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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibenbremse für eine Kraftfahrzeugbremsanlage mit einer Führungsvorrichtung zum Führen einer Rückstellfeder in einer Scheibenbremse sowie eine Führungsvorrichtung zum Führen einer Rückstellfeder in einer Scheibenbremse für eine Kraftfahrzeugbremsanlage, wobei über die Rückstellfeder eine Rückstellkraft auf eine Bremsbelaganordnung ausübbar ist, wobei die Bremsbelaganordnung einen Bremsbelagträger und einen an dem Bremsbelagträger angebrachten Bremsbelag aufweist, der zum Erzielen einer Bremswirkung mit einer Bremsscheibe in Wechselwirkung bringbar ist, wobei der Bremsbelagträger wenigstens eine Haltezunge aufweist, die in einem Aufnahmebereich eines Bremsträgers verlagerbar geführt ist, und wobei die Rückstellfeder an der wenigstens einen Haltezunge angreift.
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Rückstellfedern für Bremsbelaganordnungen zur Bremsbelagverschleißkompensation in Scheibenbremsen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Derartige Rückstellfedern dienen dazu Bremsbelaganordnungen nach einer Bremsung aus einer Betätigungsstellung in eine Ausgangstellung zurückzubewegen. Ferner sind im Stand der Technik Rückstellfedern bekannt, die eine Belagverschleißkompensation ermöglichen, bei welcher der Bremsbelagträger der Scheibenbremse zur Bremsscheibe hin bleibend verlagert wird, wenn am Bremsbelag ein bestimmtes Verschleißmaß aufgetreten ist. Diese Rückstellfedern weisen mitunter komplexe Geometrien auf und sind in Aufnahmebereichen des Bremsträgers „eingeklippst”. Die Rückstellfedern weisen dazu Federarme auf, welche es zulassen, dass sich die Haltezungen des Bremsbelagträgers zur Bremsbelagverschleißkompensation um einen bestimmten Weg in Richtung zu der Bremsscheibe hin bewegen können.
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Beispielsweise zeigt die europäische Patentschrift
EP 1 591 686 B1 ein Montagesystem für Scheibenbremsbeläge mit einer kompliziert gestalteten Feder, welche am Bremsbelagträger angeordnet ist und mehrere gebogene Abschnitte aufweist. Die Anordnung aus Bremsbelagträger und an der Haltezunge angeordneter Feder ist in einer Ausnehmung eines Trägers eingebracht.
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Die europäische Patentschrift
EP 1 600 653 B1 offenbart eine Führungsfeder für ein Reibelement und eine Scheibenbremse mit mindestens einer solchen Feder, wobei die Feder dazu ausgebildet ist, ein Reibmittel einer Scheibenbremse zu führen und zu halten. Die Feder ist ebenfalls mit komplizierter Geometrie ausgebildet und weist einen Abschnitt auf, welcher in einer entsprechend ausgebildeten Aufnahme eines Bremsträgers fixiert wird. Die Führung des Reibmittels erfolgt über zwei sich gegenüberliegende Federarme, welche einen Druck auf ein sich dazwischen befindliches Ohr des Reibmittels ausüben. Eine kraftneutrale Bremsbelagverschleißkompensation kann jedoch mit dieser Feder nicht bewerkstelligt werden.
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Die europäische Patentschrift
EP 1 224 409 B1 offenbart eine Feder zum Führen von Reibelementen einer Scheibenbremse. Diese kann in einen Aufnahmebereich eines Bremsträgers eingeklemmt werden, wobei sie über eine Rastnut am Bremsträger mit diesem verbunden ist. Die Feder weist einen Abschnitt auf, der in der Nut gehauen wird. Auch die diesem Dokument gezeigte Feder bietet keine Möglichkeit, eine Rückstellung der Bremsbelaganordnung durchzuführen.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Scheibenbremse für eine Kraftfahrzeugbremsanlage mit einer Führungsvorrichtung zum Führen einer Rückstellfeder in einer Scheibenbremse sowie eine solche Führungsvorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen, welche die Rückstellfeder in einer definierten Position hält und eine ungewollte Verlagerung und Verdrehung der Rückstellfeder verhindert, wobei die Führungsvorrichtung als einfaches Bauteil ausgestaltet ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Scheibenbremse für eine Kraftfahrzeugbremsanlage mit einer Führungsvorrichtung zum Führen einer Rückstellfeder in einer Scheibenbremse mit den eingangs genannten Merkmalen gelöst, wobei die Führungsvorrichtung am Aufnahmebereich haltend angreift und wenigstens eine Führungsformation aufweist, in der die Rückstellfeder zumindest abschnittsweise positionierend aufgenommen ist.
