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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeugs. Die Erfindung betrifft ferner ein entsprechendes Fahrzeug sowie ein entsprechendes Computerprogramm.
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Stand der Technik
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Aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2007 046 037 B3 ist eine Vorrichtung zur Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr bekannt. Die Vorrichtung ist ausgelegt, einen Gesundheitszustand eines Fahrers zu erfassen und bei einer plötzlichen Verschlechterung des Gesundheitszustandes das Fahrzeug automatisch langsam abzubremsen und an den rechten Straßenrand zu fahren.
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Offenbarung der Erfindung
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe kann daher darin gesehen werden, ein verbessertes Verfahren zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeugs bereitzustellen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann auch darin gesehen werden, eine entsprechende Vorrichtung zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeugs bereitzustellen.
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Die Erfindung zugrundeliegende Aufgabe kann ferner darin gesehen werden, ein entsprechendes Fahrzeug bereitzustellen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe kann des Weiteren darin gesehen werden, ein entsprechendes Computerprogramm anzugeben.
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Diese Aufgaben werden mittels des jeweiligen Gegenstands der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand von jeweils abhängigen Unteransprüchen.
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Nach einem Aspekt wird ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeugs bereitgestellt. Das Fahrerassistenzsystem ist ausgebildet, das Fahrzeug autonom sicher abzustellen, wenn das Fahrerassistenzsystem aktiviert wurde. Während einer Fahrt des Fahrzeugs wird ein Aktivierungswunsch für das Fahrerassistenzsystem erfasst, woraufhin das Fahrerassistenzsystem aktiviert wird und das Fahrzeug mittels des aktivierten Fahrerassistenzsystems autonom sicher abgestellt wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird eine Vorrichtung zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeugs bereitgestellt. Das Fahrerassistenzsystem ist ausgebildet, bei Aktivierung das Fahrzeug autonom sicher abzustellen. Die Vorrichtung umfasst eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen eines Aktivierungswunsches für das Fahrerassistenzsystem. Des Weiteren ist eine Steuerung vorgesehen, die ausgebildet ist, das Fahrerassistenzsystem bei Erfassung des Aktivierungswunsches zu aktivieren.
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Nach noch einem Aspekt wird ein Fahrzeug umfassend die Vorrichtung zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeugs und das Fahrerassistenzsystem bereitgestellt.
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Nach einem weiteren Aspekt wird ein Computerprogramm bereitgestellt, das Programmcode zur Ausführung des Verfahrens zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeugs umfasst, wenn das Computerprogramm in einem Computer ausgeführt wird.
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Die Erfindung umfasst also insbesondere den Gedanken, dass das Fahrerassistenzsystem mittels eines Aktivierungswunsches aktiviert werden kann, so dass in vorteilhafter Weise eine autonome Durchführung eines sicheren Abstellens des Fahrzeugs aktiv initiiert werden kann. Im Stand der Technik ist es so, dass eine aktive Initiierung eines solchen Fahrerassistenzsystems nicht vorgesehen ist. Die in der
DE 10 2007 046 037 B3 beschriebene Vorrichtung bremst das Fahrzeug nur ab, wenn sich der Gesundheitszustand des Fahrers massiv verschlechtert hat. Der Fahrer oder ein weiterer Fahrzeuginsasse kann aber selber nicht die Vorrichtung von sich aus aktivieren.
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In der Regel ist es aber so, dass der Fahrer oder ein weiterer Fahrzeuginsasse es selber merkt, dass der Fahrer bald nicht mehr fahrtüchtig sein wird, also nicht mehr in der Lage sein wird, das Fahrzeug sicher zu führen, wobei eine eventuell vorhandene Sensorik dies gegebenenfalls noch nicht sicher erkennen kann, so dass gemäß dem Stand der Technik insofern noch nicht ein automatisches Abbremsen des Fahrzeugs durchgeführt wird.
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Beispielsweise kann der Fahrer selber merken, dass er in Kürze einen Herzanfall oder einen Schlaganfall erleiden wird. Auch kann beispielsweise ein weiterer Fahrzeugsinsasse aufgrund seiner Beobachtung des Fahrers erkennen, dass der Fahrer alsbald fahruntüchtig sein wird.
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In der Regel reicht dann aber die Zeit nicht mehr aus, dass der Fahrer selbstständig noch das Fahrzeug sicher führen kann, um es sicher abzustellen. Die Zeit reicht aber in der Regel noch dafür aus, dass der Fahrer und/oder ein weiterer Fahrzeuginsasse einen Aktivierungswunsch zum Aktivieren des Fahrerassistenzsystems äußern. Dieser Aktivierungswunsch wird erfasst und das Fahrerassistenzsystem aktiviert, so dass dieses dann das Fahrzeug autonom sicher abstellt.
