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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bedieneinrichtung für ein Fahrzeug mit einem in dem Fahrzeug befestigten Display, welches eine Anzeigefläche und eine berührungsempfindliche Oberfläche aufweist. Die Bedieneinrichtung umfasst ferner eine mit dem Display gekoppelte Steuervorrichtung, mit welcher das Display in einen Bedienzustand und einen Anzeigezustand versetzbar ist. Im Bedienzustand sind dabei Eingaben über die berührungsempfindliche Oberfläche des Displays durchführbar, im Anzeigezustand sind hingegen keine Eingaben über die berührungsempfindliche Oberfläche des Displays durchführbar. Des Weiteren umfasst die Bedieneinrichtung eine mit der Steuervorrichtung gekoppelte Erfassungseinrichtung zum Erfassen einer Bedienabsicht eines Nutzers. Die Steuervorrichtung ist dabei so ausgebildet, dass bei einem Erfassen einer Bedienabsicht des Nutzers das Display in den Bedienzustand versetzt wird. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Bedienen von Einrichtungen eines Fahrzeugs, bei dem ein Display in einen Bedienzustand, in welchem Eingaben über eine berührungsempfindliche Oberfläche des Displays durchführbar sind, und einen Anzeigezustand, in welchem keine Eingaben über die berührungsempfindliche Oberfläche des Displays durchführbar sind, versetzt werden kann.
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In einem Kraftfahrzeug gibt es eine Vielzahl von Funktionseinrichtungen, die erforderlich sind, um das Fahrzeug zu führen, die der Sicherheit und dem Komfort der Fahrzeuginsassen dienen und die den Fahrzeuginsassen schließlich Informationen und Warnungen anzeigen. Außerdem dienen die Funktionseinrichtungen der Kommunikation der Fahrzeuginsassen mit außerhalb des Fahrzeugs angeordneten Einrichtungen. Zu diesen Funktionseinrichtungen zählen beispielsweise Einrichtungen zum Steuern der lichttechnischen Einrichtungen des Fahrzeugs, Klimageräte, Fahrerassistenzsysteme, Navigationssysteme, Telekommunikationssysteme und Multimediasysteme. Um diese Funktionseinrichtungen zu bedienen ist zumindest eine Vorrichtung für Eingaben des Nutzers und eine Anzeigevorrichtung zum Darstellen von Informationsanzeigen der Funktionseinrichtungen erforderlich. Ferner wird die Bedienung der Funktionseinrichtungen häufig von Anzeigen auf einem Display unterstützt, welches beispielsweise in der Mittelkonsole des Fahrzeugs angeordnet ist.
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Damit der Nutzer die auf einer Anzeigefläche dargestellte Information so schnell und intuitiv wie möglich erfassen kann und um ihm außerdem eine schnelle, intuitive und einfache Bedienung von Einrichtungen zu ermöglichen, deren Informationen dargestellt werden, ist aus der
WO 2009/024474 A1 ein Verfahren zum Anzeigen von Informationen bekannt, bei dem ein flächiges Objekt auf einem Display graphisch dargestellt wird, wobei das graphische Objekt ein Anzeigefeld und ein Bedienfeld umfasst. Das Anzeigefeld wird auf einer Seite des flächigen graphischen Objekts und das Bedienfeld auf der anderen Seite des flächigen graphischen Objekts dargerstellt. Auf eine Eingabe mittels einer Eingabeeinrichtung werden die Graphikdaten zur Anzeige auf dem Display so verändert, dass sich das graphische Objekt bei einer perspektivischen Darstellung auf dem Display von einer Seite zu der anderen Seite dreht.
