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Die Erfindung betrifft einen Haltegriff für ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein derartiger Haltegriff dient insbesondere einem Fahrzeuginsassen, um sich beim Ein- oder Aussteigen in das / aus dem Fahrzeug oder während der Fahrt festzuhalten.
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Das der Erfindung zugrunde liegende Problem besteht darin, einen Haltegriff weiterzuentwickeln. Aus der
DE 10 2014 009 483 A1 ist beispielsweise ein Haltegriff bekannt, welcher an einer Mittelkonsole im Fahrzeuginnenraum befestigt ist. Der Haltegriff umfasst einen Handgriff und ein Bedienelement, die sich ergänzen.
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Dieses Problem wird durch den Haltegriff mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Danach wird ein Haltegriff für ein Fahrzeug bereitgestellt, der zur Anordnung in einem Fahrzeuginnenraum vorgesehen ist und einen (oder mehrere) länglichen, von einer Hand umgreifbaren Greifabschnitt aufweist, der sich entlang einer Längsachse erstreckt. Der Greifabschnitt kann an seinen longitudinalen Enden jeweils eine Krümmung aufweisen, so dass sich ein überwiegender Teil des Greifabschnitts entlang der Längsachse erstreckt. Der Haltegriff zeichnet sich dadurch aus, dass der Greifabschnitt ein Bedienelement einer Steuereinheit umfasst, die zur Steuerung einer Fahrzeugfunktion vorgesehen ist, wobei die Fahrzeugfunktion keine Funktion des Haltegriffs ist. Der Haltegriff kann somit zur Steuerung einer Fahrzeugfunktion verwendet werden, die mit dem Haltegriff an sich, wie beispielsweise einer Bewegung des Haltegriffs, nichts zu tun hat. Vielmehr können Fahrzeugfunktionen gesteuert werden, die anderen Fahrzeugkomponenten zuzuordnen sind. Der Haltegriff hat somit zusätzlich zu der Haltefunktion eine Steuerfunktion. Der mindestens eine Greifabschnitt ist um eine Achse schwenkbar, die sich in einem Winkel zu der Längsachse erstreckt.
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Die Fahrzeugfunktion kann beispielsweise eine Lenkfunktion zur Lenkung des Fahrzeugs sein. Hierzu kann der Haltegriff mit einer Schnittstelle der Lenksäule verbunden sein, so dass in Anlehnung an das Drive-by-wire-Konzept über den Haltegriff die Lenksäule beziehungsweise ein die Lenksäule antreibender Motor gesteuert werden kann. Die Steuerung kann dabei drahtgebunden oder drahtlos (beispielsweise WLAN, Bluetooth) erfolgen. In letzterem Fall ist eine separate Stromversorgung für die Steuereinheit vorgesehen. Der Haltegriff kann dabei anstelle des herkömmlichen Lenkrads vorgesehen sein. Dabei muss der Haltegriff nicht zwingend an der für ein herkömmliches Lenkrad üblichen Position im Fahrzeuginnenraum angeordnet sein. So kann der Haltegriff in Fahrzeugen, die weitestgehend autonom fahren und überwiegend keine Lenkeingabe durch einen Insassen benötigen, eingesetzt werden, wobei die Lenkfunktion in besonderen Gefahrensituationen oder Servicesituationen dennoch genutzt werden kann. So kann durch den Verzicht auf ein Lenkrad ein ansprechender Fahrzeuginnenraum gestaltet werden. Auch können ein Haltegriff im Bereich des Fahrers und ein weiterer Haltegriff im Bereich des Beifahrers vorgesehen sein, um eine symmetrische Gestaltung des Armaturenbretts zu erreichen. Alternativ kann der Haltegriff zusätzlich zu dem herkömmlichen Lenkrad vorgesehen sein. Ferner ist denkbar, dass der Haltegriff derart angeordnet ist, dass er für Fahrzeuginsassen, die sich auf den Rücksitzen befinden, erreichbar ist.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform kann es sich um eine andere Fahrzeugfunktion als die Lenkfunktion handeln, wie beispielsweise Beleuchtung (innen oder außen), Bremse, akustische oder optische Informations- beziehungsweise Unterhaltungseinrichtungen, Klimaanlage, Türöffnung beziehungsweise -schließung (Tür für Insassen, Kofferraumtür, Tankdeckel), Positionsänderung eines Fahrzeug(bedien)bauteils, Speichern, Aufrufen einer gespeicherten oder Änderung einer Sitzeinstellung, Start/Stop-Kommando für autonomes Fahren, Mobiltelefon (Anruf, Textnachricht, Steuerung der Funktionen), (Fingerabdruck)sensor für Alkohol- oder Drogentest, Gesichtserkennung, Kamera für Insassenüberwachung, optischer Sensor für berührungslose Steuerung (Gestensteuerung), USB-Stick Schnittstelle(n), Kreditkartenslot(s), NFC-Schnittstelle(n), mindestens eine Antenne, Mobiltelefonaufnahme, Aufnahme einer Fahrzeugfernbedienungseinheit, Fensteröffnung beziehungsweise -schließung, Gurtstraffer, Vitaldatenmessung für Fahrzeuginsassen (beispielsweise Fahrer oder Beifahrer). Insbesondere kann das Bedienelement des Haltegriffs frei vom Anwender programmiert werden, so dass das Bedienelement der Steuerung mindestens einer vom Anwender ausgewählten Fahrzeugfunktion dient.
