DE3936845C2 - Klemm- und Zugvorrichtung zum taktweisen Herausziehen der Förderseile wahlweise eines der Trume einer Bergbau-Schachtförderanlage - Google Patents
Klemm- und Zugvorrichtung zum taktweisen Herausziehen der Förderseile wahlweise eines der Trume einer Bergbau-SchachtförderanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Klemm- und Zugvorrichtung
zum taktweisen Herausziehen der Förderseile wahlweise
eines der Trume einer Bergbau-Schachtförderanlage,
wie sie im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschrieben ist.
Klemm- und Zugvorrichtungen der Gattung entsprechend
dem Oberbegriff des Patentanspruchs sind hinreichend
bekannt. So wird z.B. in der DE-PS 33 48 124 eine
Vorrichtung beschrieben, bei der Klemmen vorgesehen
sind, die eine nach oben gerichtete und solche Klemmen,
die eine nach unten gerichtete Last abfangen können.
Das Verfahren zum Erzeugen von sog. Schlappseil mit
Hilfe der zuvor genannten Vorrichtung ist in der DE-PS
33 44 231 beschrieben.
Hingewiesen sei ferner z.B. auf die DE-OS 31 06 337, in
der eine Vorrichtung zum Festlegen der Förderseile
einer mehrseiligen Schacht-Förderanlage mit einer
bleibend ortsfest angeordneten Klemm- und
Zugvorrichtung beschrieben ist.
Um an unterschiedlichen Trumen Schlappseil erzeugen zu
können, müssen nach dem Stand der Technik die Klemmen
von einem Klemmbalken zum anderen ausgetauscht werden.
Ferner müssen die Hubzylinder gewechselt werden.
Eine derartige Verfahrensweise hat sich in der Praxis
als relativ schwierig und aufwendig erwiesen.
Daher werden die Klemm- und Zugvorrichtungen
beispielsweise auch in der Weise ausgeführt, daß alle
Klemmen eine in dieselbe Richtung zeigende Last
abfangen können. Die Klemmbalken werden in einem
gemeinsamen zum Trum hin verschiebbaren Rahmen
übereinander angeordnet, wobei der eine Klemmbalken
ortsfest im Rahmen verankert und der andere Klemmbalken
über Hubzylinder verstellbar ist. Der Rahmen mit
Klemmbalken und Hubzylindern bildet dabei eine Einheit
und ist an beiden Trumen einer Schachtförderanlage
einsetzbar.
Die günstigste Bauweise einer Klemm- und Zugvorrichtung
für Förderseile ist eine solche, bei der die Klemmen
eine Last nach unten ziehen können. Das dabei
entstehende Schlappseil wird ohne Zuhilfenahme von
zusätzlichen Winden in dem Trum erzeugt, in welchem es
benötigt wird. In diesem Fall sind nämlich die
Treibscheibe und die Seilscheiben der
Schachtförderanlage als lose Rollen tätig, wobei das
Fördergestell bzw. Fördergefäß in dem entsprechenden
Trum abgesetzt werden muß.
Würde man in dem benachbarten Trum das Förderseil
anheben, müßte das so erzeugte Schlappseil mit einer
Winde über die Seilscheiben und die Treibscheibe
gezogen werden, wobei außerdem die Seile immer straff
gehalten werden müssen, damit sie bei geöffneten
Klemmen stets ihre exakte Lage beibehalten.
Dieses Vorgehen ist wegen der komplexen
Fördergerüsteinbauten und des Platzbedarfes für Winden,
nicht mit einfachen Mitteln zu realisieren.
Das zuvor beschriebene Verfahren zur Erzeugung von
Schlappseil unter Zuhilfenahme von Winden, bei dem die
Seilscheiben und Treibscheiben als lose Rollen
fungieren, läßt sich jedoch nicht praktizieren, wenn
z.B. ein Seilscheibenlager defekt ist, sich insofern
nicht mehr drehen läßt und repariert werden muß. Bei
dieser Verfahrensweise muß bekanntlich das Schlappseil
über die Scheiben der Schachtförderanlage gezogen
werden.
In einem solchen Fall benötigt man eine Vorrichtung,
die die Seile des Trumes anheben kann, wobei das
benachbarte Trum mit Abfangklemmen festgelegt oder das
Fördermittel abgesetzt wird.
