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Die Erfindung betrifft eine Steckzunge für einen Sicherheitsgurt, mit einem Einsteckabschnitt, der in ein Gurtschloss eingeschoben werden kann, und einem Umlenkabschnitt für ein Gurtband, wobei der Umlenkabschnitt einen Gurtbandkanal sowie ein Klemmelement für das Gurtband aufweist und das Klemmelement zwischen einer Ausgangsposition, in der das Gurtband frei beweglich ist, und einer Blockierposition bewegbar ist, in der das Klemmelement so gegen eine Wand des Gurtbandkanals bewegt wird, dass das Gurtband zwischen dem Klemmelement und der Wand des Gurtbandkanals geklemmt ist, und wobei zumindest ein Federelement vorgesehen ist, das das Klemmelement in der Ausgangsposition beaufschlagt.
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Steckzungen bilden bei Dreipunktgurten einen Umlenkpunkt zwischen einem ersten Abschnitt des Sicherheitsgurtes, der im Rückhaltefall das Becken des Fahrzeuginsassen zurückhält, und einem zweiten Abschnitt, der den Oberkörper des Fahrzeuginsassen vor einer Vorverlagerung schützt. Die Steckzunge ist mit dem Umlenkabschnitt so auf das Gurtband des Sicherheitsgurtes aufgefädelt, dass die Steckzunge frei auf dem Gurtband verschoben werden kann. Dadurch kann beim Anschnallvorgang die Länge der beiden Abschnitte des Sicherheitsgurtes an den Fahrzeuginsassen angepasst werden. Zudem kann durch eine Verschiebung des Gurtbandes durch die Steckzunge das Gurtband so ausgerichtet werden, dass dieses gleichmäßig am Fahrzeuginsassen anliegt.
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Im Rückhaltefall kann es vorkommen, dass sich der Oberkörper bei blockiertem Sicherheitsgurt vorverlagert. Da das Gurtband verschiebbar in der Steckzunge geführt ist, kann das Gurtband so verschoben werden, dass der am Oberkörper anliegende Abschnitt verlängert und der am Becken anliegende Abschnitt verkürzt wird, wodurch der Sicherheitsgurt im Beckenbereich einschneiden kann. Um dies zu verhindern, weisen Steckzungen Klemmelemente auf, die bei eine Blockieren des Sicherheitsgurtes zwischen einer Ausgangsposition, in der das Gurtband frei beweglich ist, und einer Blockierposition verschoben werden können, in der das Klemmelement das Gurtband an der Steckzunge verklemmt, sodass keine Gurtbandverschiebung zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt des Sicherheitsgurtes möglich ist. Der Beckenbereich ist so vor einem Einschneiden des Sicherheitsgurtes und der Oberkörper vor einer zu großen Vorverlagerung geschützt.
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Um das Klemmelement nach Beendigung des Rückhaltefalles zurück in die Ausgangsposition zu bewegen, sind Federelemente vorgesehen, die das Klemmelement in der Ausgangsposition beaufschlagen. Üblicherweise werden dazu Spiralfedern oder Blattfedern verwendet. Eine solche Steckzunge ist beispielsweise aus der
DE 20 2010 013 986 U1 bekannt. Diese Federelemente haben zudem die Aufgabe, das Klemmelement in der Ausgangsposition spielfrei zu halten, sodass eine Geräuschbildung durch Klappern des Klemmelements verhindert oder zumindest reduziert ist. Dazu ist es aber erforderlich, die Federelemente unter Vorspannung an der Steckzunge zu montieren. Durch die große Anzahl Einzelteile und die Montage der Federelemente unter Vorspannung ist der Zusammenbau der Steckzungen sehr aufwendig.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Steckzunge bereitzustellen, die einfacher und schneller zu montieren und eine spielfreie Lagerung des Klemmelements ermöglicht.
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Zur Lösung der Aufgabe ist eine Steckzunge für einen Sicherheitsgurt vorgesehen, mit einem Einsteckabschnitt, der in ein Gurtschloss eingeschoben werden kann, und einem Umlenkabschnitt für ein Gurtband, wobei der Umlenkabschnitt einen Gurtbandkanal sowie ein Klemmelement für das Gurtband aufweist und das Klemmelement zwischen einer Ausgangsposition, in der das Gurtband frei beweglich ist, und einer Blockierposition bewegbar ist, in der das Klemmelement so gegen eine Wand des Gurtbandkanals bewegt wird, dass das Gurtband zwischen dem Klemmelement und der Wand des Gurtbandkanals geklemmt ist. Es ist zumindest ein Federelement vorgesehen, das das Klemmelement in der Ausgangsposition beaufschlagt. Erfindungsgemäß ist das Federelement einstückig am Umlenkabschnitt angeformt. Da das Federelement einstückig mit dem Umlenkabschnitt ausgebildet ist, entfallen zusätzliche Arbeitsschritte bei der Montage für das Einsetzen, Ausrichten und Fixieren bzw. Halten der Federelemente. Da das Federelement fest am Umlenkabschnitt angebracht ist, kann es sich zudem während der Montage des Klemmsteges nicht verschieben, sodass eine zuverlässig Funktion der Steckzunge, insbesondere der Federelemente, sichergestellt ist.
