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Die Erfindung betrifft eine Handhabungsvorrichtung zur Handhabung eines Rotationsmessers, insbesondere eines Sichel- oder Kreismessers, insbesondere für Transport, Montage und/oder Demontage an einer Messeraufnahme. Vorzugsweise ist die Messeraufnahme an einer Vorrichtung zum Schleifen bzw. Nachschleifen von Rotationsmessern oder einer Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten, beispielsweise Wurst, Schinken, Käse oder dergleichen, vorgesehen. Bei der Aufschneidevorrichtung kann es sich insbesondere um einen Hochleistungs-Slicer handeln.
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Zudem betrifft die Erfindung Verfahren zur Montage bzw. Demontage eines Rotationsmessers mit einer Handhabungsvorrichtung.
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Handhabungsvorrichtungen, welche auch als Messerschutz bezeichnet werden, sind grundsätzlich bekannt. Um ein Messer auf einer Messeraufnahme zu montieren bzw. um das Messer zu demontieren, kann das Messer mit einer als Träger ausgebildeten Handhabungsvorrichtung gehalten werden. Die Handhabungsvorrichtung kann mit einem Blattschutz versehen sein. Auch können Haltegriffe vorgesehen sein. Das Messer kann auf diese Weise von einem Bediener sicher getragen und gelagert werden.
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Herkömmliche Rotationsmesser sind jedoch meist schwer und vergleichsweise groß. Das Tragen eines in der Handhabungsvorrichtung aufgenommenen Messers sowie das Halten des Messers mit der Handhabungsvorrichtung beim Anbringen und Abnehmen des Messers in bzw. an einer Maschine gestalten sich somit als schwierig, da immer das gesamte Messer gehalten werden muss.
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Auf diese Weise gestaltet sich insbesondere das Handling, d.h. die Handhabung, als nachteilig.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Handhabungsvorrichtung hinsichtlich der Handhabbarkeit, insbesondere bei Transport, Montage und/oder Demontage eines Rotationsmessers, zu verbessern.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch Verfahren mit den Merkmalen der Ansprüche 11 oder 12.
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Erfindungsgemäß ist die Handhabungsvorrichtung zur Anbringung eines zumindest zwei Segmente umfassenden Rotationsmessers ausgebildet. Das Rotationsmesser kann hierbei grundsätzlich beliebig viele, beispielsweise zwei, drei, vier, fünf oder mehr, Segmente aufweisen. Es liegt demnach insbesondere kein einstückiges Rotationsmesser vor.
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Als Segment kann insbesondere jeder beliebig geformte Teilbereich des Rotationsmessers angesehen werden, welcher vom restlichen Messer getrennt ist, wobei sämtliche Segmente im Hinblick auf Form und Funktion gemeinsam das Rotationsmesser bilden. Die Segmente eines Messers können insbesondere dieselbe Form aufweisen und beispielsweise baugleich ausgebildet sein.
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Bei dem Rotationsmesser kann es sich insbesondere um ein Sichelmesser mit genau einer Spirale handeln. Die Spirale kann beispielsweise auch als Sichel oder Flügel bezeichnet werden. Es kann somit z.B. ein herkömmliches Sichelmesser mit einer einzigen Spirale in zwei Segmente geteilt sein.
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Ferner sind insbesondere auch Sichelmesser mit mehreren, beispielsweise zwei, drei, vier, fünf oder mehr, Spiralen möglich. Sichelmesser mit mehreren Spiralen werden auch als mehrflügelige Sichelmesser oder Mehrspiralmesser bezeichnet.
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Vorzugsweise kann jedes Segment genau eine Spirale aufweisen.
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Insbesondere kann entlang einer bzw. jeder Spirale eine Schneide verlaufen.
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Es ist auch möglich, dass ein Kreismesser, welches definitionsgemäß keine Spirale aufweist, in mehrere Segmente aufgeteilt ist. Bei einem Kreismesser mit zwei Segmenten kann jedes Segment insbesondere halbkreisförmig geformt sein.
