DE102011077432A1 - Verwendung von Bispyridiniumalkanen zur Abtötung von Sporen - Google Patents

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Abstract

Erfindungsgemäß wurde gefunden, dass sich Sporen mit Bispyridiniumalkanen abtöten lassen. Die Erfindung betrifft gemäß einem ersten Aspekt die Verwendung von Bispyridiniumalkanen zur Abtötung von Sporen. Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung Bispyridiniumalkane zur Verwendung zur Abtötung von Sporen. Gemäß einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung ein Desinfektionsmittel, das ein oder mehrere Bispyridiniumalkane umfasst, zur Verwendung zur Abtötung von Sporen. In einem vierten Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung eines Desinfektionsmittels, das ein oder mehrere Bispyridiniumalkane umfasst, zur Abtötung von Sporen. Gemäß einem fünften Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung von Bispyridiniumalkanen bei der Herstellung eines Desinfektionsmittels zur Verhinderung der Verunreinigung des Desinfektionsmittels mit Sporen. In allen Ausführungsformen der Erfindung ist Octenidindihydrochlorid als Bispyridiniumalkan bevorzugt. Wenn das Desinfektionsmittel Alkohol umfasst, dann ist die Anwesenheit von ein oder mehreren aromatischen Alkoholen zwingend vorgeschrieben.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Bispyridiniumalkanen zur Abtötung von Sporen. Außerdem betrifft die Erfindung Bispyridiniumalkane zur Verwendung zur Abtötung von Sporen. Die Erfindung betrifft auch ein Desinfektionsmittel, das ein oder mehrere Bispyridiniumalkane umfasst, zur Verwendung zur Abtötung von Sporen. Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung eines Desinfektionsmittels, das ein oder mehrere Bispyridiniumalkane umfasst, zur Abtötung von Sporen. Letztendlich betrifft die Erfindung die Verwendung von Bispyridiniumalkanen bei der Herstellung eines Desinfektionsmittels zur Verhinderung der Verunreinigung des Desinfektionsmittels mit Sporen. Wenn das Desinfektionsmittel Alkohol umfasst, dann ist in dem Desinfektionsmittel die Anwesenheit von einem oder mehreren aromatischen Alkoholen zwingend vorgeschrieben.
  • Die sichere Abtötung von Bakterien spielt in einer Vielzahl von Bereichen eine entscheidende Rolle. Manche Bakterien bilden Dauerstadien (sogenannte Sporen) aus, bei denen der komplette Stoffwechsel zum Erliegen gekommen ist. In diesem Zustand können die Bakterien auch extreme Umweltbedingungen überstehen und zum Teil mehrere Jahre bis Jahrzehnte überdauern. Geeignete konventionelle aggressive chemische Wirkstoffe zur sicheren Abtötung von Sporen sind u. a. Peressigsäure, Wasserstoffperoxid, Ozon, Natriumhypochlorit und Gemische von Fruchtsäuren mit Wasserstoffperoxid.
  • Einige Bakterien bilden als Reaktion auf einen Hungerzustand sogenannte Endosporen. Als Endospore bezeichnet man eine Überdauerungsform, die innerhalb eines Organismus oder einer Zelle gebildet wird, was sie von Exosporen unterscheidet. Aerobe und anaerobe, Endosporen bildende, grampositive Bakterien der Gattungen Bacillus spp. und Clostridium spp. sind in den vergangenen Jahren insbesondere hinsichtlich der Desinfektion im Krankenhausbereich in das Zentrum des Interesses gerückt. Zu derartigen Bakterien der Gattung Bacillus zählen Bacillus anthracis, der Erreger des Milzbrandes. Mitglieder der Gattung Clostridium sind Clostridium perfringens (ruft Gasbrand hervor), Clostridium botulinum (verursacht Botulismus) und Clostridium tetani (verursacht Tetanus, d. h. Wundstarrkrampf).
  • Gemäß der Liste der vom Robert Koch-Institut (der zentralen Einrichtung in der Bundesrepublik Deutschland auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention) geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren (Stand 31. Mai 2007, 15. Auflage) wird beispielsweise zur Abtötung von Sporen von Clostridium tetani gefordert, die Sporen durch Verbrennen oder spezielle (chemo)thermische Desinfektionsverfahren (z. B. bei Überdruck, 134°C, 1 h) zu zerstören. Bei bestimmten Materialien, die Träger von Sporen sein können, kommen jedoch eine Verbrennung, die Anwendung der genannten konventionellen chemischen Wirkstoffe oder die (chemo)thermische Behandlung unter Überdruck nicht in Frage, beispielsweise bei der Desinfektion von Haut, wie bei der Desinfektion von Händen, Schleimhaut oder Wunden.
  • Die Händedesinfektion ist eine der wesentlichen Methoden zur Unterbrechung von Infektionsketten im Krankenhaus und in Form der „Chirurgischen Händedesinfektion” (European Standard EN 12791) essenzieller Bestandteil der Maßnahmen zur Prävention von Wundinfektionen bei chirurgischen Eingriffen. Es ist allgemein bekannt, dass sich Bakteriensporen auf der Haut durch die üblichen Desinfektionsmittel auf alkoholischer Basis nicht abtöten lassen. Auch gemäß Hübner, N-O., Belo, H. und Kramer, A., GMS Krankenhaushyg. Interdiszip. 2006; 1 (1): Doc 13 (ISSN 1863-5245) sind sporizide Händedesinfektionsmittel praktisch nicht verfügbar oder sehr aggressiv. Die Autoren empfehlen, dass der Chirurg locker anhaftende Sporen von seinen Händen durch Waschen entfernt und die Hände danach mit einem alkoholischen Händedesinfektionsmittel normal desinfiziert. Die Händewaschung führt zu einer Senkung der Sporenlast.
  • In Wallhäußers Praxis der Sterilisation, Desinfektion, Antiseptik und Konservierung, Kramer, A. und Assadian, O. (Hrsg.), Georg Thieme Verlag 2008, Stuttgart, New York, ist beschrieben, dass Didecyldimethylammoniumchlorid und Benzalkoniumchlorid das Auskeimen von Sporen verhindern. Für Benzalkoniumchlorid wird jedoch berichtet, dass Sporen nicht abgetötet werden.