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Das Federelement kann beispielsweise einstückig mit einem Grundkörper der Steckzunge ausgebildet sein. Vorzugsweise weist die Steckzunge aber eine Umspritzung auf, insbesondere aus Kunststoff, und das Federelement ist einstückig mit der Umspritzung ausgebildet. Der Grundkörper ist üblicherweise aus einem harten Material, insbesondere Metall, hergestellt, das eine geringe Flexibilität aufweist, wodurch die einstückige Ausbildung eines Federelements sehr aufwendig ist. Die Ausbildung des Federelementes an der Umspritzung, die üblicherweise aus Kunststoff hergestellt ist, bietet den Vorteil, dass der Kunststoff wesentlich elastischer ist, so ein flexibleres Federelement bereitgestellt werden kann. Zudem ist die Herstellung der Steckzunge einfacher, da es nicht erforderlich ist, beim Anspritzen der Umspritzung die Federelemente freizuhalten, sodass deren Funktion nicht beeinträchtigt wird. Darüber ist die Führungsbahn, entlang der das Klemmelement am Umlenkabschnitt zwischen der Ausgangsposition und der Blockierposition geführt ist, üblicherweise zumindest abschnittsweise in der Umspritzung ausgebildet. Das Klemmelement kann also gemeinsam mit der Umspritzung so hergestellt werden, dass dieses in die Führungsbahn ragt.
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Das Federelement ist beispielsweise eine Blattfeder, die mit einem freien Ende in eine Führungsbahn ragt, in der das Klemmelement geführt ist. Eine solche Blattfeder lässt sich, insbesondere bei der Herstellung einer Umspritzung, auf einfach Weise herstellen, da für die Herstellung einer solchen Blattfeder keine zusätzlichen Formteile erforderlich sind. Durch die Länge bzw. die Dicke der Blattfeder lässt sich zudem die Federstärke sehr gut einstellen.
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Um die Herstellung der Steckzunge weiter zu vereinfachen, ist vorzugsweise ein Haltestift vorgesehen, an dem das Klemmelement gelagert ist. Das Klemmelement kann in die Führungsbahn, die beispielsweise zwei einseitig offene Führungskanäle aufweist, eingeschoben werden. Anschließend wird der Haltestift so am Umlenkabschnitt fixiert, dass das Klemmelement in der Führungsbahn gehalten ist. Der Haltestift kann beispielsweise senkrecht zur Führungsbahn in den Umlenkabschnitt, insbesondere die Umspritzung eingeschoben werden, und schließt in der eingeschobenen Position die Führungskanäle, sodass das Klemmelement nicht mehr aus diesen herausgeschoben werden kann.
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Weitere Vorteile und Merkmale finden sich in der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen. In diesen zeigen:
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1 eine Explosionsansicht einer erfindungsgemäßen Steckzunge,
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2 die Steckzunge aus 1 in montiertem Zustand, und
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3 eine Schnittansicht der Steckzunge aus 2.
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In den 1 und 2 ist eine Steckzunge 10 für einen Sicherheitsgurt in einem Fahrzeug gezeigt. Die Steckzunge 10 hat einen Einsteckabschnitt 12, der in ein Gurtschloss eingeschoben und in diesem arretiert werden kann, sowie einen Umlenkabschnitt 14, der auf ein Gurtband 16 aufgefädelt werden kann und das Gurtband 16 umlenken kann.
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Der Umlenkabschnitt 14 weist eine aus Kunststoff bestehende Umspritzung 18 auf, die den Umlenkabschnitt 14 vollständig umschließt. Am Umlenkabschnitt 14 ist ein Gurtbandkanal 20 vorgesehen, durch den das Gurtband 16 geführt ist (siehe 3), sowie ein Klemmelement 22, dessen Funktion nachfolgend erläutert wird.
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Das Gurtband 16 wird durch den Umlenkabschnitt 14 U-förmig umgelenkt, wobei das Gurtband 16 mit einem Klemmabschnitt 23 um das Klemmelement 22 und durch den Gurtbandkanal 20 geführt ist. Der Klemmabschnitt 23 teilt das Gurtband 16 in einen ersten Abschnitt 24 und einen zweiten Abschnitt 26, wobei der erste Abschnitt 24 um den Beckenbereich eines Fahrzeuginsassen herumgeführt ist und der zweite Abschnitt 26 ausgehend von der Steckzunge 10 um den Oberkörper des Fahrzeuginsassen verläuft.
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Im in 3 gezeigten Ausgangszustand der Steckzunge 10 ist das Gurtband 16 frei durch den Umlenkabschnitt 14 der Steckzunge 10 bewegbar, sodass in Verbindung mit einem Gurtaufroller eine Längenanpassung der beiden Abschnitte 24, 26 des Gurtbandes 16 möglich ist. Dies ermöglicht, dass der Sicherheitsgurt so eingestellt werden kann, dass beide Abschnitte 24, 26 am Fahrzeuginsassen anliegen. Dadurch wird bei einem Blockieren des Sicherheitsgurtes eine Vorverlagerung des Fahrzeuginsassen zuverlässig verhindert.
