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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs,
welches über
eine Bedieneinrichtung bedienbar ist. Die Erfindung betrifft auch ein
Fahrzeug mit einem Verkleidungsteil, durch welches eine Wandung
eines Fahrzeuginnenraumes gebildet ist, sowie ein Fahrzeug mit einem
Lenkrad, einem Gangwahlhebel oder einer Armlehne.
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Fahrzeuge,
insbesondere Personenkraftwagen und Lastkraftwagen, weisen eine
Vielzahl von technischen Geräten
auf, die ein Benutzer eines Fahrzeugs nach seiner Wahl bedienen
können
soll. Typische Beispiele für
ein solches Gerät
sind ein Infotainmentsystem, ein Navigationsgerät oder eine Klimaanlage.
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Zum
Bedienen dieser Geräte
ist oft eine Bedieneinrichtung bereitgestellt, mit der abwechselnd jeweils
an einem der Geräte
Einstellungen vorgenommen werden können. So kann mit einer solchen, Bedieneinrichtung
abwechselnd beispielsweise eine Lautstärke bei einem Radio eingestellt
werden und anschließend
z. B. eine gewünschte
Raumtemperatur bei einer Klimaanlage vorgegeben werden.
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Bei
einer solchen Bedieneinrichtung kann dabei ein Bedienelement bereitgestellt
sein, bei dem mehrere unterschiedliche Bedienhandlungen, wie z. B.
ein Drücken
und ein seitliches Auslenken, möglich sind.
Ein solches Bedienelement ist z. B. auch ein Touchpad, bei dem an
einer berührungsempfindlichen
Oberfläche
erkannt werden kann, ob eine Bedienperson diese Oberfläche mit
einen Finger drückt oder überstreicht.
Hierbei wird auch ermittelt, wo genau der Finger die Oberfläche berührt. Auch
eine gleichzeitige Berührung
durch zwei oder mehr Finger kann erkennbar sein. All diese unterschiedlichen
Berührungsmuster,
die an einem Touchpad als Bedienhandlungen möglich sind, können zum
Bedienen eines Geräts
genutzt werden.
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Damit
eine Bedienperson, insbesondere ein Fahrer, das Touchpad leicht
mit einer Hand erreichen kann, ist das Touchpad oftmals vor einer
Armlehne eines Fahrersitzes in der Mittelkonsole angeordnet. Dort
ist es in eine Aussparung in einer Wandung der Mittelkonsole eingesetzt.
Dabei wird allerdings davon ausgegangen, dass die Bedienperson die
berührungsempfindliche
Fläche
des Touchpads betrachten kann, um gezielt mit einem Finger auf die
berührungsempfindliche
Fläche
fassen zu können.
Die Bedienperson muss zumindest einen kurzen Blick auf das Touchpad
werfen, um die Lage des Touchpads in der Mittelkonsole zu ermitteln,
oder aber die Lage des Touchpads mit den Fingern zu ertasten. Ein
Fahrer eines Fahrzeugs muss daher beim Bedienen eines solchen Touchpads
seine Aufmerksamkeit kurz vom Straßenverkehr ab- und dem Auffinden
des Touchpads zuwenden. Das Bedienen des Touchpads kann damit eine
unerwünschte
Ablenkung des Fahrers mit sich bringen.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, für ein Fahrzeug eine Möglichkeit
bereitzustellen, das Fahrzeug auf einfache Weise zu bedienen.
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Die
Aufgabe wird durch ein Fahrzeug gemäß Patentanspruch 1 sowie durch
ein Verfahren gemäß Patentanspruch
8 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Fahrzeugs und des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind durch die Unteransprüche
gegeben.
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Das
erfindungsgemäße Fahrzeug
weist eine Sensoreinrichtung auf, die dazu ausgelegt ist, in einem
Bereich einer Oberfläche
ein Berühren
der Oberfläche
durch einen Gegenstand zu erkennen. Hierbei erzeugt sie ein Signal,
das von einem Ort der Berührung
innerhalb des berührungsempfindlichen Bereichs
abhängt.
