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Die
Erfindung befasst sich mit einem Austrittselement für einen
Sicherheitsgurt zur Integration in einen Fahrzeugsitz mit einer
feststehenden Grundplatte, die eine feststehende Austrittsöffnung aufweist,
durch die der Sicherheitsgurt im in den Fahrzeugsitz eingebauten
Zustand austritt. Darüber
hinaus befasst sich die Erfindung mit einem Fahrzeugsitz mit einem
Sicherheitsgurt, der einen oberen Umlenker aufweist und ein Austrittselement
umfasst.
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Es
sind Fahrzeugsitze bekannt, die einen integrierten Dreipunktgurt
aufweisen. Dies betrifft insbesondere für den Nutzfahrzeugbereich,
beispielsweise für
Lkws, zu. Die Gurtanlegequote ist jedoch insbesondere bei schweren
Lkws sehr gering und bewegt sich bei geschätzten 30%. Als häufiges Argument,
weshalb der Dreipunktgurt nicht angelegt wird, wird angeführt, dass
er bei kleinen Personen am Hals scheuert und bei großen Personen
eine zu große Umlenkkraft
auf die Schulter ausübt
und damit unbequem ist. Diesem Problem wurde bislang dadurch entgegengewirkt,
dass der obere Haltepunkt in seiner Höhe auf den Insassen eingestellt
wird.
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Aus
der
DE 38 18 920 A1 ist
ein Fahrzeugsitz mit im Schulterbereich angeordneter Gurtführung für einen
Dreipunktgurt bekannt, bei der die Gurtführung ebenfalls innerhalb der
Ebene des Rücksitzes
angeordnet ist. Die Gurtführung
ist so ausgebildet, dass sie um drei orthogonal aufeinander stehende
Achsen – die
Vertikale, die Horizontale innerhalb der Rückenlehne und die Horizontale
senkrecht zur Rückenlehne – schwenkbar
ist. Damit kann der Winkel des Gurtbandes, wie dieses zum Insassen
geführt
wird, eingestellt werden.
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Allerdings
ist allen bekannten Gurtführungen,
insbesondere bei im Fahrzeugsitz integrierten, gemein, dass die
Einstellung der Position am festen Umlenkpunkt erfolgt, so dass
der Einstellmechanismus die Belastungen im Crashfall aushalten muss und
somit zu deutlich höheren
Kosten führt
oder dass die Gurtführung
durch ein Führungsteil
erfolgt, welches sich bei Belastung in Richtung des Gurtverlaufs zwischen
festem Umlenkpunkt und dem Kontaktpunkt zum Fahrer ausrichtet, was
den Nachteil hat, dass bei normalem Betrieb, insbesondere beim Gurtauszug
beim Anlegen des Gurtes oder bei Bewegungen des Fahrers bei angelegtem
Gurt, sich die eingestellte optimale Position verändert.
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Außerdem ist
aus der
DE 198 57
387 C1 ein Sicherheitsgurtsystem bekannt, das eine in die
Rückenlehne
integrierte horizontale Austrittsöffnung für das Gurtband aufweist, das
Teil eines Gurtschlittens ist, der vertikal verfahrbar und arretierbar
ist. Die Auszugsbewegung des Gurtbands bewirkt beim Anlegen des
Sicherheitsgurtes ein Ausfahren der Kopfstütze über eine geeignete Mechanik.
Beim Ablegen des Sicherheitsgurtes bewegt diese Mechanik die Kopfstütze dann
wieder nach unten.
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Aufgabe
der Erfindung ist es deswegen, eine verstellbare kostengünstige Gurtführung so
auszubilden, dass eine einfache Einstellung der effektiven Höhe des Gurtaustritts
möglich
ist.
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Die
Aufgabe wird durch ein Austrittselement mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 sowie einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Patentanspruchs
13 gelöst.
