DE102020100040A1

DE102020100040A1 - Fahrzeuginnenraumbauteil mit akzentuierbarem Bedienelement sowie hiermit ausgestattetes Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE102020100040A1
Application number: DE102020100040.5A
Authority: DE
Inventors: Lenja SOROKIN; Elsa Davy
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2020-01-03
Filing date: 2020-01-03
Publication date: 2021-07-08
Also published as: CN114829187A; US11766940B2; WO2021136646A1; US20230039992A1

Abstract

Zum Zwecke eines verbesserten Bedienkomforts eines Kraftfahrzeuges (1) ist ein Fahrzeuginnenraumbauteil (300; 310, 320, 330, 340, 350), mit einer ersten Oberfläche (314, 324, 334, 344, 354), einer hierzu benachbarten zweiten Oberfläche (316, 326, 336, 346, 356), einer zwischen der ersten Oberfläche (314, 324, 334, 344, 354) und der zweiten Oberfläche (316, 326, 336, 346, 356) befindlichen Kante (312, 322, 332, 342, 352) sowie einem Bedienmittel (317, 327, 337, 347, 357) zur Eingabe einer Bedieninformation vorgesehen, wobei das Bedienmittel (317, 327, 337, 347, 357) benachbart zu der Kante (312, 322, 332, 342, 352) an der ersten Oberfläche (314, 324, 334, 344, 354) und/oder der zweiten Oberfläche (316, 326, 336, 346, 356) angeordnet ist, und das Bedienmittel (317, 327, 337, 347, 357) in einem Außerbetriebszustand nicht sichtbar sowie in einem Bedienzustand sichtbar ausgebildet ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeuginnenraumbauteil mit mindestens einem akzentuierbaren Bedienelement gemäß Anspruch 1 sowie ein hiermit ausgestattetes Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 6.
Bekanntermaßen befindet sich in Fahrzeuginnenräumen von Kraftfahrzeugen eine Fülle von Fahrzeuginnenraumbauteilen, von denen eine große Anzahl durch Bedienmittel in Betrieb genommen, während des Betriebes verändert und wieder außer Betrieb genommen werden können. Dies Alles führt mitunter zu einer Präsenz von Fahrzeuginnenraumbauteilen, die in nachteiliger Weise eine nicht immer gewünschte optische Unruhe in dem Fahrzeuginnenraum ergibt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den genannten Nachteil zu überwinden.
Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
Erfindungsgemäß ist ein Fahrzeuginnenraumbauteil vorgesehen, das eine erste Oberfläche, eine hierzu benachbarte zweite Oberfläche, eine zwischen der ersten Oberfläche und der zweiten Oberfläche befindliche Kante sowie ein Bedienmittel zur Eingabe einer Bedieninformation besitzt, und das sich dadurch auszeichnet, dass das Bedienmittel im Wesentlichen benachbart zu der Kante an der ersten Oberfläche und/oder der zweiten Oberfläche angeordnet ist, und das Bedienmittel in einem Außerbetriebszustand im Wesentlichen nicht sichtbar sowie in einem Bedienzustand sichtbar ausgebildet ist. Mit anderen Worten umfasst das Fahrzeuginnenraumbauteil ein auf Wunsch akzentuierbares Bedienelement, das insbesondere als Schiebeschalter oder Drehschalter ausgebildet sein kann.
Es sei angemerkt, dass der Terminus „benachbart zu der Kante“ eine unmittelbare Nachbarschaft zu der Kante, eine im Wesentlichen bestehende Nachbarschaft mit einem insbesondere fertigungstoleranzinduzierten Abstand von der Kante, aber auch eine Anordnung über die Kante hinweg umfasst. Das Wort „Kante“ soll im Sinne der hier vorliegenden Erfindung nicht nur eine Linie, in der zwei Oberflächen eines oder zweier mehr oder weniger starrer Fahrzeuginnenraumbauteile zusammenstoßen, umfassen, sondern auch aus einem weichen Werkstoff gefertigte Fahrzeuginnenraumbauteile wie insbesondere einen aus einem Textil oder Leder gefertigten Rand oder Falz, sowie andere dreidimensionale Hardwarestrukturen, bei denen ein Höhensprung vorhanden ist. Auch ist die Kante nicht notwendigerweise scharf ausgebildet, sondern sie kann auch jede andere geeignete Form aufweisen, insbesondere eine weiche oder gerundete Kantenform.
