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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Transport eines Fahrzeugs, insbesondere eines militärischen Fahrzeugs, mit einem austauschbar auf einem Fahrmodul angeordnetem Missionsmodul. Ferner betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit einem austauschbar auf einem Fahrmodul angeordneten Missionsmodul.
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Aus dem Stand der Technik sind verschiedene modular aufgebaute Fahrzeuge insbesondere aus dem militärischen Bereich bekannt, die in der Regel ein Fahrmodul und ein auf diesem austauschbar angeordnetes Missionsmodul aufweisen.
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Das Fahrmodul ist nach Art eines Transportfahrzeugs ausgebildet und weist alle zum Fahren erforderlichen Komponenten des Fahrzeugs auf, wie etwa einen Antrieb, ein Fahrerhaus usw., weshalb das Fahrmodul auch ohne das Missionsmodul fahrtüchtig ist. Auf dem Fahrmodul lassen sich missionsspezifisch unterschiedliche Typen von Missionsmodulen anordnen, wie bspw. ein Truppentransportmodul, ein Sanitätsmodul, ein Führungsmodul, ein Schützenpanzermodul o. ä. Module, so dass sich auf Basis eines Fahrmoduls durch Anordnung eines entsprechenden Missionsmoduls Fahrzeuge unterschiedlichen Typs zusammenstellen lassen.
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Durch die Anordnung unterschiedlicher Missionsmodule auf dem Fahrzeug kann es vorkommen, dass sich unterschiedliche Fahrzeughöhen ergeben. Dies kann insbesondere bei Missionsmodulen mit auf deren Dach angebrachten Aufbauten, welche teilweise erheblich über die Höhe des Fahrmoduls hinausragen, problematisch sein, da hierbei vorgegebene Verlademaße des Fahrzeugs unter Umständen überschritten werden. Insbesondere bei als Schützenpanzermodulen ausgebildeten Missionsmodulen kann die Höhe des auf dem Dach des Missionsmoduls aufgebauten Waffenturms dazu führen, dass beispielsweise für den Bahntransport des Fahrzeugs maximal zulässige Verlademaße überschritten werden. Ein Transport eines solchen Fahrzeugs ist daher nur unter Inkaufnahme zusätzlichen Rüstaufwands möglich.
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Um das Fahrzeug transportfertig zu machen, werden die Aufbauten daher üblicher Weise von dem Missionsmodul getrennt und separat für den Transport vorbereitet. Hierdurch können die vorgegebenen Verlademaße zwar eingehalten werden, dies ist jedoch teilweise mit einem ganz erheblichen Rüstaufwand verbunden, was insbesondere am Beispiel von als Schützenpanzermodulen ausgebildeten Missionsmodulen deutlich wird. Bei diesen wird der auf dem Dach des Missionsmoduls aufgebaute Waffenturm vor dem Transport von dem Missionsmodul demontiert und dann am Zielort wieder mit diesem verbunden, was einen aufwändigen, zum Teil sehr spezielles Werkzeug erfordernden Rüstvorgang erforderlich macht. Zudem ist es häufig erforderlich, den Waffenturm nach erneuter Montage am Zielort auch erneut zu kalibrieren, was ebenfalls einen vergleichsweise großen Aufwand bedingt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren wie auch ein Fahrzeug anzugeben, welche mit geringerem Aufwand einen Transport modular aufgebauter Fahrzeuge auch bei vergleichsweise großer Fahrzeughöhe unter Einhaltung vorgegebener Verlademaße erlauben.
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Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass das Missionsmodul vor dem Transport von dem Fahrmodul abgesetzt wird.
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Durch das Absetzen des Missionsmoduls von dem Fahrmodul kann die Fahrzeughöhe mit wenigen Handgriffen insgesamt reduziert werden. Es ist nicht erforderlich, auf dem Fahrmodul angeordnete, über die vorgegebenen Verlademaße hinausragende Aufbauten vor dem Transport einzeln zu demontieren und im Anschluss an den Transport wieder zu montierten. Im Anschluss an den Transport kann das Missionsmodul als Einheit wieder auf dem Fahrmodul angeordnet werden. Es ergibt sich ein geringerer Rüstaufwand, wobei insbesondere aufwändige Neukalibrierungen entfallen.
