall kann an der Rückseite des plattenartigen Trägerelements nur ein flächiges Arretierelement oder es können mehrere flächige Arretierelemente befestigt werden, wobei nachfolgend in nicht einschränkender Weise von einem Arretierelement ausgegangen wird.
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Das gebogene Trägerelement kann eine durchgängige Biegung bzw. Krümmung, insbesondere Wölbung, aufweisen, die durch ein einzelnes flächiges Arretierelement oder durch mehrere flächige Arretierelemente stabilisiert ist. Die Stabilisierung kann vollflächig oder aber auch nur teilflächig, d. h. bereichs- bzw. abschnittsweise, bspw. nur in besonders belasteten Bereichen bzw. Abschnitten (die z. B. hohen Bedienkräften ausgesetzt sind), erfolgen. Das Trägerelement kann aber auch nur bereichs- bzw. abschnittsweise gebogen und dort, d. h. lokal mit wenigstens einem flächigen Arretierelement stabilisiert sein.
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Bevorzugt ist eine lösbare Befestigung des flächigen Arretierelements an der Rückseite des Trägerelements bzw. eine lösbare Verbindung des flächigen Arretierelements mit der Rückseite des Trägerelements vorgesehen, sodass das Arretierelement zumindest teilweise wieder vom gebogenen bzw. gewölbten Trägerelement abgelöst bzw. abgezogen werden kann und/oder zumindest die Arretierung wieder gelöst bzw. aufgehoben werden kann, woraufhin der Biegezustand des plattenartigen Trägerelements verändert werden kann. D. h., nach dem Lösen des flächigen Arretierelements von der Rückseite des plattenartigen Trägerelements kann das Trägerelement je nach dem weitergebogen bzw. weitergewölbt oder z. B. in den ungebogenen (ebenen) Zustand zurückgebogen bzw. zurückgestellt werden, wobei das Zurückstellen aufgrund elastischer Rückstellkräfte auch selbsttätig erfolgen kann.
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Das Trägerelement und das flächigen Arretierelement sind insbesondere für ein wiederholendes (reversibles) Befestigen bzw. Anbringen und Lösen bzw. Loslösen (des flächigen Arretierelements) ausgebildet. Es kann vorgesehen sein, dass der Biegezustand des plattenartigen Trägerelements häufiger verändert wird (dies kann auch automatisiert mithilfe einer Verstelleinrichtung erfolgen, wie bspw. in der
DE 10 2015 011 377 A1 gezeigt), wobei gegebenenfalls eine bestimmte Biegung bzw. Wölbung, die bspw. über eine längere Zeit aufrechterhalten werden soll und/oder bei der bspw. Bedienkräfte auftreten (z. B. bei einer berührungssensitive Displayfolie), durch Anbringen bzw. Befestigen des flächigen Arretierelements an der Rückseite des gebogenen bzw. gewölbten Trägerelements stabilisiert wird. Zum automatisierten (wiederholenden) Befestigen und/oder Lösen des flächigen Arretierelements bzw. zum automatisierten Fügen und Trennen von Trägerelement und Arretierelement kann eine Betätigungseinrichtung vorgesehen sein.
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Bevorzugt ist eine punktuelle Befestigung bzw. Verbindung, insbesondere eine punktuelle lösbare Befestigung bzw. Verbindung, des flächigen Arretierelements an der Rückseite des plattenartigen Trägerelements vorgesehen, wobei an den Befestigungs- bzw. Verbindungspunkten ein kraftübertragender Kontakt, insbesondere hinsichtlich Scherkräften, besteht. Eine solche punktuelle Befestigung bzw. Verbindung kann mittels Magnetelementen erfolgen, die bei einem ferromagnetischen Arretierelement nur an der Rückseite des Trägerelements angeordnet sein können. Eine solche punktuelle Befestigung kann auch mittels Formschlusselementen, insbesondere mittels Rast- bzw. Klipselementen, erfolgen, wozu sowohl die Rückseite des plattenartigen Trägerelements als auch das flächige Arretierelement mit korrespondierenden Formschluss- bzw. Rastelementen ausgebildet sein können. Magnet- und/oder Formschlusselemente ermöglichen eine schnelle und einfache, sowie gegebenenfalls auch reversible, Befestigung des flächigen Arretierelements an der Rückseite des Trägerelements.
