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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zugmittelhebevorrichtung mit einem Zugmittel, an dem eine erste Masse und eine zweite Masse jeweils höhenbeweglich angeordnet ist, wobei die Massen über das Zugmittel schwerkraftausgleichend miteinander gekoppelt sind.
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STAND DER TECHNIK
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Die Patentschrift No. 218 aus dem Jahre 1877 zeigt eine Zugmittelhebevorrichtung, die auch als Koepe-Fördereinrichtung bezeichnet wird. Darin sind zwei Massen offenbart, die über ein gemeinsames Zugmittel schwerkraftausgleichend miteinander gekoppelt sind. Das Zugmittel wird über Rollen umgelenkt und umschlingt ein Antriebsrad, und wird das Antriebsrad angetrieben, so kann die erste Masse gehoben werden, während gleichzeitig die zweite Masse abgesenkt wird. Wird das Antriebsrad in einer entgegengesetzten Richtung angetrieben, wird die zweite Masse angehoben, während die erste Masse abgesenkt wird. Der damit erreichte Vorteil ist neben der Vermeidung einer Aufwicklung des Zugmittels auf einer Trommel der Ausgleich der Eigenmassen der Förderkörbe, die die Massen bilden und die mit Fördergut befüllt werden können.
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Damit sind sogenannte Doppelskipförderer in der Kohlenförderung aus dem Untertagebau bekannt. Nachteilhafterweise ist immer nur eine gleichzeitige Höhenpositionierung der Förderkörbe möglich, und wenn ein erster Förderkorb eine Sollposition anfährt, kann nicht der zweite Förderkorb gleichermaßen auf eine eigene Höhe positioniert werden. Dieser Nachteil kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn die Förderkörbe unterschiedliche Beladungszustände aufweisen, da beispielsweise schon die elastische Längung des Zugmittels häufig eine Nachpositionierung der einzelnen Förderkörbe erforderlich macht.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Zugmittelhebevorrichtung mit zwei vorzugsweise zueinander schwerkraftausgleichenden Massen über ein Zugmittel miteinander zu koppeln, bei der jedoch eine voneinander unabhängige Höhenpositionierung der beiden Massen ermöglicht ist.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Zugmittelhebevorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass eine Gegenmasse vorgesehen ist, die zwischen der ersten Masse und der zweiten Masse höhenbeweglich am Zugmittel angeordnet ist. Das Zugmittel kann beispielsweise ein Seil, ein Zugband, eine Kette oder dergleichen sein.
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Mit der erfindungsgemäßen Verwendung einer Gegenmasse zusätzlich zu sich vorzugsweise gegenseitig schwerkraftausgleichend angeordneten Massen wird der Vorteil erreicht, dass einerseits die Gegenmasse die beiden Massen ausgleicht, und gleichzeitig gleichen sich die beiden Massen schwerkraftbedingt ebenfalls gegeneinander aus. Damit wird eine Zugmittelhebevorrichtung geschaffen, die einen doppelten Schwerkraftausgleich bewirkt. Beispielsweise kann die erste Masse in der Höhe verfahren werden, während die zweite Masse in ihrer Höhenposition unverändert verbleibt. Die Bewegung nur einer Masse kann dabei durch eine Höhenbewegung der Gegenmasse ausgeglichen werden. Im gewöhnlichen Betrieb kann jedoch beispielsweise die Gegenmasse in ihrer Höhenposition ruhen, und die beiden Massen verfahren in jeweiliger Gegenrichtung. Der Vorteil wird insbesondere dadurch erreicht, dass das Zugmittel durchgehend ausgebildet ist, und die erste und die zweite Masse als auch die Gegenmasse sind an einem gemeinsamen Zugmittel aufgehängt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist die Zugmittelhebevorrichtung ein erstes Antriebsrad und ein zweites Antriebsrad auf. Das Zugmittel ist dabei zumindest teilweise über das erste und das zweite Antriebsrad geschlungen, wobei das erste Antriebsrad zwischen der ersten Masse und der Gegenmasse angeordnet ist und wobei das zweite Antriebsrad zwischen der zweiten Masse und der Gegenmasse angeordnet ist. Die beiden Antriebsräder können mit jeweiligen Antriebseinheiten verbunden sein, und die Antriebsräder können unabhängig voneinander angetrieben werden. Beispielsweise kann das zweite Antriebsrad ruhen, und das erste Antriebsrad wird in Drehbewegung versetzt. Folglich kann die erste Masse in der Höhe bewegt werden, und zugleich führt die Gegenmasse ebenfalls eine Höhenbewegung aus. Durch das ruhende zweite Antriebsrad verbleibt jedoch die zweite Masse in ihrer Höhenposition. Auf gleiche Weise kann die zweite Masse in der Höhe bewegt werden, und zugleich führt die Gegenmasse eine Höhenbewegung aus. Durch das ruhende erste Antriebsrad verbleibt jedoch die erste Masse in ihrer Höhenposition.