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In vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens werden das Fahrmodul und das abgesetzte Missionsmodul mit einem gemeinsamen Transportmittel, insbesondere per Bahn und noch vorteilhafter insbesondere auf einem gemeinsamen Waggon transportiert. Mit der Bahn lassen sich mehrere Fahrzeuge kostengünstig transportieren. Durch die Anordnung des Fahrmoduls und des Missionsmoduls auf einem gemeinsamen Waggon werden Fehlzuordnungen beim anschließenden Aufsetzen des Missionsmoduls vermieden.
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Eine Alternative Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Fahrmodul und das abgesetzte Missionsmodul per Flugzeug, insbesondere gemeinsam in demselben Flugzeug transportiert werden.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist das Missionsmodul als Schützenpanzermodul ausgebildet und weist einen richtbaren Waffenturm auf. Bevorzugt ist der Waffenturm in Azimut richtbar auf dem eigentlichen Dach des Schützenpanzermoduls angeordnet.
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In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens werden zum Absetzen des Missionsmoduls höhenverstellbare Stützen an dem Missionsmodul befestigt. Die höhenverstellbaren Stützen ermöglichen es, das Missionsmodul an verschiedenen Bestimmungsorten bzw. Zielorten vom Fahrmodul abzusetzen. Bevorzugt werden die höhenverstellbaren Stützen an den Längsseiten des Missionsmoduls befestigt, insbesondere im Bereich der Ecken. Ferner hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Stützen im Bereich der oberen und unteren Kante des Missionsmoduls mit diesem verbunden sind. Wenn die Stützen nicht mehr gebraucht werden, können diese wieder vom Missionsmodul gelöst werden.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens werden die Verbindungen zwischen dem Fahrmodul und dem Missionsmodul getrennt. Dies können insbesondere mechanische Verriegelungen sein, welche das Missionsmodul auf dem Fahrmodul festlegen, wie auch Versorgungsleitungen zur Versorgung des Missionsmoduls und/oder Steuerungsleitungen.
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In Weiterbildung des Verfahrens wird das Missionsmodul über die Stützen angehoben. Durch das Anheben des Missionsmoduls durch ausfahrbar bzw. teleskopierbar ausgebildete Stützen kann ein Abstand zwischen Fahrmodul und Missionsmodul erzeugt werden, so dass das Fahrmodul einfach aus dem Bereich unterhalb des Missionsmoduls herausfahren kann.
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In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens fährt das Fahrzeug nach dem Anheben des Missionsmoduls unter dem Missionsmodul heraus. Sobald das Fahrzeug unter dem Missionsmodul herausgefahren ist, können die Stützen einfahren und das Missionsmodul durch Absenken absetzen.
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Alternativ ist es auch denkbar, dass die Stützen das Missionsmodul nicht anheben, sondern dass das Fahrmodul seine Aufnahme für das Missionsmodul absenkt, wodurch ebenfalls ein Abstand zwischen Fahrmodul und Missionsmodul erzeugt werden kann, so dass das Fahrmodul unter dem auf den Stützen stehenden Missionsmodul herausfahren kann. Das Absenken der Aufnahme kann beispielsweise durch eine Absenkung des Fahrwerks des Fahrmoduls erfolgen.
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Das Absetzen des Missionsmoduls von dem Fahrmodul in dessen tiefer liegende Transportstellung kann vor dem Verladen des Fahrzeugs oder aber auch auf bzw. in dem Transportmittel erfolgen. Beispielsweise kann das Fahrzeug auf einen Waggon fahren und dort kann das Missionsmodul mit den Stützen angehoben werden. Danach kann das Fahrzeug auf dem Waggon unter dem Missionsmodul herausfahren und die Stützen können das Missionsmodul hinter dem Fahrzeug insbesondere auf demselben Waggon absetzen. Dabei können sich die Stützen auf dem Boden oder aber auch auf dem Waggon abstützen. Alternativ kann das Missionsmodul zunächst abgesetzt werden und das Fahrmodul und das bereits abgesetzte Missionsmodul anschließend verladen werden.
