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Die
Erfindung geht aus von einem Geschosskörper für Patronen für eine Handfeuerwaffe mit
einem Bug und einem Schaft. Derartige Geschosskörper sind seit langem bekannt.
Sie werden bis zum heutigen Tag vorwiegend durch Umformen hergestellt.
Dies bedeutet, dass für
Kern und Mantel nur Materialien -wie zum Beispiel Blei, Kupfer,
Tomback – zum
Einsatz kommen können,
die gut umformbar sind. Außerdem
sind der Gestaltung des Geschosskörpers durch den Umformprozess
Grenzen gesetzt.
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Insbesondere
die Verwendung von Blei bei Geschossen ist heutzutage unter dem
Gesichtspunkt der Gesundheitsgefährdung
der Schützen
und der Umweltbelastung durch die Geschosse zumindest fragwürdig. In
manchen Ländern
werden in nächster Zukunft
gesetzliche Regelungen die Verwendung von Bleigeschossen in vielen
Anwendungsbereichen, insbesondere im Bereich des Schießsports und
der Jagd, verbieten.
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Geschosse
aus verformungsfähigen
Materialien sind in der Regel im Außendurchmesser geringfügig größer als
das Bohrungskaliber der Waffe. Dadurch werden beim Durchgang durch
den Waffenlauf am gesamten Geschosskörper plastische Verformungen,
mit nicht exakt vorhersehbarer Endgeometrie erzwungen. Diese Verformungen
begünstigen
Abweichungen von der gewünschten
Flugbahn durch unzureichende Rotationssymmetrie des Geschosskörpers nach
der Umformung.
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Nachteilig
an den durch Umformen hergestellten Geschossen ist unter anderem
deren vergleichsweise große
stochastische Streuung, die von einem Schützen nicht korrigiert werden.
Bei dem heutzutage erreichten hohen Stand der Waffentechnik und
dem Können
von Schützen,
ist die Streuung der Geschosse ein wesentlicher Faktor, der die
weitere Verbesserung der Schießergebnisse
bei zum Beispiel Wettbewerben kaum mehr möglich erscheinen lässt.
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Weiterhin
bekannt sind, in geringerem Verbreitungsumfang, durch spangebende
Fertigung von Kupfer-Zink Legierungen hergestellte Massivgeschosse.
Diese besitzen jedoch Nachteile wie zum Beispiel erhöhter Gasdruck,
mangelnde Gasabdichtung, vermehrten Waffenverschleiß, ungenügende Drallaufnahme
wegen unterkalibrigem Durchmesser. Der unterkalibrige Durchmesser
dieser Massivgeschosse wird durch die ungünstigen Verformungseigenschaften
des vergleichsweise harten Grundwerkstoffes in Verbindung mit den
Oberflächenkonturen des
Geschosskörpers
bedingt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Geschosskörper bereitzustellen,
der eine geringere Streuung aufweist und infolgedessen bessere Schießergebnisse
ermöglicht.
Weiterhin liegt die Aufgabe zugrunde, einen Geschosskörper bereitzustellen,
der die Nachteile handelsüblicher
Massivgeschosskörper
vermeidet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst bei einem
Geschosskörper
für eine
Feuerwaffe mit einem Bug und einem Schaft, wobei an dem Schaft mindestens
ein Treibband vorgesehen ist.
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Durch
die erfindungsgemäßen Treibbänder ist
es möglich,
einen Geschosskörper
aus einem relativ harten Material herzustellen, ohne dass der Einpresswiderstand
des Geschosskörpers
in dem Waffenlauf zu hoch wird. Infolgedessen sind auch die beim
Abfeuern eines erfindungsgemäßen Geschosskörpers in
der Waffe entstehenden Drücke
innerhalb der zulässigen
Grenzen. Trotzdem wird durch die Treibbänder eine nahezu vollständige Gasdichtheit zwischen
dem Geschosskörper
und dem Lauf erzielt, was sich vorteilhaft auf die Austrittsgeschwindigkeit des
Geschosskörpers
aus dem Waffenlauf auswirkt und auch unerwünschte Effekte am Waffenlauf,
wie beispielsweise Gasschlupf, unterbindet.
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Schließlich kann
mit Hilfe der erfindungsgemäßen Treibbänder auch
der Drall von den Zügen des
Waffenlaufs in ausreichender Weise auf den Geschosskörper übertragen
werden, so dass die gewünschte
Drallstabilisierung des Geschosskörpers in vollem Umfang auch
bei den erfindungsgemäßen Geschosskörpern auftritt.