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Mit weiterem Vorteil kann die Zugmittelhebeeinrichtung ein Zugmittel aufweisen, das zwischen der ersten Masse und dem ersten Antriebsrad einen Flaschenzug und zwischen der zweiten Masse und dem zweiten Antriebsrad einen Flaschenzug bildet. Weiterführend kann zwischen der Gegenmasse und den Antriebsrädern ein Flaschenzug gebildet werden. Beispielsweise können die Flaschenzüge zu den ersten und zweiten Massen, jedoch auch der Flaschenzug zur Gegenmasse, einen zweifach, einen dreifach, einen vierfach oder einen sonstigen mehrfach wirkenden Flaschenzug bilden und es wird der Vorteil erreicht, dass die im Zugmittel auftretende Zugkraft lediglich einen Teil der Gewichtskraft der Massen, insbesondere der Gegenmasse, beträgt. Damit wird auch der Vorteil erreicht, dass die Baugröße der Antriebsräder kleiner ausgeführt werden kann, ebenso kann das Zugmittel mit kleineren Maßen ausgewählt werden. Beispielsweise kann das Zugmittel durch ein Stahlseil, ein Zugband oder eine Kette gebildet sein, das kleinere Durchmesser, Abmaße oder Gliedergrößen aufweisen kann.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Zugmittelhebevorrichtung ist ein erstes Ende des Zugmittels an der ersten Masse und ein zweites Ende des Zugmittels an der zweiten Masse angebunden. Die erste Masse und/oder die zweite Masse kann durch einen Förderkorb gebildet sein, und im Förderkorb können Lasten aufgenommen werden, beispielsweise Rohstoffe, insbesondere Abbaumaterial. Die Zugmittelhebevorrichtung kann insbesondere im Bergbau, beispielsweise im Tagebau oder im Untertagebau verwendet werden. Die Massen können in der Senkrechten oder schräg auf einer Trasse geführt werden. Ebenso kann die Gegenmasse in der Senkrechten oder schräg an einer Trasse geführt werden.
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Abhängig von der Anzahl der Flaschungen der Falschenzüge kann die Gegenmasse zwecks Leistungs- bzw. Drehmomentausgleich der beiden bzw. mehreren Antriebe einen Wert aufweisen, der gleich der Zugkraftdifferenz zwischen einkommendem und abgehendem Zugmittelstrang auf den beiden bzw. mehreren Antriebrädern entspricht. Weist beispielsweise bei zwei Antriebsrädern die Zugmittelvorrichtung keine Flaschenzüge auf oder ist die Einscherungszahl für den Flaschenzug der gemeinsamen Gegenmasse doppelt so hoch wie bei jedem der beiden einzelnen Flaschenzügen der ersten und zweiten Masse, so wird die Antriebsleistung beider Antriebe zum Antrieb der Antriebsräder dann optimal ausgeglichen, wenn die Gegenmasse einen Wert aufweist, der der Summe der ersten und zweiten Masse entspricht, wobei die beiden Massen einen zueinander gleichen Wert aufweisen können oder die Massen weisen unterschiedliche Werte auf.