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Auch ist denkbar, dass der Haltegriff mehrere Bedienelemente umfasst, die zur Steuerung verschiedener Fahrzeugfunktionen vorgesehen sind. So kann ein Greifabschnitt mit mehreren Bedienelementen ausgebildet sein. Alternativ kann der Haltegriff mehrere Greifabschnitte mit jeweils einem oder mehreren Bedienelement(en) aufweisen. So kann ein Haltegriff beispielsweise zwei Greifabschnitte umfassen. Die zwei Greifabschnitte können sich diesseits und jenseits mindestens eines Befestigungsabschnitts erstrecken, der zur Befestigung des Haltegriffs an einer Fahrzeugkomponente vorgesehen ist.
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Gemäß einer Ausführungsform kann das Bedienelement durch Berührung oder Annäherung eines Bedieners bedienbar sein. Hierzu kann der Greifabschnitt einen berührungs- beziehungsweise annäherungsempfindlichen Bereich aufweisen. Der berührungsempfindliche Bereich kann einen oder mehrere Druckschalter oder resistive, kapazitive, induktive oder anderweitige (basierend auf MEMS, Beschleunigungssensoren, piezoelektrischen Bauelementen) Schaltflächen umfassen. Dabei kann die Größe des vom Bediener berührten Abschnitts des berührungsempfindlichen Bereichs erfasst werden und ein Teil der zur Steuerung erforderlichen Information sein. So kann der berührungsempfindliche Bereich nur mit einem oder mehreren Fingern, mit einer ganzen Hand oder zwei Händen berührt oder umgriffen werden und so unterschiedliche Fahrzeugfunktionen oder eine Fahrzeugfunktion in unterschiedlicher Art und Weise steuern. Ferner kann der Betrag der auf den berührungsempfindlichen Bereich einwirkenden Kraft des Bedieners erfasst und ein Teil der zur Steuerung erforderlichen Information sein. Der berührungsempfindliche Bereich kann auch Teil eines Touchscreens sein, der beispielsweise situationsabhängig unterschiedliche Schaltflächen anbietet. So kann der berührungsempfindlich Bereich zunächst nicht erkennbar sein, da beispielsweise nur eine Designoberfläche (beispielsweise über ein Display) gezeigt wird, und erst bei Annäherung eines Bedieners beispielsweise durch Hintergrundbeleuchtung sichtbar werden. Auch kann eine Abfolge von Berührungen (jeweils mit konkreter Berührungsdauer, -kraft und -fläche) zur Steuerung dienen. Der annäherungsempfindliche Bereich kann einen oder mehrere kapazitive, induktive, optische magnetische oder anderweitige Sensoren umfassen.
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Denkbar ist auch, dass der Greifabschnitt gegenüber einer Fahrzeugkomponente, an der der Haltegriff im bestimmungsgemäß angeordneten Zustand befestigt ist, entlang seiner Längsachse verschiebbar, um seine Längsachse drehbar und/oder um eine Achse, die sich im Wesentlichen parallel zu der Längsachse erstreckt, drehbar ist. Dabei kann der Greifabschnitt das Bedienelement bilden, wobei durch Verschieben beziehungsweise Verdrehen des Greifabschnitts die Fahrzeugfunktion steuerbar ist. Dabei kann die Dauer, die Geschwindigkeit, die Richtung und/oder das Ausmaß der Bewegung beziehungsweise deren Wiederholung ein Teil der zur Steuerung erforderlichen Information sein. Auch kann eine Abfolge von Bewegungen zur Steuerung dienen. Verschiedene Bewegungen (Bewegungsabfolgen, Bewegungswiederholungen) des Greifabschnitts können verschiedene Fahrzeugfunktionen oder eine Fahrzeugfunktion in unterschiedlicher Art und Weise steuern.