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Erfindungsgemäß weist die Handhabungsvorrichtung zumindest zwei, drei, vier, fünf oder mehr Aufnahmeteile auf, wobei jedes Aufnahmeteil zur Aufnahme eines, insbesondere genau eines, Segments ausgebildet ist.
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Vorzugsweise entspricht die Anzahl der Aufnahmeteile der Anzahl der Segmente.
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Auf diese Weise können die einzelnen Segmente unabhängig voneinander transportiert werden. Das zu transportierende Gewicht wird dadurch erheblich reduziert, da das Messer nicht als Ganzes bewegt werden muss. Auch kann die Montage bzw. Demontage der einzelnen Segmente an der Messeraufnahme mittels der jeweiligen Aufnahmeteile der Handhabungsvorrichtung unabhängig voneinander erfolgen. So muss auch bei der Montage bzw. Demontage vorzugsweise nur ein Segment gehalten werden.
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Das Handling wird erfindungsgemäß deutlich verbessert, da nicht das gesamte Messer auf einmal montiert, demontiert bzw. transportiert werden muss.
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Beim Schleifen bekannter einstückiger Sichelmesser besteht beispielsweise der Nachteil, dass nicht der gesamte Umfangsbereich geschliffen werden kann. So ist z.B. in der Nähe einer Kante der Spirale, welche nicht als Schneidenbereich dient, ein sogenannter Auslaufbereich vorgesehen, welcher von einer Schleifeinrichtung nicht erreicht werden kann.
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Ein derartiger Auslaufbereich kann bei einer separaten Bearbeitung der Segmente entfallen, da die Segmente unabhängig voneinander geschliffen werden können. Somit sind Schneidenbereiche von 360° möglich. Je nach Geometrie der Segmente kann der Schneidenbereich auch größer als 360° sein.
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Hierbei können die Segmente insbesondere räumlich voneinander getrennt geschliffen werden. So können die in einer Schleifvorrichtung aufgenommenen Segmente beispielsweise voneinander beabstandet sein.
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Wenn ein Schneidenbereich von etwa 270° überschritten wird, ergibt sich insbesondere aus der Geometrie des Messers, dass dieses nur dann geschliffen werden kann, wenn der Mittenabstand im Schleifgerät vergrößert wird. Ansonsten würden die Schleifscheiben nicht zwischen die Segmente passen.
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Dadurch, dass die Handhabungsvorrichtung in Aufnahmeteile unterteilt ist, können die einzelnen Segmente, nacheinander oder zeitgleich, z.B. an beliebigen Positionen, insbesondere an voneinander beabstandeten Messeraufnahmen, getrennt voneinander auf eine Schleifvorrichtung aufgesetzt werden. Insbesondere können die einzelnen Segmente auch unabhängig voneinander wieder abgenommen werden.
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Die erfindungsgemäße Handhabungsvorrichtung kann somit variabel eingesetzt werden.
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Unter dem Begriff "Schleifen" ist einerseits ein erstmaliges Ausbilden einer Schneide zu verstehen und andererseits auch ein Nachschleifen, beispielsweise stumpf gewordener Segmente.
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Vorzugsweise können die Schneiden der jeweiligen Segmente in den Aufnahmeteilen aufgenommen werden. In diesem Fall können die Aufnahmeteile somit insbesondere als Blattschutz dienen.
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Weiterbildungen der Erfindung sind auch den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist jedes Aufnahmeteil an die Kontur und/oder Größe des jeweiligen Segments angepasst.
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Insbesondere können die Aufnahmeteile jeweils derart geformt sein, dass sie die jeweiligen Segmente zumindest im Wesentlichen passgenau aufnehmen.
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So können bei einem Kreismesser die Aufnahmeteile beispielsweise als Kreissegmente geformt sein. Bei einem Sichelmesser kann zumindest ein Aufnahmeteil eine sichelförmige Struktur aufweisen.
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Die Aufnahmeteile sind vorzugsweise größer als die jeweiligen Segmente dimensioniert, um die Segmente gänzlich aufnehmen zu können und einen Transportschutz zu bieten.