Es sind auch Hubvorrichtungen für Förderseile bekannt,
deren Klemmvorrichtung und Hubzylinder durch Umbau um
180° gedreht werden können. Das Drehen dieser
Vorrichtung ist jedoch sehr zeitaufwendig und erfordert
vor allem eine verhältnismäßig komplizierte
Konstruktion. Wegen des Gewichtes der beim Drehen zu
bewegenden Teile ist diese Verfahrensweise nicht
ungefährlich. Außerdem ist dafür ein relativ großer
Platzbedarf erforderlich.
Aus der DE-PS 33 10 229 ist eine Vorrichtung zum Fahren
von Hängseil in Bergbau-Schachtförderanlagen bekannt,
bei der mit Hilfe einer in den Schacht eingebauten
Oberseilabfangvorrichtung, welche eine mit
Hubvorrichtungen heb- und senkbare
Unterstützungskonstruktion sowie einen auf dieser
aufgestellten ein- und ausrückbaren Abfangrahmen mit
mehreren, jeweils einem Oberseil zugeordneten auf- und
zustellbaren Seilklemmen aufweist, wobei die
Hubvorrichtung bei eingerücktem Abfangrahmen,
zugestellten Seilklemmen und über die
Unterstützungskonstruktion unter Verwendung der
Treibscheibe als Umlenkscheibe das Hängseil erzeugt.
Zwischen den sich gegenüberliegenden Keilflächen der
Klemmkeile sind Druckrollen angeordnet. In ihrer
Bewegungsrichtung umsteuerbare Verstellzylinder sind
vorgesehen, deren Kolben an die bewegbaren Klemmkeile
angeschlagen sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Klemm- und
Zugvorrichtung bekannter Gattung dahingehend zu
verbessern, daß mit ihr ein Ziehen der Last entweder
nach oben oder nach unten ermöglicht wird, wobei man
ohne aufwendigen Umbau der Vorrichtung auskommt, so daß
die Schachtförderung nur sehr kurzfristig unterbrochen
werden muß.
Die zu verbessernden Klemmvorrichtungen sollen
mechanisch selbsthemmend sein und wahlweise eine Last
nach unten als auch nach oben ziehen können, ohne daß
die Vorteile der Klemmvorrichtungen, bei denen mit
wälzender Reibung gearbeitet wird, eingeschränkt
werden. Ferner soll eine hohe Betriebssicherheit beim
Umgang mit der Vorrichtung gewährleistet sein.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung in der Weise
gelöst, wie es in den Patentansprüchen angegeben ist.
Bei der Vorrichtung nach den Patentansprüchen 1 und 2
wird mit mehreren Sätzen sich gegenüberliegender,
feststehender und nach oben oder unten bewegbarer
Klemmkeile die jeweils nach unten und nach oben
gerichtete Klemmflächen aufweisen, und einer
Zwangsführung der drehbaren Wälzkörper mittels
Verzahnung gearbeitet, wobei auf die bekannten Merkmale
der DE-PS 33 48 124 zurückgegriffen wurde. Gemäß dem
Stand der Technik werden u.a. die bewegbaren
Klemmkeile mittels Verstellzylindern nach oben gezogen
bzw. nach unten gedrückt und die Bolzen in einer
Profilnut geführt.
Die sogenannten Ausnehmungen an den Keilflächen, die
man auch als Parklücken bezeichnen könnte, in denen die
Wälzkörper liegen, wenn die Klemmen
der Vorrichtung völlig geöffnet sind und daher die
Förderseile frei hängen, ersparen Verstellzylinderhub
bzw. machen die Klemmvorgänge bei begrenztem
Seilabstand erst möglich.
Die sogenannte Verzahnung bei der Vorrichtung nach den
Ansprüchen 1 und 2, die aus durchlaufenden Zahnprofilen
an den Außenseiten der Klemmflächen und Zahnrädern
besteht, kann beidseitig oder nur einseitig vorgesehen
werden. Die Verzahnung kann beispielsweise in der Weise
ausgeführt werden, daß ein Zahnprofil in die Klemmkeile
eingebracht wird oder indem man Gelenkketten,
beispielsweise Gallsche Ketten, fest anordnet und
an mindestens einem der beiden Enden der Wälzkörper
Zahnräder/Kettenräder drehbar lagert.
Es können jedoch alternativ auch die Wälzkörper fest
auf Achsen angeordnet sein bzw. die Wälzkörper mit
Zapfen versehen werden, auf denen sich die Zahnräder
drehen können.
Auch wenn der Teilkreisdurchmesser der
Zahnräder/Kettenräder größer oder kleiner ist als der
Durchmesser der Wälzkörper, wird infolge der
Drehzahlunterschiede aber in jedem Fall eine
Relativdrehung von Zahnrädern/Kettenrädern und
Wälzkörpern zueinander möglich sein.