In vorteilhafter Weise wird das Bedienmittel erst dann sichtbar, wenn es sich in seinem Bedienzustand befindet, wodurch per se in vorteilhafter Weise eine optische Beruhigung des Fahrzeuginnenraums erzielt wird. Der Bedienzustand ist ein Zustand, in dem das Bedienmittel in Betrieb genommen worden und daher betriebsbereit ist, und in dem das Bedienmittel seine ihm innewohnende Bedienfunktion ausüben kann oder ausübt.
Darüber hinaus wird die genannte Beruhigung in vorteilhafter Weise auch dadurch verstärkt, dass sich das Bedienelement in der Nachbarschaft zu einer ohnehin eine gewisse optische Unruhe schaffenden Kante befindet; das Bedienelement tritt hierbei also optisch relativ hinter die Kante zurück.
Schließlich bietet die erfindungsgemäße Vorrichtung den zusätzlichen Vorteil, dass ein Nutzer das Bedienelement auf einfache Art durch simples Tasten bzw. Erspüren der Kante auffinden kann, wodurch sein Komfort weiter verbessert wird.
Eine in vorteilhafter Weise besonders einfache Handhabung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dadurch ermöglicht, dass das Bedienmittel mit mindestens einem Näherungssensor und/oder einem elektronischen Eingabemittel wirkverbunden ist, wobei das Bedienmittel bei Ausgabe eines von dem Näherungssensor und/oder elektronischen Eingabemittel ausgegebenen Signales den Bedienzustand, der auch eine Inbetriebnahme umfasst, oder den Außerbetriebszustand einnimmt. Es sei angemerkt, dass der Begriff „Eingabemittel“ auch solche technischen Mittel umfasst, mit denen optische Signale, insbesondere durch Kameras, oder akustische Signale, insbesondere durch Mikrofone, direkt oder indirekt eingegeben werden können, um das Bedienmittel zu steuern oder zu regeln. So ist es in vorteilhafter Weise möglich, eine auf Basis einer Verfolgung von Blickrichtung und Verweilzeit mindestens eines Auges auf die erste Oberfläche, die zweite Oberfläche und/oder die Kante und/oder das eines, mehrere oder alle der zuvor genannten Elemente aufweisende Fahrzeuginnenraumbauteil basierende Information an das Bedienmittel auszugeben, um diese in den Betriebszustand oder den Außerbetriebszustand zu versetzen. Weiter ist es somit in vorteilhafter Weise möglich, vermittels Spracheingabe das entsprechende Bedienmittel anzusteuern, um dieses wahlweise in Betrieb zu setzen, während des Betriebes zu verändern oder nicht zu verändern, oder außer Betrieb zu setzen.
Die Akzentuierung des Bedienmittels des erfindungsgemäßen Fahrzeuginnenraumbauteils ist in vorteilhafter Weise besonders ansprechend ausgebildet, wenn ein an dem Bedienmittel befindliches Leuchtmittel vorgesehen ist, das im Bedienzustand Licht abgibt und im Außerbetriebszustand kein Licht abgibt. Das Leuchtmittel kann insbesondere als Lichtleiter, lichtemittierende Diode oder Flüssigkeitskristallanzeige ausgebildet sein. Alternativ oder kumulativ kann zu diesem Zweck ein Projektionsmittel vorgesehen sein, das im Bedienzustand Licht auf das Bedienmittel projiziert und im Außerbetriebszustand auf dieses kein Licht projiziert. Alternativ oder kumulativ kann ein farbveränderliches smart material oder anderes farbveränderliches Mittel, insbesondere nach Art einer e-ink, vorgesehen sein.
Dem Grundsatz nach kann das Bedienmittel jede geeignete Form und/oder Position in der Nachbarschaft zu der Kante aufweisen. Ein besonders einfaches Auffinden des Bedienmittels jedoch ist in vorteilhafter Weise dann möglich, wenn es sich mindestens abschnittsweise an der Kante entlang erstreckt.