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Dadurch wird eine schnellere Reaktionszeit bewirkt. Das Fahrzeug wird im Notfall schneller in einen sicheren Zustand überführt, indem es sicher abgestellt wird.
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Ein Fahrzeuginsasse im Sinne der vorliegenden Erfindung bezeichnet insbesondere einen Fahrer oder einen Beifahrer, der beispielsweise neben oder hinter dem Fahrer sitzen kann, beispielsweise auf einer Rückbank oder einem Rücksitz. Es können vorzugsweise mehrere Fahrzeuginsassen vorgesehen sein. Der Fahrzeuginsasse, der nicht der Fahrer ist, kann beispielsweise auf einem Rücksitz angeordnet sein. Das heißt also insbesondere, dass unabhängig davon, wo genau sich die Fahrzeuginsassen im Fahrzeug befinden, jeder von ihnen einzeln oder gemeinsam einen Aktivierungswunsch äußern können, um aktiv das autonome sichere Abstellen des Fahrzeugs zu initiieren.
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Ein sicheres Abstellen im Sinne der vorliegenden Erfindung bezeichnet insbesondere eine autonome Fahrzeugführung seitens des Fahrerassistenzsystems, in welcher das Fahrzeug bis zum Stillstand abgebremst wird. Insbesondere wird das Fahrzeug an den rechten oder den linken Straßenrand gefahren. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass während dessen, also während das Fahrerassistenzsystem das Fahrzeug sicher abstellt, eine Warnblinkanlage des Fahrzeugs aktiviert wird, um weiteren Verkehrsteilnehmern die kritische Situation zu signalisieren.
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Gemäß einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Fahrerassistenzsystem erst dann aktiviert wird, wenn zusätzlich zum erfassten Aktivierungswunsch ein Bestätigungsparameter erfasst wird.
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Ein einzelner Aktivierungswunsch ist also nicht mehr ausreichend, um das Fahrerassistenzsystem zu aktivieren. Dadurch wird in vorteilhafter Weise eine versehentliche Aktivierung des Fahrerassistenzsystems vermieden. So könnte ansonsten ein Fahrer oder ein weiterer Fahrzeuginsasse aus Versehen das Fahrerassistenzsystem aktivieren, obwohl dies nicht gewollt war. Das könnte aber dann gegebenenfalls dazu führen, dass der Fahrer von der plötzlichen Aktivierung des Fahrerassistenzsystems überrascht wäre und daraufhin eine Maßnahme durchführte, die sich nicht positiv auf eine Fahrzeugsicherheit bzw. auf eine sichere Fahrzeugführung auswirkt. Eine solche kritische Situation kann somit in vorteilhafter Weise vermieden werden, da der ursprüngliche Aktivierungswunsch seitens des Fahrers und/oder eines weiteren Fahrzeuginsassens wie beispielsweise eines Beifahrers oder eines Fahrzeuginsassens, welcher auf einem Rücksitz sitzt, ausdrücklich bestätigt werden muss, bevor das Fahrerassistenzsystem aktiviert wird.
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Durch das Vorsehen einer Bestätigung bevor das Fahrerassistenzsystem aktiviert wird, wird weiterhin in vorteilhafter Weise ein Missbrauch des Fahrerassistenzsystems erschwert bzw. sogar ganz vermieden.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Erfassen des Bestätigungsparameters ein Erfassen eines weiteren Aktivierungswunsches. Das heißt also insbesondere, dass insbesondere der Fahrer und/oder ein weiterer Fahrzeuginsasse explizit einen zweiten Aktivierungswunsch äußern müssen respektive müssen, bevor das Fahrerassistenzsystem aktiviert wird. Hierbei kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass der Aktivierungswunsch und der weitere Aktivierungswunsch gleich gebildet sind. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Aktivierungswunsch und der weitere Aktivierungswunsch unterschiedlich gebildet sind.
