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Die Erfindung betrifft ein Vorzelt für eine Campingunterkunft in Form eines Campinganhängers, eines Wohnwagens, eines Wohnmobils o. dgl. beim Camping nutzbaren Fahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die Ausrüstung von Campingunterkünften mit einem zusätzlichen Vorzelt ist seit langem bekannt. Gemäß
DE 83 08 022 wird bereits ein als Baueinheit ausgebildetes Vorzelt vorgeschlagen, das beim Aufstellen mit einem Gerüst verbunden wird. Dabei sind die Teile des Gerüstes an einem Seitenrandbereich der Campingunterkunft abzustützen, so dass mit lediglich zusätzlichen vertikalen Stützen ein dachartiger Überbau mit zumindest oberseitigen Zeltbahnen gebildet wird. Die Handhabung der Einzelteile erfordert entsprechenden Sachverstand beim Nutzer der Baueinheit.
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Bei einer Konstruktion gemäß
DE 35 32 025 A1 ist ein Vorzelt vorgesehen, bei dem ein Gerüst aus jeweiligen Profilleisten zu einem aus waagerechten und senkrechten Teilbereichen zusammengesetzten System aufgebaut werden kann. In die Freiräume dieses Gerüstes im Bereich zwischen den jeweiligen Profilschienen sind dann spezielle Luftkammerelemente einzusetzen, so dass ein weitgehend geschlossener Innenraum gebildet werden kann. Diese Luftkammerelemente sind zusätzlich an Kederleisten des Wohnwagens zu fixieren, so dass eine Verbindung des Bausatzes mit der Campingunterkunft gebildet wird. Die einstückigen Luftkammerelemente sind dabei als Einzelteile zum Aufstellort zu transportieren, so dass ein vergleichsweise hoher Transportaufwand bei gleichzeitigem hohem Raumbedarf entsteht. Die Fixierung der Einzelelemente des Gerüstes und das Anbringen der Luftkammerelemente sind aufwändig.
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Bei einem Vorzelt für speziell für Camping ausgerüstete Fahrzeuge, insbesondere Wohnwagen oder Wohnmobile, gemäß
DE 10 2011 111 730 A1 ist eine in üblicher Ausführung an der Fahrzeugwand festlegbare Konstruktion vorgesehen, die zwischen den wandseitigen bzw. deckenseitigen Zeltbahnen eine luftdurchlässige Zone bildet. Dabei ist ein luftdurchlässiges Zusatzteil beim Aufstellen des Gerüstes in den Zwischenraum einzubringen. Bei dieser Konstruktion ist in üblicher Ausführung zuerst das Gestänge aus jeweiligen Strebenteilen zu errichten, und danach kann die zumindest bereichsweise doppellagige Zeltbahn-Konstruktion mit den Abstützelementen verbunden werden. Bei diesem Ablauf ist eine aufwändige Bauanleitung zu befolgen, so dass von ungeübten Nutzern eine langzeitige Montage bzw. Demontage zu bewältigen ist.
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Bekannt sind auch andere Arten von Campingunterkünften, bei denen jeweilige ein Vorzelt bildende Zusatzbaugruppen bereits in das Campingfahrzeug integriert sind. Dabei wird durch entsprechende Aufklappbewegungen im Bereich des Fahrzeugs ein zusätzlicher Nutzraum gebildet (
US 4,113,301 ;
US 5,080,426 ;
US 5,419,607 ).
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Bei einer weiteren Ausführung von Campingunterkünften mit Überdachungen sind jeweilige aufblasbare Systeme am Fahrzeug vorgesehen. Diese Fahrzeuge bilden dann ein als Campingfahrzeug nutzbares integriertes System (
US 4,093,302 ;
US 4,296,960 ;
US 5,692,795 ;
US 2010/0230999 A1 ).
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Ebenfalls bekannt sind variable Ausführungen von Zeltkonstruktionen für insbesondere kommerzielle Zwecke, bei denen ein Aufblasvorgang zur Schaffung eines Nutzraumes vorgesehen ist. In
WO 03/006765 A1 wird zur permanenten Stabilisierung eines aufblasbaren Festzeltes o. dgl. Überdachung ein mit der gefalteten Zeltbahn aufklappbares Gestänge vorgesehen. Diese Konstruktion baut aufwändig, so dass die Bauteile dieses Systems nur durch einen Transport mit einem Lastkraftwagen an den Bestimmungsort verlagert werden können. Nach dem Aufrichten des Systems erfordert dieses bei der Demontage zusätzliche Hilfskräfte.