  • Aufgabe der Erfindung war es, Wirkstoffe für Desinfektionsmittel bereitzustellen, die Sporen abtöten. Ferner sollten Desinfektionsmittel bereitgestellt werden, welche diese Wirkstoffe enthalten, und die ebenfalls Sporen abtöten.
  • Diese Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt durch die Verwendung von Bispyridiniumalkanen zur Abtötung von Sporen gelöst.
  • Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung Bispyridiniumalkane zur Verwendung zur Abtötung von Sporen.
  • Gemäß einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung ein Desinfektionsmittel, das ein oder mehrere Bispyridiniumalkane umfasst, zur Verwendung zur Abtötung von Sporen.
  • In einem vierten Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung eines Desinfektionsmittels, das ein oder mehrere Bispyridiniumalkane umfasst, zur Abtötung von Sporen.
  • Gemäß einem fünften Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung von Bispyridiniumalkanen bei der Herstellung eines Desinfektionsmittels zur Verhinderung der Verunreinigung des Desinfektionsmittels mit Sporen. Mit anderen Worten betrifft der fünfte Aspekt ein Verfahren zur Herstellung eines Desinfektionsmittels, dem zur Verminderung oder Verhinderung der Verunreinigung mit Sporen Bispyridiniumalkan zugesetzt wird.
  • Die noch nicht veröffentlichte Anmeldung DE 10 2010 054 137.0 der Anmelderin beschreibt die Verwendung von aliphatischen Alkoholen bei der Herstellung eines Desinfektionsmittels zur Verhinderung der Verunreinigung des Desinfektionsmittels mit bakteriellen Sporen. Es werden ferner Desinfektionsmittel mit einem Gehalt an aliphatischem Alkohol beschrieben, die gegen bakterielle Sporen wirksam sind. Diese Desinfektionsmittel können als antimikrobielle Wirkstoffe beispielsweise Bispyridiniumalkane enthalten. Nicht offenbart wird jedoch in der DE 10 2010 054 155.9 , dass Bispyridiniumalkane Sporen abtöten können.
  • Wenn das Desinfektionsmittel gemäß der vorliegenden Erfindung Alkohol umfasst, dann ist erfindungsgemäß die Anwesenheit von einem oder mehreren aromatischen Alkoholen zwingend vorgeschrieben. Damit ist gemeint, dass gemäß der vorliegenden Erfindung Desinfektionsmittel ausgeschlossen sind, die als Alkohol lediglich einen oder mehrere aliphatische Alkohole enthalten, wie es in der DE 10 2010 054 155.9 beschrieben ist. Wenn in dem Desinfektionsmittel – neben Bispyridiniumalkanen – also auch aliphatischer Alkohol enthalten ist, dann ist auch die Anwesenheit von aromatischem Alkohol vorgeschrieben.
  • Bei dem aliphatischen Alkohol (bei dessen Anwesenheit in dem erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel die Anwesenheit von aromatischem Alkohol nicht nur bevorzugt, sondern zwingend ist) handelt es sich, wie in der DE 10 2010 054 155.9 offenbart ist, vorzugsweise um einen C1- bis C6-Alkylalkohol, wie beispielsweise Methanol, Ethanol, Propanol, Butanol und Mischungen derselben, insbesondere Ethanol und Propanol und Mischungen derselben.
  • In einer alternativ bevorzugten Ausführungsform ist jedoch in dem erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel die Anwesenheit von aliphatischen Alkoholen (wie sie gemäß der DE 10 2010 054 155.9 zwingend sind) insgesamt ausgeschlossen.
  • Die Erfindung beruht unter anderem darauf, dass überraschenderweise gefunden wurde, dass die Überlebensfähigkeit von Sporen bei Kontakt mit Bispyridiniumalkanen stark eingeschränkt ist (RF bis zu > 3 log), und zwar ohne dass erhöhte Temperatur eingesetzt werden muss. Bisher war man davon ausgegangen, dass für das Abtöten von Sporen die oben erwähnten konventionellen aggressiven chemischen Wirkstoffe und/oder (chemo)thermische Verfahren zwingend notwendig sind.
  • Die sporizide Wirkung von Bispyridiniumalkanen war ferner deshalb überraschend, weil aus dem oben genannten Stand der Technik bekannt war, dass quartäre Ammoniumverbindungen wie Benzalkoniumchlorid und Didecyldimethylammoniumchlorid zwar das Auskeimen von Sporen verhindern, diese jedoch nicht abtöten. Demgegenüber belegen die Beispiele der vorliegenden Anmeldung, dass Bispyridiniumalkane eine echte Sporizidie zeigen.
  • Mit Abtötung von Sporen ist gemäß der vorliegenden Erfindung also gemeint, dass Sporen bekämpft und damit tatsächlich abgetötet werden und nicht nur – wie für Benzalkoniumchlorid und Didecyldimethylammoniumchlorid beschrieben – das Auskeimen der Sporen verhindert wird. Erfindungsgemäß abgetötete Sporen sind vorzugsweise abgeleitet von anaeroben oder aeroben Bakterien. Vorzugsweise handelt es sich um Endosporen. Vorzugsweise handelt es sich um Sporen, die abgeleitet sind von Bakterien der Gattungen Clostridium und Bacillus. Besonders bevorzugt handelt es sich bei den Bakterien um Clostridium sporogenes, Clostridium difficile, Clostridium tetani, Clostridium botulinum, Clostridium perfringens, Clostridium novyi, Clostridium histolyticum, Clostridium sordellii, Clostridium ramosum, Clostridium innocuum, Clostridium septicum oder Bacillus subtilis, Bacillus anthracis, Bacillus cereus, Bacillus licheniformis, Bacillus circulans, Bacillus coagulans.
  • Die erfindungsgemäße Abtötung von Sporen erfolgt dabei überraschenderweise bereits bei einer Temperatur von weniger als 60°C, vorzugsweise weniger als 50°C, insbesondere weniger als 40°C, beispielsweise 15°C bis 35°C, wie 20°C bis 30°C.
