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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schlosszunge mit einem sich in eine Einsteckrichtung erstreckenden Zungenkörper, in dem ein Klemmelement derart beweglich angeordnet ist, dass ein durch einen zwischen dem Klemmelement und dem Zungekörper ausgebildeten Spalt verlaufendes Gurtband in einer unbelasteten Durchlaufstellung durch den Zungenkörper beweglich und in einer durch eine in das Gurtband eingeleitete Zugkraft herbeigeführten Belastungsstellung mittels des beweglich in dem Zugkörper gelagerten Klemmelementes geklemmt ist.
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Aus
DE 10 2004 023 394 B4 ist eine Schlosszunge mit den vorgenannten Merkmalen bekannt, wobei das Klemmelement durch eine drehbar gelagerte Umlenkrolle gebildet ist, die in der Belastungsstellung aus ihrer Lagerung ausbricht und durch das Gurtband gegen eine schräg in Richtung auf einen sich verengenden Abschnitt einer in der Schlosszunge ausgebildeten Durchgangsöffnung gedrückt wird. In der sich verengenden Durchgangsöffnung wird dann das Gurtband von der aus der Lagerung ausgebrochenen Umlenkrolle festgeklemmt.
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Nachteilig bei einer solchen Ausgestaltung ist, dass die aus der Lagerung ausgebrochene Umlenkrolle das Gurtband nur festlegt, wenn eine größere Kraft am Brustgurtbereich anliegt als am Beckengurtbereich. Ferner kann es bei der bekannten Schlosszunge vorkommen, dass die Umlenkrolle nicht reversibel in die Lagerung zurückkehren kann oder dass hierfür aufwendige Konstruktionen notwendig sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die mit Bezug zum Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen, und insbesondere eine Schlosszunge anzugeben bei der in einer Belastungsstellung das Gurtband festgeklemmt wird, unabhängig davon, ob die größere Kraft an dem Beckengurtabschnitt oder Brustgurtabschnitt anliegt, wobei ferner vorgesehen sein soll, dass das Klemmelement zuverlässig von der Belastungsstellung in eine unbelastete Durchlaufstellung zurückkehren kann.
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Gelöst werden diese Aufgaben mit einer Schlosszunge mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruches. Vorteilhafte Ausbildungen der Schlosszunge sind in den abhängigen Ansprüchen und in der Beschreibung angegeben, wobei Merkmale der vorteilhaften Ausgestaltungen in technologisch sinnvoller Weise beliebig miteinander kombinierbar sind.
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Insbesondere werden die Aufgaben dadurch gelöst, dass das Klemmelement an dem Zungenkörper in Einsteckrichtung verschiebbar geführt ist und in der Belastungsstellung das das Klemmelement zumindest bereichsweise umschlingende Gurtband das Klemmelement unmittelbar in Einsteckrichtung in dem Zungenkörper verschiebt, wodurch das Gurtband zwischen dem Klemmelement und dem Zungenkörper geklemmt ist.
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In der Belastungsstellung ist insbesondere die Gurtzunge in ein Gurtschloss eingesteckt, so dass der Beckengurtabschnitt und der Brustgurtabschnitt des Gurtbandes zumindest im Bereich der Schlosszunge nahezu parallel zueinander verlaufen. Ferner wird in der Belastungsstellung eine Zugkraft in den Beckengurtabschnitt oder den Brustgurtabschnitt des Gurtbandes eingeleitet. Die Einsteckrichtung ist die Richtung, in welche die Schlosszunge in ein Gurtschloss eingesteckt wird, und erstreckt sich im in das Gurtschloss eingestecktem Zustand im Wesentlichen von oben nach unten.
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Die vorliegende Erfindung sieht nun also vor, dass das Klemmelement insbesondere linear verschiebbar in dem Zungenkörper gelagert ist, wobei das Gurtband das Klemmelement umschlingt und in einem Spalt zwischen dem Klemmelement und dem Zungenköper geführt wird, so dass in der Belastungsstellung sich das Klemmelement in dem Zungenkörper so verschiebt, dass das in dem Spalt zwischen dem Klemmelement und dem Zungenkörper geführte Gurtband festgeklemmt wird. Ist dabei die Zugkraft in dem Beckengurtabschnitt größer als in dem Brustgurtabschnitt oder umgekehrt, so kann das Gurtband nicht weiter durch die Schlosszunge bewegt werden.