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Nach einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Erfassen des Bestätigungsparameters ein Messen eines Zustandsparameters eines Fahrers des Fahrzeugs umfasst. Abhängig von dem gemessenen Zustandsparameter wird das Fahrerassistenzsystem aktiviert. Das heißt also insbesondere, dass nicht jeder beliebige gemessene Zustandsparameter bewirkt, dass das Fahrerassistenzsystem aktiviert wird. Vorzugsweise liegt der gemessene Zustandsparameter in einem vorbestimmten Parameterbereich und/oder entspricht einem vorbestimmten Wert und/oder ist kleiner, kleiner gleich, größer oder größer gleich dem vorbestimmten Wert, damit das Fahrerassistenzsystem aktiviert wird. Vorzugsweise können mehrere Zustandsparameter gemessen werden. Die mehreren Zustandsparameter können beispielsweise gleich oder insbesondere unterschiedlich gebildet sein. Die im Zusammenhang mit einem Zustandsparameter gemachten Ausführungen und noch folgenden Ausführungen gelten analog auch für den Fall von mehreren gemessenen Zustandsparametern.
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Ein Zustandsparameter im Sinne der vorliegenden Erfindung bezeichnet insbesondere einen Parameter, der einen Zustand des Fahrers beschreiben kann. Beispielsweise kann es sich bei dem Zustand des Fahrers um einen Gesundheitszustand des Fahrers handeln. Beispielsweise kann ein Zustandsparameter eine Herzfrequenz, ein Blutdruck, eine Körpertemperatur, ein Feuchtigkeitsgehalt auf der Haut des Fahrers, eine Müdigkeit, eine Trunkenheit oder eine Aufmerksamkeit sein. Ein Zustandsparameter kann insbesondere mittels eines Sensors oder mittels mehrerer Sensoren sensorisch gemessen werden. Beispielsweise kann ein Zustandsparameter eine Gewichtsverteilung des Fahrers sein. Es wird also insbesondere erfasst, wie der Fahrer auf seinem Sitz sitzt. In der Regel klappt ein Fahrer stark zur Seite oder nach vorne auf das Lenkrad, wenn er ohnmächtig ist. Eine solche Sitzhaltung unterscheidet sich in der Regel aber von einer normalen Sitzhaltung, die der Fahrer einnimmt, wenn er sein Fahrzeug führt. Ein Zustandsparameter kann beispielsweise eine Blickrichtung des Fahrers sein. Es wird also insbesondere erfasst, wohin der Fahrer blickt bzw. sieht. Sollte der Fahrer beispielsweise nicht mehr in Richtung einer Fahrzeugscheibe oder einer Instrumententafel sehen bzw. blicken, so ist dies in der Regel ein Indiz dafür, dass der Fahrer unkonzentriert ist oder nicht mehr in der Lage ist, das Fahrzeug sicher zu führen.
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Es wird also insbesondere mittels des Zustandsparameters erfasst, ob der Fahrer noch in der Lage ist, das Fahrzeug sicher zu führen. Wenn hierbei festgestellt wird, dass der Fahrer nicht mehr in der Lage ist, das Fahrzeug sicher zu führen, so ist dies insbesondere eine Bestätigung für den Aktivierungswunsch, so dass das Fahrerassistenzsystem aktiviert wird.
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Der geäußerte Aktivierungswunsch seitens des Fahrers und/oder des weiteren Fahrzeuginsassens wird nun dahingehend überprüft, dass der Zustand, insbesondere der Gesundheitszustand, des Fahrers erfasst wird und bei ausreichend schlechtem Zustand bzw. Gesundheitszustand das Fahrerassistenzsystem aktiviert wird. Dadurch wird in vorteilhafter Weise sichergestellt, dass der Fahrer, sofern er doch bzw. wieder fahrtüchtig ist, jederzeit die Führung des Fahrzeugs bzw. die Fahraufgabe wieder übernehmen bzw. zurück übernehmen kann.
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Ein Zustand wird insbesondere als ausreichend schlecht klassifiziert, wenn der gemessene Zustandsparameter in dem vorbestimmten Parameterbereich liegt und/oder dem vorbestimmten Wert entspricht und/oder kleiner, kleiner gleich, größer oder größer gleich dem vorbestimmten Wert ist.
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In einer anderen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Fahrerassistenzsystem zusätzlich ausgebildet ist, abhängig von einem gemessenen Zustandsparameter und unabhängig von einem Aktivierungswunsch, also unabhängig davon, ob ein Aktivierungswunsch erfasst oder nicht wurde, das Fahrzeug autonom sicher abzustellen. Die obigen und nachfolgenden Ausführungen in Bezug auf den Zustandsparameter und möglicher Varianten gelten insbesondere für die hier beschriebene Ausführungsform. Das heißt also insbesondere, dass das Fahrerassistenzsystem zusätzlich ausgebildet ist, einen Aktivierungswunsch seitens des Fahrers und/oder des weiteren Fahrzeuginsassens nicht abzuwarten, sondern abhängig von dem Zustandsparameter, also insbesondere wenn der Zustand als ausreichend schlecht klassifiziert wurde, das Fahrzeug autonom sicher abzustellen.