Der berührungsempfindliche
Bereich der Sensoreinrichtung umfasst dabei eine Oberfläche eines
Verkleidungsteils, durch welches eine Wandung eines Fahrzeuginnenraums
gebildet ist, und/oder eines Lenkrads und/oder eines Gangwahlhebels
und/oder einer Armlehne des Fahrzeugs. Das erfindungsgemäße Fahrzeug
weist mit anderen Worten eine Sensoreinrichtung auf, wie sie auch
auf einer berührungsempfindlichen
Flächen
eines Touchpads vorhanden ist. Diese berührungsempfindliche Oberfläche ist
bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeug
allerdings Bestandteil eines Verkleidungsteils oder einer anderen
Komponente des Fahrzeugs, die eine Bedienperson leicht im Fahrzeug
ohne Hinschauen auffinden kann.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird in einem ersten Schritt erkannt, ob ein Bereich einer Oberfläche einer
Wandung eines Innenraums und/oder ein Bereich einer Oberfläche eines
Lenkrads und/oder eines Gangwahlhebels und/oder einer Armlehne des
Fahrzeugs mit einem Gegenstand berührt wird. Bei Erkennen einer
Berührung
wird durch Ermitteln wenigstens eines Ortes der Berührung ein Verlauf
der Berührung
erfasst. In einem weiteren Schritt wird der erfasste Verlauf der
Berührung
einem von mehreren vorbestimmten Berührungsmustern zugeordnet. In
einem weiteren Schritt wird ein Zustand der Bedieneinrichtung in
Abhängigkeit
von dem ermittelten Berührungsmuster
geändert.
Durch Ermitteln von mehr als einem Ort der Berührung kann z. B. ein zeitlicher
Verlauf einer Berührung,
also z. B. ein Überstreichen,
oder eine gleichzeitige Berührung durch
zwei oder mehr Finger erkannt werden.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren und
entsprechend bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeug ist es so möglich, dass
eine Bedienperson zum Ausführen
einer Bedienhandlung, wie sie auf einem Touchpad möglich ist,
diese Bedienhandlung einfach irgendwo an einer Wandung eines Innenraums
des Fahrzeugs und/oder an einem Lenkrad und/oder an einem Gangwahlhebel
und/oder an einer Armlehne des Fahrzeugs durchführt. Sie muss also nicht zunächst eine
berührungsempfindliche Fläche eines
Touchpad durch Hinschauen oder Ertasten auffinden, um die Bedienhandlung
ausführen zu
können.
Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass eine Bedienperson beim Bedienen
des Fahrzeugs nur ein geringes Maß an Aufmerksamkeit aufwenden
muss. Die Bedienung ist nämlich
dort möglich,
wo sich jeweils augenblicklich der Finger der Bedienperson befindet.
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Die
erfindungsgemäße Vorgehensweise
hat insbesondere folgenden Vorteil:
während herkömmlicher Weise ein Touchpad
eine feste Plazierung benötigt,
ist vorliegend ein Innenraumdesign mit geschlossenen Oberflächen ermöglicht.
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Das
erfindungsgemäße Fahrzeug
wird in vorteilhafter Weise weitergebildet, indem bei der Sensoreinrichtung
das Signal davon abhängt,
wo sich der Ort der Berührung
entlang zweier zueinander senkrecht der Richtungen innerhalb des
Bereichs der Oberfläche
befindet. Mit anderen Worten ist es mittels der Sensoreinrichtung
möglich,
dem Berührungsort
zwei Koordinaten zuzuordnen. Der Bereich kann dabei auch eine gekrümmte Oberfläche umfassen.