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Durch die Führungsvorrichtung mit der Führungsformation wird die Position der Rückstellfeder in jeder Betriebssituation definiert vorgegeben und somit eine unerwünschte Verlagerung der Rückstellfeder aus einer vorgegebenen Position heraus verhindert. Dadurch kann ein Verdrehen der Rückstellfeder sowie eine von einer vorgegebenen Führung abweichende Rückstellbewegung der Bremsbelaganordnung über die Rückstellfeder vermieden werden.
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Die Führungsvorrichtung kann gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wenigstens einen Arm in Form einer Klammer zum Anbringen der Führungsvorrichtung an dem Bremsträger aufweisen, wobei der Arm aus dem Aufnahmebereich herausragt und an einer der Seiten des Bremsträgers haltend angreift, die an dem Aufnahmebereich angrenzen. Dadurch kann die Führungsvorrichtung sicher an dem Bremsträger gehalten werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Führungsvorrichtung zwei sich einander gegenüberliegende Führungsformationen auf. Durch die Ausgestaltung mit zwei sich gegenüberliegenden Führungsformationen wird die Führung der Rückstellfeder weiter verbessert, da ein Verdrehen oder Verkanten der Rückstellfeder zuverlässiger verhindert werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Führungsformation der Führungsvorrichtung eine Führungsbahn auf, die vorzugsweise von einer in Bewegungsrichtung der Bremsbelaganordnung ausgerichteten Führungsausnehmung gebildet ist. Eine solche Führungsausnehmung bietet eine sichere Führung der Rückstellfeder und ist zudem leicht zu fertigen, wodurch die Führungsvorrichtung kostengünstig und einfach herzustellen ist. Die Führungsbahn kann aber auch anderweitig ausgebildet sein, beispielsweise zwischen zwei durch Deformation erreichten Wulsten oder Kanten, die in der Führungsvorrichtung vorgesehen sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Führungsbahn der Führungsvorrichtung mit einer Einführöffnung verbunden, die sich ausgehend von der Führungsbahn erweitert. Diese Einführöffnung dient als Einführhilfe für die Montage der Rückstellfeder in Führungsrichtung. Erfindungsgemäß ist die Einführöffnung in dem Abschnitt, in dem die Rückstellfeder in die Einführöffnung eingeführt wird, am weitesten und verjüngt sich zunehmend in Richtung zu der Führungsbahn hin. Dadurch ergibt sich eine Art „Trichtereffekt” zu Gunsten eines einfachen Einführens der Rückstellfeder während der Montage. Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist die Einführöffnung der Führungsvorrichtung in einer Führungslasche vorgesehen. Die Führungslasche kann dabei ein Teil der Führungsvorrichtung sein, weiche auf der der Bremsscheibe abgewandten Seite des Bremsträgers vorsteht.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Führungsvorrichtung der Scheibenbremse zwei gegenüberliegende Führungsbahnen und zwei Führungslaschen auf, wobei die Führungslaschen zu den Führungsbahnen hin um einen Winkel geneigt sind. Durch die geneigte Anordnung der Führungslaschen wird das Einführen der Rückstellfedern wesentlich vereinfacht, so dass eine maschinelle Bestückung der Führungsvorrichtungen mit Rückstellfedern leichter möglich ist. Die Rückstellfedern müssen dazu nur relativ zu der Führungsvorrichtung bewegt werden und gelangen dann in die Einführöffnung der Führungsvorrichtung.
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Die Führungsvorrichtung kann ferner zwischen den Führungsformationen an einer Seite der Führungsvorrichtung zwei Befestigungsarme zum Befestigen der Führung an dem Bremsträger aufweisen, wobei sich die Befestigungsarme gegenüberliegen. Dadurch wird die Führungsvorrichtung an dem Bremsträger klammerartig befestigt, wobei dazu die Befestigungsarme so geformt sind, dass sie mit einer hinreichenden Klemmkraft am Bremsträger angreifen.
