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Die Erfindung betrifft ein Gurtschloss für einen Fahrzeugsicherheitsgurt.
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Ein Gurtschloss ist dazu ausgebildet, eine an einem Fahrzeugsicherheitsgurt angeordnete Steckzunge aufzunehmen und zu verriegeln, sodass die Steckzunge aus dem Gurtschloss nicht ausgezogen werden kann. Hierzu weist das Gurtschloss ein Verriegelungselement auf, welches mit einer Ausnehmung in der Steckzunge zusammenwirken kann und so die Steckzunge innerhalb des Gurtschlosses verriegelt. Zur Überführung des Verriegelungselements von einer Ausgangsstellung, in der die Steckzunge nicht eingesteckt ist, in eine Verriegelungsstellung, in der die Steckzunge eingesteckt und verriegelt ist, ist ein Verriegelungsmechanismus vorgesehen, der von der Steckzunge beim Einstecken ausgelöst wird. Die Steckzunge kommt beim Einstecken mit einem im Gurtschloss angeordneten Auswerfelement in Kontakt und verschiebt das Auswerfelement im Gurtschloss. Die Steckzunge wird dabei vom Auswerfelement innerhalb des Gurtschlosses geführt.
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Im Stand der Technik weist das Auswerfelement typischerweise Aktivierungsfedern auf, die beim Einstecken der Steckzunge und dem damit verbundenen Verschieben des Auswerfelements den Verriegelungsmechanismus auslösen. Dadurch wird das Verriegelungselement innerhalb des Gehäuses freigegeben und so verschoben, dass es in die Ausnehmung der Steckzunge eingreift, um diese zu sperren.
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Zum Freigeben der Steckzunge wird eine Lösetaste gedrückt. Dadurch wird das Verriegelungselement wieder in die Ausgangsstellung zurückgestellt, wodurch die Steckzunge wieder freigegeben wird. Dies wird dann über das Auswerfelement aus dem Gurtschloss ausgeworfen.
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Bei den bekannten Gurtschlössern hat sich als nachteilig herausgestellt, dass durch das Auslösen des Verriegelungsmechanismus über die Aktivierungsfedern sowie das Verriegeln durch das Verriegelungselement ein Schnappgeräusch der Aktivierungsfedern sowie ein Verriegelungsgeräusch mit deutlich metallischer Charakteristik auftreten.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Gurtschloss derart auszubilden, dass die Geräusche beim Verriegeln des Gurtschlosses verringert sind.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Gurtschloss für einen Fahrzeugsicherheitsgurt gelöst, mit einem Rahmen, in dem zumindest ein Verriegelungselement, das eine ins Gurtschloss einsteckbare Steckzunge verriegeln kann, und ein Auswerfelement vorgesehen sind, das die Steckzunge auswerfen kann, wobei das Auswerfelement und das Verriegelungselement jeweils eine Verriegelungsstellung und eine Ausgangsstellung einnehmen können, wobei das Verriegelungselement in der Ausgangsstellung am Auswerfelement anliegt und so in seiner Ausgangsstellung blockiert ist. Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die beim Verriegeln entstehenden Geräusche zu minimieren, indem die Geschwindigkeit des Verriegelungselements beim Verriegeln verringert wird. Dies gelingt dadurch, dass der Weg des Verriegelungselements von der Ausgangsstellung zur Verriegelungsstellung minimiert ist, da es direkt am Auswerfelement anliegt. Die geringere Geschwindigkeit hat eine geringere Aufschlagsenergie zur Folge, sodass die beim Verriegeln entstehenden Geräusche reduziert sind. Außerdem ergibt sich ein einfacherer Aufbau, da kein aufwendiger Mechanismus vorgesehen sein muss, mit dem das Verriegelungselement in der Ausgangsstellung gehalten wird. Es wird einfach das Auswerfelement verwendet, um das Verriegelungselement in der Ausgangsstellung zu halten.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung sieht vor, dass das Auswerfelement von der Steckzunge in die Verriegelungsstellung überführt werden kann, in der das Auswerfelement das Verriegelungselement freigibt, sodass das Verriegelungselement in die Verriegelungsstellung gelangen und die Steckzunge verriegeln kann. Gemäß dem Verriegelungsmechanismus sind keine Aktivierungsfedern am Auswerfelement nötig, die den Verriegelungsmechanismus auslösen. Das von den Aktivierungsfedern sonst typischerweise erzeugte Schnappgeräusch entfällt, wodurch die insgesamt beim Verriegeln auftretenden Geräusche weiter reduziert sind. Zudem erleichtert sich die Montage des Gurtschlosses, da der Auslösemechanismus für das Verriegelungselement deutlich vereinfacht ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass das Auswerfelement und/oder das Verriegelungselement über ein Federelement vorgespannt sind, insbesondere dass das Verriegelungselement gegen das Auswerfelement vorgespannt ist. Über die Vorspannung ist sichergestellt, dass das Verriegelungselement, sofern es freigegeben ist, in seine Verriegelungsstellung übergeht, um eine sichere Verriegelung der Steckzunge innerhalb des Gurtschlosses zu garantieren. Dies ist unabhängig von der Einbaulage des Gurtschlosses. Über die Vorspannung des Auswerfelements kann die eingesteckte Steckzunge in einfacher Weise aus dem Gurtschloss geworfen werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung sieht vor, dass das Auswerfelement einen Steg aufweist, an dem das Verriegelungselement in der Ausgangsstellung anliegt. Über die Länge des Stegs kann eingestellt werden, wann das Verriegelungselement vom Auswerfelement freigegeben wird und insbesondere aufgrund der Vorspannung in die Verriegelungsstellung übergeht. Der Steg am Auswerfelement ist dabei typischerweise entsprechend der Länge vom Ende der Steckzunge bis zur Aussparung in der Steckzunge ausgebildet, sodass das Verriegelungselement direkt in die Aussparung eingreifen kann, sobald sie nicht mehr vom Auswerfelement in der Ausgangsstellung gehalten wird.
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Insbesondere weist das Auswerfelement im Wesentlichen einen H-förmigen Querschnitt auf. Das Auswerfelement hat zwei Stege, welche in etwa in der Mitte von einem Quersteg verbunden sind. Am Quersteg können sich eine Anschlagsfläche für die Steckzunge sowie auf der entgegengesetzten Seite eine Stützfläche für das Federelement ausbilden, welches das Auswerfelement vorspannt.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung sieht ein Dämpfungselement vor, das mit dem Verriegelungselement zusammenwirken kann, insbesondere indem es die Bewegung des Verriegelungselements dämpfend abbremst. Durch das zusätzliche Dämpfungselement wird das Verriegelungselement am Ende seines Verstellweges von der Ausgangsstellung in die Verriegelungsstellung vergleichsweise sanft abgebremst, wodurch das Verriegelungsgeräusch nochmals gemindert ist.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist das Dämpfungselement an einem Gehäuse angeordnet, insbesondere an einer Innenseite des Gehäuses. Dies vereinfacht die Dämpfung des Verriegelungselements, da die beim Verriegeln auftretenden Geräusche hauptsächlich durch ein Zusammenwirken vom Verriegelungselement mit dem Gehäuse entstehen.
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Ein weiterer Aspekt sieht vor, dass das Dämpfungselement in einer Vertiefung im Gehäuse vorgesehen ist, insbesondere in einer dem Verriegelungselement gegenüberliegenden Vertiefung. Hierdurch wird erreicht, dass das Verriegelungselement beim Übergang in seine Verriegelungsstellung direkt auf das Dämpfungselement trifft, wodurch die Bewegung des Verriegelungselements abgebremst wird und das Verriegelungselement nicht auf das Gehäuse trifft. Durch die Anordnung in der Vertiefung ist zudem sichergestellt, dass sich das Auswerfelement hindernisfrei im Gurtschloss bewegen kann.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist das Dämpfungselement ein Gummi- oder Schaumelement, insbesondere ein PU-Schaumelement. Diese Materialien sind besonders gut dazu geeignet, die Aufschlagsenergie des Verriegelungselements zu bremsen und gleichzeitig Geräusche zu mindern.
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Insbesondere ist das Dämpfungselement aus einem Spritzgusswerkstoff gebildet, der direkt ins Gehäuse gespritzt worden ist. Hierdurch kann das Dämpfungselement in einfacher Weise beim Herstellen des Gurtschlossgehäuses ausgebildet werden.
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Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen, auf die Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine Querschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Gurtschlosses in der Ausgangsstellung,
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2 das Auswerfelement,
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3 eine weitere Querschnittsansicht des erfindungsgemäßen Gurtschlosses in einer ersten Zwischenstellung beim Einschieben einer Steckzunge,
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4 eine weitere Querschnittsansicht des erfindungsgemäßen Gurtschlosses in einer zweiten Zwischenstellung mit weiter eingeschobener Steckzunge, und
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5 das Gurtschloss aus der 1 mit einer darin verriegelten Steckzunge.