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In Weiterbildung des Verfahrens wird ferner vorgeschlagen, dass am Missionsmodul mindestens eine Rollvorrichtung angeordnet wird. Durch die Ausstattung des Missionsmoduls mit mindestens einer, bevorzugt vier, Rollvorrichtungen kann das Missionsmodul auch im abgesetzten Zustand einfach bewegt werden, beispielsweise um das Missionsmodul auf einen Waggon oder in ein Flugzeug zu ziehen. Die Montage der Rollvorrichtungen kann nach dem Herausfahren des Fahrmoduls aus dem Bereich unterhalb des Missionsmoduls, nach dem Absenken des Missionsmoduls oder nach der Demontage der Stützen erfolgen. Als besonders vorteilhaft hat es sich dabei herausgestellt, wenn seitlich im Bereich der Ecken am Missionsmodul je eine Rollvorrichtung angeschlagen wird.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist die Rollvorrichtung Räder auf. Die Räder können um eine vertikale Achse schwenkbar an der Rollvorrichtung angeordnet sein. Hierdurch wird die Manövrierfähigkeit des Missionsmoduls im abgesetzten Zustand verbessert.
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In weiterer Ausgestaltung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Rollvorrichtung höhenverstellbar ausgebildet ist. Hierdurch lässt sich die Bodenfreiheit des Missionsmoduls einstellen und das Missionsmodul anheben und absetzen. In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Rollvorrichtung ein Parallelogrammgestänge und einen Zylinder zur Höhenverstellung auf wobei der Zylinder die erforderliche Kraft zur Höhenverstellung aufbringt, während das Parallelogrammgestänge die Verstellbewegung führt.
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In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens wird vorgeschlagen, dass das Missionsmodul an das Fahrmodul angehängt wird. Durch das Anhängen des Missionsmoduls an das Fahrmodul kann das Missionsmodul vom Fahrmodul in abgesetztem Zustand bewegt werden. Bevorzugt wird das Missionsmodul über ein Seil oder ein Gestänge an das Fahrmodul angehängt bzw. mit diesem verbunden. Bevorzugt wird die Ausbildung mit einem Gestänge, da das Fahrzeug das Missionsmodul in diesem Fall nicht nur ziehen sondern auch schieben kann.
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In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Fahrmodul das Missionsmodul auf einen Waggon oder in ein Flugzeug zieht.
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In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens werden Elektromotoren zur Höhenverstellung der Stützen über die Elektrik des Fahrmoduls mit Strom versorgt. Durch die Versorgung der Stützen mit Strom vom Fahrmodul, ist das Absetzen des Missionsmoduls in freiem Gelände ohne zusätzliche Energiequellen möglich.
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Gemäß einer Weiterbildung des Verfahrens wird vorgeschlagen, dass die Transporthöhe von Fahrmodul und Missionsmodul nach dem Absetzen des Missionsmoduls niedriger ist als die des Fahrzeugs bei auf dem Fahrmodul aufgenommenem Missionsmodul. Durch die geringere Höhe in abgesetztem Zustand ist es möglich, das Fahrzeug auch mit Transportmitteln geringerer Lademaße zu transportieren.
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Darüber hinaus wird zur Lösung der vorstehenden Aufgabe ein Fahrzeug der eingangs genannten Art vorgeschlagen, welches Mittel zum Absetzen des Missionsmoduls von dem Fahrmodul aufweist.
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Durch die Mittel zum Absetzen des Missionsmoduls von dem Fahrmodul kann die Fahrzeughöhe mit wenigen Handgriffen insgesamt reduziert werden. Es ist nicht erforderlich, auf dem Fahrmodul angeordnete, über die vorgegebenen Verlademaße hinausragende Aufbauten vor dem Transport einzeln zu demontieren und im Anschluss an den Transport wieder zu montierten. Im Anschluss an den Transport kann das Missionsmodul als Einheit wieder auf dem Fahrmodul angeordnet werden. Es ergibt sich ein geringerer Rüstaufwand, wobei insbesondere aufwändige Neukalibrierungen entfallen.
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Erfindungsgemäß kann das Fahrzeug sämtliche zuvor im Zusammenhang mit dem Verfahren beschriebenen Merkmale einzeln oder in Kombination aufweisen und/oder Mittel zur Durchführung sämtlicher zuvor beschriebenen Merkmale einzeln oder in Kombination aufweisen.