Der Sicherheitsgurt tritt egal, welche Größe der Fahrzeuginsasse hat,
immer durch das feststehende und somit an einem vorbestimmten Platz
angeordnete Austrittselement aus dem Fahrzeugsitz aus. Durch den
mit einer simplen Mechanik vor dem feststehenden Austrittselement
angebrachten und im Wesentlichen senkrecht und geradlinig bewegbaren
Niederhalter wird die Einstellung der Höhe des effektiven Austrittshöhe des Sicherheitsgurtes
auf die Bedürfnisse
des jeweiligen Sitzinsassen eingestellt. Durch die Festlegevorrichtung
zum Blockieren der Bewegung des Niederhalters, die zwischen dem
Austrittselement und dem Nieder halter angeordnet ist, wird der Niederhalter,
nachdem die effektive Austrittshöhe
des Sicherheitsgurtes auf die Bedürfnisse des jeweiligen Sitzinsassen
eingestellt wurde, in dieser Stellung fixiert, so dass keine unbeabsichtigte
Veränderung
dieser Höhe
im normalen Betrieb erfolgt. Durch die einfache und preiswerte Konstruktion
ist es allerdings in einem Crashfall nicht ausgeschlossen, dass
sich die eingestellte Höhe ändert und
die effektive Austrittshöhe
dann der tatsächlichen
Austrittshöhe
des Austrittselements entspricht. Dies wird jedoch hingenommen,
um die oben beschriebene sehr einfache und preiswert zu realisierende
Einstellmöglichkeit
zu gewährleisten.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Festlegevorrichtung
erste Festlegemittel am Niederhalter aufweist, die lösbar mit zweiten
Festlegemitteln an der Grundplatte zusammenwirken. Dies stellt eine
besonders einfach zu realisierende und trotzdem sicher wirkende
Festlegung sicher.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
die ersten und zweiten Festlegemittel formschlüssig in einer Festlegeposition
ineinander eingreifende Zähne,
insbesondere in Form von Sägezähnen, sind.
Eine solche formschlüssige Ausgestaltung
ist sehr einfach zu realisieren und bietet einen guten Schutz gegen
ungewollte Lösung
der formschlüssigen
Verbindung.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
die Hemmung durch die Festlegemittel nur in einer Festlegemittelposition
erfolgt und in einer in Einbaulage dazu horizontal befindlichen
Bewegungsposition keine Hemmung erfolgt. Dadurch kann durch einfaches
Verschieben der beiden Festlegemittel gegeneinander in der Horizontalen
eine vertikale Bewegung des Niederhalters in der Grundplatte freigegeben
werden. Dies stellt eine sehr einfache Methode dar, um die Höhe der Gurtaustrittsöffnung zu ändern. Ist
die gewünschte
Höhe der
Gurtaustrittsöffnung
eingestellt, so wird wieder in entgegengesetzter Richtung eine horizontale
Bewegung durchgeführt
und die beiden Festlegemittel sind wieder in Eingriff miteinander.
In dieser Lage ist dann der Niederhalter wieder in der Vertikalen
festgelegt und die Gurtaustrittsöffnung
ist nicht mehr verschiebbar.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
die ersten Festlegemittel an den in Einbaulage ver tikalen Seitenflächen der Grundplatte
ausgebildet sind. Die vertikalen Seitenflächen eignen sich besonders
gut zur Ausbildung der ersten Festlegemittel, wenn eine vertikale
Bewegung nur nach einer horizontalen Verschiebung gegenüber den
zweiten Festlegemitteln am Befestigungskörper möglich sein soll.
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Dasselbe
gilt für
die weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung, bei der die
zweiten Festlegemittel an den in Einbaulage vertikalen Seitenflanken
des Niederhalters ausgebildet sind. Außerdem ist bei jeweils in den
Seitenflanken ausgebildeten ersten und zweiten Festlegemitteln ein
gutes Zusammenwirken gegeben.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
die Austrittsöffnung
im in Einbaulage oberen Endbereich des Austrittselements ausgebildet
ist. Dadurch wird die Gurtaustrittöffnung in ihrer Grundlage möglichst
hoch positioniert und eine Verschiebung für kleinere Insassen des Fahrzeugsitzes
nach unten ermöglicht.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
die Austrittsöffnung
O-förmig
ist und in Einbaulage des Austrittselements im Wesentlichen horizontal
verläuft.
Durch die O-Form ist gewährleistet,
dass der Gurt nicht aus der Austrittsöffnung heraus springt, da er
von dieser vollständig umgeben
ist.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
die Grundplatte ein vertieftes Gurtbett aufweist, das sich in Einbaulage
des Austrittselements im Wesentlichen in vertikaler Richtung erstreckt.