Auch auf einer solchen gekrümmten
Oberfläche lässt sich
ein Berührungspunkt
einem Punkt in einer gedachten zweidimensionalen Ebene zuordnen. Durch
die Weiterbildung ergibt sich der Vorteil, dass mittels der Sensoreinrichtung
beispielsweise auch ein Cursor auf einer Anzeigeeinrichtung steuerbar
ist. Entsprechend wird das erfindungsgemäße Verfahren in vorteilhafter
Weise weitergebildet, wenn die Bedieneinrichtung eine Anzeigeeinrichtung
umfasst, bei der zumindest ein Cursor anzeigbar ist, wobei eine Position
des Cursors steuerbar ist. Bei der Weiterbildung des Verfahrens
wird nun zum Ändern
des Zustands der Bedieneinrichtung zumindest eine Position des Cursors
auf der Anzeigeeinrichtung verändert.
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Durch
diese Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Fahrzeugs bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens
ergibt sich der Vorteil, dass eine Bedienperson zum Steuern des
Cursors einfach beispielsweise mit einem Finger entlang der Oberfläche mit
dem berührungsempfindlichen
Bereich reiben muss, um den Cursor auf der Anzeige zu steuern.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fahrzeugs
weist die Sensoreinrichtung eine Mehrzahl von Berührungssensoren
auf, die in dem Bereich der Oberfläche flächig zu einer Matrix zugeordnet
sind. Mittels einer solchen Matrix aus Berührungssensoren lässt sich
insbesondere auch bei gekrümmten
Oberflächen
besonders einfach ein Ort einer Berührung bestimmen, bei dem zwei
Koordinaten unabhängig
voneinander durch Bewegen des Gegenstands entlang der Oberfläche veränderbar
sind. Ein Berührungsort zwischen
zwei Berührungssensoren
lässt sich
dabei leicht durch eine Interpolation genau bestimmen.
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Eine
andere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Fahrzeugs
ergibt sich durch eine Markierungseinrichtung, die zumindest dazu ausgebildet
ist, eine geometrische Form innerhalb und/oder an einem Rand des
berührungsempfindlichen
Bereichs anzuzeigen. Entsprechend wird das erfindungsgemäße Verfahren
in vorteilhafter Weise weitergebildet, wenn bei Erkennen einer Berührung der
gesamte berührungsempfindliche
Bereich und/oder wenigstens ein Teilbereich innerhalb des berührungsempfindlichen
Bereichs mittels der Markierungseinrichtung markiert wird. Wird
dabei der gesamte berührungsempfindliche
Bereich markiert, bedeutet dies, dass einer Bedienperson in vorteilhafter Weise
nach Erkennen einer Berührung
durch die Sensoreinrichtung mittels der Markierungseinrichtung derjenige
Bereich angezeigt wird, den sie zum Ausführen einer Bedienhandlung nutzen
kann. Die geometrischen Formen können
dabei z. B. Linien, Rechtecke oder auch Grafiken aus einzelnen Bildpunkten
sein. Wird lediglich wenigstens ein Teilbereich innerhalb des berührungsempfindlichen
Bereichs markiert, kann dadurch beispielsweise ein Tastfeld abgegrenzt
werden, durch welches eine bestimmte Funktion des Fahrzeugs ausgewählt werden kann,
in dem das Tastfeld berührt
wird.
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Bei
einer anderen vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Fahrzeugs
weist das Fahrzeug eine Stelleinrichtung auf, mittels welcher innerhalb
und/oder an einem Rand des berührungsempfindlichen
Bereichs eine Eigenschaft der Oberfläche einstellbar ist. Durch
die Stelleinrichtung werden dabei durch das Einstellen bevorzugt
Veränderungen
bewirkt, die z. B. mit einem Finger durch Fühlen erkannt werden können. Beispielsweise
kann also eine Struktur an der Oberfläche, wie z. B. eine Riffelung,
erzeugt werden oder ein Grad einer Rauheit der Oberfläche verändert werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
ergibt sich dazu eine vorteilhafte Weiterbildung, wenn bei Erkennen
einer Berührung
mittels der Stelleinrichtung in zumindest einem Teilbereich eine
Eigenschaft der Oberfläche
verändert
wird. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass eine Bedienperson nach
Berühren
des berührungsempfindlichen
Bereichs durch Tasten feststellen kann, wo sich abgegrenzte Teilbereiche
auf der Oberfläche
befinden. So lassen sich in vorteilhafter Weise beispielsweise Taxtfelder
auf der Oberfläche
bereitstellen, für
deren Bedienung beispielsweise ein Fahrer nicht den Blick vom Straßenverkehr
abwenden muss.