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Aus der
WO 2009/024401 A1 ist eine Anzeigeeinrichtung für Kraftfahrzeug bekannt, welche ein Display, eine Eingabeeinrichtung und eine Benutzerschnittstelleneinrichtung aufweist. Mittels der Benutzerschnittstelleneinrichtung können Graphikdaten erzeugt werden, die das Display so ansteuern, dass in einem Bedienzustand Informationen dargestellt werden, die einem mittels einer Eingabeeinrichtung ausführbaren Bedienschritt zugeordnet sind, und in einem Anzeigezustand Informationen dargestellt werden, die keinen Bedienschritten zugeordnet sind. Die Anzeigeeinrichtung umfasst ferner einen Annäherungssensor, mit dem eine Annäherung eines Objekts an die Eingabeeinrichtung detektierbar ist. Wenn eine solche Annäherung eines Objekts an die Eingabeeinrichtung erfasst worden ist, wechseln bei der Anzeigeeinrichtung die Graphikdaten von dem Anzeigezustand in den Bedienzustand.
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Des Weiteren ist aus der
DE 10 2008 016 172 A1 ein Verfahren zum Bedienen eines Kraftfahrzeugs mittels einer Bedienvorrichtung bekannt. Bei dem Verfahren wird zunächst mittels eines Näherungssensors eine Annäherung einer Hand an eine Bedienvorrichtung erfasst. Wenn eine solche Annäherung erfasst wurde, wird gleichzeitig mittels eines Mikrofons ein akustischer Befehl aufgenommen. Anschließend wird mittels eines Displays eine von dem erkannten akustischen Befehl abhängige Bedienmaske zur Bedienung einer Funktion des Kraftfahrzeugs angezeigt. Anschließend wird ermittelt, ob ein Bedienelement der Bedienmaske durch Berühren eines Touchscreens im Bereich des mittels des Displays angezeigten Bedienelements bedient wird. Ist eine solche Bedienung erfolgt, wird die dem Bedienelement entsprechende Funktion ausgeführt. Die Bedienvorrichtung umfasst ein Display mit einem Touchscreen zur Eingabe von Befehlen durch Berühren einer Bedienfläche des Touchscreens. Optional kann ferner ein Aktor zum Bewegen des Touchscreens gegenüber dem Display in Richtung einer zum Touchscreen parallelen Ebene vorgesehen sein.
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Bei der Bedienung von Einrichtungen eines Fahrzeugs ergeben sich sehr spezielle Anforderungen. Die Bedienung erfolgt im Fahrzeug nämlich unter anderem durch den Fahrer. Der Bedienvorgang sollte daher nicht zu einer Ablenkung des Fahrers während der Fahrt führen. Hierfür sollte der Bedienvorgang so intuitiv wie möglich vom Fahrer erfassbar und sehr schnell durchführbar sein, so dass der Fahrer beim Durchführen des Bedienvorgangs seinen Blick allenfalls sehr kurzzeitig vom Fahrgeschehen abwenden muss.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Bedienvorrichtung und ein Verfahren zum Bedienen von Einrichtungen eines Kraftfahrzeugs bereitzustellen, die eine einfache, schnelle und intuitive Bedienung erlauben.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Bedieneinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die erfindungsgemäße Bedieneinrichtung umfasst eine von der Steuervorrichtung angesteuerte Verstelleinrichtung. Mittels dieser Verstelleinrichtung ist das Display zwischen einer Ruheposition außerhalb eines Greifbereichs des Nutzers und einer Greifposition innerhalb des Greifbereichs des Nutzers hin- und her bewegbar. Die Steuervorrichtung steuert die Verstelleinrichtung so an, dass das Display von der Ruheposition in die Greifposition bewegt wird, wenn eine Bedienabsicht des Nutzers erfasst worden ist. Ferner steuert die Steuervorrichtung das Display so an, dass es sich in der Ruheposition im Anzeigezustand befindet und dass es sich in der Greifposition im Bedienzustand befindet.
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Bei der erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung ist der Bedienzustand klar vom Anzeigezustand getrennt. In dem Anzeigezustand werden Informationen dargestellt, die keinen Bedienschritten zugeordnet sind. Dies bedeutet, dass die Informationen keine Visualisierungen von möglichen Bedienschritten einer Anwendung enthält, deren Informationen auf der Anzeigefläche des Display dargestellt werden. Im Bedienzustand werden hingegen Informationen dargestellt, die zumindest einem mittels der berührungsempfindlichen Oberfläche ausführbaren Bedienschritt zugeordnet sind. Im Bedienzustand können gegebenenfalls weiterhin Informationen des Anzeigezustands dargestellt werden, denen z. B. jedoch aufgrund der Darstellung der Informationen für den Bedienzustand weniger Fläche auf dem Display zur Verfügung steht.