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Im
Ergebnis hat sich bei Schießstandsversuchen
herausgestellt, dass die Streuung der erfindungsgemäßen Geschosskörper um
etwa den Faktor 5 kleiner ist als die Streuung herkömmlicher
Geschosskörper,
die durch Umformen hergestellt wurden.
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Der
erfindungsgemäße Geschosskörper kann
aus einem vergleichsweise harten und damit spanend bearbeitbaren
Material hergestellt werden, so dass der Geschosskörper mit
sehr hoher Präzision
und trotzdem kostengünstig
beispielsweise durch Drehen hergestellt werden kann. Insbesondere
die erfindungsgemäße Geometrie
der Treibbänder
ist durch Umformen nicht mit der notwendigen Präzision herstellbar.
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Erfindungsgemäß ist bei
einer vorteilhaften Variante vorgesehen, dass ein Außendurchmesser des
mindestens einen Treibbands dem minimalen Zugdurchmesser des Waffenlaufs
entspricht. Dadurch wird sichergestellt, dass der Geschosskörper nur
im Bereich der Felder umgeformt wird, wenn er durch den Waffenlauf
gepresst wird. Dadurch ist erstens der Einpresswiderstand des Geschosskörpers trotz
der Verwendung eines vergleichsweise harten Materials innerhalb
der zulässigen
Toleranzen und der Verschleiß des
Waffenlaufs wird minimiert.
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Der
möglicherweise
durch eine ungünstige Konstellation
des Zugdurchmessers des Waffenlaufs und des Außendurchmessers des Treibbands
eines erfindungsgemäßen Geschosskörpers entstehende Gasschlupf
wird durch das Vorhandensein mehrerer hintereinander angeordneter
Treibbänder
auf ein vertretbares Maß reduziert.
Dabei wirken die Treibbänder ähnlich wie
eine Labyrinthdichtung.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass ein Schaftdurchmesser zwischen den Treibbändern dem minimalen Durchmesser
des Feldkalibers des Waffenlaufs entspricht. Auch durch diese Maßnahme ist
einerseits gewährleistet,
dass der Einpresswiderstand nicht größer als notwendig ist und andererseits
wird eine ausreichende Gasdichtheit erreicht.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass jedes Treibband einen zylindrischen Abschnitt und einen kegelstumpfförmigen Abschnitt
aufweist. Durch die Bemessung der Breite des zylindrischen Abschnittes
ist es möglich,
den Einpresswiderstand des Geschosskörpers in den Waffenlauf nahezu
auf jeden gewünschten Wert
einzustellen. Selbstverständlich
ist auch die Zahl der Treibbänder
maßgebend
für den
Einpresswiderstand und muss bei der Bemessung der Breite des zylindrischen
Abschnitts eines Treibbandes, beziehungsweise der Treibbänder, berücksichtigt
werden.
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Durch
die kegelstumpfförmigen
Abschnitte an jedem Treibband wird eine besonders gute und vom Verschleißzustand
des Waffenlaufs nahezu unabhängige
Zentrierung des Geschosskörpers
im Waffenlauf sichergestellt. Dadurch wird erreicht, dass der Geschosskörper einen
Drall erfährt,
wobei die Drehachse mit der Längsachse
des Geschosskörpers
zusammenfällt.
Außerdem
wird durch die verbesserte Zentrierung des Geschosskörpers im
Waffenlauf die Streuung des Geschosskörpers weiter verringert.
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Die
Zentrierung des Geschosskörpers
im Waffenlauf wird weiter verbessert, wenn ein Kegelwinkel des kegelstumpfförmigen Abschnittes
jedes Treibbands größer als
ein Kegelwinkel eines Übergangskonus
des Waffenlaufes ist. Dadurch wird nämlich gewährleistet, dass ein Verschleiss
im Bereich des Übergangs
zwischen dem Übergangskonus
und den Feldern des Waffenlaufs keinen Einfluss auf die Zentrierung
des Geschosskörpers
im Waffenlauf hat.
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Außerdem wird
durch diese Maßnahme
der Berührpunkt
zwischen dem Treibband und dem Übergangskonus
relativ weit nach hinten in den Schaft des Geschosskörpers verlagert,
was sich positiv auf die Zentrierung des Geschosskörpers im Waffenlauf
auswirkt.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist ein Winkel γ zwischen
einem Treibband und dem Schaft zwischen 80° und 100°, wobei besonders bevorzugt
ein Winkel γ von
90° vorgesehen ist.