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Das
erfindungsgemäße Fahrzeug
wird des Weiteren in vorteilhafter Weise durch einen Aktor weitergebildet,
mittels welchem innerhalb des berührungsempfindlichen Bereichs
wenigstens ein Teilbereich der Oberfläche bzgl. eines den Teilbereich
umgebenden Bereichs bewegen lässt.
Mit anderen Worten lässt
sich mittels des Aktors wenigstens ein Teilbereich gegenüber einer
Umgebung absenken oder anheben. Es kann auch möglich sein, mittels des Aktors
eine Vibration in der Oberfläche
zu bewirken. Ein Aktor kann bei einer Verwirklichung der Erfindung beispielsweise
durch ein Piezoelement bereitgestellt sein. Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird mittels des Aktors der wenigstens eine Teilbereich bei Erkennen
einer Berührung
des berührungsempfindlichen
Bereichs bewegt. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass beispielsweise voneinander
abgegrenzte Bedienflächen,
wie z. B. Textfelder, auf der Oberfläche ausgebildet werden können, wenn
durch die Berührung
eine Bedienabsicht der Bedienperson erkannt wird. Ein Vorteil ergibt
sich auch, wenn der wenigstens eine Teilbereich abhängig von
einem erkannten Berührungsmuster bewegt
wird. So kann beispielsweise ein Tastfeld zum Vibrieren gebracht
werden, wenn die Bedienperson das Tastfeld durch Drücken betätigt. Dadurch kann
die Bedienperson in vorteilhafter Weise durch Fühlen der Vibration erkennen,
dass die Betätigung des
Tastfeldes von der Bedieneinrichtung erkannt wurde.
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Eine
andere vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Fahrzeugs
ergibt sich durch einen Näherungssensor,
mittels welchem ein Annähern
eines Gegenstandes an den berührungsempfindlichen
Bereich der Oberfläche
erkennbar ist. Für den
Fall, dass das Fahrzeug eine Markierungseinrichtung der genannten
Art und/oder die genannte Stelleinrichtung und/oder einen Aktor
der genannten Art aufweist, wird das erfindungsgemäße Verfahren entsprechend
vorteilhaft weitergebildet, wenn bei Erkennen eines Annäherns eines
Gegenstands ein Aussehen der Oberfläche in dem berührungsempfindlichen
Bereich und/oder eine Eigenschaft der Oberfläche und/oder eine Form der
Oberfläche
verändert
werden/wird. Mittels des Nahrungssensors kann mit anderen Worten
die Bedienabsicht einer Bedienperson bereits erkannt werden, bevor
die Bedienperson den berührungsempfindlichen
Bereich tatsächlich
berührt.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird dann der Bedienperson angezeigt, wo sich der berührungsempfindliche
Bereich oder einzelne Schaltflächen
innerhalb des berührungsempfindlichen
Bereichs befinden.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einem gewölbten Touchpad.
Das Touchpad weist dabei eine Markierungseinrichtung und/oder eine
Stelleinrichtung und/oder einen Aktor der genannten Art auf. Ein
solches Touchpad kann wie ein Verkleidungsteil in dem Fahrzeugteil
eingebaut sein. Das Touchpad kann eine verhältnismäßig große Fläche aufweisen, denn durch die
gewölbte Form
lässt es
sich einfach in die gewölbten
Flächen eines
Armaturenbretts integrieren. Indem das gewölbte Touchpad sehr groß ausgestaltet
sein kann, besteht nicht das Problem, dass eine Bedienperson lange
nach dem Touchpad tasten muss, um eine Bedienhandlung darauf auszuführen.