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Der Bedienzustand kann sich beispielsweise vom Anzeigezustand dadurch unterscheiden, dass sich Anzeigeelemente in betätigbare Schaltflächen umwandeln, welche hervorgehoben und ggf. vergößert dargestellt werden, so dass der Nutzer schnell und intuitiv erkennt, bei welchen Bereichen er die berührungsempfindliche Oberfläche berühren muss, um bestimmte Eingaben zu tätigen.
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Normalerweise befindet sich die Bedieneinrichtung im Anzeigezustand und zeigt dem Fahrer bestimmte Informationen an. Will der Fahrer nun mittels der Bedieneinrichtung eine Einrichtung des Fahrzeugs bedienen, führt er eine Handlung aus, aus welcher die Erfassungseinrichtung eine Bedienabsicht des Nutzers ableitet. Daraufhin wird das Display mittels der Verstelleinrichtung in die Greifposition im Greifbereich des Nutzers bewegt. Gleichzeitig wechselt das Display in den Bedienzustand, so dass der Nutzer Eingaben für die Bedienung auf der berührungsempfindlichen Oberfläche des Displays ausführen kann. Dabei kann der Fahrer die berührungsempfindliche Oberfläche des Displays bequem erreichen. Er muss sich insbesondere nicht vorbeugen oder strecken. Die Greifposition kann dabei so nah beim Fahrer liegen, dass dieser die berührungsempfindliche Oberfläche des Displays ohne weiteres erreichen kann. Hierdurch wird erreicht, dass der Bedienvorgang nicht zu einer Ablenkung des Fahrers während der Fahrt führt. Der Fahrer muss nämlich nur kurzzeitig den Blick vom Fahrgeschehen abwenden, wenn er beispielsweise die berührungsempfindliche Oberfläche bei einer bestimmten Schaltfläche, die von der Anzeigefläche angezeigt wird, berühren will.
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Die Erfassungseinrichtung kann beispielsweise einen Annäherungssensor umfassen. Der Annäherungssensor erfasst insbesondere eine Annäherung eines Objekts, wie zum Beispiel die Hand oder die Fingerspitze eines Nutzers, an die berührungsempfindliche Oberfläche. Um eine Fahrzeugeinrichtung zu bedienen, muss der Fahrer in diesem Fall nur seine Hand der berührungsempfindlichen Oberfläche annähern. Die Bedieneinrichtung bewegt daraufhin automatisch das Display mit der berührungsempfindlichen Oberfläche in die Greifposition im Greifbereich des Nutzers und veranlasst das Display in den Bedienzustand zu wechseln, in welchem Einga- ben getätigt werden können.
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Der Annäherungssensor misst die Annäherung des Objekts insbesondere kapazitiv. Ferner kann der Annäherungssensor die Annäherung des Objekts resistiv messen. Schließlich kann der Annäherungssensor die Annäherung des Objekts mittels Infrarotstrahlung messen.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Erfassungseinrichtung einen Schalter umfassen, durch dessen Betätigung der Nutzer seine Bedienabsicht direkt anzeigt. Bei Betätigung des Schalters bewegt die Steuervorrichtung das Display in die Greifposition und veranlasst das Display, in den Bedienzustand zu wechseln.
