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Die Erfindung bezieht sich auf ein hülsenförmiges Projektil mit einem vorderen, die Projektilspitze bildenden Endbereich und einem hinteren, mit dem Patronenhals über einen Treibspiegel zusammenwirkenden Endbereich.
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Aus dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von Projektilen z. B. für eine Verwendung bei Pistolen, Gewehren, Geschützen od. dgl. bekannt. Grundsätzliches Problem dabei ist, dass bei den bekannten Projektilen oftmals die Visierlinie wegen der Flugbahn des Projektils nicht mit der Seelenachse des Rohres übereinstimmt. Das Projektil folgt vielmehr z. B. einer parabelförmigen Flugbahn, so dass die Zielvorrichtung höher eingestellt werden muss, um die entstandene Fallbewegung auszugleichen.
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Es ist dazu z. B. aus der
US 103,514 A ein hohles Projektil bebannt, welches sich rotationsartig fortbewegt und wegen seines Aufbaus mit vorderseitigen Schwerpunkt eine Pfeilwirkung hat. Dabei hat konstruktionsbedingt ein derartiges Projektil eine hinsichtlich des Luftwiderstandes sehr ungünstige Form. Eine vergleichbare Anordnung ist auch aus der
US 2 433 334 A bekannt.
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Weiterhin ist dazu z. B. aus der
DE 217 649 A ein i. w hülsenförmiges Projektil bekannt. Diese Druckschrift bezieht sich auf ein Geschoss mit mittlerem durchgehenden Kanal, bestehend aus einem dünnwandigen, elastischen Rohr aus Stahl oder ähnlichem Material, dessen Wände sich, ohne die Form des Geschosses bleibend zu verändern, durch die Felder des Laufes etwas zusammendrücken lassen, so dass es auch im durch den Gebrauch erweiterten Lauf ohne Verwendung besonderer Führungsmittel noch sauber geführt wird. Dieses Projektil hält dank seiner zur Überwindung des Luftwiderstandes günstigen Form den Luftwiderstand gering, es weist jedoch nicht die Eigenschaft einer Pfeilwirkung auf.
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Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die bekannten Vorrichtungen unter Beibehaltung der bisherigen Vorteile in der Weise zu verbessern bzw. weiterzuentwickeln, dass die Nachteile der zuvor diskutierten Lösungen vermieden werden, wobei insbesondere die Flugbahn und die Reichweite des Projektils verbessert werden sollen. Die gewünschte Anordnung soll dabei auch einfach und kostengünstig herstellbar sein.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Projektil gelöst, mit vorderen, die Projektilspitze bildenden Endbereich und einem hinteren, mit dem Patronenhals über einen Treibspiegel zusammenwirkenden Endbereich, wobei das Projektil rotierbar ausgebildet ist, im Bereich des vorderen Endbereiches ein schwereres Material aufweist als im übrigen Bereich, und hülsenförmig und dünnwandig ausgebildet ist, und umfassend einen im wesentlichen mit dem hinteren Endbereich des Projektiles zusammenwirkenden, sich über wesentliche Teile des Projektiles erstreckenden und das Projektil während des starken Druckes beim Abfeuern stabilisierenden Zapfen. Auf diese Weise wird erstmalig mit einfachen Mitteln ein Projektil geschaffen, dass alle drei Eigenschaften des Rotationsprinzips, des Pfeilprinzips und eines möglichst ungehinderten Luftstromes in sich zusammenfasst. Durch das Zusammenfassen dieser drei Eigenschaften wird die auf das Projektil ausgeübte Fallbeschleunigung minimiert. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird ein Projektil geschaffen, welches durch die hülsenartige Ausbildung eine best mögliche ungehinderte Luftstromform aufweist, das rotiert und aufgrund des im vorderen Endbereich schwereren Materiales gegenüber dem übrigen Bereich auch das Pfeilprinzip nutzt, d. h., insbesondere ein stabileres Flugverhalten aufweist. Deshalb stimmt hier die Visierlinie mit der Seelenachse des Rohres über eine sehr große Distanz überein. Das hat zur Folge, dass die Zielvorrichtung bei normaler Schussweite in gleicher Höhe des Zieles liegt und nicht verstellt werden muss. Diese positive Effekt macht sich sowohl bei der Schussweite als auch bei der Schussgeschwindigkeit sehr stark bemerkbar. Außerdem wird durch die Ausbildung des Zapfens eine geeignete Druckübertragung erreicht und ein Stabilisieren des Projektiles auch während des starken Druckes beim Abfeuern. Dabei tritt dieser Zapfen bei der Verfeuerung des hülsenförmigen Projektiles mit Hilfe eines Treibspiegels in die Öffnung des Projektiles ein.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist das hülsenförmige Projektil einen sandwichartigen Aufbau auf. Dies ist eine konstruktiv vorteilhafte und einfach herstellbare Ausbildung des erfindungsgemäßen Projektiles.