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In einigen Fällen ist aber nicht der Leistung- bzw. Drehmomentausgleich der beiden bzw. mehreren Antriebe sinnvoll, sondern die gleichmäßige bzw. maximale Reibkraftausnutzung auf jeder der Antriebsräder. in diesem Fall wird der optimale Wert der Gegenmasse aus der Bedingung der Gleichheit der Zugkraftverhältnisse zwischen einkommendem und abgehendem Zugmittelstrang für beide bzw. mehrere Antriebsräder bestimmt. Weist beispielsweise bei zwei Antrieben mit gleichen Umschlingungswinkeln eine Zugmittelvorrichtung keine Flaschenzüge auf oder ist die Einscherungszahl für den Flaschenzug der gemeinsamen Gegenmasse doppelt so hoch wie bei jedem der beiden einzelnen Flaschenzügen der ersten und zweiten Masse, so wird die Reibkraft der beider Antriebsräder dann maximal bzw. gleichmäßig ausgenutzt, wenn die Gegenmasse einen Wert aufweist, der dem doppelten Wert der Wurzel des Produktes der Massen entspricht.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform kann durch ein Zugmittel gebildet sein, das umlaufend geschlossen ausgebildet ist. Das Zugmittel kann dabei um Rollen geführt sein, die an der ersten und an der zweiten Masse angeordnet sind, ferner kann das Zugmittel um eine Rolle geführt sein, die an der Gegenmasse angeordnet ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Zugmittelhebevorrichtung weist ein drittes Antriebsrad und ein viertes Antriebsrad auf, wobei vorzugsweise ein Obertrum des Zugmittels über das erste Antriebsrad und über das zweite Antriebsrad geführt ist und wobei vorzugsweise ein Untertrum des Zugmittels über das dritte Antriebsrad, die Gegenmasse und das vierte Antriebsrad geführt ist. Dabei bildet der Obertrum den Abschnitt des Zugmittels, an dem die beiden Massen angeordnet sind und der Untertrum bildet den Abschnitt des Zugmittels, an dem die Gegenmasse angeordnet ist. Das dritte und das vierte Antriebsrad kann ebenfalls mit einer Antriebseinheit verbunden und jeweils einzeln angetrieben werden. Soll beispielsweise die erste Masse in der Höhe verändert werden, kann entweder das erste Antriebsrad oder das dritte Antriebsrad in Bewegung versetzt werden. Soll die zweite Masse höhenbewegt werden, kann entweder das zweite Antriebsrad oder das vierte Antriebsrad bewegt werden. Die Anordnung ist damit derart ausgeführt, dass die erste Masse am ersten Antriebsrad und am dritten Antriebsrad und die zweite Masse am zweiten Antriebsrad und am vierten Antriebsrad aufgenommen ist. Die Gegenmasse ist am dritten Antriebsrad und am vierten Antriebsrad aufgenommen. Trotz der Anordnung von vier Antriebsrädern erfolgt ein gegenseitiger Masseausgleich zwischen der ersten Masse und der zweiten Masse sowie zwischen der ersten und zweiten Masse und der Gegenmasse. Die Massen können dabei aus einem Eigengewicht der Förderkörbe und einer jeweiligen Nutzlast bestimmt sein, sodass die erste und zweite Masse unterschiedliche Werte aufweisen können.
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Ist die Zugmittelhebevorrichtung mit einem ersten, einem zweiten, einem dritten und einem vierten Antriebsrad ausgebildet, kann zwischen dem ersten Antriebsrad sowie dem dritten Antriebsrad und der ersten Masse ein Flaschenzug vorgesehen sein, und es kann zwischen dem zweiten Antriebsrad sowie dem vierten Antriebsrad und der zweiten Masse ein Flaschenzug vorgesehen sein. Ferner kann zwischen dem dritten Antriebsrad sowie dem vierten Antriebsrad und der Gegenmasse ein Flaschenzug gebildet sein. Folglich können auch bei einer Anordnung mit vier angetriebenen Antriebsrädern die jeweiligen Massen an Flaschenzügen aufgenommen sein.