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Ferner kann die Erfassungseinrichtung mit einem Zündungsschalter eines Kraftfahrzeugs gekoppelt sein. Die Steuervorrichtung kann die Verstelleinrichtung in diesem Fall so ansteuern, dass das Display von der Ruheposition in die Greifposition bewegt wird, wenn der Zündungsschalter betätigt wird. Alternativ oder zusätzlich kann die Erfassungseinrichtung mit einem Türkontaktschalter gekoppelt sein. In diesem Fall kann die Steuervorrichtung die Verstelleinrichtung so ansteuern, dass das Display von der Ruheposition in die Greifposition bewegt wird, wenn mittels des Türkontaktschalters detektiert wird, dass eine Tür geöffnet oder geschlossen wird. Insbesondere wird mittels etwaiger weiterer Sensoren erfasst, dass eine Person in das Fahrzeug einsteigt und in diesem Fall wird das Display in die Greifposition bewegt. Hierdurch ist es vorteilhafterweise möglich, dass eine Person, die in ein Fahrzeug einsteigt, initiale Eingaben tätigt.
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Gemäß einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung ist mittels der Verstelleinrichtung das Display symmetrisch zur Fahrzeugachse bewegbar und/oder um eine vertikale Achse schwenkbar. Das Display wird insbesondere so auf eine Person, welche auf dem Fahrersitz sitzt, zu bewegt, dass diese auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen die Anzeige auf der Anzeigefläche des Displays gut ablesen kann und die berührungsempfindliche Oberfläche des Displays leicht mit der Fingerspitze erreichen kann.
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Für die Bewegung des Displays kann die Verstelleinrichtung beispielsweise ein Zahnradgetriebe und/oder einen Druckluftantrieb umfassen. Auf diese Weise kann das Display schnell und zuverlässig zwischen der Ruheposition und der Greifposition hin und her bewegt werden.
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Die Bedieneinrichtung kann ferner eine an sich bekannte Fahreridentifikationseinrichtung umfassen, welche auf an sich bekannte Weise die Person, welche auf dem Fahrersitz sitzt, identifiziert. In diesem Fall sind in einem Speicher der Steuervorrichtung verschiedene spezifische Greifpositionen gespeichert, die den einzelnen identifizierbaren Personen zugeordnet sind. Wenn nun eine bestimmte Person auf dem Fahrersitz identifiziert worden ist, steuert die Steuervorrichtung die Verstelleinrichtung so an, dass das Display in die spezifische Greifposition bewegt wird, die der Person zugeordnet ist, welche auf dem Fahrersitz sitzt. Hierdurch wird erreicht, dass immer die für einen speziellen Fahrer optimale Greifposition von der Verstelleinrichtung angesteuert wird.
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Gemäß einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung umfasst diese eine von dem Display abgesetzte und mit der Steuervorrichtung gekoppelte weitere Eingabeeinrichtung im Greifbereich des Nutzers. In diesem Fall kann die Steuervorrichtung so ausgebildet sein, dass sie die Verstelleinrichtung so ansteuert, dass das Display von der Ruheposition in die Greifposition bewegt wird, wenn die Steuervorrichtung erfasst hat, dass die Bedienmöglichkeiten der weiteren Eingabeeinrichtung nicht mehr ausreichen. Bei der weiteren Eingabeeinrichtung kann es sich beispielsweise um ein sogenanntes Dreh-Drück-Bedienelement handeln, mittels welchem bestimmte Eingaben getätigt werden können. Die Menge der Eingabemöglichkeiten kann jedoch geringer sein als die Menge der Eingabemöglichkeiten, welche über die berührungsempfindliche Oberfläche des Displays ausgeführt werden können. Wenn in einem Bedienablauf nun festgestellt wird, dass ein weiterer Eingabeschritt nicht mehr durch die weitere Eingabeeinrichtung durchgeführt werden kann, wird das Display mittels der Steuervorrichtung und der Verstelleinrichtung in die Greifposition bewegt, wobei das Display vom Anzeigezustand in den Bedienzustand wechselt. Auf diese Weise wird es dem Nutzer intuitiv signalisiert, dass eine weitere Eingabe mittels der berührungsempfindlichen Oberfläche zu erfolgen hat und nicht mehr mittels der weiteren Eingabeeinrichtung.