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Bei einfacheren Zelt-Systemen werden jeweils aufblasbare Schläuche genutzt (
US 5,987,822 ;
US 6,263,617 B1 ;
US 6,810,896 B2 ), so dass unterschiedliche transportable Zeltkonstruktionen als autarke Einheit nutzbar sind. Diese sind jedoch nicht als Vorzelt mit einer Campingunterkunft verbindbar. Ebenfalls bekannt sind modulare Zeltsysteme, bei denen Luftkammern die Funktion eines Zeltgestänges ersetzen (
DE 203 05 372 U1 ;
DE 201 14 974 U1 ).
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Gemäß
WO 2010/001259 A2 ist ein Campingfahrzeug mit einer aufblasbaren Zeltkonstruktion bekannt, wobei in einem transportablen Anhänger ein Basiszelt mit einer als Vorzelt vorgesehenen Baugruppe ein komplex nutzbares System bilden.
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Damit ist eine kompakte Einheit geschaffen, die ausgehend vom Basisbehälter des Anhängefahrzeugs als komplettes Campingsystem ausgefaltet und am Ende einer Nutzphase durch einen Absaugvorgang wieder in die Transportstellung gebracht werden kann. Damit wird eine für den Nutzer einen hohen Bedienkomfort aufweisende Campingunterkunft bereitgestellt.
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Die Erfindung befasst sich mit dem Problem, ein Vorzelt für einen Wohnwagen o. dgl. Campingunterkunft so zu gestalten, dass dieses Vorzelt als eine autarke Einheit nutzbar ist, dabei gemeinsam mit innen liegenden Gestängeteilen einfacher aufstellbar sowie demontierbar ist und damit ein verbesserter Bedienkomfort für den Nutzer erreicht wird.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einem Vorzelt mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Hinsichtlich weiterer Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Ansprüche 2 bis 25 verwiesen.
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Die in unterschiedlichen Ausführungen bekannten Vorzelte für Wohnwagen, Wohnmobile o. dgl. Campingunterkünfte weisen in Gebrauchsstellung jeweilige Decken- und Wandteile bildende Zeltbahnen auf, die von einem das System spannenden Gestänge untergriffen sind. Ein wesentliches Problem bei der Nutzung derartiger Vorzelte ist der bei bekannten Konstruktionen aufwändige Verfahrensablauf beim Aufbau dieser Vorzelte.
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Das erfindungsgemäße Konzept geht davon aus, dass das Vorzelt aus einer zumindest im Bereich jeweiliger flächiger Seiten-, Dach- sowie Bodenwandteile verschließbaren Hüllkonstruktion gebildet ist, so dass diese Hüllkonstruktion in einem zumindest bereichsweise luftdicht geschlossenen Zustand aufgeblasen werden kann. Bei Fortsetzung des ”automatischen” Montagevorgangs ist die sich aufrichtende Hüllkonstruktion einfacher zugänglich, und mit geringem Aufwand können Teile des Gestänges in die aussteifende Gebrauchslage gebracht werden.
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Es versteht sich, dass in die zumindest bereichsweise aufgeblasene Hüllkonstruktion bzw. an zumindest einer Außenseite dieser Hüllkonstruktion jeweilige Teile des Gestänges einfacher anzubringen sind und bei Fortsetzung des Aufblasvorgangs eine vollständige Aufrichtung des Stangen-Hüllen-Systems erreichbar ist.