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In 1 ist ein Gurtschloss 10 in einer Querschnittsansicht in seiner Ausgangsstellung gezeigt. Das Gurtschloss 10 weist ein Gehäuse 12 auf, das aus zwei Gehäuseschalen 12a, 12b gebildet ist. Im Gehäuse 12 ist ein Verriegelungsmechanismus in einem Rahmen 14 vorgesehen, der die tragende Struktur des Gurtschlosses 10 bildet. Der Verriegelungsmechanismus umfasst zumindest ein Verriegelungselement 16 sowie ein Auswerfelement 18.
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Das Auswerfelement 18, das in 2 detailliert gezeigt ist, ist verschiebbar im Rahmen 14 angeordnet und dient dazu eine in das Gurtschloss eingesteckte Steckzunge aus diesem auszuwerfen, nachdem eine Lösetaste am Gurtschloss gedrückt wurde. Hierzu wirkt das Auswerfelement 18 mit einem Federelement 20 zusammen, das es in seine Ausgangsstellung (in 1 nach links) beaufschlagt. Das Federelement 20 stützt sich dabei an einer Stützfläche 22 des Auswerfelements 18 ab und ist an einem Gehäuseteil 23 gelagert.
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Zur Stützfläche 22 entgegengesetzt ist eine Anschlagsfläche 24 am Auswerfelement 18 ausgebildet, welche als Anschlag für eine hier nicht dargestellte Steckzunge dient. Das Auswerfelement 18 weist ferner zwei Stege 26, 28 auf, die einander gegenüberliegend über die Anschlagfläche 24 hinausstehen. Ist eine Steckzunge in das Gurtschloss eingesteckt, liegt ihr vorderes Ende zwischen den beiden Stegen 26, 28.
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Einer der beiden Stege 26, 28 ist dem Verriegelungselement 16 so zugeordnet, dass er das Verriegelungselement 16 in der Ausgangsstellung hält, wenn sich das Auswerfelement 18 in der Ausgangsstellung befindet.
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Am Vorderende der Stege 26, 28 sind rampenartige Auflageflächen 26a, 28a ausgebildet. Die Stege 26, 28 weisen insgesamt einen teilkreisförmigen Querschnitt auf, wobei die der Anschlagsfläche 24 zugeordnete Fläche eben ist.
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Am Auswerfelement 18 liegt das Federelement 20 an, und zwar am Boden einer Aufnahmehülse 29, die an der von den Stegen 26, 28 angewandten Seite am Auswerfelement 18 angeformt ist. Die Stege 26, 28 gehen dabei unmittelbar in die Wand der Aufnahmehülse 29 über, die das Federelement 20 aufnimmt.
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Auch das Verriegelungselement 16 ist mittels einer Feder in seine Verriegelungsstellung vorgespannt, und zwar mittels eines Federelements 30 (3–5). Aufgrund der Vorspannung wird das Verriegelungselement 16 an den dem Verriegelungselement 16 zugeordneten Steg 28 des Auswerfelements 18 gedrückt, sodass das Verriegelungselement 16 direkt am Auswerfelement 18 anliegt. Das Verriegelungselement 16 wird dabei vom Auswerfelement 18 in seiner Ausgangsstellung entgegen der Vorspannung gehalten. Zur Anlage weist das Verriegelungselement 16 eine Anlagefläche 31 auf, die schräg zu seiner Längsausrichtung ausgebildet ist (2).
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Das Federelement 30 kann dabei als Spiralfeder, Blattfeder oder federndes Element ausgebildet sein. In der gezeigten Ausführungsform ist das Federelement 30 als federnder Metallstreifen ausgebildet.
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Ferner ist im Gehäuse 12 ein Dämpfungselement 32 vorgesehen, welches in einer Vertiefung 34 der Gehäuseschale 12b angeordnet ist. Das Dämpfungselement 32 ist dabei dem Verriegelungselement 16 gegenüberliegend positioniert, wobei in der Ausgangsstellung des Gurtschlosses 10 das Auswerfelement 18 zwischen dem Verriegelungselement 16 und dem Dämpfungselement 32 liegt.
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Bei dem Dämpfungselement 32 kann es sich um ein Gummi- oder Schaumelement handeln, wobei dieses beim Herstellen der Gehäuseschale 12b in die Vertiefung 34 gespritzt worden sein kann. Alternativ ist vorgesehen, dass das Dämpfungselement als Einlegeteil ausgeführt ist, das in die Gehäuseschale eingeklebt ist.
