DE3337115A1 - Ballistische schutzhaube - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine leichtgewichtige ballistische
Schutzhaube, welche die Wirkung eines oberirdischen bzw. Luftan
griffes auf eine selbstfahrende Kanone durch eine ballistische
Explosivladung, beispielsweise eine Bombe, verringert und die
insbesondere als Schutz gegen Angriffe mit Formladungen geeig
net ist.
Herkömmliche Panzerungen aus unterschiedlichen Metall- oder
Verbundplatten sind schwer und ihr großes Gewicht, das für einen
wirksamen Schutz gegen den Strahl einer im optimalen Abstand de
tonierenden Formladung notwendig ist, hindert ihren Einsatz bei
selbstfahrenden Geschützen. In diesem Fall kann eine ausreichen
de Panzerung gegen das Eindringen bzw. Durchschlagen von Form
ladungen nur in den Bereichen des Geschützes und des Fahrzeuges
vorgesehen werden, die direkten horizontalen Angriffen am mei
sten ausgesetzt sind. Dies führt jedoch zu einer geringen Panze
rung in den oberen Bereichen, die gegen von oben kommende Form
ladungen, beispielsweise in der Luft abgefeuerte Granaten oder Wer
fergeschosse, weitgehend ungeschützt sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine leichtgewichtige Schutz
haube der angegebenen Gattung zu schaffen, die die Wirksamkeit
von Angriffen mit von oben kommenden Formladungen erheblich ver
mindern kann.
Gemäß der Erfindung weist die ballistische Schutzhaube für
ein Fahrzeug mit Drehturm und schwenkbarem Geschütz mehrere Stützen
auf, die an ihrem einen Ende eine Halterung tragen und mit ihrem
anderen Ende am Drehturm befestigt sind, wobei eine geschmeidige
Hülle oder Plane an jeder Halterung befestigt werden kann und zu
sammen mit dieser in einem vorgegebenen Abstand unter Spannung
über das Fahrzeug gespannt wird und eine schlitzförmige Öffnung
für das Geschützrohr aufweist.
Die elastische und geschmeidige Hülle sowie die Stützen sind
zweckmäßig so angeordnet, daß sie eine volle Umdrehung des Dreh
turms um 360° zulassen. Ferner ist die Schlitzöffnung so dimen
sioniert, daß eine volle Hub-Schwenkbewegung des Geschützrohres
möglich ist.
Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist die elastische
und geschmeidige Hülle rechteckig und kann ein geknotetes Netz
aus synthetischem Fasercord enthalten, so daß diese Konstruktion
örtlich nachgiebig ist und Schäden leicht ausgebessert werden können.
Die Stützen sollten als Rohrholm aus leichtem Kunststoff aus
gebildet sein und teleskopartig ausfahren können, damit sie ein
fach vom Drehturm abgebaut und auf engem Raum untergebracht wer
den können. Alternativ können die Teleskopholme auch ständig am
Drehturm befestigt sein und pneumatisch schnell ausfahren.
Die Teleskopstützen sollten schwenkbar am Drehturm befestigt
sein und nach aufwärts ausfahren können, damit die geschmeidige
Hülle ständig an ihren Halterungen befestigt bleiben kann und
sich auf dem Drehturm zusammenfaltet, wenn sie beispielsweise
während der Fahrt nicht benötigt wird.
Die ausgebreitete Hülle schützt das selbstfahrende Geschütz
auf zweierlei Weise: Wenn erstens auf die gespannte Hülle eine me
chanisch gezündete Werfergranate (bomblet) auftrifft, wird die
Aufschlagenergie von der Hülle absorbiert, die sich örtlich dehnt
und dadurch das Geschoß wegschleudert, wobei bei den meisten Auf
schlägen der Zünder detoniert. Wenn jedoch im zweiten Fall die
Detonation beim Auftreffen auf die Hülle erfolgt, was bei einigen
mechanisch gezündeten und praktisch bei allen elektrisch gezünde
ten Granaten der Fall ist, dann explodiert die Ladung unmittelbar
im durch die Hülle vorgegebenen Abstand vom Geschütz bzw. Fahrzeug.
Dieser durch die Länge der Stützen bestimmte Abstand reicht aus,
um einen Durchschlag durch irgendeine spezifische Panzerung des
Turms oder Fahrzeuges zu verhindern.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an
hand der Zeichnung im einzelnen beschrieben:
Es zeigen:
Fig. 1 bis 3 eine am Drehturm eines Selbstfahrge
schützes befestigte ballistische Schutz
haube in schematischer Seiten-, Drauf-
und Frontansicht;
Fig. 4 bis 9 Seitenansichten einer Schutzhaube mit
schwenkbar befestigten Teleskopstützen
in verschiedenen Betriebszuständen.
Das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Selbstfahrgeschütz
besitzt ein Geschützrohr 1 und einen Drehturm 2, an dem zwei
obere Frontstützen 3, zwei innere untere Frontstützen 4 und
zwei äußere untere Frontstützen 5 befestigt sind. An der Hinter
seite des Drehturmes sind je zwei obere und zwei untere Rück
stützen 6, 7 befestigt, die sich nach rückwärts erstrecken. Je
de Stütze weist an ihrem freien Ende eine abnehmbare Halterung
8 auf.