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In zweckmäßiger Ausführung sieht das Vorzelt-Konzept vor, dass die Hüllkonstruktion mit den Gestängeteilen als eine weitgehend vormontierte Einheit bereitgelegt wird und mit dem als Hilfsverfahren vorgesehenen Aufblasvorgang im Bereich der Hüllkonstruktion das Füllvolumen bzw. der Innendruck so weit ansteigen, dass auch die Gestängeteile in einer optimalen Aufrichtbewegung geführt sind. Dieser Vorgang kann weitgehend automatisch so lange fortgesetzt werden, bis die gesamte Hüllen-Gestänge-Einheit im aufgeblasenen Zustand erfassbar ist und autark bewegt werden kann. Damit wird deutlich, dass das Vorzelt als eine aufgeblasene Hüllkonstruktion neben der Campingunterkunft freistehend handhabbar ist. Vorteilhaft sieht die technische Umsetzung vor, dass die Einzelkomponenten in Form der Zeltbahnen und jeweiliger Leichtmetall-Gestängeteile ein für die Handhabung geeignetes Gewicht aufweisen.
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In unterschiedlichen Ausführungen dieses Vorzeltes ist denkbar, dass die mit zumindest Teilstreben des Gestänges ausgesteifte Hüllkonstruktion eine freistehende Baueinheit bildet und diese ggf. auch ohne das ”nebengeordnete” Campingfahrzeug in einer vorgesehenen Gebrauchsstellung als ”Einzelzelt” verbleiben kann. Dies ist insbesondere dann von Interesse, wenn das Wohnmobil, der Campinganhänger o. dgl. Fahrzeug unabhängig von der autark aufgestellten Vorzelt-Baueinheit für eine andere Benutzung vorgesehen ist. In diesem Falle können dann jeweilige zwischen Wohnmobil und Vorzelt befindliche Verbindungsteile gelöst und das Fahrzeug bewegt werden. Es versteht sich, dass das Fahrzeug nach Rückkehr an den Aufstellort dann wieder mit dem Vorzelt verbunden werden kann.
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Ausgehend von einer Optimierung des Pressluft-Aufstellvorgangs sieht das Konzept des Vorzeltes vor, dass dessen Hüllkonstruktion in geschlossenem Zustand auch teilweise aufgeblasen werden kann. Danach können zumindest jeweilige Teilstreben des Gestänges in diese Hüllkonstruktion so eingebracht werden, dass nachfolgende Aufstellbewegungen und Ausrichtungen des Vorzeltes einfacher möglich sind. Dabei kann das Gestänge auch von jeweiligen in die Wandteile bzw. die Zeltbahnen integrierten Aussteifungselementen gebildet sein, die durch den Aufblasvorgang bereits in die vorgesehene Stellung gelangen bzw. durch einfache Handbewegungen optimal ausgerichtet werden können. Die Aussteifungselemente können dabei im Bereich jeweiliger Gelenke o. dgl. Verbinder so gegenseitig abgestützt sein, dass in diesen Bereichen zumindest phasenweise beim Aufblasen eine gesteuerte Mitbewegung erfolgt und damit die vorgesehene Gebrauchslage weitgehend ohne zusätzliche Handgriffe erreicht wird.
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In zweckmäßiger Ausführung des aus mehreren Zeltbahnen bestehenden Vorzeltes bzw. der Hüllkonstruktion ist vorgesehen, dass das zugeordnete Gestänge mit jeweiligen über eine Öffnung in die aufgeblasene Hüllkonstruktion einführbaren Stangenteilen versehen ist. Diese können mittels jeweiliger Schlaufen, Klettverschlüsse o. dgl. Verbinder an der Hüllkonstruktion platziert und in einer endgültigen Einbaulage fixiert werden.
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Für die bereits erwähnte autarke Handhabung der Vorzelt-Baueinheit ist vorgesehen, dass die Hüllkonstruktion im Bereich zumindest einer ihrer flächigen Seitenwandteile mit einer an einer Stützwand o. dgl. Gegenglied der Campingunterkunft anlegbaren Verbindungseinheit versehen wird. Diese Verbindungseinheit ist so ausgelegt, dass die im Wesentlichen geschlossene Hüllkonstruktion bereits in einem zumindest teilweise aufgeblasenen Zustand bis in den Nahbereich der Campingunterkunft verlagert werden kann und hier im Bereich der Verbindungseinheit jeweilige Gegenglieder – beispielsweise an der Außenwand der Campingunterkunft – zur ”Andockung” des Vorzeltes bzw. der Hüllkonstruktion genutzt werden.
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Es versteht sich, dass im Bereich zwischen Gegenglied(ern) und der zumindest einen Verbindungseinheit vorzugsweise eine jeweils fluiddichte Verbindung herstellbar ist, so dass auch – bei Anwendung lösbarer Verbindungsglieder – ein ungewollter Eintritt von Niederschlagswasser in den Nutzraum-Bereich unterhalb der Verbindungseinheit vermieden wird.
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Es hat sich gezeigt, dass die Verbindungseinheit vorteilhaft im Bereich einer als die Stützwand vorgesehenen Außenwand der Campingunterkunft festgelegt werden kann, wobei hier eine an sich bekannte Keder-Baugruppen genutzt wird. Dabei ist die Verbindungseinheit insgesamt als ein in variabler Breite bereitstellbarer Zeltbahnstreifen ausgebildet, so dass entsprechend der jeweiligen stirnseitigen Kontur an der Hüllkonstruktion eine optimale Verbindung mit dem jeweiligen Gegenglied im Bereich der Campingunterkunft herstellbar ist.
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Mit diesem als Verbindungseinheit vorgesehenen Zeltbahnstreifen wird – in der montierten Gebrauchsstellung des Systems – zwischen Vorzelt und Campingunterkunft ein zusätzlicher Nutzraum definiert, der dabei zumindest oberseitig durch den Zeltbahnstreifen abgedeckt ist. Der Zeltbahnstreifen kann dabei so dimensioniert werden, dass eine den Nutzraum zwischen Vorzelt und Campingunterkunft vollständig überdeckende Schließkontur definiert ist. Ebenso ist denkbar, dass die bahnförmige Verbindungseinheit bis hin zum Bodenwandteil des Vorzeltes verläuft und hier eine geschlossene Verbindung hergestellt wird. Damit wird ein bis zum Boden hin geschlossener Zwischenraum zwischen dem Vorzelt und der Campingunterkunft erreicht.
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Die Einbindung des die Verbindungseinheit bildenden Zeltbahnstreifens ist dabei so konzipiert, dass der Zeltbahnstreifen einerseits mit einem ersten Formkeder o. dgl. lösbaren Gegenhalter an der Campingunterkunft gehalten ist und andererseits die lösbare Verbindung des Zeltbahnstreifens zum Wandteil des Vorzeltes hin mittels eines zweiten Formkeders, eines Reiß- und/oder Klettverschlusses hergestellt wird.
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Der einen zusätzlichen Nutzraum definierende Zeltbahnstreifen kann für eine effektive Nutzung des oberseitig abgedeckten Zwischenraums auch eine Ausbildung mit Lüftungsöffnungen aufweisen, so dass im Bereich dieser Abdeckung des Zwischenraums eine optimale Belüftung möglich ist und die Ableitung von Wasserdampf geregelt werden kann.
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Bei dem Konzept der aufblasbaren Hüllkonstruktion sind unterschiedliche Varianten zum Aufbau des erhöhten Innendrucks in die Hüllkonstruktion denkbar. Vorteilhaft ist dabei die Hüllkonstruktion im Bereich des zur Campingunterkunft gerichteten Seitenwandteils mit einer Gebläseöffnung versehen, so dass vorzugsweise ein im Bereich der Campingunterkunft vorgesehenes Gebläse mit Elektroantrieb nutzbar ist. Dieses Gebläse kann dann beispielsweise im Bereich der Verbindungseinheit mittels eines Luftleitschlauches o. dgl. Verbinder überbrücken, so dass die Lufteinbringung an weitgehend beliebigen Positionen der Hüllkonstruktion möglich ist. Ebenso ist denkbar, dass im Bereich der Gebläseöffnung ein autarkes Gebläse angesetzt wird, das beispielsweise unabhängig vom Wohnmobil bzw. der Campingunterkunft an ein externes Stromnetz angeschlossen werden kann.
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Die Konstruktion des aufblasbaren Vorzeltes – als einen zusätzlichen Nutzraum bildendes Campingelement – kann an unterschiedliche Ausführungen von Gestängen angepasst werden. In einer einfachen Ausführung ist denkbar, dass die Hüllkonstruktion im Bereich eines schwenkbar an der Campingunterkunft gehaltenen Schwenkgerüstes verlagerbar ist, so dass während oder nach dem Abschwenken aus einer Verwahrstellung der im Bereich der Hüllkonstruktion vorgesehene Aufblasvorgang einleitbar ist. Dabei sind nur wenige zusätzliche Handbewegungen notwendig, um das Vorzelt dann in der vorgesehenen Gebrauchslage zu fixieren.