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Gemäß einer Weiterbildung des Fahrzeugs sind die Mittel zum Absetzen höhenverstellbare Stützen. Die Stützen dienen zum Absenken bzw. Abheben des Missionsmoduls auf bzw. von dem Fahrmodul.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Stützen von dem Missionsmodul abnehmbar ausgebildet. Dies hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, da die Außenkontur des Fahrzeugs durch die Stützen im normalen Betrieb des Fahrzeugs nicht beeinträchtigt wird und sich insbesondere die Breite des Fahrzeugs durch die Stützen nicht unnötig vergrößert. Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn die Stützen abnehmbar sind und auf oder in dem Fahrmodul oder Missionsmodul mitführbar ausgebildet sind. Durch das Mitführen der Stützen ist ein Absetzen des Missionsmoduls bzw. Aufsetzen des Missionsmoduls jederzeit möglich, ohne dass die Stützen durch ein anderes Fahrzeug zum Verladeort transportiert werden müssen.
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In konstruktiver Hinsicht hat es sich ferner als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Stützen über elektrische Motoren höhenverstellbar ausgebildet sind. Vorteilhaft sind die Stützen in diesem Zusammenhang über den elektrischen Stromkreis des Fahrmoduls mit Energie versorgbar ausgebildet, so dass das Fahrmodul mit Hilfe der Stützen das Missionsmodul autark aufnehmen und absetzen kann.
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In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung sind die Stützen hydraulisch höhenverstellbar.
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In Weiterbildung des Fahrzeugs ist ferner vorgesehen, dass in den Eckbereichen des Missionsmoduls, insbesondere an dessen Längsseiten, je eine Stütze anordbar ist. Durch die Anordnung der Stützen an den Ecken des Missionsmoduls wird eine große Standbreite und damit ein stabiler Stand des auf den Stützen stehenden Missionsmoduls erreicht. Durch die Anordnung an den Längsseiten können die Stützen seitlich neben dem Fahrzmodul auf- und ab bewegt werden.
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In konstruktiver Weiterbildung weist das Missionsmodul mindestens eine Rollvorrichtung zum unabhängigen Bewegen des Missionsmoduls vom Fahrzeug auf. Bevorzugt weist das Missionsmodul vier Rollvorrichtungen auf.
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In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, wenn die Rollvorrichtung bzw. Rollvorrichtungen vom Missionsmodul abnehmbar ausgebildet sind. Die abnehmbaren Rollvorrichtungen können separat am oder im Fahrzeug bzw. Missionsmodul mitgeführt werden.
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In konstruktiver Hinsicht hat es sich ferner als vorteilhaft erwiesen, wenn die Rollvorrichtungen an Wänden, insbesondere an Querwänden des Missionsmoduls anordbar sind, besonders bevorzugt im Bereich von Ecken. Die Wände sind deutlich besser zugänglich als der Unterboden des Missionsmoduls, so dass sich eine vorteilhafte Montage ergibt.
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Bevorzugt weist die Rollvorrichtung eine Hubmechanik zur Höhenverstellung auf. Über die Hubmechanik kann mit der Rollvorrichtung die Bodenfreiheit des Missionsmoduls eingestellt werden. Auch kann mit der Hubmechanik das Missionsmodul angehoben oder abgesetzt werden. Bevorzugt weist die Hubmechanik einen Zylinder zur Höhenverstellung und/oder ein Parallelogrammgestänge zum Führen der Hubbewegung auf.
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In weiterer Ausgestaltung des Fahrzeugs wird vorgeschlagen, dass jede Rollvorrichtung mindestens ein Rad, insbesondere zwei Räder nach Art einer Zwillingsbereifung aufweist, welche bevorzugt um eine vertikale Achse schwenkbar ausgebildet sind. Durch die Ausbildung der Räder nach Art einer Zwillingsbereifung wird ein stabilerer Stand des Missionsmoduls erreicht, während die Schwenkbarkeit um die vertikale Achse die Bewegbarkeit bzw. Manövrierbarkeit des Missionsmoduls erhöht.
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In konstruktiver Hinsicht hat sich ferner als vorteilhaft herausgestellt, wenn zwei Rollvorrichtungen mit einer Querstrebe verbunden sind. Durch die Verbindung zweier Rollvorrichtungen mit einer Querstrebe ergibt sich eine stabile Konstruktion, was aufgrund des teilweise erheblichen Gewichts der Missionsmodule von Vorteil ist.
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Eine Weiterbildung des Fahrzeugs sieht ferner vor, dass am Missionsmodul oder an einer Querstrebe zwischen zwei Rollvorrichtungen ein Gestänge anbringbar ist, mit dem das Fahrzeug das abgesetzte Missionsmodul schleppen kann. Das Gestänge kann nach Art einer Deichsel ausgebildet sein.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Höhe von Fahrmodul und Missionsmodul bei abgesetztem Missionsmodul niedriger ist, als die des Fahrzeugs bei aufgenommenem Missionsmodul. Dies ermöglicht das Verladen von Fahrmodul und Missionsmodul auf Transportmitteln mit niedrigen Verlademaßen bzw. den Transport von Fahrzeug und abgesetztem Missionsmodul mit einem Transportmittel unter niedrigeren Brücken oder anderen Hindernissen.
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Weitere Einzelheiten eines erfindungsgemäßen Verfahrens wie auch eines erfindungsgemäßen Fahrzeugs werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels erläutert. Darin zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines modular aufgebauten Fahrzeugs mit einem austauschbar auf dem Fahrmodul angeordneten Missionsmodul,
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2 eine Seitenansicht des Fahrzeugs aus 1,
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3 eine perspektivische Ansicht des Fahrzeugs aus 1 mit montierten Stützen,
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4 eine Seitenansicht gemäß 3,
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5 eine perspektivische Ansicht des Fahrmoduls und des durch die Stützen angehobenem Missionsmoduls,
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6 eine Seitenansicht gemäß 5,
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7 eine perspektivische Ansicht des Fahrmoduls und des Missionsmoduls mit abgesenkten Stützen,
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8 eine Seitenansicht gemäß 7,
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9 eine perspektivische Ansicht des Fahrzeugs und des abgesetzten Missionsmoduls mit an diesem angebrachten Rollvorrichtungen,
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10 eine Seitenansicht gemäß 9,
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11 ein Fahrmodul mit angehängtem Missionsmodul,
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12 eine seitliche Ansicht gemäß 11,
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13 eine perspektivische Ansicht eines Fahrmoduls sowie eines Missionsmoduls auf einem Waggon,
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14 eine Seitenansicht gemäß 13,
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15 eine perspektivische Ansicht des Fahrmoduls sowie eines abgesetzten Missionsmoduls auf einem Waggon,
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16 eine Seitenansicht gemäß 15,
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17 eine Ansicht gemäß 15, in der eine zulässige Lademaßkontur eingezeichnet ist,
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18 eine Ansicht gemäß 16, in der die zulässige Lademaßkontur eingezeichnet ist,
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19 zur Veranschaulichung ein Fahrmodul mit darauf angeordnetem Missionsmodul auf einem Waggon mit eingezeichneter Lademaßkontur in perspektivischer Ansicht und
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20 eine Seitenansicht gemäß 19.
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Die 1 und 2 zeigen ein modular aufgebautes Fahrzeug 1 mit einem Fahrmodul 2 und einem austauschbar auf dem Fahrmodul 2 angeordneten Missionsmodul 3, bei dem es sich ausführungsgemäß um ein Schützenpanzermodul handelt.
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Das Fahrmodul 2 bildet eine Art universelles Transportfahrzeug für unterschiedliche Typen von Missionsmodulen 3, weshalb das beim Ausführungsbeispiel als Schützenpanzermodul ausgebildete Missionsmodul 3 bedarfsweise gegen andere Missionsmodule 3, wie etwa Truppentransportmodule, Sanitätsmodule, Spürmodule, Führungsmodule usw. ausgetauscht werden kann.
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Der Vorteil derartig modular ausgebildeter Fahrzeuge 1 liegt darin, dass bei vergleichsweise geringen Kosten eine große Anzahl verschiedener Fahrzeugvarianten bedarfsgerecht erzeugt werden kann.
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Die Fahrerzelle 2.1 des Fahrmoduls 2 ist im in Fahrtrichtung vorderen Bereich des Fahrmoduls 2 angeordnet. Der Bereich hinter der Fahrerzelle 2.1 bildet eine Aufnahme 2.2 zur austauschbaren Aufnahme des Missionsmoduls 3. Zum Austauschen des Missionsmoduls 3 wird dieses – nach Trennung der zwischen dem Fahrmodul 2 und dem Missionsmodul 3 vorgesehen Verbindungen, wie etwa mechanischen Verbindungen wie auch Versorgungs- und/oder Steuerungsleitungen usw. – von der Aufnahme 2.2 angehoben und gegen ein anderes Missionsmodul 3 ersetzt.