Eine geschmeidige Hülle mit einem geknoteten Netz aus
doppeltgesponnenen Nylonfäden mit einer ausreichend kleinen
Maschenweite, um den Durchgang der kleinsten auftreffenden Gra
nate zu verhindern, ist über die Stützen 3 bis 7 gezogen und
unter Spannung an den Halterungen 8 befestigt. Die Spannung des
Netzwerks 9 ist so gewählt, daß die Aufschlagenergie von auf
treffenden Werfergranaten absorbiert wird, ohne daß dabei das
Netzwerk zu sehr nachgibt und bis auf das Ziel heruntergedrückt
wird und so straff, daß beim Aufschlag eine mechanische Zündung
ausgelöst wird.
Das Netz 9 weist einen Schlitz 10 zwischen den beiden Stützen
3 auf, um eine volle Beweglichkeit des Geschützrohrs 1 zuzulassen.
Natürlich kann die erfindungsgemäße Schutzhaube auch zu
Tarnzwecken verwendet werden, wobei - nicht dargestelltes - Tarn
material am Netz 9 befestigt wird, wie dies bei herkömmlichen
Tarnnetzen und Parasolen üblich ist, ohne daß dadurch die Schutz
wirkung der Haube verringert würde. In diesem Falle bildet der
Luftraum 11 unterhalb des Netzes eine wirksame Wärmedämmung
gegen auftreffende Sonnenstrahlung und vom Geschütz ausgehende
Infrarotstrahlung.
Die Schutzhaube kann ferner lose Seitenlappen 12 gemäß Fig. 3
aufweisen, die zu Tarnzwecken ebenfalls mit Tarnelementen ver
sehen sein können.
Eine besonders zweckmäßige Anordnung und Ausbildung der
schwenkbaren Teleskopstütze zur schnellen Entfaltung der Schutz
haube ist in den Fig. 4 bis 9 dargestellt. Bei dieser Ausführung
trägt der Drehturm 2 fünf Paare von Teleskopstützen 43 bis 47
in entsprechender Anordnung wie die Stützen 3 bis 7 gemäß Fig. 1
bis 3, die jeweils eine Baugruppe aus koaxial ineinandergreifen
den ausfahrbaren glasfaserverstärkten Kunststoffrohren enthalten.
Jede Teleskopstütze 43 bis 47 ist mit ihrem Fußende schwenkbar
am Drehturm 2 befestigt und trägt eine abnehmbare Halterung 48 an
ihrem äußeren Ende zur Befestigung eines Netzes 49.
Fig. 4 zeigt das Netz 49 und die Stützen 43 bis 47 in dem
voll eingefalteten Transportzustand, wobei das Netz 49 ständig
an allen Stützenenden befestigt ist - ausgenommen die rückwärti
gen unteren Stützen 47. Das Netz ist zweckmäßig in einem - nicht
dargestellten - Kanal auf der Oberseite des Drehturms abgelegt.
Das in den Fig. 5 bis 9 dargestellte manuelle Ausfahr- und Spann
verfahren enthält die folgenden Stufen:
- a) Die beiden oberen Heckstützen 46 werden gleichzeitig vertikal ausgefahren und in dieser Lage festgelegt (Fig. 5).
- b) Die beiden ausgefahrenen Heckstützen 46 werden danach bis etwa in eine horizontale Position auf die Anschlä ge 50 abgesenkt (Fig. 6).
- c) Die beiden oberen Frontstützen 43 werden danach gleich zeitig vertikal ausgefahren und in dieser Lage festge legt (Fig. 7).
- d) Beide ausgefahrenen Frontstützen 43 werden danach nach vorn bis in die Position nach Fig. 8 geschwenkt und ziehen dabei den Oberteil des Netzes 49 in Spannung, wobei gleichzeitig die beiden Heckstützen 46 gering fügig angehoben werden und von ihren Anschlägen 50 freikommen.
- e) Die beiden unteren Heckstützen 47 werden in eine etwa horizontale Lage geschwenkt, in diesem ausgefahrenen Zustand blockiert und danach wird das Netz 49 durch die Halterungen 48 an ihren Enden befestigt (Fig. 9).
- f) Die beiden inneren unteren Frontstützen 44 und die beiden äußeren unteren Frontstützen 45 werden bis et wa in ihre horizontale Lage geschwenkt und in ihrer ausgefahrenen Stellung blockiert, um den vorderen Teil des Netzes 49 zu spannen (Fig. 9). Die beiden Hälften des vorderen Teils können dann in der Nähe des Geschützrohres 1 zusammengeschnallt werden. Da mit ist die Schutzhaube vollständig gespannt.
Claims (6)
1. Ballistische Schutzhaube für Fahrzeuge mit Drehturm und schwenk
barem Geschützrohr,
gekennzeichnet durch
mehrere Stützen (3 bis 7), die an einem Ende eine Halterung (8)
aufweisen und mit dem anderen Ende am Drehturm (2) angeordnet
sind, und
eine geschmeidige Hülle (9), die von den Halterungen (8) mit ei
nem Zwischenabstand zum Fahrzeug gespannt gehalten ist und eine
Öffnung (10) für das Geschützrohr (1) aufweist.
2. Schutzhaube nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elastische Hülle (9) rechteckig ist.
3. Schutzhaube nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülle (9) ein geknotetes Netz aus synthetischem Faser
cord enthält.
4. Schutzhaube nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützen als Teleskopstützen (43 bis 47) ausgebildet sind.
5. Schutzhaube nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Teleskopstützen (43 bis 47) in sich federnd ausgebildet
und am Drehturm (2) schwenkbar angelenkt sind.
6. Schutzhaube nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Stützen-Paare (3, 5) nach vorn und mindestens
zwei Stützen-Paare (6, 7) nach hinten über das Fahrzeug hinausra
gen.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |