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Die Erfindung betrifft eine Verlegevorrichtung, gekoppelt an ein Kraftfahrzeug, zur Verlegung eines Fahrzeuganhaltemittels.
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Es sind verschiedene Fahrzeuganhaltemittel bekannt. Aus der Offenlegungsschrift
DE 27 58 691 A1 ist eine Sicherheitsfangvorrichtung für von einer Fahrbahn abkommende Fahrzeuge aus zwischen Haltepfosten gespannten Fangnetzen bekannt, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einem Fangnetz aus hoch verstärkten, reißfesten Kunstfaserträgergewebe einer Maschenlänge von 2 bis 6 cm, einer Länge bis etwa 80 m und einer Höhe bis zu etwa 2 m, jeweils einer endständig an der Netzbahn senkrecht angeordneten Spannstange, an dieser Spannstange angeordneten Spannbändern zur Spannung des Netzes und zu dessen Verbindung mit den Haltepfosten und im Boden zu verankernden Haltepfosten mit Befestigungsvorrichtungen für die Spannbänder besteht.
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Die Offenlegungsschrift
DE 24 59 633 A1 offenbart eine Einrichtung zum Schutz gegen Geschosse, die auf ein insbesondere gepanzertes Fahrzeug gerichtet sind, umfassend eine in Gebrauchsstellung mittels einer Tragevorrichtung bezüglich der Geschoßflugrichtung vor und in Abstand von dem zu schützenden Fahrzeug gehaltene .. Schutzvorrichtung, die zwischen der Gebrauchsstellung und einer Ruhestellung verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragevorrichtung an dem Fahrzeug beweglich geführt ist, daß die Tragevorrichtung am Fahrzeug bei in Gebrauchsstellung und in Ruhestellung befindlicher Schutzvorrichtung jeweils verriegelbar und gesteuert entriegelbar ist und daß die Verstellung der Schutzvorrichtung bei entriegelter Tragevorrichtung durch Geschwindigkeitsänderung des Fahrzeugs erfolgt.
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Aus der Offenlegungsschrift
DE 26 41 807 A1 ist ein Fahrzeug, insbesondere Radfahrzeug zum Transport und Verlegen von Brückenteilen einer schnell verlegbaren Brücke bekannt, welches einen Fahrzeugrahmen hat, auf dem am vorderen Ende ein Fahrerhaus und dahinter eine Verlegevorrichtung mit einem-in Fahrzeuglängsrichtung verschiebbaren Verlegebalken gelagert ist, an dem die Brückenteile in Transportstellung gehalten sind, gekennzeichnet durch eine am Fahrzeugrahmen hinter dem Fahrerhaus gelagerte Stützeinheit, die während des Verlegevorganges als Auflager für den Verlegeapparat bzw. die Brükkenteile mit Abstand vor dem Fahrerhaus auf dem Boden abgesetzt ist.
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Weiter ist aus der Offenlegungsschrift
DE 28 33 353 A1 eine Fanganlage zum gezielten und gewaltsamen Abbremsen und Einfangen von Fahrzeugen mit großer Masse mittels eines Fangnetzes bekannt, welche Fangeinrichtung geeignet ist, Fahrzeuge aus mittlerer bis hoher Geschwindigkeit abzustoppen, wobei das Fangnetz zum gewaltsamen Abbremsen und Einfangen von Straßenfahrzeugen bei Ruhelage versenkt im Boden der Fahrbahn über ihre Breite verlaufend angeordnet ist, welches mit an beiden Enden angeformten Haltetauen an beiderseits der Fahrbahn in Stützkonstruktionen geschützt aufgestellten, ausfahrbaren Hilfseinrichtungen zum Spannen des Fangnetzes geführt und über Sollbruchstellen an den Hilfseinrichtungen angebracht ist und mit den Enden der Haltetaue an jeweils mindestens einem seitlich der Fahrbahn angeordneten Fundament verankert ist.