Durch eine bettmäßige Ausbildung der
Grundplatte kann der Sicherheitsgurt in dem Bereich zwischen seiner
Austrittsöffnung
im Austrittselement und der effektiven Gurtaustrittshöhe, die durch
die Position des Niederhalters definiert wird, vollständig unterhalb
der Oberfläche
des Fahrzeugsitzes innerhalb dieses Gurtbetts ge führt werden.
Dadurch wird ein unbeabsichtigtes Ziehen oder Hängenbleiben an dem Sicherheitsgurt
in dem genannten Bereich vermieden.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
der Niederhalter in seiner Draufsicht im wesentlichen C- oder H-förmig ausgebildet
ist und der Querbalken als schmalerer Steg zwischen den breiteren
vertikalen Längsbalken
angeordnet ist. Durch die vertikal verlaufenden Arme des C bzw.
H des Niederhalters wird eine seitliche Führung des Sicherheitsgurts
erreicht.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
die zweiten Festlegemittel an den vertikalen Längsbalken ausgebildet sind.
Dadurch können
in einem im Vergleich zum Rest des Niederhalters relativ langen
Bereich in vertikaler Richtung Festlegemittel ausgebildet werden.
Dies erhöht
die Sicherheit, dass die Festlegemittel den Niederhalter nach dessen
Einstellung in der gewünschten
Position halten können.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
jeder vertikale Längsbalken eine
U-förmige
Nut aufweist, die die als Schiene ausgebildete seitliche Begrenzung
der Grundplatte umfasst. Dadurch ist eine sichere Führung des
Niederhalters an der Grundplatte gewährleistet und außerdem können auch
die Festlegemittel sehr sicher und gut funktionierend miteinander
in Eingriff gebracht werden.
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Schließlich ist
es vorteilhaft, wenn der Fahrzeugsitz so ausgebildet ist, dass das
Austrittselement plan mit einem Rückenpolster des Fahrzeugsitzes
abschließt.
Zum einen ist dies ästhetisch
vorteilhaft und zum anderen ergibt sich dadurch weder eine Vertiefung
noch ein Herausstehen über
die Oberfläche,
so dass die Verletzungsgefahr sowie die Gefahr, an einer solchen
Stelle hängen
zu bleiben, minimiert werden.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung des Fahrzeugsitzes sieht vor, dass der
Fahrzeugsitz ein Gurtstraffsystem aufweist. Dadurch kann eine eventuell etwas
längere
Gurtbandlänge
leicht ausgeglichen werden.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung des Fahrzeugsitzes sieht vor, dass die
Austrittsöffnung
der Grundplatte auf gleicher Höhe
angeordnet ist wie der obere Umlenker. Dadurch kann der Gurt ohne
einen weiteren zusätzlichen
Umlenker senkrecht aus der Rückenlehne
austreten und es wird außerdem
keine Höhe
des Austrittsöffnunges
verloren.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn der Rohrrahmen des Fahrzeugsitzes den oberen
Umlenker bildet. Dadurch wird eine maximale Höhe des Austrittspunktes des
Sicherheitsgurtes erreicht, da der Rohrrahmen bis auf eine sehr
kleine Distanz an die obere Außenkontur
der Rückenlehne
heranreicht.
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Eine
weitere vorteilhafte Weiterbildung des Fahrzeugsitzes sieht vor,
dass die Grundplatte an ihrem oberen Ende mit der Oberkante des
Fahrzeugsitzes im Schulterbereich abschließt. Auch dadurch wird gewährleistet,
dass der Austrittspunkt des Sicherheitsgurtes möglichst weit oben gegeben ist
und eine Einstellung für
kleinere Insassen des Fahrzeugsitzes nach unten ermöglicht wird.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
im Folgenden beschrieben. Es zeigen im Einzelnen:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Austrittselements
in einem Fahrzeugsitz in einer ersten Einstellposition,
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2 das
Austrittselement der 1 in einer zweiten Einstellposition,
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3 das
Austrittselement der 1 und 2 in einer
dritten Einstellposition, wobei der Sitzbezug durchsichtig dargestellt
ist,
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4 einen
Schnitt durch den Fahrzeugsitz gemäß 2, senkrecht
zur Rückenlehnenebene und
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5 ein
Schnitt wie in 4 durch den Fahrzeugsitz gemäß 1.