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Eine weitere Ausführung der erfindungsgemäßen Vorzelt-Konstruktion sieht vor, dass die Hüllkonstruktion im Bereich eines Wohnmobils in dessen Dachbaugruppe integriert ist. Hier nimmt die Hüllkonstruktion eine Transportstellung ein, aus der heraus die Hüllkonstruktion beim Einsatz einer an das System anschließbaren Aufblasvorrichtung verlagert werden kann. Dieser Aufblasvorgang kann dabei vorteilhaft unmittelbar aus dem Innenraum des Wohnmobils erfolgen, so dass durch den sich im Dachbereich aufbauenden erhöhten Luftdruck die Hüllkonstruktion in einer bevorzugten Hub- und Ausfahrrichtung verschwenkt wird. Dabei wird im Zusammenwirken mit zumindest einem Gestängeteil die vorgesehene Einbauposition neben dem Wohnmobil weitgehend ”automatisch” erreicht.
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Es versteht sich, dass die Hüllkonstruktion gemeinsam mit einem oder mehreren Teilen des Gestänges bewegt werden kann und dabei durch den Aufblasvorgang diese Baueinheit in einer neben dem Wohnmobil befindlichen Lage positioniert wird. Durch wenige zusätzliche Handgriffe kann dann die endgültige Benutzungslage des Vorzeltes hergestellt werden.
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Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Vorzeltes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung, in der mehrere Ausführungsbeispiele der Vorrichtung mit unterschiedlichen Hüllkonstruktionen näher beschrieben sind. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine Perspektivdarstellung eines Vorzeltes im Bereich eines Wohnanhängers gemäß dem Stand der Technik,
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2 eine Prinzipdarstellung ähnlich 1 mit dem erfindungsgemäßen Vorzelt als autarke Einheit neben dem Campinganhänger,
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3 eine Prinzipdarstellung des Vorzeltes in einer Phase beim Aufblasen der Hüllkonstruktion,
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4 eine Prinzipdarstellung ähnlich 2 mit dem Vorzelt und dessen Montage am Campinganhänger,
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5 eine vergrößerte Ausschnittsdarstellung einer zur Montage der Baueinheiten vorgesehenen Verbindungseinheit,
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6 eine Prinzipdarstellung der Hüllkonstruktion mit einer veränderten Ausführung im Bereich des Gestänges,
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7 eine Prinzipdarstellung der auf einem Campingfahrzeug, einem Wohnmobil o. dgl. Einrichtung transportablen Hüllkonstruktion in Transportstellung,
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8 eine Perspektivdarstellung der Hüllkonstruktion in verlagerter Gebrauchsstellung, und
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9 eine Prinzipdarstellung der Rückverlagerung der Hüllkonstruktion auf das Dach des Wohnmobils.
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In 1 ist ein insgesamt mit 1 bezeichnetes Vorzelt im Bereich einer Campingunterkunft 2 dargestellt, wobei diese in Form eines Campinganhängers, eines Wohnmobils, eines Faltcaravans o. dgl. Einrichtung ausgebildet sein kann. Dabei ist das mit dieser Einrichtung 2 verbundene Vorzelt 1 mit jeweiligen aus Zeltbahnen Z gebildeten Wandteilen 3, 4, 5, 6, 7 versehen, und diese werden in Gebrauchsstellung zumindest bereichsweise durch ein Gestänge G ausgesteift.
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Das erfindungsgemäße Konzept sieht vor, dass das Vorzelt 1 aus einer zumindest im Bereich der jeweiligen Seiten-, Dach- sowie Bodenwandteile 3, 4, 5, 6, 7 verschließbaren und damit in einem zumindest bereichsweise fluiddichten Zustand aufblasbaren Hüllkonstruktion H (3) gebildet ist. Diese Hüllkonstruktion H ist dabei so ausgeführt, dass in dem zumindest bereichsweise aufgeblasenen Zustand eine autarke Bewegung des Systems (Pfeil B, 2) möglich ist. Damit ist das bisher auf Campingplätzen übliche System einer ”Zwangsverbindung” von Vorzelt 1 und zugehöriger Einrichtung 2 erfindungsgemäß nicht mehr vorgesehen. Vielmehr kann die aufgeblasene Hüllkonstruktion H auch neben der Campingunterkunft 2 freistehend als Nutzraum aufgestellt werden.