Wie zuvor offenbart kann an dem Bedienmittel ein Leuchtmittel vorgesehen sein. Alternativ oder kumulativ können die erste Oberfläche, die zweite Oberfläche und/oder die Kante im Bedienzustand mindestens teilweise eine Geometrie und/oder Textur aufweisen, die von derjenigen im Außerbetriebszustand verschieden ist. Hierfür kann vorgesehen sein, die erste Oberfläche, die zweite Oberfläche bzw. die Kante mindestens teilweise aus einem smart material oder formveränderlich auszubilden. Darüber hinaus kann das Bedienmittel mit einem Aktuatormittel wirkverbunden sein, das als Getriebemittel, Vibrationsmittel, hydraulisches Verstellmittel oder pneumatisches Verstellmittel ausgebildet ist und eine Verformung mindestens eines Abschnittes des Bedienmittels bei Einnahme des Bedienzustandes bzw. Außerbetriebszustandes vornimmt.
Die zuvor genannte Aufgabe wird ebenfalls durch ein Kraftfahrzeug gelöst, das mindestens ein Fahrzeuginnenraumbauteil der zuvor offenbarten Art aufweist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Fahrzeuginnenraumbauteil als eine Instrumententafel, ein Luftausströmer, ein Lenkrad, eine Mittelkonsole, eine Armauflage, ein Rundinstrument, eine Seitenablage, ein Handschuhfach, ein Staumittel, eine Sonnenblende, eine Innenraumbeleuchtung, ein Handgriff, ein Türgriff, ein Fahrzeugsitz, einen Fahrzeuginnenraumverkleidung, ein Dachhimmel, eine Hutablage, eine Kopfstütze, ein Lautsprecher, ein Fahrzeugboden, eine Fußmatte, ein Sicherheitsgurt, ein Gurtschloss, eine Gurtzunge, ein Fahrzeugdachrahmen, eine Naht oder ein Falz ausgebildet. Es versteht sich jedoch, dass auch andere in dem Fahrzeuginnenraum (zu dem auch der Kofferraum zählen soll) befindliche, eine Kante aufweisende Bauteile für eine erfindungsgemäße Ausbildung in Frage kommen.
Es sei angemerkt, dass in vorteilhafter Weise eine Sichtbarkeit eines erfindungsgemäßen Bedienmittels in seinem Betriebszustand kontextsensitiv mit solchen Bedingungen erfolgen kann, in denen sich das Kraftfahrzeug befindet. Handelt es sich beispielsweise bei dem Fahrzeuginnenraumbauteil um einen Türgriff oder einen in der Nähe des Türgriffs befindlichen Abschnitt einer Türinnenverkleidung, und handelt es sich bei dem Bedienmittel um ein Mittel zum Öffnen der Tür, so ist vorgesehen, das entsprechende Bedienmittel nur dann in den Bedienzustand zu versetzen, wenn das Kraftfahrzeug steht. In adäquater Weise wird ein Bedienmittel zum Verstellen der Lautstärke eines Radios oder einer Freisprecheinrichtung erst dann in den Betriebszustand versetzt, wenn detektiert wird, dass ein Verstellen erwünscht ist. Die Detektion kann insbesondere nach einer Spracheingabe in ein geeignetes Mittel erfolgen.
Nachstehend erfolgt unter Bezugnahme auf die beigefügten, nicht maßstäblichen Figuren eine detaillierte, nicht präjudizierende, insbesondere einschränkende, Beschreibung von Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung.

1 zeigt einen Teil eines Kraftfahrzeuges in Seitenansicht, in dem sich eine Reihe von erfindungsgemäß ausgebildeten Fahrzeuginnenraumbauteilen befindet.
2A zeigt in perspektivischer Draufsicht einen Teil eines als Mittelkonsole ausgebildeten erfindungsgemäßen Fahrzeuginnenraumbauteiles in einem Außerbetriebszustand.
2B stellt das in 2 gezeigte Fahrzeuginnenraumbauteil in einem Bedienzustand dar.
3A zeigt eine zu der in 2A gezeigten Ausführungsform alternative Ausführungsform eines Fahrzeuginnenraumbauteiles.
3B zeigt eine zu den in 2B und 3A gezeigten Ausführungsformen alternative Ausführungsform eines Fahrzeuginnenraumbauteiles.
3C zeigt eine zu den in 2B bis 3B gezeigten Ausführungsformen alternative Ausführungsform eines Fahrzeuginnenraumbauteiles.
4A zeigt eine zu den in 2B bis 3C gezeigten Ausführungsformen alternative Ausführungsform eines Fahrzeuginnenraumbauteiles.
4B zeigt eine zu den in 2B bis 4A gezeigten Ausführungsformen alternative Ausführungsform eines Fahrzeuginnenraumbauteiles.