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In
den 1 und 2 ist ein erfindungsgemäßes Austrittselement 2 im
in eine Rückenlehne 1 eines
Fahrzeugsitzes eingebauten Zustand in zwei Positionen dargestellt.
Hierbei ist die Austrittsöffnung 6 des
Sicherheitsgurtes 15 im Schulterbereich 12 der Rückenlehne 1 sehr
hoch angesetzt, da als Umlenkpunkt der Rohrrahmen 11 (nicht
dargestellt), verwendet wird. Die Austrittsöffnung 6 ist O-förmig ausgebildet,
so dass der Sicherheitsgurt 15 nicht aus der Austrittsöffnung 6 herausspringen
kann und außerdem
in seiner Richtung festgelegt ist. Die Austrittsöffnung 6 verläuft im Wesentlichen
horizontal. Allerdings wird unter „horizontal" innerhalb dieser
Anmeldung auch ein Abweichen von der physikalisch korrekten Horizontalen
bezeichnet. Dies hängt
jeweils davon ab, wie die Gurtausführung realisiert wird. Da der
vordere obere Bereich des Dreipunkt-Sicherheitsgurtes schräg über die
Brust verläuft,
ist in vielen Anwendungsfällen
eine Neigung der Austrittsöffnungen
gegenüber
der Horizontalen gewünscht.
Dies kann zwischen 0° und
20° betragen.
Analog gilt für "vertikal", dass damit nicht
nur die physikalisch korrekte Bezeichnung von 0° gegenüber der Richtung zum Erdmittelpunkt
hin verstanden wird, sondern auch eine Abweichung um die oben schon
ausgeführten
0° bis 20°. Für die Erfindung
ist es nicht wesentlich, unter welchem Winkel sich die jeweils angegebenen
Teile erstrecken.
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Unterhalb
der Austrittsöffnung 6 erstreckt sich
in vertikaler Richtung eine Grundplatte 3, die in die Rückenlehne 1 einge lassen
ist. Die Grundplatte 3 weist dabei ein Gurtbett 5 (nähere Darstellung
und Beschreibung in 3) auf, in dem der Sicherheitsgurt 15 unterhalb
der Ebene der Rückenlehne 1 geführt werden
kann. An der Grundplatte 3 ist ein Niederhalter 4 angeordnet,
der entlang einer Bewegungsrichtung 16, die vertikal verläuft, geradlinig
an der Grundplatte 3 verschoben werden kann. Zwischen der
Grundplatte 3 und dem Niederhalter 4 ist eine
Festlegevorrichtung (nicht dargestellt) ausgebildet. Mittels dieser
Festlegevorrichtung kann der Niederhalter 4 in verschiedenen
Positionen relativ zur Grundplatte 3 und somit in verschiedenen
Höhen festgelegt
werden.
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In 1 ist
der Niederhalter 4 in seiner obersten Position dargestellt.
Dagegen zeigt 2 den Niederhalter 4 in
seiner untersten Position. Der Niederhalter 4 wird über den
Sicherheitsgurt 15 geführt,
so dass er diesen nach unten in das Gurtbett 5 drückt. Die
Länge des
in das Gurtbett 5 gedrückten Sicherheitsgurtes 15 hängt dabei
davon ab, in welcher Höhe
sich der Niederhalter 4 befindet.
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In
der Draufsicht ist der Niederhalter 4 C-förmig ausgebildet,
wobei die beiden freien Schenkel des „C" senkrecht nach unten weisen. Dadurch
wird ein Querbalken 7, der schmal ausgebildet ist und horizontal
verläuft,
von dazu senkrecht verlaufenden breiteren Längsbalken 8 seitlich
abgeschlossen. Durch die C-Form des Niederhalters 4 ist
eine seitliche Führung
des Sicherheitsgurts 15 gewährleistet, so dass dieser innerhalb
des Gurtbetts 5 gut geführt werden
kann.