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Gemäß einer noch weiteren Ausführungsform der Zugmittelhebevorrichtung kann die Gegenmasse eine erste Teilmasse und eine zweite Teilmasse aufweisen, die insbesondere unabhängig voneinander höhenbewegt werden können. Die erste Teilmasse kann vorzugsweise mit einem Flaschenzug zwischen dem dritten Antriebsrad und einem ersten fest eingespannten Zugmittelende angeordnet sein und die zweite Teilmasse kann vorzugsweise mit einem Flaschenzug zwischen dem vierten Antriebsrad und einem zweiten fest eingespannten Zugmittelende angeordnet sein. Damit wird der Vorteil erreicht, dass ein Zugmittel mit freien Enden Verwendung finden kann, da ein umlaufend geschlossenes Zugmittel mit einer Spleißstelle gebildet werden muss, die aufwendig und fehleranfällig ist. Ist das Zugmittel jedoch zwischen zwei Zugmittelenden vorgesehen, die fest eingespannt werden, so kann allein durch die Teilung der Gegenmasse ebenfalls eine vorteilhafte Anordnung der Zugmittelvorrichtung mit vier angetriebenen Antriebsrädern geschaffen werden.
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BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSBEISPIELE DER ERFINDUNG
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung bevorzugter Beispiele der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Zugmittelhebevorrichtung in einer schematischen Ansicht,
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2 ein Ausführungsbeispiel einer Zugmittelhebevorrichtung in einer schematischen Ansicht mit Flaschenzügen,
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3 ein Ausführungsbeispiel einer Zugmittelhebevorrichtung in einer schematischen Ansicht mit vier angetriebenen Antriebsrädern und
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4 ein Ausführungsbeispiel einer Zugmittelhebevorrichtung in einer schematischen Ansicht mit vier angetriebenen Antriebsrädern und einer geteilten Gegenmasse mit einer ersten Teilmasse und einer zweiten Teilmasse.
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1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Zugmittelhebevorrichtung 1 mit einem Zugmittel 10, das beispielsweise durch ein Seil gebildet ist. Am Zugmittel 10 sind eine erste Masse 11 und eine zweite Masse 12 jeweils höhenbeweglich angeordnet. Die Massen 11 und 12 sind über das Zugmittel 10 miteinander gekoppelt, und somit sind die Massen 11 und 12 zueinander schwerkraftausgleichend angeordnet. Die Massen 11 und 12 sind in Form von Förderkörben dargestellt, in denen eine Last wie beispielsweise ein schüttfähiger Rohstoff aufgenommen werden kann. Somit kann die gezeigte Zugmittelhebevorrichtung 1 beispielsweise im Bergbau Anwendung finden.
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Erfindungsgemäß ist eine Gegenmasse 13 vorgesehen, die zwischen der ersten Masse 11 und der zweiten Masse 12 ebenfalls höhenbeweglich am Zugmittel 10 angeordnet ist. Das Zugmittel 10 ist um ein erstes Antriebsrad 14 und um ein zweites Antriebsrad 15 geschlungen, wobei die Gegenmasse 13 im Bereich des Zugmittels 10 an diesen angeordnet ist, der sich zwischen den beiden Antriebsrädern 14 und 15 erstreckt.
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Das Zugmittel 10 weist ein erstes Zugmittelende 10a und ein zweites Zugmittelende 10b auf, und am ersten Zugmittelende 10a ist die erste Masse 11 und am zweiten Zugmittelende 10b ist die zweite Masse 12 angeordnet. Somit erstreckt sich das Zugmittel 10 durchgehend zwischen den beiden Massen 11 und 12.