Außerdem
wird die Umformarbeit der Felder des Waffenlaufs an den Treibbändern des
Geschosskörpers
durch diese Maßnahme
verringert, was sich ebenfalls positiv auf den Einpresswiderstand
des Geschosskörpers
auswirkt. Außerdem
wird dadurch der Verschleiß des
Waffenlaufs verringert. Ebenso wird die Abdichtungswirkung verbessert.
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Um
eine weitere Verbesserung der Zentrierung des Geschosskörpers im
Waffenlauf zu erreichen, ist zwischen de Bug und dem Schaft des
Geschosskörpers
eine zylindrische Übergangszone
vorgesehen, deren Durchmesser besonders bevorzugt kleiner oder gleich
dem minimalen Durchmesser des Feldkalibers des Waffenlaufs ist.
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Der
erfindungsgemäße Geschosskörper besteht
in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung aus einem spanbaren
Werkstoff, besonders bevorzugt aus einer spanbaren Kupfer-Zink-Legierung.
Dadurch werden Gesundheitsgefährdungen
des Schützen
durch beim Schuss verdampfende Bestandteile des Geschosskörpers ebenso
vermieden, wie die Umweltbelastungen, die aus liegengebliebenen
Geschosskörpern
herrühren.
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Der
erfindungsgemäße Geschosskörper kann,
ebenso wie andere Geschosskörper
auch, anschließend
an den Schaft ein Heck aufweisen.
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Die
Gestaltung von Bug und/oder Heck des erfindungsgemäßen Geschosskörpers kann
in weiten Grenzen an die sonstigen Anforderungen, die an den Geschosskörper gestellt
werden, variiert werden.
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Es
hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Geschosskörper zwei
bis sechs Treibbänder,
besonders bevorzugt drei bis fünf
Treibbänder,
aufweist.
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Die
eingangs genannte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch eine Patrone für eine Feuerwaffe mit
einer Patronenhülse,
mit einer Treibladung, mit einem Zündhütchen und mit einem Geschosskörper, dadurch,
dass der Geschosskörper
ein Geschosskörper
nach einem der vorhergehenden? Patentansprüche ist.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der
nachfolgenden Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen entnehmbar.
Alle in der Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen beschriebenen
Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 einen
herkömmlichen
Geschosskörper
in einer Seitenansicht;
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2 einen
Waffenlauf und eine Patrone für eine
Feuerwaffe in einem Längsschnitt;
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3 einen
schematisierten Querschnitt durch einen Waffenlauf mit mehreren
Zügen und
Feldern;
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4 ein
Detail eines Waffenlaufs im Querschnitt und im Längsschnitt;
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5 ein
Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Geschosskörpers;
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6 ein
vergrößert dargestelltes
Detail eines erfindungsgemäßen Geschosskörpers in
Verbindung mit einem herkömmlichen
Waffenlauf;
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7 bis 10 der
Zentriervorgang eines erfindungsgemäßen Geschosskörpers im
Waffenlauf im Bereich des Übergangkegels
in verschiedenen Stadien; und
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11 erfindungsgemäße Geschosskörper in
realen Größenverhältnissen.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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In 1 ist
ein herkömmlicher
Geschosskörper 1 in
einer Seitenansicht dargestellt. Der Geschosskörper 1 besteht aus
einem Bug 3, einem Schaft 5 und einem Heck 7,
wobei nicht jeder Geschosskörper 1 ein
Heck 7 aufweist. Die Formgebung des Bugs 3 sowie
des Hecks 7 wird so gewählt,
dass sich für
den Geschosskörper 1 optimale
ballistische Eigenschaften ergeben.
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Da
sich die nachfolgend beanspruchte Erfindung im Wesentlichen auf
den Bereich des Schaftes 5 eines Geschosskörpers 1 beschränkt, können sämtliche
aus dem Stand der Technik bekannten Bugformen und Heckformen auch
bei einem erfindungsgemäßen Geschosskörper eingesetzt
werden.
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Eine
Ausbildung des gesamten oder eines Teiles des Geschossbugs mittels
anderer Materialien als das des restlichen Geschosskörpers, zum
Beispiel aus Kunststoff, kann angewendet werden. Die Befestigung
des Geschossbugs aus anderem Material kann zum Beispiel durch eine
Klebeverbindung oder durch eine mechanische Befestigung am oder im
Schaft des erfindungsgemäßen Geschosskörpers erfolgen.
Auch kann der Geschossbug zur Erzielung einer Verformung des Geschossbugs
beim Auftreffen auf ein Zielmedium mit einer axialen Bohrung beziehungsweise
Ausnehmung beliebiger Geometrie (nicht dargestellt) versehen sein.