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Da
sowohl die Grundplatte 3 als auch der Niederhalter 4 im
Wesentlichen keine kraftaufnehmenden Teile sind – die Kraftaufnahme wird durch
die Gurtumlenkung des Rohrrahmens 11 erbracht – können diese
Teile aus einem leichten und preiswert herzustellenden Kunststoff
gefertigt sein. Sie können beispielsweise
im preiswerten Spritzgussverfahren gefertigt werden. Da sie keine
Kraft aufnehmen müssen,
müssen
sie auch nicht sehr massiv ausgeführt sein. Somit wird Material
und Masse eingespart, was dem gesamten Fahrzeugsitz zugute kommt.
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In 3 wird
schematisch das „Innenleben" einer Rückenlehne 1 eines
Fahrzeugsitzes dargestellt. Es handelt sich dabei um eine Darstellung
einer Zwischenposition des Niederhalters 4 zwischen den in
den 1 und 2 dargestellten Extrempositionen,
wobei der Sitzbezug 10 durchsichtig dargestellt ist. Der
Sicherheitsgurt 15 wird nicht über einen separaten Umlenkmechanismus
zur Austrittsöffnung 6 hin geführt, sondern über den
sowieso in jeder Rückenlehne 1 vorhandenen
Rohrrahmen 11. Der Rohrrahmen 11 ist so steif,
dass er auch in einem Crashfall die am Sicherheitsgurt 15 auftretenden
Kräfte
aufnehmen kann. Dadurch wird vermieden, dass eine zusätzliche,
konstruktiv aufwendige und Kosten generierende zusätzliche
Umlenkvorrichtung am Fahrzeugsitz angebracht werden muss. Das Führen des Sicherheitsgurtes 15 direkt über einen
eventuell speziell hierfür
ausgeformten Rohrrahmen 9 führt im Schulterbereich 12 dazu,
dass die Austrittsöffnung 6 sehr
hoch im Schulterbereich 12 angeordnet ist. Zwischen der
Austrittsöffnung 6 und
dem Rohrrahmen 9 ist ein Führungselement 13 angeordnet,
um ein Verrutschen des Sicherheitsgurts 15 zu verhindern.
Das Führungselement 13 weist
hierfür
eine Vertiefung 14 auf, in der der Sicherheitsgurt 15 geführt wird.
Es kann einstückig
mit dem Gurtbett 5 ausgeführt sein; eine separate Ausführung ist
aber genauso möglich. Es
ist auch um den Rohrrahmen 11 als Umlenker 9 herumgezogen
(siehe 4 und 5), um die Qualität der Führung noch
zu verbessern.
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In
den 4 und 5 ist jeweils in einem Schnitt
schematisch gut erkennbar dargestellt, wie sich die beiden in den 2 und 1 gezeigten
unterschiedlichen Positionen des Niederhalters 4 auswirken.
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Die
in 5 dargestellte erste Position des Niederhalters 4 direkt
unterhalb der Kante der Rückenlehne 1 im
Schulterbereich 12 entspricht derjenigen Position der 1.
Hierbei wird der Sicherheitsgurt 15 über den Rohrrahmen 11 als
Umlenker 9 von der Vertikalen in die Horizontale umgelenkt.
Er tritt dann unterhalb des Querbalkens 7 des Niederhalters 4 durch
die Austrittsöffnung 6 aus
der Rückenlehne 1 aus.
Von dort wird er durch den Insassen beim Anschnallvorgang in die
gewünschte
Position gezogen. Es ist gut zu erkennen, dass der Querbalken 7 des Niederhalters 4 den
Sicherheitsgurt 15 nicht umlenkt.
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In
der in 4 dargestellten, unteren Position des Niederhalters 4 – die derjenigen
der 2 entspricht – wird
der Sicherheitsgurt 15 durch den Querbalken 7 des
Niederhalters 4 in das Gurtbett 5 der Grundplatte 3 gedrückt. Der
Querbalken 7 des Niederhalters 4 bildet somit
die „gefühlte" Austrittshöhe des Sicherheitsgurts 15.
In dieser zweiten, unteren Position des Niederhalters 4 kann
somit kleineren Insassen eine optimale Austrittshöhe des Sicherheitsgurtes 15 geboten
werden.
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Der
Niederhalter 4 ist zwischen der oberen Position – gemäß 1 – und seiner
unteren Position – gemäß 2 – in einer
Reihe weiterer Positionen an der Grundplatte 3 festlegbar.