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass, wenn eine Bedienabsicht eines Nutzers erfasst wurde, das Display in den Bedienzustand versetzt wird und in eine Greifposition innerhalb des Greifbereichs des Nutzers bewegt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere von der vorstehend beschriebenen Bedieneinrichtung ausgeführt werden. Es weist somit dieselben Vorteile wie die erfindungsgemäße Bedieneinrichtung auf.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist mittels der berührungsempfindlichen Oberfläche insbesondere nur dann ein Bedienschritt ausführbar, wenn sich das Display im Bedienzustand befindet. Auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit eine klare Unterscheidung zwischen dem Bedienzustand und dem Anzeigezustand hergestellt.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird erfasst, ob eine Eingabe über die berührungsempfindliche Oberfläche erwartet wird. Wenn dies der Fall ist, wird das Display in die Greifposition bewegt. Beispielsweise läuft eine Anwendung einer Einrichtung eines Kraftfahrzeugs ab und es werden auf der Anzeigefläche des Displays im Anzeigezustand verschiedene Informationen angezeigt. Während des Ablaufs der Anwendung, kann der Fall auftreten, dass vom Nutzer eine Eingabe erwartet wird. Beispielsweise muss der Nutzer eine bestimmte Auswahl bestätigen. In diesem Fall wird das Display automatisch in die Greifposition bewegt. Hierdurch wird dem Nutzer zum einen signalisiert, dass eine Eingabe erwartet wird.
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Zum anderen wird die Durchführung der Eingabe dem Nutzer erleichtert, da das Display in den Greifbereich des Nutzers bewegt wird.
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Alternativ oder zusätzlich sind bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auch mittels einer von dem Display abgesetzten weiteren Eingabeeinrichtung Eingaben durchführbar. In diesem Fall wird das Display in die Greifposition bewirken, wenn erfasst worden ist, dass die Bedienmöglichkeiten der weiteren Eingabeeinrichtung nicht mehr ausreichen. Auch in diesen Fall erreicht man, dass dem Nutzer zum einen signalisiert wird, dass eine Eingabe über die berührungsempfindliche Oberfläche des Displays erwartet wird. Zum anderen wird dem Nutzer die Eingabe über die berührungsempfindliche Oberfläche erleichtert, da das Display in den Greifbereich des Nutzers bewegt wird.
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Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug zu den Zeichnungen erläutert.
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1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung und die Kopplung dieser Bedieneinrichtung mit weiteren Einrichtungen des Kraftfahrzeugs,
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2 zeigt eine Ansicht des Innenraums des Kraftfahrzeugs, in dem das Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung installiert ist, wobei sich das Display in der Ruheposition befindet und
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3 zeigt die Darstellung gemäß 2, wobei sich das Display jedoch in der Greifposition befindet.
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Wie in 1 gezeigt, umfasst die Bedieneinrichtung 1 ein Display 2 mit einer Anzeigefläche 3, auf welcher eine berührungsempfindliche Oberfläche 4 aufgebracht ist. Es wird somit ein sogenannter Touchscreen bereitgestellt.
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Das Display 2 ist mittels einer Verstelleinrichtung 5 im Innenraum eines Kraftfahrzeugs befestigt. Mittels der Verstelleinrichtung 5 kann das Display 2 zwischen einer Ruheposition und einer Greifposition hin und her bewegt werden, wie es später erläutert wird. Hierfür umfasst die Verstelleinrichtung 5 eine vertikale Achse 6 auf, um welche das Display 2 in Richtung des Pfeils R geschwenkt werden kann. Ferner umfasst die Verstelleinrichtung 5 einen Verstellmechanismus 7, welcher das Display 2 symmetrisch bzw. parallel zu einer Fahrzeugachse A in Richtung des Pfeils T hin und her bewegen kann. Der Verstellmechanismus 7 kann beispielsweise ein Zahnradgetriebe und/oder einen Druckluftantrieb umfassen. Ferner weist die Verstelleinrichtung 5 einen Motor 8 auf, welcher die Bewegungen des Displays 2 in Richtung des Pfeils R und in Richtung des Pfeils T antreibt.