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Die trägerelementseitigen Magnet- und/oder Formschlusselemente können elektrisch, mechanisch (mittels wenigstens eines Aktuators) und/oder in sonstiger Weise betätigbar sein, um die punktuelle Befestigung bzw. Verbindung des flächigen Arretierelements herbeizuführen (Schließen der Verbindungen) und/oder aufzuheben (Lösen der Verbindungen). Die Magnetelemente können bspw. elektromagnetisch ausgebildet sein und somit an- und ausgeschaltet werden. Die Formschlusselemente können bspw. einzeln, gruppenweise oder zentral betätigbar sein, z. B. derart, dass diese ausgefahren und eingefahren, d. h. (im plattenartigen Trägerelement) versenkt werden können. Dadurch wird, quasi in der Art einer Betätigungseinrichtung, ein automatisiertes Befestigen und/oder Lösen des flächigen Arretierelements bzw. ein automatisiertes Arretieren und Lösen bzw. Aufheben der Arretierung ermöglicht. Dies ermöglicht ferner auch eine besondere Ausführungsform der Erfindung, wie untenstehend in Bezug auf die Zeichnung (siehe 3) näher erläutert.
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An der Rückseite des Trägerelements können Vertiefungen ausgebildet sein, wie oben bereits erläutert. An der Rückseite können dann auch vertiefungsfreie Bereiche ausgebildet sein, vorzugsweise in Gestalt paralleler, zueinander beabstandeter Rippen, wobei diese Rippen insbesondere parallel zu den Vertiefungsreihen und/oder raumparallel zu einer Biegeachse verlaufen. Innerhalb dieser vertiefungsfreien Bereiche bzw. an diesen Rippen können Magnetelemente und/oder Formschlusselemente für die punktuelle Befestigung, insbesondere für die punktuelle lösbare Befestigung, des flächigen Arretierelements angeordnet bzw. ausgebildet sein.
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Eine erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtung für ein Kraftfahrzeug (Kraftfahrzeuganzeigeeinrichtung) umfasst einen erfindungsgemäßen Folienträger, wobei an der Vorderseite dessen (plattenartigen) Trägerelements wenigstens eine biegsame Displayfolie, insbesondere mit Touchfunktion (berührungssensitive Displayfolie), befestigt ist. Bevorzugt ist die Displayfolie aufgeklebt, insbesondere flächig aufgeklebt. Das Trägerelement ist zusammen mit der Displayfolie gebogen bzw. gekrümmt, wobei insbesondere die Vorderseite mit der Displayfolie konvex nach vorne bzw. außen gewölbt ist, sodass die Anzeigeeinrichtung eine (konvexe) Biegung bzw. Wölbung aufweist. Dieser gebogene Zustand ist mithilfe des flächigen Arretierelements stabilisiert, wie vorausgehend erläutert.
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Die erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtung kann bspw. in einer Mittelkonsole angeordnet oder Bestandteil eines Kombiinstruments sein (etwa wie in der
DE 10 2014 016 328 B3 oder
DE 10 2015 011 377 A1 beschrieben). Die erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtung ist sowohl für das Interieur als auch für das Exterieur eines Kraftfahrzeugs geeignet.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der o. g. Anzeigeeinrichtung umfasst zumindest die folgenden Schritte:
- - Bereitstellen eines (plattenartigen) Trägerelements, Bereitstellen (wenigstens) einer biegsamen Displayfolie (bspw. einer OLED-Folie) bzw. eines folienartigen Displayelements, insbesondere mit Touchfunktion (berührungssensitive Displayfolie), und Bereitstellen (wenigstens) eines flächigen Arretierelements;
- - Befestigen der Displayfolie an bzw. auf der Vorderseite des (unverformten bzw. ungebogenen) Trägerelements, insbesondere durch flächiges Aufkleben;
- - Biegen bzw. Wölben des Trägerelements zusammen mit der daran befestigten Displayfolie, was gegebenenfalls mithilfe einer Verstelleinrichtung erfolgt;
- - Arretieren des gebogenen bzw. gewölbten Zustands mithilfe des flächigen Arretierelements, welches hierzu an der Rückseite des (zuvor) gebogenen bzw. gewölbten Trägerelements befestigt wird (wie vorausgehend erläutert), was gegebenenfalls mithilfe einer Betätigungseinrichtung erfolgt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Die in den Figuren der Zeichnung gezeigten und/oder nachfolgend erläuterten Merkmale können, auch unabhängig von bestimmten Merkmalskombinationen, allgemeine Merkmale der Erfindung sein und die Erfindung entsprechend weiterbilden.