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Die Führungsvorrichtung kann wenigstens einen ersten Abschnitt aufweisen, der sich als Führungsabschnitt von einer der Seiten mit der Führungsformation zumindest teilweise über den Bremsträger erstreckt. Ein solcher erster Abschnitt kann zusätzlich als Klammer ausgebildet sein, welche dazu dient die Führungsvorrichtung an dem Bremsträger zu fixieren.
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Die Führungsvorrichtung kann weiter einen zweiten Abschnitt aufweisen, der sich als Verbindungsabschnitt aus dem Aufnahmebereich heraus in den Bremsträger erstreckt und an der dem Aufnahmebereich des Bremsträgers angrenzenden Seite anliegt. Ein solcher zweiter Abschnitt kann als Anschlag für die Führungsvorrichtung dienen, so dass die Führungsvorrichtung in definierter Lage und nur bis zu einem bestimmten Maß in den Aufnahmebereich des Bremsträgers eingesetzt werden kann.
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Obwohl sich Kunststoffmaterialien gleichsam eignen, ist erfindungsgemäß bevorzugt vorgesehen, dass die Führungsvorrichtung aus Blech hergestellt ist.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Führungsvorrichtung zum Führen einer Rückstellfeder in einer Scheibenbremse für eine Kraftfahrzeugbremsanlage der vorstehend beschriebenen Art, wobei über die Rückstellfeder eine Rückstellkraft auf eine Bremsbelaganordnung ausübbar ist, wobei die Bremsbelaganordnung einen Bremsbelagträger und einen an dem Bremsbelagträger angebrachten Bremsbelag aufweist, der zum Erzielen einer Bremswirkung mit einer Bremsscheibe in Wechselwirkung bringbar ist, wobei der Bremsbelagträger wenigstens eine Haltezunge aufweist, die in einem Aufnahmebereich eines Bremsträgers verlagerbar geführt ist, und wobei die Rückstellfeder an der wenigstens einen Haltezunge angreift.
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Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile oder Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die zugehörigen Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den hier offenbarten Gegenstand, auch unabhängig von ihrer Gruppierung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehungen. Die Abmessungen und Proportionen der in den Figuren gezeigten Komponenten sind hierbei nicht unbedingt maßstäblich. Sie können bei zu implementierenden Ausführungsformen vom Veranschaulichten abweichen.
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft anhand der beiliegenden Figuren erläutert. Es stellen dar:
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1a eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung;
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1b eine weitere perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung von 1a;
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2 die in den 1a und 1b gezeigte Führungsvorrichtung in einem eingebauten Zustand; und
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3 eine perspektivische Darstellung eines Bremsträgers mit einer in einem Aufnahmebereich angeordneten Führungsvorrichtung gemäß der 1 und 2.
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1a zeigt eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung 10. Die Führungsvorrichtung 10 weist zwei gegenüberliegende Führungsabschnitte 11 und 13 auf, welche jeweils mit einer Führungsformation 14 versehen sind. Die Führungsabschnitte 11 und 13 mit den Führungsformationen 14 sind über einen Verbindungsabschnitt 15 miteinander verbunden. Von diesem Verbindungsabschnitt 15 gehen zwei Befestigungsarme 18 aus, wobei in 1a lediglich ein Befestigungsarm 18 zu sehen ist. Von dem in 1a dargestellten unteren Führungsabschnitt 11 mit der Führungsformation 14 steht ein Anlageabschnitt 26 im wesentlichen senkrecht nach unten ab, welcher in dem in 1a dargestellten Beispiel in einem rechten Winkel zu dem unteren Führungsabschnitt 11 mit der Führungsformation 14 angeordnet ist. An dem oberen Führungsabschnitt 13 mit der Führungsformation 14 weist die Führungsvorrichtung 10 einen weiteren Anlageabschnitt 24 auf, der nach oben steht. Der Anlageabschnitt 24 ist in dem in 1a dargestellten Beispiel klammerförmig ausgebildet und weist eine Klemmlasche 30 auf, die dazu dient, die Führungsvorrichtung 10 über den Anlageabschnitt 24 mit einem in 1a nicht dargestellten Bremsträger 16 klammerartig zu verbinden. Der Anlageabschnitt 26 dient in dieser Ausführung als positionierender Anschlag für die Führungsvorrichtung 10, wenn sie in einen Aufnahmebereich 28 (siehe 3) des Bremsträgers 16 eingeführt wird. Die Befestigungsarme 18 dienen ebenso zur Befestigung der Führungsvorrichtung 10 an dem Aufnahmebereich 28 des Bremsträger 16. Auch die Befestigungsarme 18 sind klammerartig ausgebildet, und können, wie in 1a angedeutet, ebenfalls Klemmlaschen 27 aufweisen.