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Das heißt also insbesondere, dass das Fahrerassistenzsystem beide Funktionen in sich vereint bzw. beide Funktionen aufweist:
- 1. Autonomes sicheres Abstellen des Fahrzeugs, wenn der Zustand des Fahrers ausreichend schlecht ist, also abhängig von dem gemessenen Zustandsparameter, auch wenn kein Aktivierungswunsch und/oder ein Bestätigungsparameter erfasst wurden, und
- 2. autonomes sicheres Abstellen des Fahrzeugs, wenn der Fahrer und/oder der weitere Fahrzeuginsasse bzw. die weiteren Fahrzeuginsassen einen Aktivierungswunsch äußern, also wenn ein Aktivierungswunsch erfasst wurde.
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Der Fahrer und/oder der weitere Fahrzeuginsasse können somit in vorteilhafter Weise selbständig das Fahrerassistenzsystem aktivieren, wobei trotzdem noch sichergestellt ist, dass das Fahrerassistenzsystem auch dann aktiviert wird, wenn der Zustand des Fahrers ausreichend schlecht ist. In einem solchen Zustand ist der Fahrer in der Regel nicht mehr in der Lage, selber das Fahrerassistenzsystem mittels eines Aktivierungswunsches zu aktivieren. Das Fahrerassistenzsystem ist somit zum Einen mittels eines Aktivierungswunsches aktivierbar. Zum anderen ist es abhängig von dem gemessenen Zustandsparameter aktivierbar.
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Nach einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Fahrerassistenzsystem erst dann aktiviert wird, wenn ein Zeitintervall zwischen einem jeweiligen Zeitpunkt, an dem der Aktivierungswunsch und der Bestätigungsparameter erfasst wurden, kleiner oder kleiner gleich als ein vorbestimmtes Zeitintervall ist. Somit ist vorteilhafter Weise eine klare und einfache Zuordnung eines erfassten Bestätigungsparameters zu dem zuvor erfassten Aktivierungswunsch ermöglicht. Es könnte sich schließlich bei dem erfassten Bestätigungsparameter auch um einen erneuten Aktivierungswunsch handeln, wobei der ursprünglich geäußerte Aktivierungswunsch seitens des Fahrers oder des Fahrzeuginsassens bereits von diesem vergessen wurde bzw. als nicht mehr für relevant erachtet wurde. Sofern nun der erneut geäußerte Aktivierungswunsch als eine Bestätigung für den ursprünglich geäußerten Aktivierungswunsch interpretiert bzw. klassifiziert würde, könnte dies zu einer Verwirrung seitens des Fahrers oder des weiteren Fahrzeuginsassens führen, da diese mit einer solchen Reaktion in der Regel nicht mehr rechnen. Dies könnte zu sicherheitskritischen Maßnahmen seitens des Fahrers oder des weiteren Fahrzeuginsassens führen, was dann weiterhin eine Fahrzeugsicherheit negativ beeinträchtigen könnte. Dies kann aber durch das Vorsehen des vorgenannten Zeitintervalls in vorteilhafter Weise vermieden werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass zumindest einer der Schritte des Erfassens des Aktivierungswunsches und des Erfassens des Bestätigungsparameters ein Erkennen eines Sprachbefehls eines Fahrzeuginsassens umfasst. Das heißt also insbesondere, dass entweder einer der beiden Schritte oder beide Schritte ein Erkennen eines Sprachbefehls eines Fahrzeuginsassens umfasst. Das heißt also insbesondere, dass der Fahrzeuginsasse mittels eines Sprachbefehls das Fahrerassistenzsystem aktivieren will.
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In einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass zumindest einer der Schritte des Erfassens des Aktivierungswunsches und des Erfassens des Bestätigungsparameters ein Erkennen eines Gestenbefehls eines Fahrzeuginsassens umfasst. Das heißt also insbesondere, dass entweder einer der beiden Schritte oder beide Schritt ein Erkennen eines Gestenbefehls eines Fahrzeuginsassens umfasst. Das heißt also insbesondere, dass der Fahrzeuginsasse mittels einer Geste signalisieren will, dass das Fahrerassistenzsystem aktiviert werden soll.