- 1 zeigt eine erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtung.
- 2 zeigt die Rückseite der zur Anzeigeeinrichtung aus 1 gehörenden Trägerplatte im unverformten bzw. ungebogenen Zustand sowie das an dieser Rückseite zu befestigende flächige Arretierelement.
- 3 zeigt analog zur 2 eine andere Ausführungsmöglichkeit der Trägerplatte und des flächigen Arretierelements.
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Zu der in 1 gezeigten Anzeigeeinrichtung 100 gehört ein Folienträger 200 mit einem plattenartigen Trägerelement 210, das eine Vorderseite bzw. Vorderfläche 211 und eine Rückseite bzw. Rückfläche 212 aufweist, und mit einem an der Rückseite 212 des plattenartigen Trägerelements 210 befestigten bzw. mit der Rückseite 212 verbundenen flächigen Arretierelement 220 (siehe 2 und 3). Zur Anzeigeeinrichtung 100 gehört ferner eine biegsame Displayfolie 300, die an der Vorderseite 211 des Trägerelements 210 befestigt, insbesondere flächig aufgeklebt ist. Die Vorderseite 211 des Trägerelements 200 ist geschlossenflächig ausgebildet, um eine vollflächige Anlage und gegebenenfalls Verklebung der Displayfolie 300 zu ermöglichen. Die Anzeigeeinrichtung 100 weist eine nach vorne (zur Vorderseite 211) zeigende konvexe Biegung bzw. Krümmung auf, die auch als Wölbung bezeichnet werden kann, derart, dass das Trägerelement 210 zusammen mit der Displayfolie 300 um eine Biegeachse B gebogen bzw. gewölbt ist. Dieser gebogene bzw. gewölbte Zustand wird mithilfe des an der Rückseite 212 des Trägerelements 210 befestigten flächigen Arretierelements stabilisiert bzw. arretiert, wie nachfolgend anhand der 2 und 3 erläutert.
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2 zeigt die Rückseite bzw. Rückfläche 212 des plattenartigen Trägerelements 210 im unverformten bzw. ungebogenen Zustand. Das Trägerelement 210 weist einen flachen, quaderförmigen Körper mit rechteckiger Kontur und homogener Dicke (Trägerelementdicke) auf. Die Abmessungen können bspw. 300 mm x 200 mm x 6 mm betragen. Das Trägerelement 210 kann auch andere Abmessungen und/oder eine andere Kontur (bspw. eine trapezförmige, rhombenförmige oder dreieckige Kontur) aufweisen. Das Trägerelement 210 ist bevorzugt einstückig (monolithisch) aus einem elastisch verformbaren Kunststoffmaterial gebildet, sodass das Trägerelement 210 flexibel biegbar bzw. krümmbar ist.
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Die Rückseite 212 ist mit einer Vielzahl von Vertiefungen 213 ausgebildet. Diese Vertiefungen 213 sind in parallelen Reihen R mit jeweils mehreren Vertiefungen 213 pro Reihe R angeordnet. Die Reihen R können auch als Vertiefungsreihen bezeichnet werden. Die mittels Hilfslinien angedeuteten Reihen R verlaufen gerade von einem Außenrand zum gegenüberliegenden Außenrand. Die Vertiefungen 213 sind als nutartige, sich in Längsrichtung der Reihen R erstreckende Ausnehmungen ausgebildet und weisen im Wesentlichen rechteckige Umrisse bzw. Umrissgeometrien mit Verrundungen (an den Schmalseiten) auf. Um eine geschlossenflächige Vorderseite 211 zu erhalten, sind die Vertiefungen bzw. Ausnehmungen 213 in Dickenrichtung nicht durchgängig ausgebildet, erstrecken sich aber bevorzugt über wenigstens 80 % der Trägerelementdicke, insbesondere über wenigstens 90 % der Trägerelementdicke. Die Gesamtheit der Vertiefungen 213 kann auch als Vertiefungsstruktur bezeichnet werden. Die Vertiefungen 213 bzw. die Vertiefungsstruktur ermöglicht ein vereinfachtes Biegen des plattenartigen Trägerelements 210 und bedingt ferner ein bestimmtes bzw. erwünschtes Biegeverhalten.