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Wie in den 1 und 2 zu sehen ist, ist das Klemmelement 22 seitlich in Führungskanälen 27 gelagert, in denen das Klemmelement 22 entlang einer Führungsbahn 29 von einer Ausgangsposition in die Blockierposition verschiebbar ist. Die Führungskanäle 27 sind einseitig offen, sodass das Klemmelement 22 von den offenen Enden 28 in die Führungskanäle 27 eingeschoben werden kann.
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Im Bereich der offenen Enden 28 sind an der Umspritzung 18 quer zu den Führungskanäle 27 verlaufende Kanäle 30 für einen Haltestift 32 vorgesehen.
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Zur Montage der Steckzunge 10 wird der Klemmsteg 22 von den offenen Enden 28 in die Führungskanäle 27 eingeführt. Um ein Herausrutschen des Klemmelementes 22 aus den Führungskanälen 27 zu verhindern, wird anschließend der Haltestift 32 in einer Einschubrichtung E in die Kanäle 30 eingeschoben. Der Haltestift 32 ragt derart in die Führungsbahn 29, dass ein Herausfallen oder Herausrutschen des Klemmelementes 22 verhindert ist. Der Haltestift 32 bildet zudem, wie nachfolgend erläutert wird, einen Anschlag für das Klemmelement 22.
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Wie in 1 des Weiteren zu sehen ist, sind an der Umspritzung 18 zwei Federelemente 34 einstückig angebracht, die jeweils eine Blattfeder bilden. Die freien Enden 36 der Federelemente 34 ragen jeweils in die Führungsbahn 29 des Klemmelements 22. Die Federelemente 34 sind einstückig mit der Umspritzung 18 ausgebildet und vorzugsweise zusammen mit dieser an den Grundkörper der Steckzunge 10 angespritzt.
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Die Federelemente 34 sind so geformt, dass das Klemmelement 22 beim Einschieben in die Führungsbahn 29 bzw. die Führungskanäle 27 an diesen anliegt. Das Klemmelement 22 wird durch die Federelemente 34 in eine Ausgangsposition beaufschlagt, in der das Klemmelement 22 am Haltestift 32 anlegt. In dieser Ausgangsposition ist das Gurtband 16 frei im Gurtbandkanal 20 bewegbar.
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Wirkt im Rückhaltefall eine Zugkraft auf das Gurtband 16 bzw. auf die beiden Abschnitte 24, 26 des Gurtbandes 16, erfolgt eine Verlagerung des Klemmelements 22 von der Ausgangsposition in die Blockierposition, wenn diese Zugkraft größer ist als die Federkraft der Federelemente 34. In der Blockierposition ist der Querschnitt des Gurtbandkanal 20 durch das Klemmelement 22 derart verengt, dass das Gurtband 16 geklemmt wird. Beispielsweise klemmt das Klemmelement 22 das Gurtband 16 gegen eine Wand 38 des Gurtbandkanals 20.
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Das Gurtband 16 ist in dieser Position des Klemmelementes 22 an der Steckzunge 10 fixiert. Ein Verkürzen des ersten Abschnittes 24 und somit ein Einschnüren des um das Becken gelegten ersten Abschnittes 24 durch eine Vorverlagerung des Oberkörpers und der daraus resultierenden Verlängerung des zweiten Abschnitts 26 ist somit zuverlässig ausgeschlossen.
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Nach Beendigung des Rückhaltefalles und dem Rückgang der Zugkraft auf das Gurtband 16 bzw. auf die Abschnitte 24, 26 des Gurtbandes 16 wird das Klemmelement 22 durch die Federkraft der Federelemente 34 zurück in die Ausgangsposition bewegt.
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Die einstückige Ausbildung der Federelemente 34 mit der Umspritzung 18 bzw. der Steckzunge 10 hat den Vorteil, dass eine wesentlich einfachere und schnellere Montage der Steckzunge 10 möglich ist. Ein aufwendiges Einsetzen und Ausrichten separater Federelemente sowie ein Fixieren dieser Federelemente während des Einschiebevorgangs des Klemmelementes 22 sind nicht erforderlich. Das Klemmelement 22 muss lediglich gegen die Federkraft der Federelemente 34 fixiert werden, bis der Haltestift 32 in die Kanäle 30 eingeschoben ist, wodurch das Klemmelement 22 an der Steckzunge 10 fixiert ist.
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Anders als in der hier gezeigten Ausführungsform sind selbstverständlich beliebige Formen der Federelemente 34 möglich. Es ist lediglich erforderlich, dass die Federelemente 34 einstückig mit dem Umlenkabschnitt 14, insbesondere der Umspritzung 18, ausgebildet sind und derart geformt sind, dass sie das Klemmelement 22 in die Ausgangsposition beaufschlagen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202010013986 U1 [0004]