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In 2 sind
ein Waffenlauf L und eine Patrone 9 im Längsschnitt
dargestellt. Der Waffenlauf L besteht aus einem Patronenlager PL,
einem Übergangskonus
K sowie einer Laufseele 11 mit Feldern F und Zügen Z. Die
Felder F beginnen am Übergangskonus
K und enden an der Mündung
des Waffenlaufs L.
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Die
Züge Z
und Felder F des Waffenlauf L sind wendelförmig ausgeführt, um einem Geschosskörper eine
Drehung um seine Längsachse
aufzuprägen,
die zu einer Drallstabilisierung des Geschosskörpers während der Flugphase des Geschosskörpers führt.
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Im
unteren Teil der 2 ist eine Patrone 9 im
Schnitt dargestellt. Die Patrone 9 besteht aus einer Patronenhülse 13,
an deren vorderem Ende sich ein Geschosskörper 1 befindet. Am
hinteren Ende der Patronenhülse 13 ist
ein Zündhütchen ZH
vorgesehen. Im Inneren der Patronenhülse 13 befindet sich
die Treibladung T.
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Die
Patrone 9 wird nun in das Patronenlager PL des Waffenlaufs
L eingelegt. In dieser in 2 nicht
dargestellten Position ragt der Bug 3 des Geschosskörpers 1 in
den Übergangskonus
K des Waffenlaufs L.
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In 3 ist
ein Querschnitt durch die Laufseele 11 dargestellt, wobei
die Zugtiefe stark überhöht dargestellt
wurde.
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Die
Innenkontur der Laufseele 11 besteht aus den sogenannten
Feldern F und wendelförmigen Zügen Z. Die
Tiefe der Züge
Z ist vielfach überhöht dargestellt. Üblicherweise
beträgt
die Zugtiefe bei gebräuchlichen
Handfeuerwaffen lediglich 0,05 mm – 0, 15 mm.
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In 3 ist
der Durchmesser DB der Felder F ebenso eingetragen
wie der Durchmesser DZ der Züge Z. Tatsächlich beträgt die Differenz
zwischen Zugkaliber DZ und Bohrungskaliber
DB bei gebräuchlichen Handfeuerwaffen zwischen
0, 10 mm und 0, 30 mm. Sowohl DB als auch
DZ sind in den Maßtafeln des Gesetzgebers als
Minimalmaße
vorgegeben.
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Um
den Eintritt des Geschosskörpers 1 in
die Laufseele 11 zu erleichtern, diesen zu zentrieren und die
Verformung des Geschosskörpers 1 zu
steuern, ist zwischen dem vorderen Ende des Patronenlagers PL und
der Laufseele 11 der Übergangskonus
K vorgesehen. Dieser Bereich des Waffenlaufs L ist im rechten Teil
der 4 im Längsschnitt
dargestellt.
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Aus
dieser Darstellung wird deutlich, dass die Züge Z, abhängig von Konuswinkel β und Zugtiefe,
etwa in der Mitte des Übergangskonus
K ansetzen. Ein Kegelwinkel β des Übergangskonus
K ist in 4 eingetragen. Der Kegelwinkel β ist für jedes Waffenkaliber
in den Maßtabellen
des Gesetzgebers eindeutig festgelegt. Durch die Überschneidung
des Übergangskonus
K mit dem Feld- und Zugprofil der Waffenseele 11 werden
die Felder in diesem Bereich schräg angeschnitten und bilden
dadurch schräge Flächen SF.
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Im
linken Teil der 4 ist ein Blick vom Patronenlager
PL in Richtung der Waffenseele 11 dargestellt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
sind nur ein Zug Z und ein Feld F mit Bezugszeichen versehen. Entsprechendes
gilt für
die schrägen Flächen SF
im Bereich des Übergangskonus
K. Diese schrägen
Flächen
SF sind für
die exakte Zentrierung des Geschosskörpers und die plastische Verformung
des Geschosskörpers 1 von
großer
Bedeutung.
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In 5 ist
ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Geschosskörpers 1,
bestehend aus dem Bug 3, einem Schaft 5 und einem
Heck 7, dargestellt. Der Schaft 5 besteht aus
einer zylindrischen Übergangszone 13,
die an den Bug 3 anschließt und mehreren Treibbändern 15.
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Jedes
dieser Treibbänder 15 besteht
aus einem zylindrischen Abschnitt 17 und einem kegelstumpfförmigen Abschnitt 19.
Zwischen den Treibbändern 15 ist
jeweils ein zylindrischer Abschnitt 21 des Schafts vorgesehen.
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Es
hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn ein Außendurchmesser DT der
Treibbänder 15 dem
minimal zulässigen
Zugdurchmesser DZ (siehe 3) entspricht.