  • 1. Bispyridiniumalkan
  • Erfindungsgemäß werden ein oder mehrere Bispyridiniumalkane eingesetzt. Es können erfindungsgemäß alle geeigneten Bispyridiniumalkane verwendet werden. Das erfindungsgemäß eingesetzte Bispyridiniumalkan ist vorzugsweise ein Bis[4-(substituiertes-Amino)-1-pyridinium]alkan der allgemeinen Formel I oder II
    Figure 00060001
    , wobei Y eine Alkylengruppe mit 4 bis 18 Kohlenstoffatomen ist, R eine Alkylgruppe mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen oder eine Cycloalkylgruppe mit 5 bis 7 Kohlenstoffatomen oder den Phenylrest, der durch ein Halogenatom substituiert sein kann, bedeutet, und A ein Anion oder mehrere Anionen ist. Octenidindisulfat ist geeignet. In allen Ausführungsformen der Erfindung ist als Bispyridiniumalkan N,N'-(1,10-Decandiyldi-1[4H]pyridinyl-4-yliden)bis(1-octanamin)-dihydrochlorid (Octenidindihydrochlorid, im Folgenden kurz Octenidin) besonders bevorzugt.
  • Eine typische Menge Bispyridiniumalkan beträgt mindestens 0,001 Gew.-%, wie 0,02 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,03 bis 3 Gew.-%, insbesondere 0,04 bis 0,5 Gew.-%, wie etwa 0,1 Gew.-%, oder etwa 0,05 Gew.-%.
  • Neben dem zwingend vorgeschriebenen Bispyridiniumalkan als sporizider Wirkstoff enthält das erfindungsgemäß hergestellte Desinfektionsmittel in einer bevorzugten Ausführungsform ein oder mehrere der folgenden fakultativen Komponenten:
    • – ein oder mehrere aromatische Alkohole,
    • – ein oder mehrere Tenside,
    • – ein oder mehrere Lösungsmittel und/oder
    • – ein oder mehrere Wirk- und/oder Hilfsstoffe.
  • 2. Aromatischer Alkohol
  • Neben dem zwingend vorgeschriebenen und gegen Sporen wirksamen Bispyridiniumalkan sind in erfindungsgemäß hergestellten Desinfektionsmitteln vorzugsweise ein oder mehrere aromatische Alkohole enthalten. Die Anwesenheit von einem oder mehreren aromatischen Alkoholen ist jedoch dann zwingend vorgeschrieben, wenn das Desinfektionsmittel ein oder mehrere aliphatische Alkohole enthält. Wenn das Desinfektionsmittel neben Bispyridiniumalkan aromatischen Alkohol enthält, dann ist die Anwesenheit von aliphatischem Alkohol fakultativ.
  • Beispielhafte aromatische Alkohole sind ausgewählt aus i) Aryloxyalkanolen, ii) Arylalkanolen und iii) Oligoalkanolarylethern.
  • Erfindungsgemäß eingesetzte (i) Aryloxyalkanole besitzen die Formel Ar-O-(CHR)n-OH mit R = unabhängig H (für n ≥ 2) oder C1- bis C6-Alkyl, wobei n eine ganze Zahl und bevorzugt 2 bis 10 ist, bevorzugter 2 bis 6 und insbesondere 2 oder 3. Während die Gruppe Ar eine kernsubstituierte oder unsubstituierte Arylgruppe sein kann, sind unsubstituiertes Aryl, z. B. Phenyl oder Naphthyl, bevorzugt. Beispielhafte erfindungsgemäß eingesetzte Aryloxyalkanole sind Phenoxyethanol und Phenoxypropanole. Bevorzugte Phenoxypropanole sind 1-Phenoxypropanol-2, 2-Phenoxypropanol-1 oder Gemische derselben sowie 3-Phenoxypropanol-l.
  • Erfindungsgemäß eingesetzte (ii) Arylalkanole besitzen die Formel Ar-(CHR)n-OH mit R = unabhängig H oder C1- bis C6-Alkyl, wobei n eine ganze Zahl und bevorzugt 1 bis 10 ist, bevorzugter 1 bis 6 und insbesondere 1, 2, 3 oder 4. Während die Gruppe Ar eine kernsubstituierte oder unsubstituierte Arylgruppe sein kann, sind unsubstituiertes Aryl, z. B. Phenyl oder Naphthyl, bevorzugt. Beispielhafte Arylalkanole sind 3-Phenylpropanol-1, Phenethylalkohol, Veratryalkohol (3,4-Dimethoxyphenylmethylalkohol), Benzylalkohol und 2-Methyl-1-phenyl-2-propanol.
  • Zu den (iii) Oligoalkanolarylethern gehören beispielsweise Phenoxy-di-, -tri- und -oligoethanol und Phenoxy-di-, -tri- und -oligopropanol.
  • Dabei ist eine Ausführungsform bevorzugt, bei welcher der aromatische Alkohol Phenoxyethanol ist.
  • Eine bevorzugte Menge aromatischer Alkohol (insbesondere Phenoxyethanol) in dem Desinfektionsmittel beträgt 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,3 bis 8 Gew.-%, 0,5 bis 5 Gew.-%, insbesondere 1 bis 3 Gew.-%, wie etwa 2,0 Gew.-% aromatischer Alkohol.
  • 3. Tensid
  • Als fakultativer Bestandteil sind in den erfindungsgemäß hergestellten Desinfektionsmitteln kationische, anionische, amphotere und/oder nichtionische Tenside vorhanden, vorzugsweise amphotere oder nichtionische Tenside.
  • Als nichtionisches Tensid können alle geeigneten nichtionischen Tenside eingesetzt werden, wobei (i) (Fett)alkoholpolyalkoxylate, (ii) Sorbitanester, (iii) Alkylglykoside (insbesondere Alkylpolyglucoside), (iv) Aminoxide und (v) Ethylenoxid/Propylenoxid-Blockcopolymere bevorzugt sind.
  • Zu den (i) Alkoholpolyalkoxylaten gehören Fettalkoholalkoxylate, z. B. Isodecylethoxylate mit verschiedenen Anteilen Ethylenoxid, Isotridecylethoxylate, Polyethylenglykolether des Stearyl-, Lauryl- und Cetyl- und Oleylalkohols. Dabei können die Alkohole mit Ethylenoxid, Propylenoxid oder beliebigen Mischungen von Ethylenoxid und Propylenoxid alkoxyliert worden sein. Alkoholpolyalkoxylate sind u. a. unter den Bezeichnungen Lutensol®, Marlipal®, Marlox®, Brij® und Plurafac® bekannt. Besonders bevorzugt als nichtionisches Tensid sind Laurylalkoholethoxylate.