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In zweckmäßiger Ausführung ist dabei eine freistehende Baueinheit dadurch gebildet, dass die mit zumindest Teilstreben 8, 9 (4) des Gestänges G ausgesteifte Hüllkonstruktion H hinreichend stabil fixiert wird.
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In der Montagephase ist vorgesehen, dass die Hüllkonstruktion H in ihrem geschlossenen Zustand zumindest teilweise aufgeblasen (3) und mit den Teilstreben 8, 9 des Gestänges G zumindest bereichsweise ausgesteift wird. Dabei ist denkbar, dass das Gestänge G von jeweiligen in die Wandteile bzw. die Zeltbahnen Z integrierten Aussteifungselementen (nicht dargestellt) gebildet ist. Die Konstruktion derartiger Aussteifungselemente sieht dabei vor, dass diese zumindest phasenweise beim Aufblasen mitbewegt werden, dabei automatisch eine Fixierposition einnehmen und damit ein ungewolltes Zusammenfallen des Systems (z. B. beim Austreten der Druckluft aus dem Innenraum) vermieden ist.
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Die optimale Gestaltung des Gestänges G sieht vor, dass dieses mit jeweiligen über eine Öffnung 10 in die bereits teilweise aufgeblasene Hüllkonstruktion H einführbaren Stangenteilen 11, 12 (3) versehen ist (ähnlich: Teilstreben 6, 7; 4). Diese können beim Aufblasvorgang (Pfeil E) mitbewegt werden (Pfeil F; 3).
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Aus einer Zusammenschau von 2 und 4 wird deutlich, dass die Hüllkonstruktion H im Bereich zumindest einer ihrer flächigen Seitenwandteile 6 mit einer an einer Stützwand 13 o. dgl. Gegenglied der Campingunterkunft 2 anlegbaren Verbindungseinheit E, E' versehen ist. Mit dieser zumindest einen Verbindungseinheit E wird erreicht, dass die im Wesentlichen geschlossene Hüllkonstruktion H in einem zumindest teilweise aufgeblasenen Zustand im Bereich der Campingunterkunft 2 in einer Verbindungsposition festlegbar ist.
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Aus der Darstellung gemäß 2 wird deutlich, dass der autarke Aufblasvorgang der Hüllkonstruktion H mittels einer an ein Gebläse 14 angeschlossenen Saug- bzw. Druckleitung 15 dazu genutzt wird, die aufgestellte Vorzelt-Hüllkonstruktion H mit einem Abstand A zum Campingfahrzeug 2 aufzustellen. In dieser Phase können die Bauteile entsprechend ihrer optimalen Lage ausgerichtet werden. Danach eröffnet sich die Möglichkeit, das Vorzelt 1 insgesamt zur Einrichtung 2 hin zu bewegen (Pfeil B). Auch durch eine vergleichsweise einfachere Bewegung der Einrichtung 2 kann diese in eine Position so rangiert werden, dass die beiden Teile 1 und 2 nunmehr mit geringem Aufwand verbunden werden können.
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Für diesen Verbindungsvorgang wird nunmehr die Verbindungseinheit E bzw. E' genutzt, wobei diese wahlweise bereits an der Einrichtung 2 an einem Gegenglied 16 befestigt sein kann (E'; 2). Alternativ ist vorgesehen, dass die Verbindungseinheit E in einer Vormontagestellung (nicht dargestellt) an der Hüllkonstruktion H festgelegt ist (4, 5).
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Es versteht sich, dass mit der Verbindungseinheit E im Bereich zwischen Gegenglied 16 und Verbindungseinheit E eine fluiddichte Ausführung vorgesehen ist. Dazu sind im Bereich der Hüllkonstruktion H oder im Bereich der an der Campingunterkunft 2 vorgesehenen Gegenglied-Ausführung 16 jeweilige lösbare Verbindungsglieder vorgesehen.