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Die Verstelleinrichtung 5 ist mit einer Steuervorrichtung 9 gekoppelt. Die Steuervorrichtung 9 überträgt Steuersignale an die Verstelleinrichtung 5, um das Display 2 zwischen der Ruheposition und der Greifposition hin und her zu bewegen.
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Des Weiteren ist die Steuervorrichtung 9 über die Verstelleinrichtung 5 elektronisch mit dem Display 2 gekoppelt. Die Steuervorrichtung 9 überträgt Graphikdaten an das Display 2, welche auf der Anzeigefläche 3 des Displays 2 angezeigt werden. Ferner überträgt das Display 2 Berührpositionsdaten an die Steuervorrichtung 9, die anzeigen, bei welchen Koordinaten die berührungsempfindliche Oberfläche 3 beispielsweise von der Fingerspitze eines Nutzers berührt wird. Auf diese Weise kann der Nutzer über die berührungsempfindliche Oberfläche 3 Eingaben tätigen, welche von der Steuervorrichtung 9 in Steuersignale umgesetzt werden.
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Die Steuervorrichtung 9 ist des Weiteren mit einem Datenbus 10 des Kraftfahrzeugs verbunden. Mit dem Datenbus 10 sind des Weiteren verschiedene Funktionseinrichtungen 14 des Kraftfahrzeugs gekoppelt. Diese Funktionseinrichtungen 14 können beispielsweise Fahrerassistenzsysteme des Kraftfahrzeugs, Sensoren zum Erfassen des Betriebszustands des Fahrzeugs, ein Navigationssystem und Einrichtungen der Unterhaltungselektronik umfassen. Auf diese Weise können mittels der Steuervorrichtung 9 Anzeigeinhalte der Funktionseinrichtungen 14 auf der Anzeigefläche 3 angezeigt werden. Ferner können die Funktionseinrichtungen 14 auch durch Eingaben mittels der berührungsempfindlichen Oberfläche 4 des Displays 2 getätigt werden, um die Funktionseinrichtungen 14 zu steuern.
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Die Bedieneinrichtung 1 weist des Weiteren eine weitere Eingabeeinrichtung 13 auf, die beispielsweise als mechanisches Bedienelement, wie einem Drehdrücksteller ausgebildet ist. Auch über diese weitere Eingabeeinrichtung 13 kann der Nutzer die Funktionseinrichtungen 14 und die Anzeige auf der Anzeigefläche 3 steuern.
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Die Steuervorrichtung
9 kann das Display
2 in zwei Zustände versetzen: in einen Anzeigezustand und in einen Bedienzustand. Im Anzeigezustand dient das Display
2 nur zur Anzeige von Informationen über die Anzeigefläche
3. Es können keine Eingaben über die berührungsempfindliche Oberfläche
4 erfolgen. Entweder übermittelt das Display
2 die Berührpositionsdaten, bei denen die berührungsempfindliche Oberfläche
4 des Displays
2 berührt wird, nicht an die Steuervorrichtung
9 oder die Steuervorrichtung wandelt solche Berührungen nicht in Steuersignale um. Im Bedienzustand sind hingegen Eingaben über die berührungsempfindliche Oberfläche
4 des Displays
2 möglich. Das Display
2 überträgt die entsprechenden Berührpositionsdaten an die Steuervorrichtung
9 und diese wandelt diese Daten in Steuersignale für die Anzeige auf dem Display
2 oder für die Funktionseinrichtungen
14 des Kraftfahrzeugs um. Dabei kann sich beispielsweise die Darstellungsart der angezeigten Informationen verändern, wie es beispielsweise in der
WO 2009/024401 A1 beschrieben ist. Es werden im Bedienzustand insbesondere Schaltflächen angezeigt. Wenn der Nutzer die berührungsempfindliche Oberfläche
4 in einem Bereich berührt, in dem auf der Anzeigefläche
3 Schaltflächen angezeigt werden, wird von der Steuervorrichtung
9 ein Steuersignal erzeugt, welches der Schaltfläche zugeordnet ist.
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Die Bedieneinrichtung 1 umfasst des Weiteren eine Erfassungseinrichtung 11, welche verschiedene Einzeleinrichtungen aufweisen kann. Es ist insbesondere ein Annäherungssensor 11-1 vorgesehen, mit dem eine Annäherung eines Objekts, wie beispielsweise einer Hand eines Nutzers, an die berührungsempfindliche Oberfläche 4 detektiert wird Der Annäherungssensor 11-1 ist mit der Steuervorrichtung 9 verbunden und überträgt dieser ein Signal, wenn sich ein Objekt so weit an die berührungsempfindliche Oberfläche 4 angenähert hat, dass ein voreingestellter Schwellwert unterschritten wird. Im hier beschriebenen Ausführungsbeispiel kann der Annäherungssensor 11-1 der Steuervorrichtung 9 beispielsweise dann ein Signal übersenden, wenn sich die Hand eines Nutzers bis auf 50 cm an die berührungsempfindliche Oberfläche 4 angenähert hat. Die Steuervorrichtung 9 interpretiert eine Annäherung eines Objekts an die berührungsempfindliche Oberfläche 4 dann als Bedienabsicht eines Nutzers.
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Optional kann die Erfassungseinrichtung 11 ferner einen mechanischen Schalter 11-2 umfassen. Durch die Betätigung dieses Schalters 11-2 kann ein Nutzer anzeigen, dass er die berührungsempfindliche Oberfläche 4 des Displays 2 betätigen will. Auch die Betätigung des Schalters 11-2 wird von der Steuervorrichtung 9 somit als Bedienabsicht eines Nutzers interpretiert.
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Des Weiteren kann die Erfassungseinrichtung 11 mit einem Zündungsschalter 11-3 des Kraftfahrzeugs gekoppelt sein. Das Einschalten des Zündungsschalters 11-3 wird von der Steuervorrichtung 9 erfasst und als Bedienabsicht interpretiert. Schließlich kann die Erfassungseinrichtung 11 noch mit einem Türkontaktschalter 11-4 gekoppelt sein. Wenn der Türkontaktschalter 11-4 betätigt wurde und sich aus weiteren Sensoren des Kraftfahrzeugs ergibt, dass eine Person in das Kraftfahrzeug eingestiegen ist, wird dies von der Steuervorrichtung 9 auch als Bedienabsicht interpretiert.
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Wenn von der Steuervorrichtung 9 eine Bedienabsicht für eine Betätigung der berührungsempfindlichen Oberfläche 4 des Displays 2 erfasst worden ist, versetzt die Steuervorrichtung 9 das Display 2 in den Bedienzustand. Des Weiteren steuert die Steuervorrichtung 9 die Verstelleinrichtung 5 so an, dass das Display 2 von einer Ruheposition in eine Greifposition bewegt wird. Diese beiden Positionen des Displays 2 werden im Folgenden mit Bezug zu den 2 und 3 im Detail erläutert:
In 2 ist die Ruheposition des Displays 2 gezeigt. Das Display 2 ist bei der Mittelkonsole des Fahrzeugs angeordnet. Es befindet sich in diesem Fall außerhalb eines Greifbereichs G einer Person 12, welche auf dem Fahrersitz sitzt. Der Greifbereich G ist das Raumvolumen im Innenraum des Kraftfahrzeugs, welches die Person 12 auf dem Fahrersitz ohne weiteres mit seiner Fingerspitze erreichen kann, insbesondere ohne sich vorzubeugen oder seinen Rumpf in anderer Weise zu bewegen. Im Greifbereich G befinden sich insbesondere die weitere Eingabeeinrichtung 13 und der mechanische Schalter 11-2 zum Anzeigen einer Bedienabsicht. Wie in 2 gezeigt, kann die Person 12 auf dem Fahrersitz nicht ohne weiteres die berührungsempfindliche Oberfläche 4 des Displays 2 erreichen.