4C zeigt eine zu den in 2B bis 4B gezeigten Ausführungsformen alternative Ausführungsform eines Fahrzeuginnenraumbauteiles.

In 1 ist ein Teil eines Kraftfahrzeuges 100, speziell ein Teil dessen Innenraumes 200, in Seitenansicht gezeigt. In dem Innenraum 200 befindet sich eine Reihe von Fahrzeuginnenraumbauteilen 300, wie zum Beispiel eine Instrumententafel 310, ein Luftausströmer 320, ein Lenkrad 330, eine Mittelkonsole 340 und eine in der Rücksitzbank (die aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht näher bezeichnet ist) befindliche Armauflage 350.
Jedes der genannten Fahrzeuginnenraumbauteile 300 weist mindestens eine Kante auf, an der eine erste Oberfläche und eine zweite Oberfläche zusammenstoßen:

Die Instrumententafel 310 weist eine sich in Fahrzeugquerrichtung (d.h. in y-Richtung gemäß der in der ISO 4130-1978 geltenden Konvention) erstreckende Kante 312 auf, an der eine die Oberseite der Instrumententafel 310 bildende erste Oberfläche 314 und eine die einem hier nicht gezeigten Fahrzeuglenker zugewandte Seite der Instrumententafel 310 bildende zweite Seite 316 zusammentreffen.

In der Instrumententafel 310 befindet sich ein kreisförmiger Luftausströmer 320, der eine kreisförmige Kante 322 an der einen Außenring bildenden ersten Oberfläche 324 und einer zweiten Oberfläche 326 aufweist, die in diesem Bereich durch die Instrumententafel 310 gebildet ist.
Das Lenkrad 330 weist gemäß dem hier vorliegenden Ausführungsbeispiel eine sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckende Kante 332 auf, an der eine die Oberseite der entsprechenden Speiche bildende erste Oberfläche 334 und eine die dem Fahrzeuglenker zugewandte Seite der Speiche bildende zweite Oberfläche 336 zusammentreffen.
Die Mittelkonsole 340 weist eine in Frontrichtung des Kraftfahrzeuges 1 zugewandte Kante 342 auf, an der eine einen starren Abschnitt der Mittelkonsole 340 bildende erste Oberfläche 344 und eine, eine gegenüber der ersten Oberfläche 344 bewegliche Armlehne bildende, zweite Oberfläche 346 zusammentreffen.
Die Armauflage 350 weist eine in Frontrichtung des Kraftfahrzeuges 1 zugewandte und sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckende Kante 352 auf, an der eine erste sich ebenfalls in Fahrzeugquerrichtung erstreckende Oberfläche 354 und eine, eine sich im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung (d.h. in x-Richtung gemäß der in der ISO 4130-1978 geltenden Konvention) erstreckende, zweite Oberfläche 356 zusammentreffen.
Wie anhand der Instrumententafel 310, dem Luftausströmer 320, dem Lenkrad 330 und der Armauflage 350 zu erkennen ist, können die erste Oberfläche 314, 324, 334 bzw. 354 und die jeweilige zweite Oberfläche 316, 326, 336 bzw. 356 über die jeweilige Kante 312, 322, 332 bzw. 352 zueinander unbeweglich miteinander verbunden sein. Ebenfalls ist es - wie anhand der Mittelkonsole 340 gezeigt - möglich, eine relative Bewegung von erster Oberfläche 344 und zweiter Oberfläche 346 im Bereich der Kante 342 vorzusehen. Dies gilt ebenso für die weiteren Fahrzeuginnenraumbauteile, auf die an dieser Stelle nicht eingegangen werden soll.