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An der Gegenmasse 13 ist eine Rolle 30 angeordnet, um die das Zugmittel ebenfalls geschlungen ist. Folglich kann das Zugmittel 10 durch die Antriebsräder 14 und 15 in Bewegung versetzt werden, und durch Rotation der Rolle 30 kann das Zugmittel 10 durch die Rolle 30 geführt werden, ohne die Höhenposition der Gegenmasse 13 zu verändern. Folglich kann beispielsweise die Masse 11 angehoben und die Masse 12 abgesenkt werden, oder die Masse 12 wird angehoben und die Masse 11 wird abgesenkt, ohne dass sich die Höhenposition der Gegenmasse 13 verändert. Die beiden Antriebsräder 14 und 15 sind durch eine jeweilige nicht gezeigte Antriebseinheit angetrieben, wobei der Antrieb der Antriebsräder 14 und 15 jeweils unabhängig voneinander erfolgen kann.
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Für das Anheben und Absenken der Massen 11 und 12 können beispielsweise die Antriebsräder 14 und 15 synchron angetrieben werden, ohne dass die Höhenposition der Gegenmasse 13 verändert wird. Werden die Antriebsräder 14 und 15 asynchron betrieben, oder wird nur ein Antriebsrad 14 oder 15 in Drehbewegung versetzt, während ein weiteres Antriebsrad 14 oder 15 ruht, so wird die Höhenposition der Gegenmasse 13 verändert.
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Im Ergebnis wird eine Zugmittelhebevorrichtung 1 mit zueinander schwerkraftausgleichend angeordneten Massen 11 und 12 geschaffen, und trotz eines Schwerkraftausgleichs der beiden Massen 11 und 12 zueinander kann eine Masse 11 oder 12 beispielsweise in der Höhenposition justiert werden, während eine weitere Masse 11 oder 12 in der Höhenposition konstant bleibt. Der Masseausgleich erfolgt dabei folglich sowohl durch die Massen 11 und 12 gegeneinander als auch durch die Gegenmasse 13.
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2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Zugmittelhebevorrichtung 1 gemäß 1, wobei zwischen der ersten Masse 11 und dem ersten Antriebsrad 14 ein Flaschenzug 16 und zwischen der zweiten Masse 12 und dem zweiten Antriebsrad 15 ein Flaschenzug 17 gezeigt ist. Die Flaschenzüge 16 und 17 weisen jeweils eine gleiche Anzahl von Flaschungen auf, und das gezeigte Ausführungsbeispiel zeigt Flaschenzüge 16 und 17 mit einer vierfach wirkenden Flaschung mit an den Massen 11 und 12 angeordneten Rollen 19 und 20. Dadurch wird bewirkt, dass die sich im Zugmittel 10 ergebende Zugkraft lediglich einem Drittel der am jeweiligen Flaschenzug 16 und 17 wirkenden Gewichtskraft der angebrachten Massen 11 bzw. 12 entspricht.
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Weiterhin ist die Gegenmasse 13 über einen Flaschenzug 18 mittels der Rolle 30 zwischen den Antriebsrädern 14 und 15 aufgenommen. Der Flaschenzug 18 ist als vierfach wirkender Flaschung gezeigt, sodass die Zugkraft zwischen der Gegenmasse 13 und den Antriebsrädern 14 und 15 lediglich einem Viertel der Gegenmasse 13 entspricht. Mit Vorteil kann der Flaschenzug 18 zwischen den Antriebsrädern 14 und 15 eine höhere Flaschungszahl aufweisen als die Flaschenzüge 16 und 17 zwischen den Massen 11 und 12 und den Antriebsrädern 14 und 15.
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3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Zugmittelhebevorrichtung 1 mit vier Antriebsrädern 14, 15 sowie 21 und 22, die jeweils unabhängig voneinander betrieben werden können, und jedem Antriebsrad 14, 15, 21 und 22 kann auf nicht näher gezeigte Weise eine eigene Antriebsvorrichtung zugeordnet sein.