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Zu
dem erfindungsgemäßen Fahrzeug
mit dem gewölbten
Touchpad ergibt sich ein weiterer Aspekt der Erfindung durch ein
Verfahren zum Betreiben des Fahrzeugs. Das Fahrzeug weist dabei
neben dem gewölbten
Touchpad eine Anzeigeeinrichtung auf. Gemäß dem Verfahren erfolgen ein
Erkennen Touchpads und ein Ermitteln eines einer Berührung des
Orts der Berührung. Daraufhin
wird eine Umgebung des ermittelten Orts auf dem Touchpad bestimmt,
welche eine Fläche
kleiner als eine Gesamtfläche
des Touchpads aufweist. Bei Erkennen wenigstens einer weiteren Berührung des
Touchpads innerhalb der Umgebung wird ein Ort auf der Anzeigeeinrichtung
in Abhängigkeit
von dem Ort der wenigstens einen weiteren Berührung ausgewählt, wobei
jeder Ort auf der Anzeigeeinrichtung durch ein Berühren des
Touchpads innerhalb der Umgebung auswählbar ist. Mit anderen Worten
werden die Koordinaten von Orten einer Berührung innerhalb der Umgebung
in vorbestimmter Weise auf Koordinaten von Punkten auf der Anzeigeeinrichtung
abgebildet.
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Durch
das Verfahren ergibt sich der Vorteil, dass eine Bedienperson zum
Auswählen
eines Orts auf der Anzeigeeinrichtung nur kleine Bewegungen mit
einer Hand über
der Umgebung ausführen
muss. So kann auch ein verhältnismäßig großes Touchpad in
dem Fahrzeug eingebaut sein und dennoch beispielsweise eine Steuerung
eines Cursors auf der Anzeigeeinrichtung durch Bewegungen eines
Fingers entlang vergleichsweise kleiner Strecken ermöglicht werden.
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Selbstverständlich ist
es im Rahmen dieser Erfindung auch denkbar, die Merkmale dieses
Verfahrens auch mit Merkmalen des bereits zuvor beschriebenen Verfahrens
zu kombinieren.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Beispielen näher erläutert. Dazu
zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung eines Innenraums einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Fahrzeugs;
und
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2 eine
schematische Darstellung eines Ablagebereichs mit einer berührungsempfindlichen Oberfläche und
einen Bildschirm, die in einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fahrzeugs
gemäß einer
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
betrieben werden.
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In 1 ist
ein Fahrzeuginnenraum 10 eines Personenkraftwagens schematisch
dargestellt. In dem Fahrzeuginnenraum 10 befindet sich
in Fahrzeuglängsrichtung
vorn unterhalb einer Windschutzscheibe 12 ein Armaturenbrett 14.
Zu dem Armaturenbrett 14 gehört auch eine Mittelkonsole 16.
An die Mittelkonsole 16 schließt sich eine Armlehne 18 eines
in 1 nicht dargestellten Fahrersitzes des Personenkraftwagens
an. In 1 ebenfalls dargestellt ist eine Tür 20,
durch welche ein Beifahrer einen Beifahrersitz 22 besteigen
kann.
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Vor
dem Armaturenbrett 14 befindet sich ein Lenkrad 24 des
Personenkraftwagens. In eine Aussparung des Armaturenbretts 14 ist
ein Bildschirm 26 eingesetzt. Im Bereich der Mittelkonsole 16 befindet sich
ein Gangwahlhebel 28. Neben dem Beifahrersitz 22 wird
durch ein Verkleidungsteil der Tür 20 ein
Türgriff 30 sowie
eine Armlehne 32 gebildet.
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Das
Armaturenbrett 14 mit der Mittelkonsole 16 ist
aus Verkleidungsteilen hergestellt, die eine berührungsempfindliche Oberfläche aufweisen.