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Denkbar ist auch, dass das Bedienelement nur dann bedienbar ist, wenn eine bestimmte zusätzliche Bedingung erfüllt ist. So kann die Bedienbarkeit davon abhängen, ob sich der Greifabschnitt in einer vorgegebenen Position befindet. Auch kann der Zustand einer anderen Fahrzeugkomponente oder die Tageszeit Einfluss auf die Bedienbarkeit haben. So kann die Bedienbarkeit beispielsweise davon abhängen, ob der Motor ein- oder ausgeschalten ist, die Türen geschlossen oder offen sind oder auch von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Haltegriff ausgebildet, in Folge der Steuerung einer Fahrzeugfunktion durch das Bedienelement des Haltegriffs ein haptisches, optisches und/oder akustisches Feedbacksignal auszugeben. Dabei können die Dauer und das Ausmaß (beispielsweise Schwingungsamplitude, -frequenz, Helligkeit, Lautstärke) des Feedbacksignals einstellbar sein. Ein haptisches Feedbacksignal kann beispielsweise durch einen Motor mit Unwucht, eine in einem Magnetfeld bewegte Masse, Lautsprecher oder Piezoelemente erzeugt werden.
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Sofern das Bedienelement zur Steuerung der Fahrzeugfunktion für einen Insassen merklich gegenüber einer Fahrzeugkomponente, an der der Haltegriff befestigt ist, bewegt wird (beispielsweise durch Verschieben oder Drehen), kann zur Erzeugung eines haptischen Feedbacksignals ein Motor vorgesehen sein, der das Bedienelement in entgegengesetzte Richtung bewegt. Sofern die Steuereinheit zur Steuerung der Lenkfunktion dient, kann ein die Lenksäule antreibender Motor als Feedbacksignal beispielsweise eine Rückbewegung ausführen. Alternativ kann ein separater Motor nur für die Erzeugung des haptischen Feedbacksignals vorgesehen sein.
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Auch kann ein Arretierelement beispielsweise in Form eines elektromechanisch herausfahrbaren Bolzens vorgesehen sein, um als haptisches Feedbacksignal eine Bewegungsart freizugeben beziehungsweise zu blockieren. Auch kann eine (mechanische) Rasterstruktur vorgesehen sein, die als haptisches Feedbacksignal die Bewegung von zueinander beweglichen Teilen (beispielsweise Greifabschnitt und Befestigungsabschnitt) in gröberen beziehungsweise feineren Schritten zulässt.
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Ein optisches Feedbacksignal kann beispielsweise über eine Anzeige in Form eines Bildschirms oder Displays ausgegeben werden, der sich in der Nähe des Haltegriffs oder an der Oberfläche des Haltegriffs befindet. Ein akustisches Feedbacksignal kann beispielsweise über die Lautsprecheranlage des Fahrzeugs ausgegeben werden.
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Gemäß einer Ausführungsform weist der Haltegriff im Bereich mindestens eines longitudinalen Endes des Greifabschnitts mindestens einen Befestigungsabschnitt auf, über den der Greifabschnitt an der Fahrzeugkomponente befestigbar ist. Auch kann im Bereich jeden longitudinalen Endes mindestens ein Befestigungsabschnitt vorgesehen sein. Ferner kann mindestens ein Befestigungsabschnitt von den longitudinalen Enden des Greifabschnitts entfernt, beispielsweise mittig, vorgesehen sein. Sofern der Greifabschnitt gegenüber einer Fahrzeugkomponente bewegbar ist, kann der Greifabschnitt auch gegenüber dem/den Befestigungsabschnitt(en) bewegbar sein. Die Bewegung des Greifabschnitts kann auch eine Bewegung der/des Befestigungsabschnitte(s) gegenüber der Fahrzeugkomponente bedingen.