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Zur Herstellung der in 1 gezeigten Anzeigeeinrichtung 100 wird die biegsame Displayfolie 300 an der geschlossenflächigen Vorderseite 211 des unverformten bzw. ungebogenen Trägerelements 210 befestigt, insbesondere aufgeklebt. Danach erfolgt ein Biegen bzw. Wölben des plattenartigen Trägerelements 210 zusammen mit der daran befestigten Displayfolie 300 um eine zu den Vertiefungsreihen R parallele Biegeachse B, wie in 2 durch die Pfeile W veranschaulicht. Das Biegen bzw. Wölben kann auch mithilfe einer Verstelleinrichtung erfolgen, wie oben erläutert. Abschließend wird der gebogene bzw. gewölbte Zustand mithilfe des flächigen Arretierelements 220 formstabilisiert und auch arretiert. Das flächige Arretierelement 220 führt dazu, dass ein Rückbiegen bzw. Rückstellen oder eine weiteres Verbiegen der Gesamtstruktur nicht mehr möglich ist, sondern erst nach Lösen bzw. Abziehen des flächigen Arretierelements 220 wieder ermöglicht wird.
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Bei der in 2 gezeigten Ausführungsmöglichkeit wird das biegsame bzw. flexible flächige Arretierelement 220 im Wesentlichen konturfolgend an die Rückseite 212 des zuvor gebogenen bzw. gewölbten Trägerelements 210 angelegt, d. h. flächig an die Krümmung bzw. Wölbung (wie strichliniert angedeutet) angepasst, und punktuell an der Rückseite 212 des Trägerelements 210 befestigt, wie durch den Pfeil F veranschaulicht. Das Arretierelement 220 liegt nur bereichsweise (an den Rippen 216; s. u.) an, kann aber auch vollflächig anliegen. Dabei werden die Vertiefungen 213 an der Rückseite 212 des flächigen Trägerelements 210 vom flächigen Arretierelement 220 überdeckt. Das auf diese Weise an der Rückseite 212 des plattenartigen Trägerelements 210 befestigte flächige Arretierelement 220 verhindert eine Veränderung des Biegezustands und verbessert die Formstabilität.
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Für eine punktuelle Befestigung bzw. Verbindung des flächigen Arretierelements 220 befinden sich an der Rückseite 212 des Trägerelements 210 sowohl Magnetelemente 214 als auch erhabene Formschlusselemente 215, die in vertiefungsfreien Bereichen 216 angeordnet sind. Die Magnetelemente 214 können federgelagert sein. Bei den vertiefungsfreien Bereichen 216 handelt es sich um äußere Rippen, die sich an gegenüberliegenden Außenrändern befinden, und innere Rippen, die die Vertiefungsstruktur quasi unterbrechen. Die Rippen 216 erstrecken sich parallel zu den Vertiefungsreihen R und parallel zur Biege- bzw. Krümmungsachse B.
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Die punktuelle Befestigung (und Kraftübertragung) erfolgt also sowohl in gegenüberliegenden Randbereichen als auch mittig bzw. im Flächeninneren. Das flächige Arretierelement 220 ist entweder aus einem ferromagnetischen Material gebildet oder weist mit den Magnetelementen 214 korrespondierende magnetische oder ferromagnetische Elemente auf. Ferner weist das flächige Arretierelement 220 mit den Formschlusselementen 215 korrespondierende Formschlusselemente 225 in Gestalt von Ausnehmungen bzw. Ausschnitten auf. Die korrespondierenden Formschlusselemente 215 und 225 sind insbesondere als lösbare Rastverbindungselemente ausgebildet, sodass das flächige Arretierelement 220 wieder vollständig vom Trägerelement 210 abgelöst werden kann, um die bewirkte Formstabilisierung bzw. Formarretierung aufzuheben. Das Befestigen und Lösen kann auch mithilfe einer Betätigungseinrichtung erfolgen, wie oben erläutert.