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Die Darstellung gemäß 2 verdeutlicht, dass in zumindest teilweise aufgeblasenem Zustand der Hüllkonstruktion H die Verbindungseinheit E mit einer als die Stützwand 13 vorgesehenen Außenwand der Campingunterkunft 2 mittels einer Kederbaugruppe o. dgl. Gegenglied 16 verbindbar ist.
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Aus der vergrößerten Ausschnittsdarstellung gemäß 5 wird deutlich, dass ein die Verbindungseinheit E bildender Zeltbahnstreifen 17 einerseits mit einem ersten Formkeder K o. dgl. lösbaren Halter 16' an der Campingunterkunft 2 festlegbar ist. Andererseits ist die lösbare Verbindung des Zeltbahnstreifens 17 zu einem Ansatz 6' des Wandteils 6 des Vorzeltes 1 hin mittels eines zweiten Formkeders K', eines Reiß- und/oder Klettverschlusses herstellbar ist.
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Die vorzugsweise Ausführung der Verbindungseinheit E in Form des Zeltbahnstreifens 17 ermöglicht eine optimale Verbindung der Bauteile, wobei der Zeltbahnstreifen 17 mit geringem Aufwand an die stirnseitige Kontur im Bereich der Wandung 6 der Hüllkonstruktion H anpassbar ist. Ausgehend von diesem Konzept des Zeltbahnstreifens 17 ergibt sich mit geringem Aufwand eine ”Vorzelterweiterung”, da der Zeltbahnstreifen 17 im Bereich der Verbindungseinheit E in Gebrauchsstellung des Vorzeltes 1 zwischen diesem und der Campingunterkunft 2 einen zumindest oberseitig abgedeckten Nutzraum gemäß Abstandsmaß A' (4) definiert.
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Das Konzept sieht dabei vor, dass der Zeltbahnstreifen 17 eine den Nutzraum A' zwischen Vorzelt 1 und Campingunterkunft 2 vollständig überdeckende Schließkontur (wie in 4 dargestellt) aufweisen kann. Diese bahnförmige Verbindungseinheit E kann dabei so weit geführt werden, dass eine Verbindung auch im Bereich des Bodenwandteils 5 des Vorzeltes 1 erreicht wird. In der Ausführung gemäß 5 ist der Zeltbahnstreifen 17' in einer denkbaren doppellagigen Ausführung verdeutlicht. Dabei sind im Bereich dieses Zeltbahnstreifens 17' jeweilige mit einer Abdeckung 18 versehene Lüftungsöffnungen 19 vorgesehen.
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Aus einer Zusammenschau von 3 und 4 ergibt sich, dass die Hüllkonstruktion H im Bereich des zur Campingunterkunft 2 gerichteten Seitenwandteils 6 mit einer Gebläseöffnung 15, 15' versehen sein kann. Dabei ist im Bereich der Campingunterkunft 2 das mit der Hüllkonstruktion H verbindbare Gebläse 14 vorgesehen, und dieses weist einen den Bereich der Verbindungseinheit E überbrückenden Luftleitschlauch 15' auf. Im Unterschied zu dieser ”integrierten” Variante gemäß 4 zeigt die Darstellung gemäß 3 die Anordnung der Gebläseöffnung 15 im Bereich eines autarken Gebläses 14.
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In 6 ist eine weitere Ausführungsform der Hüllkonstruktion H dargestellt, wobei diese im Bereich eines schwenkbar an der Campingunterkunft 2 gehaltenen Schwenkgerüstes 20 verlagerbar (Pfeil D) und aufblasbar gehalten ist. Im aufgeblasenen Zustand wird dieses System insbesondere durch jeweilige bodenseitige Verbinder 21 fixiert.
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In einer weiteren Ausführung (7 bis 9) ist vorgesehen, dass die vorbeschriebene Hüllkonstruktion H im Bereich eines Wohnmobils, eines Wohnwagens o. dgl. Einrichtung 2 insbesondere in dessen Dachbaugruppe 22 integriert werden kann. Aus einer dabei eingenommenen Transportstellung (7) kann die Hüllkonstruktion H durch den Einsatz einer an diese Ausgangslage entsprechend angepassten Aufblasvorrichtung 23 verlagert bzw. herausbewegt werden.