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Insbesondere können die einzelnen Aufnahmeteile identisch, insbesondere gleich groß, ausgebildet sein. Dies ist beispielsweise bei Kreismessern oder Sichelmessern mit mehreren Spiralen denkbar, welche in baugleiche Segmente geteilt sind.
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Ist ein Sichelmesser mit nur einer Spirale in mehrere Segmente geteilt, so können die Aufnahmeteile insbesondere eine unterschiedliche Kontur und/oder Größe aufweisen.
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Nach einer weiteren Ausführungsform sind die Aufnahmeteile unterschiedlich, insbesondere spiegelverkehrt, ausgebildet.
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Insbesondere der Grundkörper der jeweiligen Aufnahmeteile kann unterschiedlich ausgebildet sein, während z.B. die Haltegriffe beliebig, d.h. somit auch gleich, orientiert sein können.
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Die Aufnahmeteile können sich somit, insbesondere in Abhängigkeit von der Kontur und/oder der Größe der jeweiligen Segmente, voneinander unterscheiden. Dies ist insbesondere bei einem in mehrere Segmente geteilten Sichelmesser mit nur einer Spirale möglich.
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Bei Kreismessern oder Sichelmessern mit mehreren Spiralen können die Aufnahmeteile jedoch beispielsweise auch baugleich ausgebildet sein.
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Insbesondere können die Aufnahmeteile unterschiedlich groß ausgebildet sein. Vorzugsweise ist ein Aufnahmeteil größer als zumindest ein anderes Aufnahmeteil ausgebildet. Dies ist insbesondere der Fall, wenn ein Sichelmesser mit nur einer Spirale in zwei Segmente unterteilt wird. Die Aufnahmeteile können hierbei insbesondere als Halbkreise mit voneinander verschiedenen Radien ausgebildet sein, wobei sich insbesondere die Radien in Umfangsrichtung stetig ändern können.
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Nach einer weiteren Ausführungsform sind die Aufnahmeteile einstückig ausgebildet. Die Aufnahmeteile können insbesondere starr und/oder unlösbar miteinander verbunden sein. Die Handhabungsvorrichtung kann somit vorzugsweise einstückig ausgebildet sein, wobei jedes Aufnahmeteil als Aufnahmebereich zur Aufnahme eines Segments ausgebildet ist.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann es sich bei den Aufnahmeteilen um separate Bauteile handeln. Die Handhabungsvorrichtung ist somit vorzugsweise nicht einstückig ausgebildet. Die Aufnahmeteile können hierbei als Teilstücke angesehen werden.
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Die Aufnahmeteile können lösbar miteinander verbindbar sein, insbesondere mittels einer Schraub-, Rast-, Schiebe- und/oder Klemmvorrichtung. Grundsätzlich sind beliebige Verbundvorrichtungen möglich. Dadurch kann auch bei separaten Aufnahmeteilen eine eindeutige Zuordnung erreicht werden.
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Die Aufnahmeteile können somit beispielsweise miteinander verschraubt sein. Auch ein Bajonettverschluss ist z.B. möglich. Ferner kann eine magnetische Verbindung der Aufnahmeteile vorgesehen sein.
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Vorzugsweise können die Aufnahmeteile werkzeuglos miteinander verbunden und/oder wieder getrennt werden.
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Die Aufnahmeteile können insbesondere zur Lagerung miteinander verbunden werden. Eine eindeutige Zuordnung der in den Aufnahmeteilen aufgenommenen Segmente wird dadurch gewährleistet. Die Segmente können auf diese Weise vorzugsweise paarig wiederverwendet werden.
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Falls die Segmente nicht voneinander beabstandet sind und beispielsweise auf einer gemeinsamen Messeraufnahme angeordnet sind, können die Segmente gemeinsam in einer Handhabungsvorrichtung, bei der die Aufnahmeteile miteinander verbunden sind, aufgenommen werden. Insbesondere können die Segmente somit gemeinsam von der Messeraufnahme einer Aufschneidevorrichtung abgenommen und/oder auf diese aufgesetzt werden.
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Die Montage bzw. Demontage kann durch die lösbare Verbindung insbesondere gemeinsam oder einzeln erfolgen.
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Nach einer weiteren Ausführungsform sind die Aufnahmeteile in einer Position miteinander verbindbar bzw. verbunden, in der sie, insbesondere bündig, benachbart in einer Ebene angeordnet sind.
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Die einzelnen Aufnahmeteile sind vorzugsweise nebeneinander angeordnet. Insbesondere können die Aufnahmeteile an einem von einem Aufnahmebereich der Messerschneide abgewandten Bereich unmittelbar benachbart sein. Diese Bereiche können insbesondere bündig aneinanderschließen. Die Aufnahmeteile können vorzugsweise an einer geraden Linie aneinandergrenzen.
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In einer alternativen Ausführungsform sind die Aufnahmeteile in einer Position miteinander verbindbar bzw. verbunden, in der sie zumindest teilweise überlappend angeordnet sind.
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Die einzelnen Aufnahmeteile befinden sich hierbei insbesondere übereinander in unterschiedlichen Ebenen.
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Vorzugsweise können die Aufnahmeteile vollständig überlappend angeordnet sein.
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Eine überlappende Anordnung ermöglicht insbesondere eine Platz sparende Lagerung.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die verbundenen Aufnahmeteile beweglich, insbesondere verschieblich, zueinander gelagert.
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Die Verbindung ist somit insbesondere nicht starr. Auf diese Weise können auch im verbundenen Zustand der Aufnahmeteile Segmente aufgenommen werden, welche zumindest leicht versetzt zueinander sind, beispielsweise wenn die Messeraufnahmen einen leichten Versatz aufweisen.
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Nach einer weiteren Ausführungsform umfasst jedes Aufnahmeteil zumindest einen Haltegriff, wobei vorzugsweise genau zwei Haltegriffe pro Aufnahmeteil vorgesehen sind. Insbesondere können bei einer überlappenden Anordnung die Haltegriffe des unteren Teilstücks ganz oder teilweise zum Fixieren des oberen Teilstücks ausgebildet sein.
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Jedes Aufnahmeteil kann somit separat bewegt werden. Durch die Haltegriffe wird die Handhabung deutlich erleichtert. Zudem wird eine Verletzungsgefahr minimiert, da die Haltegriffe entfernt von den in den Aufnahmeteilen aufgenommenen Schneiden angeordnet sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind genau zwei Aufnahmeteile vorgesehen, wobei insbesondere jedes Aufnahmeteil eine halbkreisförmige Kontur, vorzugsweise mit einem voneinander verschiedenen Radius, aufweist.
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Die Kontur bestimmt sich hierbei insbesondere anhand der Kontur der einzelnen Segmente. So kann z.B. ein Sichelmesser mit einer einzigen Spirale zwei Segmente aufweisen, welche jeweils eine halbkreisförmige Kontur mit einem voneinander verschiedenen Radius haben. Ein in Segmente unterteiltes Kreismesser kann hingegen beispielsweise eine halbkreisförmige Kontur mit jeweils identischen Radien aufweisen.
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Die Handhabungsvorrichtung bzw. die einzelnen Aufnahmeteile der Handhabungsvorrichtung kann insbesondere zusätzlich zum Halten des Messers bzw. des Segments wenigstens eine weitere Funktion erfüllen.
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Diese Zusatzfunktion kann beispielsweise in dem Lösen einer Verdrehsicherung, insbesondere zumindest eines Sicherungsstifts, die das Messer bzw. zumindest ein Segment an der Messeraufnahme sichert, bestehen.
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Auch kann die Zusatzfunktion in einem Verstellen einer Klemmeinrichtung der Messeraufnahme zwischen einem das Messer bzw. das Segment einklemmenden Klemmzustand und einem Freigabezustand bestehen. Die Handhabungsvorrichtung bzw. zumindest ein Aufnahmeteil kann hierbei beispielsweise als Betätigungseinrichtung dienen.
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Auch kann die Zusatzfunktion in einem Speichern von Energie, insbesondere von Strom oder eines unter Druck stehenden Fluids oder Feder-Energie bestehen, wobei insbesondere die Handhabungsvorrichtung bzw. zumindest ein Aufnahmeteil einen wiederaufladbaren Energiespeicher umfasst. So kann die Handhabungsvorrichtung bzw. zumindest ein Aufnahmeteil beispielsweise einen mit Druckluft gefüllten Drucktank enthalten.
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Ferner kann die Zusatzfunktion in der Abgabe von, insbesondere gespeicherter, Energie in die Messeraufnahme bestehen. Zum Betätigen der Betätigungseinrichtung kann somit beispielsweise Druckluft, welche in der Handhabungsvorrichtung bzw. in zumindest einem Aufnahmeteil gespeichert sein kann, an die Messeraufnahme abgegeben werden.
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Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zur Montage eines zumindest zwei Segmente umfassenden Rotationsmessers, insbesondere eines Sichel- oder Kreismessers, an einer Messeraufnahme, insbesondere einer Vorrichtung zum Schleifen bzw. Nachschleifen von Rotationsmessern oder einer Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten, beispielsweise Wurst, Käse, Schinken oder dergleichen. Bei der Aufschneidevorrichtung kann es sich insbesondere um einen Hochleistungs-Slicer handeln.
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Die Montage erfolgt mit einer erfindungsgemäßen Handhabungsvorrichtung, wobei die Segmente zunächst in bzw. mit den jeweiligen Aufnahmeteilen aufgenommen werden. Die Aufnahmeteile sind voneinander getrennt oder, insbesondere lösbar oder einstückig, miteinander verbunden.
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Anschließend werden die Segmente auf die Messeraufnahme mit Hilfe der Aufnahmeteile aufgesetzt und an der Messeraufnahme fixiert.
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Zur Aufnahme können die Segmente beispielsweise mit den jeweiligen Aufnahmeteilen verschraubt werden. Grundsätzlich sind beliebige Befestigungsvorrichtungen, beispielsweise Schraub-, Rast-, Schiebe- und/oder Klemmvorrichtungen, möglich.
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Vorzugsweise können die Segmente lösbar mit den Aufnahmeteilen verbunden werden.
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Gemäß einer Ausführungsform erfolgt das Aufsetzen der Segmente einzeln.
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Insbesondere können die Segmente räumlich voneinander getrennt auf die Messeraufnahme aufgesetzt werden. Auch können die Segmente insbesondere zeitlich nacheinander aufgesetzt werden.
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Je nach Ausgestaltung der Messeraufnahme können die Segmente auch gemeinsam mit Hilfe miteinander verbundener Aufnahmeteile aufgesetzt werden.
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Werden die Segmente einzeln aufgesetzt, so wird die Handhabung deutlich verbessert. Auch muss immer nur lediglich das Gewicht eines Segments und nicht das Gewicht des gesamten Messers bewegt und/oder gehalten werden.
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Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zur Demontage eines mindestens zwei Segmente umfassenden Rotationsmessers, insbesondere eines Sichel- oder Kreismessers, von einer Messeraufnahme, insbesondere einer Vorrichtung zum Schleifen bzw. Nachschleifen von Rotationsmessern oder einer Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten, beispielsweise Wurst, Schinken, Käse oder dergleichen. Bei der Aufschneidevorrichtung kann es sich insbesondere um einen Hochleistungs-Slicer handeln.
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Die Demontage erfolgt mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Handhabungsvorrichtung, wobei die an der Messeraufnahme fixierten Segmente in bzw. mit den jeweiligen Aufnahmeteilen aufgenommen werden.
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Insbesondere können die Segmente mit den Aufnahmeteilen verbunden werden, beispielsweise mittels einer Schraub-, Rast-, Schiebe- und/oder Klemmvorrichtung. Vorzugsweise werden die Segmente mit den Aufnahmeteilen verschraubt.
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Die Aufnahmeteile können voneinander getrennt oder, insbesondere lösbar oder einstückig, miteinander verbunden sein. Dies hängt insbesondere von dem Aufbau der Messeraufnahme ab. Sind die Segmente z.B. nicht voneinander beabstandet auf einer Messeraufnahme fixiert, so können die Aufnahmeteile zur Aufnahme der Segmente miteinander verbunden sein. Sind die Segmente jedoch, beispielsweise an einer Schleifvorrichtung, an unterschiedlichen, voneinander beabstandeten Messeraufnahmen fixiert, so können die Aufnahmeteile getrennt voneinander sein, um die einzelnen, voneinander beabstandeten Segmente aufnehmen zu können.
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Die Segmente werden von der Messeraufnahme gelöst. Anschließend werden die Segmente von der Messeraufnahme mit Hilfe der Aufnahmeteile abgenommen.
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Gemäß einer Ausführungsform erfolgt das Abnehmen der Segmente einzeln. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die Segmente an unterschiedlichen Messeraufnahmen voneinander beabstandet sind. Das Abnehmen erfolgt vorzugsweise unabhängig voneinander, z.B. räumlich getrennt. Auch kann das Abnehmen zeitlich nacheinander erfolgen.
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Es ist beispielsweise möglich, dass die einzelnen Segmente von verschiedenen Bedienern, insbesondere auch gleichzeitig, von den Messeraufnahmen abgenommen werden.
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Nach einer weiteren Ausführungsform werden die Aufnahmeteile zur Aufbewahrung der Segmente, insbesondere lösbar, miteinander verbunden. Die Aufnahmeteile können hierbei nebeneinander oder übereinander verbunden werden. Die Zuordnung der einzelnen Segmente zueinander kann auf diese Weise sichergestellt werden.
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Alle hier beschriebenen Ausführungsformen der Vorrichtung sind insbesondere dazu ausgebildet, nach einem oder mehreren der hier beschriebenen Verfahren betrieben zu werden. Ferner können alle hier beschriebenen Ausführungsformen der Vorrichtung sowie alle hier beschriebenen Ausführungsformen der Verfahren jeweils miteinander kombiniert werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Vorderansicht eines zwei Segmente umfassenden Sichelmessers,
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2 eine Vorderansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Handhabungsvorrichtung,
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3 eine Vorderansicht des Sichelmessers gemäß 1, wobei die Segmente keinen Abstand aufweisen,
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4 eine Vorderansicht der Handhabungsvorrichtung gemäß 2 mit nebeneinander verbundenen Aufnahmeteilen,
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5 eine Vorderansicht der Handhabungsvorrichtung gemäß 2 mit übereinander verbundenen Aufnahmeteilen,
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6 eine Vorderansicht eines zwei Segmente umfassenden Kreismessers,
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7 eine Vorderansicht einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Handhabungsvorrichtung,
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8 eine Vorderansicht eines drei Segmente umfassenden Kreismessers, und
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9 eine Vorderansicht einer dritten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Handhabungsvorrichtung.
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1 zeigt ein als Sichelmesser mit zwei Segmenten 10 ausgebildetes Messer 11, wobei ein Segment 10 eine Spirale 12 aufweist. Jedes Segment 10 umfasst eine Schneide 14 sowie mehrere Aussparungen 16.
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Die Segmente 10 sind voneinander beabstandet und können beispielsweise auf voneinander getrennten Messeraufnahmen, beispielsweise einer Vorrichtung zum Schleifen und/oder Nachschleifen, montiert sein.
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Dadurch, dass die Segmente 10 getrennt voneinander montiert sind, können z.B. Schneidbereiche bis zu 360° und größer geschliffen werden.
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In 2 ist eine Handhabungsvorrichtung mit zwei Aufnahmeteilen 18 gezeigt. Die Aufnahmeteile 18 sind zur Aufnahme eines Messers 11 gemäß 1 ausgebildet.
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Die Kontur der einzelnen Aufnahmeteile 18 ist jeweils an die Kontur der einzelnen Segmente 10 des Messers 11 angepasst. Dabei weisen die Aufnahmeteile 18 unterschiedliche Radien auf.
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Jedes Aufnahmeteil umfasst eine Schneidenaufnahme 20, in welcher die Schneiden 14 der Segmente 10 aufgenommen werden können. Ferner umfasst jedes Aufnahmeteil 18 zwei Haltegriffe 22 sowie Schrauben 24.
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Die Aufnahmeteile 18 können zur Demontage eines Messers 11 einzeln auf die Segmente 10 aufgesetzt werden. Mit Hilfe der Schrauben 24, welche in Aussparungen 16 der Segmente 10 eingreifen können, können die Segmente 10 an den jeweiligen Aufnahmeteilen 18 befestigt werden. Die Segmente 10 werden anschließend von der Messeraufnahme gelöst und können somit mit Hilfe der Aufnahmeteile 18 an den Haltegriffen 22 abgenommen und transportiert werden.
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In 3 ist das Messer 11 gemäß 1 an einer Aufnahme montiert, bei der die Segmente 11 nicht voneinander beabstandet sind. In dieser Konfiguration können die Segmente 10 beispielsweise an einer Messeraufnahme einer Aufschneidevorrichtung montiert sein.
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In 4 sind die Aufnahmeteile 18 der Handhabungsvorrichtung gemäß 2 mittels einer als Rastvorrichtung 26 ausgebildeten Verbundvorrichtung miteinander verbunden. Mit Hilfe der Rastvorrichtung 26 können die einzelnen Aufnahmeteile 18 lösbar miteinander verbunden werden.
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In dieser Konfiguration kann das Messer 11 gemäß 3 beispielsweise als Ganzes von einer Messeraufnahme abgenommen bzw. an einer Messeraufnahme montiert werden.
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Auch ist es möglich, voneinander beabstandete Segmente 10, wie sie in 1 gezeigt sind, zunächst einzeln in den Aufnahmeteilen 18 aufzunehmen und die Aufnahmeteile 18 anschließend mittels der Rastvorrichtung 26 miteinander zu verbinden. In dieser verbundenen Konfiguration können die Segmente 10 beispielsweise transportiert und/oder gelagert werden.
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In 5 liegen die Aufnahmeteile 18 im Gegensatz zur Ausführungsform gemäß 4 nicht in einer gemeinsamen Ebene, sondern übereinander. Auch in dieser Position können die Segmente 10 gelagert werden. Eine eindeutige Zuordnung der Segmente 11 wird aufgrund der gemeinsamen Lagerung gewährleistet.
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Die Verbundvorrichtung 26 kann beispielsweise einen Schiebemechanismus umfassen, bei dem ein Aufnahmeteil 18 auf das andere Aufnahmeteil 18 aufgeschoben und gesichert wird.
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In 6 ist ein als Kreismesser mit zwei Segmenten 10 ausgebildetes Messer 11 gezeigt. Die Segmente 10 können in den Aufnahmeteilen 18 einer in 7 gezeigten Handhabungsvorrichtung aufgenommen werden. Auch diese Aufnahmeteile 18 können mittels einer Verbundvorrichtung 26 miteinander verbunden werden.
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In 8 ist ein Kreismesser 11 mit drei Segmenten 10 gezeigt. Die einzelnen Segmente 10 können in den Aufnahmeteilen 18 einer in 9 gezeigten Handhabungsvorrichtung aufgenommen werden. Jedes der Aufnahmeteile 18 ist hierbei als Kreissegment ausgebildet.
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Die einzelnen Aufnahmeteile 18 können mittels einer Verbundeinrichtung 26 miteinander verbunden werden.
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Durch die erfindungsgemäße Handhabungsvorrichtung kann die Handhabung von Rotationsmessern deutlich erhöht werden, da beispielsweise einzelne Segmente eines Rotationsmessers unabhängig voneinander bewegt werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Segment
- 11
- Messer
- 12
- Spirale
- 14
- Schneide
- 16
- Aussparung
- 18
- Aufnahmeteil
- 20
- Schneidenaufnahme
- 22
- Haltegriff
- 24
- Schrauben
- 26
- Rastvorrichtung, Verbundvorrichtung