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Bei der in 3 gezeigten Ausführungsmöglichkeit ist das flächige Arretierelement 220 in einem Randbereich am plattenartigen Trägerelement 210 fixiert, bspw. mittels Punktklebung, Vernietung, Verschraubung 230 oder dergleichen. Das flächige Arretierelement 220 kann, wie durch den Pfeil F veranschaulicht, an die Rückseite 212 des zuvor gebogenen bzw. gewölbten Trägerelements 210 (wie strichliniert angedeutet) angelegt und befestigt werden, analog zu der in 2 gezeigten Ausführungsmöglichkeit. Um die mit dem flächigen Arretierelement 220 bewirkte Formstabilisierung bzw. Formarretierung aufzuheben, kann das flächige Arretierelement 220 wieder teilweise abgelöst werden.
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Die Kombination mit betätigbaren Formschlusselementen 115, wie oben erläutert, ermöglicht eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die formstabilisierende und arretierende Kraftübertragung zwischen dem plattenartigen Trägerelement 210 und dem flächigen Arretierelement 220 im Wesentlichen nur über die korrespondierenden bzw. ineinandergreifenden Formschlusselemente 215, 225 erfolgt. Um einen arretierten Biegezustand verändem zu können, werden die trägerplattenseitigen Formschlusselemente 215 betätigt und bspw. im plattenartigen Trägerelement 210 versenkt, wodurch die Formschlussverbindungen aufgelöst werden (Lösen der Formschlussverbindungen). Daraufhin kann der Biegezustand bzw. die Biegeposition des plattenartigen Trägerelements 210 (zusammen mit der Displayfolie 300) verändert werden, was gegebenenfalls auch mithilfe einer Verstelleinrichtung erfolgt. Währenddessen wird das flächige Arretierelement 220 mit den Magnetelementen 214 an der Rückseite 212 des plattenartigen Trägerelements 210 festgehalten, sodass ein Ablösen bzw. Abheben verhindert, gleichzeitig jedoch eine Relativverschiebung (zwischen der Rückseite 212 des plattenartigen Trägerelements 210 und dem im Randbereich am Trägerelement 210 fixierten flächigen Arretierelement 220) bzw. ein aneinander Vorbeigleiten zugelassen wird. Das flächige Arretierelement 220 kann anstelle von Magnetelementen 214 auch in seitlichen Führungsschienen oder dergleichen am plattenartigen Trägerelements 210 geführt werden (vergleichbar mit Rollladenführungen), um ein Ablösen bzw. Abheben zu verhindern.
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Sobald der gewünschte (neue) Biegezustand oder gegebenenfalls auch der ungebogene (ebene) Zustand erreicht ist, werden die trägerplattenseitigen Formschlusselemente 215 erneut betätigt, bspw. ausgefahren, und können, sofern diese zu korrespondierenden Formschlusselementen bzw. Ausnehmungen 225 am flächigen Arretierelement 220 ausgerichtet sind, wieder eingreifen bzw. einrasten (Schließen der Formschlussverbindungen). Die trägerplattenseitigen Formschlusselemente 215 können auch bereits betätigt werden, bevor der gewünschte (neue) Biegezustand erreicht ist. Das Einrasten beendet dann den Verstellvorgang.
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Durch aufeinander abgestimmte Formschlusselementeraster am plattenartigen Trägerelement 210 und am flächigen Arretierelement 220 können bestimmte Biegezustände bzw. Biegepositionen vorgegeben werden. Das Lösen der Arretierung, das Verändern des Biegezustands und ein erneutes Arretieren können vollautomatisiert erfolgen.
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Wie oben bereits erläutert, kann anstatt der in 2 und 3 gezeigten im Wesentlichen vollflächigen Stabilisierung des gebogenen bzw. gewölbten Trägerelements 210 durch das flächige Arretierelement 220 auch eine nur teilflächige Stabilisierung vorgesehen sein. Außerdem können anstatt eines einzelnen flächigen Arretierelements 220 auch mehrere flächige Arretierelemente vorgesehen sein, die bereichs- bzw. abschnittsweise an der Rückseite 212 des plattenartigen Trägerelements 210 befestigt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014016328 B3 [0003, 0021]
- DE 102015011377 A1 [0004, 0016, 0021]