Wenn Teilkreisdurchmesser von Zahnrädern und
Durchmesser von Wälzkörper übereinstimmen, können
Zahnräder und Wälzkörper fest miteinander verbunden
bzw. ein Bauteil sein.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung gestattet es somit,
Förderseile einer Bergbau-Schachtförderanlage in beiden
Lastrichtungen mechanisch selbsthemmend festlegen zu
können. Die Erzeugung von Schlappseil kann ohne
Rücksicht auf die Funktionstüchtigkeit der Treib- und
Seilscheiben bewerkstelligt werden. Ändert man die
Lastrichtung, so ist kein Umbau der Vorrichtung
erforderlich. Es bedarf lediglich der Umschaltung der
hydraulischen, elektrischen oder pneumatischen
Verstellzylinder.
Grundsätzlich ist es auch möglich, gewisse Klemm- und
Zugvorrichtungen des Standes der Technik nachträglich
entsprechend den Merkmalen der Erfindung umzubauen.
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Klemm- und
Zugvorrichtung werden nachstehend anhand der
schematischen Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die Vorderansicht der Klemm- und Zugvorrichtung
nach den Ansprüchen 1 bis 3,
Fig. 2 einen Schnitt durch die Vorrichtung gem. Fig.
1 in Höhe der Zahnräder,
Fig. 3 eine Vorderansicht bei Lastrichtung nach
oben (ohne Frontplatten),
Fig. 4 einen Schnitt durch die Vorrichtung gem. Fig.
3 in Höhe der Zahnräder (mit Frontplatten),
Fig. 5 eine Vorderansicht der Vorrichtung bei
Lastrichtung nach unten (ohne Frontplatten),
Fig. 6 einen Schnitt durch die Vorrichtung gem. Fig.
5 in Höhe der Zahnräder (mit Frontplatten),
Fig. 7 eine Vorderansicht der Vorrichtung mit
Frontplatten und Profilnuten,
Fig. 8 eine Teilansicht der Verzahnung innerhalb der
Vorrichtung in vergrößertem Maßstab, und
Fig. 9 einen Schnitt durch die Verzahnung gem. Fig. 8
in vergrößertem Maßstab.
Fig. 1 stellt die Klemm- und Zugvorrichtung (1) mit
drei Förderseilen (3) dar, mit der durch taktweises
Herausziehen der Förderseile wahlweise eines der Trume Schlappseil
erzeugt werden soll.
Die Fig. 1 und 2 zeigen die Vorrichtung mit völlig
geöffneten Seilklemmen (4, 5). Die feststehenden
Klemmkeile (4) stehen den bewegbaren Klemmkeilen (5)
mit ihren keilförmigen Klemmflächen (13, 14) und
Ausnehmungen (15) gegenüber. Die Verstellzylinder (2)
befinden sich im Ruhezustand.
Zu erkennen ist die Verzahnung (6) an den Außenseiten
der feststehenden und bewegbaren Klemmkeile (4, 5). In
die Verzahnung (6) greifen Zahnräder (7) ein, die
drehbar in bezug auf die Wälzkörper (8) gelagert sind.
Um den Eingriff der Verzahnung sicherzustellen, sind
die bewegbaren Klemmkeile (5) mit Bolzen (10) versehen
die in einer Profilnut (11) geführt sind. Diese
Bolzenführung erkennt man auch in Fig. 7.
In den Fig. 3 bis 7 sind der Vereinfachung der Zeichnungen wegen
die Verzahnungen (6) und die Wälzkörper (8) fortgelassen worden.
In Fig. 3 ist der Zustand nach Ziehen der bewegbaren
Klemmkeile (5) durch die Verstellzylinder (2) gezeigt,
wobei die Last nach oben gerichtet ist.
In der Darstellung Fig. 3 ist die Frontplatte (12) der
Vorrichtung (1) abgenommen. Die Förderseile (3) sind,
wie man in den Fig. 3 und 4 erkennt, zwischen
den bewegbaren (5) Klemmkeilen
festgeklemmt. Die Wälzkörper (8) sind aus den
Ausnehmungen (15) auf die ansteigenden Klemmflächen
(13) bewegt worden. Die bewegbaren Klemmkeile (5) sind
von den Verstellzylindern (2) nach oben in Lastrichtung
gezogen worden.
Die Fig. 5 und 6 zeigen den Zustand nachdem die
Verstellzylinder (2) die bewegbaren Klemmkeile (5) nach
unten gedrückt haben, wobei die Wälzkörper (8) auf den
Klemmflächen (14) bewegt und die Förderseile (3)
festgeklemmt wurden.