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Die Fahrerzelle 2.1 des Missionsmoduls 3 ist zum Schutz der Besatzung gegen militärische Bedrohungen, wie etwa ballistische Bedrohungen, geschützt ausgeführt. Die Energieversorgung des Missionsmoduls 3, welches ebenfalls gegen militärische Bedrohungen geschützt ausgeführt sein kann, erfolgt über entsprechende Versorgungsleitungen vom Fahrmodul 2 aus, wozu das Fahrmodul 2 und das Missionsmodul 3 über entsprechende Anschlüsse verfügen. Alternativ kann das Missionsmodul 3 jedoch auch eigene Einrichtungen zur autarken Energieversorgung aufweisen. Über darüber hinaus vorgesehene Steuerleitungen können bestimmte Vorrichtungen und/oder Aufbauten des Missionsmoduls 3 aus dem geschützten Inneren der Fahrerzelle 2.1 bedient werden.
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Auf dem Dach 3.1 des als Schützenpanzermodul ausgebildeten Missionsmoduls 3 ist ein in Azimut richtbarer Waffenturm 4 angeordnet, welcher eine in Elevation richtbare Waffe 4.1 trägt. Um in Fahrtrichtung betrachtet vor dem Fahrzeug 1 befindliche Ziele bekämpfen zu können, ist die Waffe 1 deutlich oberhalb der Fahrerzelle 2.1 angeordnet, wodurch sich eine im Vergleich zur Höhe HF des Fahrmoduls 2 große Fahrzeuggesamthöhe Hges ergibt.
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Wird das in den 1 und 2 gezeigte Fahrzeug 1 daher mit aufgesetztem Missionsmodul 3 beispielsweise auf einen Waggon zum Bahntransport verladen, übersteigt Fahrzeuggesamthöhe Hges das für den Bahntarnsport zulässige Verlademaß, so dass die Summe aus der Höhe des Waggons HW sowie der Fahrzeuggesamthöhe Hges die zulässige Transithöhe HT überschreitet und der Waggon bspw. unter vielen Brücken nicht hindurch fahren kann, vgl. auch die Darstellungen in den 19 und 20, in denen die maximal zulässigen Transitkontur B schematisch eingezeichnet ist.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird das Missionsmodul 3 vor dem Transport von dem Fahrmodul 2 abgesetzt, wodurch sich eine gegenüber der Fahrzeuggesamthöhe Hges verringerte Transporthöhe HTrans ergibt. Die Transporthöhe HTrans entspricht dabei entweder der Höhe HF des Fahrmoduls 2 oder der Höhe HM des Missionsmoduls 3, je nachdem, welches der beiden Module höher ist, vgl. 17 und 18. Aufgrund der geringen Transporthöhe HTrans kann das Fahrzeug 1 unter Einhaltung der vorgegebenen Verlademaße transportiert werden, ohne dass die Transithöhe HT von beispielsweise Brücken oder Eisenbahntunneln überschritten wird.
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Nachfolgend wird zunächst das Verfahren zum Transport des Fahrzeugs 1 mit einem Transportmittel 5 im Einzelnen beschrieben, bevor dann näher auf die Mittel zum Absetzen des Missionsmoduls 3 sowie das Fahrzeug 1 eingegangen werden wird.
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Zunächst fährt das Fahrzeug 1 mit aufgeladenem Missionsmodul 3 in die Nähe des Transportmittels 5. Dort angekommen werden, wie in den 3 und 4 gezeigt, mehrere Stützen 10 im Bereich der Seitenwände des Missionsmoduls 3 montiert. Die Stützen 10 werden mit der Elektrik des Fahrmoduls 2 verbunden und die zwischen dem Fahrmodul 2 und dem Missionsmodul 3 bestehenden Verbindungen werden getrennt, so dass das Missionsmodul 3 lose auf der Aufnahme 2.2 des Fahrmoduls 2 liegt.
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Anschließend werden die Stützen 10 nach unten bis auf eine Standfläche ausgefahren. Durch weiteres Ausfahren der Stützen 10 wird nun das Missionsmodul 3 vom Fahrmodul 2 abgehoben, so dass das Missionsmodul 3 auf den Stützen 10 steht. Wurde das Missionsmodul 3 weit genug angehoben und hierdurch ein ausreichender Abstand zwischen dem Missionsmodul 3 und dem Fahrmodul 2 erzeugt, kann das das Fahrmodul 2 aus dem Bereich zwischen den Stützen 10 nach vorn herausfahren. Dies ist in 5 und 6 gezeigt.