Wie der 1 entnommen werden kann, ist an der in Fahrzeugrichtung betrachtet rechten Seite der Instrumententafel 310 ein Bedienmittel 317 vorgesehen, das sich zum Teil auf der ersten Oberfläche 314, auf der zweiten Oberfläche 316 und über der Kante 312 befindet und sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckt. Das Bedienmittel 317 ist als im Wesentlichen flach gebauter Schieberegler ausgebildet und mit einem hier nicht gezeigten Schiebedach wirkverbunden. Darüber hinaus ist das Bedienmittel 317 mit einem hier nicht gezeigten Näherungssensor und einem Leuchtmittel wirkverbunden. Wenn sich die Hand eines hier nicht gezeigten Fahrzeuginsassen in Richtung Bedienmittel 317 bewegt, so wird dieses in einen Betriebszustand versetzt, in dem das Leuchtmittel eingeschaltet und der Schieberegler aktiviert werden. Das Leuchtmittel ist derart ausgebildet, dass Zusatzinformationen hinsichtlich einer Betriebsstellung des Schiebedaches angezeigt werden. Durch eine Bewegung der Hand über das Bedienmittel 317 und entlang der Kante 312 ist es in Abhängigkeit der Handbewegungsrichtung möglich, das Schiebedach zu öffnen, auszustellen oder zu schließen. Wenn die Hand den von dem Näherungssensor detektierten Bereich wieder verlässt, wird das Bedienmittel 317 wieder in seinen Außerbetriebszustand versetzt.
Auf der ersten Oberfläche 324 des Luftausströmers 320, und der Kante 322 benachbart, ist ein weiteres Bedienmittel 327 angeordnet, das als Schieberegler mit kreisrunder Form ausgebildet ist. Das hier gezeigte Bedienmittel 327 ist mit einem Leuchtmittel, einem Klimatisierungsmittel und einem Näherungssensor (jeweils nicht gezeigt) wirkverbunden. Wenn sich eine Hand des Fahrzeuginsassen dem derart ausgebildeten Bedienmittel 327 nähert, wird dieses in einen Betriebszustand versetzt, in dem das Leuchtmittel eingeschaltet und der Schieberegler aktiviert werden. Das Leuchtmittel ist derart eingerichtet, dass Zusatzinformationen hinsichtlich einer Temperatureinstellung des Klimatisierungsmittels angezeigt werden. Durch eine Bewegung der Hand über das Bedienmittel 327 und entlang der Kante 322 ist es in Abhängigkeit der Handbewegungsrichtung möglich, das Klimatisierungsmittel einzustellen, also beispielsweise die Temperatur der aus dem Luftausströmer 320 in den Fahrzeuginnenraum 200 ausströmenden Luft und/oder deren Strömungsgeschwindigkeit zu verändern. Wenn die Hand den von dem Näherungssensor detektierten Bereich wieder verlässt, wird das Bedienmittel 327 wieder in seinen Außerbetriebszustand versetzt.
Auf der zweiten Oberfläche 336 des Lenkrades 330 bzw. dessen Speiche, und der Kante 332 benachbart, ist ein weiteres Bedienmittel 337 angeordnet, das sich als Schieberegler in Speichenlängsrichtung erstreckt. Das hier gezeigte Bedienmittel 337 ist mit einem Leuchtmittel, einem in dem Kraftfahrzeug 1 befindlichen Entertainmentmittel und einem Näherungssensor (jeweils nicht gezeigt) wirkverbunden. Wenn sich eine Hand des Fahrzeuginsassen dem derart ausgebildeten Bedienmittel 337 nähert, wird dieses in einen Betriebszustand versetzt, in dem das Leuchtmittel eingeschaltet und der Schieberegler aktiviert werden. Das Leuchtmittel ist derart eingerichtet, dass Zusatzinformationen hinsichtlich einer Lautstärkeregelung des Entertainmentmittels angezeigt werden. Durch eine Bewegung der Hand über das Bedienmittel 337 und entlang der Kante 332 ist es in Abhängigkeit der Handbewegungsrichtung möglich, die Lautstärke des Entertainmentmittels einzustellen. Wenn die Hand den von dem Näherungssensor detektierten Bereich wieder verlässt, wird das Bedienmittel 337 wieder in seinen Außerbetriebszustand versetzt.
Auf der zweiten Oberfläche 346 der Mittelkonsole 340, und der Kante 342 benachbart, ist ein weiteres Bedienmittel 347 angeordnet, das als Schieberegler ausgebildet ist. Das hier gezeigte Bedienmittel 347 ist mit einem Leuchtmittel, einem an dem Fahrersitz befindlichen Massagemittel und einem Näherungssensor (jeweils nicht gezeigt) wirkverbunden. Wenn sich eine Hand des Fahrzeuginsassen dem derart ausgebildeten Bedienmittel 347 nähert, wird dieses in einen Betriebszustand versetzt, in dem das Leuchtmittel eingeschaltet und der Schieberegler aktiviert werden. Das Leuchtmittel ist derart eingerichtet, dass Zusatzinformationen hinsichtlich einer Massagestärke des Massagemittels angezeigt werden. Durch eine Bewegung der Hand über das Bedienmittel 347 und entlang der Kante 342 ist es in Abhängigkeit der Handbewegungsrichtung möglich, das Massagemittel einzustellen, die Intensität einer Massage zu verändern und das Massagemittel abzustellen. Wenn die Hand den von dem Näherungssensor detektierten Bereich wieder verlässt, wird das Bedienmittel 327 wieder in seinen Außerbetriebszustand versetzt.