  • Weiterhin werden als nichtionische Tenside (ii) Sorbitanester eingesetzt, die meist als Oleate, Stearate, Laurate und Palmitate vorliegen und die als Polysorbate bezeichnet werden (z. B. Tween®).
  • Darüber hinaus kann es sich bei dem nichtionischen Tensid um ein (iii) Alkylglycosid handeln, wie ein Alkylglucosid (d. h. ein Alkylglykosid der Glucose), bevorzugter um eine C8- bis C20-Alkylpolyglucose, insbesondere eine C8- bis C16-Alkylpolyglucose eines Fettalkohols, wobei eine Laurylpolyglucose, eine Decylpolyglucose oder eine Mischung derselben bevorzugt ist. Die C-Kettenlänge beträgt bei der Kokoylpolyglucose 8 bis 16 Atome, bei der Laurylpolyglucose 12 bis 16 C-Atome und bei der Decylpolyglucose ebenfalls 8 bis 16 C-Atome.
  • Eine typische Menge Alkylglycosid beträgt 0,03 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,06 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 2 Gew.-%.
  • Als (iv) Aminoxid können erfindungsgemäß grundsätzlich alle geeigneten Aminoxide eingesetzt werden. Zu den Aminoxiden, die N-Oxide tertiärer Amine sind, gehören aliphatische Aminoxide, cyclische Aminoxide (wie N-Alkyl-morpholinoxid) und aromatische Aminoxide (wie Pyridin-N-oxide). In einer bevorzugten Ausführungsform besitzt das Aminoxid die allgemeine Formel R1R2R3N-O, in der R1 Methyl, Ethyl oder 2-Hydroxyethyl ist, R2 Methyl, Ethyl oder 2-Hydroxyethyl ist, R1 und R2 zusammen Morpholin sein können, R3 Alkyl mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen oder R4CONH (CH2)n ist, wobei R4 Alkyl mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen ist und n im Bereich von 1 bis 10 liegt, vorzugsweise 1 bis 5, bevorzugter 2 bis 4, und insbesondere 3 ist, und 2-Hydroxyethyl mit 1 bis 2000 Ethylenoxid-, Ethylenoxid/Propylenoxid- oder Propylenoxideinheiten kondensiert sein kann.
  • Beispielhafte Aminoxide sind Cocamidopropylaminoxid, N-Cocomorpholinoxid, Decyldimethylaminoxid, Dimethylcetylaminoxid, Dimethylcocaminoxid, Dimethyl-hydr. Talg-Aminoxid, Dimethyllaurylaminoxid, Dimethylmyristylaminoxid, (2-Hydroxyethyl)cocaminoxid und Oleaminoxid. Siehe auch „International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook", 10. Auflage 2004, Band 3, Seiten 2268–2275 (Surfactants-Cleansing Agents).
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Aminoxid Cocamidopropylaminoxid, d. h. R4CO stellt den von den Fettsäuren von Cocosöl abgeleiteten Acylrest dar, n = 3, und R1 und R2 sind Methyl. Dieses Produkt wird als Rewominox® B 204 von der Firma Evonik, Bundesrepublik Deutschland vertrieben.
  • Eine typische Menge Aminoxid beträgt 0,03 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,06 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 2 Gew.-%.
  • Ebenfalls als Tensid geeignet sind amphotere Tenside, beispielsweise Betaine. Geeignete Betaine sind in der EP 560 114 A2 beschrieben. Besonders bevorzugt ist Cocamidopropylbetain. Eine typische Menge Betain beträgt 0,03 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,06 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 2 Gew.-%.
  • Außerdem als Tensid geeignet sind kationische Tenside, wie quartäre Ammoniumsalze. Grundsätzlich können erfindungsgemäß alle geeigneten quartären Ammoniumverbindungen eingesetzt werden. Vorzugsweise ist die quartäre Ammoniumverbindung ein Dialkyldimethylammoniumsalz.
  • Erfindungsgemäß eingesetzte quartäre Ammoniumsalze werden durch die Formel [R1R2R3(CH3)N]+[X] wiedergegeben, wobei R1 bis R3 gleich oder verschieden sein können und ausgewählt sind aus C1- bis C30-Alkyl, Aralkyl-, -Alkenyl und gemischten Gruppen, die ein oder mehrere Atome ausgewählt aus O, S, N und P aufweisen können, wobei R1 bis R3 beispielsweise C8- bis C18-Alkyl, Benzyl oder Methyl sind, vorzugsweise C9- bis C18-Alkyl, Benzyl oder Methyl, wie C16-Alkyl, Benzyl oder Methyl. X ist ein Anion (einer anorganischen oder organischen Säure). Dabei können sowohl Anion als auch Kation des quartären Ammoniumsalzes mehrwertige Ionen sein, woraus sich eine Stöchiometrie [A(n+)]m[K(m+)]n ergibt.
  • Als quartäre Ammoniumsalze sind erfindungsgemäß alle im Stand der Technik bekannten quartären Ammoniumsalze der o. g. Formel geeignet, wie sie beispielsweise in der WO 00/63337 offenbart sind, auf die hier Bezug genommen wird. Vorzugsweise werden jedoch Dialkyldimethylammoniumsalze eingesetzt, beispielsweise Dialkyldimethylammoniumchloride, deren Alkylketten unabhängig voneinander ausgewählt sind aus C8- bis C18-Alkyl, vorzugsweise C9- bis C18-Alkyl, wie C16-Alkyl. Bei den Dialkyldimethylammoniumsalzen kann eine der Methylgruppen eine alkoxylierte, beispielsweise ethoxylierte, Hydromethylgruppe sein.
  • Erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzte quartäre Ammoniumsalze sind Verbindungen der Formeln [R1N(CH3)3][X], [R1R2N(CH3)2]+[X] und [R1R2R3(CH3)N][X], wobei R1 bis R3 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus C8- bis C18-Alkyl und -(CH2-CHR4O)n-R5, wobei n eine Zahl von 1 bis 20 ist, vorzugsweise 1 bis 5, und R4 und R5, die gleich oder verschieden sein können, H und/oder C1- bis C4-Alkyl sind, vorzugsweise H.