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In einer anderen Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass zumindest einer der Schritte des Erfassens des Aktivierungswunsches und des Erfassens des Bestätigungsparameters ein Erfassen einer Betätigung eines Bedienelements bzw. ein Erfassen eines Befehls eines Befehlgebers umfasst. Das heißt also insbesondere, dass entweder einer der beiden Schritte oder beide Schritte ein Erkennen einer Betätigung eines Befehlgebers bzw. eines Bedienelements umfasst.
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Ein Befehlsgeber bzw. ein Bedienelement im Sinne der vorliegenden Erfindung bezeichnet insbesondere eine Einrichtung, mit welcher ein Nutzer, hier insbesondere ein Fahrzeuginsasse, Einfluss auf eine Maschine oder Anlage, hier insbesondere das Fahrerassistenzsystem, nehmen kann. Der Befehlsgeber kann beispielsweise ein Schalter oder mehrere Schalter, eine Taste oder mehrere Tasten, ein Pedal oder mehrere Pedale umfassen. Das heißt also insbesondere, dass der Fahrzeuginsasse, beispielsweise der Fahrer, als Aktivierungswunsch einen Schalter, eine Taste oder beispielsweise ein Pedal betätigen muss. Es wird also insbesondere erfasst, ob der Schalter, die Taste oder das Pedal betätigt wurden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Fahrerassistenzsystem erst dann aktiviert wird, wenn ein jeweiliger Typ der Schritte des Erfassens des Aktivierungswunsches und des Erfassens des Bestätigungsparameters verschieden voneinander ist. Das heißt also beispielsweise, dass der Aktivierungswunsch ein Sprachbefehl sein kann. Dann kann beispielsweise der Bestätigungsparameter ein Gesundheitszustand des Fahrers sein. Beispielsweise kann der Aktivierungswunsch ein Betätigen eines Schalters sein. Dann kann beispielsweise der Bestätigungsparameter ein Sprachbefehl sein.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Hierbei zeigen
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1 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeugs,
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2 eine Vorrichtung zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeugs,
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3 ein Fahrzeug und
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4 ein Ablaufdiagramm eines weiteren Verfahrens zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeugs.
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1 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeugs.
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Das Fahrerassistenzsystem ist ausgebildet, bei Aktivierung das Fahrzeug autonom sicher abzustellen.
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Gemäß einem Schritt 101 wird während einer Fahrt des Fahrzeugs ein Aktivierungswunsch für das Fahrerassistenzsystem erfasst, um das Fahrzeug mittels des Fahrerassistenzsystems autonom sicher abzustellen.
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In einem Schritt 103 wird überprüft, ob ein Bestätigungsparameter erfasst wurde. Wenn gemäß dem Schritt 103 festgestellt wurde, dass der Bestätigungsparameter erfasst wurde, so wird in einem Schritt 105 das Fahrerassistenzsystem aktiviert, sodass dieses dann das Fahrzeug autonom sicher abstellt.
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Wenn im Schritt 103 festgestellt wurde, dass kein Bestätigungsparameter erfasst wurde, so wird das Fahrerassistenzsystem nicht aktiviert. Das Verfahren endet insofern.
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In einer nicht gezeigten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass auf den Schritt 103 verzichtet wird. Es reicht also der Aktivierungswunsch als solcher aus, um das Fahrerassistenzsystem gemäß Schritt 105 zu aktivieren, welches dann das Fahrzeug sicher abstellt.
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2 zeigt eine Vorrichtung 201 zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeugs.
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Das Fahrerassistenzsystem ist ausgebildet, bei Aktivierung das Fahrzeug autonom sicher abzustellen.
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Die Vorrichtung 201 umfasst eine Erfassungseinrichtung 203 zum Erfassen eines Aktivierungswunsches für das Fahrerassistenzsystem und zum Erfassen eines Bestätigungsparameters. Ferner ist eine Steuerung 205 vorgesehen, die ausgebildet ist, das Fahrerassistenzsystem nur dann zu aktivieren, wenn sowohl der Aktivierungswunsch als auch der Bestätigungsparameter erfasst wurden.
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Dadurch, dass vorgesehen ist, das Fahrerassistenzsystem nur dann zu aktivieren, wenn zusätzlich zum Aktivierungswunsch ein Bestätigungsparameter erfasst wurde, kann in vorteilhafter Weise eine versehentliche Aktivierung oder ein Missbrauch des Fahrerassistenzsystems verhindert werden.