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Denkbar ist, dass der Haltegriff zur Anordnung an einem Armaturenbrett des Fahrzeugs vorgesehen ist. Dabei kann der Haltegriff zur Anordnung im Bereich des Fahrers und/oder im Bereich des Beifahrers vorgesehen sein. Alternativ kann der Haltegriff zur Anordnung an einem Dachhimmel des Fahrzeugs und/oder einer Fahrzeugsäule (beispielsweise der A-Säule) vorgesehen sein. Denkbar ist auch, dass der Haltegriff im hinteren Bereich des Fahrzeuginnenraums angeordnet ist und für die auf den Rücksitzen befindlichen Insassen erreichbar ist. Ferner können zwei Haltegriffe direkt nebeneinander angeordnet sein, die beispielsweise (zeitgleich) mit zwei Händen bedient werden können. Auch ist es vorstellbar, dass ein weiterer Haltegriff beispielsweise mittig am Dachhimmel angebracht ist, um eine Zweihandbedienung zu ermöglichen.
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Ferner kann der Haltegriff lösbar mit einer Fahrzeugkomponente verbindbar sein. Unter dem Begriff lösbar ist zu verstehen, dass weder der Haltegriff noch die Fahrzeugkomponente beim Lösen des Haltegriffs beschädigt werden und jeweils ihre gesamte Funktionalität behalten. Bei erneutem Zusammenfügen des Haltegriffs und der Fahrzeugkomponente kann demnach dieselbe Steuermöglichkeit wieder hergestellt werden, die vor dem Lösen der Verbindung bestand. Beispielsweise kann der Haltegriff lösbar mit einer Lenksäule des Fahrzeugs verbindbar sein. So kann der Haltegriff anstelle eines Lenkrads an der Lenksäule befestigbar sein. So kann wahlweise (beispielsweise in Abhängigkeit des gewünschten Fahrmodus) ein Lenkrad oder der erfindungsgemäße Haltegriff an der Lenksäule befestigt werden. Die lösbare Verbindung kann mechanisch oder elektromechanisch ausgebildet sein.
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Denkbar ist auch, dass in dem Haltegriff ein Airbag angeordnet ist. Der Airbag kann auch hinter einer Abdeckung angeordnet sein, an deren dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite der Haltegriff befestigt ist.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- 1 schematisch einen Haltegriff gemäß einer ersten Ausführungsform, der zur Anordnung an einem Armaturenbrett in einem Fahrzeuginnenraum ausgebildet und vorgesehen ist;
- 2 schematisch ein Armaturenbrett mit zwei Haltegriffen aus 1;
- 3 einen Ausschnitt aus 2 mit einem von einer Hand umfassten Haltegriff;
- 4 schematisch einen Haltegriff gemäß einer zweiten Ausführungsform in seiner Ruheposition;
- 5 der Haltegriff aus 4 in einer ausgelenkten Position gemäß einer Alternative;
- 6a der Haltegriff aus 4 in einer ausgelenkten Position gemäß einer weiteren Alternative;
- 6b der Haltegriff aus 4 gemäß einer weiteren Alternative;
- 7 schematisch eine modulare Zusammensetzung eines Lenkrads, einer Lenksäule und des Haltegriffs aus 4;
- 8 schematisch einen Haltegriff gemäß einer dritten Ausführungsform, der zur Anordnung an einem Dachhimmel in einem Fahrzeuginnenraum ausgebildet und vorgesehen ist; und
- 9 schematisch einen Haltegriff gemäß einer vierten Ausführungsform mit einem mehrteiligen Greifabschnitt, der zwischen einer geschlossenen Konfiguration (links) und einer offenen Konfiguration (rechts) verstellbar ist.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Haltegriffs 10 für ein Fahrzeug gemäß einer ersten Ausführungsform. Dieser Haltegriff 10 ist zur Anordnung an einem Armaturenbrett 20 in einem Fahrzeuginnenraum vorgesehen. Der Haltegriff 10 umfasst einen länglichen Greifabschnitt 11, der sich entlang einer Längsachse A erstreckt. An seinen longitudinalen Enden ist jeweils ein Befestigungsabschnitt 12 ausgebildet, der jeweils seitlich quer zur Längsachse A über den Greifabschnitt 11 hinausragt. In den Befestigungsabschnitten 12 erfolgt die Befestigung des Haltegriffs 10 an dem Armaturenbrett 20 über entsprechende Befestigungsmittel. In dieser Ausführungsform sind die Befestigungsabschnitte 12 starr mit dem Greifabschnitt 11 verbunden.
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In dem Greifabschnitt 11 ist ein Bedienelement 13 ausgebildet, das mittels Berührung und/oder Annäherung bedienbar ist. Dabei ist das Bedienelement 13 insbesondere in einem Bereich der Oberfläche des Greifabschnitts 11 ausgebildet, so dass das Bedienelement 13 durch eine Berührung dieses Bereichs der Oberfläche des Greifabschnitts 11 und/oder eine Annäherung an diesen Bereich des Greifabschnitts 11 bedienbar ist. Der Bereich des Greifabschnitts 11, in dem das Bedienelement 13 angeordnet ist, ist somit ein berührungsempfindlicher beziehungsweise annäherungsempfindlicher Bereich des Greifabschnitts 11.
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Der berührungsempfindliche beziehungsweise annäherungsempfindliche Bereich ist in 1 beispielhaft auf der Seite des Greifabschnitts angeordnet, die im bestimmungsgemäß angeordneten Zustand des Haltegriffs 10 einem Fahrzeuginsassen zugewandt ist. Jedoch kann sich der berührungsempfindliche beziehungsweise annäherungsempfindliche Bereich darüber hinaus auf der Seite des Greifabschnitts erstrecken, die im bestimmungsgemäß angeordneten Zustand des Haltegriffs 10 oben, unten und/oder von einem Fahrzeuginsassen abgewandt ist.
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Die Form des berührungsempfindlichen beziehungsweise annäherungsempfindlichen Bereichs ist in 1 beispielhaft rechteckig. Jedoch sind beliebige andere geeignete Formen denkbar.
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Das Bedienelement 13 kann sichtbar an der Oberfläche des Greifabschnitts 11 angeordnet sein. Alternativ kann das Bedienelement 13 unter einer Dekorschicht angeordnet sein, um einen besonderen ästhetischen Gesamteindruck zu erzeugen.
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Das Bedienelement 13 ist Teil einer Steuereinheit, die zur Steuerung einer Fahrzeugfunktion vorgesehen ist, wobei die Fahrzeugfunktion keine Funktion des Haltegriffs 10 ist. Die übrigen Komponenten der Steuereinheit (neben dem Bedienelement) sind vorzugsweise verdeckt angeordnet, beispielsweise in dem Haltegriff 10 oder in einer Fahrzeugkomponente, an der der Haltegriff 10 befestigt ist. Wie in 2 gezeigt ist, können zwei Haltegriffe 10 an dem Armaturenbrett 20 vorgesehen sein, eines, das sich im Bereich des Fahrers befindet, und eines, das sich im Bereich des Beifahrers befindet. Beide Haltegriffe 10 können identisch ausgebildet sein, das heißt insbesondere Bedienelemente aufweisen, die der Steuerung derselben Fahrzeugfunktionen dienen. Die Haltegriffe 10 können aber auch der Steuerung unterschiedlicher Fahrzeugfunktionen dienen. 3 zeigt beispielhaft, dass das Bedienelement 13 durch Umgreifen des Greifabschnitts 11 (beziehungsweise des berührungsempfindlichen Bereichs des Greifabschnitts 11) mit einer Hand bedienbar ist. Zu diesem Zweck weist der Greifabschnitt 11 einen berührungsempfindlichen Bereich auf, der sich im bestimmungsgemäß angeordneten Zustand des Haltegriffs 10 auf der dem Fahrzeuginsassen zugewandten Seite des Haltegriffs 10 und auf der dem Fahrzeuginsassen abgewandten Seite des Haltegriffs 10 befindet. Die durch Umgreifen des Greifabschnitts 11 angesteuerte Steuereinheit kann beispielsweise das Öffnen einer Fahrzeugtür bewirken. Dabei kann es sich um die Fahrer- oder Beifahrertür handeln, je nachdem, ob sich der Haltegriff 10 im Wirkungsbereich des Fahrers beziehungsweise des Beifahrers befindet. Somit dient der Haltegriff als Unterstützung beim Aussteigen und in Kooperation mit der Steuereinheit gleichzeitig als Türöffner.
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Alternativ kann das Bedienelement 13 mittels anderweitiger Berührung durch den Bediener bedient werden, wie beispielsweise ein Antippen oder eine Wischbewegung mit einem oder mehreren Finger(n) in dem berührungsempfindlichen Bereich des Greifabschnitts 11.