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Mit der Erfindung ist der Vorteil verbunden, dass unabhängig davon, in welchem Abschnitt des Gurtbandes eine Zugkraft eingeleitet wird, eine Klemmung des Gurtbandes in der Schlosszunge erfolgen kann. Zudem wird in dem Fall, dass die eingeleitete Zugkraft abnimmt, die Klemmung wieder gelöst.
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Damit die Verschiebebewegung des Klemmelementes vorgegeben ist und damit die Quetschung des Gurtbandes in der Belastungsstellung begrenzt ist, wird vorgeschlagen, dass das Klemmelement in in dem Zungenkörper ausgebildeten, sich in der Einsteckrichtung erstreckenden Schlitzen geführt ist, deren Enden einen Anschlag für das Klemmelement ausbilden. Mit den Enden sind die Enden der Schlitze gemeint, an denen das Klemmelement in der Belastungsstellung zur Anlage kommen kann, so dass eine weitere Verschiebungsbewegung des Klemmelements begrenzt ist.
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Mit der Erfindung ist auch der Vorteil verbunden, dass bei steigender in das Gurtband eingeleiteter Kraft die Klemmkraft äquivalent gesteigert wird, bis das Klemmelement an einen Anschlag gelangt. Ferner wird mit der Erfindung die Kraft gleichmäßig in den Zungenkörper eingeleitet.
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Gemäß einer Ausführungsform der Schlosszunge ist vorgesehen, dass das Klemmelement einen zumindest bereichsweise von dem Gurtband umschlungenen Umschlingungsabschnitt und einen den Spalt begrenzenden Klemmabschnitt umfasst, so dass in der Belastungsstellung die Zugkraft von dem Gurtband über den Umschlingungsabschnitt in das Klemmelement eingeleitet wird und das Gurtband von dem den Spalt begrenzenden Klemmabschnitt des Klemmelementes geklemmt wird. Das Klemmelement umfasst also einen Abschnitt, der die Funktion der Aufnahme der von dem Gurtband eingeleiteten Kraft hat, und einen Abschnitt, der die Funktion der Festklemmung des Gurtbandes mit dem Zungenkörper hat. Somit ist die Funktion der Kraftaufnahme und der Klemmung an verschiedenen Abschnitten an dem Klemmkörper ausgebildet.
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Um das Klemmelement besonders einfach herstellen zu können, ist vorgesehen, dass das Klemmelement durch Stanzen hergestellt wurde.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Schlosszunge umfasst das Klemmelement einen, insbesondere quer zur Einsteckrichtung in der Zungenkörperebene verlaufenden Klemmsteg und einen zu dem Klemmsteg und quer zu der Einsteckrichtung versetzten insbesondere quer zu der Einsteckrichtung in der Zungenkörperebene verlaufenden Umschlingungssteg, wobei der Umschlingungssteg den Umschlingungsabschnitt und der Klemmsteg den Klemmabschnitt ausbildet. Der Klemmsteg und der Umschlingungssteg sind also quer zur Einsteckrichtung nebeneinander angeordnet, wobei lediglich der Umschlingungssteg zumindest in der Belastungsstellung von dem Gurtband zumindest abschnittsweise umschlungen ist und durch den von dem Klemmsteg und dem Zungenkörper ausgebildeten Spalt verläuft. Bei einer solchen Ausgestaltung kann insbesondere in Einsteckrichtung eine kompakte Bauform der Schlosszunge erreicht werden.
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Alternativ oder kumulativ dazu kann vorgesehen sein, dass der Klemmsteg in der Einsteckrichtung zu dem Umschlingungssteg versetzt ist. Der Klemmsteg ist in Einsteckrichtung insbesondere oberhalb des Umschlingungsstegs angeordnet, wobei der Umschlingungssteg von dem Gurtband umschlungen ist und das Gurtband durch den zwischen dem Klemmsteg und dem Zungenkörper ausgebildeten Spalt verläuft.
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Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass in der unbelasteten Stellung das Gurtband durch den Zwischenraum zwischen dem Klemmsteg und dem Umschlingungssteg beweglich ist. Dies wird ganz besonders bevorzugt dann erreicht, wenn der Klemmsteg sowohl quer zur Einsteckrichtung als auch in Einsteckrichtung versetzt zu dem Umschlingungssteg angeordnet ist.
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Um eine gleichmäßige Krafteinleitung von dem Gurtband in den Zungenkörper zu erhalten und um das Klemmelement von der Belastungsstellung sicher in die unbelastete Stellung zu überführen, ist vorgesehen, dass der Zungenkörper im Bereich des Spalts einen verbogenen Abschnitt umfasst, an dem in der Belastungsstellung das Gurtband flächig anliegt. Im Bereich des Spaltes ist also ein Teil des ansonsten im Wesentlichen flächig verlaufenden Zungenkörpers aus dieser Ebene herausgebogen, so dass das Gurtband flächig auf diesem abgebogenen Abschnitt aufliegen kann.