Auf der zweiten Oberfläche 356 der Armauflage 350, und der Kante 352 benachbart, ist ein weiteres Bedienmittel 357 angeordnet, das ebenfalls als Schieberegler ausgebildet ist. Das hier gezeigte Bedienmittel 357 ist mit einem Leuchtmittel, einem Beleuchtungsmittel für den Fondbereich des Kraftfahrzeuges 100 und einem Näherungssensor (jeweils nicht gezeigt) wirkverbunden. Wenn sich eine Hand des Fahrzeuginsassen dem derart ausgebildeten Bedienmittel 357 nähert, wird dieses in einen Betriebszustand versetzt, in dem das Leuchtmittel eingeschaltet und der Schieberegler aktiviert werden. Das Leuchtmittel ist derart eingerichtet, dass Zusatzinformationen hinsichtlich der Lichtstärke des Beleuchtungsmittels angezeigt werden. Durch eine Bewegung der Hand über das Bedienmittel 357 und entlang der Kante 352 ist es in Abhängigkeit der Handbewegungsrichtung möglich, das Beleuchtungsmittel anzustellen, dessen Lichtstärke zu steuern oder es auszustellen. Wenn die Hand den von dem Näherungssensor detektierten Bereich wieder verlässt, wird das Bedienmittel 357 wieder in seinen Außerbetriebszustand versetzt.
Es sei an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen, dass die Bedienmittel 317, 327, 337, 347 und 357 im Wesentlichen nicht erkennbar sind, wenn sie sich außerhalb ihres jeweiligen Bedienzustandes befinden. Mithin befinden sich alle in der 1 dargestellten Bedienmittel 317, 327, 337, 347 und 357 in ihrem Bedienzustand, da sie gegenüber den jeweiligen ersten Oberflächen 314, 324, 334, 344 bzw. 354 sowie zweiten Oberflächen 316, 326, 336, 346 bzw. 356 aufgrund ihrer jeweiligen Leuchtmittel optisch prominent hervortreten.
Dieser Umstand wird in den nachfolgenden 2A und 2B anhand jeweils einer vergrößerten perspektivischen Ansicht der Armauflage 350 nochmals verdeutlicht: wie aus der 2A hervorgeht, ist das in seinem Außerbetriebszustand befindliche Bedienmittel 357 quasi nicht erkennbar, da es auf seiner Sichtseite ein optisch der zweiten Oberfläche 356 der Armauflage 350 gleichkommendes Kaschiermittel 400 aufweist. Befindet es sich hingegen in seinem Bedienzustand, so kann Licht durch das Kaschiermittel 400 hindurchtreten und das Bedienmittel 357 ist es auf einfache Weise erkennbar, wie 2B unmittelbar entnommen werden kann.
Das in 2A und 2B gezeigte Bedienmittel 357 befindet sich der Kante 352 benachbart auf der zweiten Oberfläche 356. Dies ist jedoch nicht zwingend der Fall. Vielmehr kann, wie den 3A bis 3C entnommen werden kann, das Bedienmittel 357 der Kante 352 benachbart auch an der ersten Oberfläche 354 (3A), auf der ersten Oberfläche 356 und der Kante 352 selbst (3B) oder allein auf der Kante 352 (3C) positioniert sein.