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In den 4 bis 6 ist ein Haltegriff 10 gemäß einer weiteren Ausführungsform dargestellt. Dabei zeigen die 4 und 5 eine seitliche Draufsicht auf den an einem Armaturenbrett 20 befestigten Haltegriff 10 quer zur Längsachse A und die 6a und 6b längs der Längsachse A. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von jener der 1 bis 3 insbesondere darin, dass der Greifabschnitt 11 beweglich an den Befestigungsabschnitten 12 befestigt ist, die ihrerseits beweglich an einer Fahrzeugkomponente (beispielsweise dem Armaturenbrett 20) befestigt sind. Damit ist auch der Greifabschnitt 11 beweglich gegenüber der Fahrzeugkomponente, an der der Haltegriff 10 befestigt ist. Die Bewegbarkeit des Greifabschnitts 11 gegenüber der Fahrzeugkomponente, an der der Haltegriff befestigt ist, kann dauerhaft gegeben oder durch einen Insassen (de)aktivierbar sein. So kann beispielsweise durch Annäherung an das Bedienelement 13 des Greifabschnitts 11 (oder eines Sensors) oder durch Berührung des Bedienelements 13 des Greifabschnitts 11 (oder des Sensors) durch den Insassen die Bewegbarkeit des Greifabschnitts 11 aktiviert und durch Entfernung beziehungsweise Lösen der Berührung des Insassen die Bewegbarkeit des Greifabschnitts 11 deaktiviert werden. So kann ein versehentliches Steuern einer Fahrzeugfunktion vermieden werden. Auch kann das Ausmaß der Bewegbarkeit einstellbar sein. Je größer die Bewegbarkeit ist, umso größer kann der Abstand zwischen diskreten Positionen sein, die einer bestimmten Funktion entsprechen, so dass eine präzise Steuerung möglich ist. In 4 ist die Ruheposition des Haltegriffs 10 gezeigt. In der Variante aus 5 ist der Greifabschnitt 11 entlang der Längsachse A verschiebbar. 5 zeigt den Haltegriff 10 hier in einer ausgelenkten Position, während 4 die Ruheposition des Haltegriffs 10 zeigt. In der Variante aus 6a ist der Greifabschnitt 11 um eine Achse X, die sich parallel zu der Längsachse A erstreckt, drehbar. 6a zeigt den Haltegriff 10 hier in einer ausgelenkten Position, während 4 die Ruheposition des Haltegriffs 10 zeigt. In der Variante aus 6b ist der Greifabschnitt 11 um die Längsachse A drehbar. In dieser Ausführungsform wird das Bedienelement 13 durch den Greifabschnitt 11 gebildet und durch eine Drehbewegung des Greifabschnitts 11 um eine zur Längsachse A parallel verlaufende Achse X (6a), durch eine Drehbewegung des Greifabschnitts 11 um die Längsachse A (6b) oder durch eine Translationsbewegung entlang der Längsachse A (5) bedient, um eine Fahrzeugfunktion zu steuern. Der Greifabschnitt 11 ist mit weiteren Komponenten der Steuereinheit 60 verbunden, die die Bewegung des Greifabschnitts 11 in ein Steuersignal wandeln und eine Fahrzeugfunktion entsprechend ansteuern. Die weiteren Komponenten der Steuereinheit 60 sind hier nicht sichtbar hinter dem Armaturenbrett 20 angeordnet. Die Längsachse A kann sich im bestimmungsgemäß im Fahrzeug angeordneten Zustand des Haltegriffs im Wesentlichen horizontal erstrecken, so dass eine Translationsbewegung entlang der Längsachse A einer Bewegung des Greifabschnitts nach links beziehungsweise rechts entspricht. So kann diese Links-Rechts-Bewegung beispielsweise zur Steuerung der Lenkung des Fahrzeugs dienen.
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Die Translationsbewegung und die Rotationsbewegung können jeweils stufenlos oder inkrementell erfolgen. Die Variante aus 5 (Translationsbewegung) und die Variante aus den 6a, 6b (Rotationsbewegung) können auch kombiniert werden, um verschiedene Fahrzeugfunktionen zu steuern. Der Greifabschnitt 11 des Haltegriffs der 4 bis 6 kann mindestens ein weiteres Bedienelement 13 umfassen, das allein durch Berührung, wie in dem Ausführungsbeispiel der 1 bis 3, bedient werden kann.