Dadurch kann in einem Bereich 34 durch ein in 1 nicht
gezeigtes Steuergerät
erkannt werden, ob eine Bedienperson mit einem oder mehreren Fingern
oder beispielsweise einem Stab aus Kunststoff die Oberfläche des
Armaturenbretts 14 in dem Bereich 34 berührt. Genauso
kann erkannt werden, ob die Bedienperson mit dem Finger über den
Bereich 34 streicht. Dabei kann zwischen zwei Richtungen
unterschieden werden, wie sie in 1 durch
Richtungspfeile 36 angedeutet sind. Natürlich kann dadurch auch eine
Bewegung in jede Richtung schräg
zu den beiden Richtungen erkannt werden. Auch die Armlehne 18,
das Lenkrad 24, der Gangwahlhebel 28 und das Verkleidungsteil
mit dem Türgriff 30 und
der Armlehne 32 weisen eine berührungsempfindliche Oberfläche auf.
Durch das Steuergerät
kann auch an diesen Komponenten erkannt werden, wenn die Bedienperson
mit den Fingern die Oberfläche
antippt oder daran entlang streicht. In 1 ist durch
Richtungspfeile 36' angedeutet,
dass auch an diesen Oberflächen zwei
Richtungen von Streichbewegungen durch das Steuergerät unterschieden
werden können.
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Auf
dem Bildschirm 26 kann durch ein Infotainment- und Fahrerassistenzsystem
des Personenkraftwagens eine Anzeige erzeugt werden. Dabei können mittels
eines Cursors 38 Menüeinträge oder Bedienfelder
ausgewählt
werden. Um den Cursor 38 auf dem Bildschirm 26 zu
bewegen, kann eine Bedienperson mit einem Finger über den
berührungsempfindlichen
Bereich 34 streichen. Das Steuergerät erkennt diese Streichbewegung
und erzeugt ein entsprechendes Steuersignal, das von dem Steuergerät an das
Infotainment- und
Fahrerassistenzsystem geleitet wird. Die Bedienperson kann zum Steuern
des Cursors 38 auch entlang der Oberfläche der Armlehne 18,
des Lenkrads 24, des Gangwahlhebels 28, des Türgriffs 30 oder
der Armlehne 32streichen. Auch eine Streichbewegung an
einem dieser Orte wird von dem Steuergerät erkannt und in ein Steuersignal
für den
Cursor 38 umgesetzt.
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Bei
dem Steuergerät
ist dabei berücksichtigt, wo
sich die berührungsempfindliche
Fläche
befindet, die von der Bedienperson zum Steuern des Cursors 38 überstrichen
wird. An dem Lenkrad 24, dem Gangwahlhebel 28 und
dem Türgriff 30 steht
im Verhältnis
zur Größe einer
Hand einer Bedienperson nur eine kleine Fläche zur Verfügung. Dafür ist eine
Bedienperson in der Lage, die Hand aufzustützen, während sie die Oberfläche dieser
Bereiche mit einem Finger überstreicht.
Daher ist die Bedienperson in der Lage, den Finger zwar nur über kleine
Distanzen, aber mit präzisen
Bewegungen entlang der Oberfläche
zu führen.
Durch das Steuergerät
wird deshalb in diesem Fall ein Steuersignal zum Steuern des Cursors 38 erzeugt,
durch das der Cursor 38 verhältnismäßig empfindlich auf kleine
Bewegungen mit dem Finger entlang der Oberfläche reagiert.
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Bei
dem berührungsempfindlichen
Bereich 34 auf dem Armaturenbrett 14 sowie bei
den Armlehnen 18 und 32 steht der Bedienperson
dagegen eine große
Fläche
zum Ausführen
einer Streichbewegung zur Verfügung.