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Damit eine Belastungsstellung erst ab einer vorgebbaren Krafteinleitung eintritt und damit die Schlosszunge von der Belastungsstellung in die unbelastete Stellung zurückgeführt wird, ist eine Feder vorgesehen, die das Klemmelement entgegen der Belastungsstellung vorspannt.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden im Folgenden anhand der Figuren beispielhaft erläutert, wobei darauf hinzuweisen ist, dass die Figuren eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist. Es zeigen schematisch:
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1: eine Explosionsansicht einer Schlosszunge,
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2: eine Schnittansicht der Schlosszunge,
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3: eine Frontansicht der Schlosszunge mit einem Gurtband und
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4: die Schlosszunge mit dem Gurtband in einer Rückansicht.
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Die in den Figuren dargestellte Schlosszunge 1 umfasst einen sich in einer Einsteckrichtung 2 erstreckenden Zungenkörper 3. Der Zungenkörper 3 umfasst eine Durchgangsöffnung 11 und Schlitze 7, wobei in den Schlitzen 7 ein Klemmelement 4 linear in der Einsteckrichtung 2 verschiebbar gelagert ist. Die Schlitze 7 weisen jeweils ein Ende 8 auf, an dem das Klemmelement 4 zur Begrenzung der Verschiebungsbewegung zur Anlage kommt. Ferner weist der Zungenkörper 3 angrenzend an die Durchgangsöffnung 11 einen aus der ansonsten flächigen Zungenkörperebene abgebogenen Abschnitt 13 auf.
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Das Klemmelement 4 umfasst einen Umschlingungssteg 9 und einen Klemmsteg 10, die an ihren äußeren Enden 8 durch Führungsbereiche 12 miteinander verbunden sind. Die Führungsbereiche 12 greifen in die an dem Zungenkörper 3 ausgebildeten Schlitze 7 ein. Der Klemmsteg 10 und der Umschlingungssteg 9 sind sowohl in der Einsteckrichtung 2 als auch quer zu der Einsteckrichtung 2 versetzt zueinander ausgebildet. Dadurch wird ermöglicht, dass der oberhalb des Umschlingungsstegs 9 angeordnete Klemmsteg 10 in der Belastungsstellung mit dem abgebogenen Abschnitten 13 des Zungenkörpers 3 zusammenwirkt, während die Kraft von einem Gurtband 6 auf den Umschlingungssteg 9 einwirkt. Ein solches Klemmelement 4 kann durch Stanzen hergestellt werden.
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Ein Gurtband 6 ist nun so durch das Klemmelement 4 und den Zungenkörper 3 geführt, dass es zum einen zwischen dem von dem Gurtband 6 zumindest abschnittsweise umschlungenen Umschlingungssteg 9 und dem Klemmsteg 10, sowie zwischen dem Klemmsteg 10 und dem abgebogenen Abschnitt 13 des Zungenkörpers 3 verläuft. Bei der in den 2 bis 4 dargestellten Belastungsstellung ist das Klemmelement 4 aufgrund einer durch das Gurtband 6 eingeleiteten Kraft in dem Zungenkörper 3 nach oben verschoben worden, wodurch das Gurtband 6 in dem zwischen dem Klemmsteg 10 und dem abgebogenen Abschnitt 13 ausgebildeten Spalt 5 eingeklemmt ist, so dass das Gurtband 6 nicht mehr durch den Zungenkörper 3 beweglich ist. Bei einer größeren eingeleiteten Kraft in das Gurtband 6 wird auch die Klemmwirkung durch den Klemmsteg 10 erhöht.
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Mit der vorliegenden Erfindung ist also der Vorteil verbunden, dass das Gurtband 6 unabhängig davon, in welchen Teil des Gurtbandes 6 eine Zugkraft eingeleitet wird, zwischen dem Klemmelement 4 und dem Zungenkörper 3 eingeklemmt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schlosszunge
- 2
- Einsteckrichtung
- 3
- Zungenkörper
- 4
- Klemmelement
- 5
- Spalt
- 6
- Gurtband
- 7
- Schlitz
- 8
- Ende
- 9
- Umschlingungssteg
- 10
- Klemmsteg
- 11
- Durchgangsöffnung
- 12
- Führungsbereich
- 13
- abgebogener Abschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004023394 B4 [0002]