Die ersten und zweiten Festlegemittel, die die hierfür benötigte Festlegevorrichtung
bilden, sind in den Figuren nicht dargestellt.
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Der
Niederhalter 4 wird mittels geeigneter Federelemente (nicht
dargestellt) vom Austrittselement 2 in Richtung Fahrer
(nach vorn) gedrückt.
Dadurch greifen die Festlegemittel des Niederhalters 4 lehnenseitig
in einen seitlichen Steg des Austrittselementes 2 ein;
bei beidseitiger Ausführung
der Festlegemittel in die Stege des Austrittselementes 2.
Dem Fachmann sind verschiedenste Bauformen von Federn bekannt, welche
zwischen Niederhalter 4 und Austrittselement 2 so
angeordnet werden können,
so dass das Austrittselement 2 in die beschriebene Richtung
gedrückt
wird, wie Schraubenfedern, Blattfedern oder federnde Teile des Niederhalters 4 oder des
Austrittselementes 2. Auf eine Beschreibung kann deshalb
verzichtet werden. Ebenso sind dem Fachmann verschiedenste Ausführungen
formschlüssiger
Verbindungen, die zwischen dem Niederhalter 4 und den seitlichen
Stegen des Austrittselementes 2 angeordnet werden können, bekannt.
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Vorzugsweise
wird die Feder kostengünstig im
Niederhalter 4 integriert und die Festlegemittel als ineinandergreifende
Sägezähne ausgeführt. Vorzugsweise
werden sie dergestalt angeordnet, dass der Niederhalter 4 so
in den Zähnen
gehalten wird, dass bei normaler Fahrt und normalen Bewegungen des
Fahrers und den damit zusammenhängenden Bewegungen
des Sicherheitsgurtes 15 dieser nicht die Position des
Niederhalters ändert,
bzw. an der Rückenlehne
auftretende Beschleunigungen die Position des Niederhalter nicht
unbeabsichtigt ändern. Die
Richtung der Zähne
ist so ausgeführt,
dass der Niederhalter 4 nach unten gezogen werden kann
und die Festlegemittel in der Ausführung als Sägezähne die Bewegung frei geben.
Dagegen blockieren die Zähne
die Bewegung nach oben. So kann ein Fahrer vor Fahrtantritt den
Sicherheitsgurt 15 aus der Rückenlehne 1 herausziehen
und sich anschnallen, ohne dass sich die voreingestellte Position
des Niederhalters 4 ändert.
Die Bewegung des Niederhalters 4 nach unten braucht hingegen
nicht blockiert zu werden, da der Niederhalter 4 durch
den Sicherheitsgurt 15 nicht in Richtung unten belastet
werden kann.
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Ist
die Position des Niederhalters 4 für den Fahrer zu niedrig, drückt er den
Niederhalter 4 gleichzeitig nach hinten und nach oben.
Durch die Belastung nach hinten öffnet
sich der Formschluss der Sägeverzahnung
und der Druck nach oben schiebt den Niederhalter 4 entlang
der Bewegungsrichtung 16 in die gewünschte Position. Die Bewegungsrichtung 16 läuft in der
Ebene des Niederhalters 4 parallel zur Ausrichtung seiner
Längsbalken 8,
also im wesentlichen in vertikaler Richtung.
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Schnallt
sich der Fahrer ab, legt sich der Sicherheitsgurt 15 in
der Regel an die Rückenlehne 1 an.
Dadurch hat der Sicherheitsgurt 15 keinen oder keinen nennenswerten
Kontakt mehr zum Niederhalter 4, so dass das Aufrollens
ohne Beeinträchtigung durch
den Niederhalter 4 funktioniert.
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- 1
- Rückenlehne
- 2
- Austrittselement
- 3
- Grundplatte
- 4
- Niederhalter
- 5
- Gurtbett
- 6
- Austrittsöffnung
- 7
- Querbalken
- 8
- Längsbalken
- 9
- Umlenker
- 10
- Sitzbezug
- 11
- Rohrrahmen
- 12
- Schulterbereich
- 13
- Führungselement
- 14
- Vertiefung
- 15
- Sicherheitsgurt
- 16
- Bewegungsrichtung