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Dabei empfiehlt es sich nach einer ersten Variante der vorliegenden Erfindung, dass das hülsenförmige Projektil im Bereich hinter dem vorderen Endbereich ein teilweise anderes Material aufweist. Dabei kann das Projektil im vorderen Endbereich z. B. aus Blei und im Bereich hinter dem vorderen Endbereich aus Aluminium bestehen.
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Nach einer zweiten Variante der vorliegenden Erfindung ist nach einem letzten Merkmal vorgesehen, dass das hülsenförmige Projektil im Bereich hinter dem vorderen Endbereich ein vollständig anderes Material aufweist. Diese zweite Variante ist gegenüber der ersten Variante einfacher und kostengünstiger herstellbar.
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Die Erfindung ist in den Figuren der Zeichnung in mehreren Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigen:
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1 eine schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Projektils an einem Patronenhals in einer ersten Ausführungsform zum Zeitpunkt des Abfeuerns,
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2 die schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Projektils gemäß 1 kurz nach dem Abfeuern,
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3 die schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Projektils gemäß 1 zu einem etwas späteren Zeitpunkt,
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4 die schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Projektils an einem Patronenhals in einer zweiten Ausführungsform zum Zeitpunkt des Abfeuerns,
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5 die schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Projektils gemäß 4 kurz nach dem Abfeuern,
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6 die schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Projektils gemäß 4 zu einem etwas späteren Zeitpunkt.
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Das erfindungsgemäße hülsenförmige Projektil ist generell mit 10 bezeichnet und in den 1, 2 und 3 der Zeichnung in einer ersten Ausführungsform und in den 4, 5 und 6 der Zeichnung in einer zweiten Ausführungsform dargestellt. Das erfindungsgemäße hülsenförmige Projektil 10 weist einen vorderen, die Projektilspitze 13 bildenden Endbereich 11 und einen hinteren, mit dem Patronenhals 14 über einen Treibspiegel zusammenwirkenden Endbereich 12 auf, siehe z. B. die 1 der Zeichnung. Es ist nun erfindungsgemäß vorgesehen, dass das hülsenförmige Projektil 10 rotierbar ausgebildet ist und im Bereich des vorderen Endbereiches 11 ein schwereres Material aufweist als im übrigen Bereich, siehe hierzu insbesondere die 3 und 6 der Zeichnung. Auf diese Weise wird erstmalig mit einfachen Mitteln ein Projektil 10 geschaffen, dass die drei Eigenschaften des Rotationsprinzips, des Pfeilprinzips und eines möglichst ungehinderten Luftstromes in sich zusammenfasst. Durch das Zusammenfassen dieser drei Eigenschaften wird die auf das Projektil 10 ausgeübte Fallbeschleunigung minimiert. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird ein Projektil 10 geschaffen, welches durch die hülsenartige Ausbildung eine best mögliche ungehinderte Luftstromform aufweist, das, z. B. durch spiralförmig gezogene Läufe von Gewehren, rotiert und aufgrund des im vorderen Endbereich 11 schwereren Materiales gegenüber dem übrigen Bereich auch das Pfeilprinzip nutzt, d. h., insbesondere ein durch Verlagerung des Schwerpunktes nach vorne stabileres Flugverhalten aufweist. Deshalb stimmt hier die Visierlinie mit der Seelenachse des Rohres über eine sehr große Distanz überein. Das hat zur Folge, dass die Zielvorrichtung bei normaler Schussweite in gleicher Höhe des Zieles liegt und nicht verstellt werden muss. Diese positive Effekt macht sich sowohl bei der Schussweite als auch bei der Schussgeschwindigkeit sehr stark bemerkbar.