Des Weiteren hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn ein Schaftdurchmesser
DS in den Abschnitten 21 zwischen
den Treibbändern 15 dem
minimal zulässigen
Durchmesser DF des Feldkalibers des Waffenlaufs
L entspricht.
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Durch
die Zahl der Treibbänder 15 – hier vier Stück – und die
Breite B der zylindrischen Abschnitte 17 der Treibbänder 15 kann
der Einpresswiderstand des Geschosskörpers 1 in den Waffenlauf
L in sehr weiten Grenzen eingestellt werden.
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In 6 ist
das Zusammenspiel eines erfindungsgemäßen Geschosskörpers 1 mit
einem Waffenlauf 11 im Bereich des Übergangskonus K stark vergrößert und
ausschnittsweise dargestellt.
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Dabei
ist der Waffenlauf L geschnitten dargestellt. Aus der 6 ergibt
sich, dass ein Kegelwinkel α der
kegelstumpfförmigen
Abschnitte 19 der Treibbänder 15 größer ist
als der Kegelwinkel β des
Waffenlaufs L im Bereich des Übergangskonus
K. Dadurch ist sichergestellt, dass der Geschosskörper 1 an
dem Übergang
zwischen dem kegelstumpfförmigen
Abschnitt 19 und dem zylindrischen Abschnitt 17 des
Treibbands 15 durch den Übergangskonus K im Waffenlauf
zentriert wird. Diese Kontaktstelle zwischen Treibband 15 und Übergangskonus
K ist in 6 mit dem Bezugszeichen 23 versehen.
Durch die Wahl der Kontaktstelle ist gewährleistet, dass erstens eine
bestmögliche
Zentrierung des Geschosskörpers
im Waffenlauf L stattfindet und außerdem der Verschleiß des Waffenlaufs
L, der vorrangig in dem Übergangsbereich
zwischen dem Übergangskonus K
und dem Feld (siehe Bezugszeichen 25) stattfindet, keinen
Einfluss auf die Zentrierung des Geschosskörpers hat. Dies bedeutet, dass
unabhängig
vom Verschleißzustand
des Waffenlaufs L die Schussgenauigkeit der Waffe bis ans Ende der
Lebensdauer des Waffenlaufs L nahezu unverändert hoch bleibt.
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In 6 lassen
sich auch die Relationen des Treibbanddurchmessers DT und
des Zugdurchmessers DZ sowie des Schaftdurchmessers
DS und des Felddurchmessers DF gut
erkennen.
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Ein
Winkel γ zwischen
dem zylindrischen Abschnitt 17 des Treibbands 15 und
dem zylindrischen Abschnitt 21 des Schafts 5 beträgt bevorzugt
90°, da in
diesem Fall die Verformung des zylindrischen Abschnittes 17 des
Treibbands 15 mit relativ geringen Umformkräften vonstatten
geht. Außerdem
ist dieser Winkel fertigungstechnisch einfach beherrschbar und wirkt
sich auch positiv auf die Gasdichtigkeit des Geschosskörpers im
Waffenlauf L aus.
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Für die Wiederholgenauigkeit
eines Schießergebnisses
beziehungsweise der Streuung verschiedener Schüsse bei fest eingespannter
Waffe ist die Zentrierung des Geschosskörpers 1 im Waffenlauf
L von großer
Bedeutung. Die Bedeutung des Zentriervorgangs für die Präzision des Schießergebnisses
ist zum einen dadurch bedingt, dass die Streuung um so kleiner wird,
je reproduzierbarer der Zentriervorgang des Geschosskörpers 1 im Übergangskonus
ist. Außerdem
ist für
die Präzision
des Schießergebnisses
von Bedeutung, dass der erfindungsgemäße Geschosskörper 1 im
Waffenlauf L einen Drall erfährt,
dessen Achse genau mit der Längsachse
des Geschosskörpers 1 zusammenfällt. Nur
dann nämlich
können
die ballistischen Eigenschaften des Geschosskörpers 1 optimal zum
Tragen kommen.
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In
den 7 bis 10 ist der Zentriervorgang des
Geschosskörpers 1 in
den Waffenlauf L in verschiedenen Stadien stark vergrößert dargestellt. In 7 bis 10 ist
der sehr ungünstige
Fall dargestellt, dass die Hülse
H exzentrisch im Patronenlager PL, beziehungsweise der Hülsenmund 27,
exzentrisch im Hülsenmundlager
des Waffenlaufs L aufgenommen war. In anderen Worten: Die Voraussetzungen
für einen
präzisen
Schuss sind bei dieser Konstellation denkbar schlecht.