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7 zeigt in seinem Zentrum eine Lenksäule 30, an der wahlweise ein Lenkrad 40, das oben links dargestellt ist, oder ein Haltegriff 10, der oben rechts dargestellt ist, befestigt werden kann. So kann für eine autonome Fahrsituation der Haltegriff 10 an der Lenksäule 30 befestigt werden (unten rechts in 7) und für eine personengesteuerte Fahrsituation das Lenkrad 40 (unten links in 7). Der Haltegriff 10 ist somit lösbar mit einer Fahrzeugkomponente, die hier beispielhaft durch die Lenksäule 30 gebildet wird, verbindbar.
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In 8 ist eine weitere Ausführungsform des Haltegriffs 10 dargestellt. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von den zuvor beschriebenen Ausführungsformen insbesondere darin, dass sie zur Anordnung an einem Dachhimmel 50 vorgesehen ist. Der Haltegriff 10 umfasst einen länglichen Greifabschnitt 11, der an seinen longitudinalen Enden an jeweils einem Befestigungsabschnitt 12 starr befestigt ist, und ist insgesamt drehbar über entsprechende Befestigungselemente (die in 8 nicht sichtbar sind) an dem Dachhimmel 50 befestigt. In seiner Ruheposition ist der Haltegriff in einer entsprechend vorgesehenen Ausnehmung 51 im Dachhimmel 50 angeordnet. Durch eine Drehbewegung des Haltegriffs 10 um eine Achse, die sich parallel zu der Längsachse A des Greifabschnitts 11 erstreckt, kann der Haltegriff 10 aus seiner Ruheposition herausbewegt werden. Der Greifabschnitt 11 umfasst ein Bedienelement 13 zur Steuerung einer Fahrzeugfunktion, die keine Funktion des Haltegriffs ist.
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9 zeigt eine weiter Ausführungsform des Haltegriffs 10. Dieser unterscheidet sich von jenem aus 1 insbesondere darin, dass der Greifabschnitt 11 zwei Segmente 11 a, 11b umfasst. Die Segmente 11 a, 11b sind jeweils länglich ausgebildet und erstrecken sich in einer sogenannten geschlossenen Konfiguration (in 9 links dargestellt) entlang einer gemeinsamen Längsachse A. Dabei berühren sich die Segmente 11a, 11b jeweils mit einem longitudinalen Ende. Alternativ können die Segmente 11a, 11b einander mit jeweils einem longitudinalen Ende zugewandt sein, ohne sich zu berühren. An das jeweils andere longitudinale Ende der Segmente 11, 11 b schließt sich jeweils ein Befestigungsabschnitt 12 an, mit dem der Greifabschnitt 11 an einer Fahrzeugkomponente (beispielsweise Armaturenbrett 20) befestigt ist. Die Segmente 11a, 11b sind aus der geschlossenen Position in eine offene Position bewegbar, die in 9 rechts dargestellt ist. Dabei sind die Segmente 11a, 11b jeweils um eine Achse, die sich in einem Winkel zu der gemeinsamen Längsachse A erstreckt, in entgegensetzte Richtungen drehbar. In der offenen Konfiguration erhält der Insasse freien Zugang zu Fahrzeugkomponenten, die aus Sicht des Insassen betrachtet hinter dem Haltegriff 10 angeordnet sind. Ferner ragen die Segmente 11a, 11b in der offenen Konfiguration näher an den Insassen heran, so dass er den Greifabschnitt 11 einfach ergreifen kann.
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Denkbar ist, dass aus Sicht des Insassen betrachtet hinter dem Haltegriff 10 eine Airbageinheit angeordnet ist. Beim Auslösen des Airbags können die Segmente 11a, 11b von der geschlossenen Konfiguration in die offene Konfiguration übergehen und so dem sich entfaltenden Gassack Platz machen.
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Die Segmente 11 a, 11b können reversibel zwischen der offenen und der geschlossenen Konfiguration bewegt werden. Jedes Segment 11a, 11b weist mindestens ein Bedienelement auf. Die Bedienelemente sind sowohl in der geschlossenen als auch in der offenen Konfiguration bedienbar.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Haltegriff 10 einen länglichen Greifabschnitt 11 auf, an dessen longitudinalen Enden jeweils ein Befestigungsabschnitt 12 vorgesehen ist. Dabei ist die Verbindung des Greifabschnitts 11 zu einem der Befestigungsabschnitte 12 lösbar, so dass der Greifabschnitt 11 ausklappbar ist.