Dagegen ist sie beim Überstreichen dieser
Flächen
nicht in der Lage, ihre Hand oder einen Ellbogen aufzustützen. Daher
sind die Bewegungen verhältnismäßig ungleichmäßig. Für den Fall, dass
eine Streichbewegung in einem dieser Bereiche erkannt wird, wird
durch das Steuergerät
daher ein Steuersignal zum Steuern des Cursors 38 erzeugt, durch
welches sich eine verhältnismäßig träge Reaktion
des Cursors 38 auf ein Überstreichen
der berührungsempfindlichen
Flächen
ergibt.
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In 2 ist
eine Ablage 40 mit einer berührungsempfindlichen Oberfläche 42 dargestellt.
Die Ablage 40 befindet sich über einem in 2 nicht
näher dargestellten
Handschuhfach eines Personenkraftwagens. Die Ablage 40 kann
ein gewölbtes
Verkleidungsteil eines Armaturenbretts sein. Es kann sich bei der
Ablage 40 auch um ein gewölbtes Touchpad handeln. In 2 ebenfalls
dargestellt ist eine Anzeige 44 eines Bildschirms, der
sich in einer Mittelkonsole des Personenkraftwagens befindet. Die
relative Lage der Anzeige 44 und der Ablage 40,
wie sie in 2 dargestellt ist, entspricht
nicht den geometrischen Bezügen,
wie sie tatsächlich
im Personenkraftwagen vorliegen.
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In
eine Oberflächenbeschichtung
der Ablage 40 ist eine kapazitive Drahtmatrix integriert, über welche
durch ein in 2 nicht gezeigtes Steuergerät eine Berührung der
berührungsempfindlichen
Fläche 42 erkennbar
ist und ein Ort der Berührung
auf der Fläche 42 ermittelbar
ist. Die Drahtmatrix ist flexibel, so dass sie auf der gewölbten Ablage 40 gut
anliegt. Die Leitungen der Drahtmatrix sind aus einem transparenten,
leitfähigen
Material. Dies kann zum Beispiel Indium-Zinnoxid (ITO) sein. Die
Ablage 40 ist mit einem transparenten Material beschichtet,
welches die Drahtmatrix auf der Ablage 40 hält. Unterhalb
der Drahtmatrix befindet sich eine Farbbeschichtung, deren Farbe
durch Anlegen einer elektrischen Spannung in einzelnen Segmenten änderbar ist.
Diese Farbbeschichtung kann durch einen bistabilen Lack gebildet
sein. Es kann sich aber auch um sog. elektronisches Papier handeln.
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Für den Fall,
dass mittels der berührungsempfindlichen
Fläche 42 das
Fahrerassistenzsystem gerade nicht bedient wird, weist die Ablage 40 eine Farbe
auf, wie sie auch ein die Ablage 40 umgebendes weiteres
Verkleidungsteil des Personenkraftwagens hat. Damit fügt sich
die Ablage 40 nahtlos in das Armaturenbrett ein. Eine Bedienperson
wird nicht durch Linien oder aufgedruckte Beschriftungen optisch
abgelenkt.
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Die
Anzeige 44 ist von einem Fahrerassistenzsystem erzeugt
und zeigt einen Ausschnitt einer Straßenkarte. Eine Bedienperson
möchte
in dem in 2 gezeigten Beispiel auf dem
Ausschnitt aus der Straßenkarte
ein Fahrziel für
eine Navigation festlegen.
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Zum
Auswählen
des Fahrziels tippt die Bedienperson mit einem Finger 46 auf
die berührungsempfindliche
Fläche 42.
Ein Ort der Berührung
auf der berührungsempfindlichen
Fläche 42 wird
von dem Steuergerät
erkannt. Daraufhin erzeugt das Steuergerät Spannungssignale, durch die
eine Farbänderung
in einen Bereich um den Berührungsort herum
bewirkt wird. Durch die Farbänderung
wird ein rechteckiges Bedienfeld 48 auf der Ablage 40 markiert.