  • Beispielhafte Anionen und Klassen von Anionen der eingesetzten quartären Ammoniumsalze sind Hydroxid, Sulfat, Hydrogensulfat, Methosulfat, Ethosulfat, Laurylsulfat, Laurylethersulfat, Cellulosesulfat, Sulfamat, Halogenid (Fluorid, Chlorid, Bromid, Iodid), Nitrit, Nitrat, Carbonat, Hydrogencarbonat, Phosphat, Alkylphosphat, Metaphosphat, Polyphosphat, Thiocyanat (Rhodanid), Carbonsäuresalz wie Benzoat, Lactat, Acetat, Propionat, Citrat, Succinat, Glutarat, Adipat, Toluolsulfonat (Tosylat) und Salicylat. Besonders bevorzugte Anionen sind Chlorid und Propionat.
  • Besonders bevorzugt werden die quartären Ammoniumsalze Mecetroniumetilsulfat (Hexadecyl(ethyl)dimethylammonium-ethylsulfat) und Benzalkoniumchlorid eingesetzt.
  • 4. Lösungsmittel
  • Darüber hinaus enthält das eingesetzte Desinfektionsmittel fakultativ 4) Lösungsmittel. Bevorzugte Lösungsmittel sind Glycole und Wasser sowie Mischungen derselben. Ein bevorzugtes Lösungsmittel ist Wasser. Ein bevorzugtes Glycol ist Propylenglycol.
  • 5. Weitere Wirk- und/oder Hilfsstoffe
  • Beispielhafte weitere Wirk- und/oder Hilfsstoffe, die in erfindungsgemäß hergestellten Desinfektionsmitteln fakultativ enthalten sein können, sind Hautpflegeadditive, Rückfetter, Parfüms, Duftstoffe, Verdicker, pH-Regulatoren, Feuchthaltemittel und Farbstoffe. Dies sind u. a.:
    • – Polyole, die als Hautpflegeadditive, Rückfetter und Feuchthaltemittel wirken, wie Glycerin, Erythritol, 1,2,6-Hexantriol, Inositol, Laktitol, Maltitol, Mannitol, Methylpropandiol, Phytantriol, Polyglycerine, Sorbitol und Xylitol, wobei Glycerin besonders bevorzugt ist,
    • – Glycerinester, vorzugsweise Glycerincocoat, Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, und Triglyceride, die als Rückfetter wirken, und/oder
    • – Allantoin, Harnstoff und Aloe Vera, die als Hautpflegeadditiv wirken.
  • Darüber hinaus kann in dem erfindungsgemäßen und gegen Sporen wirksamen Desinfektionsmittel ein oder mehrere Glycerinmonoalkylether enthalten sein, wie sie beispielsweise in der DE 103 56 846 A1 offenbart sind. Besonders bevorzugt ist 1-(2-Ethylhexyl)glycerinether (Sensiva® SC50).
  • Der erwähnte Effekt, nämlich dass es mit Bispyridiniumalkanen mit der Zeit zum Absterben von Sporen kommt, ist bei den typischen pH-Werten von Desinfektionsmitteln, die erfindungsgemäß in Frage kommen, vorhanden. Bevorzugte pH-Werte der Desinfektionsmittel liegen im Bereich von 3 bis 9, bevorzugter 4 bis 8, wie 4,5 bis 7, beispielsweise bei etwa 5,5. Der gewünschte pH-Wert kann beispielsweise mit Natriumlactat, Citronensäure oder NaOH eingestellt werden.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Desinfektionsmittel werden in üblicher Weise auf belebten Oberflächen eingesetzt, insbesondere menschlicher Haut.
  • Typischerweise liegen erfindungsgemäße Desinfektionsmittel als (alkoholhaltige) wässrige Lösung vor. Erfindungsgemäß lassen sich aber auch halbfeste Desinfektionsmittel herstellen, die im Folgenden als halbfeste Zubereitungen bezeichnet werden, wie sie beispielsweise in der DE 10 2005 045 145 A1 beschrieben sind.
  • 6. Halbfeste Zubereitungen
  • Salben (lat. unguenta) sind streichfähige Zubereitungen, die zur Anwendung durch Auftragen oder Einreiben auf der Haut bestimmt sind. Sie bestehen aus einer oder mehreren Salbengrundlagen (wie Vaselin, Wollfett, Lanolin usw.), in die der Wirkstoff eingearbeitet wird. Der Wirkstoff sollte gelöst oder fein verteilt sein. Um die Löslichkeit zu erhöhen, enthalten Salben oft Wasser oder Öle. Bei einer Salbe ist der Fett-/Ölanteil jedoch höher als der Wasseranteil.
  • Bei erfindungsgemäßen Salben beträgt die Viskosität im Allgemeinen 500 bis 15.000 mPa·s, vorzugsweise 1.000 bis 10.000 mPa·s, gemessen mit einem Rotationsviskosimeter bei 95 s–1 und 20°C.
  • Die erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel liegen beispielsweise als wässrig-alkoholische Gele (Hydrogele) vor. Hydrogele werden wegen ihrer Transparenz und dem nicht-fettigen Charakter geschätzt. Lipophile Gele (Oleogele) setzt man ebenfalls wegen ihres ästhetischen Erscheinungsbildes sowie ihrer konsistenzgebenden Eigenschaften ein. Gele sind vorwiegend für den äußerlichen Gebrauch bestimmt und sollten dünn aufgetragen werden.
  • Ein Hydrogel ist eine zumeist durchscheinende Masse, die mit Hilfe von Gelatine, Tragant, Carbopol, Cellulosederivaten oder ähnlichen Quellstoffen unter Zusatz von Wasser und Glycerin hergestellt wird. Durch das Verdunsten des Wassers haben sie eine kühlende Wirkung.