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Durch die gezeigte Anordnung ist das Zugmittel 10 aufgeteilt in einen Obertram 23 und einen Untertrum 24, und der Obertrum 23 ist zwischen den Massen 11 und 12 und den ersten und zweiten Antriebsrädern 14 und 15 gebildet, und der Untertrum 24 ist zwischen den Massen 11 und 12 und den Antriebsrädern 21 und 22 gebildet.
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Zwischen den Antriebsrädern 21 und 22 ist die Gegenmasse 13 am Zugmittel aufgenommen, sodass sich der Untertrum 24 des Zugmittels 10 über das dritte Antriebsrad 21, die Gegenmasse 13 und das vierte Antriebsrad 22 erstreckt.
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Zwischen dem ersten Antriebsrad 14 sowie dem dritten Antriebsrad 21 und der ersten Masse 11 ist mit einer an der Masse 11 angeordneten Rolle 19 ein Flaschenzug 25 gebildet und zwischen dem zweiten Antriebsrad 15 sowie dem vierten Antriebsrad 22 und der zweiten Masse 12 ist mit einer an der Masse 12 angeordneten Rolle 20 ein Flaschenzug 26 gebildet. Die Flaschenzüge 25 und 26 sind beispielhaft als vierfach wirkende Flaschenzüge dargestellt. Weiterhin ist die Gegenmasse 13 mit einem Flaschenzug 27 an den Antriebsrädern 21 und 22 angeordnet, wobei das Zugmittel 10 an der Gegenmasse 13 um eine Rolle 30 geführt ist.
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Soll beispielsweise die erste Masse 11 in der Höhenposition verändert werden, kann entweder das erste Antriebsrad 14 oder das dritte Antriebsrad 21 in Drehbewegung versetzt werden. Soll beispielsweise die zweite Masse 12 in der Höhenposition bewegt werden, so kann entweder das zweite Antriebsrad 15 oder das vierte Antriebsrad 22 bewegt werden. Dabei müssen die ersten und zweiten Antriebsräder 14 und 15 jeweils synchron zueinander laufen, und eine Änderung der Höhenposition einer Masse 11 oder 12 hat eine Änderung der Höhenposition in einer Gegenrichtung der anderen Masse 11 bzw. 12 zur Folge. Werden das dritte Antriebsrad 21 oder das vierte Antriebsrad 22 in Drehbewegung versetzt, um die Höhenposition der Massen 11 oder 12 zu verändern, so kann bei Aktivierung der Antriebsräder 21 oder 22 die jeweils andere Masse 11 oder 12 in der Höhenposition verbleiben, und der Ausgleich der Höhenposition erfolgt durch eine Bewegung der Gegenmasse 13.
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4 zeigt schließlich ein letztes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Zugmittelhebevorrichtung 1, die mit dem ersten Antriebsrad 14, dem zweiten Antriebsrad 15, dem dritten Antriebsrad 21 und dem vierten Antriebsrad 22 einen gleichen Aufbau aufweist, wie das Ausführungsbeispiel der Zugmittelhebevorrichtung 1 gemäß 3. Zwischen der Masse 11 und dem ersten Antriebsrad 14 und dem dritten Antriebsrad 21 ist ein Flaschenzug 25 vorgesehen, und das Zugmittel 10 ist um eine Rolle 19 an der ersten Masse 11 geführt, und zwischen dem zweiten Antriebsrad 15 sowie dem vierten Antriebsrad 22 und der zweiten Masse 12 ist ein Flaschenzug 26 gebildet, wobei das Zugmittel 10 um eine Rolle 20 geführt ist, die and er zweiten Masse 12 angeordnet ist.