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Es wird darauf hingewiesen, dass sich der Greifbereich G von dem Bereich unterscheidet, in dem eine Annäherung an die berührungsempfindliche Oberfläche 4 des Displays 2 erfasst wird. Der Nutzer 12 kann somit beispielsweise die weitere Eingabeeinrichtung 13 betätigen, ohne dass dies als Bedienabsicht für die Betätigung der berührungsempfindlichen Oberfläche 4 interpretiert wird.
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In 3 ist das Display 2 in der Greifposition gezeigt. In diesem Fall wurde das Display 2 mittels der Verstelleinrichtung 5 so bewegt, dass sich die berührungsempfindliche Oberfläche 4 innerhalb des Greifbereichs G befindet und somit ohne weiteres von der Person 12 auf dem Fahrersitz erreicht werden kann.
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Wenn somit beispielsweise von dem Annäherungssensor 11-1 erfasst worden ist, dass sich die Hand der Person 12 der berührungsempfindlichen Oberfläche 4 annähert, wird das Display 2 in den Bedienzustand versetzt und in die in 3 gezeigte Greifposition bewegt.
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Im Folgenden werden Weiterbildungen des Ausführungsbeispiels beschrieben:
In dem Kraftfahrzeug kann des Weiteren eine Identifikationsvorrichtung 15 vorgesehen sein, mit welcher die Person 12 identifiziert werden kann, die auf dem Fahrersitz sitzt. Entsprechende Identifikationsdaten werden von der Identifikationsvorrichtung 15 über den Datenbus 10 an die Steuervorrichtung 9 übertragen. Die Steuervorrichtung 9 umfasst einen Speicher zum Speichern von individuellen Greifpositionen für verschiedene Personen 12. In einem Initialisierungsschritt kann eine Person 12 für sich eine bestimmte Greifposition festlegen, deren Koordinaten in dem Speicher der Steuervorrichtung 9 gespeichert werden. Wenn diese Person 12 erneut das Fahrzeug benutzt und dies von der Identifikationsvorrichtung 15 erfasst worden ist, bewegt die Steuervorrichtung 9 bei einer Bedienabsicht zur Betätigung der berührungsempfindlichen Oberfläche 4 dieser Person 12 das Display 2 in die für diese Person 12 gespeicherte Greifposition.
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Des Weiteren kann die Steuervorrichtung 9 in einer Ausgestaltung der Bedieneinrichtung und des Verfahrens zum Bedienen von Einrichtungen 14 des Fahrzeugs erfassen, ob eine Eingabe über die berührungsempfindliche Oberfläche 4 des Displays 2 erwartet wird. Wenn dies von der Steuervorrichtung 9 erfasst worden ist, bewegt sie das Display 2 in die in 3 gezeigte Greifposition und versetzt das Display 2 in den Bedienzustand.
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Ferner kann die Steuervorrichtung 9 erfassen, ob die Bedienmöglichkeiten der weiteren Eingabeeinrichtung 13 nicht mehr für weitere erwartete Bedienschritte ausreichen. Auch in diesem Fall bewegt die Steuervorrichtung 9 das Display 2 in die Greifposition und versetzt es in den Bedienzustand, damit der Nutzer 12 weitere Bedienschritte mittels der berührungsempfindlichen Oberfläche 4 des Displays 2 ausführen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bedieneinrichtung
- 2
- Display
- 3
- Anzeigefläche
- 4
- berührungsempfindliche Oberfläche
- 5
- Verstelleinrichtung
- 6
- vertikale Achse
- 7
- Verstellmechanismus
- 8
- Motor
- 9
- Steuervorrichtung
- 10
- Datenbus
- 11
- Erfassungseinrichtung
- 11-1
- Annäherungssensor
- 11-2
- mechanischer Schalter
- 11-3
- Zündungsschalter
- 11-4
- Türkontaktschalter
- 12
- Person auf dem Fahrersitz
- 13
- weitere Eingabeeinrichtung
- 14
- Funktionseinrichtungen des Kraftfahrzeugs
- 15
- Identifikationsvorrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2009/024474 A1 [0003]
- WO 2009/024401 A1 [0004, 0036]
- DE 102008016172 A1 [0005]