Darauffolgende Berührungen
innerhalb des Bedienfeldes 48 werden durch das Steuergerät auf entsprechende
Orte auf der Anzeige 44 abgebildet, so dass jeder Ort auf
der Anzeige 44 durch Berühren eines Ortes innerhalb
des Bedienfeldes 48 erreicht werden kann. Dadurch ist die
Bedienperson in der Lage, einzelne Fahrziele irgendwo auf der Straßenkarte
auszuwählen.
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Durch
Berühren
von Ecken 50 des Bedienfeldes 48 und anschließendes Streichen
entlang der berührungsempfindlichen
Fläche 42 ist
es der Bedienperson möglich,
das Bedienfeld 48 in seiner Größer zu verändern. Für die in 2 rechte
untere Ecke des Bedienfelds 48 ist in 2 dargestellt,
wie ein Verschieben der Ecke 50 nach rechts unten eine
Vergrößerung des
Bedienfeldes 48 bewirkt. Ein Rand des vergrößerten Bedienfeldes 48 ist
in 2 durch gestrichelte Linien dargestellt. Das Bedienfeld
und die Tastflächen 52 können auf
der Ablage 42 auch verschoben werden. Die durch das Steuergerät erzeugten
Markierungen auf der berührungsempfindlichen
Fläche 42 werden
entsprechend verlagert.
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Über dem
Bedienfeld 48 werden auf der berührungsempfindlichen Fläche 42 durch
das Steuergerät
ebenfalls über
eine Änderung
der Farbe der Ablage 40 drei Tastfelder 52 abgegrenzt.
Durch Berühren
einer der Tastflächen 52 mit
dem Finger 46 kann die Bedienperson eine entsprechend zugeordnete Funktion
des Fahrerassistenzsystems auswählen.
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Die
berührungsempfindliche
Fläche 42 ist
im Bereich der Tastfelder 52 mit Hilfe von Piezo-Stellgliedern
in ihrer Form verändert
worden. Sie ist angehoben worden, so dass sich jedes Tastfeld 52 als rechteckige
Erhebung über
die umgebende Fläche erhebt.
Eine Lage der Tastfelder 52 auf der Ablage 40 kann
dadurch mit dem Finger 46 ertastet werden.
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Es
kann auch vorgesehen sein, die berührungsempfindliche Fläche 42 mit
einem Lack zu beschichten, durch den eine Oberfläche gebildet wird, deren Rauheit
mittels elektrischer Signale veränderbar
ist. Dann kann ein Tastfeld 52 auch beispielsweise durch
eine Veränderung
der Rauheit der Oberfläche
für die
Bedienperson erfühlbar
gemacht werden. Ein solcher Lack kann zum Beispiel ein Piezo-Lack sein.
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Bei
den in 2 dargestellten, mechanisch angehobenen Tastfeldern 52 spürt die Bedienperson eine
Vibration, wenn sie eine der Tastfelder 52 drückt und
dadurch die zugeordnete Funktion auswählt. Durch das Steuergerät wird dadurch
der Bedienperson signalisiert, dass die Bedienhandlung der Bedienperson
erkannt und umgesetzt wurde.
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Durch
die Beispiele ist gezeigt, wie eine Bedienung eines Infotainmentsystems
und eines Fahrerassistenzsystems über Bedienhandlungen an unterschiedlichen
Orten in einem Personenkraftwagen ermöglicht wird. Das Bedienen ist
dabei möglich, ohne
dass der Blick der Bedienperson vom Straßenverkehr abgewendet werden
muss. Das Bedienen ist auch ohne feinmotorisches Gespür möglich, da
bei Streichbewegungen berücksichtigt
wird, wie genau die Bedienperson eine solche an den unterschiedlichen
Oberflächen
ausführen
kann. Die Größe einer während eines
Bedienens genutzten tatsächlichen Berührungsfläche ist
außerdem
anpassbar. Es ist auch gezeigt, wie auf festverbaute, sichtbare,
mechanische Bedienelemente verzichtet werden kann, so dass sich
ein geschlossenes Innendesign bei einem Personenkraftwagen ergibt.