Die in den vorherigen Ausführungsbeispielen dargestellten Bedienmittel 317, 327, 337, 347 und 357 waren im Wesentlichen sowohl während des Außerbetriebszustandes als auch während des Bedienzustandes im Wesentlich flach ausgebildet. Dies ist jedoch nicht zwingend der Fall. Vielmehr können eines, mehrere oder alle Bedienmittel 317, 327, 337, 347 und 357 in ihrem Außerbetriebszustand flach, in ihrem Bedienzustand jedoch prominent von der ersten Oberfläche 354 und/oder der zweiten Oberfläche 356 hervortretend ausgebildet sein, wie in den 4A bis 4C entnommen werden kann:

In 4A ist ein in seinem Bedienzustand befindliches Bedienmittel 357 der Kante 352 benachbart an der ersten Oberfläche 354 der Armauflage 350 gezeigt. Das Bedienmittel 357 ist mit einem hier nicht gezeigten Pneumatikmittel wirkverbunden, welches das Bedienmittel 357 bei Einnahme des Bedienzustandes mit Luft befüllt bzw. die Luft entfernt, wenn wieder der Außerbetriebszustand eingenommen werden soll. Das Bedienmittel 357 ändert also seine während des Außerbetriebszustandes im Wesentlichen flache Gestalt in eine entlang der Kante 352 verlaufende im Wesentlichen wulstartige Gestalt, wodurch es durch eine das Bedienmittel 357 nutzende Hand (nicht gezeigt) leicht auffindbar ist.

Eine zu der in 4A alternative Ausführungsform ist in 4B gezeigt, bei der das Bedienmittel 357 einen auf der Kante 352 befindlichen Abschnitt und einen auf der zweiten Oberfläche 356 befindlichen Abschnitt aufweist, welche aufgrund eines hier nicht gezeigten Pneumatikmittels mit Luft befüllt werden können, um jeweils eine im Wesentlichen wulstartige Gestalt während des Bedienzustandes einzunehmen.
Eine weitere hierzu alternative Ausführungsform ist in 4C dargestellt. Das sich entlang der Kante 352 auf der zweiten Oberfläche 356 erstreckende Bedienmittel 357 ist in mehrere nebeneinander angeordnete Teilabschnitte 357-1, 357-2, 357-3 und 357-4 unterteilt, die während der Einnahme des Bedienzustandes einzeln unter Zuhilfenahme eines hier nicht gezeigten Pneumatikmittels mit Luft befüllt werden. Die Teilabschnitte 357-1, 357-2, 357-3 und 357-4 werden dabei voneinander derart beabstandet, dass ihre jeweiligen Seitenflächen, von denen aus Gründen der Übersichtlichkeit lediglich die Seitenflächen 357-6, 357-7 und 357-8 dargestellt sind, sichtbar werden. Die Seitenflächen 357-6, 357-7 und 357-8 weisen eine andere Farbe, beispielsweise eine Signalfarbe, als der Rest des Bedienmittels 357 auf, wodurch dieses insgesamt nicht nur aufgrund der Veränderung seiner Oberflächengestalt, sondern auch aufgrund seiner Farbgebung leicht von einem Nutzer zu identifizieren ist.
Es sei angemerkt, dass die unter Bezugnahmen auf die 2A bis 4C dargestellten Merkmale der jeweiligen Ausführungsformen einzeln oder in ihrer Gesamtheit auch bei den anderen unter Bezugnahme auf die 1 genannten Fahrzeuginnenraumbauteilen 300 verwendet werden können. So ist es insbesondere möglich, eines, mehrere oder alle der Fahrzeuginnenraumbauteile 300 sowohl mit einem Leuchtmittel als auch einem Pneumatikmittel auszubilden. Weiter ist es möglich, anstelle eines Pneumatikmittels das jeweilige Bedienmittel 317, 327, 337, 347 und 357 aus einem formveränderlichen smart material auszubilden, das mit einem hier nicht gezeigten Steuermittel wirkverbunden ist und seine Form aufgrund beispielsweise eines elektrischen Impulses auf eine gewünschte Art verändert.