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Die Offenlegungsschrift
DE 33 37 115 A1 offenbart eine Ballistische Schutzhaube für Fahrzeuge mit Drehturm und schwenkbarem Geschützrohr, gekennzeichnet durch mehrere Stützen, die
an einem Ende eine Halterung aufweisen und mit dem anderen Ende am Drehturm angeordnet sind, und eine geschmeidige Hülle, die von den Halterungen mit einem Zwischenabstand zum Fahrzeug gespannt gehalten ist und eine Öffnung für das Geschützrohr aufweist.
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Weiter ist aus der Offenlegungsschrift
DE 102 38 092 A1 eine Vorrichtung zum Räumen von Minen bestehend aus einem Kettenfahrzeug als Trägerfahrzeug und einem am Fahrzeugbug angebauten Minensuch- und -räumgerät, zum Beispiel einem Minenpflug, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Fahrzeugdach eine Faschinen-Transport- und Abwurfeinrichtung aufgebaut ist und daß eine Absetzkonsole für den Minenpflug über dem Fahrzeugheck angebaut ist und weiterhin am Fahrzeugheck ein Transportkran eingebaut ist, welcher den Minenpflug auf die Absetzkonsole verbringen kann und zusätzlich Faschinen und andere Teile anheben und absetzen kann.Schließlich ist aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2010 008 113 A1 ein Arbeitsfahrzeug mit zumindest einem front und/oder heckseitigen Anbaurahmen, an dem zumindest ein Arbeitswerkzeug, insbesondere ein seitlich ausgreifbares Arbeitswerkzeug, halterbar
ist, wobei der Anbaurahmen eine untere, gegenüber einem Fahrwerk des Fahrzeugs halterbare Ebene und eine obere, gegenüber einer Tragstruktur für einen Aufbau des Fahrzeugs halterbare Ebene aufweist und wobei die obere und die untere Ebene gegeneinander an einem festen Drehpunkt gehalten und über einen seitlich beabstandet zu diesem Drehpunkt stehenden Stellzylinder in ihrer Beweglichkeit gegeneinander blockierbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellzylinder derart beaufschlagbar ist, daß die obere Ebene in eine gegenüber der Fahrwerksebene leicht überkippte Position verlagerbar ist und erst durch Ausgreifen des Arbeitswerkzeugs in eine parallele Stellung zur unteren Ebene gelangt.
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Zuletzt ist aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 295 18 572 U1 ein Spanngerüst für Fangnetze offenbart, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützung und Spannung des Fangnetzes durch mehrere, oben schräg nach außen gestellte Stützen erfolgt, die auf einem Grundrahmen befestigt sind.
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Die Weiterentwicklung dieser vorgenannten Spannnetze hat zu einer Entwicklung der Fa. Quinetiq geführt, deren Fangnetz X-Net ohne seitliche Verankerungen auskommt. Das Fangnetz X-Net ist, auf dem Boden liegend, an seiner dem überfahrenden, zu stoppenden Fahrzeug zugewandten Seite mit Spikes bestückt, die sich während der Überfahrt mit den Reifen der Vorderachse verbinden. Durch die Drehbewegung der Reifen wird das Netz um diese umschlungen, verdreht und blockiert nach kurzem Anhalteweg die Drehbewegung der Vorderräder komplett. Die Ausbringung des Netzes erfolgt manuell oder automatisch indem das Netz auf dem Boden ausgelegt wird. Automatisch ziehen zwei Seilwinden jeweils eine Ecke des rechteckig ausgeführten Netzes von einer Straßenseite, wo es verborgen untergebracht ist, quer über die Straße , wobei sich das Netz zu seiner vollen Größe entfaltet.
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Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, dass das Auslegen der Netze immer in abgesessenem Zustand erfolgen muss und damit wesentlich ungeschützter.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Fangnetz bekannter Art von einem Fahrzeug, insbesondere einem geschützten, militärischen Fahrzeug, verlegen zu können.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Hauptanspruchs und des Nebenanspruchs 3 gelöst. Die entsprechenden Verfahrensschritte sind in Anspruch 6 offenbart. Vorteilhafte Ausgestaltungen werden in den Unteransprüchen beschrieben.
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Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, dass das Fangnetz bis zu seinem Einsatz in oder an einem ausfahrbaren Querträger verstaut und gelagert ist. Der Querträger ist am Heck des Fahrzeugs angebaut und nimmt das Fangnetz derart auf, dass es ohne zu verhaken, jederzeit verlegt werden kann.
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Die Breite des Fangnetzes geht aufgrund seiner Wirkweise wesentlich über die Fahrzeugbreite hinaus. Um das Fangnetz in seiner vollen Breite auslegen zu können ist es vorteilhaft den Querträger ausfahrbar zu gestalten. In dieser Ausführungsform ist es möglich während des Transportes die Fahrzeugbreite nicht zu überschreiten und zum Auslegen des Fangnetzes die volle Breite zu erreichen. Dabei kann der Balken durch eine Teleskop- oder eine Faltvorrichtung ausgefahren werden, wobei die Faltvorrichtung aufgrund des aufgelegten Fangnetzes Vorteile gegen ein Verhaken hat.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Verlegevorrichtung besteht darin, dass das Fangnetz während der Fahrt, nachdem es durch den ausgefahrenen Querträger auf seine volle Breite ausgelegt wurde, durch Längseinrichtungen, entgegen der Fahrtrichtung, vom ausfahrbaren Querträger abwerfbar ist. Die Längseinrichtung sorgen dafür, dass das Fangnetz ausgebreitet auf der Fahrbahn hinter dem Fahrzeug zum Liegen kommt, dadurch, dass zunächst die beiden hinteren Ecken vom ausfahrbaren Querträger abgeworfen werden und sich das Netz danach, ohne zu verhaken, komplett entfaltet.
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Das zu seiner vollen Breite durch den ausfahrbaren Querträger ausgelegte Fangnetz wird durch Längseinrichtungen, ohne zu verhaken, abgezogen und abgelegt. Diese Bewegung wird erfindungsgemäß durch teleskopierbare Arme durchgeführt, die parallel zur Fahrzeuglängsachse an den äußeren Enden des ausfahrbaren Querbalkens angebracht sind. Gemäß dem Stand der Technik werden die teleskopierbaren Arme elektrisch, pneumatisch und/oder hydraulisch betrieben. Diese vorteilhafte Ausgestaltung ist in Patentanspruch 2 beschrieben.
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Im nebengeordneten Patentanspruch 3 ist der teleskopierbare Arm durch ein Ankergewicht ersetzt. Das Ankergewicht wird hinter dem Fahrzeug zu Boden gelassen und zieht aufgrund der Vorwärtsbewegung des Fahrzeugs das Fangnetz vom ausfahrbaren Querträger.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in Patentanspruch 4 beschrieben. Die über die Fahrzeugbreite hinausgehende Netzbreite bedingt einen ausfahrbaren Querträger. Der Querträger ist so ausgeführt, dass er eingefahren nicht über die Fahrzeugabmaße hinausragt und zum Verlegen des Fangnetzes auf die volle Breite des Fangnetzes ausfahrbar ist. Um diese Bewegung definiert durchzuführen sind Stellglieder gemäß dem Stand der Technik vorgesehen, die elektrische, pneumatische und/oder hydraulische Energie verbrauchen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in Anspruch 5 beschrieben. Der ausfahrbare Querträger ist konstruktiv so ausgeführt, dass die Ausfahrbewegung allein durch eine Entriegelung und dem Einfluss der Schwerkraft stattfindet. Im einfachsten Fall kann dies durch zwei abklappende Seitenteile des ausfahrbaren Querbalkens gelöst sein. Es ist aber auch jede weitere rotatorische oder translatorische Bewegung von einem Teil oder dem gesamten ausfahrbaren Querträger möglich.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist in Patentanspruch 6 beschrieben. Ein Fahrzeug, vorzugsweise ein militärisches Fahrzeug, mit heckseitig angebauter Verlegevorrichtung bewegt sich auf einer Straße zum Ort an dem die Sperre durch das Fangnetz eingerichtet werden soll. Dann wird zunächst der eingefahrene und in diesem Zustand nicht über die Umrisse des Fahrzeugs hinausragende, ausfahrbare Querträger ausgefahren. Auf oder in dem ausfahrbaren Querträger ist das Fangnetz untergebracht und wird durch den ausfahrbaren Querträger auf seine maximale Breite entfaltet. Danach wird das Fangnetz durch Längselemente, in Form von teleskopierbaren Armen oder einfach durch Ankergewichte, die auf die Fahrbahn abgelassen werden, vom ausfahrbaren Querträger abgezogen. Sofern die Längselemente teleskopierbare Arme sind, reichen die freien Enden der teleskopierbaren Arme nach vollständigem Ausfahren bis auf die Fahrbahn. Das Zunächst eingehakte Fangnetz wird aus den freien Enden der teleskopierbaren Arme ausgehängt und kommt zu seiner maximalen Größe ausgebreitet, ohne zu verhaken, hinter dem Fahrzeug auf der Fahrbahn zum Liegen.
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- Es zeigt 1 ein militärisches Fahrzeug in der Heckansicht mit eingefahrenem, elektrisch betriebenem Querbalken und gelagertem Fangnetz.
- Es zeigt 2 ein militärisches Fahrzeug in der Heckansicht mit ausgefahrenem, elektrisch betriebenem Querbalken und, durch pneumatische Zylinder, teilausgelegtem Fangnetz.
- Es zeigt 3 ein militärisches Fahrzeug in der Seitenansicht mit ausgefahrenem Querbalken und hinter dem Fahrzeug abgelegtem Fangnetz.
- Es zeigt 4 ein militärisches Fahrzeug in der Heckansicht mit teilausgefahrenem, schwerkraftbetriebenem Querbalken und Gewichtsankern am Fangnetz.
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Es zeigt 1 ein militärisches Fahrzeug 1 mit geteiltem Querbalken 2 und aufgelegtem Fangnetz 3. Der geteilte Querbalken 2 wird durch drehbare Führungen 4 geführt und ist über elektrische Stellmotoren 5 angetrieben. Die hinteren Ecken 6 des aufgelegten Fangnetzes 3 sind an den seitlich am geteilten Querbalken 2 fixierten pneumatischen Zylindern 7 befestigt. Es zeigt 2 ein militärisches Fahrzeug 1 mit geteiltem Querbalken 2 und aufgelegtem, teilausgelegtem Fangnetz 3. Die teilweise ausgefahrenen pneumatischen Zylinder 7 verlagern den Schwerpunkt der angebauten Verlegevorrichtung derart, dass die Enden der Kolbenstangen 8 der pneumatischen Zylinder 7 sich Richtung Fahrbahn neigen.
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Es zeigt 3 ein militärisches Fahrzeug 1 in der Seitenansicht. Der Querbalken 2 ist ausgefahren. Die pneumatischen Zylinder 7 sind ausgefahren und die Enden der Kolbenstangen 8 der pneumatischen Zylinder 7 sind zur Fahrbahn geneigt. Die hinteren Ecken 6 des Fangnetz 3 sind von den pneumatischen Zylindern gelöst und das Fangnetz 3 liegt vollständig ausgebreitete hinter dem militärischen Fahrzeug 1.
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Es zeigt 4 eine vereinfachte Version der erfindungsgemäßen Verlegevorrichtung. Der ausfahrbare Querbalken 2 ist derart angelenkt, dass er schwerkraftbedingt ausfahrbar ist. Die pneumatischen Zylinder sind durch Gewichtsanker 8 ersetzt, die sich selbstständig von dem ausgefahrenen Querbalken 2 lösen, auf die Fahrbahn fallen und das Fangnetz 3 vom Querbalken abziehen.