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In einer nicht gezeigten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Steuerung 205 ausgebildet ist, das Fahrerassistenzsystem bei Erfassung des Aktivierungswunsches zu aktivieren unabhängig davon, ob noch ein Bestätigungsparameter erfasst oder nicht wurde.
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3 zeigt ein Fahrzeug 301.
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Das Fahrzeug 301 umfasst die Vorrichtung 201 gemäß 2. Ferner umfasst das Fahrzeug 201 ein Fahrerassistenzsystem 303, das ausgebildet ist, bei Aktivierung das Fahrzeug 301 autonom sicher abzustellen.
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4 zeigt ein Ablaufdiagramm eines weiteren Verfahrens zum Betreiben eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeugs.
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Das Fahrerassistenzsystem ist ausgebildet, bei Aktivierung das Fahrzeug autonom sicher abzustellen.
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Gemäß einem Schritt 401 wird eine Schalterbetätigung eines Fahrzeuginsassens, beispielsweise der Fahrer, als ein Aktivierungswunsch für eine Aktivierung des Fahrerassistenzsystems erfasst.
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Gemäß einem Schritt 403 wird ein Zustandsparameter, beispielsweise einen Gesundheitszustandsparameters beschreibend den Gesundheitszustand des Fahrers, des Fahrers des Fahrzeugs erfasst. Im Schritt 403 wird ferner überprüft, ob der erfasste bzw. gemessene Zustandsparameter innerhalb eines vorbestimmten Parameterintervalls liegt und/oder einem vorbestimmten Parameter entspricht und/oder größer, größer gleich, kleiner oder kleiner gleich dem vorbestimmten Parameter ist.
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Wenn dies der Fall ist, so wird der erfasste bzw. gemessene Zustandsparameter als Bestätigungsparameter definiert bzw. klassifiziert, sodass gemäß einem Schritt 405 das Fahrerassistenzsystem aktiviert wird. Das Fahrerassistenzsystem führt somit autonom das Fahrzeug, um es sicher abzustellen.
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Wenn im Schritt 403 aber festgestellt wird, dass der gemessene bzw. erfasste Zustandsparameter nicht innerhalb dem vorbestimmten Intervall liegt bzw. dem vorbestimmten Parameter entspricht oder nicht größer, größer gleich, kleiner oder kleiner gleich dem vorbestimmten Parameter ist, so wird der erfasste Zustandsparameter nicht als ein Bestätigungsparameter angesehen bzw. definiert oder klassifiziert. Das Fahrerassistenzsystem wird insofern nicht aktiviert werden. Das heißt also insbesondere, dass der Aktivierungswunsch, also hier insbesondere die Schalterbetätigung, ignoriert wird.
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In einer nicht gezeigten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass im Schritt 403 anstelle eines Zustandparameters ein weiterer Aktivierungswunsch erfasst werden muss, sodass gemäß Schritt 405 das Fahrerassistenzsystem aktiviert wird. Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass der ursprüngliche Schalter ein weiteres Mal betätigt werden muss, um den ursprünglichen Aktivierungswunsch zu bestätigen.
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In weiteren nicht gezeigten Ausführungsformen kann der Aktivierungswunsch bzw. der weitere Aktivierungswunsch als Bestätigung für den ursprünglichen Aktivierungswunsch ein Gestenbefehl oder ein Sprachbefehl sein. Beispielsweise kann der Fahrer als Aktivierungswunsch eine Sprachbefehl äußern und als Bestätigung einen Gestenbefehl ausführen.
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Zusammenfassend umfasst die Erfindung also insbesondere den Gedanken, eine gewollte Aktivierung eines Fahrerassistenzsystems zum sicheren Abstellen des Fahrzeugs seitens des Fahrers oder eines weiteren Fahrzeuginsassens zuzulassen. Der Fahrer oder der weitere Fahrzeuginsasse können somit in vorteilhafter Weise selbstständig das Fahrerassistenzsystem aktivieren, um ein autonomes sicheres Abstellen des Fahrzeugs mittels des Fahrerassistenzsystems durchführen zu lassen. Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass, bevor das Fahrerassistenzsystem aktiviert wird, der Aktivierungswunsch zunächst bestätigt werden muss, um bei positiver Bestätigung das Fahrzeug autonom sicher abzustellen. Vorzugsweise weist das Fahrerassistenzsystem als Grundfunktion eine Aktivierung abhängig von einem erfassten Zustandsparameter auf, ohne dass zusätzlich noch ein Aktivierungswunsch erfasst sein muss.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007046037 B3 [0002, 0012]