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Bei den in den Fig. der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung weist das hülsenförmige Projektil 10 einen sandwichartigen Aufbau auf, was eine konstruktiv vorteilhafte und einfach herstellbare Ausbildung des erfindungsgemäßen Projektiles darstellt.
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Bei der in den 1, 2 und 3 der Zeichnung dargestellten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist dabei das hülsenförmige Projektil 10 im Bereich hinter dem vorderen Endbereich 11 ein teilweise anderes Material auf. Dabei kann das Projektil 10 im vorderen Endbereich z. B. aus Blei und im Bereich hinter dem vorderen Endbereich 11 aus Aluminium bestehen. Es wird dazu insbesondere auf die 3 der Zeichnung verwiesen, hier ist das hülsenförmige Projektil 10 einige Zeit nach dem Abfeuern für sich alleine gesehen dargestellt.
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Bei der in den 4, 5 und 6 der Zeichnung dargestellten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist demgegenüber das hülsenförmige Projektil 10 im Bereich hinter dem vorderen Endbereich 11 ein vollständig anderes Material auf. Es wird dazu insbesondere auf die 6 der Zeichnung verwiesen, auch hier ist das hülsenförmige Projektil 10 einige Zeit nach dem Abfeuern für sich alleine gesehen dargestellt. Diese zweite Variante ist gegenüber der ersten Variante einfacher und kostengünstiger herstellbar.
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Bei beiden dargestellten Varianten ist außerdem vorgesehen, dass das hülsenförmige Projektil 10 einen im wesentlichen mit seinem hinteren Endbereich 12 zusammenwirkenden Zapfen 15 aufweist, dieser ist in allen Fig. der Zeichnung querschraffiert dargestellt. Dieser Zapfen 15 tritt bei der Verfeuerung des hülsenförmigen Projektiles 10 mit Hilfe eines Treibspiegels in die Öffnung des Projektiles 10 ein. Dieser Zapfen 15 dient dabei einerseits zur Druckübertragung, siehe dazu die 1 oder 4 der Zeichnung mit einer Darstellung des hülsenförmigen Projektiles 10 zum Zeitpunkt des Abfeuerns, die 2 oder 5 der Zeichnung mit einer Darstellung des hülsenförmigen Projektiles 10 kurz nach dem Abfeuern und die 3 oder 6 der Zeichnung mit einer Darstellung des hülsenförmigen Projektiles 10 zu einem etwas späteren Zeitpunkt. Bei der Darstellung gemäß der 1 oder 4 der Zeichnung befindet sich das hülsenförmige Projektil 10 an dem Patronenhals 14 und der Zapfen 15 in dem Projektil 10, bei der Darstellung gemäß der 2 oder 5 der Zeichnung befindet sich das hülsenförmige Projektil 10 nicht mehr an dem Patronenhals 14 und der Zapfen 15 aber noch in dem Projektil 10 und bei der Darstellung gemäß der 3 oder 6 der Zeichnung befindet sich das hülsenförmige Projektil 10 nicht mehr an dem Patronenhals 14 und der Zapfen 15 auch nicht mehr in dem Projektil 10. Der Zapfen 5 stabilisiert andererseits das hülsenförmige Projektil 10 auch während des starken Druckes beim Abfeuern.
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Wie bereits erwähnt, sind die dargestellten Ausführungsformen nur beispielsweise Verwirklichungen der Erfindung, diese ist nicht darauf beschränkt, es sind vielmehr noch mancherlei Abänderungen und Ausbildungen möglich. So kann das erfindungsgemäße hülsenförmige Projektil 10 insbesondere in konstruktiver Hinsicht eine von den dargestellten bzw. beschriebenen Arten abweichende Ausbildung aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- hülsenförmiges Projektil
- 11
- vorderer Endbereich (von 10)
- 12
- hinterer Endbereich (von 10)
- 13
- Projektilspitze
- 14
- Patronenhals
- 15
- Zapfen (von 10)