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Beim Einstecken einer Steckzunge 36 (3–5) gelangt das vordere Ende 38 der Steckzunge, das mit einer Aussparung 40 für das Verriegelungselement 16 versehen ist, in Anlage am Auswerfelement 18, wodurch es von der Steckzunge 36 innerhalb des Gehäuses 12 verschoben wird. Hierdurch werden das Gurtschloss 10 allgemein, das Verriegelungselement 16 sowie das Auswerfelement 18 aus ihren Ausgangsstellungen in ihre Verriegelungsstellung überführt werden, die in 5 gezeigt ist.
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Das Gurtschloss weist ferner zum Lösen der Steckzunge 36 eine Taste 42 auf, welche betätigt werden. kann, um das Verriegelungselement 16 über eine Kulissenführung 44 entgegen der Vorspannung des Federelements 30 zu bewegen.
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Der Übergang von der Ausgangsstellung (1) zur Verriegelungsstellung (5) läuft dabei wie folgt ab, wobei in den 3 und 4 Zwischenstellungen gezeigt sind, die eine andere Schnittebene als die der 1 und 2 darstellen:
Die Steckzunge 36 wird in das Gurtschloss 10 eingesteckt (3). Dabei gelangt die Steckzunge 36 mit dem Ende 38 an der Anschlagsfläche 24 des Auswerfelements 18 in Anlage und schiebt dann das Auswerfelement 18 innerhalb des Gurtschlosses 10 nach rechts zum Gehäuseteil 23.
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Beim Verschieben des Auswerfelements 18 im Gurtschloss 10 wird das am Auswerfelement 18 angeordnete Federelement 20 zusammengedrückt. Das Verriegelungselement 16 liegt beim Verschieben des Auswerfelements 18 zunächst weiterhin am Auswerfelement 18 an, insbesondere am Steg 28.
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Ist das Auswerfelement 18 soweit verschoben, dass das Verriegelungselement 16 am Ende des Stegs 28 angelangt ist, so gleitet das Verriegelungselement 16 über die schräg zu seiner Längsausrichtung ausgebildete Anlagefläche 31 am Ende des Stegs 28 entlang in seine Verriegelungsstellung (3 und 4). Das Abgleiten wird dadurch nochmal verbessert, dass die rampenartigen Auflagefläche 28a am Ende des Stegs 28 zu der Anlagefläche 31 korrespondierend ausgebildet ist, sodass sich ein sanftes Abgleiten des Verriegelungselements 16 ergibt.
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Nachdem das Verriegelungselement 16 entlang des Endes des Stegs 28 gerutscht ist, wird es vom Federelement 30 durch die dann unterhalb des Verriegelungselements 16 angeordnete Aussparung 40 gedrückt, sodass die Steckzunge 36 im Gurtschloss 10 verriegelt ist.
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Diese Bewegung ist aufgrund der Vorspannung durch das Federelement 30 gewährleistet, sodass sie unabhängig der Einbauposition stattfindet. Durch das Abgleiten am Ende des Stegs 28 wird die Bewegung des Verriegelungselements 16 beim Verriegeln reduziert, da im Vergleich zum Stand der Technik der Weg verringert ist, den das Verriegelungselement 18 ungebremst und unter der Wirkung des Federelements 30 aus der Ausgangsstellung in die Verriegelungsstellung zurücklegt. Hierdurch ist die Aufschlagsenergie, wenn das Verriegelungselement in der Verriegelungsstellung ankommt, verringert. Dies reduziert die damit verbundenen Geräusche.
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Am Ende des Hubes in die Verriegelungsstellung trifft das Verriegelungselement 16 auf das Dämpfungselement 32, wodurch die Aufschlagsenergie vom Dämpfungselement 32 teilweise aufgenommen und absorbiert wird. Das entstehende Geräusch ist dadurch weiter reduziert, da das Verriegelungselement 16 nicht direkt auf das Gehäuse 12 trifft.
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Bei Betätigung der Taste 42 wird das Verriegelungselement über die Kulissenführung 44 bewegt und gerät wieder außer Eingriff mit der Aussparung 40 der Steckzunge 36. Aufgrund der Vorspannung des Federelements 20 wird das Auswerfelement 18 dann wieder in seine Ausgangsstellung (1) beaufschlagt, und das Verriegelungselement 16 liegt am Auswerfelement 18 an.