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Um
die Übersichtlichkeit
der Darstellung nicht zu beeinträchtigen,
sind nur die wesentlichen Bezugszeichen an dem Geschosskörper 1 eingetragen.
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Wie
aus 7 ersichtlich, liegt der Geschosskörper 1 schräg im Waffenlauf
L. Wenn die Treibladung T gezündet
wird, wird der in dieser Position befindliche Geschosskörper 1 nach
rechts in die Laufseele 11 durch den Gasdruck der gezündeten Treibladung
TL gepresst. Dabei kommt es im Bereich des Übergangskonus K an der Kontaktstelle 23 zu
einer Berührung
des Geschosskörpers 1 und
des Waffenlaufs L. Kurz darauf berührt der Geschosskörper 1 mit
seinem Bug 3 oder der Übergangszone 13 die Felder
F der Laufseele L. Diese Kontaktstelle ist in 7 mit
dem Bezugszeichen 29 versehen. Durch die Kontaktstellen 23 und 29 werden
Kräfte
F1 und F2 wirksam,
die ein Moment auf den Geschosskörper 1 ausüben, welches
den Geschosskörper 1 parallel
zur Längsachse
des Waffenlaufs ausrichtet und den Geschosskörper 1 relativ zur
Längsachse
(nicht dargestellt) des Waffenlaufs L in diesem zentriert.
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Weil
die Kontaktstelle 23 zwischen Treibband 15 und Übergangskonus
K relativ weit hinten liegt, nämlich
dort, wo der kegelstumpfförmige
Abschnitt 19 des Treibbands 15 in den zylindrischen
Abschnitt 17 des Treibbands übergeht, ist das auf den Geschosskörper 1 wirkende
Moment relativ groß,
so dass eine gute Zentrierwirkung erreicht wird.
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Sobald
der zylindrische Abschnitt 21 des ersten Treibbands 15 in
den Zugbereich des Waffenlaufs 11 gelangt, beginnt im Bereich
des Übergangskegels K
an dem ersten zylindrischen Abschnitt 17 des ersten Treibbands 15 ein
Umformprozess. Dabei formen die Felder F des Waffenlaufs eine wendelförmige Nut in
den zylindrischen Abschnitt 17 des ersten Treibbands 15.
Dadurch dass der zylindrische Abschnitt 17 des Treibbands 15 relativ
kurz ist, sind die Umformkräfte
auch relativ gering. Dadurch ist es möglich, trotz der Verwendung
von harten und spanbar bearbeitbaren Materialien wie Messing oder
anderen Kupfer-Zink-Legierungen einen relativ geringen Einpresswiderstand
zu erreichen. Weil der Durchmesser DT des
Treibbands 15 dem minimalen Zugdurchmesser DZ des
Waffenlaufs 11 entspricht, ist sichergestellt, dass am
Grund des Zugs erstens keine Umformung des Treibbands 15 stattfindet
und zweitens die Reibung zwischen Treibband 15 und dem
Grund des Zugs Z sehr gering ist. Auch diese Maßnahme führt dazu, dass der Einpresswiderstand
des Geschosskörpers 1 in
den Waffenlauf L vergleichsweise gering ist und keine unzulässig hohen
Drücke
im Bereich des Patronenlagers PL auftreten.
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In
gleicher Weise sorgt die Dimensionierung des zylindrischen Abschnitts 21 des
Schafts dafür, dass
der zylindrische Abschnitt 21 des Schafts zwar weitgehend
gasdicht mit den Feldern des Waffenlaufs abschließt, jedoch
müssen
im Bereich der Felder F keine Umformungen am zylindrischen Abschnitt 21 des
Schafts 5 erfolgen. Auch dadurch wird ein geringer Einpresswiderstand
bei gleichzeitig sehr guter Gasdichtheit erreicht.
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In 8 ist
nun die Situation dargestellt, dass das zweite Treibband 15 im
Bereich des Übergangskegels
K zentriert wird. Der Zentriervorgang läuft prinzipiell genau gleich
wie bei dem ersten Treibband ab, allerdings besteht ein wesentlicher
Unterschied darin, dass der Abstand der Kraftangriffspunkte der
Kräfte
F1 und F2 in Längsrichtung
der Geschossachse sich vergrößert hat
und dadurch das Moment, welches den Geschosskörper 1 in Richtung der
Längsachse
des Waffenlaufs L ausrichtet, bei gleichen Umform- und Zentrierkräften deutlich
vergrößert ist.