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Zwischen dem dritten Antriebsrad 21 und dem vierten Antriebsrad 22 ist die Gegenmasse am Zugmittel 10 aufgenommen, die in eine erste Teilmasse 13a und eine zweite Teilmasse 13b aufgeteilt ist. Die Teilmassen 13a und 13b sind unabhängig voneinander höhenbeweglich über Flaschenzüge 28 und 29 aufgenommen, und das Zugmittel 10 ist an den Teilmassen 13a und 13b um jeweilige Rollen 30 geführt.
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Das Zugmittel 10 weist ein erste Zugmittelende 10a und ein zweites Zugmittelende 10b auf, wobei die Zugmittelenden 10a und 10b an einer festen Verankerung angeordnet sind, die sich zwischen den Flaschenzügen 28 und 29 befindet, sodass das Zugmittel 10 nicht umlaufend geschlossen ausgebildet werden muss.
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Wird eine Höhenänderung der ersten Masse 11 durch Aktivierung des dritten Antriebsrades 21 hervorgerufen, so führt dies zu einer Höhenänderung der ersten Teilmasse 13a, die die Höhenänderung der ersten Masse 11 ausgleicht. Wird durch Aktivierung des vierten Antriebsrades 22 eine Höhenänderung der zweiten Masse 12 hervorgerufen, so erfolgt zugleich eine Höhenänderung der zweiten Teilmasse 13b, wodurch die Höhenänderung der zweiten Masse 12 ausgeglichen wird. Erfolgt eine Höhenänderung der ersten und zweiten Masse 11 und 12 durch Aktivierung des ersten und zweiten Antriebsrades 14 und 15, so kann die Gegenmasse 13 mit ihren Teilmassen 13a und 13b in der Höhenposition unverändert bleiben.
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Die Ausführungsbeispiele der Zugmittelhebevorrichtung 1 gemäß den 3 und 4 weisen jeweils vier Antriebsräder 14, 15, 21 und 22 auf. Im normalen Pendelbetrieb der Zugmittelhebevorrichtung 1, in dem die ersten und zweiten Massen 11 und 12 jeweils gewichtsausgleichend in ihrer Höhenposition gegeneinander verändert werden, können die dritten und vierten Antriebsräder 21 und 22 ruhen. Beispielsweise kann eine große Höhendistanz mit Aktivierung der Antriebsräder 14 und 15 überwunden werden, um beispielsweise für ein Fördergut eine große Förderhöhe zu überwinden. Ist jedoch eine Höhenjustage eines der beiden Massen 11 und 12 unabhängig von der anderen Masse erforderlich, so können die Antriebsräder 21 und 22 aktiviert werden, sodass beispielsweise die Höhenposition der ersten Masse 11 oder der zweiten Masse 12 in einer oberen oder einer unteren Position einer Hebevorrichtung justiert werden kann, ohne die jeweils andere Masse 11 oder 12 in der Höhenposition zu verändern. Dabei ist jeweils nur die Aktivierung eines der beiden Antriebsräder 21 oder 22 erforderlich, womit eine Höhenänderung der Gegenmasse 13 einhergeht, während die Antriebsräder 14 und 15 ruhen.
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Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen lediglich bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten oder räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zugmittelhebevorrichtung
- 10
- Zugmittel
- 10a
- erstes Zugmittelende
- 10b
- zweites Zugmittelende
- 11
- erste Masse
- 12
- zweite Masse
- 13
- Gegenmasse
- 13a
- erste Teilmasse
- 13b
- zweite Teilmasse
- 14
- erstes Antriebsrad
- 15
- zweites Antriebsrad
- 16
- Flaschenzug
- 17
- Flaschenzug
- 18
- Flaschenzug
- 19
- Rolle
- 20
- Rolle
- 21
- drittes Antriebsrad
- 22
- viertes Antriebsrad
- 23
- Obertrum
- 24
- Untertrum
- 25
- Flaschenzug
- 26
- Flaschenzug
- 27
- Flaschenzug
- 28
- Flaschenzug
- 29
- Flaschenzug
- 30
- Rolle