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Dabei ist vorgesehen, dass die Aufblasvorrichtung 23 unmittelbar in dem Wohnmobil 2 vorgesehen sein kann (7). Damit wird die Hüllkonstruktion H – gemeinsam mit einem oder mehreren Teilen des Gestänges G – mittels einer variabel steuerbaren Hub-Schwenk-Verlagerung (Pfeil S, S'; 7 und 8) angehoben, die gesamte Baugruppe in eine neben dem Wohnmobil 2 befindliche Lage verlagert und automatisch als das Vorzelt 1 aufgestellt.
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Ausgehend von der Transportstellung des Systems in 7 kann auch eine ”externe” Aufblasvorrichtung 23' im Bereich einer Einlassöffnung 15' an die Zeltbahn Z angeschlossen und der Aufblasvorgang (Pfeil E) eingeleitet werden.
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Vorteilhaft wird das Gestänge G der Hüllkonstruktion H im Bereich von Verbindungspunkten P, P' am Dach 22 bzw. seitlichen Teilen der Einrichtung 2 scharnierartig abgestützt und in Richtung S' geschwenkt. Bei sich weiter – mit vorzugsweise Druckluft – füllender Hüllkonstruktion H können zumindest die Teleskopteile 24, 25, 26 der jeweiligen Haltestangen 27, 28 bis in die optimale Stützposition verlagert bzw. mitbewegt werden, so dass weitgehend automatisch das aus Gestänge G und ”leichtgewichtigen” Zeltbahnen Z gebildete Vorzelt 1 in der Gebrauchslage positioniert wird.
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Zusätzlich können noch Teleskopstangen 29 und 30 im Bereich des Gestänges G vorgesehen sein. Im Nahbereich zwischen Einrichtung 2 und zugeordnetem Wandbereich 6 ist vorteilhaft ein oberer Stützbügel 31 vorgesehen. Dieser Bügel 31 kann auch mit einer U-förmig vergrößerten Kontur ausgebildet sein, so dass in der Gebrauchslage (8) ein Innenraum 32 im Dachbereich 22 des Wohnmobils 2 eine vorteilhafte Höhe W aufweist und hier ein zusätzlicher Schlafraum o. dgl. Nutzbereich bereitgestellt wird.
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Zur Aufnahme der Hüllkonstruktion H (7) in der Transportstellung ist eine Begrenzung mittels eines an sich bekannten Gepäckträgers, einer Abdeckplane o. dgl. Schutzbaugruppe 33 denkbar.
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In 9 ist in einer Prinzipdarstellung der Ablauf bei einer Verlagerung bzw. Demontage der Hüllkonstruktion H zurück in die Transportlage gemäß 7 verdeutlicht. Unter Wirkung eines einen Unterdruck erzeugenden Saugvorgangs (Pfeil T') im Bereich der in dieser Phase als Saugöffnung wirkenden Öffnung 15' kann die – auch im Bereich der Bodenmatte 5 verschließbare – Hüllkonstruktion H aus der Vorzelt-Lage gelöst und in einer Bewegungsrichtung T zum Dach 22 des Wohnmobils 2 hin zurückgeschwenkt werden.
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Bei diesem automatischen Einfaltvorgang werden die dargestellten Einzelteile des Gestänges G ebenfalls in ihre jeweilige Nichtgebrauchs- bzw. Packlage mitgeführt. Damit wird deutlich, dass neben der schnellen Aufrichtung des Systems (7, 8) auch das Einpacken (9) dieses die erfindungsgemäße Hüllkonstruktion H aufweisenden Vorzeltes 1 mit einem – in Ansehung bekannter ”Aufbauanleitungen” – wesentlich verbessertem Bedienkomfort möglich ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 8308022 [0002]
- DE 3532025 A1 [0003]
- DE 102011111730 A1 [0004]
- US 4113301 [0005]
- US 5080426 [0005]
- US 5419607 [0005]
- US 4093302 [0006]
- US 4296960 [0006]
- US 5692795 [0006]
- US 2010/0230999 A1 [0006]
- WO 03/006765 A1 [0007]
- US 5987822 [0008]
- US 6263617 B1 [0008]
- US 6810896 B2 [0008]
- DE 20305372 U1 [0008]
- DE 20114974 U1 [0008]
- WO 2010/001259 A2 [0009]