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Alternativ zum Anheben des Missionsmoduls 3 mit den Stützen 10 kann auch das Fahrmodul 2 bzw. dessen Aufnahme 2.2 für das Missionsmodul 3 abgesenkt werden, beispielsweise durch Absenken des Fahrwerks des Fahrmoduls 2.
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Nachdem das Fahrzeug 1 unter dem Missionsmodul 3 hervor gefahren wurde, kann das Missionsmodul 3 über die Stützen 10 abgelassen werden, wie in 7 und 8 gezeigt.
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Um das Missionsmodul 3 im abgesetzten Zustand besser manövrieren zu können werden gemäß den Darstellungen in den 9 und 10 Rollvorrichtungen 20 mit frei drehbaren Rädern 21 an dem Missionsmodul 3 befestigt. Die Montage der Rollvorrichtungen 20 kann vor oder nach dem Absenken des Missionsmoduls 3 erfolgen. Die Rollvorrichtungen 20 werden seitlich an den Querseiten bzw. Querwänden 7 des Missionsmoduls 3 befestigt, wonach das Missionsmodul 3 ähnlich einem Rollwagen verschoben werden kann.
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Nach der Montage der Rollvorrichtungen 20 werden die Stützen 10 vom Missionsmodul 3 abgenommen, wie in 11 und 12 zu sehen. Alternativ können die Stützen 10 auch schon nach dem Ablassen des Missionsmoduls 3 und vor der Montage der Rollvorrichtungen 20 abgenommen werden.
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Nach den letztgenannten Schritten ist das Fahrzeug 1 verladefertig. Das Fahrmodul 2 und das Missionsmodul 3 werden über eine gelenkige Stange 25, ein Seil, eine Kette o. ä. miteinander verbunden und das Fahrmodul 2 kann das Missionsmodul 3 auf oder in das entsprechende Transportmittel 5 befördern. Bei dem Transportmittel 5 kann es sich beispielsweise um ein Flugzeug oder, wie in 13 und 14 dargestellt, um einen Bahnwaggon handeln.
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Nachdem das Missionsmodul 3 von dem Fahrmodul 2 in oder auf das Transportmittel 5 gezogen wurde, müssen Fahrmodul 2 und Missionsmodul 3 auf dem Transportmittel 5 gesichert werden. Zum Sichern werden unter das Missionsmodul 3 beispielsweise nach Art von Kanthölzern ausgebildete Böcke 8 gelegt, auf welchen die Rollvorrichtungen 20 das Missionsmodul 3 durch Absenken ablegen. Danach werden Missionsmodul 3 und Fahrmodul 2 durch nicht gezeigte Sicherungseinrichtungen auf dem Transportmittel 5 festgelegt und das Fahrzeug 1 kann vom Transportmittel 5 zum Zielort transportiert werden. In den 15 und 16 ist das Fahrmodul 2 und das Missionsmodul 3 auf einem gemeinsamen Transportmittel 5, einem Waggon, gezeigt.
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Alternativ zu dem zuvor beschriebenen Vorgehen kann das Fahrzeug 1 auch mit dem Missionsmodul 3 auf das Transportmittel 5 fahren und das Absetzen des Missionsmoduls 3 auf dem Transportmittel 5 erfolgen. Dabei können die Stützen 10 sich entweder auf dem Transportmittel 5 selbst abstützen oder über dasselbe hinausragen und sich auf dem Boden abstützen.
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Ist das Fahrzeug 1 mit dem Transportmittel 5 zum Zielort transportiert worden, erfolgt das Abladen des Fahrzeugs 1 und Aufsatteln des Missionsmoduls 3 auf dem Fahrmodul 1 in umgekehrter Reihenfolge.
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Nachfolgend sollen Einzelheiten der Stützen 10 wie auch der Rollvorrichtungen 20 näher erläutert werden.
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Die Stützen 10 sind teleskopartig höhenverstellbar ausgebildet, vgl. insbesondere 3. Sie weisen je eine obere Querstrebe 14 und eine untere Querstrebe 15 auf. Über diese Querstreben 14, 15 ist im Bereich jeder Ecke des Missionsmoduls 2 eine Stütze 10 vor den längsseitigen Seitenwänden des Missionsmoduls 3 mit diesem verbunden.