Daraus resultiert eine weiter verbesserte Zentrierung des Geschosskörpers 1 im
Waffenlauf, wie sich anhand der 8 und 9 erkennen
lässt.
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In
diesem frühen
Stadium des Schusses ist schon eine nahezu vollständige Zentrierung
des Geschosskörpers 1 im
Waffenlauf erfolgt. Diese Zentrierung wird weiter verbessert, wenn
das dritte Treibband 15 und das vierte Treibband 15 in
dem Übergangskegel
K des Waffenlaufs L zentriert werden. In 10 ist
der Beginn der Zentrierung des Geschosskörpers am dritten Treibband 15 angedeutet.
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Durch
die erfindungsgemäße Gestaltung
des Geschosskörpers 1 im
Bereich des Schaftes 5 kann also eine sehr gute Zentrierung
des Geschosskörpers 1 im
Waffenlauf L erfolgen. Gleichzeitig sind die auf den Geschosskörper 1 wirkenden
Umformkräfte relativ
gering, weil die Breite B der zylindrischen Abschnitte 17 der
Treibbänder 15 (siehe 5)
relativ klein ist.
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Durch
die Zahl der Treibbänder 15 und
die Dimensionierung der Breite B der zylindrischen Abschnitte 17 der
Treibbänder 15 kann
der Einpresswiderstand eines Geschosskörpers in sehr weiten Grenzen
und auf einfache und reproduzierbare Weise eingestellt werden. Dadurch
ist es möglich,
auch vergleichsweise harte Werkstoffe, die sich dafür gut spanend
bearbeiten lassen, als Material für einen Geschosskörper 1 einzusetzen.
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Da
durch die Dimensionierung des Geschosskörpers 1 im Bereich
des Treibbanddurchmessers DT und des Schaftdurchmessers
DS (siehe 5) sichergestellt
ist, dass die Treibbänder
mit ihrem Treibbanddurchmesser DT nicht
am Grund der Züge
Z des Waffenlaufs L aufliegen und in entsprechender Weise der Schaft 5 mit
seinem Durchmesser DS nicht am Feld F des
Waffenlaufs L reibt, ist ein vergleichsweise geringer Einpresswiderstand
möglich und
der Verschleiß des
Waffenlaufs L ist gering.
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Selbst
wenn der Durchmesser DZ der Züge Z oder
der Durchmesser DF der Felder F des Waffenlaufs
an der oberen Toleranzgrenze liegen, das heißt wenn diese Durchmesser den
größten zulässigen Wert
aufweisen, ist eine ausreichende Gasdichtigkeit des Geschosskörpers 1 im
Waffenlauf durch die erfindungsgemäße Gestaltung des Schafts 5 mit
mehreren Treibbändern 15 sichergestellt.
Die Treibbänder 15 wirken
nämlich
wie eine Labyrinthdichtung, so dass die erforderliche Gasdichtheit
auch stets gewährleistet
ist. Durch den Winkel γ zwischen
dem zylindrischen Abschnitt 21 des Schafts 5 und
dem zylindrischen Abschnitt 17 eines Treibbands 15 wird
eine starke Einschnürung
der Gase erreicht, welche die Gasdichtheit zwischen Geschosskörper 1 und
Waffenlauf L fördern.
Dadurch, dass mehrere Treibbänder 15 hintereinander
angeordnet sind und die aus dem Patronenlager PL in die Waffenseele 11 drängenden
Gase mehrfach eingeschnürt
und anschließend
expandiert werden, erhöht
sich die Dichtheit des Geschosskörpers 1 im
Waffenlauf erheblich.
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Im
Ergebnis sind somit durch die erfindungsgemäße Gestaltung des Geschosskörpers 1 erstens die
Verwendung von spanbaren und relativ harten Materialien für den Geschosskörper 1 möglich, was die
präzise
Herstellung des Geschosskörpers 1 durch
spanende Bearbeitung ermöglicht.
Außerdem wirken
die Treibbänder 15 wie
eine Labyrinthdichtung, so dass trotz der nur im Bereich der Felder
F und der zylindrischen Abschnitte 17 der Treibbänder 15 erfolgenden
Umformung des Geschosskörpers 1 eine
ausreichende Dichtheit des Geschosskörpers 1 im Waffenlauf
L erreicht wird.
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Zusammengefasst
lassen sich die Vorteile des erfindungsgemäßen Geschosskörpers 1 wie folgt
darstellen:
- 1) Die Möglichkeit, verwendungsabhängig, ein breiteres
Spektrum handelsüblicher
Kupfer-Zink Legierungen mit größerem Zinkanteil
und größerer Härte (Messinge)
als bei handelsüblichen
Vollgeschossen verwenden zu können.