  • Unter Emulsion versteht man Zubereitungen, die aus nicht mischbaren Flüssigkeiten, z. B. Öl und Wasser, zusammengesetzt sind. Man unterscheidet zwischen W/O(Wasser in Öl)- oder O/W(Öl in Wasser)- und ambiphilen Emulsionen. Durch Zusatz eines Emulgators ist die feinste Verteilung der Flüssigkeiten ineinander möglich und die Emulsionen sind dadurch stabil, d. h. das Öl und das Wasser trennen sich nicht wieder. Je nach Anwendungsart sind Emulsionen für den innerlichen oder äußerlichen Gebrauch bestimmt. Emulsionen für den äußerlichen Gebrauch werden häufig als Lotionen bezeichnet. Hier liegt eine Öl-in-Wasser-Emulsion vor.
  • Vorzugsweise liegt das Desinfektionsmittel als Hydrogel vor. Dabei ist eine Ausführungsform bevorzugt, bei der das Desinfektionsmittel als topisch (äußerlich) anwendbares Desinfektionsmittel formuliert ist.
  • Erfindungsgemäß kann das Desinfektionsmittel weitere Wirkstoffe enthalten, die die Wirksamkeit von Bispyridiniumalkanen ergänzen und gegebenenfalls in einer deutlich geringeren Konzentration zum Einsatz kommen können als in den bekannten Handelsprodukten. Dadurch lassen sich die vorhandenen Nachteile z. T. deutlich reduzieren. Zu diesen weiteren Wirkstoffen zählen: Clotrimazol und andere lokal wirksame Antimykotika, Cortisone, Tretinoin, Benzoylperoxid, Aciclovir, Lokalanästhetika (z. B. Benzocain, Lidocain, Polidocanol u. a.), Antibiotika, Bufexamac etc.
  • 7. Rückfettersystem
  • In einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Rückfettersystem in dem Desinfektionsmittel aus einer Kombination von Cetearyloctanoat und Isopropylmyristat, oder besteht aus Cetearyloctanoat und Myristylalkohol. Die bevorzugte Konzentration an Cetearyloctanoat beträgt 0,05 bis 5 Gew.-%, bevorzugter 0,1 bis 1 Gew.-%, insbesondere 0,2 bis 0,4 Gew.-%, wie etwa 0,3 Gew.-%. Die bevorzugte Menge an Isopropylmyristat (oder Myristylalkohol) beträgt 0,2 bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,5 bis 3 Gew.-%, wie 0,8 bis 1,2 Gew.-%, beispielsweise etwa 1,0 Gew.-%.
  • 8. Beispielhafte Formulierungen
  • Beispielhafte Formulierungen sind ein antiseptisches Desinfektionsmittel, eine antiseptische Mundspüllösung, eine antiseptische Waschlotion, ein antiseptisches Wundgel und eine antiseptische Wundspüllösung. Die Zusammensetzung dieser bevorzugten Desinfektionsmittel ist nachfolgend wiedergegeben. Dabei ist jeweils bevorzugt, dass Octenidin als einziges Bispyridiniumalkan vorhanden ist: Antiseptisches Desinfektionsmittel* (Formulierung V)
    (Gew.-%) Vorzugsweise Bevorzugter Insbesondere
    Bispyridiniumalkan 0,01–1,0 0,02–0,5 0,05–0,2
    Aromatischer Alkohol 0,2–10 0,5–5,0 1,0–3,0
    Amphoteres Tensid 0,03–2,0 0,05–1,0 0,1–0,5
    Glycerin 0,05–2,0 0,1–1,0 0,3–0,6
    Gereinigtes Wasser ad 100 ad 100 ad 100
    *enthält ferner Hautpflegeadditiv Antiseptische Mundspüllösung* (Formulierung W)
    (Gew.-%) Vorzugsweise Bevorzugter Insbesondere
    Bispyridiniumalkan 0,01–1,0 0,02–0,5 0,05–0,2
    Nichtionisches Tensid 0,2–10 0,5–5,0 1,0–3,5
    Glycerin 0,05–2,0 0,1–1,0 0,3–0,6
    Gereinigtes Wasser ad 100 ad 100 ad 100
    * enthält ferner Aroma, Antioxidans, Süßungsmittel, Puffersystem und Hautpflegeadditiv Antiseptische Waschlotion* (Formulierung X)
    (Gew.-%) Vorzugsweise Bevorzugter Insbesondere
    Bispyridiniumalkan 0,03–3,0 0,05–1,5 0,1–0,5
    Nichtionische Tenside 5,0–60 10–50 20–40
    Verdickungsmittel 0,05–10 0,2–5 0,5–2,0
    Glycerin 0,05–10 0,2–5 0,5–2,0
    Gereinigtes Wasser ad 100 ad 100 ad100
    * enthält ferner Säuerungsmittel und Hautpflegeadditiv Antiseptisches Wundgel (Formulierung Y)
    (Gew.-%) Vorzugsweise Bevorzugter Insbesondere
    Bispyridiniumalkan 0,01–0,5 0,02–0,2 0,03–0,07
    Glycol 2,0–30 4,5–25 5,0–15
    Verdickungsmittel 0,5–10 1,0–5,0 1,5–4,0
    Gereinigtes Wasser ad 100 ad 100 ad 100
    Antiseptische Wundspüllösung (Formulierung Z)
    (Gew.-%) Vorzugsweise Bevorzugter Insbesondere
    Bispyridiniumalkan 0,01–0,5 0,02–0,2 0,03–0,07
    Glycerinmonoalkylether 0,02–1,0 0,04–0,5 0,05–0,2
    Glycerin 0,5–10 1,0–5,0 1,5–4,0
    Gereinigtes Wasser ad 100 ad 100 ad 100
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besteht das Desinfektionsmittel aus Octenidin in Wasser, d. h. in dem Desinfektionsmittel ist kein weiterer Bestandteil enthalten.
  • Zudem ist ein isotonisches Desinfektionsmittel bevorzugt, das Octenidin und Glycerin in wässriger Lösung umfasst, wie es in der DE 10 2009 049 504.5 offenbart ist.
  • 9. Anwendung
  • Die erfindungsgemäße Anwendung kann eine Anwendung auf unbelebten Oberflächen sein, beispielsweise bei der Flächen- oder Instrumentendesinfektion, oder eine Anwendung auf belebten Oberflächen, wie der menschlichen Haut. Die Anwendung erfolgt vorzugsweise auf der menschlichen Haut, besonders bevorzugt auf Händen, Schleimhaut oder einer Wunde.