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Zur Längenverstellung weisen die Stützen 10 ein Mantel-Teleskoprohr 13 und eine inneres Teleskoprohr 12 auf, die über einen Motor 11 teleskopierbar sind. Der elektrische Motor 11 wird über das Missionsmodul 3 oder bevorzug das Fahrmodul 2 mit Energie versorgt. Beim Ausführungsbeispiel weist jede Stütze 10 eine Hubkraft von 200 kN auf. Gemäß einer alternativen nicht gezeigten Ausgestaltung können die Stützen 10 auch hydraulisch längenverstellbar sein und das Missionsmodul 3 mithilfe der Hydraulik anheben und/oder absetzen. Bevorzugt erfolgt die Energieversorgung der Stützen 10 auch bei dieser Ausgestaltung vom Fahrmodul aus.
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Nachfolgend werden die Rollvorrichtungen 20 insbesondere anhand der Darstellungen in den 11 und 12 näher beschrieben.
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Die Rollvorrichtungen 20 weisen frei drehbare Räder 21 auf und sind seitlich an den Querseiten bzw. Querwänden 7 des Missionsmoduls 3 im Eckbereich angeordnet.
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Die Rollvorrichtungen 20 weisen je zwei axial voneinander beabstandete Räder 21 nach Art einer Zwillingsbereifung auf. Ferner ist jeweils ein Anschlag 22 zur Verbindung der Rollvorrichtungen 20 mit dem Missionsmodul 3 vorgesehen. Die Räder 21 können zur besseren Manövrierbarkeit des Missionsmoduls 3 um eine zwischen ihnen angeordnete vertikale Achse A schwenkbar sein.
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Ferner weist die Rollvorrichtung 20 zwischen der Schwenkachse A und dem Anschlag 22 zum Festlegen der Rollvorrichtung 20 an dem Missionsmodul 3 ein Parallelogrammgestänge 23 auf. Durch das Parallelogrammgestänge 23 wird die Hebebewegung des Missionsmoduls 3 geführt. Zum Aufbringen der Hebekraft dient ein zwischen der Schwenkachse A und dem Anschlag 22 angeordneter Zylinder 24.
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Die auf einer Querseite des Missionsmoduls 3 angeordneten Rollvorrichtungen 20 können mit einer oder mehren vertikalen Streben verbunden sein. An diesen vertikalen Streben oder am Missionsmodul 3 kann eine Gelenkstange 25 zum Anhängen des Missionsmoduls 3 an das Fahrmodul 2 angeordnet werden.
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Das vorstehend beschriebene Verfahren sowie das vorstehend beschriebene Fahrzeug zeichnen sich dadurch aus, dass die Fahrzeughöhe zum Transport insgesamt leicht reduziert werden kann. Durch separate Verladung von Missionsmodul 3 und Fahrmodul 2 kann die auf dem Missionsmodul 3 montierte missionsspezifische Ausrüstung während des Transports auf demselben verbleiben und muss nicht vorher einzeln demontiert und anschließend wieder montiert werden. Vielmehr kann das Missionsmodul 3 als Ganzes wieder vom Fahrmodul 2 aufgenommen werden. Damit ergibt sich ein geringer Rüstaufwand und das Fahrzeug 1 ist am Zielort wieder zügig einsatzbereit.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Fahrmodul
- 2.1
- Fahrzelle
- 2.2
- Aufnahme
- 3
- Missionsmodul
- 3.1
- Dach
- 4
- Waffenturm
- 4.1
- Waffe
- 5
- Transportmittel
- 6
- Längsseite
- 7
- Querwände
- 8
- Bock
- 10
- Stützen
- 11
- elektrischer Motor
- 12
- inneres Teleskoprohr
- 13
- Mantel-Teleskoprohr
- 14
- Querstrebe
- 15
- Querstrebe
- 20
- Rollvorrichtung
- 21
- Rad
- 22
- Anschlag
- 23
- Parallelogrammgetriebe
- 24
- Zylinder
- 25
- Gelenkstange
- A
- vertikale Schwenkachse
- B
- Transitkontur
- Hges
- Fahrzeuggesamthöhe
- HTrans
- Transporthöhe
- HF
- Höhe des Fahrmoduls
- HM
- Höhe des Missionsmoduls
- HW
- Höhe des Waggons
- HT
- Transithöhe