- 2) Durch die Verwendung von Legierungen bester Zerspanbarkeit
wird die prozesssichere Fertigung von Geschosskörpern mit feinen Oberflächenkonturen
unter Einhaltung minimaler Fertigungstoleranzen, bei großer Wiederholgenauigkeit
auf vollautomatischen Drehautomaten durch spangebende Fertigung
möglich.
- 3) Umsetzung der erzielbaren hohen Fertigungsgüte in Bezug
auf Maßhaltigkeit
und Rotationssymmetrie in verbesserte Treffgenauigkeit mittels verbesserter
Zentrierung der Geschosslängsachse
im Waffenrohr unter Nutzung des Effekts der mehrfach wiederholten
Zwangszentrierung von unverformten Geschossbereichen im Übergangskonus
durch die Feld- und Zugprofile.
- 4) Auch nach erfolgter Verformung des Geschosskörpers im Übergangskonus
noch vorhandene, exakt rotationssymmetrische Geschossgeometrie durch
Beschränkung
der Verformungsvorgänge auf
die Treibbänder,
mit der Folge größerer Flugstabilität durch
verbesserte Kreiselstabilisierung in der Flugphase.
- 5) Verbesserte aerodynamische Eigenschaften des Geschosskörpers durch
die Möglichkeit
eine wissenschaftlich/mathematisch bestimmte Außenkontur des Geschosskörpers durch
Rechnergesteuerte, spangebende Fertigung exakt nach den Gesetzten
der Aerodynamik formen zu können
durch die Verwendung zerspanungsfreundlicher Legierungen. Die fertigungsspezifischen
Einschränkungen
einer mechanischen Pressumformung wie Kantenausrundung, Entnahmefähigkeit aus
der Pressform, Mindestmaße
bei feingliedriger Oberfläche,
sind bei der aerodynamisch optimalen Formgebung nicht mehr hinderlich.
- 6) Zugkalibrige Treibbänder
auf einer Schaftzone mit nahezu feldkalibrigem Außendurchmesser
ermöglichen
eine planmäßige, spielarme
Passung in der Laufinnenkontur, sowohl in den Zügen als auch in der Bohrung,
durch unverformte Geschossbereiche, ohne dabei den Nachteil eines erhöhten Einpresswiderstandes
aufzuweisen.
- 7) Nahezu beliebige Steuerung des Einpresswiderstandes unter
Berücksichtigung
der Verformungseigenschaften der verwendeten Kupfer-Zink Legierung
durch Veränderung
der Treibbandbreite.
- 8) Durch Verringerung der Berührungsfläche zwischen Geschosskörper und
Laufinnenkontur mittels Treibbändern
definierter Geometrie, verringerte Reibungskräfte mit dem Resultat verringerter
Reibungswärme,
geringerem Rohrverschleiß und
besserem innenballistischem Wirkungsgrad.
- 9) Vermeidung von hoher, radialer Materialbelastung des Waffenlaufes
im Bereich des Übergangskonus
K durch signifikante Verringerung der Verformungsquerschnitte am
Geschosskörper und
Verteilung der Gesamtumformarbeit auf mehrere, nacheinander ablaufende
Schritte.
- 10) Nutzung des Effekts der Labyrinthdichtung durch die mehrfache
Abfolge von Gaskanälen
mit größerem und
kleinerem Querschnitt und daraus resultierende Verringerung des
Verschleißfördernden
Gasschlupfes.
- 11) Durch die Verwendbarkeit von Kupfer-Zink Legierungen mit
größerem Zinkanteil
und größerer Härte (Messinge)
kann durch Einsatzabhängige Materialauswahl
eine gesteigerte Durchdringungsfähigkeit
gegenüber
harten Zielmedien ohne Erhöhung
des Einpresswiderstandes erreicht werden.
- 12) Durch die Verwendbarkeit von Kupfer-Zink Legierungen wesentlich
reduzierte Umweltbelastung durch das Schwermetall Blei. Keine Abgabe von
Schadstoffen (Schwermetall) durch hohe
-
Korrosionsfestigkeit
des Werkstoffes bei Bewitterung in der freien Natur. Keine Gefährdung des Schützen durch
Bleidämpfe
oder Bleipartikel beim Schuss. Sortenreine Rückführung von Abgefeuerten Geschosskörpern aus
Geschossfangeinrichtungen im sportlichen, jagdlichen, behördlichen,
militärischen Übungsbetrieb über die üblichen
Wertstoffverwertungswege (Buntmetallrecycling) ist möglich.