Bezugszeichenliste

100: Personenkraftwagen
200: Innenraum
300: Fahrzeuginnenraumbauteile
310: Instrumententafel
312: Kante der Instrumententafel
314: erste Oberfläche der Instrumententafel
316: zweite Oberfläche der Instrumententafel
317: Bedienmittel
320: Luftausströmer
322: Kante des Luftausströmers
324: erste Oberfläche des Luftausströmers
326: zweite Oberfläche
327: Bedienmittel
330: Lenkrad
332: Kante einer Speiche
334: erste Oberfläche der Speiche
336: zweite Oberfläche der Speiche
337: Bedienmittel
340: Mittelkonsole
342: Kante der Mittelkonsole
344: erste Oberfläche der Mittelkonsole
346: zweite Oberfläche der Mittelkonsole
347: Bedienmittel
350: Armauflage
352: Kante der Armauflage
354: erste Oberfläche der Armauflage
356: zweite Oberfläche der Armauflage
357: Bedienmittel
357-1: Teilabschnitt
357-2: Teilabschnitt
357-3: Teilabschnitt
357-3: Teilabschnitt
357-6: Seitenfläche
357-7: Seitenfläche
357-8: Seitenfläche
400: Kaschiermittel
x, y, z: Koordinaten eines fahrzeugeigenen Koordinatensystems gemäß ISO 4130-1978

Claims

Fahrzeuginnenraumbauteil (300; 310, 320, 330, 340, 350), mit einer ersten Oberfläche (314, 324, 334, 344, 354), einer hierzu benachbarten zweiten Oberfläche (316, 326, 336, 346, 356), einer zwischen der ersten Oberfläche (314, 324, 334, 344, 354) und der zweiten Oberfläche (316, 326, 336, 346, 356) befindlichen Kante (312, 322, 332, 342, 352) sowie einem Bedienmittel (317, 327, 337, 347, 357) zur Eingabe einer Bedieninformation, dadurch gekennzeichnet, dass - das Bedienmittel (317, 327, 337, 347, 357) benachbart zu der Kante (312, 322, 332, 342, 352) an der ersten Oberfläche (314, 324, 334, 344, 354) und/oder der zweiten Oberfläche (316, 326, 336, 346, 356) angeordnet ist, und - das Bedienmittel (317, 327, 337, 347, 357) in einem Außerbetriebszustand nicht sichtbar sowie in einem Bedienzustand sichtbar ausgebildet ist.
Fahrzeuginnenraumbauteil (300; 310, 320, 330, 340, 350) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienmittel (317, 327, 337, 347, 357) mit mindestens einem Näherungssensor und/oder einem elektronischen Eingabemittel wirkverbunden ist, wobei das Bedienmittel (317, 327, 337, 347, 357) bei Ausgabe eines von dem Näherungssensor und/oder elektronischen Eingabemittel ausgegebenen Signales den Außerbetriebszustand oder den Bedienzustand einnimmt.
Fahrzeuginnenraumbauteil (300; 310, 320, 330, 340, 350) nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch mindestens ein an dem Bedienmittel (317, 327, 337, 347, 357) befindliches Leuchtmittel, das im Bedienzustand Licht abgibt und im Außerbetriebszustand kein Licht abgibt, und/oder ein Projektionsmittel, das im Bedienzustand Licht auf das Bedienmittel (317, 327, 337, 347, 357) projiziert und im Außerbetriebszustand auf dieses kein Licht projiziert.
Fahrzeuginnenraumbauteil (300; 310, 320, 330, 340, 350) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Bedienmittel (317, 327, 337, 347, 357) mindestens abschnittsweise an der Kante (312, 322, 332, 342, 352) entlang erstreckt.
Fahrzeuginnenraumbauteil (300; 310, 320, 330, 340, 350) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Oberfläche (314, 324, 334, 344, 354), die zweite Oberfläche (316, 326, 336, 346, 356) und/oder die Kante (312, 322, 332, 342, 352) im Bedienzustand mindestens teilweise eine Geometrie und/oder Textur aufweisen, die von derjenigen im Außerbetriebszustand verschieden ist.
Kraftfahrzeug, gekennzeichnet durch ein Fahrzeuginnenraumbauteil (300; 310, 320, 330, 340, 350) nach einem der Ansprüche 1 bis 5.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 6, dadurch kennzeichnet, dass das Fahrzeuginnenraumbauteil (300) eine Instrumententafel (310), ein Luftausströmer (320), ein Lenkrad (330), eine Mittelkonsole (340), eine Armauflage (350), ein Rundinstrument, eine Seitenablage, ein Handschuhfach, ein Staumittel, eine Sonnenblende, eine Innenraumbeleuchtung, ein Handgriff, ein Türgriff, ein Fahrzeugsitz, einen Fahrzeuginnenraumverkleidung, ein Dachhimmel, eine Hutablage, eine Kopfstütze, ein Lautsprecher, ein Fahrzeugboden, eine Fußmatte, ein Sicherheitsgurt, ein Gurtschloss, eine Gurtzunge, ein Fahrzeugdachrahmen, eine Naht oder ein Falz ist.