Fig. 7 zeigt nochmals die Fig. 1 bei geöffneten
Seilklemmen (4, 5) und soll insbesondere die Führung
der bewegbaren Klemmkeile (5) über Bolzen (10) in
Profilnuten (11) verdeutlichen.
In den Fig. 8 und 9 ist in vergrößertem Maßstab die
Verzahnungskonstruktion dargestellt. Im
Ausführungsbeispiel greift ein auf einer sich drehenden
Achse (9) fest aufgebrachtes Kettenrad (7) in eine
fortlaufende (an der Außenseite der feststehenden und
bewegbaren Klemmkeile und Ausnehmungen angebrachte)
Gelenkkette (Verzahnung 6) ein. Auf der Achse (9) ist
ein drehbarer Wälzkörper (8) gelagert, der bei der
Hubbewegung des Verstellzylinders auf den Klemmflächen
der Klemmkeile (4, 5) nach oben bzw. nach unten bewegt
wird.
Claims (2)
1. Klemm- und Zugvorrichtung zum taktweisen
Herausziehen der Förderseile wahlweise eines der
Trume einer Bergbau-Schachtförderanlage, versehen
mit in Längsrichtung der Förderseile feststehenden
und mittels Verstellzylindern verschiebbar
angeordneten Klemmkeilen, die jeweils paarweise
das zugeordnete Förderseil umfassend eine kraftschlüssige
Anpressung an dieses bewirken, und in
denen jeweils Ausnehmungen zum Verkürzen
des notwendigen Hubes vorgesehen sind, und daß
ferner zwischen den sich gegenüberliegenden
bewegbaren Klemmkeilen und den feststehenden
Klemmkeilen Wälzkörper angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die keiligen Klemmflächen (13, 14) von bewegbaren Klemmkeilen (5) und feststehenden Klemmkeilen (4) abwechselnd in Klemmflächen mit nach unten (13) weisenden und nach oben (14) weisenden Keilspitzen unterteilt sind und die Ausnehmungen (15) zwischen diesen vorgesehen sind,
daß an mindestens einer der Außenseiten der keiligen Klemmflächen (13, 14) der bewegbaren Klemmkeile (5), an den feststehenden Klemmkeilen (4) und an den Ausnehmungen (15) durchlaufende Verzahnungen (6) fest angeordnet sind,
daß mindestens an einem der beiden Enden der Wälzkörper (8) Zahnräder (7) drehbar in bezug zu den Wälzkörpern gelagert sind, die in die sich gegenüberliegenden Verzahnungen (6) eingreifen, und
daß in ihrer Bewegungsrichtung umsteuerbare Verstellzylinder (2) vorgesehen sind, deren Kolben an die bewegbaren Klemmkeile (5) angeschlagen sind.
daß die keiligen Klemmflächen (13, 14) von bewegbaren Klemmkeilen (5) und feststehenden Klemmkeilen (4) abwechselnd in Klemmflächen mit nach unten (13) weisenden und nach oben (14) weisenden Keilspitzen unterteilt sind und die Ausnehmungen (15) zwischen diesen vorgesehen sind,
daß an mindestens einer der Außenseiten der keiligen Klemmflächen (13, 14) der bewegbaren Klemmkeile (5), an den feststehenden Klemmkeilen (4) und an den Ausnehmungen (15) durchlaufende Verzahnungen (6) fest angeordnet sind,
daß mindestens an einem der beiden Enden der Wälzkörper (8) Zahnräder (7) drehbar in bezug zu den Wälzkörpern gelagert sind, die in die sich gegenüberliegenden Verzahnungen (6) eingreifen, und
daß in ihrer Bewegungsrichtung umsteuerbare Verstellzylinder (2) vorgesehen sind, deren Kolben an die bewegbaren Klemmkeile (5) angeschlagen sind.
2. Klemm- und Zugvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Sicherstellung des Eingriffs der
Verzahnung (6) die bewegbaren Klemmkeile (5) mit
Bolzen (10) oder dgl. versehen sind, die, wie an
sich bekannt, in einer Profilnut (11) geführt
sind.
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Families Citing this family (3)
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DE3344231C2 (de) * | 1983-12-07 | 1987-05-14 | MAN Gutehoffnungshütte GmbH, 4200 Oberhausen | Verfahren und Vorrichtung zum taktweisen Herausziehen der Förderseile einer Schacht-Förderanlage |
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1989
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