  • Besonders bevorzugte Anwendungen der Bispyridiniumalkane und Desinfektionsmittel sind:
    • – Hautdesinfektionsmittel oder Spüllösungen für antiseptische Maßnahmen bei Haut (wie Schleimhaut, Wunden) oder inneren Organen, wie in der DE 102 05 883 A1 beschrieben ist,
    • – die Antiseptik von Kathetereintrittsstellen, wie in der DE 10 2009 049 506 A1 beschrieben ist,
    • – Mundspüllösungen und Mundantiseptika, wie es in der DE 10 2008 011 691 A1 und der DE 2006 051 981 A1 beschrieben ist, und
    • – In Kombination mit Ultraschallbehandlung die Wundbehandlung, die prä-operative Hautdesinfektion, die Dekontaminierung intakter Haut, die Flächendesinfektion und die Instrumentendesinfektion, wie in der DE 10 2009 049 505 A1 beschrieben ist.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellte Desinfektionsmittel können für die Wundantiseptik und hygienische und chirurgische Händedesinfektion eingesetzt werden. Alternativ werden die Desinfektionsmittel zur Flächendesinfektion verwendet.
  • Gemäß einer Ausführungsform wird das erfindungsgemäß hergestellte Desinfektionsmittel zur Behandlung von Wunden eingesetzt. Dabei wird vorzugsweise eine emulgatorfreie Formulierung gewählt, die ein hohes Maß an Feuchtheitsfaktoren beinhaltet (z. B. ein Gel). Ferner ist die sporizide Wirkung von Octenidin beispielsweise von therapeutischem Nutzen bei mit Sporen (z. B. dem Hautmilzbranderreger Bacillus anthracis) kontaminierten Wunden. Durch die nachgewiesene sporizide Wirkung von Octenidin wird das Infektionsgeschehen positiv beeinflusst.
  • In den nachfolgenden Beispielen ist gezeigt, dass sich erfindungsgemäß auch Sporen bekämpfen lassen, die wegen ihrer Lagerung in aliphatischen Alkoholen an eine sporenfeindliche Umgebung angepasst sind.
  • In den Untersuchungen der Sporizidie gemäß EN 13704 wurde mit dem Membranfiltrationsverfahren gearbeitet. Bei dem Membranfiltrationsverfahren wird die mit dem Biozid (in diesem Fall Bispyridiniumalkan) behandelte Probe über einen sterilen Membranfilter (Porengröße 0,45 μm) filtriert und gewaschen. Der Filter wird dann auf einer Agarplatte aufgelegt und inkubiert. Durch dieses Verfahren werden eventuell noch an der Sporenwand haftende Wirksubstanzen weggespült, und es lässt sich somit eine sporizide Wirksamkeit des geprüften Biozids nachweisen. Bei einer biostatischen Wirksamkeit, wie sie wie erwähnt für Benzalkoniumchlorid oder Didecyldimethylammoniumchlorid beschrieben ist, wird demgegenüber nur durch das Anhaften des Biozids an der Sporenwand ein Auskeimen verhindert.
  • Beispiele
  • 1. Methode A: Quantitativer Supensionsversuch gemäß EN 13704
  • Zum Nachweis der sporiziden Wirksamkeit von Octenidindihydrochlorid (vgl. 1) wurden Experimente gemäß EN 13704 durchgeführt (vgl.: European Committee for standardization (2002): European standard EN 13704: Chemical disinfectants – Quantitative suspension test for evaluation of sporicidal activity of chemical disinfectants used in food, industrial, domestic and institutional areas – Test method and requirements (phase 2, step 1)). Dabei wurde das Membranfiltrationsverfahren als Verfahren zur Inaktivierung der Wirksubstanz nach den angegebenen Einwirkzeiten verwendet. Mit Hilfe der Malachit-Grün-Färbung wurde die ausreichende Sporulation der verwendeten Sporensuspension zu Beginn der Experimente lichtmikroskopisch verifiziert.
  • 2. Methode B: Konzentrationstest Sporen Bacillus subtilis
  • 2.1 Geräte, Nährmedien und eingesetzte Sporen:
    • – Feststehende Pipetten 1 ml; 500 μl und 100 μl
    • – sterile Glaspipetten 10 ml
    • – sterile Spatel
    • – sterile Schottflaschen
    • – Wasserbad 30°C
    • – CSA-Agar + TLSH (Tween 80 3%; Lecithin 0,3%; Saponin 3%, Histidin 0,1%)
    • – Bacillus subtilis ATCC 6633 gelagert in a) H2O oder b) Ethanol
  • Sporenproben werden kommerziell zum Teil als ethanolische Lösung (40% Ethanol in Wasser) bereitgestellt.
  • 2.2 Verdünnungsmittel:
  • Keimungsmedium: +TLSH:
    Für 1 Liter:
    0,3 M Saccharose 102,7 g
    10 mM Tris-HCl (pH 7,5) 10 ml der 1 M-Stocklsg
    10 mM MgSO4 × 7H2O 2,46 g
    30 mM CaCl2 × 6H2O 6,57 g
    8 mM L-Alanin 0,71 g
    (25 μg/ml Lysozym) 100 μl des 250 mg/ml Stocks (wenn angegeben)
  • 2.3 Prüfsuspension:
  • Die Keimzahl der bestellten Sporenlösung wird vor Versuchsstart über Ausplattieren und Zählen ermittelt und ggf. die Sporensuspension verdünnt. Am Versuchstag wird von der genutzten Sporensuspension erneut eine Ausgangskeimzahl (AKZ) erstellt. Durch eine Sporen-Zählung unter dem Mikroskop in der Helber-Kammer wird der Vergleich zwischen tatsächlich vorhandenen und Zahl der auskeimenden Sporen gezogen. Die Ausgangssporenzahl sollte ca. 1 × 107 KBE/ml betragen. Mit Hilfe der Malachit-Grün-Färbung wurde die ausreichende Sporulation der verwendeten Sporensuspension lichtmikroskopisch verifiziert.
  • 2.4 Einwirkzeiten:
  • Über mehrere Wochen werden regelmäßig Proben entnommen. Die Versuchslösungen stehen während der Einwirkzeiten bei Raumtemperatur dunkel.