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Die Führungsformationen 14 erstrecken sich über einen Teilbereich der Führungsvorrichtung 10 und sind in den hier dargestellten Beispielen als schlitzförmige Ausnehmung ausgebildet. Zudem weisen die Führungsformationen 14 eine trichterförmige Einführöffnung 20 auf, welche in einer Führungslasche 22 ausgebildet ist. Die Führungslasche 22 ist zu der Führungsformation 14 um einen Winkel geneigt.
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Mit Hilfe der Einführöffnung 20 kann eine Rückstellfeder 12 (in 1a nicht dargestellt) leichter in die Führungsformation 14 der Führungsvorrichtung 10 eingebracht werden. Die Rückstellfeder 12 kann anschließend so weit entlang der Führungsformation 14 in die Führungsvorrichtung 10 hineingeschoben werden, bis sie an einem Endpunkt 31 der Führungsformation 14 anliegt.
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In 1b ist eine weitere perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Führungsvorrichtung gemäß 1a dargestellt. In dieser Darstellung sind die beiden Befestigungsarme 18 sowie das Profil der Führungsvorrichtung 10 besser zu sehen. Dabei ist erkennbar, dass die Übergänge zwischen dem Verbindungsabschnitt 15 und den beiden Führungsabschnitten 11, 13 jeweils gerundet mit einem Radius ausgeführt sind. Weiterhin ist der Anlageabschnitt 24 gegenüber dem Anlageabschnitt 26 versetzt angeordnet. Durch die Anordnung eines klammerartigen Anlageabschnitts 24 und zweier im wesentlichen quer zu dem klammerartigen Anlageabschnitt 24 ausgerichteten Befestigungsarme 18, kann die Führungsvorrichtung 10 sicher an einem Aufnahmebereich (28, 3) eines Bremsträgers 16 befestigt werden und behält seine Position bei, unabhängig davon, aus welcher Richtung eine Kraft auf die Führungsvorrichtung 10 wirkt.
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2 zeigt die in den 1a und 1b gezeigte Führungsvorrichtung 10 in einem eingebauten Zustand in einem Bremsträger 16. Dabei ist nur ein Ausschnitt des Bremsträgers 16 in dem den Aufnahmebereich 28 des Bremsträgers 16 umgebenden Bereich dargestellt. Die Führungsvorrichtung 10 ist in einem Aufnahmebereich 28 des Bremsträgers 16 aufgenommen. Über die Befestigungsarme 18 und den klammerartigen Anlageabschnitt 24 wird die Führungsvorrichtung 10 an dem Aufnahmebereich 28 des Bremsträgers 16 gehalten. Der Anlageabschnitt 26 dient dazu, eine Verschiebung der Führungsvorrichtung 10 in dem Aufnahmebereich 28 des Bremsträgers 16 zu begrenzen.
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Wie in 2 gezeigt, ist in die dargestellte Führungsvorrichtung 10 eine in den Führungsformationen 14 positionierend aufgenommene Rückstellfeder 12 eingesetzt. Die Form der hier geschwungen dargestellten Rückstellfeder 12 ist lediglich beispielhaft.
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3 zeigt einen Bremsträger 16 mit einer im Aufnahmebereich 28 angeordneten Führungsvorrichtung 10, wie sie in den 1 und 2 gezeigt ist. Der Bremsträger 16 weist vier Aufnahmebereiche 28 auf, wobei in 3 lediglich drei Aufnahmebereiche 28 zu sehen sind und nur in einem der Aufnahmebereiche 28 eine Führungsvorrichtung 10 mit einer darin eingesetzten Rückstellfeder 12 dargestellt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1591686 B1 [0003]
- EP 1600653 B1 [0004]
- EP 1224409 B1 [0005]