  • 2.5 Durchführung:
  • Je 50 ml pro zu untersuchende Lösung werden in eine sterile Schottflasche pipettiert, mit 50 μl Sporensuspension beimpft und bei Raumtemperatur inkubiert. Zusätzlich wird pro Prüfsuspension eine Schottflasche mit 50 ml H2O mit 50 μl Prüfsuspension beimpft.
  • Als Nullwert werden nach kurzem Durchmischen sofort je 1 ml des Gemisches zu 9 ml Keimungsmedium mit Lysozym (wenn angegeben) und/oder 9 ml Keimungsmedium ohne Lysozym pipettiert. Diese Röhrchen werden für 15 min bei 30°C im Wasserbad inkubiert und daraufhin in Keimungsmedium ohne Lysozym weiter verdünnt, so dass 0,5 ml der 10° und je 0,1 ml der 100, 10–1 Verdünnung ausgespatelt werden können. Die weiteren Entnahmen erfolgen gleichermaßen an den oben angegebenen Tagen.
  • 2.6 Bebrütung und Auswertung:
  • Die Platten werden bei 36°C für 24 h inkubiert.
  • 2.7 Validierung:
  • Zur Prüfung der Nontoxizität des Verdünnungsmittels werden 0,1 ml der 104 Verdünnung der Sporensuspension zu 9,9 ml Keimungsmedium pipettert und 15 min bei 30°C im Wasserbad inkubiert. Anschließend werden 0,5 ml und 0,1 ml ausgespatelt.
  • 2.8 Lysozym-Test:
  • Um falsch negative Ergebnisse auszuschließen, wird parallel ein Lysozym-Test durchgeführt (gemäß D. L. Popham, J. Helin, C. E. Costello und P. Setlow, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, Band 93, Seiten 15405 bis 15410, Dezember 1996).
  • In 1 sind die Ergebnisse des quantitativen Suspensionsversuchs gemäß EN 13704 (Methode A) bei den in der Abbildung angezeigten Einwirkzeiten dargestellt. Die Ergebnisse zeigen die sporizide Wirksamkeit von Octenidin bei unterschiedlichen Konzentrationen und Einwirkzeiten.
  • In 2 sind Ergebnisse mit dem Konzentrationstest (Methode B) dargestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass Octenidin bereits in einer Einsatzkonzentration von 0,001% gegen B. subtilis ATCC 6633 wirksam ist, und dass diese Wirkung bereits nach einem Tag nachweisbar ist.
  • 3 zeigt die sporizide Wirksamkeit eines antiseptischen Desinfektionsmittels (mit Octenidin als Bispyridiniumalkan) gegenüber Bacillus subtilis-Sporen. Als Vergleich wurde das antiseptische Desinfektionsmittel mit identischer Formulierung, aber ohne Octenidin verwendet, welches keine signifikante sporizide Wirksamkeit zeigt. Die Wasserkontrolle (WK) diente als nicht sporizide Referenz in diesem Experiment. Der Sporennachweis erfolgte mit und ohne Lysozym wie unter 2. beschrieben. In diesem Experiment wurden ebenfalls wie oben beschrieben Neutralisationsmittel sowie enthemmte Agarplatten beim kulturellen Nachweis von B. subtilis-Sporen verwendet. „Reihe 10” bezeichnet die Nachweisgrenze.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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    • EN 13704 [0070]
    • EN 13704 [0071]
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    • EN 13704 [0081]

Claims (15)

  1. Verwendung von Bispyridiniumalkanen zur Abtötung von Sporen.
  2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz bei einer Temperatur von weniger als 60°C erfolgt, vorzugweise weniger als 50°C, insbesondere weniger als 40°C, beispielsweise bei einer Temperatur von 15°C bis 35°C, wie 20°C bis 30°C.
  3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anwendungskonzentration des Bispyridiniumalkans mindestens 0,001 Gew.-% beträgt.
  4. Verwendung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bispyridiniumalkan Octenidindihydrochlorid ist.
  5. Verwendung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um Sporen von aeroben oder anaeroben Bakterien handelt.
  6. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Sporen um Endosporen handelt.
  7. Verwendung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Endosporen abgeleitet sind von Bakterien aus der Gattung Bacillus oder der Gattung Clostridium.
  8. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Sporen abgeleitet sind von Clostridium sporogenes, Clostridium difficile, Clostridium tetani, Clostridium botulinum, Clostridium perfringens, Clostridium novyi, Clostridium histolyticum, Clostridium sordellii, Clostridium ramosum, Clostridium innocuum, Clostridium septicum oder Bacillus subtilis, Bacillus anthracis, Bacillus cereus, Bacillus licheniformis, Bacillus circulans, Bacillus coagulans.
  9. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anwendung auf der menschlichen Haut erfolgt, vorzugsweise auf Händen, Schleimhaut oder einer Wunde.
  10. Verwendung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Anwendung des Bispyridiniumalkans in Form eines antiseptischen Desinfektionsmittels, einer antiseptischen Mundspüllösung, einer antiseptischen Waschlotion, eines antiseptischen Wundgels, eines Händedesinfektionsmittels oder einer antiseptischen Wundspüllösung erfolgt.
  11. Verwendung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Wunde eine traumatische, akute, chronische, chirurgische oder eine Verbrennungswunde ist.
  12. Bispyridiniumalkane zur Verwendung zur Abtötung von Sporen.
  13. Desinfektionsmittel, das ein oder mehrere Bispyridiniumalkane umfasst, zur Verwendung zur Abtötung von Sporen, wobei, wenn das Desinfektionsmittel Alkohol umfasst, das Desinfektionsmittel einen oder mehrere aromatische Alkohole umfasst.
  14. Verwendung eines Desinfektionsmittels, das ein oder mehrere Bispyridiniumalkane umfasst, zur Abtötung von Sporen, wobei, wenn das Desinfektionsmittel Alkohol umfasst, das Desinfektionsmittel einen oder mehrere aromatische Alkohole umfasst.
  15. Verwendung von Bispyridiniumalkanen bei der Herstellung eines Desinfektionsmittels zur Verhinderung der Verunreinigung des Desinfektionsmittels mit Sporen.
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